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Hoffnungsschimmer

von

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Shane Walsh

Das Dreiergespann hatte sich aufgeteilt, um die Beißermenge von der Straße zu locken. Mit dem Katana bewaffnet, rannte Michonne durch den Wald, der ihr genügend Ausweichmöglichkeiten bot. Hin und wieder blieb sie stehen, um so ein paar Beißer zu erledigen, die ihr noch immer folgten. Sie musste in Bewegung bleiben, ansonsten hätte sie nicht die Spur einer Chance. Diese Mistdinger machten sogar einer Scheißhausfliege Konkurrenz

Durchaus lästig, aber nur von kurzer Dauer.

Nachdem Michonne einen erneuten Dauerlauf hinter sich gebracht hatte, traf sie auf Daryl, der ihr im letzten Moment das Leben rettete. Sie hatte den Beißer hinter sich nicht bemerkt, da sie von zwei weiteren in Beschlag genommen wurde. Daryl nahm seinen Pfeil wieder an sich, der noch immer in dem Kopf des Beißers steckte. Als sie sich getrennt hatten, war jeder in einer anderen Richtung verschwunden, sodass sie später zueinander finden würden. Rick war von links in den Wald gelaufen und Daryl hatte die rechte Seite übernommen. Michonne war dem Jäger nach ein paar Minuten gefolgt, wurde aber durch einige Streuner tiefer in den Wald gedrängt. Ein Glück war Daryl noch rechtzeitig gekommen, sonst wäre sie jetzt Beißerfutter.

"Konntest du genügend von der Straße weglocken?", fragte er und war dabei einen neuen Pfeil einzuspannen.

"Natürlich renne ich aus Spaß an der Freude durch den Wald und spiele den Lockvogel für die Beißer, hab ja sonst nichts zutun.", kam es Michonne sarkastisch über die Lippen.

Augenrollend wandte Daryl sich jedoch wieder ab und verschwand kurz darauf im Wald.

"Weiber, kennste eine, kennste alle.", grummelte er vor sich hin, worauf Michonne sich ein Lachen nicht verkneifen konnte. Sie sollte ihn lieber nicht zu sehr ärgern, sonst endete sie wohl doch noch mit einem Pfeil im Schädel und das wollte sie nicht riskieren. Jetzt müssen sie nur noch Rick finden, dann konnten sie endlich weiter.
 

Rick rannte noch immer durch den Wald, blieb aber in der Nähe aus der er gekommen war. Durch das Unwetter, welches vor ein paar Tagen wütete, wurden am Waldrand einige Erdrutsche ausgelöst, die durchaus nützlich waren. Die Beißer, die er nicht erledigt hatte oder konnte, steckten tief im schlammigen Boden fest und so konnte er ihnen entkommen.

Er musste sich beeilen.

Die Waffen waren von großer Wichtigkeit, da der Feind nicht zu unterschätzen war.

Sie waren brutal und unberechenbar.

Rick würde mit allen Mitteln das Gefängnis verteidigen.

Kampflos würde er es nicht hergeben.

Auf Dauer würde das Gefängnis aber keine Option sein, da die Zäune zu unstabil waren. Ohne die Zäune wäre die Fläche unbrauchbar und nutzlos. Bald würden sie ihre Zelte abbrechen müssen und weiterziehen. Man konnte versuchen die Zäune mit Holz zu stabilisieren, doch früher oder später würde es nachgeben und brechen. Selbst wenn sie brauchbares Material finden würden, wäre es nicht genug, um das gesamten Zaun zu sichern. Ein Schweißtropfen fand den Weg von seiner Stirn bis hin zu seiner Nasenspitze, worauf dieser wenig später auf den Waldboden zerschellte. Gedankenverloren griff er nach dem Tuch in seiner Hosentasche, bemerkte aber noch etwas anderes in dieser und zog es heraus. Liebevoll strich er über den kleinen Anhänger, der nun in seiner Hand lag. Einige Sonnenstrahlen drangen durch die Baumkronen hindurch und ließen ihn etwas sehen, was ihm erst jetzt auffiel. Ein kleines K war in dem Anhänger eingraviert, welches er jetzt zum ersten Mal sah.

"Nun machen deine Worte wirklich Sinn, Kaitlyn.", sprach er beinahe liebevoll und ein Lächeln zierte seine sonst so angespannten Gesichtszüge.
 

***
 

Rick Grimes stand mit einer jungen, schönen Frau vor der Wache und schien über ihre Anwesenheit nicht erfreut zu sein. Sein Blick war ernst und alles andere als freundlich. Sein Kollege und bester Freund, Shane Walsh, stand ebenfalls dabei und auch er hatte eine angespannte Körperhaltung angenommen.

"Das kommt überhaupt nicht in Frage. Ich habe nein gesagt und dabei bleibt es auch.", schrie Rick schon fast, der sonst die Ruhe in Person war.

"Ich sehe das auch so, Katie.", sprach nun Shane, der sich bisher nicht eingemischt hatte.

"Du hast hier gar nichts zu melden, Walsh.", kam es ihr empört über die Lippen, da es Shane war, der ihr in den Rücken fiel.

Normal war er immer auf ihrer Seite, doch heute schien das nicht der Fall zu sein.

"Beruhige dich doch, Katie. Ich finde auch, dass du hier bleiben sollst."

