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Vampires don´t die

von
Koautor:  Neikien

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Das dezente Räuspern holte ihn zurück in das Hier und Jetzt und doch konnte er nicht aufhören, ihn weiterhin so anzusehen.

Sein Verlangen war gerade zu groß dafür und doch zögert er, weil es sich hier um Kadaj handelte.

Was, wenn es dem Menschen in seinen Armen nicht gefällt? Die warme Hand in seinem Haar verschwand und ruhte nun auf seiner Wange.

"Verzeih mir..." Er schaute kurz traurig weg, als ihm bewusst wurde, dass er Kadaj ein wenig Angst machte, sah ihn dann aber wieder wie eben an und festigte seine Hände in dessen Rücken.

Dabei beugte er sich mit seinem Kopf langsam herunter. Vorsichtig stoppte er dicht vor Kadaj seinem Gesicht, schluckte und biss sich selber auf seine Lippe.

Erneut schloss er kurz seine Augen, schöpfte Mut und bewegte sich wieder auf Kadaj zu, nur noch ein Stückchen und ihre Lippen würden sich berühren.

Bisher kannte er nur das Gefühl, wenn sich seine Lippen übers Beißen auf die warme Haut eines Menschen niederlegten.

Doch wollte er ihn nun nicht beißen, sondern küssen.

Es begann zu kribbeln auf seinen Lippen, die nun endlich ihr Ziel erreicht hatten und auf die warmen und weichen Lippen Kadajs lagen.

Ganz vorsichtig wagte er sich seine Zunge vorzustrecken, stoppte aber und zog diese zurück.

Ihm kam dann doch ein recht komischer Gedanke, der ihn selber ekelte.

Was, wenn er nach Verwesung schmeckte?

Äußerlich ist er doch so kalt!

Rasch löste er seine Lippen von Kadaj und hielt sich mit der Hand seinen Mund, erschrocken und ängstlich sieht er den Menschen an.
 


 

Verzeihen sollte er Reno?

Was denn verzeihen?

Kadaj verstand erst nicht, wollte etwas sagen und hielt jedoch inne, als man sich ihm näherte, dicht vor seinen Lippen stoppte und sich auf die Lippen biss.

Kadaj ahnte bereits worauf das hinauslief, schloss daher die Augen und spürte Sekunden später die kalten Lippen auf seinen.

Ungewohnt, aber keinesfalls abstoßend.

Anders eben und doch aufregend.

Immerhin küsste ihn gerade ein Vampir und das kam nicht jeden Tag vor.

Überhaupt kam es die letzten Jahre nicht vor und daher erwiderte er vorerst scheu den Kuss, fühlte kurzzeitig eine freche Zunge, die sich jedoch wieder zurückzog.

Hatte er jetzt etwas falsch gemacht?

Kadaj öffnete die Augen, blickte verwirrt Reno an, der sich die Hand vor dem Mund hielt und alles andere als glücklich wirkte.

War der Kuss so schlimm oder hatte er Mundgeruch?

Kadaj runzelte die Stirn.

„War ich so schlecht?“, fragte er schließlich doch etwas beleidigt, verzog die Lippen zu einer Schnute und nahm Renos Hand von dessen Lippen.
 


 

Obwohl es wegen ihm ja doch ein recht kurzes Erlebnis war, war es für ihn dann doch atemberaubend, sogar die Zunge des Menschen konnte er kurz spüren.

Sie fühlte sich noch weicher an als die warmen Lippen.

Da der Mensch vor ihm ihn schon recht verwirrt ansah und als er dessen Worte vernahm, erschreckt er und schüttelte hastig seinen Kopf.

Kadaj nahm derweil Renos Hand, die er sich auf den Mund gedrückt hatte.

"Nein, es war schon sehr atemberaubend... Nur..." begann er, schämte sich und sah ihn schluckend an.

Wie sollte er sich für sein Verhalten erklären?

"Ich... Ich bin doch quasi tot... Und da kam mir der Gedanke... Naja, ob ich eventuell... nach Verwesung... schmecke?" Selber konnte er ja gar nicht beurteilen, wonach sein Mund und seine Zunge schmeckten.

