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The Breaking Of The Fellowship

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen! Ja ich weiß, es ist wieder etwas zeit vergangen! Aber ich war nicht faul! Ich habe nun endlich das neue Kapitel fertig.
Und da bald Ostern ist, wollte ich es gleich mit euch teilen!
Viel Spaß damit.
Ich hoffe es ließt überhaupt jemand die FF x'D
Ich wünsche euch dabei noch schöne Osterfeiertage! Komplett anzeigen

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Probleme!

Der Rest des Abends verlief für Harry ungewöhnlich ruhig. Einerseits ärgerte es ihn, andererseits jedoch hätte er sich ohne hin auf nichts konzentrieren können. So saß er nachdenklich auf seinem Bett und starrte aus dem Fenster zum Mond. Es war eine kühle Nacht, das hatte er eben spüren können, als er nach dem Gespräch mit Ginny ebenfalls ein wenig Später ins Schloss ging. Doch langsam wichen seine Gedanken wieder zu einer anderen Person.

Als er heute am späten Nachmittag in der großen Halle gesessen hatte, war sein Blick immer wieder zu Snape gehuscht. Einerseits wollte er ihn nicht anstarren jedoch war ihm aufgefallen, dass es dem Professor nicht sonderlich gut ging. So dachte er an heute Morgen zurück, als der Schwarzhaarige ihn geweckt hatte. Er hatte sich so vor dem kalten Wasser erschrocken und darüber aufgeregt, dass ihm nicht aufgefallen war, wie ungewöhnlich blass der ältere gewesen war. Erst wo er alles noch mal Revue passieren ließ, fiel es ihm auf.

Er schien auch so gut wie gar nicht geschlafen zu haben. Scheinbar war das Professor McGonagal auch schon aufgefallen. Oder war sie schon länger dabei den Mann zu bearbeiten mit der Sprache raus zu rücken was mit ihm los war. Es schien heute Nachmittag zumindest den Eindruck gemacht zu haben. Er hatte gesehen wie sie auf Snapes linken Arm gedeutet hatte, doch der ehemalige Lehrer für Zaubertränke schien wie immer kaum bis gar nicht Gesprächig zu sein. Aber was ihn mehr Interessierte war, was wohl mit seinem Arm war. Hatte er sich verletzt? Und wenn ja, wie? Oder hatte er sich bei dem Sturz, als er den Trank eingenommen hatte um wieder sein normales Alter zu bekommen verletzt? Aber wenn er sich durch einen Sturz verletzt hatte, dann hätte es doch allein durch Poppy schon längst verheilt sein müssen. Also musste es doch etwas Ernsteres sein, oder nicht?

Harry zermarterte sich den Kopf über den ehemaligen Lehrer und neuen Schuldirektor. Wieder einmal machte er sich sorgen um ihn Und das schlimmste war, dass er sich vielleicht umsonst um den Mann sorgte. Aber er konnte es einfach nicht abstellen. Warum konnte er es nicht abstellen? Wieder vielen ihm die Worte von Hermine in der Pause ein. Immer mehr deutete für ihn darauf hin, dass er sich in den immer schlecht gelaunten Mann verliebt hatte. Aber irgendwie war er sich nicht sicher ob das auch so sein sollte. Schließlich war zwischen ihnen ein großer Altersunterschied. Und Snape schien für ihn jetzt nicht, als wäre er ein Mann, der Gesellschaft schätzte noch eine Beziehung pflegte. Andererseits, kannte er ihn dafür auch zu wenig. Er kannte ihn nur hier aus der Schule und sonst? Sonst kannte er ihn außerhalb von Hogwarts nicht. Vielleicht war er Privat ja ganz anders? Eigentlich konnte Harry sich das alles nicht vorstellen.

Und doch strahlte Snape eine gewisse unangenehme Einsamkeit aus. Er dachte an das Denkarium, wo er Snapes Erinnerungen gesehen hatte. Bis auf den Punkt, dass er mit seiner Mutter als Kinder befreundet war, hatte er sonst nichts entdecken können was auf andere geliebte Personen hindeutete.

