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Crossroads

Erstes Kennenlernen (AU)
von

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Crossroads

„Pain, ich kündige!“, entgegnete Itachi kühl und ohne jegliche Gefühlsregung im Gesicht. Ordentlich gefaltet türmte er seine Arbeitskleidung auf den überfüllten Schreibtisch. Pain schaute ihn nur mit hochgezogenen Augenbrauen an und legte ein schiefes Lächeln auf, als würde es sich um einen nachträglichen Aprilscherz handeln.

„Itachi, das ist doch ein Witz – du weißt, dass viele Kunden nur wegen dir herkommen? Ich erinnere dich deshalb nur nochmal gerne an das erhöhte Einstiegsgehalt, das ich dir aufgrund dessen gemacht habe!“, spielte sein Chef die Karten aus. Doch genau da lag das Problem!
 

„In meinem Vertrag stand nichts von einer „solchen“ Gastfreundschaft!“, blieb der Dunkelhaarige auch jetzt weiterhin ruhig und pinnte seinen Gegenüber mit eiskaltem Blick fest. Er würde sich ohnehin nicht umstimmen lassen. Seufzend schüttelte Pain den Kopf und hob seine Arme beschwichtigend vor die Brust. „Mach dich doch mal locker. Das kommt in den besten Läden vor und du bist nunmal ein hübsches Ding!“
 

Itachis Blick verengte sich zu Schlitzen. Das war nicht die Antwort, die er jetzt noch gebraucht hatte.

Das Frauen als auch Männer ihm schon immer vielsagende Blick hinterher geworfen hatten, war ihm durchaus bewusst. Aber er hatte gehofft, wenigstens als Bedienung in einem mittelständigen Lokal vor den bösen Zungen der Besucher verschont zu bleiben.

Diese Hoffnung wurde allerdings schon früh zerstört. Anfangs war die Stammkundschaft noch zurückhaltend gewesen, hatte ihn von Weitem gemustert und sich tuschelnde Worte zugeworfen.

Aber je mehr Zeit verging, desto öfter durfte sein Hintern Bekanntschaft mit fremden Händen machen. Mal abgesehen von den vielen „Angeboten“ die er tagtäglich bekam. Er fühlte sich mehr wie eine billige Hostess als ein Kellner. Auch Deidara, sein Kollege aus der anderen Schicht, hatte ihn bereits gewarnt, aber Itachi hatte nicht hören wollen. Er war auf einen mittelmäßig bezahlten Job angewiesen und oft machte ihn sein kühles Auftreten schon vor Beginn eines Einstellungsgespräches einen Strich durch die Rechnung. Er war froh gewesen, als Pain ihm die Stelle zugesichert hatte. Mittlerweile wusste er auch warum!
 

„Viel Glück bei der Arbeitersuche...“, warf Itachi nur gelassen zurück, bevor er auf dem Absatz kehrt machte und das Büro verließ. Pain schien nicht den Anschein zu machen, als würde er ihm folgen wollen. Dieser Mann hatte echt gut reden, wenn er es sich leisten konnte den ganzen Tag rauchend in seiner Kammer zu sitzen und sich am Telefon mit unzähligen Weibern zu vergnügen.

Sehr unangenehm, wenn man diese „Unterhaltungen“ bis in den Tresenbereich mitbekam und die Kunden nur auf weitere unnötige Gedanken brachte. Itachi nahm einen tiefen Atemzug, merkte erst jetzt, wie dünn die Luft in dem kleinen Raum gewesen war.
 

„Na, alles klar?“, fragte Deidara behutsam und klopfte Itachi brüderlich auf die Schulter. Schnell wich der Dunkelhaarige ein wenig zur Seite, um dem Körperkontakt zu entfliehen, auch wenn er Deidara echt dankbar war, dass er ihm für heute seine Schicht abnahm.

Itachi nickte nur stumm. Er war nie Mann großer Worte gewesen. Ein freundschaftliches Lächeln seitens des Blonden, ließ ihn aber wissen, dass er sich nichts aus seiner ruppigen Art machte.

„Danke...“, murmelte der Dunkelhaarige mehr oder minder verständlich, bevor er sich seine Tasche schnappte, die er vorausschauend unter den Tresen postiert hatte. Galant legte er sie um seine Schulter, ehe er dem Blondschopf noch einmal zunickte.

„Mach dir keine Sorgen, ich lass mir jede Überstunde schön auszahlen!“

Ein Zwinkern unterstrich Deidaras Aussage und eine scheuchende Handbewegung seinerseits deutete an, dass es okay war, wenn er nun ging. Itachi hatte sich während der zwei kläglichen Monate, in denen er in diesem Schuppen zugebracht hatte, oftmals gewünscht, dass er auch nur ein Tröpfchen von Deidaras Charakter abgekommen konnte. Er war freundlich aber bestimmt, ließ sich weder von den Kunden noch vom Chef auf der Nase herum tanzen und kam damit prima aus. Zudem hatte er sich direkt um Itachi gekümmert und ihn immer wieder versucht aufzuheitern. Der Dunkelhaarige hatte ihm zwar nie großartig etwas unter die Nase gerieben, aber der Blonde war wohl gut in zwischenmenschlichen Beziehungen, denn seine Sorgen waren immer berechtigt.

Vielleicht würde er sich ab und an mal bei ihm melden, hatten sie doch vor kurzem Handynummern ausgetauscht.
 

