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Eiskalter Regen

von

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“Bäh, hier stinkt alles nach Alkohol!” Yurio verzieht sein Gesicht und blickt sich suchend um. Warum ist er nochmal in diesen stinkenden Laden voll Alkohol gegangen? Stimmt, wegen Viktors Verlobungsfeier. Viktor trinkt gerne ein wenig roten Wein oder auch viel...Schnell schnappt er sich einen Korb und schlängelt sich durch die Regale voller Bier, Ramazzottis, Wein, Sekt und anderen alkoholischen Getränken.

Als er endlich Viktors geliebten Rotwein, zwischen den gefühlten 100 anderen Sorten, die eh alle gleich schmecken, gefunden hat, nimmt er zwei Flaschen heraus und legt sie in den Korb.

“Yuri, was machst du hier?” Yurio zuckt zusammen und dreht sich langsam in die Richtung, aus der die Stimme kam.

Yuuri Katsuki steht vor ihm, ebenfalls einen Korb voll Rotwein unterm Arm.

“Ich..” stammelt Yurio und versucht sich, zusammenzureißen,”habe für Viktor ein Geschenk geholt!”

Yuuri stutzt: “bist du nicht zu jung, um so etwas zu kaufen?” Da ging Yurio ein Licht auf. “HA! Deswegen starren alle im Laden mich an?!” Er nickt.
 

Yurio nimmt die Tüte mit seinem Geschenk von Yuuri entgegen. “Jetzt musstest du es mir mit kaufen.” Ein wenig mies fühlt er sich schon, aber er kann dafür ja nichts. Wer stellt denn bitte die Regel auf, das minderjährige nicht mal Geschenke für Erwachsen kaufen dürfen?

Der Russe dreht sich um und geht ein paar Schritte, bleibt dann aber nochmal kurz stehen.

“Alles Gut zur Verlobung, du Moppel!”

Dann geht er, und spürt, dass der Japaner sich darüber freut.

Was ist das nur für ein scheiss Gefühl? Er fühlt sich als ob er neidisch wäre? “Pah, ich und neidisch!” schnell verdrängt er den Gedanken und macht sich auf den Weg nach Hause, Opa wartet bestimmt schon.
 

Sein Opa hat ihm ein leckeres Essen gezaubert und mit einem zufrieden Völlegefühl liegt Yurio mit seiner Katze auf seinem Bett. Seine Katze schnurrt zufrieden und lässt sich von ihm streicheln.

Als er auf Insta auf den Beitrag von Viktor stößt, den er zu seiner Verlobung gepostet hat, kommt sein Essen fast wieder hoch.

Es ist ein Foto, auf dem beide sich in die Augen schauen und dabei so verdammt schleimig aussehen.

Schnell scrollt Yurio weiter.

Pitchit hat neue Selfies hochgeladen und auf einem Foto von ihm und Yuuri gratuliert er den beiden für ihr Glück.

Der nächste Beitrag ist von Chris. Sein neustes Model Bild, ebenfalls mit Glückwünsche für die beiden Turteltauben.

Yurio schnaubt. Na und, dann sind sie eben verlobt, was ist so wichtig dabei?

Doch da kommt Yurio eine Frage auf, die er wirklich gerne beantwortet haben will.

Er schießt ein Foto von seiner, nun schlafenden, Katze und schreibt dazu: `Wer von euch beiden hat denn den anderen gefragt?`

“Und Absenden!” Kaum ist es gepostet, kommen schon, von seiner Haterbase, Kommentare auf. “Unser Yurio findet bestimmt nie sein Glück!” “Neidisch?”

Der Russe seufzt und streichelt seine Katze weiter.

Morge ist die Verlobungsfeier, in 3 Monaten dann die “langersehnte” Hochzeit.

“Ich hab das Geschenk noch nicht verpackt”, fällt ihm grad auf und schnappt sich das Geschenkpapier, das er von seinem opa dafür bekommen hat.

Ein blaues Geschenkpapier, es strahlt wie das Eis. Dazu ein silbernes Geschenkband, dessen Farbe an Viktors Haarfarbe erinnert.
 

Als die Uhr der Kirche 8 Uhr abends schlägt, ist Yurio gerade mit duschen fertig und geht, in Hosen und mit Handtuch um den Hals in die Küche.

“Guten Abend, Yurio…” Yurio zuckt total zusammen, als er von Otabek, der am Küchentisch sitzt und Kaffé trinkt, begrüßt wird. Der ist sichtlich über seine Muskeln erstaunt, die noch leicht feucht glänzen.

Er nickt und schnappt sich sein Hemd, das an der Lehne seines Stuhls hing.

Er schlüpfte hinein und betrachtete sich im Spiegel. “Steht mir nicht”, stellt Yurio leise fest und versucht, vergeblich, die Krawatte anzuziehen.

