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Dark Conflict

von

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Der Sturm aus triefend schwarzer Dunkelheit drohte ihn und die gesamte Arena zu verschlucken. Das einzige was zwischen ihm und der Düsternis stand, war das strahlend helle Licht Dragoons.

Schützend hielt Takao beide Arme vor sich und blickte mit zusammengekniffenen Augen stur geradeaus. Irgendwo an dieser Stelle musste Kai gestanden haben. Doch statt seiner Figur sah er nur in die tiefschwarz lodernde Finsternis.

Verärgert knurrte Takao. Wieso nur hatte sich dieser Idiot von Russe wieder der Macht Black Dranzers aussetzen müssen? Gerade er musste doch wissen, worin das enden würde! Verdammt noch mal! Was hatte sich Kai nur dabei gedacht? Und warum hatte er dieses Mistvieh überhaupt noch oder wieder in seinem Besitz?
 Eines stand jedoch fest. So dämlich Kai auch gewesen sein mag und welcher Teufel ihn auch immer geritten hatte, Takao musste ihn da rausholen! 
Doch diesmal war die zerstörerische Gewalt dieses verfluchten Phönix sogar noch größer als das letzte Mal. Wie konnte das nur passieren?

Wie um diese Beobachtung zu bestätigen ließ Dragoon einen schmerzerfüllten Laut von sich hören. Zerknirscht nahm Takao wieder sein tapferes Bitbeast in Augenschein. 
Er hatte alle Hände voll zu tun, nicht von der ungeheuerlichen Dunkelheit des bösartigen Phönix übermannt zu werden. Wie zum Geier sollte es ihm nur gelingen Kai von dieser schwarzgefiederten Pest zu befreien, wenn er nicht mal einen einzigen Schritt nach vorne machen konnte?
 

„Er hat dich enttäuscht, nicht wahr?, flüsterte eine süße Stimme in Takaos Kopf. 
Verbissen versuchte Takao die Stimme aus seinem Kopf zu verdrängen. Doch es gelang ihm nicht, den von der Stimme losgetretenen Gedankenanstoß zu stoppen. Denn es stimmte. Kai hatte ihn tatsächlich enttäuscht. Wie konnte er nach all der Zeit ihrer Freundschaft einfach alles in die Tonne treten und sich wieder Black Dranzer zuwenden?

Erneut stieß Dragoon einen gequälten Schrei aus und sein starkes Licht flackerte kurz. „Takao! Konzentrier dich!“, rief die vertraute Stimme von Rei zu ihm herüber. „Takao! Gib nicht auf!“, tat auch Max Stimme kund. Erschrocken sah Takao auf und riskierte einen Blick nach hinten, wo seine Freunde zu ihm sahen - Max, Rei, Kenny, Hiromi und sogar Daichi. Sie waren alle noch da und stemmten sich ihrerseits mit ihren Körpern gegen die Ausläufer des Sturms, den Blick fest auf Takao gerichtet.

Sie waren noch da trotz der peitschenden, hungrigen Düsternis. Seine Freunde vertrauten ihm, dass er sie schützen und ihren verschlungenen Freund retten würde. Diese Erkenntnis ließ in Takao ein Gefühl von Stärke aufkeimen. Gleichzeitig machte sich aber auch ein bedrückendes, belastendes Gefühl in ihm breit.

Takao musste sich konzentrieren, sonst würden er und seine Freunde am Ende auch noch von der Dunkelheit verschluckt werden. Er sah wieder geradeaus. Er musste es einfach schaffen! Aber wie?

Der Sturm war stärker geworden. Oder bildete er sich das nur ein?
 

„Deine Freundschaft bedeutet ihm nichts!“, wisperte die süße Stimme weiter in Takaos Ohr.

Nein! Mit den Zähnen knirschend zwang sich Takao an die Freundschaft zwischen ihm und Kai zu denken und die guten Momente darin besonders festzuhalten. 
Zugegeben Kai war nie der gesprächige Typ - den Part übernahm Takao in dieser Verbindung. Allerdings hatte Takao besonders in den letzten Wochen das Gefühl gehabt, dass der kühle Russe ihm gegenüber langsam auftaute. Er sprach von sich aus mehr und duldete zunehmend Takaos Anwesenheit in seiner Nähe. Selbst wenn sie nur schweigend nebeneinander gesessen hatten und nichts besonderes machten - irgendwie erfüllte es Takao in der Nähe des Russens zu sein. Vielleicht tat ihm diese ruhige Art gut im Kontrast zu seinem eigenen aufgedrehtem Leben. 
 Insbesondere aber klammerte sich Takao an die Erinnerung daran, als Kai einmal spät Abends vor ihm stand und von sich aus bei ihm übernachten wollte. Sonst hatte Takao immer versucht ihn dazu zu überreden und es auch mehrere Male geschafft. Schließlich wusste er davon, dass Kai nicht gerne in dem Hiwatari Anwesen weilte - vermutlich weckte es zu viele unangenehme Erinnerungen.