Dann dachte er wieder an den heutigen späten Nachmittag. Am liebsten hätte er jetzt gewusst, was dieses Gespräch zwischen den beiden Lehrern ergeben hatte. Nur wie sollte er an dieses Wissen herankommen? Snape selbst konnte er wohl kaum fragen. Er würde es ihm auch ohnehin nicht verraten, sondern ihn eher zurechtweisen sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern.

Kurz seufzte Harry auf bei dem Gedanken. Vielleicht sollte er zur Abwechslung mal auf den Griesgram hören. Schließlich hatte er all die Jahre nicht auf ihn gehört und da durch seine Freunde und andere in Gefahr gebracht. Okay, nicht jedes Mal. Aber wenn er öfter auf Snape gehört hätte, dann hätte er auch weniger stress und Probleme gehabt. Und wenn er Snape mehr vertraut hätte, dann würde Sirius wahrscheinlich immer noch leben.

Abermals seufzte er auf, bis sich schließlich Ron regte und ihn genervt ansah.
 

„Könntest du bitte mit dem Seufzen aufhören? Ich würde gerne versuchen zu schlafen. Aber wenn du jedes Mal alle paar Minuten aufseufzt, machst du es einem echt nicht leicht.“
 

Überrascht sah Harry, fast schon erschrocken auf. Ihm war gar nicht aufgefallen, dass Ron von seinem Seufzen wach geworden war. Ehrlich gesagt, ist es ihm selbst kaum aufgefallen, dass er so oft aufgeseufzt hatte. Dann sah er ihn aber entschuldigend an. „Tut mir leid Ron… Ich wollte dich nicht wecken.“ Geknickt senkte er den Kopf und ließ diesen bedröppelt hängen. Als Ron sah, wie verzweifelt Harry war, machte er sich sorgen.
 

„Man, alter… Ist schon Okay…“ Damit stand Ron auf und kam zu Harry ans Bett um sich zu ihm auf die Bettkannte zu setzen. „Hör mal…, wenn es wegen Ginny ist… Für mich ist das überhaupt kein Problem. Nicht jeder passt von Anfang an zusammen. Ich bin dir jedenfalls nicht böse, was das angeht. Ich weiß ja selbst, dass sie nicht einfach ist. Schließlich ist sie ein Weasley.“ Ron lächelte ihn aufmunternd zu und klopfte ihm auf den Rücken.
 

Auf die Worte von seinem besten Freund schüttelte Harry den Kopf. „Das ist es nicht Ron… Ich meine… Schon… Es nimmt mich schon mit, dass sie es einfach so von jetzt auf gleich beendet hat. Aber seien wir mal ehrlich. Man hat es doch schon kommen sehen. Nein… es ist… wegen was anderem.“ Versuchte Harry zu erklären und ließ den Kopf weiter hängen. Man konnte die Verzweiflung regelrecht fühlen, welche von Harry ausging.
 

„Wegen was anderem?“ Ron hob fraglich eine Augenbraue. „Was ist es denn was dich so beschäftigt, dass es nicht um Ginny geht?“ Bei der Frage merkte er sofort wie Harry zögerte und setzte sich etwas weiter auf Harrys Bett um sich ihm ganz zu zuwenden. „Hey… so schlimm kann es schon nicht sein, dass du es nicht einmal deinen besten Freund sagen kannst. Du weißt doch, dass wir über alles reden können. Als wir auf der Suche nach den Hokruksen waren hast du auch alles Erdenkliche von mir ertragen und mir schließlich zugehört.“ Versuchte er es weiter und erntete von Harry einen misstrauischen Blick. Dann formte er mit seiner Hand ein Victory Zeichen. „Ich schwöre auch, dass ich niemanden von diesem Gespräch erzähle.“ Versuchte er es noch ein letztes Mal, als er erkannt hatte, dass sich Harry dennoch nicht sicher war es ihm zu verraten. Es musste wohl wirklich was Ernstes sein, was ihn beschäftigte.
 