Noch nie hatte er als Vampir das Bedürfnis gehabt, einen Menschen zu küssen!

Es war ihm ja nicht mal danach, einen anderen Vampir zu küssen.
 


 

Atemberaubend war es also.

Und warum stellte sich Reno dann so an?

Für Kadaj unverständlich, dennoch hörte er weiter zu und fand es ziemlich süß, wie sich Reno versuchte zu erklären. Tot war er schon, irgendwie aber nicht so richtig und ob er da nach Verwesung schmeckte?

Ernsthaft?

Kadaj wusste gerade nicht, ob er lachen sollte oder ob er es sich verkniff.

Lieber verkniff er es sich und schüttelte den Kopf.

„Du riechst doch auch nicht nach Erde oder Tod. Du riechst normal und bist einfach nur kälter als Andere“, seufzte Kadaj schließlich doch und schmunzelte wissend, ehe er sich wieder mehr an den Anderen schmiegte, den Kopf hob und Reno lächelnd anblickte.

„Du wirst es auch nie erfahren, wenn du nen Rückzieher machst“, wisperte er schließlich, kam Renos Lippen verflucht nahe und küsste diese ohne eine Antwort abzuwarten.

Frech fuhr er anschließend mit der Zunge über die kalten Lippen, knabberte sogar an der Unterlippe, ehe er sich zurückzog.

„Da schmeckt gar nichts komisch“, gab er schließlich zu, zog Reno jedoch erneut zu sich und küsste ihn.
 


 

Verlegen sah er ihn an, sein Kopf fühlte sich ganz hitzig an. "Das ist aber ja äußerlich…", murmelte er und schluckte.

War sein Gedanken denn so falsch?

Wieder kuschelte sich Kadaj an ihn und Reno dachte schon, dass nun die Stimmung hinüber wäre.

Bestimmt wollte der Andere nur nett sein, so seufzte er kurz und sah dann in das fröhlich lächelnde Gesicht.

Und ehe er sich versah, waren diese warmen und weichen Lippen schon wieder dicht bei ihm und legten sich ungefragt auf die seine.

Kurz darauf glitt die heiße Zunge über seinen Lippen und auch wurde ein wenig an ihnen geknabbert, ehe sich der Mensch diesmal zurückzog.

Vorsichtig nickte Reno, er hatte ihn verstanden und war auch heilfroh, dass die Stimmung noch vorhanden war.

Gegen das Ziehen wehrte er sich nicht, folgte erfreut lächelnd der Geste und setzte seine Lippen wieder auf die von Kadaj, diesmal vorsichtig aber bestimmend.

Nun kam auch seine Zunge wieder recht frech und forschend, strich über dir warmen Lippen und trat kurz darauf schon auf die heiße Zunge, mit der er dieses mal eine kleine Rangelei anfangen wollte, um sie besser kennen zu lernen.
 


 

Scheinbar war das Thema nun durch und man erwiderte den Kuss sanft aber dennoch bestimmend, was Kadaj ziemlich zusagte.

Auch die freche Zunge, die seiner entgegenkam, ihn sozusagen herausforderte.

Kadaj ging auch darauf ein, kam der Zunge entgegen und da war keinesfalls der Geschmack von etwas Seltsamen oder gar etwas Ekligem.

Einzig kalt war sie, dazu verspielt und neugierig.

Etwas, was gefiel, er gerne darauf einging, sich fallen ließ und die Welt um sich herum einfach ausschaltete.

Elu hatte sich ohnehin ans Ende des Bettes verzogen, schlief und ließ die beiden in Ruhe.

Kadaj dachte auch gar nicht an den Welpen und wenn etwas wäre, würde er sich schon melden.

Einzig Reno zählte gerade, dessen Lippen, der Kuss, der süß und berauschend schmeckte und von dem er gerne noch etwas mehr hätte.

Daher vergrub sich seine Hand in den roten Haaren und die andere legte sich ruhig auf die Brust des Vampirs, verharrte vorerst still, ehe sie doch vorsichtig, beinahe schon andächtig über diese strich.
 


