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An solaris...

von

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Er rannte ihm nach, seine Schritte hallten wie tausend Echos durch den Raum. Er, Dark, hatte ihm schon wieder etwas genommen und so verfolgte er ihn wie immer. Es war dieses ewige Katz und Maus Spiel, bei dem die Maus der Katze immer wieder entkam. Doch verlor die Katze nie die Lust daran, die Maus aufs erbitterste zu jagen. Sie bogen um eine Ecke und Dark rief ihm nur noch zu: "Und wieder mal hat die Maus die Katze ausgetrickst, nicht wahr Herr Generalbeauftragter Hiwatari?", dann hörte man eine Scheibe zerbersten. Eine Scherbe streifte Satoshis Gesicht und zog eine rote Spur nach sich, er starrte aus dem Fenster. Die schwarzen Schwingen Darks entfernten sich geräuschlos immer weiter, bis er zu einem winzigen Punkt im dunklen Nachthimmel wurde. "Verdammt, jedes mal entkommst du mir, kurz bevor ich dich erwische!", Satoshi schlug mit der geballten Faust gegen den Rahmen des kaputten Fensters. Die scharfen Kannten bohrten sich tief in sein Fleisch und rot leuchtendes Blut tropfte auf den weißen Marmorboden. 'Satoshi, hör bitte sofort auf dich zu verletzen!', kam es von Krad in seinen Gedanken. Der Schmerz war da, jedoch verdrängte er jegliches Gefühl, welches schwäche zeigte für diesen Moment aus seinen Gedanken. Satoshi ob seine Hand, sah sie sich an, wie das Blut immer mehr hervorquoll, ließ sie wieder sinken und ging. Sollten doch die anderen Polizisten die Scherben beseitigen, das war schließlich nicht sein Job, denn er wollte nur noch nach Hause...
 

Grau. Und alt.

Mein trockenes Auge erblickt trüb und kalt

Das Loch in der Mauer,

Eine Pforte zum Licht:

Aus dunklen Gedanken

Erweckt's mich... ... nicht?
 

Daisuke betrat gerade das Grundstück seiner Familie, seine Mutter wartete schon. "Und hast du die Träne der Ewigkeit stehlen können?", fragte sie ihren gestressten Sohn zwischen Tür und Angel. Er nickte nur, griff sich um den Hals, um die Kette zu lösen und legte sie seiner Mutter in die Hand. "Da hast du sie. Sag mal, wozu brauchen wir das ganze Zeug eigentlich?", fragte Daisuke sie neugierig. "Tja mein Schatz, deine Ma sammelt eben gerne. Willst du noch was essen?", fragte sie und schob ihn in die Küche. "Du meinst wohl eher, du lässt für die sammeln!?", sagte er nörgelnd und betrachtete das Essen. "Was Hiwatari jetzt wohl macht?", murmelte Daisuke vor sich hin und wurde sofort von Dark gescholten. Er solle sich gefälligst keine Sorgen um seinen Feind machen.

Besagter Feind kam gerade vor seinem Apartment an. Man hörte das Schloss klicken und die Tür zu fallen, dann klickte es ein weiteres Mal. Seinen Vater hatte man bestimmt schon darüber informiert, er seufzte. Seine Vermutung wurde ihm bestätigt, als er die Taste des Anrufbeantworters blinken sah. Er hörte die Nachricht ab und rief seinen Vater auch gleich zurück, um zu erklären, dass die Blutspur von ihm und nicht von Dark war. Danach legte er auf, er wollte mit der Person die sich den Titel seines 'Vaters' angeeignet hatte, so wenig wie möglich zu tun haben. `Es wäre vielleicht besser, wenn du endlich deine Hand versorgst, oder soll ich das machen?`, Satoshi blieb stumm. Also löste sich Krad von dessen Köper, sein Herr sah ihn nur an, sein Blick schien wie so oft in letzter Zeit durch ihn hindurch zu gehen, so holte Krad den erste Hilfekasten.[1] Er drängte den Jungen dazu, sich auf der Couch niederzulassen und sah sich seine teils schon mit trockenem Blut verkurstete und verklebte Hand an. Er konnte darüber nur den Kopf schütteln. Säuberte die in seiner Hand liegende Hand vom Blut und begann die Glassplitter zu entfernen, denn Satoshi war, als er darüber strich fast unmerklich zusammen gezuckt. Er beugte sich vor und leckte das Blut, welches aus der erneut aufgerissenen Wunde hervorquoll, ab. Der metallische Geschmack in seinem Mund war Krad nach all den Jahrhunderten noch immer wohlvertraut, er hatte ihn schon mehr als einmal kosteten dürfen. Als er die Hand verband und Satoshi ernst ansah, sprach sein Blick auch einen leichten Vorwurf aus. "Du weißt genau, dass ich es nicht mag, wenn du dich verletzt. Wieso tust du es dann trotzdem?", wollte sein persönlicher Dämon von ihm wissen. "Warum ich das tue?", er sah in die kalten klaren Augen des vor ihm Hockenden, atmete ruhig ein und aus. "Vielleicht.. um mir sicher zu sein.. dass ich noch immer.. Lebe?", er verstummte, lehnte sich zur Seite und schloss langsam die Augen. Er war am einschlafen...

