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To save a Hero

von

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Kapitel 3

Kapitel III
 

Kakashi war wieder auf seinem Stammplatz unter dem Baum und las sein neues Buch. Es waren nur noch drei Kapitel und er war schon sehr gespannt wie das Buch enden würde. Als er ein seltsames Geräusch hörte, spähte er über den Rand des Buches. Ein tiefer Seufzer entrann ihm, als er die kleine Suki angestolpert kommen sah. Er klappte den Roman zu, steckte ihn in seine Tasche und wartete dann bis sie endlich bei ihm angekommen war.
 

„Hi Kaka“, sagte sie fröhlich.
 

„Shi“, ergänzte er genervt
 

„Hä was?“, fragte sie verwirrt.
 

„Ich heiße Kakashi, nicht Kaka!“
 

„Ist doch egal, jedenfalls wollte ich dir sagen, dass wir in der Schule heute ein Gedicht über das Finden eines neuen Freundes schreiben sollten. Und da hab ich eins über dich geschrieben, willst du mal hören? Naja du hast eh keine Wahl“, meinte sie grinsend.
 

Der Ninja seufzte und lehnte seinen Kopf gegen den Baumstamm. Bei einem Mädchen wie diesem hatte er wirklich kein Mitspracherecht, das hatte er mittlerweile schon gelernt
 

„Dann schieße mal los.“
 

„Okay mach ich! Es reimt sich sogar“, meinte sie und kramte einen Zettel aus ihrer Hosentasche.
 

„Mein Freund Kaka,

er ist pervers und hat graues Haar,

aber er ist noch kein alter Narr.

Meist sitzt er unter einem Baum und liest ein Buch,

über dem Mund trägt er ein schwarzes Tuch.

Sein Name ist Kaka,

und das reimt sich auf A-ah!

Das war’s!“
 

Kakashis sichtbares Auge zuckte merklich als sie seinen Namen erneut ohne das 'shi' aussprach, aber er sagte nichts dazu.
 

„Sehr schön, aber ich denke du musst noch etwas üben, wenn du als Schriftsteller groß rauskommen willst. Und ich bin nicht pervers!“
 

„Wenn du nicht pervers bist, warum liest du dann solche Bücher?“
 

„Ich.. ich bilde mich einfach nur fort“, wich er aus.
 

Er stand auf und streckte sich erstmal und überlegte was er wohl mit der Kleinen anfangen konnte, damit sie auch einmal Ruhe gab. Es war ein schöner und sonniger Tag, das hieß, dass man viele Möglichkeiten offen hatte.
 

„Wie trainiert dich dein Vater eigentlich?“, fragte er nach einer Weile.
 

„Hä? Wie meinst du das?“, fragte Suki etwas verwirrt.
 

„Naja, erzähl mir doch mal, was ihr beiden während des Trainings so macht. Das ist alles was ich wissen möchte.“
 

„Also meistens üben wir einfach. Ich soll ihn angreifen und er erklärt mir was ich falsch mache. Oder er greift mich an und ich soll meine Verteidigung üben. Aber manchmal muss ich einfach nur Runden ums Anwesen meiner Familie laufen oder auf Bäume einprügeln“, erklärte sie ihm.
 

„Hmm, so etwas habe ich mir schon beinahe gedacht. Was hältst du denn davon wenn wir beide mal zusammen trainieren, auf eine ganz andere Art und Weise?“
 

Suki sprang grinsend auf und hüpfte aufgeregt im Kreis herum: „Okay, das klingt sehr gut. An was hast du gedacht?“
 

„Mein alter Sensei hat dieses Training mit meinem Team durchgeführt und ich finde es recht gut. Es ist eigentlich ein Teamtraining, aber das macht nichts. Hier habe ich zwei Glöckchen, ich dachte mir, dass ich diese mit dir vielleicht mal brauchen könnte, daher hab ich sie immer dabei. Es geht darum, dass ich sie mir an meinen Gürtel hefte und dann musst du versuchen mir mindestens eine abzunehmen“, endete er seine Erklärung.
 

„Gut, das machen wir. Aber wenn ich eine bekomme, dann musst du mir erzählen warum du immer so allein bist und traurig in der Gegend herumschaust!“
 

Kakashi war verblüfft das sie bemerkt hatte wie es ihm momentan ging. Er hätte nicht gedacht das ihre Auffassungsgabe so groß war und sie sich die Leute um sich herum so genau anschaute. Nach langem Nachdenken nickte er schließlich. Auch weil er nicht glaubte, dass sie diesen Test bestehen würde.
 

„Alles klar, wenn du das schaffst werde ich dir erzählen was du wissen möchtest. Dann wollen wir mal“, sagte er und ging ein paar Schritte von ihr weg und klappte sein Buch wieder auf.
 

