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Mein bester Freund Angie

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Der Erzähler wechselt immer zwischen Eren und Armin. In diesem Kapitel beginnt Eren c: Komplett anzeigen

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Eren

„Natürlich habe ich eine Freundin. Schließlich werde ich nicht ständig abgeblitzt wie du“, beschwerte ich mich aufgebracht bei dem Pferdegesicht.

Trotz dieser Entgegnung nahm er eine selbstgefällige Haltung ein, während er sich an das Geländer des Schulhofs lehnte. Ein breites Grinsen zierte seine Fresse. Er nutzte die Hofpause, indem er mit seinem alten Klappergestell ins andere Stadtviertel radelte, wo ich zur Schule ging und terrorisierte mich. Ich stand auf der anderen Seite des Zaunes und ließ mich immer wieder dazu verleiten, ihm die Meinung zu geigen, wenn er hier vorbeifuhr.

„Und deine Freundin stört es nicht, wenn du ständig deinen Sportlehrer anschmachtest?“, entgegnete er süffig grinsend.

Ich hoffte, dass ich nicht rot anlief. Zugegebenermaßen interessierte ich mich nicht sonderlich für Mädchen. Ich hatte auch noch nie eine Freundin. Stattdessen bewunderte ich Leute wie Herrn Ackerman, aber selbst die ganzen Weiber aus meiner Klasse standen auf den. Man traf eben selten auf einen so gut aussehenden und durchtrainierten Sportlehrer und trotz seiner Größe war er hoch angesehen – bei den Kollegen wie auch bei den Schülern. Ich ging einfach nur mit dem Strom, ich war nicht in ihn verliebt.

„Wir haben eine Sportlehrerin, du Vollpfosten“, grummelte ich ihn an.

Jean ging in eine andere Schule, daher kannte er meine Lehrer nur vom Hören. Durch einen dummen Zufall geschah es, dass sich meine Mutter mit seiner anfreundete, deswegen zankte ich mich oft mit ihm, wenn wir uns sahen. Einmal bekam er einen Korb von meiner Stiefschwester Mikasa, deswegen war er extrem sauer auf mich, weil ich mit ihr ständig zusammenhing. Ich konnte es ihr nicht verübeln, wenn sie nicht mit einem arroganten Pferdegesicht zusammen sein wollte.

„Gib doch einfach zu, dass du schwul bist. Dann hat sich die Sache erledigt.“ Schulterzuckend setzte er sich auf sein Rad, bevor er losfuhr und tat so, als wäre es keine große Sache. Doch er wollte Genugtuung, indem ich es ihm beichtete.

Plötzlich kam mir eine Idee. „Freitag nach der sechsten treffe ich mich mit meiner Süßen im Park. Es macht ihr sicher nichts aus, dich kennen zu lernen, da ich weiß, dass sie an Pferdefressen nicht interessiert ist.“ Jetzt war ich derjenige, der selbstgefällig den Kopf hob und die Arme vor der Brust verschränkte.

Jean schnaufte angepisst und warf mir einen letzten Blick zu. „Dann bis Freitag, Jäger.“

Mein Moment des Triumphes wurde durch die Schulklingel unterbrochen. Nachdem die meisten Schüler ins Gebäude trotteten, setzte auch ich mich in Bewegung und betrat als einer der letzten den Flur. Ich hatte Jean selten so angepisst gesehen, mein Gefühl von Überlegenheit hielt noch eine ganze Weile an. Bis mir einfiel, dass ich keine Freundin hatte. Scheiße! Ich musste ein Mädchen dazu bringen, mit mir auszugehen. Aber wen? Mikasa konnte ich schlecht fragen und andere kannte ich nicht.

Im Klassenzimmer angekommen, wechselten meine Augen in den Suchmodus, doch keine Kandidatin sagte mir zu. Mit vielen von ihnen redete ich sowieso gar nicht, wieso sollten sie mir einen Gefallen tun und meine Freundin spielen? Vielleicht versteckte sich unter ihnen eine heimliche Verehrerin. Aber wie sollte ich sie finden?

„Hey, Eren!“ Armin saß in der ersten Reihe und winkte mich zu sich. Er sah schon süß aus mit seinen blonden Haaren bis übers Ohr, den großen Augen und der Stupsnase. Außerdem war er ein paar Zentimeter kleiner als ich und von zierlicher Figur. Mir kam eine Idee. Gleich nach der Schule erzählte ich sie ihm, als wir bei mir zu Hause ankamen.
 

„Eren, das ist nicht dein Ernst!“

Doch, es war mein voller Ernst. Ich brauchte jemanden, der meine Freundin spielte und die Mädchen kamen alle in nicht Frage. Armin war also meine letzte Hoffnung. Mit seinem kindlichen Aussehen gab er sowieso ein gutes Mädchen ab.

„Bitte, Armin“, bettelte ich bereits auf Knien, als er mir noch immer nicht zustimmte. „Ich hab Jean gesagt, ich hab eine Freundin. Weißt du, wie selbstgefällig der ist, wenn er herausfindet, dass ich geblufft habe? Es ist nur für einen einzigen Nachmittag.“

Armin seufzte tief. Seine Antwort lautete wie folgt: „Glaubst du wirklich, er wird so dumm sein, dass er mich nicht erkennt? Außerdem habe ich kein Kleid.“

„Ich habe eins!“, rief ich und korrigierte mich sofort, als er mich ungläubig anschaute: „Mikasa hat eins, mein ich. Das passt dir bestimmt.“

Sein skeptischer Blick verriet nichts Gutes. Ich musste mich mehr ins Zeug legen und verschränkte die Finger wie bei einem Gebet vor meiner Brust, während ich ihn anflehte: „Bitte, nur für den Freitag, wenn Jean kurz vorbeischaut. Ich weiß sonst nicht, wo ich eine Freundin herbekommen soll und er wird dich sowieso nicht erkennen.“

Wieder seufzte er und ich wusste nicht, was dies bedeutete.

„Geht in Ordnung, aber nur, weil wir schon so lange Freunde sind.“

Ich fiel ihm um den Hals vor Freude. Morgen würde ich es dem Pferdegesicht Kirschstein endlich zeigen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Regenschein
2015-07-17T18:57:29+00:00 17.07.2015 20:57
Hey ^^

Ich finde die Idee, dass Armin Erens Freundin spielen soll echt witzig.
Besonders, da ich mir vorstellen kann, dass nicht alles so glatt laufen wird, wie unser lieber Eren es gerne hätte ;D

Liebe Grüße,
Regenschein

Antwort von:  JCZoldyck
17.07.2015 23:48
Das wird garantiert nicht alles so laufen, wie Eren es sich vorstellt :D
Danke fürs Feedback c:


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