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Niemals stillstehen

Arakita/Kuroda Drabble Sammlung
von

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Leerlauf

Für jemanden, der vermutlich niemals Fahrradrennen hatte fahren wollen, war Arakita verdammt gut in dem, was er tat. Dafür bewunderte und respektierte Kuroda ihn mehr als jeden anderen. Er wusste, wie viel Arakita dafür gegeben hatte, um dort anzukommen, wo er heute war. Er wusste auch, dass hinter so einem Ehrgeiz häufig Verzweiflung steckte, und so hatte er es vermieden, darüber nachzudenken, warum er kein Pitcher mehr war. Es konnte nicht daran liegen, dass er den Sport hasste; dafür sah Kuroda ihn zu häufig in seiner alten Baseballjacke. Es schien auch nicht daran zu liegen, dass er unbedingt nach Hakone hatte kommen wollen und dafür sogar in Kauf genommen hatte, Clubs zu wechseln.

Niemand wusste wirklich, warum genau Arakita hatte aufhören müssen. Aber wenn Kuroda danach ging, wie er manchmal mit einer Hand seinen Ellbogen hielt, hatte er eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was passiert sein musste.

Dennoch konnte er sich nicht ansatzweise vorstellen, was in einem Menschen vorging, der nicht das tun konnte, was er liebte, nur weil sein Körper nicht mehr mitmachte. Und gerade weil er es nicht konnte, sprach Kuroda ihn niemals darauf an. Es war wie eine Linie, die Arakita zwischen sich und allen anderen gezogen hatte; eine Grenze, die man nicht zu überschreiten hatte, wenn man das Biest in ihm nicht wecken wollte.
 

Kuroda wusste nicht, wie er andere Menschen aufheitern sollte, wenn er sich nicht in ihre Lage versetzen konnte. Schon gar nicht, wenn es sich um Arakita handelte. Doch als er ihn eines Abends immer noch in ihrem Clubraum sitzen sah, nachdem die anderen schon längst gegangen waren – die eine Hand umklammerte seinen Ellbogen so fest, dass seine Fingerknöchel weiß schimmerten, und sein Blick war auf einen unbestimmten Punkt an der Wand gerichtet –, wollte Kuroda etwas für ihn tun, so unbedeutend es auch sein mochte.

Also schloss er leise die Tür hinter sich und setzte sich schweigend neben ihn, bis Arakita irgendwann seufzte, sein Blick wieder im Hier und Jetzt ankam, und er seinen Kopf an Kurodas Schulter lehnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Pentragon
2016-05-23T11:50:45+00:00 23.05.2016 13:50
Ich finde es sehr schön wenn auf Arakitas Baseballverletzung eingegangen wird. Im Anime ist es nur eine kurze Szene, aber trotzdem hat sie viel Eindruck hinterlassen und man kann nicht anderes als sich - wie Kuroda hier - zu fragen, was in Arakita vor sich geht, wenn er an die alte Zeit zurückdenkt.
Ich finde du hast das sehr gut thematisiert. Kurz, prägnant und mit einer ruhigen und fast schon melancholischen Atmosphäre. Mehr braucht man hier gar nicht schreiben, es hat genau gepasst.
Antwort von:  Schangia
30.05.2016 19:31
Vielen Dank für deinen Kommentar! Freut mich sehr, dass es trotz Kürze gut gepasst hat. :)


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