Zum Inhalt der Seite

Second Wind

Fortsetzung zu "The Longest Hour"
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Accteptable Losses

Chapter Four: Acceptable Losses
 

Sonoko Suzuki starrte sie mit erbleichtem Gesicht an; die kleine Tasche die sie hielt fiel mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden. Ran, Shinichi und Eri-san starrten zurück.
 

Es herrschte eine laaaaange Stille....
 

Keine wollte oder war in der Lage die erste Bewegung zu machen; Erstarrt dachte Conan/Shinichi //Nun, es war unvermeidbar--- früher oder später musste es jemand durch Zufall erfahren--- aber musste es unbedingt das schnellste Mundwerk im Osten sein?//
 

Eben genanntes Mundwerk öffnete und schloss sich momentan wie ein gestrandeter Fisch.
 

Schließlich sprach Sonoko mit sehr leiser Stimme: "Ihr--- ihr seid--- Was --- Ich habe euch gehört --- " Sie schien keinen sinnvollen Satz hervorbringen zu können; nach ein paar vergeblichen Versuchen blinzelte sie schwer und schloss ihren Mund. Dann sah sie direkt zu Eri-san: "Ich glaube ich muss mich setzen."
 

Und sie setzte sich hin, genau dort in den Türbogen. Mit weiten Augen blickte Sonoko wie ein Fisch von Ran zu Shinichi, von Shinichi zu Ran...
 

Conan/Shinichi seufzte. //Wenn ich nichts unternehme gerät sie in Panik, und wenn sie in Panik gerät, ist das Spiel aus. Ich sollte das besser jetzt regeln.// Er stand auf, und streckte die Hände aus. In seiner besten ,Conan-kun'-Stimme zwitscherte er "Bleib da, Sonoko-kun; geh nirgendwo hin..." Alle Augen folgten dem Jungen als er in die selten benutzte Küche ging; keiner sagte ein einziges Wort.
 

//Mal sehen, Gläser, Gläser... ah, da sind sie. Kaltes Wasser? Nein, irgendwas mit etwas Zucker darin. Was ist im ,Kühlschrank'? Oh, gut, Saft müsste okay sein.// Er füllte vier Gläser, stellte sie auf ein kleines Tablett, das er unter der Spüle fand. //Es könnte schlimmer sein,// dachte Conan/Shinichi als er das Tablett mit dem Saft nahm. //Sie hätte statt geschockt zu sein auch schreien können; Schock ist okay, mit einem Schock können wir umgehen...//
 

Der junge Detektiv fragte sich, ob er erschöpft wurde. Mit einem Grinsen brachte er das Tablett zurück ins Zimmer.
 

Niemand hatte sich weit bewegt soweit er erkennen konnte; der Junge reichte jedem ein Glas. Sonoko nahm ihres ziemlich benommen; sie nahm einen großen Schluck Saft und schien sich ein wenig zu entspannen. Als Conan/Shinichi Ran ihres gab trafen sich ihre Blicke; sie sah ihn hilfesuchend an. //Niemandes Schuld, Ran-kun, das ist niemandes Schuld; es ist einfach passiert. Weißt du, vielleicht ist das eine gute Sache, dass sie es so früh herausgefunden hat--- zumindest falls wir es schaffen, dass sie ihre Klappe hält. Das wird meist dein Job sein.//
 

//Gott sei Dank nicht meiner...//
 

//... und wenn du jetzt nicht bei mir wärst würde ich wirklich in Panik geraten.// Er setzte sich auf eine der Kisten und blickte ihren Besucher mit einem ungläubigen Blick an; sie umklammerte ihr Glas, als würde ihr Leben davon abhängen, ihren Blick immer zwischen ihm selbst und Ran hin und herschweifend. Nach einem Moment ließ er es, so ,Conanmäßig' zu tun und redete mit seiner normalen Stimme: "Ahhh--- Sonoko-kun? Ich glaube es wäre dumm anzunehmen, du hättest nicht verstanden was du gerade gehört hast, oder?"
 

Das schien ihre Aufmerksamkeit zu erregen; die junge Frau sah in sein Gesicht. Nach ein paar Versuchen gelang es ihr auch einigermaßen sinnvolle Sätze hervorzubringen. "Du bist --- Shinichi? Wirklich Shinichi? C-Conan-kun? Und Ran ist---" Ihre Augen schwangen zu dem kleinen Mädchen, das nun auf dem Boden sah. Sich ein wenig erhebend legte Eri-san einen Arm um die Schultern ihrer jungen-alten Tochter.
 

Als Ran sprach war ihre Stimme sehr, sehr leise. "Ich.... konnte es dir nicht erzählen, Sonoko... Tut mir Leid. Das Geheimnis war nicht allein meines, auch wenn ich es dir erzählen wollte . Du warst immer meine beste Freundin, und ich habe es gehasst dir das zu verheimlichen." Conan nickte ein Bisschen, nahm einen weiteren Schluck Saft. Im Moment würde er Ran nicht viel helfen können.
 

