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Perfekt wie Du

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein Song von Got7, der ganz gut zu diesem Kapitel passt: https://www.youtube.com/watch?v=T0iPB_JyS5g Komplett anzeigen

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Ich wusste, dass deine Seele brannte.

Deine Augen allein haben schon gereicht, um dich vollständig lesen zu können. Mehr brauchte ich nicht, um zu verstehen, wie sehr du meine Lippen wolltest.

Wie du mich anstarrtest. Ich liebte das Gefühl von dir gewollt zu werden. Ich liebte deine Lippen auf meiner Haut zu spüren, deine Finger, wenn sie mich sanft berührten, nur um im nächsten Moment Gefühle in mir zu wecken, von denen ich nicht mal wusste, dass es sie gab.

Dein Körper war genauso, wie ich es mir immer schon von einem Mann gewünscht hatte. Deine glänzende, braun gebrannte Haut passte perfekt zu deinen glatten, schwarzen Haaren, die dir bis zu den Augen reichten. Dein athletischer, schlanker Körper machte jede Frau und so manchen Mann verrückt.

Auch dein Intellekt lag überm Durchschnitt. Du wusstest über die Welt Bescheid und liebtest es, dich stundenlang mit irgendwelchen Computerprogrammen zu beschäftigten, die ich auch mit viel Anstrengung nicht verstanden hätte. Und dabei war ich nicht dumm.

 

Du warst einfach perfekt.

 

Doch ich brannte nicht für dich. Vielleicht für deinen Körper, aber definitiv nicht für dich.

 

Was war los mit mir? Warum konnte ich dich nicht lieben?

 

Vielleicht war es dein Charakter, ja, deine Einstellung zu anderen Menschen, die mir Angst machte. Du versichertest mir zwar immer wieder, wie sehr du mich liebtest, wie sehr du mich brauchtest, doch wie konnte ich mir denn so sicher sein, dass nicht auch ich einer war von den vielen Marionetten, die tagtäglich nach deiner Musik tanzten? Du spieltest Menschen nämlich nach allen Regeln der Kunst gegeneinander aus, um in jeder Situation die Oberhand zu haben.

Ich brannte nicht für dich und du wusstest es. Du warst nicht blind. Und doch konntest du dich nicht von mir trennen.

Als du mich damals gefragt hast, ob wir für einander gemacht seien, wie hast du dich da gefühlt? Hattest du gehofft ein „Ja“ von mir zu hören? Du kanntest doch schon die Antwort, bevor ich auch nur ein Wort zu sprechen hatte. Warum hattest du also diese dumme Frage gestellt? Ich war zwar ähnlich kalt und distanziert wie du in meiner Art, aber ich hasste es, anderen diese Seite von mir zu zeigen. Besonders dir.

Mir blieb nichts Anderes übrig, als dir zu antworten. War da ein wenig Hoffnung, die ich in diesem Moment in deinen Augen aufblitzen sah? Wahrscheinlich nicht. So dumm und naiv konntest du einfach nicht sein. Ich hätte lügen können, ja, aber auf solche Spielchen ließ ich mich niemals ein und auch das wusstest du ganz genau.

„Für mich macht es keinen Unterschied, ob ich mit dir zusammen bin oder nicht. Es ist schön, dich da zu haben, ich würde aber nicht daran sterben, von dir getrennt zu sein. Sorry.“

Die Wochen danach meldetest du dich nicht mehr so oft bei mir, wie ich es von dir gewohnt war. Wir trafen uns weiterhin. Wir küssten einander. Wir schliefen miteinander, aber du sprachst jetzt viel weniger mit mir. Hatte ich deinen Stolz verletzt oder dir wirklich das Herz gebrochen? Ich wusste es nicht. Mir war es nicht besonders wichtig, die Antwort auf diese Frage zu kennen.