„Mal schauen ob ich es währenddessen schaffe die letzten drei Kapitel zu lesen“, merkte er noch mit einem angedeuteten Grinsen an.
 

Suki war durch seine Bemerkung jetzt schon frustriert und ihr Gesicht wurde puterrot. Sie schnaubte und stürmte entschlossen auf ihn zu, um ihn anzugreifen. Allerdings war ihre Aktion sehr unüberlegt und Kakashi hatte keine Probleme auszuweichen, ohne den Blick von seinem Roman abzuwenden. Ihr Schnauben war nun zu einem Knurren geworden und sie startete einen neuen Versuch.
 

Er bemerkte, dass sie bisher nur Tai-Jutsu verwendete und nicht einmal ihr Byakugan einsetzte. Wobei er sich fragte, ob sie es überhaupt aktivieren konnte. Sie gehörte zwar zur Hauptfamilie, aber ihre Augen waren blaugrau mit einer eindeutig schwarzen Pupille, was sehr ungewöhnlich für die Hyūga war.
 

Plötzlich verschränkte sie einfach die Arme, schloss die Augen und atmete ein paar Mal tief durch. Ihre Gesichtsfarbe normalisierte sich wieder und als sie ihre Augen wieder öffnete, hatten sie die blaue Farbe verloren und kleine Äderchen traten um sie herum auf. Jetzt machte sie ernst. Sie stellte sich in der für ihren Clan typischen Kampfhaltung auf und richtete ihren Blick auf ihn.
 

Mit schnellen Bewegungen schritt sie auf ihn zu und verteilte Schläge und Tritte in seine Richtung. Immer wieder riskierte sie es mit einer Hand nach den Glöckchen zu greifen, scheiterte aber immer wieder. Was ihn aber beeindruckte, war, dass sie sich nicht mehr aus der Ruhe bringen ließ und auch kein Wort mehr gesagt hatte, seit sie begonnen hatten zu kämpfen. Wenn sie so weiter machte, würde sie irgendwann Großes vollbringen können. Aber er wusste, Disziplin war nicht alles was einen guten Ninja ausmachte.
 

Das Ganze ging sicherlich eine Stunde, bis Suki es tatsächlich schaffte, zwar nicht Kakashi zu treffen, aber eines der Glöckchen zu berühren. Etwas geschockt sprang er nach hinten weg und brachte das wertvolle Gut wieder in Sicherheit vor dem kleinen Wildfang.
 

„Ich hatte es fast geschafft!“, platzte es aus ihr heraus.
 

„Naja, so würde ich das jetzt nicht sagen, aber es war zumindest schon nicht schlecht. Wenn du dich noch etwas mehr anstrengst, schaffst du es vielleicht“, meinte er zuversichtlich.
 

„Aber ich muss in einer halben Stunde zu Hause sein.

Kannst du das nicht so gelten lassen und lieber dein Geheimnis erzählen?“, fragte sie und schaute flehend zu ihm nach oben.

Er seufzte und winkte sie zu sich herüber. Vielleicht war es ganze gut sich einmal Luft zu machen und die Geschichte jemandem zu erzählen. Und ein kleines Mädchen wie sie, würde ihn wohl kaum für seine Taten verurteilen.

Auch wenn sie keines der Glöckchen bekommen hatte, so war sie sehr gut eines zu berühren und hatte sich eine Belohnung verdient.

Die Beiden setzten sich unter den Baum unter dem sie ihn vorhin gefunden hatte. Sie hatte Recht, es war schon spät geworden, bald würde die Dämmerung einsetzen und ein Mädchen wie sie, sollte sich dann nicht mehr allein draußen herumtreiben. Vielleicht konnte er sie ja auch nach dem Gespräch nach Hause bringen.
 

„Ich hab darüber eigentlich noch mit kaum jemandem gesprochen, von daher fällt mir das deutlich schwer jetzt anzufangen. Aber du warst gut heute und du hast es verdient die Wahrheit zu erfahren“, begann er zögerlich zu erzählen, während sie ihm aufmerksam zuhörte. „Vor ein paar Jahren, ich war gerade erst Jonin geworden, wurden wir aufgefordert feindliche Truppen auszuspionieren. Ich sollte die Mission meines Teams leiten, während unser Sensei andere Gruppen verstärkte. Allerdings wurde unsere Teamkameradin Rin von den Feinden gefangen genommen. Ich wollte die Mission wie geplant beenden und sie zurücklassen, was ich mittlerweile schwer bereue. Obito, mein Kamerad und Freund, wollte sie aber retten und ist allein losgezogen. Während wir beide unterschiedliche Wege gegangen sind, wurde mir klar, wie falsch mein Denken war und auch das, mein Vaters, der verpönt wurde, weil er seine Teamkollegen gerettet hatte, statt seine Mission zu beenden, kein Verräter war. Ich bin also zurück und habe Rin und Obito gesucht und auch gefunden. Aber ich hätte eher da sein müssen. Es ist uns zwar gelungen Rin zu befreien, aber die Höhle in der sie eingeschlossen war, stürzte ein und ein großer Stein vergrub Obito unter sich. Sein letztes Geschenk an mich, war sein Sharingan, welches Rin mit meinem verletzten Auge austauschte.“
 