Erst jetzt nickte Harry und atmete noch einmal tief durch. „Na gut… Also… seid dem Gespräch in der Pause, wo Draco mit dabei war, kann ich an nichts anderes mehr denken…“ gab Harry schließlich preis.
 

Fraglich legte Ron den Kopf schief und hob eine Augenbraue. „Welches Gespräch?“
 

Harry sah ihn an und er hatte mühe seine Fassung zu halten. Hatte sein bester Freund doch tatsächlich vergessen, dass sie heute in der Pause über ihn selbst und Snape gesprochen hatten? Das konnte doch wohl nicht wahr sein! „Ich fass es nicht, Ron! Das Gespräch, wo ich beinahe zu Spät zum Unterricht kam und warum ich die Nacht nicht hier war!“
 

Erst jetzt regte sich etwas in Ron und man konnte förmlich den Sickel fallen hören. „Oh… verstehe… Du meinst… Ihr habt doch…?“ Doch Harry unterbrach ich gleich rasch.
 

„Nein Ron! Wir haben nichts getan! Es war so gewesen wie ich es in der Pause erklärt habe!“ stellte er gleich klar, um sofort die Gedankengänge des anderen zu untergraben.
 

Ron atmete erleichtert aus. „Na gut… Aber… wo ist dann jetzt das Problem?“
 

Wieder seufzte Harry auf und sprach weiter. „Ron… Du machst es einem auch nicht wirklich leicht…“ So holte er noch mal Luft. „Das Problem ist, dass Hermine recht haben könnte. Also… Mit dem was sie gesagt hat.“ Harry wurde bei den letzten zwei Sätzen immer leiser, so dass Ron es gerade noch so eben verstehen konnte.
 

Doch Ron legte weiter den Kopf schief. „Entschuldige, ich verstehe immer noch nicht wo das Problem liegt. Ich meine, es ist doch nichts Schlimmes daran. Nur weil du auf einen Mann stehst.“ Lächelte Ron ihn an. Harry war kurz davor auf zugeben seinem doch manchmal begriffsstutzigen Freund überhaupt etwas zu erklären.
 

„Ron, ich frage mich gerade ob ich nicht lieber mit Hermine darüber spreche und besser bis Morgen warte… Verstehst du es denn nicht? Er war mal mein Lehrer und ist jetzt der Schulleiter! Zu allem Überfluss ist er mal EBEN 19 Jahre älter als ich! Und weißt du was mich irritiert? Dass Ginny mit mir Schluss gemacht hat, und ich aber bei den Gedanken wieder nur bei IHM bin! Meine Gedanken sind fast nur noch bei ihm und ich weiß nicht was ich machen soll Ron! Noch dazu mache ich mir Sorgen um ihn…“ Harry war mehr als verzweifelt. Und selbst Ron konnte nun nur noch mehr sehen wie sehr es Harry beschäftigte.
 

Kurz dachte der Rothaarige nach, ehe er sich wieder an Harry wandte. „Du Harry… ich weiß das hört sich doof an, aber hast du mit ihm mal darüber gesprochen? Ich meine, vielleicht ist er nicht so schlimm wie er immer tut. Und schließlich betrifft es ihn ja auch. Und das Jahr wäre auch fast zur hälfte vorbei. Du solltest mit ihm darüber reden. Und wenn du dir Sorgen um ihn machst, dann unternimm doch etwas dagegen. Das tust du doch sonst auch immer. Warum nicht auch dieses Mal?“ Ron lächelte ihn wieder vorsichtig an und hoffte ihm wenigstens ein bisschen geholfen zu haben.
 

Doch Harry schüttelte den Kopf. „Das ist keine gute Idee. Was glaubst du was er mit mir macht, wenn ich mit ihm darüber rede? Stell dir vor er wüsste davon! Der bringt mich doch um! Na ja… okay… Vielleicht nicht das, aber er wird mich sicherlich aus Hogwarts schmeißen! So kurz vor dem Abschluss! Und er wird mich wieder hassen, genauso wie früher! Und mmhhpfff…“ Harry wollte weiterreden, doch Ron hatte ihm mit der Hand den Mund zu gehalten, damit Harry mal Luft holte.
 