„Willst du etwa schon gehen, Süßer?“
 

„Leiste uns doch noch ein wenig Gesellschaft. Wir geben auch einen aus!“
 

Itachi überhörte diese unzivilisierten Sprüche und verließ das Lokal hoffentlich zum letzten Mal in seinem Leben. Die Klingel die das Öffnen und Schließen der Tür ankündigte war schnell verstummt und er ging eiligen Schrittes nach draußen. Die frische Luft tat gut und Itachi atmete tief durch, bevor er seine Hände in den Hosentaschen vergrub und durch die viel zu lauten, dreckigen Straßen LA's wanderte. Immer wieder entwich ihm ein Seufzen. Wie sollte er nur so schnell einen neuen Job finden? Eine Monatsmiete konnte er vielleicht noch überbrücken, aber dann wurde es knapp, geschweige denn von Lebensmitteln und anderer Verpflegung, die er benötigte, auch wenn er da sehr sparsam lebte. Auf seine Familie konnte er nicht bauen, pflegte er schon lange kein gutes Verhältnis mehr zu ihnen, ausgelöst durch seinen Entschluss das ländliche Leben in Kansas aufzugeben und nach Kalifornien zu ziehen. Ihrer Auffassung nach hatte er damit die Familienehre zerstört, hätte er doch eigentlich den landwirtschaftlichen Betrieb seines Vaters übernehmen sollen.

Doch Itachi hatte es als Herausforderung angesehen, unabhängig von seinem Erbe zu leben.

Außerdem hatte er gehofft, dass das Leben unter Menschen ihn ein wenig auftauen würde und er es mit seinem durchaus ansehnlichen Aussehen, in die höheren Kreise des Gastronomiegewerbes bringen könnte. Doch bis auf ein paar Aushilfsjobs als Kellner (und wozu das führte, hatte man ja gesehen), hatte er noch keine Arbeit gefunden, die annähernd an das ran reichte, was er sich wünschte. Kein Wunder, denn nach der Schule hatte es sein Vater nicht für nötig gehalten, ihn in einer Lehre zu unterstützen und ein fünfundzwanzig jähriger Mann ohne Berufserfahrung, wollten noch nicht mal schlechte Imbissketten. Es war zum Haare raufen. So hatte er sich den Start in sein neues Leben definitiv nicht vorgestellt, zumal er, abgesehen von Deidara, noch keinen einzigen Menschen kannte. Er war allein, in einer riesigen Stadt, die wohl alles suchte, außer ihn.

Doch die Schmach zu seinen Eltern zurückzukriechen, würde er sich nie geben, da würde er lieber bettelnd auf der Straße vegetieren.
 

„Na, willst du dir ein bisschen dein Taschengeld aufbessern?“
 

Da wurden seine Gebete nach einer neuen Geldeinnahmequelle doch tatsächlich erhört und der liebe Gott hatte natürlich das ausgesucht, was sich für ihn geldlich am meisten rentierte. Vielen Dank, auch.

Der schmierige alte Sack, der sich nun im Gang neben ihn gesellte, schien wohlhabend. Vielleicht einer dieser Bürohengste. Zumindest trug er einen sauberen Anzug. Seine Haare waren nach hinten gegelt und anscheinend konnte er es sich leisten, eher einen Stricher aufzureißen, als hinter seinem Schreibtisch zu hocken. Itachi ging nicht auf seine Frage ein, sondern setzte stumm seinen Weg fort, als hätte er ihn gar nicht wahrgenommen.

Unglücklicherweise, hatte er durch seine alte Arbeit nun nicht mehr, als eine schwarze enge Hose und ein weißes Top an, über welches er sonst sein Arbeitshemd getragen hatte. Selbst er wusste, dass er damit ein gefundenes Fressen ablieferte.
 

„Ach komm schon, ich zahl so einem hübschen Ding wie dir auch gerne einen Aufschlag? Hmmh... wie wär's?“
 

Demonstrierend wedelte der Mann neben ihm mit ein paar Scheinen, die er säuberlich aus einem Bündel Geld gezogen hatte. Am liebsten hätte sich Itachi das Geld geschnappt und wäre davongerannt, Bezahlung alleine für diese Dreistigkeit. Doch seine Masche war eher: Ich ignoriere ihn und hoffe, dass er das Interesse verliert. Leider schien diese so gar nicht aufzugehen, war wohl ein besonders hartnäckiger Fall. Doch als sein Handgelenk sich nach ein paar weiteren Schweigeminuten in einem festen Griff wiederfinden musste, wurde ihm doch etwas anders.
 

„Du willst es doch auch... so kleine, störrische wie dich, mag ich am liebsten!“
 

Itachis Brauen zogen sich gefährlich zusammen. Doch der Schnösel, konnte sich darüber nur noch köstlicher amüsieren. Anscheinend wurde ihm seine abweisende Art, zum ersten Mal zum Verhängnis. Zu allem Überfluss, hatte dieser reiche Sack echt Kraft und die nächste Seitengasse wurde auch direkt als Zufluchtsort genutzt, um Itachi gegen die kalte, schmutzige Wand zu drücken.

Angeekelt wand er sich in dem festen Griff, wandte sein Gesicht ab, um sich vor einem möglichen „Kuss“ zu schützen. Am liebsten hätte er um Hilfe gerufen, aber seine Stimme schien wie versiegelt. Außerdem, wer wusste, wen er mit seinen Hilferuf anlocken würde? Nachher musste er sich noch mehr von solchen Kerlen gegenüber sehen, die nur darauf warteten, dass das nächste Kätzchen in der Gosse wimmerte.
 

„Das wird auch gar nicht weh tun!“, spottete sein Gegenüber höhnisch, bevor eine Hand gefährlich nah zu Itachis Schritt wanderte. So... konnte es doch nicht enden...! Ein letzter verzweifelter Versuch sich zu befreien scheiterte kläglich, auch wenn es den Mann vorzeitig von seinem Plan abhielt Itachis Hose zu öffnen. Da war sie also, die gerechte Strafe dafür, dass er gekündigt hatte.

Der Dunkelhaarige schloss die Augen und hoffte inständig, dass es schnell gehen würde. Er meinte fast eine Träne der Verzweiflung über seine Wange rollen zu spüren.
 

