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The Princess

von

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"Den hast du verdient", entrüstete Kadaj sich schmollend, legte sein Kissen wieder auf das Bett und schritt mit erhobenen Hauptes an ihm vorbei.
 

"Nichts da! Einen vielleicht, aber nicht dutzende! Ich bestehe darauf", beharrte Reno, verschränkte die Arme und konnte auch ein Dickkopf sein.
 

"Und wenn ich dich schon heiraten muss, dann will ich wenigstens einmal eine Entschuldigung haben."
 

Kadaj rollte mit den Augen, dann aber schritt er auf Reno zu und blickte ihn an.
 

"So, so, eine Entschuldigung und wie soll die aussehen?"
 

"Mir reicht schon, wenn du lieb Entschuldigung wegen dem Beschuss sagst", schlug der Prinz vor und ignorierte den was patzigen Unterton in der Stimme Kadajs.
 

"Nöööööö … hab ich keine Lust zu."
 

Kadaj drehte sich weg und schritt durch die Tür, wollte runter in den Garten und sich dort entspannen.
 

"Siehst du, Vater? Eine leibhaftige Hexe und die soll nun deine Schwiegertochter werden und meine Frau. Na besten dank auch…" Trotzig und ungehalten schaute der rothaarige Prinz seinen königlichen Vater an.
 

"Mein lieber Sohn", setzte König Genesis an. "Ich habe dich nie körperlich gezüchtigt, aber jetzt in diesem Moment, könnte ich dir so eine herunterhauen, dass dir Hören und Sehen vergeht. Sie ist die Tochter meines besten Freundes und halt sehr temperamentvoll. Du bist kein auch kein Engel, also tu auch gefälligst nicht so."
 

Leise schlich sich Kadaj wieder an, hatte im Flur deutlich noch die Worte gehört und pickte den Rothaarigen in die Rippen.
 

"Das hab ich gehört", schnurrte er ihm ins Ohr, grinste frech dabei und pustete unterstreichend dreist in es hinein.
 

Zusammenzuckend machte er einen großen Schritt zur Seite. "Wah … woher kommt ihr nun wieder dahergeflogen?"
 

Damit spielte er wieder auf die Hexe an, war aber auch von dem Schnurren überrascht.
 

"Ich komme von draußen, vielleicht bin ich aber auch geflogen", erwiderte Kadaj leise kichernd auf Renos Reaktion, schritt wieder auf ihn zu und schaute ihn an.
 

"Hast du dich etwa erschrocken? Mei, mei, mei, das tut mir leid."
 

"Tut es gar nicht, das sehe ich doch und klar erschrecke ich mich, wenn sich jemand so ungeniert anpirscht", verteidigte er sich und sein Erschrecken.
 

Mit einem leicht roten Gesicht schaute Reno in die entgegengesetzte Richtung, weit weg von dem Silberschopf.
 

"Nun stell dich nicht so an!"
 

Sanft fasste Kadaj dem Rothaarigen unter das Kinn, zwang diesen ihn anzusehen und neugierig musterten ihn neugierig-grüne Augen.
 

"Deine Augen sind hübsch, so schön grün. Das gefällt mir", grinste er leicht, dann ließ er aber von ihm ab.
 

"Entschuldige bitte wegen der Schuhe, ja?"
 

Kadaj beugte sich aber dennoch mal zu ihm hin, streifte ganz sachte seine Lippen mit den seinigen und entfernte sich dann.
 

Das traf ihn wie Donnerhall.
 

Ungläubig sah er ihr nach und stammelte: "Entschuldigung angenommen..."
 

Hatte sie das jetzt echt gesagt und getan? Verwirrt und total baff blieb er noch weiter stehen.
 

"Na also, sie ist doch keine böse Hexe. Hab ich das nicht gesagt?", knuffte der Vater den Sohnemann.
 

"Sie ist nur mit einem besonderen Temperament gesegnet."
 

"Ich bin mir sicher, ihr werdet euch noch gut verstehen. Das war schließlich schon mal ein netter Anfang."
 

Zufrieden schritt der rote König aus dem Zimmer und ließ den Prinzen stehen.
 

"Ich glaube das nicht... ich kann das einfach nicht fassen..."
 

Nuschelnd und stammelnd tappte auch er schließlich hinaus und in die Eingangshalle. Dort setzte er sich auf die Treppenstufen. Was sollte das, dachte er.
 

Will sie mich ärgern?
 

Genesis spazierte vergnügt über den Flur und freute sich über das eben Gesehene. "Wirklich ein temperamentvolles Kind, aber auch ein sehr liebliches", pfiff er vor sich hin. Die Prinzessin entsprach nicht nur der Beschreibung des langhaarigen Herrschers dieses Reiches, sie übertraf diese auch noch bei Weitem.
 