Das kleine Mädchen sah auf in das Gesicht ihrer Freundin. " Bitte sei mir nicht böse, Sonoko-chan--- Ich konnte es dir nicht erzählen! Nicht einfach so, nicht ohne einen guten Grund--- je mehr Leute wissen, dass wir so sind, um so gefährlicher ist es!!" Eine einzelne Träne ran ihr über ihre runde Wange, einen Moment später gefolgt von einer weiteren. "...Und jetzt wird es auch gefährlich für dich sein..."
 

Und das drang mehr zu durch als Conans Worte es hatten. Sonoko öffnete ihren Mund und schloss ihn daraufhin wieder, sie war komplett sprachlos (nichts das bei ihr besonders oft vorkam, dachte der Junge). Langsam ging Sonoko auf ihre kleine Freundin zu. Als sie sie erreichte wich Ran einen Moment zurück--- und dann, tief Luft holend, stand sie auf.
 

Sonoko sah tränenüberströmt auf die Kleine herab, Rans Kinderkörper reichte ihr gerade mal bis zur Hüfte.
 

"....R-Ran?"
 

Das kleine Mädchen lächelte matt. "Ich fürchte schon... Ziemlich komisch, ne? Das ich so bin---" Der Satz brach schluchzen ab, und das erste Mal seit ihrer Verwandlung brach Ran Mori in Tränen aus.
 

Conan/Shinichi fand sich auf seinen Füßen wieder ohne bemerkt zu haben, dass er sich bewegt hatte; er runzelte die Stirn, und dachte //Ah, Ran--- ich mag es nicht wenn du weinst---// aber ihre Mutter hielt ihn schnell zurück. Den Arm des Jungen ergreifend zog sie ihn nach unten und flüsterte, " Lass sie weinen. Das war alles so schwer für sie, und manchmal ist es genau das, was eine Person braucht--- sich auszuweinen: ich habe das erwartet."

Die ältere Frau kämpfte selbst mit den Tränen; Conan nahm tief Luft und setzte sich neben sie, und ließ Ran sich bei ihrer Sandkastenfreundin ausweinen.
 

***********
 

"Geht's wieder?" Eri-san gab ihrer Tochter, die jetzt auf der Wohnzimmercouch zwischen Sonoko und Conan saß, das letzte Glas Saft.
 

"Ich glaube... Tut mir Leid--- Ich wollte nicht so zusammenbrechen, nicht nachdem ich alles so weit geschafft habe, ohne größere Probleme---" Ran wischte sich mit einer Hand über die Augen.
 

Conan schaute sie an, sein Herz tat ihm in der Brust weh; obwohl ihre Augen gerötet und geschwollen waren, war er der Meinung, sie sei das schönste Geschöpf das er jemals gesehen hatte.
 

Und sie hatte geheult. Ihre Situation hatte sie zum Weinen gebracht. In gewisser Weise hatte er sie zum weinen gebracht indem er sie in die ganze Sache mit hinein gezogen hatte---
 

Der Junge schaute weg.
 

So dauerte es einen Moment bis Conan bemerkte, dass jemand mit ihm sprach.

"Conan--- Conan--- was ist--- Oh." Als er sie anblickte und sie seinen Gesichtsausdruck sah, seufzte sie und fasste ihn bei den Schultern, rüttelte ihn leicht durch.

"Ich habe es dir schon tausendmal gesagt: Es war meine Wahl, meine Entscheidung; du bist nicht dafür verantwortlich ."

Neben ihr rutschte Sonoko auf den Sofakissen herum, beobachtete die beiden mit hochgezogener Augenbrauen. Eri-san nippte an ihrem Saft, ein mattes Lächeln in ihrem Gesicht.
 

Die geschrumpften Teenager machten gaben aber auch ein Bild ab:

Ran, den Jungen immer noch an den Schultern packend mit tränenverschmiertem Gesicht und leicht sauer. Ihre Augen sprühten Feuer, als sie erneut an ihm rüttelte.

"Jedes Mal, wenn du dich dafür schuldig fühlst, wirst du völlig nutzlos; und wenn du völlig nutzlos wirst für mich, kannst du mir auch nicht mehr mit allem helfen. Ich meine..." Sie nahm ihre Arme runter und versuchte zu lächeln. "... der Shinichi den ich immer gekannt habe würde hier nicht so herumsitzen; er würde sich stattdessen jetzt mit mir streiten, anstatt..."
 

Er senkte wieder seinen Blick.

"Der Shinichi den du immer gekannt hatte ist momentan im Körper eines Kindes gefangen. Das lehrt einer Person Bescheidenheit---"
 

Auf der anderen Seite der Couch schnaubte Sonoko unfreiwillig: "Bescheidenheit? Du?" Sie unterdrückte ein leichtes Lachen. "Mal im Ernst, Con-, ich meine Shinichi-kun; selbst- selbst so bist du die am wenigsten bescheidenste Person, die ich je getroffen habe... egal ob Conan-kun oder Shinichi-kun."

Der Junge machte ein leicht irritiertes ,Hrmpf'; Sonoko schluckte den letzten Rest ihres Saftes und stellte das Glas auf dem Kaffeetisch ab. Sie lehnte sich zurück gegen die Kissen, schaute etwas ruhiger.
 

