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'Tails' of Zabimaru

von

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The Captain's Demons

Auch wenn er sein leichtes Lächeln aufrecht hielt, hatte Shunsui Kyōraku ein ziemlich mieses Gefühl bei diesem Treffen mit dem Generalkommandanten. Was ihn wirklich störte, war die Tatsache, dass Yamamoto sich weigerte, ihn richtig anzuschauen und die Stille zwischen den beiden zog sich, während der Anführer der 13 Hofgarden sich seine Worte zurecht zulegen schien.
 

"Du kannst es auch einfach ausspucken.", schlug Shunsui freundlich vor. Dabei hob er etwas seinen Strohhut an, um zum Weißbärtigen zu blicken, der auf seinem Podium saß. "Es kann unmöglich so schlimm sein."
 

"Hmpf, also schön. Ich habe Gerüchte gehört, dass du dich in Angelegenheiten der Akademie einmischst und dass du... unnatürliches Interesse an einem der Schüler zeigst."
 

"Ah, ha.", seufzte Shunsui und beugte seinen Kopf. "Unnatürlich. Eine wirklich aufschlussreiche Wortwahl, alter Mann. Ich stelle fest, dass Herr Gengorō schlussendlich doch einen Punkt gefunden hat, wo er mich verwunden kann. Dass ich nun hier sitze, zeigt mir, dass er wohl einen Treffer gelandet hat und du ihm glaubst. Oder zumindest den Gedanken in Erwägung ziehst, dass ich die Art von Person bin, die sich einen angreifbaren, jungen Burschen zunutze machen."
 

"Und?"
 

Shunsui schüttelte den Kopf und hob die Schultern zu einem heftigen Achselzucken. "Nichts und. Mein Kampf ist bereits verloren. Wenn du diesen Vorwurf nicht sofort als vollkommen grotesk abweist, ist da wenig, was ich tun kann, um dich vom Gegenteil zu überzeugen."
 

Yamamotos ernste Miene verdunkelte sich durch ein kräftiges Stirnrunzeln. "Du hast nicht mehr zu deiner Verteidigung zu sagen? Überhaupt nichts?"
 

Shunsui lachte leise. "Oh, ich habe jede Menge zu sagen. Es ist nur nutzlos. Dass du überhaupt in Erwägung ziehst, dass ich zu so einer ungeheuerlichen und ekelerregenden Sache fähig sei, ist Schaden genug."
 

„Oh, komm schon, Shunsui!", schimpfte der Generalkommandant. "Jeder weiß, dass du mit deiner Vizekommandantin zusammen bist. Was soll ich da denken?"
 

"Korrekt.", erwiderte Shunsui und tippte gegen seinen Hut. Dabei lächelte er Yamamoto leicht an.
 

Der Generalkommandant strich lange nachdenklich über seinen Bart. "Möchtest du etwa andeuten, dass Direktor Ōnabara deinen Ruf unfair gegen dich einsetzt?"
 

Ja, aber es ist so unglaublich effektiver, wenn du das sagst, Shunsui versteckte sein Grinsen durch ein tiefes, respektvolles Nicken.
 

"Dann verstehe ich das nicht.", fuhr Yamamoto, deutlich irritiert, fort. "Welchen Grund hätte Ōnabara, eine solche Anschuldigung gegenüber einer meiner Kommandanten vorzubringen?"
 

Ah, plötzlich bin ich wieder 'deiner'. Sehr schmeichelhaft, dachte Shunsui sarkastisch, war jedoch darauf bedacht, seinen Gesichtsausdruck freundlich zu halten. "Naja. Ich fürchte, ich bin schon schuldig, was die Sache mit der Überschreitung meiner Befugnis gegenüber Herrn Gengorō angeht. Ich habe darauf bestanden, dass ein Schüler in die Akademie aufgenommen wird. Ein moderat begabter junger Mann aus Inuzuri. Ich glaube, dass er hierher gekommen ist, um sein Zanpakutō zu suchen."
 

"Sein Zanpakutō? Wie kann das möglich sein?"
 