Strahlen der Jugend auf ledrige Hände

Aus meinen 4 werden schnell 5 feuchte Wände:

Der Spalt wird zur Farbenflut;

Entfacht die Traumesglut lässt die Erinn'rung auf Flügeln herein...

... zu mir
 

Krad beobachtete belustigt, wie Satoshi ganz langsam von der Couch zu rutschen drohte. "Es war wohl doch ein anstrengender Tag gewesen?!", stellte er fest. Er hob den merklich Kleineren hoch, schmunzelte bei dem Anblick und trug ihn in dessen Zimmer. Der Regen prasselte mal sacht mal stärker gegen das Fenster und der Wind heulte, als er den Jungen in sein Bett legte. "Was er jetzt wohl träumt?", er betrachtete ihn kurz nachdenklich. Dann setzte sich auf den Fenstersims und beobachtete Satoshi weiter, wie er da lag und schlief. Sein Atem ging gleichmäßig und er sah so friedlich aus. Einige Strähnen seines Haares fielen ihm ins Gesicht, man hätte nie vermutet, dass dieser Junge einen Dämon, ihn Krad, in sich trug. Oder, sollte man ihn als Engel bezeichnen?

Satoshi träumte wieder von seiner Kindheit. welche er nicht wirklich genießen konnte. Wenn man es so sah, dann hatte er nie eine wirkliche Kindheit gehabt, man hatte ihm verboten Kind zu sein. Wenn man seine bisherige Laufbahn betrachtete, dann wurde einem auch klar, wieso er es nie genießen konnte ein einfaches Kind zu sein. Er war von Klein aus darauf getrimmt worden von Morgens bis Abends zu lernen. Wenn er den Stoff einmal intus hatte, dann vergaß er ihn nicht wieder. Denn zu seinem persönlichen Unglück, war Satoshi überdurchschnittlich intelligent. Mit seinen gerade mal 14 Jahren hatte er bereits eine abgeschlossene Uni-Laufbahn vorzuweisen und war als Generalbeauftragter im Fall Dark zu ständig. Was jedoch keiner ahnte war, dass ihn dieser Fall immer mehr persönlich betraf. War er doch der letzte Nachkomme seines Clans. Seine Jagd auf Dark war schon seit seiner Geburt sein Schicksal gewesen, doch hatte er versucht das Schicksal zu verdrängen. Denn tief in ihm schlummerte ein Dämon, den er nie frei lassen wollte und nun war es doch geschehen. Seit einigen Monaten war Krad wieder da und dieser ließ sich nun nicht mehr so leicht in dessen Schranken verweisen, er wurde immer mehr ein Teil von ihm. Und Dank seines so genannten Vaters, hatte er kein Bisschen seiner Kindheit für sich gehabt. Wie er ihn dafür hasste, dass er ihm alles genommen hatte und nun glaubte, er sei glücklich mit dem was er nun war. Vielleicht war dies einer der entscheidenden Faktoren gewesen, weshalb er Krads Anwesenheit hinnahm. Er wollte nicht mehr allein sein, denn das war Besser als die Ignoranz die man in seiner Adoptivfamilie an den Tag legte. Krad respektierte ihn und hatte noch nicht versucht ihn auszunutzen. Was noch kam war nicht absehbar. Der Wind welcher die Nacht in eine Art Aufruhr versetzte, wurde immer stärker und Satoshi begann unruhiger zu werden. Erinnerungen fraßen sich in seine Träume...
 

Der Wind wiegt die Blätter der knorrigen Eiche,

Unschuld umspielt goldne Locken.

Die Flammen erreichen die Füße nur schwerlich,

Der Himmel war blau und Leichtsinn unentbehrlich.

Zum Wipfel hinan!

Ernsthaftigkeit weiche!

Nichts bringt kleine Herzen zum stocken.

An kindliche Höhen wagt nur sich heran,

Der fliegen, doch besser noch: tief fallen kann.
 