„HEY, BASTARD! Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass du das auf meiner Route besser sein lassen solltest?“
 

Perplex öffnete Itachi die Augen, wegen der zweiten, tiefen Stimme die durch die Gasse hallte und nicht zuletzt wegen der plötzlichen Armfreiheit. Eigentlich der richtige Moment, um schnell das Weite zu suchen, doch er war zu fasziniert, von dem Szenario, was sich unmittelbar neben ihm abspielte.
 

„Ohh... da... ich... hab mich wohl in der... Straße vertan, Sir!“ stammelte sein Peiniger, welcher nun halb schwebend und am Kragen gepackt verweilen musste. Itachis Blick glitt weiter über den Arm seines Retters, bis er im Dunkel der Gasse sein Gesicht erkennen konnte. Er blinzelte ein paar Male, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnten und schaute nicht schlecht, dass es sich um einen jungen, gutaussehenden Mann handelte. Er dufte nicht vom schlechteren Stand sein, denn auch er trug einen schwarzen Anzug. Das einzige was von dem Gesamtpaket abwich war das blaue Haar, waren bunt gefärbte Haare doch eher ungewöhnlich für Geschäftsleute.
 

„Es geht nicht um die Straße, du kleine Ratte! Geh in ein Bordell wenn du es nötig hast... und erwische ich dich noch einmal dabei, dass du unschuldige Passanten anmachst, dann werde ich dein Gesicht so sehr entstellen, dass du schon bald so wenig Kohle hast, dass du sich selbst in die nächste Gosse stellen kannst!“
 

Mit diesen harten Worten ließ der Blauhaarige los, schubste den Älteren richtig Hauptstraße und sah ihm böse funkelnd hinterher, als dieser sich verbeugend und beschwichtigend aus dem Staub machte.
 

Ein lautstarkes Seufzen ertönte und erst jetzt würdigte der Unbekannte Itachis Gegenwart.

„Was machst du noch hier?“
 

So dankbar Itachi ihm auch war, die plötzliche Kälte seines Retters irritierte ihn. Schweigend schaute er ihn nur mir großen Augen an. „Was ist? Bist du unter Schock?“

Dieser Mann schien an Stimmungsschwankungen zu leiden, denn mit dem nächsten Satz lag ein wenig zu viel Sorge in seinen Worten, während er schnellen Schrittes auf Itachi zukam.

Reflexartig wich dieser einen Schritt zurück, was den Anzugträger stoppen ließ.
 

„Sorry, ich wollte dir keine Angst machen? Du scheinst nicht von hier zu sein? Auf sowas musst du hier gefasst sein. Du kannst nicht davon ausgehen, dass dir immer jemand zur Hilfe eilen wird. Du kannst vom Glück reden, dass ich gerade meine Lagereinkäufe erledige.“
 

Itachi konnte auf diese vielen Informationen nur nicken und wusste nicht, wovon er beeindruckter sein sollte. Darüber, dass es noch Menschen gab, die wussten wie man Zivilcourage zeigte, oder darüber, dass er sogar seine wichtigen geschäftlichen Pläne dafür unterbrochen hatte.

Dem Dunkelhaarigen schien es angebracht sich zu bedanken, doch bevor seine zittrigen Lippen sich auch nur öffnen konnten, wurde ihm eine Visitenkarte in die Hand gedrückt, die aus einer kleinen Brusttasche des Anzugs gefischt wurde.
 

„Mein Name ist Kisame Hoshigaki! Bitte pass auf dich auf. Ich muss jetzt wirklich weiter!“

Mit diesen Worten hatte der Mann, der sich als Kisame vorgestellt hatte, auf dem Absatz seiner Lackschuhe kehrt gemacht und setzte seinen Weg fort. So schnell wie sein Schritt war, musste er es wirklich ungeheuer eilig haben.
 

Itachis Herz pochte noch schnell in seiner Brust, aufgrund der ganzen Aufregung, die er gerade hinter sich hatte. Doch noch bevor sein Gemüt sich wieder etwas beruhigen konnte, erschrak er erneut.

Jetzt hatte er sich gar nicht bedanken können! Panisch schaute er sich um, doch es wäre unmöglich gewesen ihm noch hinterher zu rennen. Unsicher blickte er auf die Visitenkarte in seiner Hand und hätte sich fast an seiner eigenen Spucke verschluckt. Laut las er: „Kisame Hoshigaki, Restaurantmanager 'Crossroads', 8284 Melrose Avenue, Los Angeles.“

Hätte er sich nicht schon an der Tatasche verschluckt, dass dieser junge Mann ein Restaurantmanager war, dann spätestens aufgrund dessen, dass selbst er, der erst sein kurzer Zeit in Los Angeles lebte wusste, dass die Restaurant auf der Melrose Avenue nicht unter 4 Sterne aufwiesen.
 

*
 

Die ganze nächste Woche verbarrikadierte sich Itachi die meiste Zeit in seiner kleinen Ein-Zimmer Wohnung in einem Wohnblock das nicht unbedingt den besten Ruf genoss.

Er hatte aufgehört zu zählen, wie oft er nun nach dem Restaurant mit dem Namen „Crossroads“ gegoogelt hatte. Er hatte sich fest vorgenommen sich wenigstens zu bedanken, immerhin war er nur kurz einer möglichen Vergewaltigung entgangen. Das war kein kleines Ding und seine Erziehung sagte ihm, dass es das mindeste war, was er machen konnte.

Doch je öfter er die Anzeige im Internet las, desto verunsicherter wurde er: „Das Crossroads bietet seinen Gästen Gerichte im mediterranen Stil, Salate, Cocktails und Desserts. Mit einer stilvollen Atmosphäre und erfrischender Sensibilität ist das Crossroads nicht nur ein Vorzeigebrett für raffinierte pflanzliche Küche, sondern auch das innovativste kulinarische Erlebnis in Los Angeles.“
 

Doch seine Zeit lief davon. Er konnte sich auf nicht mehr konzentrieren, geschweige denn nach einem neuen Job suchen, wenn er diese Sache nicht hinter sich gebracht hatte.