Sephiroth wunderte sich über den Anderen.
 

"Wieso bist du so gut gelaunt, hast du Reno gefunden, ist er womöglich zur Vernunft gekommen?"
 

"Ja, mein Freund, ich habe ihn gefunden und nun strengt er seinen Kopf an! Deine liebe Tochter hat ihm zu denken gegeben. Das könnte nun mehr bewirken, als jede Strafe, die ich ihm auferlegen könnte", antwortete der Gefragte und strahlte seinen alten Freund an, gesellte sich dann dazu und schaute ebenfalls hinunter.
 

"Was hat Kadischa denn jetzt wieder gemacht. Ich hoffe, sie hat ihn nicht wieder versucht zu verprügeln", machte sich Sephiroth ernsthaft Sorgen.
 

"Oh nein, ganz im Gegenteil!", wehrte der Rote beruhigend ab.
 

"Deine liebe Kadischa hat sich für einen Wurfangriff mit Schuhen entschuldigt und sogar eine... sagen wir süße Entschädigung gegeben. Eine wirklich zarte Geste, das lässt jetzt Reno mal alles ordentlich überdenken." König Genesis hoffte, dass sein Freund nun die Sorgen bei Seite wischen würde, wenn er den hauchzarten Kuss gesehen hätte, wäre ihm sicher auch das Herz aufgegangen.
 

Sephiroth war ganz erstaunt was er da hörte, er konnte nicht fassen, was Kadaj getan haben sollte, dennoch freute es ihn und er lächelte voller Stolz.
 

So gefiel ihm sein alter Freund schon wieder wesentlich besser.
 

Stolz und vor Freude strahlend schien er heller zu sein, als die Sonne am Himmel.
 

"Ich habe es mit eigenen Augen gesehen und bezeuge es auch unter Eid gern nochmal. Du hättest es sehen sollen. Bezaubernd."
 

"Ich glaube dir das schon, aber es wundert mich, dass sie alleine da unten sitzt", erklärte der silberhaarige König leise.
 

Daraufhin sah der Rotfuchs hinunter und nickte.
 

"Stimmt, eigentlich sollte sich mein Spross dazugesellen. Nun, vielleicht steht er noch immer wie eine Salzsäule herum und kann sein Glück nicht fassen."
 

Grübelnd schweifte sein Blick zwischen Kadischa und Sephiroth hin und her.
 

Sephiroth zuckte ebenso mit den Schultern.
 

"Vielleicht traut er sich auch einfach nicht", schmunzelte er nun wieder.
 

"Wer weiß schon genau, was in seinem Dickschädel vorgeht...", nuschelte der Rote und lehnte sich mit an das offene Fenster.
 

Der Prinz ging aus der Eingangshalle heraus und in den Garten.
 

Er spazierte durch den Sonnenschein und tapste in die Richtung, aus der er ein Platschen gehört hatte.
 

"Der schon wieder", murrte Kadaj leise, als er Reno sah, tat aber so, als hätte er ihn nicht gesehen und warf munter weiter seine Kieselsteine.
 

"Da bist du also! Ich habe dich schon gesucht, Prinzessin."
 

Mit einem Lächeln auf den Lippen trat er näher zu Kadaj heran.
 

"Ich wollte mich nochmal für deine Entschuldigung bedanken. Das war lieb von dir, danke."
 

Und dann knuddelte er Kadaj ohne Vorwarnung einmal richtig durch.
 

Kadaj erwiderte das lächelnd, dann aber wollte er aufstehen, sich die Beine vertreten und wurde aber von einem knuddelnden Reno aufgehalten.
 

Erschrocken zuckte er zusammen, versuchte ihn von sich zu schieben.
 

"Was machst du da?", verlangte er zu wissen und schaute den Rothaarigen fragend an.
 

"Mich nur nochmal bedanken, meine Teure und darum wirst du nun geknuddelt..."
 

Ohne weitere Worte drückte er Kadaj noch einmal ganz fest und ließ ihn dann los. Grinsend trat der Prinz dann einen Schritt zurück und schaute sein Gegenüber an.
 

"Ich will aber ... arg ...", wehrte er sich gegen die Knuddle-Attacke und versuchte ihn von sich zu schieben.
 

Erst, als Reno selbst losließ, sortierte sich Kadaj wieder und schaute etwas bedröppelt.
 

Das Grinsen war noch immer da.
 

Breit, etwas frech aber nicht böse.
 

Eher wie ein Lausbube, der gerade ein Mädchen mit einem dicken Frosch geneckt hatte.
 

Bei sich dachte er aber, dass sie wirklich feingliedrig war und hoffte dann, ihr nicht wehgetan zu haben.
 