Sie rannten an ihm vorbei und beachteten ihn nur einen kurzen Moment, dann waren sie wieder weg. Niemand wollte wirklich etwas mit diesem unheimlichen Kind zu tun haben, einem Kind dessen Augen und Haare der Farbe des Himmels glichen. "Papa? Wieso ignorieren mich die anderen Kinder immer wenn ich draußen bin?", fragte er seinen Vater mit weinerlicher Stimme. Er hatte nie Jemanden zum spielen gehabt. Er ging in sein Zimmer und legte sich auf sein Bett, er war sehr kühl und einsam hier. "Und wenn ich sie einfach anspreche?", er gab die Hoffnung nicht auf, endlich ein paar Freunde zu haben, mit denen er reden und spielen kann. Wie jedes andere Kind in seinem Alter auch. Er stand auf und wischte sich die Tränen weg, die seinen Augen entkommen wollten. Er wusste ganz genau wo der Spielplatz war, er ging oft mit seinem Vater daran vorbei, doch durfte er nie dort hin zum spielen, da er immer nur lernen musste. Aber jetzt hatte er endlich Ferien und konnte mal das tun, was er sonst nie tun konnte. Satoshi tapste die Treppe hinunter, mit leisen vorsichtigen Schritten, sein Vater durfte nicht wissen, dass er raus gehen wollte. Er schlich durch den Flur zum hinteren Ausgang des Hauses und öffnete die Tür. Keiner würde bemerken, dass er nur kurz zum Spielen weg ging, also verließ er das Grundstück. Er schlenderte durch die Straßen, in Richtung Spielplatz, es würden bestimmt Kinder dort sein, die mit ihm spielten. Er wurde langsamer, was war, wenn sie ihn nicht mochten? Er zögerte etwas, als er die anderen Kinder sah, wie sie da rum tollten und Spaß hatten. Einige Jungen spielten Fußball, wieder andere schaukelten, die Mädchen spielten fangen oder ein Spiel mit einem Ball, welches ihm unbekannt war. Er Lächelte, dass würde bestimmt Spaß machen, also ging er ganz langsam weiter. Zuerst bemerkten sie ihn nicht, doch dann begannen sie zu tuscheln...

"Guck mal, is das nicht der der immer mit seinem Vater hier lang kommt?..."

"...der darf doch sonst nicht raus, wer weiß wie der is...".

"... ob der überhaupt weiß, wie man als Kind Spaß hat?", sie musterten ihn mit argwöhnischen Blicken. Satoshi setzte sich auf eine Bank, um ihnen zuzusehen. Es machte ihn aber traurig, dass sie ihn bis jetzt einfach hatten links liegen lassen. `Ich wusste es, die mögen mich doch nicht...`, er ließ den Kopf hängen und passte nicht auf. Da bekam er den Ball direkt gegen seine rechte Seite, fiel von der Bank und blieb kurz benommen liegen. Dann setzte er sich auf, schwankte etwas und rieb sich die Stelle wo der Ball ihn getroffen hatte. "Aua...", es tat doch ganz schön weh. Und seine Brille war auch kaputt gegangen, das gab bestimmt Ärger. Die anderen Kinder begannen zu lachen, er nahm den Ball in die Hand und sah sie wütend schmollend an. `Was die nur so lustig daran finden, dass sie mich getroffen haben... Und entschuldigen können die sich auch nicht!`, er hatte sich das alles anders vorgestellt. Er sah den Ball an und wurde nur noch wütender auf sich selbst, dass er so naiv war zu glauben, er könne Freunde haben. Einer der Jungen kam auf ihn zu und wollte den Ball wieder haben, Satoshi sah ihn an und wartete auf eine Entschuldigung. Nichts! "Dann hol ihn dir doch, du...!", mit diesen Worten kickte er den Ball einmal mit seinem Knie nach oben und schoss ihn dann so weit, wie er konnte fort. Er flog in hohem Bogen über den Platz und Satoshi drehte sich um und rannte davon, seine kaputte Brille in der Hand. Die Anderen sahen ihm nur verwundert nach, hatten sie irgendwas falsch gemacht? Aber eines mussten sie ihm lassen, mit dem Ball umgehen konnte er. Er schniefte, er hatte ja versucht ein Kind zu sein, doch wollten ihn die andren Kinder nicht Kind sein lassen. Er rannte immer noch und es begann zu regnen, seine Sicht wurde zunehmend getrübt.
 

Terra an Solaris!

Ich falle nach Utopia!

Doch bevor die Kindlichkeit in mir versiegelt wurde,

Ist die Frage schon gedacht:

Wann habe ich zum ersten Mal gelacht?

Wie Wachs zerfließt der Wald zu Pech,

Der Horizont verbiegt sich,

Hässlich leblos und erwachsen

Bleibt vom Märchen nichts mehr übrig,

Nur die Wahl: Weg oder Klinge?