"Warum macht ihr beiden euch nicht mal daran, Sonoko zu erklären, was überhaupt vor sich geht? Bevor ihr Kopf explodiert, versteht sich. Ich bin sicher sie möchte eine Erklärung..."

Die ältere Frau nahm die leeren Gläser und brachte sie in die Küche. "Und in der Zwischenzeit, werde ich zusehen etwas zu Essen zu machen, das wir heute Abend mit zurück nehmen können..."
 

Sie stellte die Gläser in die Spüle und öffnete den Kühlschrank.

"Mal sehen... wir haben ein wenig hiervon, ein bisschen davon; ich kann ja versuchen auch etwas aus den Resten zu machen..."
 

Drei geschockte Gesichter starrten einander an. Obwohl Sonoko bei den vorherigen Abendessen nicht anwesend war, hatte sie Eri-sans Kochkünste schon einmal probiert--- so etwas konnte man nicht vergessen.

"A-Ahhh, nein, Kisaki-san---! Eigentlich war der Grund meines Kommens ein paar Sachen von Ran vorbeizubringen, die sie bei mir vergessen hatte und jeden mit zum Essen einzuladen; meine Eltern haben eine Reservation im Shiroi Shofuu für diesen Abend gemacht, aber ihr Flug hat sich verspätet und sie haben angerufen um zu sagen, dass sie vor morgen nicht nach Hause kommen werden... Und sie haben vorgeschlagen ob ich nicht euch alle fragen will mit mir Essen zu gehen?" Sie lächelte zu Ran. "Eine Art ,Willkommen in Japan' - Essen für die kleine Rin-kun, wisst ihr?"
 

Eri tauchte aus der Küchentür auf, und blickte überrascht. "Das ist schrecklich nett von dir Sonoko-chan, aber wir möchten uns dir nicht aufzwängen---"
 

Die Brünette winkte ab und unterbrach dir ältere Frau. "Nein, nein--- wirklich, es wäre großartig! Ich meine, ich hab mich echt mies gefühlt, weil Ran weg war und so, also--- Uhhhh... Nun, ihr wisst was ich meine!"

Conan blickte sie dankbar an.
 

Als Rans Mutter zurück in die Küche ging, konnte sie das laufende Wasser aus dem Hahn hören; Ran sprach sehr leise. "Wir werden sie überzeugen, Sonoko; um wie viel Uhr sollen wir da sein?"
 

Die Augen der jungen Frau fixierten erneut Rans Gesicht. "Ummm, um sieben, denke ich... Ran? W-Wie fühlt sich das an? Wieder so klein zu sein? Und wie zum Teufel ist das mit euch beiden passiert?!?"

Sie strich mit einer Hand ihrer Freundin durchs Haar. "Du siehst gleich aus... aber jünger , genau wie du ausgesehen hast, als wir noch Kinder waren..."
 

Das kleine Mädchen seufzte, schaute auf ihre Knie hinab. "Das ist eine lange Geschichte...." Sie stellte sich neben den Jungen und nahm eine Hand in ihre. "Shinichi, würdest du anfangen? Dein Teil kommt zuerst---"
 

Er sah von ihren Händen auf, die er mit einem leichten Lächeln angesehen hatte; als die brünette junge Frau eine Augenbraue hochzog wurde Conan/Shinichi leicht rot. "In Ordnung, Sonoko-kun--- aber pass auf; ich möchte das ganze nur einmal durchkauen. Hör mir also zu, okay?"
 

"Jetzt drucks nicht so rum und fang an, Chibi-chan...", murmelte sie. Er grinste zu ihr hoch und begann: "Das alles fing vor einem Jahr an, als Ran und ich Zeugen eines Mordes im Tropical Land wurden..."
 

Eri-san verschränkte ihre Arme und lehnte sich gegen die Küchentür, betrachtete das Gesicht ihrer Tochter als die Geschichte noch einmal erzählt wurde.
 

*************
 

"Warte--- hab ich das richtig verstanden? DU HAST EIN JAHR LANG BEI DEINER FREUNDIN ZUHAUSE GELEBT?!?"
 

".............................."
 

"Ich bin überrascht, dass Herr Mori dich jetzt nicht zu Fischfutter verarbeitet hat..."
 

"Oh, danke , Sonoko-kun--- jetzt fühle ich mich viel besser...."
 

**********
 

Stille.
 

Conan/Shinichi hörte auf zu erzählen und räusperte sich. "Nun das war mein Teil. Ich habe eine Menge ausgelassen, aber damit können wir uns ein andermal befassen...Ran?" Er schob seine Brille mit einem Finger hoch und lächelte das kleine Mädchen an. "Du bist dran..."
 

(//Und bitte Gott, lass Sonoko sich nicht an die Heißen Quellen erinnern von denen Ran ihr erzählt hat...//)
 

Ran atmete tief ein. "Mein Teil beginnt mit Blumen--- und einer Nachricht." Das Kind sprach zu Sonoko, aber ihre Augen waren auf Shinichis gerichtet; er wurde erneut rot und duckte sich, saß im Schneidersitz auf einem Sitzkissen. Eri-san lächelte als sie die beiden beobachtete.
 

**********
 

Und wieder, lange Stille...
 