 

Erst als du mir an diesem verschneiten Dezemberabend einige Monate später einen Heiratsantrag machtest, verstand ich den Ernst der Lage, in die wir uns beide hineinmanövriert hatten. Ich hatte nichts von deinen Plänen vorher geahnt, denn wir hatten schon oft Dates in teuren Restaurants gehabt. Als du den Ring rausholtest aus deiner Tasche, da empfand ich nicht sehr viel. Er war schön, der Ring. Aus Weißgold und mit vielen kleinen, glänzenden Diamanten besetzt. Du hattest einen guten Geschmack was Mode und Schmuck betraf, das konnte man an deinem eigenen Kleidungsstil sehr schnell erkennen. Diese saß immer wie angegossen an dir. So auch an diesem Abend. Dem Anlass entsprechend hattest du einen dunklen Maßanzug an und dazu dunkelbraune Lederschuhe. Am linken Arm trugst du eine schwarze, teure Markenuhr, von denen du so einige Zuhause hattest.

Die erwartungsvollen Gesichter der anderen Gäste ließ mich dann endlich begreifen, dass dieser Abend kein normaler sein würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  konohayuki
2017-07-01T22:01:38+00:00 02.07.2017 00:01
Hallo :)

Ich muss sagen, die Kurzbeschreibung war es letztendlich, die mich zum Reinlesen bewegt hat. "Liebesgeschichte über zwei Menschen, die sich nicht lieben." klingt schon irgendwie paradox, aber auf der anderen Seite auch interessant für eine Geschichte. Da können sich ja ganz interessante Sachen draus ergeben.

Beim Lesen habe ich mich tatsächlich mit dem Tempus etwas schwer getan. Falsch ist er nicht, aber ungewohnt. Und bis jetzt bin ich noch nicht ganz damit warm geworden.

Trotdem, den Einstieg finde ich sehr gut gelungen. Mir gefällt dein Schreibstil an für sich (wenn man mal von dem Tempus, an den ich mich einfach gewöhnen musss, absieht). Auch wenn du lange Sätze schreibst, sind sie angenehm zu lesen und man verliert nicht mitten drin den Faden.

>Auch dein Intellekt lag überm Durchschnitt.
Hier muss ich tatsächlich sagen, das "überm" will für mich mit dem Tempus und dem ganzen Text herum nicht passen. Es wirkt so ... ich weiß gerade gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Am besten bringt es glaube ich "das Register passt nicht" auf den Punkt. Vielleicht wäre hier "war überdurchschnittlich" oder "lag über dem Durchschnitt" besser?

>Doch ich brannte nicht für dich. Vielleicht für deinen Körper, aber definitiv nicht für dich.
Kommt ja nun auch vor. Finde ich absolut menschlich. Ebenso die Reaktion des Gegenüber.

>Du versichertest mir zwar immer wieder, wie sehr du mich liebtest, wie sehr du mich brauchtest, doch wie konnte ich mir denn so sicher sein, dass nicht auch ich einer war von den vielen Marionetten, die tagtäglich nach deiner Musik tanzten?
Finde ich ein sehr gelungenes Bild! Hat mir sehr gut gefallen.

>Hatte ich deinen Stolz verletzt oder dir wirklich das Herz gebrochen? Ich wusste es nicht. Mir war es nicht besonders wichtig, die Antwort auf diese Frage zu kennen.
Die Ehrlichkeit ist sehr erfrischend. Ich mag deinen Charakter hier, obwohl ich persönlich in ihrer Situation vermutlich anders handeln würde. Aber gut, das ist ein anderes Thema. Realistisch finde ich die Einstellung aber auf jeden Fall.

>Ich hatte nichts von deinen Plänen vorher geahnt, denn wir hatten schon oft Dates in teuren Restaurants gehabt.
Eine rein subjektive stilistische Anmerkung: Persönlich würde ich hier das "vorher" direkt nach das "hatte" setzen, das liest sich in meinen Augen schöner.

>Als du den Ring rausholtest aus deiner Tasche, da empfand ich nicht sehr viel.
Bei "rausholtest" ist es für mich wieder das Register, das nicht ganz passen will. Würde hier eher ein "herausholtest" sehen.

Meh. Jetzt will ich wissen, ob die Antwort ein ja oder nein wird. Vom Text vorher würde ich auf ein "nein" tippen, aber wer weiß, ob ich da nicht doch noch überrascht werde ...

Vielleicht wird die Frage ja schon im nächsten Kapitel beantwortet?

Du hast auf jeden Fall einen neuen Leser für die Geschichte hier gewonnen.

Liebe Grüße,
konohayuki
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