 

Da der Silberhaarige auf seine Forderungen mit seiner Zunge einging und sich auch nicht von ihm wegdrückte, musste er es ihm glauben, dass da nichts ekelig schmeckte und das erleichtert den Rothaarigen ungemein.

Jedoch ganz sich fallen lassen wie der Mensch konnte er einfach nicht, würde ihn jemand Gedanklich kontaktieren, so würde er darauf eingehen.

Vielleicht kann er sich irgendwann fallen lassen und die Welt um sie herum einfach vergessen, doch im Moment stehen sie kurz vor einem Krieg und aus irgendeinen Grund hatten es alle auf seinen Kadaj abgesehen.

Er würde sich das nie verzeihen, wenn aus Unachtsamkeit was mit dem Menschen passieren würde.

Schließlich spürte er die Hände des Anderen wieder, eine in seinem Haar und die Andere ruhig auf seine Brust, doch dann fing diese an, seine Brust zu streicheln.

Ein heißer Schauer durchlief ihn dabei.

Fleißig stupste er mit der Zunge immer wieder die Anderen an, genoss diese Wärme und auch, dass sie so weich war. Seine Arme legte er wieder auf seinen Rücken, wobei eine Richtung Hüfte rutschte und die Andere Richtung Arm und mit einem Ruck hatte er sich mit dem Menschen zusammen auf den Rücken gedreht.

Er konnte so seitlich nicht mehr liegen bleiben, so konnte er, wenn sie sich nicht küssten, den Anderen wenigstens besser ansehen.

Beide seiner Hände rutschten zu Kadaj seine Hüfte und verharrten dort, beim Küssen selber achtete er genau drauf, dass diese zärtlich weiche Zunge nicht in seinem Mundraum hinein kam, nicht, dass sie sich an einen der Eckzähne verletzte.
 


 

Reno war ziemlich frech, wollte scheinbar fangen spielen, herausfordern, necken und scheinbar alles am liebsten zusammen.

Kadaj hatte nichts einzuwenden, ging auf das Spiel ein und versuchte dieses freche Ding zu fangen und sah es nicht ein, aufzugeben.

Da konnten sich noch so viele Hände an seine Hüfte legen, was auch immer die dort gerade machten, ihn umdrehten und das so schnell, dass Kadaj sich dagegen so gar nicht wehren konnte und wollte.

Wie es nämlich schien, lag Reno unten und er auf ihm und dagegen hatte er nun wirklich nichts einzuwenden.

Wobei das gerade auch egal war, derzeit zählte nur der Kuss, Renos Nähe und das Gefühl, welches seinen Körper durchströmte und kurzzeitig zittern ließ.

Den Kuss löste er deswegen aber nicht und doch wurmte es ihn enorm, dass Reno seine Zunge immer wieder zurückdrängte und nicht gewähren ließ.

Kadaj ahnte warum dem so war, fand es übertrieben und irgendwann löste er dann doch den Kuss und sah Reno ernst an. „In Watte packen musst du mich nicht. Ich kann schon ganz gut selbst auf mich achten. Auch beim Küssen.“

Ein Schmunzeln zierte seine Lippen, dann richtete sich Kadaj etwas und setzte sich schließlich auf.

Elu war wach, gähnte und sah verschlafen zu ihm, ehe er sich wieder ablegte.

Kadaj lachte leise, wandte sich dann aber Reno wieder zu und tippte ihm gegen die Nase.
 


 

Es freute den Vampir, dass der Mensch so auf ihn einging, alles mitmachte und den Kuss wohl ebenso genoss, wie er es selber tat.

Auch gab es keine Gegenwehr, dass er einfach ihre Positionen umsortiert hatte, es wurde einfach so hingenommen und der Kuss zum Glück kein einziges Mal unterbrochen.

Ihn durchströmte die Wärme, welche sich eher in Hitze wandelte, ausgehend von dem Menschen und dadurch begann es wirklich überall zu kribbeln auf seiner Haut und fast glaubte er, diese Hitze wäre ganz natürlich für ihn.

Doch dieser Gedanke verschwand, als Kadaj schließlich den Kuss löste und ihn ernst ansah, dabei ahnte Reno schon worum es nun geht.