Shinichi zuckte zusammen; er wusste genau was sie sagen würde. //Und jetzt kommt's....fünf, vier, drei, zwei, eins---//
 

"Das ist ja soooo romantisch !!!!" Sonoko war auf den Beinen.
 

//Ich glaube ich werde vor Verlegenheit sterben. Oder Sonoko-kun töten; vielleicht sollte ich lieber das stattdessen tun. Nein, dann müsste ich versuchen das Verbrechen zu vertuschen, und ich weiß dass das nie lange gut geht...//
 

Ran wurde rot. //Vielleicht würde sie mir gerne helfen Sonoko zu ermorden? Ich kann schon die Schlagzeilen sehen: "Grundschüler verbrennen Leiche eines Mitglieds der berühmten Suzuki Familie"// Er steckte seine Hände in die Taschen und sah zu Eri-san, die zu ihm zurücklächelte mit ZU viel vergnügen.
 

//Ich denke--- nein, ich bin mir sicher, sie genießt das. Was IST das für eine Frau?!?//
 

Mit den Armen winkend fuhr Sonoko fort: "Ich kann nicht glauben , dass du das nur getan hast damit ihr beiden zusammen sein könnt--- Ran, das ist das bezauberndste--- und ich dachte immer Shinichi sei solch ein Idiot weil er abgehauen ist und all das--- und die ganze Zeit war er genau HIER gewesen, und er war ganz schön clever für einen Kerl, und ich wette es war schrecklich für dich, Shinichi-kun---?"

Sie hielt inne um Luft zu holen; dann fuhr der Sonoko Express weiter----
 

"--- und jetzt seid ihr beide wieder kleine Kinder --- es ist wie in einem wirklich romantischen Anime , wisst ihr?? Die verzweifelte Suche nach einem Gegengift! Hey-Ich wette die Firma meines Vaters könnte für euch daran arbeiten, die machen alle arten von Projekten und---"
 

//Aaack!// Shinichi/Conan war auf den Beinen: "Uhh, nein ! --- Ich meine, nein danke, Sonoko-kun--- d-das ist nicht nötig, und nebenbei--- müssen wir dieses Geheimnis für uns behalten. Erinnerst du dich an die Black Organisation?"
 

Ran war genau hinter ihm, griff mit einer Hand nach Sonokos Ärmel. "Wenn irgendjemand herausfindet, dass Shinichi immer noch lebt, werden sie---"
 

Sonoko-kun hielt eine Hand hoch; "--- sag es mir nicht, sie werden ihn töten, dann dich , dann deine Mutter und deinen Vater, dann... ähm, diese Kinder mit denen du immer rumhängst, richtig, Chibi-chan? Und dann Agasa-san und dann... oh. Mich ." Die blonde hielt inne. Dann schaute sie triumphierend. " Bodyguards ! Mein Vater kann Bodyguards anheuern! Perfekt!" Sie schlug in die Luft.
 

"Das glaube ich nicht." Conan sah mit einem vielsagenden Blick zu Ran rüber: //Ran, sie gehört ganz allein dir... bitte? Ich kann mit Sonoko-kun nicht umgehen... Und wenn sie mich noch einmal ,Chibi-chan' nennt, sehe ich mich noch gezwungen Gewalt anzuwenden. Bitte?//
 

Das kleine Mädchen verstand den Blick und bedeutete ihrer Freundin, sich auf die Couch zu setzen. "Sonoko-chan, bitte hör mir gut zu..."
 

Die nächsten 15 Minuten verbrachten sie damit Sonoko zu erklären wie wichtig es war, das alles absolut strengstens geheim bleiben musste.
 

Vielleicht hatte sie es danach sogar begriffen.
 

Vielleicht.
 

************
 

Später verabschiedete sich Sonoko-kun mit einem Winken und einem ,Abayo, Chibi-chan! Kisaki-san! Wir sehen uns beim Dinner!'.
 

Es war, als sie bei Conan und Rans Schule vorbeikamen, als seine Gedanken wieder zum anderen Problem in seinem Leben abdrifteten: der Junge, Toshiro Nodomo. Wie zum Teufel hatte es der Junge geschafft, die nacht zuvor, aus seinem Zimmer zu verschwinden? Er hatte es nicht sehen können--- und für Shinichi Kudo, nagte dies an seinem Stolz. Die kleine Vermutung von Ran... nein. Nie. Auf keinen Fall. Er glaubte einfach nicht an Geister.
 

Er warf einen Blick auf die ruhige Gestalt neben ihm. Ran lehnte sich gegen das Fenster, ihre Augen halb geschlossen. Zuletzt war es doch ein sehr langer Tag gewesen... Conan lächelte in sich hinein, und sah ihr dabei zu, wie sich ihre Augen ganz schlossen.
 

Zurück zu Toshiro-kun...
 

...Also, wie hatte er so schnell verschwinden können??
 

Nun denn, er sollte sich einmal genau darauf konzentrieren was er wusste. Das half immer...
 

Fakt: Toshiro Nodomo, sieben oder acht Jahre alt, hatte von Mitsuhiko aus unerfindlichen Gründen vor ein paar Tagen eine Taschenlampe ausgeliehen.
 

