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Der Skorpion

von

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Kapitel 6

Kapitel 6
 

Ace’s Pov
 

Marco und Thatch hatten beschlossen zurück zur Moby Dick zu gehen, während Ace ein wenig in der Stadt herumschlenderte. Denn in der Bar hatte ihn plötzlich die Idee gepackt, Jess ein Geschenk zu kaufen. Also trottete er durch die Stadt, deren Leute auf einmal etwas aufgebracht zu sein schienen. Vor einem Schmuckladen blieb er stehen und besah sich die Auslagen vor dem Geschäft. Dort fand er einen goldenen Armreif, dessen mittige, wellenförmige Gravur verriet, dass es sich um ein zweiteiliges Stück handeln musste. Auf beiden Hälfen war das Wort 蠍座 (さそりざ - Skorpion) eingraviert.

„Entschuldigen Sie!“, rief Ace in den Laden hinein, wo eine Frau mittleren Alters hinter einem Tresen

stand und Schmuck polierte.

„Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie vergnügt, doch als sie aufsah fiel ihr der Schmuck aus den

Händen und hinterliess einen klirrendes Geräusch auf der Glasplatte des Tresens. Ace ging näher zu der plötzlich verwirrten Frau hin.

„Alles in Ordnung, Miss?“, fragte Ace besorgt und legte vorsichtig den Armreif auf den Tresen.

„Ihr seid Feuerfaust Ace, hab ich Recht? Ihr solltet nicht hier sein. Geht zurück auf Euer Schiff“,

sagte die Frau hastig, während sie eifrig den Schmuck zum Polieren zur Seite schob.

Ace lachte kurz auf und sah sie lächelnd an: „Ehm entschuldigen Sie? Warum sollte ich zurück zum Schiff?“

Hastig begann die Frau den Armreif zu polieren.

„Ein Marineoffizier, der schon seit mehreren Monaten die Insel terrorisiert, hat etwas schreckliches getan…“, murmelte sie und wagte es beinahe nicht Ace anzuschauen.

„Wie bitte? Ihr steht unter Whitebeards Schutz!“, sagte Ace laut und die Frau schüttelte den Kopf. „Ich weiss… Alle wissen das… Aber er hat es gewagt einen eurer Leute anzugreifen. Eine Frau… Es

heisst, sie sei gerade so knapp entkommen, aber sie suchen immer noch die ganze Insel nach ihr ab“

Ace wurde aschfahl. Die einzige Frau der Crew, die auf der Insel war, war… Jess.

Die Frau sah Ace an und legte ihm den Armreif in die Hand: „Ich hoffe Sie finden sie noch rechtzeitig, um ihr das hier zu überreichen. Sie hat Menschen aus unserer Stadt gegen die Marine verteidigt. Sie ist ein guter Mensch“.

Ace nickte und schluckte kurz: „Danke…“, brachte er knapp hervor und rannte aus dem Laden und in Richtung Hafen. Wenn Jess entkommen war, würde sie bestimmt zurück zur Moby Dick gehen. Das war der einzig wirklich sichere Ort.

Kaum rückte die Moby Dick in sein Blickfeld, wusste er, dass etwas nicht stimmen konnte. Der Grossteil der Crew war an Deck, fast alle ausser Marco und Thatch, die sich sonst immer ihre Zeit an Deck vertrieben. Ace stürmte an Bord und packte den nächstbesten Typen am Kragen: „Wo

ist Jess?“, knirschte er und liess ihn wieder los, kaum hatte er in Richtung Unterdeck gezeigt.

„K-krankenzimmer…“, stammelte das Crewmitglied. Ace trat die Tür auf und stürmte durch den Gang zum Krankenzimmer, dessen Türe gerade aufging, als er sie erreichte.

Ein aschfahler Marco kam ihm mit einer blonden Frau entgegen.

„Marco! Was ist passiert?“, forderte Ace und Marco schloss die Tür hinter sich.

Sie standen zu dritt auf dem schwach beleuchteten Gang, dessen stärkste Lichtquelle Ace zu sein schien, da er Mühe hatte seine Flammen unter Kontrolle zu halten.

„Jess hat offenbar diese Frau und ihren Mann gegen die Marine verteidigt und gegen einen

Offizier gekämpft, der seit Monaten diese Insel terrorisiert, obwohl sie unter unserem Schutz steht“,

erklärte Marco knapp mit einem Seitenblick auf die Frau neben ihm, welche eifrig nickte, ihren Blick zum Boden gerichtet.

Marcos Tonfall liess etwas in Ace zerbrechen. Er hatte ihm kaum in die Augen geblickt, als er mit ihm gesprochen hatte. Ace nickte kurz, legte Marco mit gesenktem Blick im Vorbeigehen eine Hand auf die Schulter und betrat das Krankenzimmer.

Er fand Jess in der Mitte des Raumes auf einem Krankenbett liegend vor und sowohl der Schiffsarzt, als auch seine beiden Assistentinnen wirbelten, in einem scheinbar heillosen Durcheinander, umher. Jess‘ Kleider waren voller Sand und eine Wunde am Bein blutete sogar schon durch die Bandagen hindurch.

