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We're so NOT ready for a wedding

von

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Von pinken Schnabelbechern und einem ohrenbetäubenden Schrei...

Nachdem Stiles mit Tsukiko auf dem Arm den Wohnzimmertisch so gut es ging von seinen Manuskripten und Büchern befreit hatte, setzte er sich mit dem kleinen Mädchen auf dem Schoß auf einen der Stühle.

Kira hatte sich in der Zwischenzeit auch schon zu ihm dazugesellt, während Isaac mit Scott zusammen die Koffer nach oben trug und Cora sich daran machte allen Getränke aufzutischen.

Als Derek mit einem Tablett vollbeladen mit Gläsern aus der Küche marschierte, musste sich Stiles ein kleines Grinsen verkneifen.

Scheinbar hatte Cora ihren Bruder genötigt mitzuhelfen.

Was man nicht alles tat, um nicht mit seiner jüngeren Schwester aneinanderzugeraten...

Cora war die letzten Tage nämlich ETWAS gereizter gewesen als sonst...

Die Hochzeit rückte nun mal immer näher und der nervenzehrende Brautwahnsinn machte scheinbar nicht einmal vor so einer abgebrühten Frau wie Cora Halt!

 

Tsukiko lehnte sich gefährlich weit nach vorne, als Derek ein Glas vor Stiles abstellte, um sofort danach zu greifen.

Nur mit Müh und Not konnte Stiles die Kleine daran hindern, das Glas an sich zu reißen, das nur knapp außerhalb ihrer Reichweite stand.

„Nein... Suki... warte...“

Mit einem wilden Fauchen stemmte sich das Mädchen gegen Stiles Arme. Es war immer wieder erstaunlich wie verdammt stark die Kleine doch war...

Aber was sollte man schon erwarten?

Sie war die Tochter eines Alpha-Werwolfs und hatte auch noch die Gene eines Kitsune in sich... Eine Mischung, die manchmal ganz schön explosiv sein konnte!

Erst als Derek das Mädchen leise anknurrte, erstarrte sie zu einer Salzsäule.

Auffordernd hielt der dunkelhaarige Werwolf ihr einen leuchtend pinken Schnabelbecher entgegen.

Stiles hatte schon die Befürchtung, dass das Knurren sie verängstigt haben könnte, aber Suki griff schließlich glucksend nach dem Becher, weshalb Stiles erleichtert aufatmen konnte.

Kira hatte wohl an alles gedacht und vorsorglich den Becher inklusive einem pinken Plastikteller aus einer der Umhängetaschen ausgepackt, bevor Scott sie nach oben geräumt hatte.

 

„Sie ist ein richtiger Wildfang!“

Cora war mit einem anerkennenden Grinsen an den Tisch herangetreten und hatte eine große Karaffe in der Hand, die bis zum Rand hin mit frischer Limonade gefüllt war.

Während sie einschenkte, setzte sich Derek auf den freien Stuhl neben Stiles.

Augenblicklich wandte sich Tsukiko dem dunkelhaarigen Werwolf zu und starrte ihn mit ihren großen Mangelaugen fasziniert an. Sie traute sich jedoch nicht den Blick von Derek zu erwidern.

Jedes Mal, wenn er zu dem Mädchen herübersah, wandte sie sich schnell wieder ab und begutachtete lieber ihren pinken Schnabelbecher, den der Werwolf ihr gereicht hatte.

Sobald Derek jedoch wieder wegsah, konnte sie nicht anders, als ihn von der Seite wieder anzuhimmeln.

Es war wirklich herzzerreißend niedlich mit anzusehen, weshalb Stiles auch ein breites Grinsen nicht unterdrücken konnte.

 

„Ein Wildfang? Das ist die Untertreibung des Jahres!“

Sie konnten alle das leise Murren hören, das eindeutig vom Flur aus kam. Keine Sekunde später betrat Scott auch schon gemeinsam mit Isaac das Wohnzimmer.

„Suki tanzt mir noch mehr auf der Nase herum, als das restliche Rudel...“, grummelte der Alpha verärgert, wobei er nicht einmal annähernd so überzeugend war, wie ein gewisser Gumpy-Wolf.

Wie zur Bestätigung kicherte das Mädchen laut und klopfte mit ihrem Schnabelbecher auf den Tisch, als sie ihren Vater sehen konnte.

Einige Tropfen von dem Saft, den sie in ihrem Becher hatte, spritzten dabei auf die Tischplatte und leider auch in Stiles Gesicht.