Fakt: Toshiro-kun war seit damals nicht mehr in der Schule erschienen; er hatte Mitsuhiko die Taschenlampe stattdessen zurückgegeben als er im Park aufgetaucht war, von wo er unbemerkt entwischen konnte.
 

Fakt: Auf besagter Taschenlampe war eine Substanz gewesen die ziemlich wie Blut ausgesehen hatte. Erstaunlich frisch, auch noch. Blut trocknete relativ schnell (soweit Conan wusste). Wo war das Blut hergekommen?
 

Fakt: Toshiro-kun war in Conans Zimmer aufgetaucht, hatte mit ihm selbst und Ran gesprochen und hatte jemanden erwähnt, der ,nicht nett' war. Und da war noch etwas gewesen. Conan/Shinichi rief sich die leisen Worte des Jungen noch einmal in Erinnerung... Ich habe es herausgefunden...über die bösen Sachen. Daddy hat gesagt ich soll nicht schauen, aber ich hab's getan...lass dich nicht von ihm erwischen--- er tut so als wäre er nett, ist er aber nicht; er ist ein böser Mann. Lass dich nicht von ihm erwischen!
 

Fakt: Toshiros Vater, ein gewisser Hidori Nodomo, hatte gelogen, was den Verbleib seines Sohnes anging--- oder, er wusste einfach nicht, dass sein Sohn nicht außer Stadt war und Verwandte besuchte.
 

Conan biss sich auf die Lippe. Hier lief irgendetwas eindeutig falsch.
 

Was kam als Nächstes? //Hmmmm; das einzige wobei ich mir sicher bin ist, dass hier etwas vor sich geht, mehr nicht.// Was hatte Toshiro-kun noch gesagt, als er im dunklen Schlafzimmer stand?... Es ist Zeit für die Schule. Für mich ist jetzt immer Zeit für die Schule....
 

Also war die Schule ein guter Ausgangspunkt. Wenn Toshiro sich irgendwo verstecken würde- wenn er wegen dem ,bösen Mann', wer auch immer das war, in Gefahr war- gab es drei Hauptgebiete, wo er sein könnte: Toshiro Nodomos Zuhause, dort wo sein Vater arbeitete und ihre Schule. Sah ganz nach einem Entführungsfall aus...
 

Also, Schule; aber das musste bis morgen warten. Zuerst mussten sie zu einem Abendessen gehen.
 

**********
 

Conan schlüpfte in seine Jacke und strich sein verwuscheltes Haar glatt und sah sich nach seiner Lieblingsfliege um- die mit Professor Agasas kleinen ,Zusätzen'. Wo---? Oh, richtig! Ran hatte sie in der Nacht zuvor ausgeliehen um zu telefonieren.
 

Das Mädchen war nicht in ihrem Zimmer als er vorbeikam; er lugte mit dem Kopf um die Ecke und rief: "Ran-neechan?" bevor er sich selbst darüber wunderte. Wie oft, hatte er sie das letzte Jahr über so genannt? Ihr offener Schrank war noch immer mit ihrer Erwachsenen-kleidung gefüllt. Vom Türrahmen aus, wo er stand, konnte er einen Blick auf das Kleid werfen, das sie getragen hatte, als Kaitou Kid ihren Platz eingenommen hatte. Der Junge schüttelte den Kopf; so viel war im letzten Jahr passiert.
 

Auf dem Schrankboden lagen ihre Schuhe; vor ihnen lagen einige Kleines-Mädchen-Schuhe. Er schüttelte erneut den Kopf, drehte sich um--- und hielt den Atem an.
 

Das Mädchen, das schüchtern im Flur stand war... nun, sie war Ran , von vor einem Jahrzehnt.
 

(Sie waren zu einem Stück gegangen, er und seine Eltern--- irgendein Musikstück, ziemlich langweilig für den 7-jährigen Shinichi-chan. Und dann hatten sie Mori-san getroffen, der noch Polizist gewesen war, und dort war auch Ran-chan gewesen, mit der er die ganze Zeit gespielt hatte. Nur dass Ran-chan ein grünes Kleid anhatte aus einem Stoff den sie ,Samt' genannt hatte. Sie hatte so hübsch ausgesehen... Es war das erste Mal, dass er in seiner Spielkameradin etwas anderes angesehen hatte als nur ,Ran-chan', und das erste Mal, dass er sie bewusst als ein Mädchen gesehen hatte. Grüner Samt...)
 

//Sie sah so hübsch aus... genau wie jetzt. Ran-chan. Rin-kun.//
 

Ran fuhr mit einer Hand über den samtigen Stoff ihres Kleides. "Das hab ich an dem Tag gefunden als wir einkaufen waren; weißt du noch? Ich hatte als ich klein war einmal so ein Kleid." Ihr langes Haar war mit einer grünen Schleife aus Seide hochgebunden.
 

Conan/Shinichi lächelte ein wenig, schob seine Brille zurecht. "Ich--- glaube, ich kann mich noch daran erinnern, vielleicht--- du siehst wirklich schön aus, Ran. Rin-kun."
 