„Was ist los mit ihr?“, frage Ace in den Raum und bekam keine Antwort. Also ging er auf die

Assistentin zu, die ihm am nächsten stand und sich gerade um die Bandagen an Jess‘ Bein kümmerte.

„Wie ist ihr Zustand?“, frage Ace so ruhig wie möglich.

„Immer noch instabil. Kairousekivergiftung zweiten Grades, Verunreinigungen in den Atemwegen und womöglich ein Riss in der Luftröhre, den wir…“, sie schaute auf in Ace‘ Gesicht und stockte.

„Mr. Ace! Ich hatte nicht bemerkt, dass Sie hier sind!“, rief sie hinter dem Mundschutz und schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund. Der Schiffsarzt nahm Ace sofort beiseite und bedeutete der Frau, weiterzumachen.

„Ace… Die ganze Diagnose meiner Kollegin ist korrekt“, erklärte er Ace, der noch bleicher geworden war, als zuvor, „Und dennoch… Der Riss in der Luftröhre bedarf eines chirurgischen Eingriffs und ich bin kein Chirurg…“

„Du bist doch Arzt! Flick sie gefälligst wieder zusammen!“, schoss es aus Ace wütend hervor und er ballte die Hände zu Fäusten.

„Ace… ich kann nichts…“, begann der Arzt, doch Ace schrie: „Was? Was kannst du nicht?!“, und ging beinahe in Flammen auf.

„Ich kann euch Kugeln aus dem Körper operieren, aber eine Luftröhre nähen ist ein völlig anderes

Level… wenn ich es einfach mal versuchen würde, würde Jess womöglich bei dem Eingriff sterben“,

erklärte der Arzt mit festem Tonfall und sah Ace direkt in die Augen, was Ace’s Flammen zum Erlö-schen brachte. Diese Aussage stach wie ein Dolch in sein Bewusstsein. Er wandte sich wortlos ab und ging zu Jess. Auf Höhe ihres Kopfes blieb er stehen und sah seine Freundin an. Die Blutspuren, die von ihren Mundwinkeln ausgingen beunruhigten ihn. Sein Blick wanderte der Blutspur entlang über ihren Hals und auf eine Kette, die seitlich daran herabhing. Er nahm deren Anhänger, ein kleines Fläschchen, sorgfältig zwischen die Finger und sah es sich an. Sie hatte es bisher immer getragen, soweit er sich erinnern konnte. Ein Stück Papier lag darin, in der Grösse einer Vivre Card. Und wenn es eine Vivre Card war, wen gab es in ihrem Leben, der ihr so wichtig war, dass sie dessen Vivre Card immer bei sich tragen würde?

Spontan fiel Ace nur einer ein und der Gedanke an ihn entfachte wütende Flammen auf Ace’s Körper. Und dennoch... Schnell öffnete er das Fläschchen und zog das Papier heraus. Darauf stand: „T. Law“.

Eine Welle der Eifersucht durchströmte Ace und er spielte mit dem Gedanken das Papier in seiner

Hand sofort zu verbrennen, doch es bewegte sich plötzlich. Es zuckte kaum merklich in Richtung der Insel. Da dämmerte es ihm plötzlich: Trafalgar Law war Chirurg. Wenn es eine Chance gab, Jess zu retten, musste er Law finden. Und Jess‘ Leben war im Moment wichtiger, als seine Eifersucht, be-schloss Ace, und hob Jess sofort in seine Arme. Die Assistentinnen und der Schiffsarzt protestierten, doch Ace war schon auf halber Strecke zur Tür hinaus. Wenn es nur eine winzig kleine Möglichkeit gab, dass dieser Law auch gerade auf der Insel war, würde er ihn finden.

Er würde Jess bestimmt helfen. Immerhin musste er sie einmal gemocht haben.

Ace knirschte mit den Zähnen bei dem Gedanken daran, was er auf der Baratie damals gesehen hatte. Er verliess das Schiff mit einem Sprung auf den Steg, ignorierte sämtliche Rufe und Schreie seiner Crewmitglieder und begann zu rennen. Die Vivre Card auf seiner Handfläche gab ihm die Richtung an, in der er hoffentlich Law finden würde. Immer wieder hielt er kurz Inne, um sich zu vergewissern, dass er in die richtige Richtung rannte und besonders, weil Jess durch die Bewegung in Ace’s Armen immer wieder zu husten begann. Ace rannte, so kam es ihm vor, um die halbe Insel, bis er fern des Hafens, in einer kleinen Bucht, ein gelbes U-Boot mit der Jolly Roger der Heart Pirates vorfand. Ohne zu zögern sprang er an Bord. Doch niemand schien hier zu sein. Wieder hustete Jess heftig an seiner Brust und hinterliess eine weitere Blutspur auf Ace.