Doch nun, wo er vor der gläsernen Eingangstür stand, wurde ihm doch ein wenig mulmig. Wenigstens hatte er es bis hierher geschafft. Er war mehrmals auf seinem Weg, wieder kurzzeitig umgedreht. Aber schließlich hatte er sich zusammengerissen und las nun die edle Leuchtschrift.

Doch was, wenn er gar nicht da war? Und wie würde er überhaupt nach ihm fragen? Würde das Personal sich überhaupt die Mühe machen ihn rufen zu lassen. Immerhin wollte er nicht der halben Belegschaft ihr Treffen erläutern.
 

„Ja, ja... Mmh... ja! Ich verstehe... Nein, wir haben noch kein geeignetes Motto gewählt. Ja, wir beeilen uns.“
 

Die Stimme ließ ihn erstarren und ohne Itachi auch nur eines Blickes zu würdigen donnerte Kisame wie von der Tarantel gestochen durch die Glastür, während er das Handy zurück in seine Brusttasche packte. Er sah ihn durch das milchige Glas im hinteren Teil des Lokals verschwinden, nur um kurze Zeit später mit einem seiner Bediensteten wieder vor die Tür zu treten. Diesmal gesitteter, immerhin saßen Gäste im Restaurant. Manchen schenkte er sogar ein freundliches Lächeln. Itachi gab sich gar nicht die Mühe sich zu verstecken, denn anscheinend störte sie seine Anwesenheit kein Stück. Oder sie hatten ihn schlichtweg einfach noch gar nicht wahrgenommen.
 

„Hidan... es ist furchtbar. Die Vorbereitungen für die Mottoparty am Samstag laufen nicht und jetzt hat auch noch Tobi die Schicht abgesagt, weil er sich anscheinend erkältet hat.“
 

Kisame erklärte nicht, was das jetzt für das Geschäft bedeutete aber die Bedienung, die er Hidan nannte, hielt sich schockiert den Kopf über die Aussage des Blauhaarigen.
 

„Das ist ein Witz, oder? Heute ist ein super Tag, gegen Nachmittag wird es sicher brechend voll!

Du bereitest die Party vor und kannst somit auch nicht einspringen. Wie soll ich das alleine packen? Das ist ein Ding der Unmöglichkeit! Zu zwei ist es teilweise schon sehr anstrengend und das weißt du auch!“
 

Kisame nickte entrüstet und sah so aus, als würde er jeden Moment die nächste Fensterscheibe einschlagen. Doch die massierenden Finger zwischen seinen Augen, schienen ihn wieder ein wenig die Fassung zurück erlangen zu lassen. „Ähm...“, rutschte es Itachi, mehr als anteilnehmendes Erstauen heraus. Das Stichwort, dass die zwei Männer umdrehen ließ. Während Hidan nachdenklich eine Augenbraue hob, sah Kisame so aus, als würden ihm gleich die Augen aus den Höhlen kugeln.
 

„Was machst DU denn hier?“
 

„Du kennst ihn?“, kam es prompt von dem silberhaarigen Mitarbeiter. Anscheinend hatten sie alle eine Schwäche für ausgefallenen Haarfarben.
 

„Ja, ich habe ihn letztens...“, fing Kisame an zu reden. Itachi verkrampfte sich schlagartig und erwartete jetzt ein ausführliche Erklärung der vergangenen Ereignisse und war dementsprechend überrascht, als der Größere mitten im Satz inne hielt. Nicht nur das, er wechselte das Thema in eine Richtung, die Itachi ein Strahlen in die Augen zauberte.
 

„Hast du schon mal in der Gastronomie gearbeitet?“
 

„Ehm... ja, aber nur in Kneipen... also...!“
 

Er wusste nicht wie genau er die Etablissements in denen er seine Brötchen verdient hatte, beschreiben sollte, aber Kisame schien das ohnehin als Antwort zu genügen und auch das Lächeln Hidans wollte dem Schwarzhaarigen nicht wirklich gefallen.
 

*
 

„Hier, zieh dir das an! Es wird bald schon losgehen und auch jetzt haben wir schon Kunden. Es wird also keine Zeit bleiben dich großartig einzuweisen. Wir teilen das Restaurant in zwei Hälften auf, du übernimmst die eine, ich die andere Seite. Konzentriere dich nur auf das Bringen und Aufnehmen von Getränken und Speisen...“
 

Tatsächlich hatten sie ihn mehr in das Crossroads gedrückt, als das er freiwillig einen Fuß hineingesetzt hatte. Es machte seinem Sternerang alle Ehre. Es war alles sehr stilvoll und nobel, genauso wie die Gäste, die langsam die Tische füllten. Sein neuer „Arbeitskollege“ Hidan gab ihm Arbeitskleidung mit einem Namensschild und erklärte ihm die nötigsten Abläufe, um durch den Tag zu kommen.

Und obwohl Itachi sich nichts sehnlicher gewünscht hatte, als endlich in einer solch gehobenen Atmosphäre arbeiten zu können, fühlte er sich plötzlich unbehaglich und fehl am Platz.

Seine Hände zitterten und seine Lippen bebten, als er das erste volle Tablett mit Getränken an eines der gefüllten Tische bringen sollte. Er wusste nicht mal, ob er es schaffen würde Worte herauszubekommen.
 

„Oi, setz dich nicht unter Druck!“ Die Stimme neben ihm ließ ihn aufschrecken. Itachis Hände krampften sich um das Tablett in seiner Hand, dass es ihm auch ja nicht herunterfiel und schaute in das leicht grimmige Gesicht seines vorübergehenden Chefs.
 