Die Augen des kleinen Mädchens begannen zu funkeln. "Du siehst aber auch gut aus - fehlt nur noch - oh, deine Fliege! Sie liegt unten, neben dem Telefon. Komm mit... ,Chibi-chan'..."
 

Er schnaubte. "Lass es. Lass es einfach. Wenn Sonoko wüsste wie nahe dran sie ist von mir erwürgt zu werden--- Ran, ich weiß, sie ist deine Freundin, und ich weiß, dass wir jetzt damit klarkommen müssen, dass sie die Wahrheit kennt, aber--- "
 

Ran Mori grinste ihn an, als sie das Wohnzimmer erreichten. "Ich weiß, ich weiß, ich hab deinen Blick vorhin gesehen; sie kann manchmal ein wenig unüberlegt sein, aber sie hat ein gutes Herz..."
 

//Es ist nicht ihr Herz um das ich mir Sorgen mache,// dachte Conan grummelnd; //Es ist ihr Mundwerk.
 

*************
 

Im Shiroi Shofuu Restaurant wartete Sonoko auf sie in der Lobby und beobachtete dabei einige der jungen Bedienungen.
 

Die Küche war vorzüglich-es kam nicht oft vor, dass die Mori-Familie solche Köstlichkeiten zu essen bekam. Für Sonoko dagegen war dies normal. Während sie sich zu Ran rüberlehnte um mit ihr zu reden, kam Conon ironischerweise in den Sinn, wie liebenswert sie doch eigentlich war; schließlich war Ran ihre ,beste Freundin' gewesen und sie hatte nicht viele echte Freunde wie Ran.
 

Der Junge nahm einen Schluck aus seinem Wasserglas. Die beiden wussten jetzt über ihn Bescheid und Ran hatte etwas furchtbar romantisches getan.
 

Seine Augen blinzelten unauffällig in ihre Richtung, sie hatten sich jetzt beide voll und ganz ihrem Essen gewidmet. Nur leichte, gefällige Lächeln auf Rans Gesicht schienen ihm sagen zu wollen: Du willst uns nicht fragen; du willst nicht wissen worüber wir gerade geredet haben...
 

//Rrrrgh.// Conan lies seine Schultern ein wenig hängen.
 

Gegenüber am Tisch murmelte Herr Mori etwas zu seiner Frau, das sie auflachen ließ; es sah aus, als würden sie sich wirklich wieder versöhnen und die ganze Auseinandersetzungen nun endlich ein Ende hätten. Komisch wie die Dinge manchmal doch liefen--- man trifft seine Entscheidungen, man akzeptiert die Konsequenzen... //Die beiden mussten ihre eigenen Veränderungen durchmachen; genau wie Ran und ich; man muss kein Detektiv sein um das sehen zu können.//
 

Hinter seinen Stäbchen warf Conan einen erneuten Blick auf Ran und Sonoko; momentan sah Ran ein wenig nachdenklich aus. Die Kerzen reflektierten sich in ihren dunklen Augen und glitzerten leicht. Das Seidenband in ihrem Haar schien zu flackern wie eine Flamme. Für einen Moment schien Conan/Shinichi das Gesicht jener jungen Frau gesehen zu haben, die sie einst gewesen war.
 

Sie war so wunderschön; sie betrachtend vergaß Shinichi fast zu atmen.
 

Dann war der Moment vorbei und ein Flackern der Kerzenflammen machte Ran wieder zu Rin--- nicht weniger liebenswert, aber immer noch ein kleines Mädchen. Er seufzte in sich hinein--- Shinichi wurde wieder zu Conan, nur ein kleiner Junge, der mit seiner ,Familie' und Freunden zum Essen war. Der Junge senkte seinen Blick zum Teller hinab, stocherte mit seinen Stäbchen in den Glasnudeln. Als Conan seinen Blick dann durch den Raum schweifen ließ, erregte etwas golden schimmerndes seine Aufmerksamkeit, das aus dem Nichts auftauchte und durch die Luft herabstieg. .
 

**CLING-LNG-LNG-LNNNNG!!**
 

Das Geräusch war klar und hell durch die leise Musik des Restaurants zu hören. Mehr als ein Kopf drehte sich um um zu sehen was es war. Der Junge streckte seinen Hals und sah neben dem Nebentisch etwas liegen. Ohne zu überlegen rutschte er von seinem Sitz und ging hinüber---
 

Was zum-eine Münze? Er untersuchte das Ding in seiner Hand genau. Eine halbe Münze, genauer gesagt, in europäischer Schrift (Latein, dachte er), hell und gelb funkelnd---
 

Er sah auf zu dem Mann, der alleine an dem kleinen Tisch neben ihm. "Umm... gehört das dir, Mister?", fragte er in seiner ich-bin-ein-süßer-kleiner-Junge-Stimme. Der Mann schnaubte. "Nein.", sagte er kurz angebunden. "Verzieh dich, Kleiner!"
 

"Aber---" Er hielt die halbe Metallscheibe hoch; es war dem Mann vor ihm runtergefallen-es war sonst niemand in der Nähe, der sie verloren haben könnte---
 

Der Mann warf ihm einen strengen Blick zu. "Ich sagte: ,Verzieh dich!' Welchen Teil davon hast du nicht verstanden, Bengel?" Seine Augen schweiften kurz zu dem hellen Metall in Conans Hand, ohne Interesse, und widmete sich dann wieder seinem Essen.
 