Na... klasse...

Tsukiko verrenkte sich ein wenig auf Stiles Schoß, um ihn dabei beobachten zu können, wie er sich mit dem Handrücken den ätzenden Saft aus den Augen wischte.

Das Zeug brannte echt wie Feuer...

 

Isaac hatte Scott für seine Aussage unterdessen schmollend seinen Ellbogen zwischen die Rippen gerammt.

„Was soll das denn heißen...? Wir sind ja wohl das vorbildlichste Rudel, das man sich wünschen kann...“

Scott ging gar nicht weiter darauf ein, was dafür sorgte, dass Isaac die Augen verdrehte und hilfesuchend zu seiner Verlobten schielte.

Aber selbst Cora hatte Scotts Seitenhieb über sein chaotisches Rudel einfach überhört.

„Na ja... Was erwartest du, Scott? Sie ist ein geborener Werwolf... Da hat man eben ein bisschen mehr Temperament, nicht wahr meine Süße?“

Die dunkelhaarige Werwölfin war neben Stiles stehen geblieben und kniff dem Mädchen auf dessen Schoß einmal leicht in die Wange, bevor sie die halb leere Glaskaraffe auf dem Tisch abstellte.

Sie schnappte sich stattdessen Isaac und schob ihn bestimmend zu einem der noch freien Stühle nur um sich dann auf seinen Schoß setzen zu können.

Das sorgte auch dafür, dass der große Lockenkopf augenblicklich aufhörte zu schmollen und stattdessen seine Arme sofort um die schmale Taille seiner Verlobten schlang.

 

„Ich erwarte gar nichts mehr...“, murmelte Scott ergeben und ließ sich auf den letzten noch freien Stuhl nach unten sinken.

Mit einem lautlosen Seufzen griff er nach seiner Limonade und versuchte seinen Frust damit zu ertränken.

Es war nicht so, dass er nicht glücklich war... Im Gegenteil!

Eigentlich war er der glücklichste Mann... Werwolf... Alpha... auf Erden.

Er hatte ein einzigartiges Rudel. Er hatte eine tolle Frau und er hatte ein gesundes, aufgewecktes Kind... Aber manchmal wuchs selbst ihm die Verantwortung, die solch eine außergewöhnliche Familie mit sich brachte, über den Kopf!

Es brachte nur nichts sich davon runterziehen zu lassen, weshalb er auch sofort das Thema wechselte um nicht weiter darüber nachdenken zu müssen...

 

„Wo steckt eigentlich Lydia? Hat sie sich etwa im Badezimmer verschanzt?“

Isaac schnaubte leise, ehe er den Kopf schüttelte.

„Nein... viel schlimmer...“, sagte er mit einer Grabesstimme, und Scott ahnte schon, was jetzt gleich kommen würde.

„Sie ist shoppen!“, bestätigte Isaac auch gleich seine Vermutung.

Scotts Blick huschte einmal durch das Wohnzimmer, während sich seine Augenbrauen konzentriert zusammen zogen.

„Mit Chris?“, fragte er schließlich mit großen Augen, als er tatsächlich die Anwesenheit des Jägers nicht spüren beziehungsweise hören konnte.

Wieder schüttelte Isaac den Kopf.

„Nein... Chris hat rechtzeitig die Flucht ergriffen... Wer kann ihm das schön verübeln? Ich glaube das wird ihm hier langsam etwas zu viel. Sonst hat er das ganze Haus ja für sich alleine und jetzt muss er sich hier mit acht Anderen herumschlagen. Dann kommt ihr heute auch noch mit dazu und...“

 

Kira zählte in Gedanken einmal durch, bevor sie ein erstauntes „Acht?!“ von sich gab.

Scott hatte das erst gar nicht registriert, jedoch weiteten sich nun auch seine Augen ein wenig.

„Wieso acht?“

„Na ja...“, meldete sich nun auch Stiles wieder zu Wort, während er Tsukiko auf seinem Schoß auf und ab hüpfen ließ.

Das Mädchen quietschte einmal laut, ehe sie sich ihre kleinen Hände vor den Mund schlug.

„Ich hab dir doch gesagt, das wäre eine lange Geschichte...“

Scott rutschte in seinem Stuhl wieder ein Stück nach oben, so dass er aufrecht saß und seinen Freund mit einem undurchdringlichen Blick mustern konnte.