„Itachi...“, las Kisame auf seinem frisch angebrachtem Namensschild und der Schwarzhaarige wartete sehnsüchtig auf ein paar weitere Worte, die seine Nervosität ein wenig dämmen würden, doch leider blieben diese aus, als erneut ein Handy klingelte.
 

„Ja doch, ich kümmere mich drum...“, konnte Itachi nur noch hören, bevor Kisame wieder im hinteren Teil des Restaurants verschwand. Wahrscheinlich waren dort neben der Küche auch Büroräume zu finden.
 

Itachi atmete tief, darauf bedacht seine erste Amtshandlung als Bedienung in einem 4-Sterne Lokal wenigstens befriedigend zu meistern. Kisames Worte hatten ihn nun nicht wirklich dazu beigetragen das er sich besser fühlte, aber es half nichts. Er konnte jetzt kaum einen Rückzieher machen.
 

*
 

Itachi konnte sein Glück kaum fassen. Nachdem sein erster Arbeitstag nicht in einem Desaster, sondern überraschend gut geendet hatte, klopfte Hidan ihm nach Ladenschluss brüderlich auf die Schulter, was ihm im Normalfall schon zu viel Körperkontakt gewesen wäre, aber die Freude darüber, dass seine Karriere doch noch in Erfüllung gehen konnte, überragte.

Ein flüchtiger Blick glitt zu der Tür, hinter der der Koordinator des Restaurants vor einigen Stunden verschwunden war. Hidan schien seinem Blick zu folgen, denn schnell entgegnete er: „Kisame ist echt immer schwer beschäftigt, den wirst'e wahrscheinlich nicht so oft zu Gesicht bekommen.“

Bis über beide Ohren grinsend, schaute er in Itachis erstauntes Gesicht, das dem Sinn der letzten Worte noch nicht wirklich folgen konnte, ehe der Silberhaarige ihm ein kleines Kärtchen in die Hand drückte. Darauf las Itachi: „Gute Arbeit – morgen, gleiche Zeit.“

Ein Stups in seine Seite, brachte Itachi wieder in die Wirklichkeit zurück. „Er hat mir gesagt, dass du hier halbtags anfangen kannst, ist echt ne Erleichterung für uns. Wir haben echt Personalmangel. Du bist zwar unerfahren, aber ich wette es ist dein Gesicht, was ihn dazu veranlasst hat. Kisame sieht zwar nicht so aus, aber er riecht lukrative Mitarbeiter auf hundert Kilometer Entfernung.“ Ein heiseres Lachen ertönte, ehe Hidan sich mit einer Handbewegung umdrehte und ein süffisantes „Bis morgen Kollege!“, hinterherwarf.
 

*
 

Die Tage vergingen wie im Flug. Einen Tag nachdem Itachi mehr durch Zufall ins „Crossroads“ gedrängt wurde, hatte er einen 25-Stunden Arbeitsvertrag unterschreiben dürfen. Meistens vielen seine Stunden in den Nachmittag bis Abend, da zu dieser Zeit immer hoher Andrang herrschte.

Kisame bekam er, wie Hidan es schon vorhergesagt hatte, selten zu Gesicht, und wenn, dann war er in Eile und beachtete ihn gar nicht. Es war sein mittlerweile fünfter Tag im „Crossroads“ als er routiniert den zweiten Gang eines Menüs zu Tisch 7 bringen sollte und die Tasche, die eine junge Dame unglücklich im Durchgang positioniert hatte, übersah.

Ein überraschter Aufschrei der Frau neben ihm, ließ ihn seine sonst so starren Augen weiten, wie er mit beiden Armen auf dem Boden gestützt im Luxusessen saß.

„Nichts passiert ~“, flötete Hidans Stimme hinter ihm, als einige Gäste von ihren Plätzen aufstanden um sich das Missgeschick anzusehen. In diesem Moment wurde Itachi bewusst, wie anders dieses Etablissement doch von seinen vorherigen Jobs war. Er hatte zwar keine alten Säcke mehr, die ihn belästigten, aber dafür ein nobles Publikum, dass keine Fehler erlaubte. Schon gar nicht einem Frischling, der für die Stammgäste nicht mehr wert war, als jeder andere dahergelaufene Kellner.
 

Nachdem Hidan den völlig perplexen Itachi vom Ort des Geschehens, in die hinteren Räumlichkeiten gezerrt hatte, schmiss er ihm ein feuchtes Tuch entgegen und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln.

„Das passiert sogar den Besten! Wisch erstmal deine Hände ab und wechsel die Kleidung.“

Doch noch bevor der Schwarzhaarige etwas erwidern konnte, griff eine tiefe Stimme ein.

„Hidan, schmier dem Neunen keinen Honig um den Mund. Wir sind hier nicht im Kindergarten und dieser Fehler keine Nichtigkeit. Ich hab Tobi beauftragt das Malheur zu beseitigen. Hidan, du kümmerst dich weiter um die Bestellungen und du, Itachi Uchiha... Hände waschen, umziehen und in mein Büro.“

Mit einer Blick in Richtung der angrenzendes Tür verschwand sein Chef ohne einen Hauch von Gnade.

Itachi merkte wie seine Lippen zitterten und er hörte nur noch das Schwingen der Flügeltür als auch Hidan ohne ein weiteres Wort verschwand. Selbst ein so impulsiver Mensch wie er, stellte sich nicht gegen das Wort des Managers.
 

Itachi wusch sich gründlich die Hände und seine Arme, ehe er seine dreckige Arbeitskleidung in den Mitarbeiterumkleidekabinen wechselte.

Mit gesenktem Blick stand er nun vor Kisames Tür und klopfte leise, nicht in der Lage seine zitternde Hand zu beruhigen.