In mir schlägt ein schwarzer Klumpen

Der die zweite Frage stellen kann: Was haben wir uns angetan?

Erziehe mich zum Krieg mit dir,

Entziehe mir mein Leben.
 

Satoshi schrak auf. "Nicht.. Nicht dieser Traum...", Worte vor sich hinmurmelnd hielt er sich die Hand an den Kopf, versuchte wieder klar zu denken. Er wusste wie es endete, wenn er diesen Traum hatte. Er hasste ihn, er hasste diesen Traum jedes mal aufs neue, wenn er ihn regelrecht überfiel. Krad saß noch immer auf dem Fenstersims und sah ihn nun schief von der Seite an. "Hast du schlecht geträumt Satoshi?", er machte sich Sorgen um den Jungen, so schlecht hatte er seit langem nicht mehr geschlafen. `Vielleicht sollte ich ihn etwas ablenken, ihm einen anderen Traum schenken?`, dies tat Krad immer dann, wenn es Satoshi merklich schlechter ging. Weil er nur zu gut wusste, wie dieser Traum, der ihn hochschrecken ließ, endete. Er hasste sich immer noch dafür, dass er damals nicht für ihn da war. Er schlummerte zu dieser Zeit noch in den unergründlichen Tiefen seiner kleinen Kinderseele. Krad setzte sich zu ihm aufs Bett und sah ihm in die Augen, musterte ihn. Er sah kreidebleich aus, ihm war fast jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen, nur die Schnittwunde zeichnete sich in leuchtendem Rot ab. Der Regen prasselte immer noch gegen das Fenster, der Engel mit den kühlen goldenen Augen beugte sich zu dem Jungen hinab und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf dessen Lippen. Satoshi wusste dass er ihm nur helfen wollte und zog ihn abermals zu sich hinab. Mit diesem Kuss empfing er ein wenig des so sehr ersehnten erholsamen Schlafes. Er schloss seine Augen, ließ sich zurück sinken. Seine Gesichtszüge entspannten sich, er rollte sich leicht zusammen und man konnte nur noch ein gleichmäßiges Atemgeräusch vernehmen. Seine Träume waren jedes mal wie eine Reise in seine Vergangenheit, die ihn schmerzlich einzuholen drohte.

...

Er rannte immer noch und kam vollkommen außer Atem zu Hause an, natürlich klitsch nass. "Wenn das Papa erfährt...", schluchzte er und schlich sich zum hinteren Eingang. Er tapste vorsichtig die Treppen hinauf, ging auf sein Zimmer und holte sich ein paar Sachen aus dem Schrank, dann verschwand er ins Bad. Dort zog er sich die nassen Sachen aus und machte etwas Schaumbades in die Wanne, in welche er dann warmes Wasser einließ. Als er fertig war mit baden, trocknete er sich ab und musste niesen. "Bäh, jetzt hab ich mich auch noch erkältet.", er beeilte sich mit dem Anziehen und ging hinab zu seinem Vater. "Papa?", eine kleine Gestalt stand in der Tür und lugte um die Ecke. Satoshi nieste noch mal kurz, dann ging er auf seinen Vater zu und setzte sich zu ihm auf die Couch. "Sag bloß du hast dich erkältet!", er streichelte ihm über den Kopf, verwuschelte ihm die Haare und lächelte.

...

5 Jahre später, er hatte seine Grundschuljahre schon längst hinter sich gebracht, die Senior High School, hatte er auch schon fast geschafft und nun sollte er sich auf sein Studium vorbereiten. Da er so gut in der Schule war, hatte er es geschafft ein Stipendium zu bekommen. 3 Monate darauf war er dabei an der Lagoon University zu studieren. Man wollte zu erst gar nicht glauben, dass ein 9 jähriger Knirps wie er, an eine Universität ging. Und dann auch noch an eine der Besten die es gab. Doch bewies er ihnen allen das genaue Gegenteil von dem was sie alle erwartet hatten. Er stach sie alle in Hinsicht seiner Intelligenz aus, er war Jahrgangsbester und das schon seit 2 Jahren hintereinander. Noch ein paar Jahre und er hatte sein Studium abgeschlossen. Dann war er gerade mal 13 Jahre alt und ihm stand alles offen. Er beklagte sich nie, dass der Unterrichtsstoff zu schwer sei, generell beklagte er sich nie. Und es gab noch etwas, was er nie tat. Er lächelte nie, man hatte ihn noch nie Lachen gehört oder sonst irgendwie fröhlich gesehen.
 

Wenn ich an meinem Kindbett sitz',

Will ich Dich, Vater, töten.

Ich lauf' am schnellsten, werfe weit,

Im Traum bin ich gesprungen

Viel höher als die and'ren

Für ein Loch in Deinen Lungen.
 

