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Die Prophezeiung

oder süße Katzen beißen nicht
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben. Ich hab zwar ein paar Leute mit denen ich über meine Geschichte reden kann aber es würde mich freuen auch von Anderen zu hören wie sie die Story finden. Meine Frage ist, wie ihr die Story Generell findet? Ob ich mehr auf die Charaktere selber eingehen soll, oder ob es so in Ordnung ist. Ich freu mich sehr auf eure Resonanzen. Liebe grüße eure Lika Komplett anzeigen

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It is true?

Sora:
 

mau… Mau… MAu… MAU… Es war noch dunkel und ich wälzte mich genervt in meinem Bett herum. Irgendein Ton, den ich nicht zuordnen könnte, störte mich in meinem Schlaf. Langsam wachte ich auf und mir fiel ein, woher das Geräusch kam. Verschlafen rieb ich mir die Augen und setzte mich auf. Im Dunkeln dauerte es etwas bis ich sah wo die Katze saß. Ich hatte sie gestern in mein Schlafzimmer geschmuggelt. „Was hast du denn? Es geht doch gleich erst die Sonne auf. Wir können noch mindestens eine Stunde schlafen.“, plapperte ich die Katze voll. Außer einem lang gezogenen Mau bekam ich keine Antwort. Die Katze sah mich auffordernd an, ging zur Tür und kratzte an ihr. Och nööööö, dachte ich und stand auf. Sie musste auf Toilette.

Naja wahrscheinlich sollte ich mich eher freuen, dass sie mich geweckt hatte, anstatt einfach in mein Zimmer zu pinkeln. Ich zog meine Schlappen, die an der Tür standen, an und trat im Morgenmantel vor meine Zimmertür. Leider musste ich der Katze bis nach unten zur Haustür folgen, sonst würde sie nicht hinaus kommen. Gut, dass um diese Uhrzeit außer mir keiner herum lief.

Unten angelangt, öffnete ich ihr die Tür. Sie ging zwei Schritte raus, drehte sich zu mir zurück und mauzte mich weiter an. „Geh doch pinkeln. Ich warte so lange hier.“, versuchte ich der Katze zu erklären. Sie kam zu mir zurück, strich um meine Beine, sah mich an und ging wieder zwei Schritte vor. Komische Katze. Ich nahm an ich solle ihr folgen und musste an Alice im Wunderland denken. Ja, ich weiß, es war eine schwarze Katze und kein weißes Kaninchen, aber Alice wurde auch von einem Tier in den Wald gelockt. Nicht, dass ich Angst hatte im Wald in ein Loch zu fallen, aber die Situation erinnerte mich an meine Lieblingsgeschichte.
 

Ich folgte ihr einige Minuten. während es langsam heller um uns im Wald wurde. Irgendwann blieb die Katze stehen und setzte sich hin. Über die Schulter starrte sie mich an. „Und nun?“, wollte ich wissen. Sie schaute mich einfach weiter an und je länger sie dies tat, desto verarschter fühlte ich mich von der Katze. „Warum bin ich dir eigentlich gefolgt? Wahrscheinlich weil ich ja schon so ausgeschlafen war und alle meine Hirnzellen angestrengt habe.“, nuschelte ich sarkastisch vor mich hin und wollte zurückgehen, als sie mich wieder anmauzte. „Was denn?“, fragte ich.

Von weitem waren die Glocken unserer Schulkapelle zu hören.

Als der letzte Schlag verklungen war verfing sich ein Sonnenstrahl im Fell der Katze. Er breitete sich aus und ließ die Katze fast schon leuchten. Nein, das war kein Sonnenstrahl, der auf die Katze viel, erkannte ich beim näheren Hinsehen. Die Katze leuchtete tatsächlich von innen heraus. Das Licht wurde immer heller, bis meine Augen anfingen zu tränen. Entsetzt sah ich zu wie das Licht sich ausdehnte. Größer wurde. Sich verformte. Eine andere Kontur annahm. Das Licht verlor an Intensität. Wurde blasser. Mitten in dem verblassenden Licht saß ein nackter Junge. Zu geschockt um weg zusehen oder zu helfen starrte ich ihn weiter an.