Es kam keine Antwort, also trat er ein, da er nicht glaubte, dass der Hüne ein Typ war, der sich gerne bitten ließ. Der Schwarzhaarige hatte die Tür gerade hinter sich geschlossen, als Kisame sich auch schon von Stuhl hinter seinem Schreibtisch erhob, auf dem sich die Arbeit nur so stapelte. „Itachi! Du hattest wirklich Glück diesen Job zu bekommen. Immerhin war unser erstes Treffen eine außerordentlich komische Situation. Ich hoffe du hast gemerkt, dass ich kein Unmensch bin, aber jemand der hier Chaos reinbringt kann ich gerade im Moment überhaupt nicht gebrauchen! Weißt du was morgen ist?“

Itachi überlegte kurz und erinnerte sich daran...

„Ei...eine Mottoparty?“

„Genau richtig, eine Mottoparty, auf der viele Gourmets der Umgebung teilnehmen werden. Die ganze verfluchte Woche habe ich am Programm gefeilt, um das Essen, die Deko...

Und eure verdammte Aufgabe war es während dieser einen Woche die Stellung zu halten und mein Restaurant nicht zur Lachnummer des Viertels zu machen.“

Ein riskanter Blick in Kisames Gesicht zeigte Itachi tiefe Ränder unter den Augen seines Chefs, der sich im nächsten Moment den Nasenrücken massierte.

„Ich glaube es wäre das Beste, wenn du für heute gehst, ehe ich noch lauter werde, als ich das möchte. Wir reden nächste Woche weiter, wenn dieser ganze Spuk vorbei ist.“

Mit einer ausladenden Handbewegung wurde Itachi aus dem Büro geschmissen und nahm kaum wahr, wie er zurück in die Umkleiden ging, seine Alltagskleidung überzog, durch die Flügeltür schoss und auf die Glastür zusteuerte, ohne einmal aufzublicken. Er konnte die Blicke der Gäste nicht ertragen, schon gar nicht nach diesen harten Worten.
 

„Entschuldigen Sie!!“, hörte eine laute Frauenstimme von einem Tisch nahe der Eingangstür. Aus einem unbestimmten Grund, ließ er seinen Blick kurz zur Seite schweifen, obwohl er sich nicht angesprochen fühlte. Doch als er den Blick der blauhaarigen Frau traf, die ihn unentwegt anstarrte, musste er in seinem Tempo innehalten. Ein Blick nach links, einen nach rechts, niemand da, den sie hätte meinen können, obwohl einige Augen anderer Kunden ärgerlich auf ihr klebten.

„Ich...,“, begann Itachi zögerlich, hoffend das Kisame nicht aus Hinterzimmer gestürmt kam, da er mit seinen scharfen Sinnen, jede kleine Spannung in seinem Lokal spüren konnte. „...habe jetzt Feierabend.“, beendete Itachi den Satz und beugte seinen Kopf, sodass einige Haarsträhnen über seine Schultern rutschten. Doch als der Schwarzhaarige wieder aufblickte, winkte die jung aussehende Frau nur leicht ab und lächelte sanft. „Darf ich Sie einladen? Setzen sie sich.“
 

Ohne eine Antwort abzuwarten, stand sie auf, ging zu ihm hinüber, hakte sich bei ihm unter und schob ihn zu ihren Tisch. Mittlerweile hatte sogar Hidan, der durch den üblichen starken Kundenansturm einen Teller nach dem anderen zum Gast brachte, das Szenario erblickt und starrte fragend zu ihnen hinüber. „Bring uns doch bitte noch zwei Gläser Rotwein!“, beauftragte Konan Hidan, der sich kopfschüttelnd entfernte, während Itachi nur ungläubig die Augen weitete.

„Ich trinke eigentlich nicht...“, versuchte er die Stille zu brechen und beäugte seine Tischnachbarin misstrauisch. Obwohl er noch nicht lange im „Crossroads“ arbeitete, merkte er, dass er dieses Gesicht nicht das erste Mal erblickte. Sie schien einen Stammkundin zu sein, auch wenn sie nicht zu seinem Kundenstamm gehörte.
 

Anstatt zu antworten, belächelte sie Itachi weiterhin und blickte sich kurz zu der Tür um, aus welcher Itachi noch vor wenigen Minuten gestürmt war. „Du scheinst es nicht leicht mit ihm zu haben. Jedes Mal wieder amüsant!“

Abwesend stocherte sie in dem Salat der vor ihr stand und wartete auf ihren Wein, der von Hidan im Eiltempo an den Tisch gebracht wurde, bevor sie weiter redete.

„Du bist neu hier oder? Ich hab dich die letzten Tage beobachtet. Du bist wirklich eifrig bei der Sache und ein hübscher Bursche. Kisame hat wirklich ein Händchen für neue Mitarbeiter, aber vor seinen Standpauken werden sie trotzdem nicht verschont.“

Völlig perplex hörte der Schwarzhaarige ihren Worten zu und starrte auf die Oberfläche der roten Flüssigkeit vor ihm. „Ich bin schon lange Jahre Kundin dieses Lokals und als gute Freundin dieses Tyrannen möchte ich dir nur sagen, dass du es dir nicht zu sehr zu Herzen nehmen solltest, was er von sich gibt. Es mag zwar hart klingen, aber eigentlich ist es mehr der Stress der aus ihm spricht als seine eigentlicher Charakter.“

Bedacht ergriff sie ihr Glas und wartete auf eine Reaktion seitens Itachi der widerwillig mit ihr anstieß und kurz an diesem nippte. Er musste sich wirklich zusammenreißen nicht das Gesicht zu verziehen.
 

Das Gespräch mit Konan, wie sie sich im Nachhinein vorstellte, ließ vorwiegend einseitig und Itachi war nicht ganz klar, was sie damit bewirken wollte, die guten Seiten seinen Chefs hervorzuheben. Glauben wollte er diese Sachen sowieso nicht so recht und seine Kränkung konnte dieses Gespräch auch nicht rein waschen.

