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Winter Secret

von

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Kapitel 1: Nichts als Ärger

Nur die wenigen Lichter der Häuser und Straßenlaternen durchbrachen die Finsternis, in der die Stadt versunken war. Weiße Schneeflocken schwebten langsam Richtung Erde und legten sich wie eine weiße Decke über die Straßen Londons. Kaum ein Laut war in den Mitternachtsstunden zu vernehmen. Ab und zu hörte man das Säuseln des Windes und in der Ferne erschallte, über den Dächern der Stadt, ein lautes Niesen.

„Ich hasse den Winter.“, murmelte der junge Mann, welcher auf einem Dach stand und den Blick über London schweifen lies.Sein langes rotes Haar wehte im Wind, genauso wie der rote Mantel, welchen er anhatte. Auch die Brille und die Schuhe hatten die gleiche Farbe. Den farblichen Kontrast gab seine Schwarze Hose und die dunkelbraune Neckholderweste, unter der er ein weißes Hemd trug. Der Kragen war dagegen wieder mit einer weiß-rot gestreiften Schleife verziert.

„Doch nur, weil Sie sich jeden Winter eine Erkältung zuziehen. Wie oft muss man Ihnen noch sagen, Sie sollen sich dem entsprechend anziehen, Grell Sutcliff?“, ertönte eine tiefe Männerstimme hinter ihm, welche der angesprochene aus Tausenden wiedererkennen würde. Elegant drehte sich Grell um und entblößte mit einem breiten Grinsen seine Haifisch- ähnlichen Zähne.

„Du weißt doch ganz genau, dass eine Lady jedem Wetter trotzt, um gut auszusehen, Will.“, zwinkerte der Rothaarige seinem Supervisor zu. William rückte mit einer geschickten Handbewegung seine Brille zurecht und blätterte seine Notizen durch. Im Gegensatz zu seinem Kollegen hatte er kein Problem mit dem Winter und dessen Kälte. Sein schwarzer Mantel schützte ihn bestens vor dem eisigen Wind.

Ein weiterer Nieser entfuhr dem Rotschopf und er schaute flehend zu William. „Will~? Du hast doch bestimmt dein Jackett drunter,oder? Das reicht doch aus bei der Kälte. Würdest du mir deinen Mantel geben?“, fragte Grell ganz lieb und versuchte sich an seinem Chef anzuschmiegen. Dieser schob ihn jedoch mit seiner Death Scythe, einer Baumastschere, zurück. „Aber Will?!“, protestierte dieser nun und nieste abermals. „Ich werde mich wirklich noch erkälten und du bist Schuld!“, versuchte es der Jüngere weiter. Als er jedoch bemerkte, dass von William keine Reaktion kam schaute er in die Ferne. „Du könntest mir ja wenigstens meine Death Scythe wiedergeben. Ich vermisse meine Kettensäge und ihr liebevolles Brummen.“, schwärmte Grell. „Zudem, geht das Einsammeln der Seelen mit den kleinen Scheren nicht so schnell.“, beschwerte er sich weiter.

„Da Sie gegen mehrere Regeln der Shinigami verstoßen haben, geht dies nicht. Das wissen Sie ganz genau.“, wies der Schwarzhaarige seinem Gegenüber darauf hin.

William schloss sein Notizbuch und schaute ebenfalls in die Ferne. „Noch eine Seele, dann haben wir es für heute geschafft.“, seufzte der Supervisor. „Die heutigen Überstunden gehe auf Ihr Konto, Sutcliff. Wiedereinmal!“

Ohne weiter auf seinen Partner zu achten, rannte William los und suchte sich seinen Weg über die Dächer der Londons, um die letzte Seele aufzuspüren und sie einzusammeln. Grell war ihm dicht auf den Fersen. Doch schon nach kurzer Zeit bemerkte Grell, wie seine Kondition nachließ und auch das Atmen schwerer fiel. Er hatte sichtlich Mühe, William zu folgen. Ich glaub ich habe mir doch eine Erkältung eingefangen, dachte der Rothaarige und musste wieder niesen. Dabei knickte er mit dem Fuß um und verlor den Halt unter den Füßen. Nach einem kleinen Schrei versuchte sich der Shinigami an irgendetwas festzuhalten, um so dem Sturz vom Dach zu entgehen. Doch durch den Schnee war alles zu glatt und schneller als es Grell lieb war ging es abwärts.