Und doch hatte sich Kai Black Dranzer hingegeben. Warum nur hatte er nichts gesagt? Warum hat er sich selbst wieder eine Maske auferlegt und sich nicht einmal etwas anmerken lassen?
 

„Er hat dich bei der Erstbesten Gelegenheit fallen lassen und hat dir den Rücken gekehrt.“, verkündete die Stimme in Takaos Kopf und sprach mit messerscharfer Präzision Takaos Gefühle laut aus, machte das Gefühl der tiefen Enttäuschung schmerzlich real. Takaos Magen fühlte sich mehr als flau an. Ihm war geradezu übel. Zu der Enttäuschung in Kai schlich sich zunehmend die Enttäuschung in sich selber. Er hatte stets angenommen, dass es Kai ähnlich ging wie ihm selbst. Dass er gerne in Takaos Nähe war. Takao hatte naiv von sich auf Kai geschlossen und seine eigenen Gefühle der Erfüllung und Vertrautheit auf ihn projiziert.

„Du bist ihm nichts wert. Warum sollte er sich auch für jemanden wie dich interessieren? Er war immer froh wenn er endlich wieder alleine sein konnte. Weg von dir und deiner aufdringlichen Art. Du bist ihm nur im Weg gestanden. Bist ihm auf den Geist gegangen und hast ihm mit deiner widerlichen Art nur seine Energie geraubt. Und das nennst du Freundschaft?“

Die Worte trafen wie hundert scharfe Messer in Takaos Herz und bohrten sich tief in dessen Mitte. Seine Augen brannten. Warum war er immer nur von sich ausgegangen? Er hatte sich ihm aufgezwungen statt abzuwarten ob er nicht von selbst zu ihm kam.

Höhnisch begann die Stimme zu kichern: „Geradezu lächerlich! Wie bist du bloß auf den absurden Gedanken gekommen, er könne dich auch nur ansatzweise mögen? Ausgerechnet dich! Absurd! Lächerlich!“
 

Die Stimme hatte Recht.

Kraftlos lies Takao seine Arme sinken. Tränen der Hoffnungslosigkeit zeichneten sich auf seinen Wangen ab. Beiläufig nahm er wahr, wie jemand vom Rand aus etwas rief, doch die Bedeutung der Wörter und das Gekreische war ihm einerlei. Teilnahmslos beobachtete Takao wie Dragoon unter einem markerschütterndem Schrei in tausend kleine, hellblaue Lichtfunken zerbarst, die sofort begierig von der wilden schwarzen Dunkelheit vereinnahmt wurden. Ungebremst traf die brennende Schwärze mit voller Gewalt auf Takao.

Um Takaos Körper herum legte sich die abgrundtiefe Finsternis Black Dranzers und verschlang gierig Takaos gesamtes Sein. Mit einem Schlag war alles still. Alles war schwarz.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Phase
2015-06-07T19:32:02+00:00 07.06.2015 21:32
Wahn sinn. Auch das erste Kapitel ist wirklich grandios, eindrucksvoll, aber auch sehr beklemmend geworden.
Du beschreibst die Situation richtig greif- und fühlbar und man kann - nein muss - als Leser einfach mitfiebern, was als nächstes passiert. Es ist heftig, als Tyson sich von Black Dranzer bequatschen lässt... Kais Hoffnung frei zu kommen ist damit dahin... und Tyson? Der ist jetzt doch nicht etwa auch in der Dunkelheit gefangen?
Und Dragoon - was hast du nur mit Dragoon gemacht?! D: Er ist kapuuuuuuutt! ;_____;
Ich finde es großartig, wie in deiner Geschichte Black Dranzer so gezielt mit den Schwächen der Figuren umgeht und sie gegen sie verwendet. Wie er / sie ihnen Zweifel und Unsicherheit einredet... sehr überzeugend und in sich stimmig.
Dein Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, ich habe die Wörter ja förmlich verschlungen, um zu erfahren, wohin das Ganze gehen wird...
Nun, ich hoffe die FF wird weitergehend, denn sie ist nicht nur super gut geschrieben sondern auch spannend bis zum geht nicht mehr... und ich will (nicht möchte... WILL!!!!) wissen, wie es weiter geht!
Hut ab vor deiner Arbeit an dieser FF! :D
Antwort von:  Traiko
07.06.2015 21:56
Hui, vielen lieben Dank für deinen Kommi!
Es freut mich sehr, dass du so schön mitfieberst :D Auch wenn Dragoon kauptt gegangen ist.
Und keine Sorge, die FF wird weitergehen. Der Plan ist ja, dass sie zum WB Ende komplett hochgeladen ist.
Von:  KradNibeid
2015-06-07T10:44:34+00:00 07.06.2015 12:44
Wow.
Diese Szene ist wirklich toll geworden - Man kann jeden Schritt gemeinsam mit Tyson gehen, man fiebert mit ihm mit... und das Ende ist fantastisch. Bedrückend, aber fantastisch.