"So ganz langsam geht es mir auf den Geist, dass diese kleine miese Ratte von Möchtegern Angeber mit seiner Intelligenz, alles Lob der Professoren einheimst!", sagte Hizuki zu einem seiner Bekannten. Es störte ihn mehr als ziemlich, dass Satoshi schon seit 2 Jahren der Liebling 'seines' Jahrgangs war, denn vorher war er, Hizuki, es gewesen. Doch was er nicht wusste war, wie einsam Satoshi eigentlich war. Man hatte ihn zu all dem hier gezwungen, keine Rücksicht auf seine eigenen Gefühle genommen. "Wie wär's, wenn wir dem Kleinen ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk bereiten?", er grinste total hinterhältig. Es waren ja noch eine Woche, bis Satoshi endlich 12 wurde und nur noch 1 Jahr hier bleiben musste. Die Tage bis zu seinem 12.Geburtstag zogen sich hin, wie ein Kaugummi, dass man zu lange gekaut hatte. Er konnte es kaum erwarten, dass er dann nur noch ein Jahr auf die Universität gehen musste, vielleicht würde er je dann endlich etwas Kind sein dürfen. Bei den Mädchen in den höheren Jahrgängen war er genauso beliebt, wie bei den jüngeren. Wobei man hier ein Alter zwischen 20 und 23 Jahren verstand, sie fanden ihn einfach nur zu niedlich und konnten es immer noch nicht fassen, dass er ebenfalls studierte. "Was wollen wir dem Kleinen dieses Jahr zum Geburtstag schenken. Hat irgendwer ne Idee?", fragte Hi-chan ihre Freundinnen. Sie waren alle genauso vernarrt in Satoshi, wie Hi-chan selbst. Sie beschlossen am Montag in die Stadt zu gehen und nach etwas geeignetem zu schauen. Doch wussten sie nicht, dass das Geschenk eigentlich ganz einfach war: Freundschaft! Es war schon Dienstag und sie gingen von einem Geschäft ins nächste, immer auf der Suche nach etwas passendem. Bis jetzt hatten sie leider keinen Erfolg gehabt, das Richtige wollte sich einfach nicht finden lassen. Es war aber auch schwer etwas gutes für ihn zu bekommen, da sie nicht wussten, was er schon alle hatte. Er war je der Sohn eines sehr einflussreichen Mannes und so konnte es auch gut möglich sein, dass er schon alles hatte, was er wollte. Sie waren im nächsten Geschäft und guckten sich um, da entdeckte Miharu eine kleine Figur in Form eines Engels. Sie schnappte ihn sich und ging damit zum Rest der Truppe: "Na, wie wäre es mal mit so etwas? Wir können ja immer noch etwas dazu kaufen, oder?". Sie waren einverstanden damit und so war das heutige Geschenkesuchen beendet. Sie gingen zur Kasse, bezahlten es und ließen es, als es ihnen angeboten wurde, nicht einpacken. Das machten sie lieber selbst. "O.K. Mädels, auf und zurück zur Uni!", rief Hi-chan, als sie draußen waren und so gingen sie zurück. Auf dem Rückweg fanden sie noch ein sehr hübsches Geschenkpapier. Es konnte also nichts mehr schief gehen, dachten sie zumindest und hofften, dass es auch so sein würde. Satoshi ging derweil seinem Studium weiter nach, er wollte bis zu seinem Geburtstag noch ein wenig schaffen. Vielleicht holte ihn sein Vater ja wieder für eine Woche nach Hause und da war es von Vorteil, wenn man etwas vorgearbeitet hatte. Kono war gerade dabei das Geschenk ein zu packen, als man einen Schrei und ein fluchen von ihr hörte. Die anderen kamen ins Zimmer gestürzt und wollten wissen was passiert war. Sie saß auf dem Teppich und starrte die kleine Figur an, sie war zerbrochen. "Oh nein, sag mir das das nicht passiert ist, ja?", fragte Nana sie und betrachtete die Scherben. "Doch Nana, es ist leider passiert. Obwohl dieses Teil massiv war und nicht hätte kaputt gehen dürfen. Also müssen mir ihm was anderes schenken...", sagte Kono und sammelte die Stücke ein, um sie fort zu werfen. Kleben hatte da nicht mehr viel Sinn gehabt. Sie machten sich auf, um ein neues Geschenk zu finden. Und das war bis morgen sehr schwierig, da Satoshi ja morgen schon 12 wurde. "Naja, das war einfach Pech. Hätte jedem passieren können!", tröstete Miharu sie. Es dauerte noch einige Stunden aber kurz bevor die Läden schlossen, hatten sie ein neues Geschenk gefunden. Es wäre ihnen aber lieber gewesen, wenn sie ihm den Engel hätten schenken können...
 

