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Spielplatz


Erstellt:
Letzte Änderung: 20.02.2016
abgeschlossen
Deutsch
2052 Wörter, 1 Kapitel
Genre: Darkfic, Gen
Trigger-Warnungen: Missbrauch, Stalking
Viele schöne und grausame Dinge gibt es auf der Welt. Im Sommer auf der Parkbank eines Spielplatzes zu sitzen, gehört zu den Schönen. Das Warten auf jemanden, den man als seine große Liebe auf den ersten Blick sieht, zu den Grausamen. Oder ist es vielleicht andersrum? Das liegt wohl im Auge des Betrachters. Nicht wahr, Mama?

Empfohlen für ein älteres Lesepublikum ab 16 Jahre.

Fanfic lesen
Kapitel Datum Andere Formate Daten
Kapitel 1 Spielplatz E: 09.02.2016
U: 20.02.2016
Kommentare (2)
2052 Wörter
abgeschlossen
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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Ikeuchi_Aya
2016-03-16T19:56:23+00:00 16.03.2016 20:56
Ich habe die Geschichte jetzt auch ein zweites Mal gelesen und würde es auch ein drittes Mal tun.
Die Thematik, die du dir zu dem Klischee gewählt hast, ist nicht die einfachste. Allein schon deswegen, weil es sehr schwierig ist, eine überzeugende Darstellung einer Person zu liefern, die zum einen solche Schäden in der Kindheit genommen hat, dass sie womöglich daraus eine abstruse falsche Vorliebe entwickelte und nun mehr auslebt, zum anderen aber auch, dass sich der Text gut und spannend liest.
Mir erging es wie Valenfield: Auch ohne Warnung hatte ich eine leise Ahnung, in welche Richtung es gehen würde, da ich schon einige Geschichten gelesen habe, die diese Erzählperspektive und -art inne hatten. (Die Erfahrung sozusagen ;D)
Ich könnte jetzt den Kommentar vor mir wiederholen, lass es aber an dieser Stelle und schließe mich schlicht an.

Was mir allerdings noch einfiel: Die gezielte Auswahl seines Opfers - würdest du sagen, dass er immer Mädchen auswählt, weil diese zart besaitet, lieblich und schön sind und er mit Jungs bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht hat, sie ihn also nicht interessieren?
Ist jetzt nur Neugier, die sich bei mir zeigt.
Von:  Valenfield
2016-02-10T23:10:02+00:00 11.02.2016 00:10
Hey! :)

Ich hab mir die Zeit genommen, die Geschichte noch ein zweites Mal zu lesen, bevor ich etwas dazu schreibe.
Du schaffst es ziemlich gut und auch lange, dem Leser vorzumachen, da säße ein kleiner, unschuldiger Junge auf der Bank, der andere Kinder beim Spielen beobachtet (besonders, wenn man die Geschichte liest, ohne die Trigger- und Adultwarnungen gesehen zu haben). Hin und wieder hat man zwar vage die Vermutung, dass da etwas nicht stimmt, aber primär fällt das wirklich erst gegen Ende auf und in den Momenten, in denen er von seiner Vergangenheit erzählt, die eben bis zu einem bestimmten Punkt genauso die Gegenwart sein könnten.
Aber auch hier behältst du den etwas simpel gestrickten Verstand eines Kleinkindes oftmals bei, und auch, dass seine Mutter ihn mit ihrer Art und Weise massiv geprägt hat, egal ob nun das mit dem Quieken oder auch dem Türschlüssel. Mir gefällt dabei besonders, dass man sich etliche Weisen vorstellen kann, was der Schlüssel nun genau zu bedeuten hat, wo er hinführt zum Beispiel. Es könnte einfach nur sein eigenes Haus sein, aber natürlich auch etwas viel Grausameres. Ein Ort, wo er die kleinen Mädchen hinbringt beispielsweise.

Die Ich-Perspektive und die Gegenwartsform hast du sehr angenehm untergebracht. Normalerweise lese ich beides ungern, hier ist mir das jedoch überhaupt nicht negativ aufgefallen, da du auch im meiner Meinung nach genau richtigen Maße auf die Details eingehst und deine Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit nahtlos verlaufen.