Als er gerade den Blick auf Jess gesenkt hatte hörte er eine entfernte Stimme: „Room“, gefolgt vom Geräusch eines Schwertes, das aus seiner Scheide gezogen wurde, und eine blaue Sphäre umgab ihn. Im nächsten Augenblick erkannte er Law in der offenen Türe zum Unterdeck stehen.

„Was wollen Whitebeard Piraten an Bord meines Schiffes?“, fragte er kalt.

„Jess braucht deine Hilfe“, sagte Ace knapp mit einem weiteren kurzen Seitenblick auf seine Freundin, die von Sekunde zu Sekunde kälter und bleicher zu werden schien. Ihren Herzschlag konnte er nur noch schwach ausmachen.

Law zuckte mit den Schultern: „Und warum sollte ich ihr helfen? Sie hat mich beinahe umgebracht,

als wir uns das letzte Mal begegnet sind“, sagte er mit kaltem Desinteresse, stand im nächsten

Augenblick jedoch direkt vor Ace und sah auf Jess hinunter. Er drehte Jess‘ aschfahles Gesicht mit zwei Fingern zu sich und öffnete ihre Augen, um kurz hineinzusehen. Dann tat er dasselbe mit ihrem Mund und sofort konnte Ace erkennen, wie sich Laws Augen bei dem Anblick weiteten.

„Penguin! Shachi! Beppo! Bereitet den Operationssaal vor! Bringt sie sofort hinein!“, rief er, nahm sofort Jess aus Ace‘s Armen und übergab sie einem Eisbären, der wohl auf den Namen Beppo gehört hatte, und gerade aus der Türe gerannt kam.

„Kairousekivergiftung dritten Grades, Lungenfunktion eingeschränkt, Atemwege blockiert, Luftröh-ren-, Kehlkopf- und Oberschenkelfraktur. Sofortige Sauerstoffzufuhr sicherstellen! Ich brauche Röntgenbilder von Atemwegen, Herz und Oberschenkel und ein Blutbild! Und macht alles für eine Bluttransfusion bereit!“, befahl Law einem nach dem anderen, während er von seinen Crewmitgliedern begleitet im Inneren des Schiffs verschwand. Seine Crew machte sich sofort an die Arbeit, legte Jess auf eine Trage und rannte mit ihr einen der dunklen Gänge hinunter. Law folgte ihnen mit schnellen Schritten und blieb direkt vor dem Eingang zum Operationssaal stehen.

„Du bleibst draussen!“, befahl Law mit einem kalten Blick auf Ace, der ihm bis dahin gefolgt war, und knallte ihm die Türe vor der Nase zu. Einen Moment sah er durch ein kleines Glasfenster in der Türe noch direkt in Law’s kalte graue Augen, in denen er jedoch eine Regung von Sorge zu erkennen glaubte. Dann wandte sich Law ab und eine weitere Türe schloss sich hinter ihm.

Ace starrte die dunkle Stahltüre vor ihm an, durch welche gerade Law, mitsamt seiner Crew und Jess, verschwunden war. Wie lange er da stand wusste er nicht, nur dass ihm irgendwann jemand eine grosse schwere Hand auf die rechte Schulter legte.

„Du bist Feuerfaust Ace, nicht wahr?“, fragte eine tiefe, ruhige Stimme neben ihm.

„Der bin ich“, antwortete Ace und sah den Besitzer der Stimme an. Neben ihm stand ein grosser, sehr breit gebauter Mann, der schon einiges erlebt zu haben schien, zählte man die Narben auf seinem Körper. Er stellte sich als Jean Bart vor und bot ihm an, mit ihm in der Küche zu warten und etwas zu trinken.

„Jess wird sicherlich einige Stunden da drin sein. Der Captain nimmt sich bestimmt viel Zeit, um sie wieder herzurichten. Was ist denn mit ihr passiert?“, fragte Jean Bart der Ace gerade eine Tasse Kaffee hinstellte und ihm gegenüber platznahm. „Sie hat gegen einen Marineoffizier gekämpft, weil sie zwei Leute der Insel verteidigen wollte. Genaueres weiss ich leider auch nicht…“, erklärte Ace und trank seinen Kaffee. Jean Bart nickte und trank einen Schluck aus seiner Tasse.

„Naja, jedenfalls wird sie bestimmt durchkommen. Der Captain wird nichts unversucht lassen“, versicherte Jean Bart mit einem Lächeln und füllte nochmal nach.
 

Law’s Pov
 

Die schweren Stahltüren zum Operationssaal schlossen sich zwischen ihm und Ace und er ging links in einen kleinen Nebenraum, um sich vorzubereiten. Dort wusch und desinfizierte er sich sorgfältig die Hände und legte Operationskittel, Mundschutz, Haarnetz und Handschuhe an.

Sie waren wohl immer noch zusammen, Jess und dieser Feueridiot. Doch wie war Ace darauf gekommen, Jess ausgerechnet zu ihm zu bringen? Hatte Jess etwa von ihm gesprochen, oder von der Vivre Card? Wie hatte er überhaupt gewusst, dass sie auf der Insel waren?