„Jetzt komm mal wieder runter. Ich glaube kaum, dass er dich deswegen rausschmeißen würde. Außerdem könntest du ihn ja auch erst mal aus Interesse Fragen. Getreu nach dem Motto ‚Was wäre, wenn?‘ Und dann wirst du ja seine Reaktion sehen. Ob er zum Beispiel angewidert ist oder ähnliches.“ Erst jetzt nahm Ronald seine Hand wieder runter um Harry antworten zu lassen.
 

„Harry schüttelte abermals den Kopf. „Glaubst du, dass er das nicht durchschaut? Falls es dir entgangen sein sollte… das ist Snape von dem wir hier reden! Nicht von irgendeinem anderen Lehrer oder Schüler, welcher nichts checkt. Der durchschaut das sofort! Und selbst wenn nicht! Was ist, wenn er so wie immer reagiert? Kalt, abweisend… du weißt schon was ich meine…. Ich würde damit nicht klar kommen...“
 

So legte Ron nun beide Hände auf Harrys Schultern und sah ihn ernst an. „Dann tust du das, was du immer tust! Du hast ihn als Schüler auch die ganze Zeit ausgehalten! Also warum sollte er jetzt anders sein, wie vor einer Woche?“ Er nahm seine Hände runter und seufzte nun selbst leise auf. „Jetzt hör mal zu. Es mag sein, dass ich das nicht verstehe… Vor allem verstehe ich nicht, wie du dich nach all den Jahren in ihn vergucken konntest. Aber… und das solltest du dir selbst sagen, wenn du es nicht versuchst es ihm zu sagen, dann wirst du dir immer diese Fragen stellen. Du wirst niemals Klarheit haben, wenn du es nicht versuchst. Und wenn du dir noch dazu so viele Sorgen um den Typen machst, dann schnapp dir gefälligst deinen Tarnumhang und sieh nach ihm, anstatt mich des Nachts wach zu halten! Und wenn du es nicht diese Nacht machst, dann mach es morgen. Aber egal für was du dich entscheidest, sitz nicht hier und seufz vor dich hin!“ Der letzte Satz war schon fast flehend von seinen Lippen gekommen, wobei er seine Hände vor Harry hielt und ihn bettelnd ansah.
 

Harry seufzte leise und nickte dann leicht. „Ja, ist gut… Ich höre damit auf.“
 

„Danke!“ Damit Sprang Ron auf und schmiss sich wieder auf sein Bett. Harry hingegen schüttelte auf die Reaktion kurz den Kopf und stand selbst auf.
 

Leise zog er sich seine Schuhe wieder an und suchte seinen Tarnumhang heraus. Kurz vergewisserte er sich, dass der Rest wenigstens schlief. Erst dann machte er sich auf dem Weg zum Korridor.

Doch sein Weg war nicht zu dem Büro des Professors. Nein, er musste jetzt erst einmal einen klaren Kopf bekommen. So führte ihn sein Weg zum Astronomie Turm. Dort ließ er seinen Umhang fallen und stellte sich auf den kleinen Balkon um zum Himmel auf zu sehen. Es war recht frisch, wie er es schon vermutet hatte. Aber das war ihm egal. Eine ganze Weile stand er da und ließ den Wind durch seine Haare wehen und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen.
 

Wie lange er da gestanden hatte, konnte er nicht mit Gewissheit sagen, bis ihn eine bekannte stimme ihn aus seinen Gedanken riss.

„Sollten sie nicht schon seid stunden in ihrem Haus sein und schlafen?“

Die alt bekannte ölige und zu gleich schneidende Stimme ließ Harry zusammenzucken. Sofort drehte er sich um und sah dort den Mann stehen, der mittlerweile nur noch seine Gedanken beherrschte. Er stand am Treppenanfang und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Da Harry noch nicht geantwortet hatte machte Snape einen Schritt zur Seite und deutete auf die Treppe nach unten. „Machen sie, dass sie wieder in ihr Haus kommen Mister Potter!“

Zischte er nun schon fast und brachte nun auch Harry dazu etwas zu sagen.
 