Shunsui hob gleichzeitig seinen Hut und eine Augenbraue. "Wirklich? Gerade du fragst das? Ich hätte eine solche Überraschung bei den jüngeren Generationen vermutet, aber ernsthaft, alter Mann. Es kann nicht so lange her gewesen sein. Du müsstest dich doch noch an den heißen, intensiven und leidenschaftlichen Ruf von Ryūjin Jakka erinnern können."
 

Yamamoto schien für einen Moment erschrocken, doch dann grunzte er. "Ja, aber das waren andere Zeiten."
 

"Waren es? Trotz deiner sorgfältigen Planung scheint der neue Kenpachi sein Zanpakutō während seiner Streifzüge durch die Wildnis gefunden zu haben. Und er sammelt viele um sich, die die Akademie umgangen haben und doch starke Zanpakutōs besitzen.", Shunsui beobachtete, wie der Generalkommandant sein Gesicht vor Missbilligung in Falten legte. "Ja und nun siehst du, warum es so wertvoll ist, einen solchen jungen Mann in der Akademie anzutreffen. Mit gleichem Instinkt, gleichem Talent. Sein Zanpakutō erwartet ihn in der Akademie. Wollen wir nicht solche Leute ermutigen? Die, die sich instinktiv zu deiner großzügigen Einrichtung hingezogen fühlen und sich nach höherem Wissen und Disziplin sehnen?"
 


 

„Ich brauche jetzt aber wirklich einen Drink.“, grummelte Shunsui, als er sich auf die Picknickdecke niederließ, die Jūshirō Ukitake für sie ausgelegt hatte. Sie saßen auf einem Steg mit Blick über den See, der zum Gelände der 13. Einheit gehörte. Die Sonne glitzerte auf der glatten Oberfläche und reflektierte die großen, grünen Rohrkolben am Ufer. Am anderen Ende des Sees rief sich ein Paar Kraniche sanft.
 

„Warum heute mehr als an anderen Tagen, mein Liebling?“, lachte Jūshirō leise und schenkte Sake in 2 Schalen aus.
 

„Ich“, seufzte der Angesprochene dramatisch und kippte die Flüssigkeit in einem Zug hinunter und hielt die Schale erneut zum Befüllen hin. „musste heute arbeiten. Es war lächerlich unfair, Shirō. Ich musste auch all meine Fähigkeiten einsetzen, jede Einzelne, um den alten Mann davon zu überzeugen, dass ich kein Kinderschänder bin.“
 

„Oh?!“, Jūshirō hatte sich beinahe an seinem Sake verschluckt, dies bescherte ihm einen kleinen Hustenreiz. „Um Himmels willen! Was ist passiert? Warum würde der Generalkommandant solch eine schreckliche Sache über dich glauben?!“, sprudelte es aus ihm hervor, nachdem er wieder zu Atem kam.
 

„Scheinbar habe ich den Ruf so etwas wie ein Trinker zu sein, falls du das glauben magst.“, lachte Shunsui leicht, doch er versuchte nicht wirklich seinen Schmerz darüber vor dem Weißhaarigen zu verstecken. „Habe ich nicht schon immer gesagt, dass eines Tages meine Schauspielerei, um uns zu schützen, wieder zurückkommt, um mir in den Hintern zu beißen?“
 

„Versuch das nicht, mir in die Schuhe zu schieben, Shunsui. Ich habe niemals auf deinen Schutz bestanden. Du bist derjenige, der die Distanz… die Möglichkeit zum Abstreiten wollte.“
 

Shunsui wischte ihre alte Streitigkeit mit einer Handbewegung und einem Seufzen zur Seite. „Wie wahr, wie wahr. Es ist mein eigener, verdammter Fehler. Aber es ist schon ein wenig enttäuschend, dass ich so ein guter Schauspieler bin, dass selbst der alte Mann Yama glaubt, dass ich alles nachsteige, was einen Hakama trägt. Er sollte nur glauben, dass ich hinter Frauen her bin. Ich hab es wohl irgendwie übertrieben.“
 

„Vielleicht ist es auch der pinke Kimono.“
 

„Ha! Ja, das könnte sein. Aber er sieht grandios an mir aus, oder meinst du nicht?“
 