Law grinste, als er sich die Handschuhe überzog. Dieser Feueridiot konnte sie niemals so beschützen, wie er es könnte. Immerhin lag es nun an ihm, sie zu retten, während Ace nur danebenstehen und beten konnte. Er lachte kurz kalt auf und öffnete die Türe zum OP.

Kaum setzte Law einen Fuss in den OP schienen seine Crewmitglieder in ihren Bewegungen einzufrieren und starrten ihn an.

„Ehm…C-Captain?“, fragte Shachi zögernd und sah seinen Captain verwundert an, „Sollen wir auch…? Also ich meine…“

Ein kalter Blick von Law reichte aus, um einen nach dem anderen in den Nebenraum zu schicken, und sich umzuziehen. Normalerweise trug er nur den Mundschutz und die Handschuhe, was ihm die Crew nachtat, aber diese OP war etwas anderes. Es durfte absolut nichts schief gehen.

Law ging zur Wand, wo bereits die Röntgenbilder hingen und besah sie sich. Der Kehlkopf schien soweit in Ordnung zu sein, doch die Luftröhre wies einen so fatalen Riss auf, dass es an ein Wunder grenzte, dass Jess noch lebte. Dann nahm er ein danebenliegendes Blatt, auf dem Jess‘ Blutbild aufgezeichnet war. Es schien, abgesehen von der Vergiftung, ok zu sein.

„Vergiftung ist eingedämmt! Bluttransfusion bereit!“, rief Shachi und wartete auf eine Antwort, „Captain?“, fragte er nach, als Law sich nicht rührte. Augenblicklich legte er das Blutbild zur Seite und ging zum OP Tisch.

Law seufzte bei Jess‘ Anblick: „So wollte ich dich ja eigentlich nicht wiedersehen, Rotschopf“, sagte er leise und nahm ein Skalpell vom Nebentisch.

„Uuund sie ist weg“, meldete Penguin, der die Anästhesie überwachte und Jess gerade in einen tiefen Schlaf versetzt hatte.

„Gut. Room“, sagte Law, wies Shachi an, Beppo die Bluttransfusion zu überlassen und sich um die Wunde am Bein zu kümmern, während er sich selbst Jess‘ Atemwegen widmete.

„Dann lasst uns anfangen“, sagte er und begann mit der Operation.
 

Jess‘ Pov
 

Meine Augenlider waren schwer. Ich öffnete sie nicht, atmete nur die kalte Luft ein, die mich umgab. Der Geruch kalten Stahls drang in mein Bewusstsein, ebenso dominant der beissende Geruch von Desinfektionsmittel. Die Luft schien sich zu bewegen.

Ich konnte nicht alleine sein, doch ich hielt meine Augen weiterhin geschlossen und atmete ruhig. Die kalte Luft erfüllte meinen Rachen, meinen Hals und meine Lungen. Alles fühlte sich taub an, ich spürte die kalte Luft, aber nicht, dass ich atmete. Meine Arme lagen regungslos zu beiden Seiten meines Körpers, über einer Decke, die mich ansonsten von den Füssen, bis zum Hals bedeckte. Neben dem Bett, in dem ich liegen musste, schien sich jemand zu bewegen. Ein Stuhl wurde zurückgeschoben und das leichte Kratzen der Rollen auf dem Boden, schien die Stille förmlich zu zerreissen. Ein Buch, das zugeklappt wurde, Schritte und Stille. Dann das Geräusch von Metall auf Metall direkt neben mir. Eine kalte Hand legte sich um mein linkes Handgelenk und hob es leicht an.

Bei der Berührung zuckte ich leicht, was die Aufmerksamkeit der Person neben mir auf sich zog.

„Ihr seid also wach, Miss Jessica“, bemerkte eine sachlich kalte Stimme neben mir. Ich öffnete die Augen. Um mich herum herrschte Dunkelheit. Die einzige Lichtquelle war eine Schreibtischlampe, die den Raum in ein schwaches dämmriges Licht hüllte. Ich starrte zur Decke bis ich einigermassen scharf sehen konnte. Wer neben mir stand hatte ich längst begriffen, doch warum er?

„Ich weise Sie darauf hin, Miss Jessica, vorübergehend nicht zu reden. Andernfalls könnten ernsthafte Schäden in Ihrem Hals auftreten“, sprach Law und legte mein Handgelenk wieder hin. Er besah sich eine Spritze, die er bis dahin in der Hand gehalten hatte und mir offenbar Blut entnommen hatte. Er ging damit zum Schreibtisch, wie ich aus meinem Augenwinkel sah, und setzte sich. Was war geschehen? Warum war ich hier? Wo war Ace? Wo war überhaupt meine Crew!?

Ich drehte den Kopf in Laws Richtung. Dass er Recht hatte damit, was er vorhin gesagt hatte, wusste ich augenblicklich. Denn ein stechender Schmerz durchfuhr meine Kehle und ich verzog mein Gesicht.