„Es tut mir leid Professor… Ich… Ich konnte nicht schlafen.“ Harry senkte entschuldigend den Blick. „Aber wenn ich Fragen darf… was machen sie hier?“ Vorsichtig sah Harry wieder auf und sah Snape ebenso vorsichtig an.
 

Snape bei der Antwort hob Snape gefährlich eine Augenbraue an. Der Junge konnte also nicht schlafen? Was sollte ihn das interessieren? Er war immer noch ein Schüler von Hogwarts und hatte damit die gleichen Regeln, wie alle anderen auch.

„Ich schätze nicht, dass sie das was angeht.“ Damit wandte sich sein Blick ab und seine Hand deutete etwas energischer die Treppe runter. „Sie haben hier um diese Zeit nichts zu suchen. Und das wissen sie! Nehmen sie ihren Tarnumhang mit, sonst konfisziere ich ihn bis ende des Schuljahres, genauso wie ihre Karte!“ setzte er noch einmal nach, jedoch nicht ganz so barsch wie zu vor.
 

Harry setzte sich in Bewegung und ging auf Snape zu, und blieb an der Treppe stehen. „Warum können sie nicht schlafen?“ fragte er dann schließlich, ohne auch nur auf die Drohung von eben ein zu gehen.
 

„Wer sagt, dass ich nicht schlafen kann? Sie nehmen sich sehr viel raus Mister Potter! Machen sie, dass sie hier wegkommen!“
 

Harry räusperte sich. „Na ja, es ist mitten in der Nacht. Und Nachtdienst machen doch nur die Lehrer, Filch und wenn es noch jemand macht, die Geister. Also hatten sie keinen Anlass gehabt durch das Schloss zu wandern.“
 

Doch Snape verzog sauer das Gesicht. „50 Punkte Abzug für Griffendor!“ kam es von ihm, da Harry sich nicht in Bewegung gesetzt hatte die Treppe nun auch runter zu gehen. „Und wenn sie jetzt noch weiter trödeln, ziehe ich ihnen noch mal das doppelte ab und sie dürfen sich auf eine Strafarbeit über mehrere Wochen einstellen!“
 

Erst jetzt schluckte Harry schwer. Das würde ihn mehr als nur beschäftigen, wenn er nebenher noch für die Prüfungen lernen und Hausaufgaben machen musste. So seufzte er leise und senkte etwas geknickt den Blick. „Tut mir leid… Ich kann nur nicht schlafen. Und ich dachte, da sie hier sind, geht es ihnen vielleicht ähnlich.“
 

Langsam hatte Harry sich in Bewegung gesetzt und ging Stufe für Stufe die Treppe runter. Plötzlich musste er an den Moment denken, an welchem er im sechsten Schuljahr mit Snape beinahe auf dieser Treppe zusammengestoßen wäre. Keiner von ihnen hatte zu diesem Augenblick gesprochen. Doch den Blick welchen er von Snape aufgeschnappt hatte war schwer zu deuten gewesen. Erst dachte er, er hätte wieder irgendwas falsch gemacht, doch wenn er noch mal darüber nachdachte, lag etwas anderes in dem Moment in dem Blick des Schwarzhaarigen. Er war nicht wie sonst, ohne jegliches Gefühl, sondern voller Gefühlschaos. Zumindest wenn Snape so etwas überhaupt zeigen konnte. Wenn er noch mal darüber nachdachte, hätte er schwören können, so etwas wie Mitleid und Bedauern lesen zu können.

Einfach untypisch für Snape ihm gegenüber. Und jetzt waren sie genau an der stelle wo es passiert war. Snape ging jedoch hinter ihm her und behielt ihn gedankenverloren im Auge. Auch dieser machte sich seine Gedanken, seid dem er ihn hier oben entdeckt hatte. Er hatte schon eine Weile am Treppengeländer gestanden und den jungen Mann beobachtet, bis er den Brillenträger aus seinen Gedanken gerissen hatte. Bei der Erklärung, warum Harry hier oben war wunderte er sich zwar, jedoch vermutete er, dass der Junge einfach Albträume durch den Krieg mit dem dunklen Lord haben musste. Verwunderlich wäre es seiner Meinung nach jedenfalls nicht.