Dein Wort schnürt mir die Kehle zu,

Ich säg' an meinen Beinen,

Dreifache Fragen stell' ich Dir,

Und breche beide Arme mir:

Wann ist der Sohn gestorben?

Und wann hast Du's gemerkt?

Wie schrecklich riechen Kinder,

Die zur Hölle fahr'n und weinen?
 

"Nur noch ein Jahr auf diese Uni gehen und das war's!", sagte er zu sich. Er ging gerade den Gang zu seinem Zimmer entlang. Er schloss die Tür hinter sich und ging zu seinem Schrank. Es war Wochenende und da musste er diese lästige Schuluniform nicht auch noch länger als nötig tragen. `Nur weil mir der Direktor persönlich gratulieren wollte, musste ich mich noch mal in dieses Ding werfen.`, er zog sie aus und nahm sich etwas bequemere Sachen aus dem Schrank. Dann zog er sie an und verließ sein Zimmer wieder und ging nach draußen. Als er in Richtung Park ging wurde er plötzlich von einer Gruppe Mädchen umringt. "Bitte, nicht schon wieder!", bemerkte er leicht genervt zu sich selbst und wollte gehen. Doch schnappte sich eine von ihnen seinen Arm und so musste er Notgedrungen mit gehen, ob er nun wollte oder nicht. Wie jedes Jahre, seit dem er hier war, wurde er von diesen Mädchen an seinem Geburtstag zum Eis essen und solchem Zeug 'gezwungen' und bekam am Ende des Tages ein Geschenk von ihnen. "Na ja, das ist wenigstens besser, als mit meinem Vater weg zu gehen!", murmelte Satoshi, als sie in eines der Straßen-Cafés gingen. "Und Toshi-chan, was willst du essen?", wurde er gefragt und man sah ihn erwartungsvoll an. "Sucht ihr was aus, ich werds dann auch essen. O.K.?", meinte er zu ihnen und blieb ruhig sitzen. Darauf hatten sie ja wie immer gehofft, wenn sie ihn wieder mal zu so was 'entführten' und so bestellten sie für ihn einen Schoko-Eisbecher mit viel Sahne und Schokosoße. 'Wieso sind die eigentlich immer so aufgekratzt, wenn sie mich sehen? Bin wahrscheinlich so was wie ihr kleiner-Bruder-Ersatz-den-sie-nie-hatten...', dachte er bei sich und schob sich einen Löffel Eis in den Mund. "Und, schmeckt es dir?", wieder diese erwartungsvollen Gesichter. "Jupp, schmeckt lecker!", sagte er begeistert, Lächelte jedoch nicht. Aber lügen musste er in dieser Hinsicht nicht, denn er mochte Schoko-Eisbecher sehr gerne.

...

Es wurde schon 19 Uhr und sie waren dabei aufzubrechen, um ihn zurück zu bringen. Er war zwar Student, durfte aber nur bis 20 Uhr raus. Er war ja noch Minderjährig und Ärger mit seinem Vater wollte der Direktor vermeiden. Sie entließen ihn vor dem Park aus ihren Fängen und kündigten an, kurz vor Mitternacht noch mal vorbei geschneit zu kommen, um ihm sein Geschenk zu übergeben. Sie hatten die Angewohnheit, ihr Geburtstagskind bis fast Mitternacht zappeln zu lassen, eh es sein Geschenk bekam. So auch wieder dieses Jahr bei Satoshi... "Oh man, jetzt darf ich noch so lange warten...", er hasste es geweckt zu werden, wenn er einmal schlief. Er sah auf die Uhr, es war schon fast 20 Uhr, er war zu lange im Park rum geschlendert. Nun rannte er zurück zum Hauptgebäude, nichts ahnend dass er beobachtet wurde. Keuchend erreicht er das große Gebäude, verringerte sein Tempo und ging langsam durch den Torbogen des Eingangs. 'Glück gehabt!', dachte er bei sich. Jetzt konnte er wirklich langsam machen, er war ja im Gebäude und musste nur noch zu seinem Zimmer gehen. Normalerweise hatte man hier ein Zimmer mit zwei Betten, sein Vater hatte aber darauf bestanden, dass er ein Einzelzimmer bekam. Er holte den Schlüssel hervor und schloss die Tür auf, ging hinein. Nochmals sah er auf seine Uhr: 21:30. Nur noch 2 1/2 Stunden und dieser Tag war vorbei, er schloss ermüdet seine Augen.

...