„Ich denke, wir haben jetzt genügend Zeit für eine Geschichte...“

 

 

~*~

 

 

Lydia stürmte so schnell an ihnen vorbei, dass weder Dean noch Castiel die Zeit hatten, reagieren zu können.

Das Kleid der jungen Frau war ein wenig verrutscht, ihr Lippenstift war verschmiert und sie schien verzweifelt ihre Tränen zurückzuhalten...

Was zur Hölle?!

Das sah alles andere als nach einem heißen Quicky aus...

Was hatte Sam nur angestellt?

Geschockt wandte sich Dean wieder der Umkleidekabine zu, nur um festzustellen, dass sein jüngerer Bruder mindestens genauso durch den Wind zu sein schien, wie Lydia. Sein Hemd und T-Shirt lag zusammengeknüllt in der Ecke der Umkleide, der Gürtel seiner Jeans hing lose in den Schlaufen und der Reißverschluss stand offen.

Auf den Lippen des großen Mannes zeichneten sich deutliche Spuren voll Lydias rotem Lippenstift ab, was auf eine wilde Knutscherei hinwies.

Aber... weshalb hatte Lydia dann so Hals über Kopf die Flucht ergriffen.

 

„Alter?!“

Dean schob Castiels Hand endgültig von sich weg, um aufzustehen und einen Schritt auf Sam zuzugehen.

„Sammy...“

Durch den Körper des jüngeren Mann ging ein Ruck, ganz so als würde ihm jetzt erst wieder bewusst werden, wo er sich gerade befand und dass er definitiv nicht alleine war.

Hastig griff er nach seiner Gürtelschnalle, während er sich nach unten beugte, um sein Hemd wieder aufzuheben.

„Was hast du gemacht?“

Sam schüttelte nur irritiert den Kopf und fuhr sich einmal durch die wilde Haarmähne.

„Ich... gar nichts... aber... Lydia sie... ich muss...“

 

„Okay... immer langsam mit den jungen Pferden!“

Als Sam Anstalten machte halb nackt aus dem Umkleidebereich zu rennen, schob Dean ihn bestimmend wieder zurück.

Sie hatten eh schon genug Aufmerksamkeit erregt, da wäre es nicht von Vorteil, wenn Sam jetzt einen auf Flitzer machen würde...

Die beiden Frauen, die vorhin Dean und Castiel bespannt hatten, standen immer noch am Eingangsbereich und starrten nun mit großen Augen Sam an...

Dean war sich sicher, dass sie gleich wieder wie wild zu tuscheln anfangen würden.

Mit einem Seufzen beugte sich der Jäger nach unten und hob das dunkle T-Shirt auf, das immer noch am Boden der Umkleide lag und das Sam wahrscheinlich in der Eile einfach hätte liegen lassen. Nun drückte Dean das Shirt seinem Bruder entgegen, wobei er ihn erfolgreich zurück in die Umkleide drängte.

„Du ziehst dich erst einmal an und wischt dir die Schminke aus dem Gesicht, während ich unsere rothaarigen Shoppingqueen wieder einfange!“

Sam wollte schon zu einem Protest ansetzen, jedoch hatte Dean schon auf dem Absatz kehrt gemacht und seinen Bruder in der Gesellschaft von Castiel und einem Berg bestehend aus Einkaufstüten zurückgelassen.

 

 

~*~

 

 

Das klimatisierte Kaufhaus war ziemlich überlaufen, weshalb sich Dean schwer tat Lydia zu folgen. Es war wirklich erstaunlich wie schnell sich die Frau mit ihren High Heels fortbewegen konnte, so dass selbst Dean Mühe hatte Schritt zu halten und sie nicht aus den Augen zu verlieren.

Zum Glück waren die roten Haare von Lydia ein gutes Erkennungsmerkmal, das man auch zwischen den vielen Menschen noch ausmachen konnte.

„Lydia!“

Dean versuchte die Aufmerksamkeit der jungen Frau auf sich zu lenken, jedoch hatte sie ihn entweder über die Geräuschkulisse des Kaufhauses hinweg nicht gehört, oder aber sie ignorierte ihn absichtlich.

Er war so konzentriert darauf, Lydia zu verfolgen, dass er beinahe mit einem älteren Pärchen zusammengestoßen wäre, die gerade dabei waren das Kaufhaus zu betreten.

Ohne auf die empörten Rufe der beiden zu achten, schob sich Dean gerade noch rechtzeitig in die Drehtüre aus Glas.

 

Lydia war schon fast am Ende der Straße angekommen.