„Ja, mein Lieber, sehr.“, Jūshirō kramte ein paar Teller und Essstäbchen aus dem Korb. Während er weiter den Korb durchsuchte, verzog er seine Augenbrauen zu einem missbilligenden Blick. „Du weißt, ich vertraue dir absolut, aber… Sag mir noch einmal, woher diese Anschuldigungen kamen. Jemand in deiner Einheit hat sich zu ‚angeschauspielert‘ gefühlt, oder?“
 

Shunsuis Blick traf den des Weißhaarigen und er blickte ihm fest in die Augen. „Nein, es ist ein Bursche aus der Akademie.“
 

„Oh, ich verstehe.“, Jūshirō brach ihren Augenkontakt und täuschte sein Interesse am Mittagessen vor. Seine Stimme war ruhig, als er wiederholte: „Ein Bursche?“
 

„Du kannst genauso unglücklich darüber sein, wenn es ein Mädchen wäre. Du weißt, ich mag beides.“
 

„Ich weiß nur, dass du mit beidem spielst. Ich denke, ein Junge hat größere Chancen, dir dein Herz zu stehlen.“
 

Shunsui lächelte und steckte eine Strähne des schneeweißen Haares hinter Jūshirōs Ohr. „Nur weil du es geschafft hast.“
 

Der Angesprochene errötete etwas unter der liebevollen Berührung, fuhr aber damit fort, dass Essen auf die Decke zu legen. Er sagte nichts, seine Lippen zu einer dünnen Linie verzogen.
 

„Du bist wirklich ziemlich besorgt, nicht wahr?“, seufzte Shunsui. „Weißt du, der Junge hatte auch seine Bedenken. Ich musste wirklich übertrieben haben, wenn jeder glaubt, ich sei hinterhältig und gefährlich. Allerdings kreide ich dem Jungen das nicht wirklich an, wenn man bedenkt, dass er gerade frisch von den Straßen Inuzuris ist.“, fügte er mit einem leicht neckenden Ton hinzu. Er setzte sich etwas auf, als der Weißhaarige ihn immer noch mit Stille bestrafte. „Tausend Jahre sind nicht genug, um dein Vertrauen zu erhalten? Wenn ich eine geheime Affäre hätte, würde ich dir dann all das erzählen?“
 

Jūshirō schaute ihn scharf an, seine grünen Augen blitzten. „Weil du clever bist, Spionagemeister. Jetzt ist der perfekte Augenblick, um mit deiner Geschichte zu kommen, deine Spuren zu verwischen und dein Spinnennetz zu weben. Du weißt, dass ich von deinem Besuch bei Yamamoto gehört habe, also kommst du jetzt mit einem ach-so-unschuldigen-Geständnis, mit irgendwas, was ich glauben soll.“
 

„Aber, aber. ‚Spionagemeister‘. Normalerweise verbreitest du dieses besondere Geheimnis nicht so beiläufig. Du musst durchaus sehr eifersüchtig und wütend sein.“, Shunsui nahm seinen Hut ab und wedelte sich damit Luft zu. Er beobachtete den Weißhaarigen, der ihn immer noch unentwegt anschaute.
 

Er konnte seinen Partner nicht vorwerfen, verärgert darüber zu sein. Er war einer der wenigen Leute in der Soul Society, der die genaue Mission der 8. Einheit kannte. Es war manchmal hart für Jūshirō, vor allem wenn man bedachte, dass er mit der konstanten Lüge leben musste, sein Liebhaber sei ein nutzloser Säufer, der dazu neigte, für längere Zeit zu verschwinden. Zudem gab es noch die ganzen Geschichten über seine Indiskretionen und Liebeleien.
 

Ein paar davon waren leider wahr.
 

Bisexuell zu sein, war ein tolles Werkzeug, wenn man jemanden verführen musste, um Informationen zu bekommen. Auch wenn der Großteil der Informationsbeschaffung mit einfacher Schmeichelei, Flirts und unter großzügiger Anwendung diverser alkoholischer Getränke durchgeführt wurde, war es immer noch hart für den Lebensgefährten, der immer geduldig zu Hause wartete.
 