Es war doch klar, dass der Silberhaarige es bemerken würde, dafür war der Vampir wohl zu vorsichtig und achtsam, als dass es nicht auffallen konnte.

Still blieb er liegen, sah ihm in die Augen und sagte kein Wort, seine Augen musterten den auf ihm sitzenden Kadaj von oben bis nach unten und wieder zurück.

Menschen waren doch so neugierig und in der Neugier verloren sie oft auch die Achtsamkeit.

Doch wie sollte Reno ihm dies erklären?

Kurz schweifte er ins Nachdenken ab, wurde aber durch ein Tippen auf seiner Nase wieder hergeholt, woraufhin er Kadaj ansah und leise aufseufzte.

"Das weiß ich doch! Aber gib es doch zu, dass du auch neugierig bist, wie sich mein Mund anfühlt und so gerne ich dich auch...." Er stockte im Satz und sah mit den Augen nicht mehr direkt Kadaj an, sondern eher an ihm vorbei und setzte seinen Satz immer leiser werdender fort. "..mal kosten... möchte..."
 


 

Von Reno kam vorerst nicht wirklich etwas.

Weder wegen dem Nase stupsen, noch wegen Elu, der aber weiterhin wohl schlief.

Lediglich wurde er gemustert und das von oben nach unten, von unten nach oben und das auf eine Art, die Kadaj fraglich die Stirn kraus ziehen ließ.

Im Gesicht hatte er sicher nichts und weiter unten war auch alles in Butter, wenn er das richtig sah.

Noch jedenfalls, doch daran wollte er jetzt nicht denken, immerhin hatte Reno wohl doch seine Stimme wiedergefunden und sprach.

Ob er neugierig war?

Sicher war er das und das wäre wohl jeder Mensch, wenn er auf einen Vampir treffen würde.

Da war er selber keine Ausnahme und extrem wissbegierig. Warum aber Reno dann wieder wegsah und leiser wurde, wunderte ihn erst, dann aber verstand er und das, obwohl am Ende doch recht leise gesprochen wurde.

Kam da noch etwas nach oder blieb der Rest nun unausgesprochen?

Es klang immerhin nach einem Aber und das würde er dann doch gerne wissen und vor allem auch verstehen wollen. „Klingt nach einem Aber, was ich gerne nachvollziehen würde, mir aber irgendwie auch denken kann“, erwiderte Kadaj nachdenklich, ehe er Reno am Kinn fasste und ihn damit zwang, ihn erneut anzusehen. „Du hast Angst. Angst die Kontrolle zu verlieren, wenn du mich beißen würdest und ich kann das verstehen. Es ist aber nur ein Kuss und kein Biss und an Zähnen hat sich grundsätzlich noch keiner wirklich verletzt.“
 


 

Wie sollte er sich nur zurückhalten, wenn er erst mal das lecker Blut auf seiner Zunge spüren würde?

Gerade er, der mehr Tiere bisher verzehrte als Menschen, dessen Blut manches Mal sehr verführerisch sein konnte. Und ausgerechnet Kadaj, dessen Blut bestimmt mehr als nur köstlich schmecken würde, da sein Geruch schon so atemberaubend war.

Leider konnte man den momentan nur in dessen Zimmer am deutlichsten vernehmen, da Vincent den Menschen doch Geruchsneutral gemacht hatte.

Darauf war er immer noch neidisch!

Schluckend vernahm er die Worte, schaute unter Zwang dann wieder in das Gesicht des Anderen und schluckte.

Was hatte dieser denn nun vor?

Hatte er begriffen, dass Reno alles machen würde, worum er ihn bitten würde?

Seine Augen zeigten erst Erleichterung darüber, dass der Mensch seine Angst verstehen konnte, dann aber zeigten sie wiederum Angst, weil er sich nicht sicher war, wie scharf seine Eckzähne sind.

"Hast du das schon mal getestet?", sprach er leise und sah ihn neugierig, aber ernst an.

Seine Zähne gingen bisher wie Butter durch die unterschiedlichsten Hautarten und das bestimmt nicht, weil sie "Stumpf" waren.