Aber wenigstens sein vernebelter Verstand kehrte mehr oder weniger zurück und fokussierte sich darauf, dass er sich mehr als unakzeptabel und kindisch verhalten hatte, wie ein aufgebrachtes Kind aus dem Laden zu stürmen. Nun stand er in der Kälte, abseits des Eingangs, versteckt in der Dunkelheit der Nacht und sah zu wie der Laden sich leerte. Er wartete bis eine Stunde nach Ladenschluss, doch von Kisame war immer noch keine Spur und sein Atem, konnte seine Hände langsam nicht mehr warm halten.

Zögerlich wanderte er Richtung Eingang, schaute durch die Glastür hinter der nur noch die gedimmten Lichter zu sehen waren.

„Hatte ich mich nicht klar ausgedrückt?“

Augenblicklich fuhr Itachi zusammen und drehte sich so langsam um, dass es für ihn wie in Zeitlupe erschien. Das genervte Gesicht seines Chefs erblickend, ließ ihn scharf die Luft anhalten, doch er wusste, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt war, um wieder in Panik zu verfallen.

„Ich... wollte mich entschuldigen...!“.

Kurze Pause. „Und... endlich bei Ihnen bedanken, für den Vorfall von neulich. Bis jetzt hatte ich noch gar keine Gelegenheit dazu. Wahrscheinlich bin ich nicht die größte Hilfe aber ich bin wirklich froh hier arbeiten zu dürfen. Ich werde mich bemühen, immer besser zu werden, um dem Standard des „Crossroads“ zu genügen.“

Plötzlich herrschte Stille, die nur durch gelegentlich vorbeifahrende Autos durchbrochen wurde, bevor sich ein tiefes Lachen darunter mischte. „Du bist wirklich mal erfrischender als alle anderen Mitarbeiter sie ich je hatte, und wahrscheinlich auch der erste, der sich getraut hat sich meinem Anweisungen zu widersetzen und mir sowas ins Gesicht zu sagen. Und das nach Konans Standpauke. Einfach göttlich.“

Itachis Augen hatten sich schlagartig geweitet und schauten auf Kisame, der sich die Tränen aus den Augenwinkeln wischte. „Konans Zorn kann unerbittlich sein, also sei so gut und komm morgen auf die Mottoparty.“ Mit diesen Worten drückte er Itachi einen Umschlag in die Hand, schloss die Tür zum Lokal ab und ging seines Weges ohne sich noch einmal umzublicken.
 

Am nächsten Tag fühlte Itachi sich schwer an an den Tag erinnert als er das erste Mal das „Crossroads“ betreten wollte. Er stand vor dem Haus, die zu der Adresse auf dem Umschlag gehörte und zögerte auch nur einen weiteren Schritt zu gehen. Er sah von der anderen Straßenseite zu, wie immer mehr Menschen in ihrer schönsten Abendgarderobe durch die Eingangstür schritten und Itachi fühlte sich bereits jetzt fehl am Platz.
 

„Itachi? Du auch hier?“, hörte er jedoch eine bekannte Stimme und innerlich wusste er, dass es kein zurück gab, als er Hidan ein gequältes Lächeln schenkte.
 

Das Publikum dieser Party war perfider als Itachi es sich vorgestellt hatte und außer ein „Hallo“ zu Konan, die ganz aufgeregt darüber war, dass Kisame ihn tatsächlich eingeladen hatte, redete er mit keinem.

Er hatte sich einen Sitzplatz in einer ruhigeren Ecken des Raumes gesucht und wurde gelegentlich von Hidan mit Getränken versorgt, da er hier nicht als Gast sondern als Kellner unterwegs war. Wenigstens respektierte er, dass Itachi keinen Alkohol wollte, auch wenn Hidan ihn anfangs etwas hatte aufquatschen wollen.

Das Motto war schließlich „Schwarz-Weiß“ geworden und Itachi fragte sich innerlich, ob Kisame wirklich so viel Energie für das Mottothema verschwendet hatte oder es eine Notlösung gewesen war. Denn einfallsreich konnte man das definitiv nicht nennen. Itachi seufzte und hoffte, dass der Tag entweder schnell vorbei gehen würde, oder sich eine halbwegs angeregte Konversation ergeben würde.
 

„Itachi... du bist also gekommen. Freut mich.“, hörte er eine dumpfe Stimme und der Schwarzhaarige schaute in das zufriedene Gesicht seines Chefs. „Komm, ich stell dich ein paar Leuten vor.“, schlug er vor und auch wenn Itachi nicht gerade scharf auf die Highsociety der Gastronomie war, freute er sich, dass Kisame wohl doch ein paar Stücke auf ihn hielt. Mit einem Ruck stand Itachi auf, musste sich jedoch sogleich in den Armen seines Gegenübers wiederfinden, als der Boden unter ihm zu wanken begann.

„Heilige... wie viel hast du getrunken?“, flüsterte Kisame, der Itachi vor den Blicken der Menschen abschirmte. „Wei...Weiß nicht? Saft? Hidan hat...“, versuchte Itachi zwischen Wellen aufkeimender Übelkeit ein paar Worte hervorzupressen. Sofort sah er Kisames Blick durch den Raum wandern, der sich wütend verzerrte als er Hidan erblickte und dann wieder besorgt auf Itachi fiel und die angesammelten Gläser auf dem kleinen Tisch vor der Couch.

Kisame bedachte nicht die wenigen Zuschauer, als er den Kleineren wie eine Feder auf die Arme nahm und aus dem Trubel trug. Itachi bekam kaum noch was mit. Er hatte überhaupt nichts bemerkt, erst das Aufstehen hatte ihm das Ausmaß gezeigt, was wohl in diesem Gesöff gesteckt haben musste.

Erst als er die weiche Unterlage spürte, blinzelte Itachi kurz auf, ehe seine Umgebung in Schwarz gehüllt wurde.
 