Da war etwas, ein sich wiederholendes Geräusch, was sich irgendwie hölzern und sehr irgendwie nah anhörte. Es klopfte nochmals an der Tür und Satoshi dämmerte langsam in einen halbwegs wachen Zustand hinüber. Er war viel zu müde um jetzt aufzustehen und rief nur: "Herein!". Er hatte gehofft, dass dies sein Fanclub war und er nun endlich richtig schlafen konnte. Doch er wurde jäh enttäuscht, als er sah, wer da in der Tür stand: Hizuki. `Was will der denn noch um diese Uhrzeit?`, er verstand es nicht ganz und auf einen weiteren Sinnlosen Streit, war er noch weniger auch nicht erpicht. "Was gibt's?", wollte Satoshi von ihm wissen. Setzte sich verschlafen gähnend auf seinem Bett auf. Er ließ die Tür ins Schloss fallen und kam langsam auf ihn zu. "Ich wollte dir nur noch zum Geburtstag gratulieren. Hatte ja total vergessen, dass du heute hast!", er lächelte ihn kurz an und beugte sich zu ihm hinunter. "Also, Happy Birthday!", sagte er mit zuckersüßer Stimme zu Satoshi und gab ihm einen Kuss auf seine Lippen. Satoshi wusste nichts rechtes damit anzufangen und sah ihn nur irritiert an. "Was sollte das denn jetzt?", hackte er nach. Jedoch hatte Hizuki nicht vor, ihm eine Antwort darauf zu geben. Er wollte das, was er sich in seinem kranken Hirn zusammen gesponnen hatte ausleben. Er drückte Satoshi zurück auf sein Bett und gab dem mit dieser Situation überforderten Jungen einen weiteren Kuss. Er wusste dass es falsch war, was Hizuki hier tat, doch hatte sich sein Hass für den Jungen so gesteigert, dass er ihn nur noch verletzen wollte. Ihm war egal auf welche Art er dies tun würde und wenn es halt auf diesem Weg war, dann war es halt so. Er hasste Satoshi, seit dem er an diese Uni kam und ihm das nahm, was ihm so wichtig war: Die Aufmerksamkeit, die er so brauchte! Ganz langsam wurde dem Jungen bewusst, was hier geschah und er begann sich mit Händen und Füßen zu wehren. "Was soll denn das, hab ich dir erlaubt dich zu wehren!?", schrie Hizuki ihn an. Als Satoshi ihm mit voller Wucht in den Bauch trat, er versuchte unter ihm durch zu schlüpfen und dann zur Tür zu hechten. Doch wurde ganz plötzlich alles schwarz um ihn herum...
 

Und manchmal, ja, da sinke ich

Hinab in meinen Ozean,

Weil so ein Mensch wie ich es bin

Dem Wellengang nicht folgen kann.

Und manchmal sind die Sterne nah,

Vom Meersgrund seh ich sie an,

Weil ohne Arm' und Beine ich

Nicht schwimmen, doch ertrinken kann.
 

Eine Tür klickte ins Schloss und man hörte, wie sich hastige Schritte entfernten. Eine viertel Stunde später hörte man wieder etwas, dieses mal waren es die Stimmen von vier laut kichernden Mädchen. "Wir sind wieder mal fies was? Den kleinen um diese Uhrzeit noch zu überfallen, um ihm sein Geschenk zu geben!", sagte Hi-chan zu ihren Freundinnen, welche nickten und hinter ihr her liefen. Sie klinkten an der Tür, sie war abgeschlossen. "Och nööö, wir wollten ihm doch nur schnell unser Geschenk geben...", gab Kono von sich. Doch Miharu winkte ab und meinte, dass sie den kleinen schlafen lassen sollten. War ja anstrengend genug mit ihnen vieren Eis essen zu gehen. Sie müssten es ihm halt morgen geben. Sie konnten ihn ja vor der Mensa abfangen. Sie gingen wieder auf ihre Zimmer und fielen tot müde ins Bett. Am nächsten Morgen jedoch schraken sie hoch, denn es war schon 10:00 Uhr und Satoshi konnte nun sonst wo auf dem Gelände sein. Zu erst stiefelten sie zur Mensa und fragten, ob Satoshi schon hier gewesen sei. "Ob der vielleicht immer noch schläft?", fragte sich Nana, als sie gesagt bekamen, dass er noch nicht gesehen wurde. "Könnte sein, aber so lange? Er war doch gestern sehr früh im Bett und durch uns ist er ja auch nicht mehr aufgeweckt worden, hat nen sehr festen Schlaf der Kleine. Aber... merkwürdig ist das schon... oder?!", stellte Hi-chan fest und schleppte den Rest mit zu seinem Zimmer. Ihnen gefiel es jedoch nicht, dass immer noch abgeschlossen war. Deshalb holten sie sich den Ersatzschlüssel beim Verwalter und eilten zu Satoshis Zimmer zurück. Als sie aber den Schlüssel im Schloss herum gedreht hatten, bekamen sie einschlechtes Gewissen. "Ach was, er wird uns schon nicht böse sein!", versicherte Kono ihnen. Und als sie das Zimmer betraten, blieben sie wie angewurzelt stehen, unfähig ihren Blick von dem Bild was sich ihnen bot abzuwenden...
 