Law stand auf und kam zu mir, nahm eine Spritze vom Nebentisch und zog sie mit einer Flüssigkeit aus einem danebenstehenden Fläschchen auf.

„Langsam langsam“, sagte er und ein amüsiertes Grinsen umspielte seine Lippen, als er mit einem Finger gegen die Spritze klopfte und sich vergewisserte, dass keine Luft darin war, „Machen Sie mir bloss nicht meine sechsstündige Arbeit zunichte, Miss Jessica“, fügte er hinzu und verabreichte mir das Mittel. Der Schmerz liess nach, noch ehe Law sich wieder hinter den Schreibtisch gesetzt hatte. Dort machte er sich daran mein Blut zu untersuchen und schwieg. Ich würde wohl mit meinen Fragen warten müssen und starrte wieder zur Decke.

Das Schmerzmittel machte mich schläfrig und ich nickte leicht weg, bis Law mich weckte, indem er mich leicht an der Schulter rüttelte.

„Wach? Gut“, sagte er knapp, als ich die Augen öffnete. Er sah gestresst aus und dunkle Augenringe zogen sich schon beinahe bis zu seinen Wangen hinunter. Ich musste ihn wohl fragend angesehen haben, denn er lächelte leicht und schüttelte den Kopf.

„Ihr braucht Euch nicht darüber den Kopf zu zermartern, Miss Jessica. Mir geht es gut“.

Ich verdrehte die Augen und er wusste, dass ich ihm nicht glaubte.

„Ihr müsst etwas essen, nur ist das in Eurer derzeitigen Kondition nicht wirklich angenehm“.

Wieder sah ich ihn fragend an und er verstand, dass er nicht mehr um einige Erklärungen herum kam. Seufzend zog er einen Stuhl heran und setzte sich neben mich, das Gesicht erst in den Händen verborgen dann das Kinn auf seinen verschränken Händen abgestützt und mich darüber hinweg musternd.

„Wo soll ich anfangen?“, fragte er und als er keine Antwort bekam, lachte er kurz darüber, eine Ant-wort erwartet zu haben, und überlegte.

„Wie wär’s wenn ich mit Eurer körperlichen Verfassung anfange?“, fragte er und ich nickte. Warum er mich so merkwürdig ansprach interessierte mich momentan zwar fast schon mehr, aber ich konnte mich ja nicht beklagen.
 

„Als Ihr hergebracht wurdet, hattet Ihr eine Kairousekivergiftung dritten Grades, eine Oberschenkelfraktur, einen Riss in der Luftröhre und die Stimmbänder angerissen. Erstaunlicherweise hat Euch das alles nicht das Leben gekostet“, er grinste und sah mich an. Schock und Angst standen mir wohl ins Gesicht geschrieben, denn Law fügte gleich hinzu: „Keine Angst, Eure Stimmbänder konnte ich retten, jedoch kann ich nicht zu 100% garantieren, dass eure Stimme genau dieselbe geblieben ist. Wenn Ihr aber meine Anweisungen befolgt, sollten keine Schäden zurückbleiben“.

Damit erhob er sich und holte eine Schüssel vom Schreibtisch, die er wohl dahin gestellt hatte, bevor er mich geweckt hatte.

„Ihr solltet Euch nicht daran gewöhnen, dass ich Euch Essen gebe, Miss Jessica“, sagte Law kalt, mit deutlichem Missfallen und kam mit etwas, das wie Suppe aussah, zu mir. Die Schüssel stellte er auf den Nebentisch, stützte mit einer Hand leicht meinen Kopf, mit der anderen hielt er einen Löffel mit Suppe an meine Lippen.

Die Suppe war beinahe kalt geworden und schmeckte, als hätte Law immer noch keinen Schiffskoch gefunden und sie infolge dessen selbst gekocht. Beim ersten Löffel verzog ich das Gesicht und Law musterte mich fragend.

„Schmerzen?“, fragte er knapp und ich schüttelte den Kopf. Law lachte und flösste mir einen weiteren Löffel ein: „Ihr beleidigt mich, Miss Jessica! Ich habe diese Suppe mühselig selbst gekocht“.

Mühselig? Das glaubte ich ihm gerne, zumal er es offenbar nicht einmal mit grösster Anstrengung fertig brachte eine Suppe zu kochen, die einigermassen schmeckte. Ich würgte die Suppe mehr schlecht als recht runter und legte mich erschöpft zurück in mein Kissen, während Law die Schüssel zur Seite stellte. Ich hörte noch, wie Law etwas sagte, doch verstand kein Wort. Alles um mich herum wurde auf einmal ausgeblendet und ich fiel in einen tiefen Schlaf.
 

Law’s Pov
 

„Schlafmittel machen sich nun mal nicht so gut in der Suppe“, sagte Law lächelnd und drehte sich zu seiner Patientin um, die gerade weggekippt war.