Am nächsten Morgen wurde Itachi durch die Sonnenstrahlen die durch die großzügigen Fenster schienen geweckt. Er versuchte den Kopf leicht zu drehen, um sich in dem noblen, geräumigen Zimmer zurechtzufinden, vermied es jedoch sich mehr als nötig zu bewegen, als sich ein stechender Kopfschmerz in seinen Schläfen ausbreitete. „Na, auch wach?“, hörte er eine gehässige Stimme aus einer Richtung des Zimmers und schaffte es nur mit Mühe den Blick auf den Türrahmen zu werfen in welchem der Blauhaarige mit verschränkten Armen stand und ihn belustigt musterte.

Itachi seufzte, aus peinlicher Berührung und dem Schmerz, der nur langsam abebbte.

„Verdammt...“, zischte er heiser und schaffte es mit aller Kraft sich aufzusetzen und den Schlaf aus dem Gesicht zu reiben.

„Hidan durfte sich gestern noch was von mir anhören, als ich sicher gegangen bin, dass du nicht tot warst sondern nur schliefst.“, entgegnete Kisame belustigt, während er sich vom Rahmen abdrückte, zum Bett trat und sich auf der Kante niederließ.

„Wenigstens haben die meisten Gäste nichts mitbekommen.“, fügte er hinzu und legte dabei seine Hand auf Itachis Stirn, der unter der plötzlichen Berührung zurückschreckte und sein Gesicht zu einer Grimasse verzog.

„Mein Kopf...!“

„War wohl dein erstes Mal?“, fragte Kisame, worauf der Kleinere nur Nicken konnte und die Kühle genoss die, die fremde Hand auf seiner Stirn ausbreitete.

„Ich hab immer gewusst, dass es nur Ärger bringt Neulinge auf Partys einzuladen.“, grummelte der Hüne vor sich hin, konnte aber nicht verstecken, dass ihn Itachis Zustand freudig stimmte.

„Du machst dich doch nur lustig.“, schmollte Itachi, ehe er der Hand auf seiner Stirn auswich und es im nächsten Moment bereute.

„Du bist wirklich erfrischend, Neuer!“, schnaubte Kisame und wuschelte einmal durch das zerzauste Haar, bevor er sich erhob und wieder auf dem Türrahmen zusteuerte.

„...aber auch noch ein wenig Grün hinter den Ohren. Es gibt sicher noch einiges, was ich dir beibringen kann. Also seh zu, dass du morgen wieder fit bist. Ich mach uns Frühstück und danach hilfst du mir aufräumen.“

Sein Lächeln als er zurückblickte war fies wie eh und je, aber Itachi störte sich nicht daran. Auch wenn das warme Gefühl in ihm nur von dem Restalkohol stammte, wollte er es für sich bewahren und sich freuen, dass er endlich angekommen war.

Suchend kramte er in seiner Hosentasche, bis er sein Handy fand und lächelnd tippte.

„Hey Deidara, es gibt einiges zu erzählen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Wisteria
2017-01-14T17:36:33+00:00 14.01.2017 18:36
Schöner OS:
Gut geschrieben. Hidan war ja echt fies, Alk in den Saft zu geben.
LG
Von:  _Raphael_
2016-10-11T13:26:11+00:00 11.10.2016 15:26
also wen es dazu keine vortsezung gibt
ich sahß hier und dachte nur so küsst euch küsst euch
leg ihn flach
ja ich weiss bin schlim
aber die geschichte ist einafch geil
ich würde gern mehr von den beiden von dir lesen
Antwort von:  _Lavi
11.10.2016 21:16
HAHAH! XD ich glaube das haben einige gedacht die diese Story gelesen haben xD ich hab darüber gedacht mal eine Fortsetzung zu schreiben. Ich brauche bei den beiden einfach eine lange Charakterentwicklung und dadurch ist es einfach zu nichts gekommen xDDD ich hoffe ich komm irgendwann dazu.
Antwort von:  _Raphael_
11.10.2016 21:18
das hoffe ich auch
den dein kisame ist schuld das ich a iebsten wider ein rpg zu den beiden hätte
ich steh auf dein kisame ich mag diese dominate udn doch sanfte
Antwort von:  _Lavi
11.10.2016 21:19
Ich hab zu den beiden auch schon einige RPG's gehabt <33 Ich lieb Kisame einfach. er ist mein Liebling aus dem Naruto Universum.
Antwort von:  _Raphael_
11.10.2016 21:23
okay nu ist es doch ein versuch zu wagen
ich weiss ich ahbe eine beshissene rechtschreibung
aber wollen wir eventuel ein rpg versuchen
Antwort von:  _Lavi
11.10.2016 22:01
>///< Sorry, ich bin leider für meine Verhältnisse komplett zu was RPGs angeht. Da ich einfach immer sehr ausführliche Roman RPGs habe, kann ich mich meistens nicht auf mehr als 1-2 einlassen.
Antwort von:  _Raphael_
11.10.2016 22:08
verdamt
aber wenigstens sagt du offent und erlich das es nicht geht
ich selber schreibe auch mehr roman passe mich da meist mein play patnern an
aber okay das versteh ich
kannst ja mal an mich denken XD
auf jedenfall habe ich dich abonirt udn warte gespant auf die nächste ff zu den beiden
vieleicht hast du ja auch andere pairing die ich mag
Von:  Miriamchan
2016-01-18T19:54:05+00:00 18.01.2016 20:54
omg! mega Story Anfang! bitte bitte schnell weiterschreiben! *-*
Antwort von:  _Lavi
18.01.2016 20:57
Hey ~
danke dir, dass dir Story gefällt >///<
aber... die Story ist mit dem einen Kapitel abgeschlossen !! xD
War ein OS! :D und hat auch seinen Sinn, warum er "relativ" offen endet ^^
Von:  Hinatara
2016-01-15T23:36:59+00:00 16.01.2016 00:36
Uw. Sehr interessantes AU-Setting für die Charas.
Danke für die Wichtel-Story :3


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