Er selbst hatte, seid dem Lily gestorben war, mehr als genug Albträume. Da war dies doch nur natürlich, dass der Junge von heut auf morgen nicht alles verarbeiten konnte. Wenn Snape doch nur wüsste warum der kleinere wirklich nicht schlafen konnte. Dann würde er ihm wohl nicht einfach so mir nichts dir nichts zum Turm bringen in welchem sich der Griffendor Gemeinschaftsraum befand, so wie der Schlafbereich des jeweiligen Hauses.

Er musste zugeben, dass er sich doch etwas um den Jungen sorgte. Andererseits schob er das ganze auf die Jahre hier in Hogwarts, in welche er auf den Jungen hatte aufpassen müssen. Schließlich färbte so etwas nach den ganzen Jahren ab. Und er kam nicht umhin immer wieder ein Auge auf den Jungen zu werfen, wenn dieser gerade mal Anwesend war. Sei es, ob er wieder Unfug im Kopf hatte, oder ob er weiter irgendwelche Probleme machte.

Seine Gedanken kreisten weiter.

Vielleicht hatte der Junge auch wieder irgendetwas gesehen? Vielleicht war jemand in Gefahr? Jedoch war dies ganz und gar unmöglich. Voldemort hatte sein Stück Seele, welches in Harry gelebt hatte ausgelöscht. Zumal der eben Genannte tot war. Er konnte niemanden mehr etwas tun. Also, was beschäftigte den Jungen, dass er wieder einmal nicht schlafen konnte?

Na toll… Nun hatte der Junge ihn neugierig gemacht. Dennoch würde er sich nicht dazu herab lassen nachzufragen. Das konnte sich der Kleinere abschminken.
 

Ruhig gingen sie die Wendeltreppe weiter runter. Bis auf den Wind und ihre Schritte, welche durch das Treppenhaus hallten war nichts zu hören. Snapes Hoffnung Harry ohne ein weiteres Gespräch zum Griffendorturm bringen zu können wurde zerstört, als der Junge begann zu reden.
 

„Professor… Ich… ich habe eine Frage. Ich weiß aber nicht wie ich es aussprechen soll.“ Fing Harry an, wobei Snape eine Augenbraue hochzog und ihn abschätzend musterte.
 

„Ich schätze ich bin nicht der Richtige für solche Art von Fragen.“ Gab er zurück. Wenn die Schüler Probleme hatten, dann war meist Minerva diejenige, welche man immer Ansprechen konnte. Sie war zwar ebenfalls eine strenge Lehrerin, aber dennoch hatte sie immer ein offenes Ohr für die Schüler. Und gerade Harry hatte die Professorin besonders gern.
 

Harry lächelte den großen Schwarzhaarigen nach dem Satz wissend an. „Nein Professor, das ist nicht das Problem. Sondern die Frage wäre etwas, was nur sie beantworten könnten.“
 

Snape musterte Harry nach der Aussage genauer ehe er leise aufmurrte. „Na schön…. Was ist los?“ Er mochte solche Gespräche nicht. Nicht dass er jemals Gespräche gemocht hatte. Aber Gespräche mit Schülern, waren einer der Schlimmsten, welche er kannte. Zumal er sich sicher war, dass ein anderer Lehrer ihm ebenfalls hätte weiterhelfen können.
 

„Na ja, also… es geht um einen Freund, deswegen. Er würde gerne wissen, ob es möglich ist, dass ein Schüler und ein Lehrer eine Beziehung haben.“ Etwas nervös knetete Harry seinen Tarnumhang und war mittlerweile mit Snape stehen geblieben. Er wollte nicht, dass es eventuell jemand anderes mitbekam.