Der Junge vor mir fing an sich zu bewegen. Kleine Bewegungen die ihn aussehen ließen, als ob er sich erst einmal an seinen Körper gewöhnen müsste. Als ob er schauen müsste, ob alles an seinem Platz war. Langsam schaute er über seine Schulter zu mir und ich erkannte ihn. „Ryoichi?!“, entfuhr es mir. „Kannst du dich bitte kurz umdrehen?“, bat er mich mit kratziger Stimme. Ich wusste nicht mehr wo oben und unten war. War viel zu geschockt um seiner Bitte nicht nach zu kommen. Ich drehte mich um und sah in den Wald hinein. Versuchte das Unmögliche zu verarbeiten. Mir schossen 1000 Fragen durch den Kopf: Konnte es sein, dass Ryoichi mich, an dem Morgen wo wir uns das erste Mal gesehen hatten, doch nicht angelogen hatte? Was war er? Was wollte er? Warum zeigte er mir seine Verwandlung? Wie um alles in der Welt ging das? Tat es weh? War ich verrückt? Schlief ich? WAR ICH VERRÜCKT?
 

Eine kalte Hand legte sich auf meine Schulter und drehte mich um. „Hey, alles gut bei dir? Hörst du mich?“, fragte Ryoichi. Ich hatte nicht mitbekommen, dass er mit mir gesprochen hatte. Viel zu sehr war ich mit meinen Gedanken beschäftigt. Ich las gerne Bücher. Besonders Fantasy Geschichten. Aber ich hätte nie gedacht, dass manche Geschichten vielleicht real sein könnten. Ich habe sie immer als schönen Zeitvertreib angesehen und nun sollte ich in genau so einer Story stecken?
 

Das, was vor meinen Augen passiert war, konnte ich nicht abstreiten, weg argumentieren oder rationalisieren. Ich besah mir Ryoichi genauer. Er hatte eine Jogginghose und ein Shirt angezogen. Das musste hier irgendwo gelegen haben. Mein Blick wanderte zu seinem Gesicht und wie zuvor schon mal sahen mir zwei gelbe Augen aus seinem Gesicht entgegen. Keine Kontaktlinsen? Wahrscheinlich wäre die beste Reaktion gewesen schreiend weg zu laufen oder einfach etwas zu sagen. Aber ich konnte nicht. Ich war total überfordert. Ryoichi schien langsam zu verstehen, warum ich ihn einfach nur anstarrte. Ich hatte einen Schock!

Vorsichtig führte mich Ryoichi durch den Wald. Dann durch das Wohnheim, bis wir endlich in meinem Zimmer standen. Die vertraute Umgebung half mir langsam klar zu denken.

Ich ging zu meinem Bett, hockte mich im Schneidersitz auf die Matratze und schlang meine Decke um mich. „Ich weiß gar nicht was ich zuerst fragen soll.“, platze es aus mir heraus. „Ich hätte nicht gedacht, dass du so ruhig auf mein Geheimnis reagierst.“, erwiderte Ryoichi. „Ruhig? Ich brauch erst mal Nervennahrung!“ Das ist sowas von eine total natürliche Reaktion auf das Ganze, dachte ich sarkastisch. „Nervennahrung?“, fragte Ryoichi irritiert. Er hatte überhaupt kein Recht irritiert zu sein, dachte ich. „Ja, da oben im Schrank. Gib mir eine Tafel raus.“ Ich zeigte auf besagten Schrank und Ryoichi öffnete ihn, nahm eine Tafel Schokolade heraus und reichte sie mir.

Er machte Anstalten sich neben mich zu setzen. „Vergiss es. Da drüben kannst du dich hinsetzen.“, verscheuchte ich ihn von meinem Bett auf den Bürostuhl, auf der anderen Seite des Zimmers. „Fang an zu erzählen.“, forderte ich ihn auf und biss in meine Schokolade. „Du willst keine Fragen stellen?“. „Nein, erzähl erst mal und dann überleg ich mir meine Fragen oder wie ich damit umgehen will.“
 

Ryoichi:
 

Die Reaktion von Sora verunsicherte ihn. Er hatte erwartet, dass sie ausflippen würde. Schreien? Verleugnen was sie gesehen hatte, vielleicht? Doch sie war einfach still gewesen. Hatte ihn mit großen Augen angestarrt und sich einfach in ihr Zimmer bringen lassen. Nun saß er hier und sollte ihr erklären… Ja, was eigentlich? Scheinbar alles.
 

„Okay, bevor ich anfange, brauchst du noch was?“, fragte er sie, doch Sora schüttelte den Kopf.