//Schlimmer Fall von schlechter Haltung... Was ist dein Problem, Mann?// Der Junge zuckte mit den kleinen Schultern und ging wieder zurück; Er war auf halbem Weg zu seinem Tisch als der Ruf "CONAN!!" seine Ohren erreichte, kurz bevor---
 

"THWAP!!!!" Herr Mori gab Conan eine Kopfnuss, wie schon so oft, das letzte Jahr über. //Owwww...// Der Junge funkelte den Detektiv an. Herr Mori stand über ihm, funkelte zurück. "Hör auf die Gäste zu ärgern, Junge! Setz dich hin!"
 

Conan blickte finster zurück; normalerweise würde er jetzt den frechen Grundschüler spielen, aber... jetzt nicht mehr. Sich die schmerzende Stelle auf seinem Kopf reibend, funkelte er den älteren Mann mit einem sehr Shinichi-ähnlichen Blick an und zischte: "Mach das noch ein Mal, Kogoro, und du wirst eine 8-jährige Faust dorthin bekommen, wo du garantiert nicht von ihr getroffen werden willst! Hast du mich verstanden ?"
 

Kogoro Mori erstarrte. Conan konnte fast sehen, wie die Rädchen in seinem Kopf arbeiteten. //Oh, richtig--das ist ja gar kein kleines Kind--- ich hab gerade Kudo auf den Kopf gehauen, nicht Conan---" Idiot.// "Ahh--- ähm---", stotterte er und versuchte einen sinnvollen Satz hervorzubringen. "Richtig", sagte der Junge und ging zu seinem Stuhl. Die drei Frauen, verschiedenen Alters, die am Tisch saßen beäugten ihn; murrend hüpfte er auf seinen Sitz, aß weiter. Gegenüber, setzte sich Herr Mori wieder hin, jedoch ungewöhnlich still.
 

//Möglicherweise versucht er gerade zu überlegen, wie oft, er das im vergangenen Jahr gemacht hatte. Sieht aus, als mache er sich Sorgen... geschieht ihm recht... Ich bin es SO Leid andauernd auf dem Kopf gehauen zu werden!//
 

Der Rest des Essens verlief relativ ruhig; Eri unterhielt sich mit Sonoko und Ran über die Sommerferien--- Sonoko wollte wieder an den Strand, während Eri lieber in die Berge ging. Conan hielt sich so gut er konnte aus allem heraus.
 

Der Gedanke an Europa erinnerte ihn wieder an die halbe Scheibe in seiner Tasche; als sich das Essen dem Ende hin neigte, legte er sie auf die Tischdecke um sie genauer unter die Lupe zu nehmen.//Huh; sieht aus wie Gold! Aber wer hat sie fallen gelassen? Ich habe niemanden gesehen--- Jemand muss sie doch verloren haben, oder---?// Conan hielt sie in das etwas gedämmte Licht.
 

Er drehte die Münze zwischen seinen Fingern von einer Seite auf die andere; wegen des Alters war die Schrift nicht leicht zu lesen. Er konnte gerade mal erkennen, dass VICTORIA:D:G: an der halben Kurve entlang verlief und dass das Gesicht einer Frau, sowie Sterne zu sehen waren. Auf der Rückseite war das Bild nicht klarer--- eine Art Krieger--? Und dann waren da noch die Romaji Nummern ,89'. Teil eines Datums, dachte er... Auf der oberen Hälfte der halben Münze war ein kleines Loch.
 

Ein Glücksbringer oder etwas ähnliches? Es schien aus der Luft gekommen zu sein, aber... Wenn jemand sie durch den Raum geworfen hatte, warum war niemand gekommen um sie zurück zu holen... und es war Gold, da war er sich sicher...
 

Ein neues Rätsel. In letzter Zeit schien es eine Menge davon zu geben.
 

Conan rutschte auf seinem Sitz hin und her, Ran beobachtete ihn dabei. Als er aufsah, zog sie eine Augenbraue nach oben; er gab ihr die halbe Münze, damit sie sie sich ansehen konnte. Die Stirn runzelnd, fuhr sie mit einem ihrer kleinen Finger über die Sternen-Gravur. "Das sieht aus wie--- ich weiß nicht, eine britische Münze, vielleicht? Europäisch auf jeden Fall... ist das echtes Gold?"
 

Der Junge zuckte mit den Schultern; "Weiß nicht--- sieht aber so aus. Hast du gesehen, wie jemand das verloren hat?" Neben Ran, lehnte sich Sonoko herüber um einen genaueren Blick darauf werfen zu können. "Ich weiß, was das ist--- meine Mutter hat eine von einer alten Tante oder so; das ist ein goldenes Zwanzigshillingstück. Schau, das da drauf ist die englische Queen Victoria---" , sie nahm es aus Rans Handfläche und drehte es auf die Rückseite; "---und das ist Saint George, der einen Drachen tötet. Und es ist aus Gold, zumindest ist es das meiner Mutter..."
 

Die blonde schaute rätselnd. "Aber warum ist diese Münze geteilt? So ist es nicht mehr soviel wert...."
 