Ihre High Heels klackerten wild bei jedem ihrer schnellen Schritte, während sie den entgegen kommenden Menschen auswich.

Dabei wühlte sie wie verrückt in ihrer kleinen Handtasche, die sie sich umgehängt hatte, und atmete zittrig ein und aus, als sie ihr Mobiltelefon endlich zu fassen bekam.

Ohne weiter auf ihre Umgebung zu achten, starrte sie auf das Display und tippte schließlich den kleinen Button für ihre Kontakte an, als sie plötzlich an der Schulter gepackt wurde und schmerzhaft herumgerissen wurde.

Und das in letzter Sekunde.

Ein Auto raste nur knapp an ihr vorbei, wobei der Fahrer wütend hupte, da er niemals rechtzeitig hätte bremsen können.

Lydia stolperte einen Schritt zurück und prallte schließlich gegen ihren Retter, der sie nur knapp davor bewahrt hatte überfahren zu werden.

 

„Lydia... alles in Ordnung?“

Dean starrte die rothaarige Frau mit großen, schreckgeweiteten Augen an.

Sein Atem ging schnell und stoßweise, da er das letzte Stück gerannt war, um Lydia noch rechtzeitig zu erreichen. Ein zögerliches Nicken war die einzige Antwort, die Dean bekam.

Immer noch hielt der Jäger Lydia an der Schulter fest, da er Angst hatte, dass sie gleich wieder Reißaus nehmen würde, wenn er nicht aufpasste.

Jedoch stand die junge Frau dazu wohl zu sehr unter Schock.

Zittrig strich sich Lydia eine Haarsträhne hinter ihr Ohr, während sie versuchte nicht die Fassung zu verlieren.

„Okay... Wenn alles in Ordnung ist... wieso bist du dann so plötzlich abgehauen?“

„Das... Das würdest du nicht verstehen!“

Deans Augenbrauen wanderten ein Stück nach oben, als Lydia versuchte sich wieder von ihm loszureißen.

„Dann erklärs mir...!“

 

Dean warf einen kurzen, Hilfe suchenden Blick über seine Schulter, jedoch konnte er weder Sam noch Cas irgendwo in der näheren Umgebung erkennen, was bedeutete dass die beiden noch nicht zu ihnen aufgeschlossen hatten.

Nun gut...

Dann musste Dean wohl alleine dafür sorgen, dass sich Lydia wieder beruhigte...

„Ich... ich hab jetzt keine Zeit für verdammte Erklärungen!“

Der Jäger zuckte ein wenig zusammen, als Lydia plötzlich etwas lauter wurde.

Ihre Stimme war panisch und überschlug sich fast.

Einige der Passanten blieben aufgrund dessen stehen und musterten Dean geringschätzig von oben bis unten, da sie scheinbar davon ausgingen, dass er etwas mit dem hysterischen Zustand von Lydia zu tun hatte.

 

„Lydia, beruhig dich. Ich will dir doch nur helfen und-“

Mit einer plötzlichen Drehung riss sich Lydia von Dean los.

Der Jäger wollte schon protestieren und sie erneut zurückhalten, jedoch griff die rothaarige Frau selber nach seiner Hand und zog ihn schließlich mit einer erstaunlichen Kraft hinter sich her.

Sie hatten keine Zeit nur sinnlos hier herumzustehen und Dean war scheinbar zu stur um sie aus den Augen zu lassen, beziehungsweise sie gehen zu lassen.

Also musste Lydia ihn wohl oder übel mitschleifen.

Und wer wusste schon, was sie erwarten würde...

Vielleicht war die Unterstützung von einem Jäger gar nicht mal so schlecht!

 

Ein weiteres Mal starrte Lydia auf ihr Mobiltelefon, um panisch in ihrer Kontaktliste nach der richtigen Nummer zu suchen. Dean würde schon aufpassen, dass sie nicht noch einmal so überstürzt auf die Straße rennen würde.

Als sie endlich den Namen gefunden hatte, drückte sie auf den grünen Hörer und wartete ungeduldig das Freizeichen ab, während sie weiter die Straße entlanglief.

 

 

~*~

 

 

Stiles war gerade dabei den pinken Schnabelbecher von Tsukiko wieder zuzuschrauben, als sein Handy in der Hosentasche die unverkennbare Star Wars Melodie von sich gab.

Hastig stellte er den Becher auf dem Tisch ab, wobei das Mädchen auf seinem Schoß ein enttäuschtes Grummeln von sich gab.