„Das sollte einige Stunden hinhalten. Dann kann ich mich wenigstens auch mal hinlegen“, gähnte er und löschte das Licht auf dem Schreibtisch. Gerade als er die Türe zum Krankenzimmer hinter sich geschlossen hatte, lief ihm Beppo im Gang entgegen.

„Captain!“, rief er und hob eine Pfote zum Gruss, „Wie geht es Jess? Ich mag sie, sie riecht gut“, bemerkte er und sah zur Türe des Krankenzimmers.

„Ihr geht’s soweit gut. Sie schläft und ich werde mich jetzt auch ein paar Stunden hinlegen. Über-nimm du solange das Kommando“, erwiderte Law schläfrig und machte sich ansonsten kommentarlos auf den Weg in sein Zimmer. Dort warf er seinen Hut auf einen Schreibtisch gleich rechts neben der Türe, sein Schwert lehnte er auch dagegen und seine Kleider warf er in irgendeine Ecke. Dann zog er sich eine schwarze Trainingshose an, die lose von seiner Hüfte hing und warf sich bäuchlings aufs Bett. Seit fünf Tagen hatte er nicht mehr als gefühlte sieben Stunden geschlafen. Das weiche Bett unter ihm fühlte sich an, wie der reinste Luxus, zumal er nur in seinem Stuhl im Krankenzimmer immer wieder kurz eingenickt war. Er atmete langsam den kühlen Geruch der Bettdecke ein und fiel sofort in einen traumlosen Schlaf.
 

Jess‘ Pov
 

Ich starrte an die stählerne Decke. Wie spät es wohl war? Als ich aufgestanden war hatte ich voll-kommen vergessen auf die Uhr zu sehen. Und wie lange war ich eigentlich schon auf diesem Schiff?

Sich auf dem Gang nähernde Schritte lenkten meine Aufmerksamkeit auf sich und ich wandte den Kopf zur Türe. Es schmerzte fast nicht mehr den Kopf zu bewegen, fiel mir auf. Die Türklinke wurde heruntergedrückt und den Raum betrat kein Geringerer als Trafalgar Law. Er sah zur Abwechslung nicht müde aus. Die dunklen Augenringe hatten sich zurückgezogen und seine ganze Körperhaltung liess erahnen, dass er diese Nacht wirklich gut geschlafen hatte. Er lehnte sein Schwert an den Rand des Schreibtisches und sah sich kurz im Raum um. Ein leicht misstrauischer Ausdruck prägte sein Gesicht und er kam mit verengten Augen zu mir herüber.

„Habt Ihr das Bett verlassen, Miss Jessica?“, fragte er in einem sachlichen, kalten Tonfall und zog sich ein Paar Plastikhandschuhe über, die er aus einer Box auf dem Nebentisch genommen hatte.

Ich nickte und zeigte zu einer Türe mir gegenüber, die in ein Bad führte. Law folgte mit den Augen der von mir angezeigten Richtung und nickte.

„Wie seid Ihr dahin gekommen? Dem Boden entlang gekrochen?“, fragte er weiter, ging um das Bett herum und hob die Decke, um mein rechtes Bein zu untersuchen.

Ich schüttelte den Kopf zur Antwort und zeigte mit zwei Fingern an, dass ich mich mit meinen Beinen fortbewegt hatte. Law runzelte die Stirn und löste einen Verband an meinem Oberschenkel, den ich selbst auch erst bemerkt hatte, als ich aufgestanden war diesen Morgen. Auf einen fragenden Blick meinerseits antwortete Law: „Der Oberschenkel war gebrochen… Und der Schnitt…“, er stockte. Denn als er den Verband vollständig entfernt hatte, kam kein Schnitt zum Vorschein.

Law sah mein Bein fassungslos an und tastete es vorsichtig nach dem Bruch ab. Doch anstatt der erwarteten Reaktion einer Patientin mit Oberschenkelfraktur, bekam er nur Schweigen.

„Was zum…?“, murmelte er und wandte sich schlagartig den Bandagen an meinem Hals zu. Nachdem er auch diese entfernt hatte und sich ihm dasselbe Bild bot, wie schon an meinem Bein, schluckte er erst einmal kurz und atmete ruhig durch.

„Gibt es eine Heilmethode, von der Ihr wisst und ich nicht, Miss Jessica?“, fragte er ruhig und sah mich mit leicht seitlich geneigtem Kopf und gerunzelter Stirn an.

Ich verneinte abermals mit einem Kopfschütteln und Law presste die Lippen zusammen. Es schien ihm nicht zu passen, etwas nicht erklären zu können. Er bedeutete mir den Mund zu öffnen und sah hinein. Doch schon nach kurzem Hinsehen wandte er sich wieder ab, ging abermals um das Bett herum und setzte sich dann zu meiner Linken auf einen Stuhl.

„Ihr habt neuerdings Teufelskräfte, ist das korrekt?“, fragte er und ich nickte.

„Haben diese Kräfte heilende Wirkung?“, fragte er weiter, worauf ich wiederum nickte.