Man kann sich hier nur schwer dazu aufraffen, den scheinbar bösartigen Mann, der sich an Kindern vergeht, mit dem armen Jungen, der leider eine fürchterliche Kindheit und Mutter hatte, gleichzusetzen und zu akzeptieren, dass sie die gleiche Person sind, doch gleichzeitig ist es unfassbar vorstellbar, dass solche schrecklichen Erlebnisse einen so zurücklassen können. Das wird natürlich noch dadurch verschlimmert, dass es aus der Sicht des Mannes nicht so scheint, als ob er damit etwas Schlimmes tut, sondern viel mehr, dass der Himmel ihm ausnahmsweise auch mal ein bisschen Glück schenkt. Deswegen fand ich gerade den letzten Satz sehr gelungen, aber auch aufwühlend. Dadurch, dass es eben so viele Engelchen sind, und er auch wartet, bis die Mütter wegschauen, weiß man, dass er eigentlich weiß, dass er da nichts tut, was rechtens ist. Und gleichzeitig ist es für ihn dennoch die einzige Möglichkeit, irgendwie Glücklichkeit zu empfinden.

Ich finde deinen One Shot wirklich gelungen und die Umsetzung des Themas interessant verpackt. Es ist eine sehr sensible Thematik, aber in meinen Augen bist du sehr nachvollzieh- und vorstellbar damit umgegangen!

Lieben Gruß und danke fürs Mitmachen,
Valenfield
Antwort von:  Kuponuss
20.02.2016 23:16
Huhu!

Eines meiner großen Ziele war es, das man erst am Ende versteht, worum es wirklich geht und dass man dazu veranlasst wird, sie ein zweites Mal zu lesen, um auf die verstreuten Hinweise Aufmerksam zu werden, die man zuvor übersehen hat oder die nun in einem neuen Kontext erscheinen. Es war spannend, diese Aufbau auszuprobieren und zu schauen, ob es funktioniert.
Da es sich um ein sehr sensibles Thema handelt, kam ich um die Trigger-Warnungen nicht umzu, was natürlich einen Hinweis darauf gibt, was sich da auf dem Spielplatz abspielen könnte. Aber bevor die Geschichte nicht freigegeben wird oder Beschwerden erhält, habe ich das in Kauf genommen.

In vielerlei Hinsicht ist dieser One Shot ein Novum für mich. Ich stimme dir zu, Geschichten, die aus der Ich-Perspektive und in der Gegenwart geschrieben sind, sind eigentlich ein K.O.-Kriterium für mich. Aber da ich nicht vorhatte, aus der Perspektive eines 16-jährigen Schulmädchens zu berichten, das in ihr Lieblings-Manga-Universum gezogen wird, bot sich diese Kombination für mein Vorhaben: Aus der Sicht eines Ichs zu berichten, das man erst zum Schluss richtig einschätzen lernt, und in der Gegenwart zu schreiben, um das Gefühl zu vermitteln, live dabei zu sein und etwas, was passiert, nicht verhindern zu können.

Wir wissen nicht, was dem kleinen Jungen in seiner Vergangenheit alles zugestoßen ist, und was er dann alles in seinem späteren Leben getan hat, aber manchmal sind eben die schlimmen Andeutungen grausamer als die blanke Gewissheit. Das wirklich Furchtbare spielt sich im Verborgenen ab, von öffentlichen Augen ungesehen, und doch viel näher an unserer eigenen Realität als uns bewusst ist. Aus der Sicht eines Täters zu schreiben, sollte man gut überlegt angehen ohne zu verherrlichen. Man hat einen Hass auf das, was sie anderen antun, aber auch sie haben eine Hintergrundgeschichte. Und eine solche wollte ich erzählen.

Ich denke, damit habe ich das Klischee „Liebe auf den ersten Blick“ bis an die makaberste Grenze ausgereizt. Das war wirklich eine interessante Erfahrung, daher danke für die Themenvorgabe, Valenfield. ;)

Liebe Grüße
Kuponuss