"Wehe du machst das noch mal, ich mag es nicht geknuddelt zu werden!", drehte er sich schließlich wieder zu Reno hin und zog dabei eine Schnute.
 

"Nein? Dabei ist das doch nichts Schlimmes oder Unanständiges. Ich für meinen Teil mag es ganz gern."
 

Leicht mit den Schultern zuckend zwinkerte er scherzhaft und besah sich die Schnute. "Also, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, ihr seid sehr schnell flunschig. Aber was versteht ein Schuft schon davon..."
 

Bitte was sollte er sein, flunschig?
 

Was war das denn für ein Begriff?
 

"Reno, du überraschst mit Wörtern, die selbst ich nicht kenne", meinte er deswegen kopfschüttelnd und blickte ihn ernst an.
 

"Erzähl mir nicht, du hast das Wort wirklich noch nie gehört, Prinzessin? Es bedeutet schmollend sein oder auch eine Schnute zu ziehen. Das ist flunschig", erklärte Prinz Rotschopf und dachte, dass dieses Wort doch so ziemlich jeder kennen müsste.
 

"Sagt mir nichts, nein", wiederholte sich Kadaj und fand es auch nicht so schlimm, nun dieses eine Wort nicht zu kennen.
 

"Ich dachte immer, jeder kennt dieses Wort. Schorrig ... ihr solltet öfter aus dem Schloss raus und was von der Welt sehen."
 

Sich an den Rand des Teiches setzend, nahm er ein Steinchen und ließ es über die Wasseroberfläche hüpfen.
 

Kadaj drehte sich um, schritt hinter Reno und setzte sich schließlich auch noch hinter ihn.
 

"Na ja, bald komm ich ja hier auch raus und dann kann ich das nachholen", legte er den Kopf auf seiner Schulter ab und sah dem hüpfenden Stein hinterher.
 

"Wenn du denkst, als Königin hast du mehr Freiheiten, dann stimmt das nicht wirklich. Du musst dann auf vieles im Schloss achten, sorge dafür tragen, dass es an nichts mangelt, Bedienstete einstellen oder entlassen... einen riesigen Haushalt führen. Das wird viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Königin aus dem nördlichen Reich verzweifelt schon fast daran", brummelte Reno und dachte daran, was er erst noch zu leisten hätte…
 

"Auch das noch. Na da kommt ja einiges auf uns zu", seufzte Kadaj leise, nachdem er den kleinen Vortrag gehört hatte.
 

"Nur gut, dass es nen Koch gibt und Küchenpersonal, dazu ne Putze und so vielerlei anderes. Ich muss also gar nicht so viel machen, nur eben ein liebes Frauchen sein!"
 

Fast hätte er sich übergeben, grinste rasch aber wieder und schaute weiter über Renos Schulter.
 

"Liebes Frauchen... ein guter König zu sein, das ist auch nicht leicht. Recht sprechen, für Frieden und Ordnung sorgen, die Wünsche des Volkes erfüllen und seine Nöte erkennen... das wird auch keine Zeit großartig lassen, um hinaus in die Welt zu gehen. Außer zum Kampf", grummelte er leise.
 

Der Verlust seiner Freiheit nagte schon etwas an ihm, er liebte es frei zu sein, doch zum Wohle des gesamten Volkes musste er sich zurücknehmen, das war ihm klar.
 

Kadaj seufzte nur noch mehr, hin und wieder nickte er nur.
 

"Das wird schon, nur nicht den Kopf hängen lassen", sprach er dem Rothaarigen Mut zu.
 

"Danke, das gebe ich auch gern an euch zurück, denn ihr werdet auch zu strampeln und zu kämpfen haben. Spätestens, wenn alle nach einem Thronerben schreien. Dieser Druck wird immens werden..."
 

Mitleidig klang seine Stimme nun schon fast. Für die Prinzessin würde dieser Zwang noch größer sein, als für ihn und da sie keine Kinder haben wollten, würde das eine Tortur werden.
 

"Öhm ..."
 

Kadaj schluckte schwer.
 

Einen Erben, noch dazu mit ihm?
 

Wie sollte das denn bitte gehen?
 

"Weißt du Reno, ich kann keine bekommen. Somit bin ich also aus der Sache raus. Da können die schreien, wie sie wollen und von nichts, kommt auch nichts."
 

"Entschuldigung, ich bin ein Trampel, ich weiß. Wollte dir da nicht zu nahe treten, tut mir leid."
 

Er hatte das Gefühl, sie nun verletzt zu haben.
 

Das wollte er nicht.
 

Necken, frotzeln, aber nicht verletzen.
 

Kadaj wuschelte Reno durch die Haare, dann seufzte er erneut.
 

"Du musst dich nicht entschuldigen, nicht dafür."



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