Er war in seine Gedanken und Träume eingetaucht, auf der Suche nach Erinnerungen, um ihn besser zu verstehen. Doch seit dem er diese immer wieder kehrende Erinnerung gespürt hatte, verfluchte er sich jeden Tag dafür, dass er ihm nicht helfen konnte. Krad ließ seinen Kopf sinken, bettete ihn an Satoshis Nacken und schließ ein. Es half nichts, sich immer wieder dafür zu verfluchen. Der Regen prasselte immer noch unaufhörlich gegen das Fenster und es begann zu donnern und zu Blitzen. Doch was draußen passierte interessierte den Dämon in Engelsgestalt nicht mehr, er war zufrieden mit dem, was er hatte. So schlang er seine Arme sanft um den schmalen Körper des Jungen und tauchte hinab zu ihm, in die Welt seiner Träume...
 

[1] Stellt euch das bitte NICHT bildlich vor!! --"



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dark_Mondkind
2006-11-09T21:36:02+00:00 09.11.2006 22:36
da hast aber von samsas traum - utopia geklaut ... aber mir gefällts^^
mag die story, schreib schnell weiter!*träum, dabei an solaris summ*
Von: abgemeldet
2006-10-20T11:01:37+00:00 20.10.2006 13:01
Bitte bitte schreib weiter
Die geschichte ist total schön aber ich will unbedingt wissen wie's weiter geht
*hundeblick mach*
Von: abgemeldet
2006-08-23T11:52:26+00:00 23.08.2006 13:52
total schön und traurig zugleich
mach weiter so
und schreib bitte eiene vortsetzung
Von:  FunGhoul
2006-08-07T17:17:37+00:00 07.08.2006 19:17
traurige geschichte T.T zum heulen.armer sato.... aber ist echt genial geschrieben und ich finde das gedicht An Solaris pass perfekt *daumen hoch*
weiter so^^
Von:  kawaii_kamy
2006-02-26T19:20:03+00:00 26.02.2006 20:20
Wirklich sehr schön! Lest sich gut lesen und das Lied ist toll. *kennt es*
Schreibst du noch eine Vorsetzung? Wäre schön, wenn sag mir bitte bescheit! ^-^
Von:  Mayani
2005-10-06T16:19:25+00:00 06.10.2005 18:19
Was für eine traurige Geschichte. Satoshi tut einem wirklich leid... Wenigstens versucht Krad sich ein bisschen um ihn zu kümmern!

Die Geschichte ist gut geschrieben und gefällt mir richtig gut! Ein großes Lob an dich!
Von:  -Lelias-
2005-08-10T16:30:25+00:00 10.08.2005 18:30
die FF ist gut ^^
ja, armer Satoshi T_T
ich hab den fehler gemacht und es mir bildlich vorgestellt (bei 1)
XDD
Von:  Annaleinchen
2005-06-15T09:56:52+00:00 15.06.2005 11:56
Mir gefällt die story auch ganz super. Ist schon ne weile her, seit ich das letzte mal ne DNAngel story gelesen hab. ^_^'
Ich freu mich schon auf den nächsten Teil. Hoffentlich müssen wir nich so lang warten. XD

Anna ^_^
Von:  dat_vege
2004-06-08T02:17:22+00:00 08.06.2004 04:17
waii x3 die ff is ja genial O.o es wunder mich nur das nur 1(?!) kommentar abgegeben wurde <.<""
nyo...ich finde deinen schreibstil echt genial^,.^'
*die gleich mal in die favouritenliste packt*
ich hoffe du schreibst noch mehr von diesen hamma ffs^^
*knuffelz*
baba vegetafan_14
Von:  Changes
2003-09-12T09:48:20+00:00 12.09.2003 11:48
Ich finde die Story toll... ganz ehrlich ^^ Noch dazu mein Lieblingspairing (KradxSato)... zumindest siehts bis jetzt danach aus.... Aber ich muss sagen: Armer Sato-chan ;_;

Du hast zwar ein paar Wortwiederholungen und sowas aber das macht nix ^^ Alles in Allem weiss ich auf jeden Fall, dass ich diese Story weiter lesen werde ^^ *sich an dein bein häng* Schreib schnell weiter!

Darf ich die Story auch auf meiner Site archivieren? Bitte? http://www.ice-demon.net/tenshi/


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