War der Mensch da nicht einfach zu selbstsicher?

Oder hatte der Rothaarige wirklich einfach zu viel Angst, die Kontrolle zu verlieren?

Je mehr er darüber nachdachte, desto lächerlich fand er seine Aussage, dass er den Menschen vor allem schützen würde.
 


 

Getestet?

Kadaj sah Reno fassungslos an, dann aber schüttelte er den Kopf und musste lachen.

An wem sollte er das denn bitte getestet haben?

Bisher waren alle menschlich, die er mal geküsst hatte und das waren so gesehen auch nur zwei.

Nicht sehr viele, wenn er genauer darüber nachdachte und wenn er an Andere so dachte, die hatten weitaus mehr Erfahrungen vorzuweisen.

Aber war das nicht völlig egal?

Zumal er nicht gerade die Person war, die so was öffentlich tat und dann am besten noch mit mehr als…

Als was denn?

Seine Gedanken gingen gerade in eine Richtung, die lachhaft und unwichtig waren und das störte.

„Nein, getestet habe ich es bisher noch nicht. Es kann jedoch nicht sehr viel anders sein, als jemanden zu küssen, der von Natur aus spitzere Zähne als andere hat.“ Klang das nun logisch?

Vermutlich eher nicht.

„ Und selbst wenn ich mich verletzen würde, es wäre ein minimaler Schnitt und kaum spürbar.“ Man biss sich ja auch mal auf die Zunge und da floss auch kein Blut.

Jedenfalls nicht so viel, dass man hätte verbluten und daran sterben könnte.
 


 

Etwas erschrocken sah Reno Kadaj an, der nach seinem fassungslosen Kopfschütteln zu lachen begonnen hatte.

Was war denn an seiner Frage so lustig gewesen?

Das konnte er nicht ganz nachvollziehen, denn so sicher wie sich der Mensch gab, war die Frage des Rothaarigen völlig legitim... oder?

Verwirrt hob er dann eine Augenbraue empor, als er diese Antwort zuhören bekam.

"Eh?" Irgendwie fand er ja schon, dass die Frage an sich schon sich selbst widersprach?

Ob der Andere wirklich verstanden hatte, worum es Reno ging?

Zwar hatte er ja gesagt gehabt, dass der Vampir Angst hatte, die Kontrolle zu verlieren, aber anscheinend hatte er nicht ganz begriffen, warum und wieso er die Kontrolle verlieren konnte.

Denn das bestätigte ihm die nächste Aussage des Menschen, woraufhin Reno leicht genervt aufseufzte und den Kopf schüttelte.

"Hör mal, ich kann es zwar nicht so ganz beurteilen, weil ich so auch noch nie einen Menschen, beziehungsweise überhaupt jemand geküsst hatte, aber ich denke, dass meine Eckzähne schon ganz schön scharf sind", versuchte er sich zu erklären, sein Problem und seine Vorsicht zu erläutern. Um den Menschen das wohl besser demonstrieren zu können, machte er seinen Mund auf, so dass seine Beißerchen zu sehen waren und er sich mit mit seinem Finger leicht die Eckzähne berühren wollte, aber dann doch zögerte.

Vielleicht sollte er nicht seine Finger nutzen, sondern die des Menschen, um ihm zu zeigen, wie scharf seine Zähne waren und um sich selber unter Kontrolle zu halten?
 


 

Was sollte denn das Kopfschütteln jetzt und dazu dieses genervte Seufzen seitens Reno?

War der jetzt angefressen?

Kadaj versuchte irgendwie zu folgen, legte den Kopf schief und hörte schweigend zu, ehe anfangen musste zu kichern und doch wieder aufhörte, als Reno ihm wie schon einmal die Zähne zeigte.

Und was kam jetzt?

Wollte er ihm zeigen, dass man blutete und das als Vampir? Hatten die überhaupt Blut in sich?

Eine Frage, die Kadaj dann doch mehr beschäftigte, als jede andere Tatsache.

Wobei es eigentlich doch egal war, es eher um Zähne ging und die scheinbar doch nicht ganz ungefährlich waren. Dennoch wagte Kadaj einen Versuch, streckte die Hand aus und tippte schließlich mit dem Zeigefinger gegen den rechten Eckzahn.