Immerhin hatte sie sich so auf einen Schluck von der Limonade gefreut, die die Erwachsenen da gerade tranken.

Ohne weiter darüber nachzudenken hob Stiles die Kleine schließlich an und drückte sie ausgerechnet Derek in die Arme, der immer noch neben ihm saß und ein wenig überrumpelt aussah, als er plötzlich in Tsukikos große Augen starren konnte.

Es war nicht so, dass er Scotts Tochter nicht mochte... Es war eher so, dass er Angst hatte ihr versehentlich weh zu tun... Sie sah so verdammt zerbrechlich aus mit ihrer hellen Porzellanhaut und den dunklen Augen.

Etwas umständlich und übervorsichtig verfrachtete Derek das Mädchen schließlich auf seinen Schoß, wobei Tsukiko ihn keine Sekunde aus den Augen ließ, immerhin war sie dem großen Werwolf selten so nahe gewesen.

Die Limonade war erst einmal vergessen!

 

Mit einem leisen Seufzen las Stiles den Namen auf dem Display seines Mobiltelefons.

Darth Vader höchstpersönlich... in Form von einer erdbeerblonden Frau!

Es war ein schlechtes Zeichen, wenn Lydia sich während eines Shoppingtrips meldete... Entweder Sam, Dean und Cas hatten ihr in irgendeiner Art und Weise einen Strich durch die Rechnung gemacht, oder aber Lydia war aus irgendeinem anderen Grund aus ihrem Shoppinghimmel gerissen worden.

Stiles lächelte entschuldigend als er die fragenden Blicke der anderen sehen konnte, und beantwortete schließlich den Anruf, sodass die Star Wars Melodie abrupt ein Ende fand.

 

„Lydia?“

Erst war nur ein schnelles Atmen zu hören, ehe Lydias brüchige Stimme zu Stiles durchdrang.

„S... Stiles?“

Augenblicklich verspannte sich der junge Mann und sein Herz machte einen unangenehmen Aussetzer, was auch den Werwölfen an dem Tisch nicht entging.

Die Gespräche um ihn herum verstummten sofort und alle lauschten gebannt auf das Telefonat, sogar Suki war mucksmäuschenstill.

„Lydia! Ist alles in Ordnung?“

Wieder dauerte es ungewöhnlich lange bis er eine Antwort bekam. Stiles glaubte, dass er im Hintergrund Deans Stimme hören konnte, aber er war sich nicht sicher.

Langsam aber sicher wurde Stiles unruhig.

Er wollte schon erneut nachfragen, als doch endlich wieder Lydia zu hören war.

„J... Ja... Bitte sag mir einfach nur, dass bei euch alles okay ist! Dass ihr alle sicher zu Hause seid!“

 

Stiles Blick huschte einmal über die vielen Gesichter, die ihn irritiert anstarrten.

„Ja... bei uns ist alles okay! Lydia, was soll das? Ist... irgendwas passiert? Ist wirklich alles in Ordnung bei-“

Stiles bombardierte die junge Frau regelrecht mit Fragen und wurde schließlich nur mit einem „Ja!“ abgewimmelt, jedoch legte Lydia nicht auf, sondern keuchte nur weiter leise ins Telefon, ganz so als würde sie nebenbei einen Marathon laufen.

Irritiert zuckte Stiles mit den Schultern, als Scott ihm einen eindringlichen Blick zuwarf, so als würde er mehr Antworten verlangen.

Der Alpha war schon geschockt genug gewesen, dass sein bester Freund und Derek sich auf dem Flug nach Paris mit Jägern, Engeln und irgendwelchen Dämonen hatten herumschlagen müssen...

Auf eine weitere böse Überraschung konnte er definitiv verzichten!

 

 

~*~

 

 

Eigentlich hätte Lydia erleichtert sein müssen, dass es ihren Freunden und somit ihrem Rudel gut zu gehen schien, aber trotzdem schwelte in ihrem Inneren immer noch dieses Gefühl.

Dieser Drang, der sich einfach nicht abschalten ließ.

Lydia presste sich das Handy fester ans Ohr, als sie gemeinsam mit Dean in eine Seitengasse einbog.

Sie waren nun ein gutes Stück von dem Kaufhaus und somit auch von der Einkaufsmeile entfernt.

Sam und Castiel würden sie so schnell nicht ausfindig machen können, da sie in einem wilden Zickzackkurs durch die Pariser Innenstadt gehetzt waren.