Er schloss die Augen und bereitete sich innerliche auf den schmerzhaften Aufprall vor, welcher jedoch ausblieb. Stattdessen spürte er zwei Starke Arme, die sich um ihn legten und die Wärme, welche von ihnen ausging. Vorsichtig öffnete er die Augen und war mehr als perplex, als er William sah, welcher mit ihm im Arm wieder auf eins der Dächer sprang. „Will~ Mein Prinz du ha...“, noch bevor er den Satz beenden konnte, ließ William ihn zu Boden fallen. „Autsch...“, kam es leise von dem Jüngeren und rieb sich den Hintern. „Das du aber auch immer gleich so grob sein musst!“, beschwerte er sich und bekam als Antwort nur ein Schweigen. Gerade als sich Grell aufrichten wollte überkam ihn ein Hustenanfall und viel zurück auf das Dach. Es dauerte eine Weile bis er sich beruhigt hatte und halbwegs wieder normal atmen konnte. Leicht genervt zog sich der Ältere seinen Mantel aus und warf ihm diesen über den Kopf. „Ich werde die letzte Seele alleine einsammeln. Sie bleiben hier!“, befahl William mit eisiger Stimme und machte sich ohne Umschweife auf den Weg, um seinen Auftrag zu erfüllen.

Grell schaute William hinterher und kuschelte sich in dessen Mantel. „Er riecht nach ihm.“ Ein breites Lächeln legte sich über seine Lippen. Doch durch einen weiteren Hustenanfall wurde dieses gleich wieder unterbrochen. „Ich glaub ich habe Fieber.“, kam es leise von dem Shinigami. Nach einiger Zeit des Wartens machte ihm das Fieber mehr und mehr zu schaffen und der Schlaf holte ihn ein.
 

William hatte die Seele erfolgreich eingesammelt und machte sich auf dem Weg zurück zu Grell. Diesen fand er schlafend und in seinem Mantel eingekuschelt auf dem Dach vor. Genervt zuckte seine Augenbraue. Er wollte gerade den schlafenden Shinigami wecken, als er jedoch bemerkte, wie gerötet das Gesicht des anderen war und er immer wieder leicht hustete, hielt er inne. Ohne weiter nachzudenken zog der Supervisor sich einen Handschuh aus und fühlte die Stirn des jüngeren, welche wie Feuer glühte. „Also Wirklich. Nichts als Ärger mit diesem Subjekt!“, seufzte der Shinigami und zog sich seinen Handschuh wieder an. Vorsichtig nahm er den Rothaarigen auf den Arm. „Will...?“, kam es leise von Grell, welcher wach geworden war und ihn mit glasigen Augen ansah. William schaute auf in herab und bemerkte wie verschwitzt er war. „Ich fühl...mich nicht gut...“, kam es von dem Rotschopf, welcher wie ein Häufchen Elend in den Armen seines Vorgesetzten lag. „Dank Ihnen, darf ich mir wieder Predigten des Vorstandes anhören und mich rechtfertigen, warum Sie wieder ausfallen. Von den Überstunden will ich erst gar nicht anfangen, Sutcliff.“, knurrte William seinen Partner schon fast an. Doch statt irgendetwas zu erwidern schloss Grell die Augen und drehte den Kopf von William weg.

„Also wirklich.“, seufzte der Ältere wieder und machte sich auf den Weg in die Shinigami Dispatch Society.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  gwendolyn02
2016-08-05T23:29:03+00:00 06.08.2016 01:29
Das ist eine echt schöne FF,mach weiter so ich freu mich schon auf das nächste Kapi ;)
Von: abgemeldet
2016-07-21T08:34:45+00:00 21.07.2016 10:34
Tolles Kapitel^^
Mach weiter so



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