Fühlte sich wie ein Nadelstich an und doch war es anders.

Es bildete sich kein kleiner Tropfen Blut, sondern es lief, als hätte er sich in den Finger geschnitten.

Also lief es auch so, wenn er sich mit der Zunge an diesem verletzen würde.

Eine Tatsache, die ihn dann doch nicht ganz behagte und er daher seinen Finger wieder zurückzog.

„Schätze, ich hab es etwas anders eingeschätzt“, gab er leise zu, ehe er sich den Finger in den Mund steckte.
 


 

Angefressen war er nicht, insgeheim hoffte er, dass Kadaj nun nicht auf seiner Reaktion hin angefressen ist.

Und noch ehe er sich dazu entschließen konnte, den Finger des Anderen an seine Zähne zu halten, spürte er schon etwas Weiches.

Leicht erschrocken hielt er den Arm des Menschen und sah ihn an, schluckte mit offenen Mund und sah dessen Finger, wie das Blut nur so entrann.

Er wagte es kaum, mit der eigenen Zunge über den Zahn zu streichen, der dies angerichtet hatte.

Doch irgendwann musste er ja sein Mund wieder schließen und obwohl Kadaj seinen Zahn wirklich nur minimal und wirklich sehr kurz berührt hatte, hatte sich etwas Geschmack an diesem abgesetzt.

Erneut schluckte er, dieses Mal aber diesen minimalen Geschmack und genoss es wirklich sehr, doch zu kurz war der zu vernehmen und am liebsten würde er seinen geliebten Menschen mehr kosten.

"Das meinte ich…", gab er schließlich leise von sich und sah beiseite.

Das Küssen liegt wohl nun auch erst mal auf Glatteis, jetzt wo Kadaj die Gefahr erkannt hatte!

Zu seinem überraschen konnte er sich aber sehr gut beherrschen, immerhin wollte er ihn weder verletzen noch dessen Vertrauen missbrauchen.

Es brach so schon Reue in ihm aus, weil er die Neugier des Silberhaar zugelassen hatte und ihn unabsichtlich dadurch verletzt hatte.
 


 

Den Finger noch immer im Mund steckend blickte Kadaj Reno an, der jedoch den Blick abgewandt hatte und irgendwas davon brabbelte, dass er genau das meinte.

So gesehen war es ja nur ein, sein Finger und nicht seine Zunge.

Dennoch gab genau das ihm zu denken, veranlasste ihn dazu aufzustehen.

„Ich hol mir mal eben ein Pflaster“, entschuldigte er sich, schritt hastig zur Tür und schließlich raus aus seinem Zimmer.

Noch im Flur selber, schlug er mit voller Wucht gegen die Wand, zischte leise und stolperte kaum später hastig nach unten in die Küche.

„Kadaj?“ Yazoo, der seinen Bruder gehört und auch gesehen hatte, folgte in die Küche und sah ihn skeptisch an. „Was war das gerade eben?“

Eine Antwort kam nicht, lediglich kramte Kadaj in einer der Schubladen und fischte aus dieser ein Pflaster raus.

Yazoo schritt näher, nahm das Pflaster aus Kadajs Hand und legte es um seinen Finger, den er zuvor noch im Mund stecken hatte.

„Hast du dich geschnitten? Sieht echt übel aus“, merkte er an, ehe er skeptisch nach oben und direkt in Kadajs Gesicht sah. Was er sah, machte ihn fassungslos.

Kadaj wirkte blass, dazu füllten sich unerwartet seine Augen mit Tränen und ehe Yazoo fragen konnte, was los war, hatte sich sein kleiner Bruder bereits schniefend an seiner Brust vergraben.

Schweigend ließ er ihn gewähren, drückte ihn näher an sich und streichelte beruhigend über seinen Rücken.

„So schlimm?“, wollte er wissen und doch kam wieder keine Antwort.

Lediglich wurden sich die Tränen weggewischt, sich losgerissen und wieder nach oben gestürmt, wo krachend eine Tür hinter ihm zufiel.



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