Dem Mädchen diese Sachen zu erzählen, wühlte ihn innerlich sehr auf und all die Gefühle die er versucht hatte zu verdrängen, kamen wieder an die Oberfläche.
 

„Aber ich hab nicht nur Obito verloren. Einige Zeit später wurde Rin entführt und in ihr wurde der dreischwänzige Dämon versiegelt. Sie sollte ihn mit nach Konoha nehmen, wo er durch ein Fluchsiegel erwachen und das Dorf zerstören sollte. Aber Rin bat mich sie und Konoha davor zu bewahren und ihr das Leben zu nehmen. Ich wusste nicht was ich tun sollte, was richtig und was falsch war. Aber sie nahm mir die Entscheidung ab, als sie in mein Chidori lief und sich so selbst das Leben nahm. Was danach passiert ist weiß ich nicht. Ich wurde ohnmächtig und als ich wieder zu mir gekommen bin, waren alle Feinde um uns herum tot und ich der Einzige noch Lebende auf dem Schlachtfeld. All das ist so kurz aufeinander passiert, dass ich mit der Situation gar nicht klar kam und mich zurückgezogen habe. Ich habe vergeblich versucht noch einen Sinn zu finden für mein tägliches Tun, aber alles an was ich denken konnte, war, dass ich nicht in der Lage war die beiden zu retten. Und es sind jetzt einige Jahre vergangen und ich...“
 

Aber er konnte nicht weitersprechen, da sich die kleine Suki in seine Arme warf und ihn so sehr drückte, wie es ihr nur möglich war. Sie tätschelte seine Schulter und seinen Kopf vorsichtig. Versuchte ihm zu vermitteln, dass jemand für ihn da war. Auch er legte seine Arme um sie und ließ seine Stirn auf ihre kleine Schulter sinken. Er hoffte sie spürte die Tränen nicht, die ihm nun die Wangen herunterliefen. Aber es waren keine Tränen aus Trauer, es war mehr Erleichterung die er spürte. Er fühlte sich besser, freier, als vorher. Es war gut jemandem seine Geschichte zu erzählen, selbst wenn es nur ein sechsjähriges Mädchen war.
 

„Danke“, flüsterte er leise, bevor er sich wieder von ihr löste. „Aber ich denke, ich sollte dich jetzt langsam nach Hause bringen.“
 

Suki stand auf und nahm seine Hand in ihre. Die Dämmerung hatte mittlerweile eingesetzt und so wurde es höchste Zeit, dass das Mädchen wieder zum Anwesen kam. Nicht das er sich noch mit den Hyūga auseinander setzen musste. Vor allem jetzt wäre es sehr unvorteilhaft sich Ärger mit dieser Familie einzuhandeln. Er hatte durch seine Verspätungen schon einige Gespräche mit seinen Vorgesetzten gehabt, welche eher unglücklich verlaufen waren. Zum Glück war es nicht besonders weit bis zu ihrem Zuhause und innerhalb von zehn Minuten waren sie dort angekommen.
 

„Vielleicht kannst du bald wieder mit mir trainieren Kaka?“, fragte sie, als die beiden vor dem Eingangstor stehen blieben.
 

„Das kann ich sehr gern machen, aber spreche das am besten auch mit deinem Vater ab. Immerhin bist du noch ein junges Mädchen und ich kein Sensei, ich will nicht, dass es da zu Missverständnissen kommt. Aber ich sollte auch zusehen, dass ich selbst wieder besser in Form komme und mein Ansehen hier im Dorf etwas steigern kann.“
 

Sie nickte eifrig und strahlte ihm mit einem breiten Lächeln entgegen, welches er nur erwidern konnte.
 

„Okay, das machen wir so. Jetzt muss ich aber reingehen, sonst ist Papa böse“, sagte sie und öffnete das Tor, aber drehte sich noch einmal zu ihm herum. „Kaka, ich hab dich lieb!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Pyps
2015-07-18T16:30:03+00:00 18.07.2015 18:30
Ahh, sie trainiert ja doch x'D!

Ayy, wie süß *-*
._. Das Gedicht ist putzig, und der Schluss mit dem
"Kaka, ich hab dich lieb" Awwwww ♥


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