Lydias Beine hatten sie von ganz alleine in die enge Seitengasse gelotst, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte.

 

Als sie nun jedoch an einem Müllcontainer vorbei in die Gasse einbogen, stolperte Lydia plötzlich über einen Gegenstand am Boden.

Dean sorgte zum Glück dafür, dass die rothaarige Frau auf den Beinen blieb.

Ihr rechter Fuß war auf irgendetwas getreten und ihr High Heel knickte einfach unter ihr weg.

Irritiert blickte Lydia nach unten und ihr Atem stockte kurz als sie die silberne Pistole unter ihrem Fuß sehen konnte, die ihr entfernt bekannt vorkam.

Aber das lag wahrscheinlich daran, dass sie einfach schon viel zu viele Waffen in ihrem jungen Leben gesehen hatte.

„Lydia? Hey... Lyds?!“

Stiles Stimme drang durch das Handy zu ihr hindurch.

„Ja... ich bin noch da...“, murmelte sie schließlich und verfolgte mit ihren Augen die restlichen Gegenstände, die in der Gasse verteilt auf dem Boden lagen.

Einige Mandarinen, Äpfel und andere Einkäufe waren aus einer Tüte herausgepurzelt.

Lydias Blick huschte noch ein Stück weiter die Gasse entlang und sie hatte das Gefühl, dass ihr Herz gleich aus ihrer Brust herausspringen musste, so schnell wie es schlug.

 

Dean schob sich an der jungen Frau vorbei und verfluchte sich gerade, dass er keine Waffe bei sich trug. Die Versuchung war groß sich die Pistole vom Boden zu schnappen, allerdings wusste er zum einen nicht, was es mit der Waffe auf sich hatte, zum anderen könnte sie nicht einmal geladen und somit vollkommen nutzlos sein.

Er bedeutete Lydia mit einem Handzeichen, dass sie warten sollte, jedoch schien die Rothaarige nichts davon zu halten, da sie plötzlich an Dean vorbei rannte.

„Was zum... Lydia, warte!“

Das Mobiltelefon fiel mit einem lauten Scheppern zu Boden, während Lydia auf die regungslose Gestalt zustürmte, die ganz am Ende der Gasse lag.

Mit einem Keuchen ließ sich Lydia einfach auf das Kopfsteinpflaster fallen.

Es war ihr egal, dass sie sich dabei ihre Knie blutig schlug.

Ihr Blick haftete auf dem blutigen Gesicht, das ihr zugewandt war.

Oh nein! Nein...

Stiles hatte doch gesagt, dass es allen gut ging!

Ihre Hände zitterten wie Espenlaub, ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen und dieses Mal konnte sie es nicht verhindern, dass sie ihr auch über die Wangen kullerten.
 

Der Drang in ihrem Inneren war nun so groß, dass sie einen ohrenbetäubenden Schrei nicht mehr länger zurück halten konnte. Ihre Stimme hallte so laut und schrill durch die Seitengasse, dass sie sich am liebsten selbst die Ohren zugehalten hätte.

Lydia bekam nicht einmal mehr mit, wie Dean sie an der Schulter packte und sie versuchte wegzuziehen.

Ihr einziger Gedanke war...

 

Chris...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yaoigirl
2015-12-28T09:45:58+00:00 28.12.2015 10:45
Geht das hier noch weiter, oder war das, dass Ende von der Story? Obwohl die Hochzeit jetzt eh ausfällt. Armer Chris. Gerade voll die Gänsehaut bekommen. Und immer noch voll geschockt jetzt.
Shite, bei einer fanfikion noch nie so ein gefühlschaos gespürt. Gut beschrieben. LG Yaoigirl
Von:  WillowSilverstone
2015-12-13T13:23:20+00:00 13.12.2015 14:23
Na toll
jetzt hast du meinen Freund umgebracht
das war so klar
du bist soooo gemein zu der armen Willow t.t

und wer soll die leute jetzt zusammen sperren?

Arme Lydia u.u

Antwort von:  Jaywalker
13.12.2015 18:19
I'm so sorry T____T
Ich hab auch voll das schlechte Gewissen gehabt gestern...
weil ich ja schon wusste, wieso Lydia schreit
.______.
möööööp~

Jetzt musst doch du die leutchen einsperren!
Antwort von:  WillowSilverstone
13.12.2015 18:30
Jajaja...pfff
nu bin ich wieder ganz alleine...
na toll

welchen grund hab ich denn jetzt da hin zu kommen ohne chris?


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