“Was is das für´n Scheiss?” flucht er, nachdem er mehrmals scheitert.

“Lass mich das machen!” Otabek nimmt die Krawatte aus seiner Hand und bindet sie ihm geschickt um.

Als er fertig ist, sieht der schwarzhaarige den Russen an und lächelt sanft. Es wirkt, als würde er wollen, das Yurio auch lächelt, doch der starrt ihn nur an und schnappt sich seine Jacke, mit einem Löwen aufgestickt, natürlich.

“Wir müssen weg, ehe meine Schwester zurückkommt.” Der Tiger-fan schnappt sich einen Motorradhelm von Otabek und öffnet die Tür.

“Los, jetzt!”
 

Die Stadt legt sich gerade schlafen, und die beiden sehen in ihren Anzügen und auf ihrem Motorrad gar nicht so ungewöhnlich aus.

Die Feier findet in einem noblem Restaurant statt, und Yurio, der sich doch noch andere Kleidung mitgenommen hat, zog sich doch um. Diese verdammtn, vornehmen Klamoten hasst er einfach zutiefst.

Sein Löwenpulli, eine dunkle Jeans und seine tiger gefleckten Schuhe begleiten ihn halt überall hin.

Jetzt fällt er auf wie ein bunter Pudel, doch das tut er ja oft genug.

Mit seinen 16 Jahren ist er ja nicht nur der jüngste, sondern mit seinen 1,63 cm Größe auch einer der kleinsten. da machen andere Klamotten auch kaum was her.
 

Endlich treffen die glücklichen ein und alle Gäste, wie deren Familien und Freunde begrüßen sie freudig. Yurio bleibt einfach auf seinem Stuhl sitzen schließlich sind die beiden eh den ganzen Abend noch da.

Sein geschenk hat er schon auf den Geschenkestapel gelegt. Überall liegen Geschenke, groß und klein, aufwändig verpackt oder gar nicht verpackt.

“hallo, Yuri-chan” Viktor steht hinter ihm. “Bist du gewachsen?” Er funkelt den Russen fies an und Viktor muss lachen. Macht eure Geschenke schon auf, ich will so schnell es geht wieder verschwinden.
 

DEr Geschenkestapel verkleinert sich langsam, und Viktor wird langsam immer mehr betrunken.

Der Raum stinkt nach Alkohol und Yurio schafft es kaum mehr, klare Gedanken zu fassen.

“Alles OK?” Otabek steht neben ihm und sieht ihn besorgt an. “Ich hasse diesen Gestank! Ich glaub ich geh heim” Er dreht sich um, zieht seine Jacke an und verlässt den Raum.
 

Die Luft draussen ist frisch und riecht nach Regen. Na toll, einen Schirm hat er natürlich nicht dabei. Schnell geht er los vielleicht es daheim, bevor es anfängt zu regnen. Die klare Luft erhellt seinen Kopf und langsam geht das Schwindelgefühl zurück. Nur Kopfschmerzen bleiben noch.

Der erste Regentropfen fällt auf seine Stirn und Yurio blickt in den Himmel. Der ist grau, die Sterne scheinen heute nicht durch die Wolkendecke, der Mond ist matt und leuchtet kaum.

Immer mehr Regentropfen prasseln auf ihn nieder, doch Yurio ist zu erschöpft, um sich fortzubewegen. Er sieht einfach in den Himmel hinauf.

Was ist das nur für ein Gefühl, wenn er die beiden ansieht? Eifersucht? Aber worauf denn, auf die beiden ganz bestimmt nicht, so viele Herzen wie um denen rumfliegen, ist ja schon widerlich!

Ein Blitz zuckt über den Himmel und reißt ihn aus seiner Starre. Schnell läuft er los, seine Schuhe weichen durch die Pfützen auf. Und genau jetzt springt die Ampel auf rot, der Regen wird immer stärker und bis nach Hause ist es noch weit.

Ein 24/7 Konbini leuchtet am Ende der Straße auf. Dort gibt es bestimmt etwas zu essen, denn sein Magen knurrt verdächtig laut. Doch das einzige Geld das er bei sich trägt, muss er für einen Schirm blechen. Oder doch essen?
 

Vor Nässe triefend betritt er den Laden und die Kassiererin starrt ihn entgeistert an. “Was?” mault Yurio und schnell schaut die Frau weg.

Yurio verschwindet hinter einem der Regale und sucht nach billigen Power Riegeln, einem Regenmantel und Taschenwärmern, denn durch die nassen Klamotten ist Yurio durchgefroren.

Die Schiebetür öffnet sich wieder. Ein Schirm schließt sich und die Schritte kommen gezielt näher. Yurio, mit 3 Riegeln im Arm, einem gelben Plastik Mantel und mehreren Taschenwärmern fühlt sich irgendwie angesprochen, als eine Stimme, die er kennt, ruft: “Bist du da?” “Ja!” röchelt Yurio und geht ein paar Schritte vor, wird dadurch von der Person umgerannt und alles fällt auf den Boden.