Snape war zugegebenermaßen überrascht über diese Frage. Wieso fragte man denn so was? War das nicht eindeutig? Ruhig beobachtete er wie nervös Harry seinen Tarnumhang knete. „Das ist nicht ihr Ernst oder?“

Harry wich dem Blick des Rektors aus und wurde zunehmend nervöser.

„Sie haben überhaupt keine Ahnung, was die Gesetze angeht oder? In ihrem Alter sollten sie eigentlich wissen, was mittlerweile zugelassen ist und was nicht. Aber um ihre Frage zu beantworten, nein! Nicht während der Schüler auf dieselbe Schule geht, an welcher der Lehrer unterrichtet. Gefühle kann man zwar nicht verhindern, aber eine Beziehung? Nein! Wenn ein Lehrer sich auf so etwas einlassen würde, würde er geradewegs in Askaban landen!“ Snapes Stimme wurde kühler als zu vor und betrachtete den Jungen genauer. So wie der Junge sich benahm, war ihm klar, dass Harry selbst wohl dieses Problem zu haben schien, anstatt einen Freund. Aber er war doch mit dieser Weasley zusammen. Warum also, sollte er sich für einen Lehrer interessieren. Noch dazu waren die Lehrer hier in Hogwarts noch mal um einiges älter als er selbst. Und er war sogar schon zu alt für den Jungen.

„Mister Potter, Ich kann ihnen nur raten, sich auf keine Beziehung mit einem Lehrer einzulassen. Das würde nicht nur für den Lehrer Probleme darstellen!“
 

Harry hingegen fühlte sich ertappt. //Na danke Ron… Ich wusste doch, dass Snape nicht so dumm war wie ich gehofft hatte. // So ließ er den Kopf etwas hängen.

„Entschuldigen sie Professor. Ich bin mir meiner Gefühle ohne hin noch nicht sicher, aber mit Ginny ist es ohne hin vorbei.“ Rückte er mit der Sprach raus.
 

Snape seufzte innerlich auf. „Und sie haben sich gedacht, dass es mit einem Lehrer besser funktionieren würde? Ich rate ihnen, diese Hoffnungen gleich zu begraben. Sie sollten sich nach jemanden in ihrer Altersklasse um suchen. Sie hätten ohne hin nicht die Ausdauer sich mit einer so viel älteren Dame auseinander zu setzen.“
 

Harry schluckte schwer. Snape ging von einer der Professorinnen aus. Er war etwas überrascht, welchen Rat Snape ihn da erteilte. Er hatte nicht erwartet, dass Snape auf dieses Thema doch mehr einging, als nur ein ‚Nein‘ von sich zu geben und die Sache dabei zu belassen. „Aber Professor, es ist mir durchaus bewusst, dass es nicht leicht sein würde. Wie gesagt bin ich mir meiner Gefühle nicht sicher. Aber sollte ich mich wirklich in einen Lehrer verliebt haben… würde ich dann…?“ Harry wollte es nicht laut aussprechen. Er wollte nicht einmal daran denken.
 

„Sie meinen, ob sie dann von der Schule fliegen würden? Mir wäre nichts lieber daran gelegen sie endlich nicht mehr sehen zu müssen. Aber so lange es nur um Gefühle und nicht um eine Beziehung geht, sind mir leider die Hände gebunden. Es sei denn sie Leben ihre Gefühle aus. Dann habe ich keine andere Wahl und sie müssen auf einer anderen Schule ihren Abschluss machen.“ Er wusste nicht warum, aber er wollte den Jungen beruhigen. Zumindest auf seine Art und Weise.
 

Doch Harry hob fragend den Kopf und sah Snape wieder an. „Was meinen sie damit, wenn es nicht ausartet?“
 

Snape rollte genervt mit den Augen. Gerade als er gedacht hatte, dass der Junge es begriffen hatte, schien er immer noch einen drauf setzen zu wollen. „Ich glaube mit Voldemorts Tot sind ihre Gehirnzellen mit abgestorben. Behalten sie ihre Gefühle einfach für sich! Das ist für sie und für alle anderen am einfachsten! Und jetzt machen sie, dass sie ins Bett kommen, sonst werden sie vom Unterricht suspendiert!“ herrschte er den Brillenträger an und deutete damit jetzt weiter zu gehen.
 