Shane passte es zwar nicht, dass sie so mit ihm sprach, doch ändern konnte er es ohnehin nicht. Egal wie sehr sie ihn auch anschreien würde, er konnte ihr nie lange böse sein. Auf einer Art verstand er sie sogar. Sie wollte sich die Hörner abstoßen und ihren eigenen Weg gehen, aber Rick ließ sie nicht. Und wenn er ehrlich war, wollte er es auch nicht. Shane hatte es nie jemanden gesagt, aber er liebte sie. Er war in die kleine Schwester seines besten Freundes verliebt, doch dieser würde es niemals erfahren. Wenn Rick davon Wind bekam, würde er ihn sicher umbringen. Sein Kumpel hielt seine Hand schützend über Kaitlyn, da sie als Kind ziemlich schwach und kränklich war. Von diesem Tag an sah Shane die kleine Kaitlyn mit anderen Augen. Am Anfang war es Bewunderung, da so ein kleiner Mensch soviel Kraft besaß. Doch je älter Katie allerdings wurde, umso schöner und attraktiver wurde sie in seinen Augen. Ihre Ausstrahlung war außergewöhnlich, sodass sie ihn in die Knie zwang. Da er sie nicht haben konnte, vergnügte er sich mit anderen Frauen, die durchaus willig waren von ihm benutzt zu werden. Am Anfang diente es zur Ablenkung und es funktionieren auch ziemlich gut, doch nach und nach bemerkte er, dass es so nicht weitergehen konnte. Er belog sich selbst und das tat weh. Rick hatte eine Frau an seiner Seite und war vor zwei Wochen Vater eines Sohnes geworden.

Shane wollte das auch.

Er wollte Kaitlyn an seiner Seite haben und mit ihr eine Familie gründen, die er beschützen konnte. Die Leute redeten über ihn und nannten ihn einen Schürzenjäger, doch eigentlich wollte er nur sie. Schon so lange liebte er sie und konnte es ihr nicht sagen. Shane wollte sich noch länger in seine Gedankenwelt zurückziehen, aber Kaitlyns Stimme riss ihn wieder in das Hier und Jetzt.

"Ich weiß, dass es für euch schwer ist, aber das ist meine Zukunft. Ihr könnt mich nicht mehr beschützen, da ich meinen eigenen Weg gehen muss. Ich bin kein kleines Kind mehr, sondern eine erwachsene Frau, die sich durchaus selbst zur Wehr setzen kann. Ich bin doch nicht aus der Welt, nur in einer anderen Stadt, wo ich versuchen werde mir etwas eigenes aufzubauen.", sprach sie nun ruhiger.

Langsam schritt sie auf Rick zu, den sie in den Arm zog und ihm einen Kuss auf die Wange drückte, dabei ließ sie etwas in seiner Hosentasche verschwinden. Nun umarmte sie auch Shane, ließ kurz darauf wieder von ihm ab und lächelte die beiden Männer liebevoll an, wobei ihr Blick bei Rick hängen blieb.

"Ich werde immer bei dir sein und du auch bei mir."
 

***
 


 

Danach war seine kleine Schwester nach Atlanta gezogen und kam alle zwei Wochen zu Besuch. Am Anfang war es sehr schwer, da sie nicht mehr in seiner Nähe war. Nachdem Kailyn weggezogen war, bemerkte er das seltsame Verhalten von Shane. Er trank viel und hatte noch mehr Frauenverschleiß als er zählen konnte. Da kam er das erste Mal zu dem Endschluss, dass sein Verhalten etwas mit seiner Schwester zutun hatte. Als Kaitlyn aus Atlanta zu Besuch kam und Shane auch anwesend war, hatte Rick Gewissheit. Shane liebte seine Schwester abgöttisch. Wenn Kaitlyn in der Nähe war, war Shane Walsh nicht mehr wiederzuerkennen. Er war höflich, zuvorkommend, fast schon charmant. War sie aber wieder weg, änderte sich sein Wesen abrupt. Noch immer blickte Rick auf den Anhänger, der in der Sonne am funkeln war. Sein Lächeln wurde traurig als er an Shane denken musste.

"Es war nicht Lori, die du geliebt hast. Sie war nur in greifbarer Nähe gewesen, hab ich recht?", sprach Rick leise, doch wusste er, dass er keine Antwort bekommen würde.

"Als ich euch damals gefunden habe, hatte Lori die Kleidung meiner Schwester an. Ich habe es sofort bemerkt, aber nichts gesagt. Ich sah auch deine Blicke, Shane. Ich ahnte, dass etwas nicht stimmen konnte. Kann es sein, dass du Kaitlyn in Lori gesehen hast?"

Egal wie viele Fragen er noch stellen würde, würde er ohnehin keine Antworten bekommen. Ein Rascheln riss den ehemaligen Sherif aus seiner Trance, worauf er den Anhänger wieder in seiner Hosentasche verschwinden ließ. Rasch umfasste er seine Machete, die er zum Glück nicht benutzen musste, da es Daryl und Michonne waren, die aus dem Gestrüpp kamen.

"Alles okay bei euch?", fragte Rick den Jäger, der ziemlich genervt aussah. Michonne verkniff sich ein Grinsen und zuckte nur mit den Schultern. Rick beließ es dabei und schritt voran.

"Dann können wir ja weiter."
 

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Hallöchen ihr Lieben :)

Wieder ein kleiner Einblick in Kaitlyn und Ricks Vergangenheit.

Das Shane auch darin vorkommt, war abzusehen, da er auch zu Ricks Vergangenheit gehört und auch irgendwie zu Katie, wie Shane sie liebevoll nannte.

Shane hat Kaitlyn sehr geliebt und ich hoffe, dass ich es euch verständlich machen konnte.

In diesem Kapitel war Kaitlyn nicht dabei, aber im nächsten spielt sie sicher wieder eine Rolle ;))

Hoffe, dass es euch gefallen hat.

Bis demnächst ihr Lieben.



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