“Ähm-” Schnell schnappt Yurio sich alles und die Person versucht, ihm zu helfen.

Otabek nimmt die Sachen hoch und sieht Yurio verdutzt an.

“warum bist du so durchnässt?” “Regen” antwortet Yurio kalt und merkt, wie durch Otabeks Blick seine Backen sich erhitzen. Ist er etwa krank?

Schnell bezahlt Yurio die Sachen und drückt einen der Riegel still in Otabeks Hand.

Dann gehen sie beide nach draußen, der Regen hat nachgelassen und der Mond kämpft sich durch die Wolken.

Na toll!” schnaubt Yurio, “umsonst gekauft!”

“Nein, nichts ist umsonst.” Otabek lächelt sanft und drückt Yurio einen Helm in die Hand. “Die beiden waren anfangs echt sauer, das du fort bist. Ich sagte, deinem Opa ginge es nicht so gut. Danach haben sie es akzeptiert, dass du einfach fort bist.”

Yurio nuschelt etwas unverständliches und schwingt sich hinte Otabek auf die Maschine.

Still fahren sie durch die Straßen Moskaus, auf den Weg zu Yurios Zuhause. Zum Glück war Otabeks Hotel nicht weit entfernt, sodass es kein großer Umweg für ihn ist.
 

Als sie ankommen und Yurio Otabek de Helm zurückgibt, sieht Otabek ihn tief an.

“Warum lächelst du eigentlich nie? Du siehst immer so ernst aus.”

Yurio seufzt: “ich habe keinen Grund zu Lächeln. Wenn ich einen hätte würde ich es tun.”

“Und was sind Gründe dazu?”

“Das die Person die ich liebe, mich auch lieben würde.”

“Und wer ist das?”

Yurio errötet.

“Jemand den ich kenne?” fragt Otabek und geht im Kopf Leute durch, die Yurio mögen könnte.

“Ja, du kennst die Person. Sehr gut sogar.”

Die Katze seines Opas kommt und Yurio nimmt sie in den Arm.

“Ich kenne die Person sehr gut? Wer denn?”

Yurio seufzt, zieht Otabek an seiner Krawatte zu sich runter und küsst ihn auf die Lippen.

Sie schmecken nach Cola und auch ein wenig nach dem Powerriegel.

Als Yurio ihn loslässt, spürt er seine Backen vor Hitze nicht mehr und geht schnell ins Haus.

Otabek bleibt auf dem Motorrad zurück, seine Backen sind rot und er strahlt über ganze Gesicht.
 

3 Monate später, die Hochzeit ist schon im vollen Gange. Die Zeremonie ist fast vorbei und das Paar strahlt über beide Ohren.

“Jetzt wird, nicht die Braut, sondern Yuuri, den Blumenstrauß werfen. Ihr kennt die Tradition ja” trellert Yuuris Mutter fröhlich und Yurio, der mit Otabek etwas weiter hinten steht, kann die Blumen bis hier riechen.

Und dann lässt Yuuri sie los. Einige Gäste weiter vorne versuchen verzweifelt, ihn in die Finger zu bekommen. Der Geruch der Blumen kommt immer näher und das Geräusch, das jemand die Blumen auffängt, bleibt nah an ihm hängen.

Der komplette Saal ist still und Yurio merkt erst nach wenigen Sekunden, dass Otabek die Blumen, selbst erstaunt darüber, in den Armen hält.

“Und wer ist die glückliche, der du diese Blumen geben wirst? Diese Person darfst du nach Tradition nach, jetzt küssen.”

Otabek wird leicht rot und das Hochzeitspaar sieht ihn an. Wer ist die glückliche?

Knallrot dreht Otabek sich zu Yurio und reicht sie ihm.

“Für dich…” er schämt sich so, das er ihn kaum ansehen kann.

Yurio seufzt.

“Jetzt mach schon, es ist schließlich Tradition.”

Und dann küsst Otabek Yurio. Alle sind erst verwundert dann erfreut und klatschen laut.

Yuuri sieht Viktor an und der lächelt.

“Bald feiern wir bestimmt die nächste Hochzeit, nicht wahr?” Yuuri kichert und sieht die beiden an, die knallrot nebeneinander stehen und kein Wort herausbekommen.
 

Liebe braucht keine Worte, man versteht sie auch ohne!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Kommentare, Wünsche, Anmerkungen sind gerne erlaubt :D
Danke fürs Lesen, saranghae, eure
Lou_Dream_Caelum Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Leucan
2017-07-23T23:23:40+00:00 24.07.2017 01:23
Etwas sehr süßes für zwischendurch. Sehr schön und niedlich :D

LG KC


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