Shunsui hatte immer sein Versprechen gehalten und die Wahrheit über aktuelle Affären erzählt, aber dies hatte sie bereits einige Male verletzt. Er vermutete, dass Jūshirō immer noch von der letzten Mission verletzt war, die viel zu intimen Kontakt gefordert hatte. Auch wenn es bereits über 100 Jahre her war, ein Betrug war immer noch ein Betrug für so eine sanfte und ehrbare Seele. Es schien das Ganze nur zu verschlimmern, dass diese Affären Shunsui nichts bedeuteten, dass er niemals jemanden anderen geliebt hatte.
 

Shunsui nickte, schob all seinen Humor auf Seite und blickte den Weißhaarigen an, um ihm zu zeigen, dass er nun absolut ernst war. „Also schön, die Wahrheit. Der Junge ist Teil meines Spiels, aber es ist ein viel Größeres, als all dieses erbärmliche Zeug, über das du dir Gedanken machst. Ich versuche, dass Ganze abzuschütteln, Shirō, das ganze verdammte Zeug. Etwas läuft nicht richtig bei den Hofgarden, wenn so viele Shinigami auf den Straßen mit Asauchi – kalten, toten Zanpakutō – umherlaufen. Diese Seelen haben wir verloren, mein Lieber. Verloren! Wer weiß, welche Talente wir vergeudet haben, was für unglaubliche Kräfte gestorben sind, ohne dass wir überhaupt ihre Namen erkannt haben? Wie viel stärker könnten wir sein, wenn sie in die Hände von Leuten geraten wären, die bereits zugehört haben, auf das Wesentliche geachtet haben? Und wo liegt der Sinn, Soldaten zu haben, die abscheuliche, leere Hüllen an ihrer Seite tragen? Schön, sie können mit totem Stahl kämpfen? Das kann jeder! Ich könnte einen Affen abrichten, mit totem Stahl zu kämpfen! Es ist ein Verbrechen, dass wir solche Leute als Shinigami bezeichnen! Also befördern wir die, die sehen können, was jeder sehen sollte. Was soll das? Mir wäre es lieber, wir hätten 10 von uns mit lebenden Partnern, als 10.000 mit nichts weiter als totem Stahl. Aber seit die Akademie darauf besteht, auszusortieren, je mehr werden unsere Reihen vollgestopft. Was wird aus uns werden, wenn eines Tages sich niemand mehr daran erinnert, wie es ist, in einem Fiebertraum gerufen zu werden, um seine Waffe zu ergreifen?“
 

Als er immer leidenschaftlicher wurde, konnte er merken, wie Jūshirōs Zorn mehr und mehr abklang. Schlussendlich lächelte der Weißhaarige leicht und schüttelte liebevoll den Kopf. „Ich hätte wissen müssen, dass die Wahrheit etwas lächerlich Romantisches ist.“
 

„Also glaubst du mir endlich?“, fragte Shunsui, er fuhr sich mit dem Ärmel über die Stirn und setzte dann seinen Hut zurück auf den Kopf. „Und was ist, wenn es nur wieder eine meiner schönen Lügen ist?“
 

„Nun ja.“, der Weißhaarige zuckte mit den Achseln und händigte Shunsui einen Teller mit Klößchen aus. „Es war eine nette Geschichte. Eine, die ich glauben kann. Nebenbei, wenn es wirklich eine Lüge ist, dann hast du das Fundament gut gelegt. Ich habe diese Hasstirade bereits einige Male über die letzten Jahrzehnte gehört. Besonders als ich dachte, du wärst dem neuem Kenpachi verfallen.“
 

„Naja, ein bisschen war ich das vielleicht schon.“
 

„Ich weiß. Zum Glück ist der Mann verrückt und würde dich umbringen, wenn du versuchen würdest, ihn zu verführen. Sonst hätte ich dich vielleicht an jemanden mit Glöckchen in den Haaren verloren.“
 

„Und einer Augenklappe. Vergiss die Augenklappe nicht! Sie ist in ihrer Grobheit sehr attraktiv.“
 

„Hmmm“, Jūshirō zog eine Grimasse, auch wenn seine Augen schelmisch blitzten. „Iss deine Klöße.“
 

„Ja, Liebling.“



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