Nach unendlichen Minuten hatten sie endlich das Portrait der fetten Dame erreicht. Snape wartete noch so lange bis Harry durch den Eingang hinter dem Portrait durch gegangen war und die fette Dame, den Weg wieder verschloss. Erst dann machte er sich wieder auf dem Weg zu seinen Gemächern.

Dabei kreisten seine Gedanken um die Fragen von Harry. Musste er sich jetzt um seine Lehrer sorgen machen? Er konnte nur hoffen, dass die Gefühle nicht auch von umgekehrter Natur waren. Er konnte es sich nicht leisten noch einen Lehrer zu verlieren. Schließlich konnte er sich glücklich schätzen, dass Slughorn noch so lange Unterrichtete, bis er jemand neuen gefunden hatte, welcher seinen Job übernehmen würde. Allein die Lösung für Verteidigung gegen die dunklen Künste waren ein absolutes Chaos. Der Unterrichtsstoff war für alle Lehrer aufgeteilt, so dass jeder einen Jahrgang unterrichten musste und seinen eigenen Unterricht etwas zurückschrauben musste. Dementsprechend waren die Unterrichtsstunden geplant gewesen. Er wusste, dass er seinen Kollegen sehr viel abverlangte. Aber er selbst hatte auf keinen Fall die Zeit den Unterricht zu übernehmen. Er hatte sich um seine Aufgaben und Angelegenheiten zu kümmern. Da blieb einfach keine Zeit auch noch eine Klasse zu übernehmen oder den Unterricht gänzlich zu machen. Auch wenn er momentan nichts lieber tun würde als dieses Fach oder sein altes Fach zu unterrichten. Alles in allem, war er in einer mehr als misslichen Lage. Und zu allem Überfluss machte es ihm Harry ebenfalls schwer. Jetzt musste er sich auch noch damit herum schlagen was diesen Potter betraf.

Schließlich kam Snape in seinen Wohnräumen an und ließ sich seufzend in einen der Sessel fallen. Nicht dass er nicht schlafen konnte, jetzt musste er sich noch Gedanken zu Potter machen, welche er ohne hin schon nicht abschalten konnte. Dabei hatte er gedacht, dass es damit endlich vorbei wäre. Aber nein. Selbst nach Voldemorts Fall hielt der Junge immer noch auf Trab. So hoffte er, dass es vorbei sein würde, wenn dieser im Sommer seinen Abschluss machen und die Schule für immer verlassen würde.

Auch musste er sich noch weitere Gedanken um die Weihnachtsfeier machen. Minerva war heute Abend noch bei ihm gewesen und von Hermines Vorschlag erzählt zu wichteln. Er musste zugeben, dass es eine Idee war. Jedoch den weiteren Vorschlag selbst mit den Lehrern, welcher von Minerva selbst zu kommen schien, passte ihn gar nicht. Sie wollte, dass die Lehrer für das erste richtige Weihnachtsfest in Hogwarts ebenfalls mit den Schülern teilnehmen sollten.

Zwar hatte er wie immer dagegen gestimmt, doch war er von den anderen Lehrern bereits überstimmt worden. „Ich hasse die Demokratie…“ murmelte er leise, als er wieder daran dachte.

Und nun saß er hier mit seiner wieder schmerzenden Hand und konnte nicht schlafen. Irgendwann schnappte er sich eines seiner Bücher und begann zu lesen. Wenn er schon nicht schlafen konnte, dann konnte er wenigstens versuchen seine Gedanken ab zu lenken und etwas Sinnvolles tun.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  strega79
2019-04-14T14:55:51+00:00 14.04.2019 16:55
Ohhh man wann wird das nur was mit dem beiden grins
Antwort von:  ShadowKage
14.04.2019 17:00
Tja. Das kommt wohl drauf an ob Harry sich traut es ihm zu sagen oder nicht x3


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