„Dann versuchen Sie mal leise zu summen und wenn das funktioniert, etwas zu sagen“, forderte er mich auf. Ich setzte mich ein wenig im Bett auf und summte leise. Law nickte und bedeutete mir mit einer Handbewegung, fortzufahren.

„H-hallo“, sagte ich leise und schluckte kurz, um meinen Hals frei zu bekommen.

„Was ist passiert?“, fragte ich mit etwas festerer Stimme und lächelte, als dies funktionierte.

Law nickte abermals: „Schmerzt es zu sprechen?“, fragte er.

„Nein“ – „Was für eine Fähigkeit ist das genau?“, fragte er und ich setze mich richtig im Bett auf.

„Flammen“, antwortete ich und liess meine Hand in kalten Flammen aufgehen. Law besah sie sich kurz und runzelte die Stirn.

„Ich kann mit ihnen unter anderem auch heilen. Aber wie ich das gemacht habe, während ich ge-schlafen habe, weiss ich nicht“, erklärte ich schnell.

„Interessant“, sagte Law, stand auf und ging zu seinem Schreibtisch. Dort holte er eine Akte hervor und schrieb sich etwas auf.

„Was genau ist passiert, Law?“, fragte ich und liess meine Beine vom Bett baumeln, während ich die Decke zur Seite schob und ihn ansah.

„Ihr habt gegen einen Marineoffizier gekämpft, habt durch seine Fähigkeit einen Riss in der Luftröhre und den Stimmbändern erlitten, seid wohl irgendwo runtergefallen, hab euch den Oberschenkel gebrochen, seid unglücklicherweise auf eurem Dolch gelandet, der euch eine Kairousekivergiftung eingebracht hat und Mr. Ace hat euch dann zu mir gebracht“, fasste Law abermals monoton zusammen und hielt seinen Blick auf das Dokument vor sich geheftet, „Ich habe Euch zusammengeflickt und Ihr seid nunmehr seit einer Woche an Bord meines Schiffes“.

„Eine Woche?“, fragte ich schockiert, „Dann kann ich jetzt wieder zu meiner Crew? Sie wollten doch wahrscheinlich schon längst ablegen“.

„Sie haben abgelegt. Genauso wie wir“, erklärte Law und sah auf, „Glaubt Ihr wirklich, dass ich meine eigenen Pläne in den Hintergrund stelle, nur weil ich eine Patientin an Bord habe?“.

„Aber wie komme ich denn jetzt zu meiner Crew zurück?“, fragte ich entsetzt und stand auf.

„Jetzt gar nicht. Ihr werdet Euch gedulden müssen, bis sich unsere Wege auf See, oder einer Insel kreuzen“, sagte Law schlicht und schrieb weiter.

Ich beschloss das Zimmer wutentbrannt zu verlassen, doch schon nach drei Schritten verliessen mich meine Kräfte, schwarze Punkte schwirrten in meinem Blickfeld herum und meine Knie knickten ein. Ich fiel auf die Knie, meine Hände stütze ich auf dem kalten Boden vor mir ab, meine Arme zitterten und eine keuchende Atmung setzte ein, als wäre ich gerade einen Marathon gerannt. Ich hörte wie Laws Stuhl über den Boden geschoben wurde und er sich mir näherte. Als die Spitzen seiner schwarzen Schuhe in mein Blickfeld traten, packten mich zwei Hände an Oberarm und Hüfte und hoben mich mit Leichtigkeit hoch. Law warf mich über seine Schulter und schwieg eisern, als er mit mir den Raum verliess. Eine Reihe dunkler Gänge folgte meiner Wahrnehmung, dann der typische Geruch der einer Küche anhing. Ich sah mich leicht benommen um, als Law mich auf einen Stuhl hockte und sich abwandte. Wir waren in der Bordküche. Einer, wie es schien, selten richtig benutzen, Küche. Law öffnete einen Schrank, holte eine Schachtel hervor und warf sie mir zu. Sie fiel vor mir auf den Tisch und ich sah die Packung an.

„Room“, sagte Law, während er sich dem Herd zuwandte und begann zu kochen. Plötzlich schwebte ein Stück Zwieback aus der Packung vor mir und krachte im nächsten Moment gegen meinen Mund.

„Autsch!“, sagte ich entsetzt und hielt den Zwieback fest.

„Iss!“, befahl Law, ohne sich umzudrehen, „Jemand, der eine Woche lang nur Suppe zu sich genom-men und nur im Bett gelegen hat, sollte nicht erwarten, einfach darauf los marschieren zu können“, sagte Law und ein leicht amüsierter Unterton, liess sich zwischen den kalten Silben heraushören.

Ich ass von dem Zwieback und schaute Law zu, dem man von hinten ansah, dass er nicht gerne in der Küche stand, geschweige denn, dabei beobachtet wurde.

„Ihr habt immer noch keinen Koch, was?“, fragte ich, als sich die schwarzen Punkte allmählich aus meinem Sichtfeld verzogen hatten.