„Wo fange ich an...? Es gibt verschiedene „Parallelwelten“. „So wie bei den Marvel-Filmen?“, redete sie auch schon direkt rein. „Marvel-Filme?“, fragte Ryo verdutzt. „Ja Thor und so? … Ach vergiss es. Erzähl weiter.“, winkte sie ab. „Meine Welt heißt Calystea. In unserer Welt gibt es Magie. Wenn wir unser 15. Lebensjahr antreten, müssen wir alleine zum geheiligten Tempel der Prüfung pilgern. Dort muss sich jeder einem individuellen Test unterziehen. Nach dem Test erscheinen uns die Götter Arianrhod, Dagda und Math Mathonury. Sie verkünden, welches Geschöpf für immer unser Begleiter sein wird.“, erlkärte ich ihr. „Sag mal, sind das nicht keltische Götter? Warum habt ihr die gleichen Götter wie sie?“

„Unsere Vorfahren werden wohl unseren Götterglauben in diese Welt gebracht haben.“, mutmaßte Ryoichi. „Ja klar. Warum nicht anders herum?“, konterte sie. „Das ist ganz einfach zu erklären. In Calystea begegnen uns die Götter in menschlicher Gestalt, wenn sie uns erscheinen. Wenn hier jemand angeblich die Götter gesehen hat, waren es leider nur Visionen. Die Götter können die Welten nicht wechseln wie wir. Doch sie versuchen jedem zu helfen, der sich an sie wendet. Auch in eurer Welt. Die drei Götter der Wiedergeburt und Verzauberung haben mir die Katze als Begleiter gegeben. Ich kann mich in eine kleine Hauskatze verwandeln, aber auch in eine ihrer größeren Artgenossen, wobei ich nicht an Fellfarbe und Größe gebunden bin. Das erste Mal bin ich dir zum Beispiel als gestreifte Katze begegnet. Außerdem kann ich mit allen Katzen und deren Artgenossen reden. Obwohl es bei den Artgenossen manchmal so ist, als ob sie einen Dialekt sprechen würden.“ Ryo grinste, hörte aber schnell auf, als Sora ihn böse ansah.

„Nicht ausschweifen. Erzähl weiter. Was machst du hier?“, bohrte Sora weiter. „Ist ja gut. Unsere Welten sind von der Geografie identisch. Nur, dass wir keine verschiedenen Länder, sondern 7 Königreiche haben. Jeder Kontinent wird von einem König regiert. Mein Vater regiert das Königreich Amreiade. Beziehungsweise den Bereich, den du unter Europa kennst.“ „Bitte was?“, fiel Sora ihm sehr geistreich ins Wort. „Du bist ein Prinz?“, hakte sie nach. „Ja, ich bin König Jentaso´s dritter Sohn.“, bestätigte ich ihre Frage stolz. „Ach so, deswegen bist du so unverschämt. Was dein Verhalten zwar erklärt, aber nicht entschuldigt.“, holte sie ihn wieder von seinem Ross herunter. „Wie meinst du denn das bitte?“, fragte er leicht verwirrt. „Ja du bist total dreist und frech. Ich denke als Prinz lässt man dir vieles durchgehen. Zum Beispiel, dass du in meinem Zelt nackt lagst und wie du hinterher mit mir geredet hast. Das war unverschämt.“

„Du wirst mir nicht so schnell verzeihen oder?“, wollte Ryo mit gerunzelter Stirn und Hundeaugen wissen. „Weiß ich nicht. Vielleicht, wenn du nicht alles für selbstverständlich hältst.“, erwiderte sie nur darauf. „Ich nehme nichts für selbstverständlich hin.“ „Doch tust du. Zum Beispiel, dass ich dir helfe. Dass Tatsumi einfach weg geht, wenn du es sagst und du meinst, dass ich mich einfach von dir, einem Fremden wohl gemerkt, küssen lassen würde.“ „Das stimmt doch gar nicht… Okay, vielleicht doch ein bisschen.“, lenkte Ryo ein, als Sora eine Augenbraue fragend hochzog.

„Lass mich weiter erzählen! Du wolltest doch wissen, was ich hier mache. Mein Vater, König Jentaso, ist schon sehr alt und möchte sich zur Ruhe setzen. Bei uns wird der Nachfolger nicht automatisch der oder die Erstgeborene. Jeder der sieben Könige bittet die Trias, also Danu die Urmutter, Brigid die Jungfräuliche und Anu die Greisin um eine Prophezeiung, damit der abdankende König den besten Nachfolger bekommt. Bei jedem Kind des Königs, das schon seine Pilgerreise hinter sich hat, besteht die Möglichkeit die Prophezeiung zu erfüllen.

Meist sind es eher Rätsel. Die Prophezeiung von meinem Vater betrifft deine Welt. Und deswegen bin ich hier. Ich möchte die Prophezeiung erfüllen. Aber ich habe gemerkt, dass ich alleine nicht weiter komme und dachte du könntest mir helfen.“, beendete Ryo seine Erzählung. „Sind deine Brüder auch schon hier?“, erkundigte sich Sora. „Sie werden wahrscheinlich morgen hier eintreffen.“ „Noch mehr von deiner Sorte.. toll. Wie lautet die Prophezeiung?“, wollte Sora missmutig wissen. „Nachfolger des Königs soll sein, wer bringt den Trias den Sonnenschein. Den Himmel mit all seinen Facetten, soll er uns versprechen. Alles in einem vereint musst du finden außerhalb.“, rezitierte Ryo die Prophezeiung der Trias.
 