Es begeistert mich, dass Tyson hier einmal nicht der strahlende, unerschütterliche Retter ist, und dass du ihn damit charakterlich nochmals auf eine ganz andere Ebene gehoben hast.
Auch Tyson kann Zweifeln.
Auch Tyson kann Scheitern.
Man muss nur die richtigen Knöpfe drücken - und das ist Black Dranzer gelungen. Es ist unglaublich spannend, mitzulesen, wei Tyson stück für Stück das Vertrauen verliert und wegbricht, und wie er langsam Anfängt, die dunkle Seite der Dinge zu sehen.
...Ehrlicherweise gehe ich fast davon aus, dass Black Dranzer Kai auf die gleiche Art gewonnen hat, und das macht es noch tragischer. D:


Eine wirklcih tolle Geschichte!
Antwort von:  Traiko
07.06.2015 14:48
Vielen Dank für deinen Kommi :D
Na und wie Tyson zweifeln und scheitern kann! Und wenn ers mal tut geht gleich die halbe Welt mit unter xD Okay das ist vielleicht etwas übertrieben.
Es freut mich sehr, dass dir dieser Teil so gut gefällt :D
Von: abgemeldet
2015-06-06T15:13:46+00:00 06.06.2015 17:13
Ich kann mir die Szene wirklich gut vorstellen, wie Tyson gegen Kai kämpft, wie Kai sich (mal) wieder von Black Dranzer um den Finger hat wickeln lassen, weil er ihm Macht vorgegaukelt hat und seinem Unterbewusstsein eingeflüstert hat, nur mit ihm könnte er der stärkste Blader werden. Aber auch, wie die Stimme Tyson langsam selbst in ihren Abgrund zieht ist sehr gut nachvollziehbar. Sie erinnert ihn immer nur an die schlechten Dinge, die Enttäuschung, das was eben negativ im Gedächtnis hängen bleibt.
Ich hoffe ja für Tyson er erkennt, dass seine Freunde hinter ihm stehen und das auch Kai auf irgendeine verkorkste Art und Weise sein Freund ist und merkt, dass er gerade ganz tief in die Scheiße reingezogen wird... und sie beide aus der Sache wieder heil rauskommen. Dragoon leidet ja auch schon darunter... :(

> Zerknirscht nahm Takao wieder sein tapferes Bitbeast wieder in Augenschein
ein wieder zu viel^^

dass Kai sich nicht gerne in dem Hiwatari Anwesen weilte
das "sich" passt hier auch nicht ganz ;)

Ansonsten war das ein sehr schön und sehr flüssig zu lesendes Kapitel, dass kurzweiliger war, als es auf den ersten Blick aussah, weil man einfach nicht aufhören kann zu lesen - man will, das Tyson sich da sofort wieder rauswindet! Freue mich schon auf den nächsten Teil *-*
Antwort von:  Traiko
06.06.2015 22:40
Juhuu noch ein Kommi :D
Jaa der arme Dragoon tut mir auch etwas Leid. Tjoa, ob und wie Tyson und Ka aus der Misere herauskommen... da musst du dich wohl noch etwas gedulden ;)
Danke auch für die Hinweise! Hab das gleich mal korrigiert.
Von:  -Kai-
2015-06-06T06:09:12+00:00 06.06.2015 08:09
Woah wahnsinn! Ich habe richtig Gänsehaut!
Wenn ich das Lese, sehe ich alles direkt vor mir, wie einen Film.
Richtig gut geschrieben und wieder so viel Spannung drin! Schade dass es so kurz ist, ich könnte Stunden weiterlesen. Aber so wird es wenigstens nicht langweilig xD freue mich schon auf mehr! Hoffentlich get es bald weiter! <3
Antwort von:  Traiko
06.06.2015 23:34
Hehe, das ist ja mal cool, dass du dir das wie in einem Film vostellen kannst :D
Vielen lieben Dank!
Na, da wird noch ein bisschen was nach kommen ;) Dafür hast ja nicht zuletzt du selbst gesorgt :P


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