„Ich habe noch keinen gefunden“, sagte er schlicht.

„Ace hat mich also hergebracht? Woher wusste er, dass ihr auf der Insel wart?“, fragte ich und be-merkte, dass meine Halskette weg war.

„Er hatte meine Vivre Card in der Hand, als er mit Euch hier ankam. Er muss sie wohl aus dem Fläschchen genommen haben“

„Wo ist die Kette jetzt? Und wo sind meine anderen Sachen?“, fügte ich an, denn diese übergrossen Kleider, die ich trug, waren vielleicht nützlich gewesen, als man mich noch untersuchen musste, aber ich präferierte doch meine eigenen Kleider.

„Ihr bekommt alles wieder, keine Sorge, Miss Jessica“, sagte er in neutralem Tonfall, setzte sich mir gegenüber und stellte mir einen Teller mit Essen hin.

Was es war konnte ich weder geschmacklich noch visuell ausmachen, mit genügend Salz war es jedoch essbar.

„Warum sprichst du mich eigentlich immer so formell an?“, fragte ich zwischen zwei Bissen.

„Anstand, Miss Jessica. Eine heutzutage seltene Tugend, wie mir scheint“, er lächelte.

Ich nickte und beliess es dabei.

„Nun dann, Mr. Law, wärt Ihr so freundlich mir den weiteren Verlauf unserer Reise und die Bedingungen meiner Anwesenheit, hier an Bord, zu erläutern?“, fragte ich und das Lächeln, das sich auf Laws Gesicht wiederspiegelte gefiel mir irgendwie nicht.

„Da Eure Genesung so weit fortgeschritten ist, ist der weitere Aufenthalt im Krankenzimmer überflüssig“.

„Ich bekomme ein eigenes Quartier?“ – „Seid nicht albern. Das ist ein U-Boot, nicht die Moby Dick. Ihr werdet in meinem Quartier nächtigen, zumal es das grösste an Bord und kein anderes vorhanden ist“

Das hatte ich bereits geahnt, darum liess ich mir nichts weiter anmerken und ass weiter. Ich würde einfach mit meinem Dolch unterm Kopfkissen schlafen, wie immer.

„Was den Rest der Reise betrifft“, fuhr Law fort, verschränkte die Finger ineinander und sah mich darüber hinweg an, „Solange Ihr an Bord meines Schiffes seid, unterstellt Ihr euch meinem Kommando und steht dafür unter meinem Schutz. Es steht Euch allerdings frei das Schiff jederzeit zu verlassen“, schloss er und nahm meinen Teller, den ich gerade geleert hatte, trug ihn zur Anrichte, wusch ihn ab und räumte alles weg.

„Eure Sachen sind bereits in meinem Quartier“, sagte er und liess mich voran aus der Küche treten. Ich prägte mir den Weg zum Zimmer genau ein. In diesen Gängen wollte ich mich nicht verirren. Als Law mir sagte, wo meine Sachen lagen und ich sie erblickte, hatte ich eigentlich nur meinen Dolch, Schuhe und die Kleider erwartet, die ich an jenem Tag getragen hatte. Stattdessen lagen zusätzlich mein Rucksack, vollgepackt mit Kleidern, und meine Kampfstiefel daneben.

„Woher..?“, begann ich, doch Law unterbrach mich: „Mr. Ace war so freundlich einige eurer Habseligkeiten vorbei zu bringen, bevor wir abgelegt haben“.

Ich hörte, wie er zur Tür ging und sie öffnete: „Als Euer behandelnder Arzt empfehle ich Euch, ein paar Stunden zu schlafen. Falls Ihr Euch frisch machen wollt, da ist das Bad“, er schloss die Türe hinter sich und ich war alleine. Ich hockte mich neben meine Sachen auf den Boden neben einem Bücherregal und begann in meinem Rucksack herum zu wühlen. Dabei griff ich gleich nach einem Paar schwarzer knielanger Shorts und einem grünen T-Shirt. Dann zupfte ich noch frische Unterwäsche daraus hervor, erhob mich und ging ins Bad. Das warme Wasser machte mich nach kurzer Zeit schläfrig und ich zog es vor, nicht allzu lange unter der Dusche zu stehen, sondern mich abzutrocknen, mich anzuziehen und mich hinzulegen. Zuvor holte ich jedoch noch meinen Dolch, um ihn unters Kopfkissen zu legen. Dabei fiel mir ein Armreif auf, der über den Griff gehängt worden war. Es war ein Goldarmband, ein zweiteiliges, wenn man genauer hinsah. Doch die zweite Hälfte schien zu fehlen. Eingraviert die Zeichen 蠍座 (さそりざ – Skorpion). Ein Lächeln formte sich um meine Lippen und eine Träne entwischte meinen Augen.

„Ace…“, flüsterte ich und zog mir den Armreif über. Dann kuschelte ich mich in die Bettdecke auf Laws Bett und, das Armband mit einer Hand fest umklammert, schlief ich ein.



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