Sora:
 

„Ach du Backe. Wenn ich nicht gesehen hätte, wie du dich verwandelt hast, würde ich jetzt die Männer mit der Hab-mich-lieb-Jacke anrufen.“, stöhnte ich. Langsam bekam ich Kopfschmerzen. Es war verdammt viel auf einmal, aber es blieb mir keine Wahl als es zu glauben. Ich war kein Mensch, der das Offensichtliche versuchte zu leugnen, nur weil es ihm besser in den Kram passte.

In Gedanken versunken starrte ich auf meine Uhr. Als ich realisierte, was sie anzeigte, stöhnte ich auf. „Wir müssen uns für die Schule fertig machen. Du musst dich wieder in eine Katze verwandeln, damit die anderen nicht sehen, dass du bei mir warst.“, meinte ich, während ich aufsprang und meine Wäsche zusammen suchte. Peinlich darauf achtend, dass er nicht sah, was für Unterwäsche ich raus nahm. „Das geht nicht.“, antwortete er. „Wie, das geht nicht?“, fragte ich ihn entsetzt, nachdem ich mich schwungvoll zu ihm umgedreht hatte. „Ich habe meine Kräfte in deiner Welt noch nicht richtig unter Kontrolle. Momentan ist es noch so, dass ich mich nur verwandle, wenn die Sonne auf und unter geht.“, erklärte mir Ryo und zuckte desinteressiert mit den Schultern. „Das ist nicht dein Ernst..“ „Klar, was meinst du, warum ich dich nachts als Katze in den Wald gelockt habe? Meinst du nicht, dass es als Katze viel schwieriger ist, anstatt als Mensch?“, schätzte er. „Mist. Mist. Mist!“, fluchte ich und lief hektisch in meinem Zimmer herum. Draußen wimmelte es jetzt nur von Mädchen und wenn sie sahen, dass der Neue aus meinem Zimmer kam, war ich auf vielerlei Arten geliefert. Als ich am Fenster vorbei lief, kam mir eine Idee. „Ryoichi wir sind ja nur im ersten Stock. Kannst du nicht mit deinen Katzenkräften runter springen?“, schlug ich hoffnungsvoll vor. „Rein theoretisch ja, aber wozu? Ich kann doch einfach durch die Tür.“, schlug er vor und wandte sich zum Gehen um. Ich konnte ihn gerade noch davon abhalten die Tür aufzureißen. „Spinnst du? Ich hab doch gesagt, dass da jetzt die ganzen Mädchen rumlaufen.“ „Ja und?“, fragte er blöd. „Wenn die dich sehen gibt verdammt viel Ärger. Nachts dürfen wir keinen Jungen im Zimmer haben. Außerdem hab ich keinen Bock auf Gerüchte und Eifersuchtsszenen der Mädchen.“, erklärte ich ihm leicht genervt. „Eifersuchtsszenen?“, grinste mich Ryoichi frech an. „Mensch, ich hab keinen Bock wegen dir von der Schule zu fliegen! Jetzt mach schon, dass du ungesehen aus meinem Zimmer kommst. Ich muss mich anziehen.“, drängte ich ihn. „Da kann ich gerne behilflich sein.“, schnurrte mein Gegenüber mich an. „Willst du, dass ich dir helfe? Wenn ja, lass den Mist.“, warnte ich ihn vor. „Ja, ist ja gut Spielverderberin.“

Ich fing an meine Fensterbank frei zu räumen, damit ich das Fenster komplett öffnen konnte. Bevor Ryoichi aus dem Fenster kletterte, hielt ich ihn für einen kurzen Moment zurück. „Ich werde dein Geheimnis für mich behalten. Würde mir ja eh keiner glauben. Aber sollte Tatsumi fragen, werde ich ihn nicht für dich anlügen.“ „Dein Aufpasser hat keine Fragen an dich zu richten.“, regte er sich auf einmal auf. „Aufpasser? Er ist mein bester Freund.“ „Wir sprechen später noch einmal drüber. Bis nachher in der Klasse.“ Ryoichi trat noch einmal auf mich zu, gab mir einen Kuss auf die Stirn und war verschwunden, bevor ich ihn zurechtweisen konnte. Überfordert setzte ich mich auf mein Bett.



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