Eri-san reichte über den Tisch nach dem kleinen, funkelnden Stück Gold; sie runzelte sichtlich die Stirn. "In der Vergangenheit war es nicht ungewöhnlich für Verliebte, eine Münze in zwei Hälften zu brechen, jeder bewahrte eine Hälfte davon auf", sagte sie leise; "Es war eher ein europäischer Brauch statt ein asiatischer, und normalerweise nicht mit etwas so wertvollem wie dem hier..." Bei Conans fragendem Blick lächelte sie ein wenig, gab ihm die Münzenhälfte zurück. "Eine der Sekretärinnen in meiner Kanzlei hat einen halben Viertelpenny an einem Glücksarmband, ein Erbstück ihrer Ururgrossmutter; es war so etwas, das man früher im victorianischen England tat."
 

Neben ihr grunzte Kogoro Mori. "Verdammt blöd, so was mit so etwas wertvollem zu machen..." Seine Frau drehte sich zu ihm um, zog amüsiert eine Braue nach oben. "Oh? Und wer , wenn ich fragen darf, besitzt immer noch eine Münze von seinem ersten Lohn den er jemals als Privatdetektiv bekommen hat?" Herr Mori errötete leicht.
 

Das Essen endete ruhig. Als sie gingen hinterließ Eri ihre Nummer bei einer Kellnerin, für den Fall, dass sich jemand melden würde, der eine halbe Münze verloren hatte. Während Conan seine Jacke anzog blickte er zurück zu einem Gast, am nächsten Tisch. //Komisch; der Kerl kommt mir irgendwie bekannt vor... Jetzt, woher kenn ich den nur? Einer von Moris Klienten? Oder Verdächtigen, vielleicht? Jemand von der Polizei?// Sein detektivisches Auge bemerkte den guten Anzug und die teure Uhr, er konnte die Flecken an den Fingerspitzen des Mannes erkennen, während er sein Steak aß. //Steak? Nun, er ist nicht arm, das steht schon mal fest. Aber woher kenn ich ihn---?//
 

Er beäugte noch einmal die Finger; die Flecken konnten von allem Möglichen kommen-Tinte, chemische Brände--- es war schwer abzuschätzen. Kratzer, auch; sogar von hier aus war es einfach die eingekerbten Striemen zu sehen, die über seinen rechten Handrücken verliefen und unter seinem Ärmel verschwanden.
 

Als er Conans Blick auf sich fühlte, sah der Mann von seinem Essen auf; der junge Detektiv sah sich unter zwei erzürnten Augen. Er wich einen Schritt zurück. //Was zum Teufel, ist mit dem faul?// Dann liefen einige Gäste zwischen ihnen vorbei und der Moment war vorüber.
 

"Conan-kun?" Rans klare Stimme rief ihm von Ausgang her. Schulterzuckend, drehte sich der Junge weg, drehte die halbe Münze in seiner Tasche zwischen den Fingern als er ging.
 

************
 

Einige Zeit später: Eri-san war zu ihrem Apartment gefahren um die Nacht dort zu verbringen--- sie musste sowieso noch Kleidung zum wechseln mitnehmen, wenn sie bei den Moris bleiben wollte, wie die Tage zuvor. Das Geräusch der sich schließenden Tür hinter ihr, dann war alles wieder ruhig und friedlich.
 

"Kudo."
 

Der Junge hielt inne auf seinem Weg zu Bett; seit Herr Mori ihn in ein separates Zimmer gesteckt hatte, pries er seine Privatsphäre. Natürlich, der Raum war klein und das undichte Fenster war nicht unbedingt vorteilhaft im Winter--- aber es war seins , und heute Nacht hatte er Schlaf bitter nötig. Es war ein seeehr langer Tag gewesen. Conan war müde, seine Nerven waren am Ende und er wollte nichts anderes, als sich ins Kissen sinken zu lassen. //Wenn ich wirklich ein kleines Kind wäre// , dachte er; //würde ich jetzt meinen Teddybär haben wollen. Und vielleicht eine Umarmung.//
 

Aber---
 

//Irgendwie glaube ich kaum, dass das möglich wäre...//
 

Kogoro Mori saß im dunklen Wohnzimmer auf der Couch, neben ihm eine Bierdose. Er saß dort, die Arme verschränkt und starrte Conan böse an.
 

//Uh oh... Ich frage mich, was er jetzt von mir will?// Lautlos lehnte sich der Junge gegen den Türrahmen; nahm seine Brille ab und drehte, ebenfalls die Arme verschränkt, den Kopf zu den älteren Mann auf die Seite.
 

Der Detektiv sah weg von den stechenden Augen des Jüngeren; seine eigenen sahen heute Nacht ein wenig älter aus als gewöhnlich, wobei der Einfluss des Bieres nicht ganz unschuldig war. "Kudo---", begann er, seine Stimme rau und abrupt; er räusperte sich. "Ah, nun... die Sache ist die---", er verstummte erneut.
 

"Gibt es etwas, das du mir sagen willst?", fragte Conan, während er versuchte nicht so müde zu klingen wie er sich fühlte.
 

Der Ältere war für einen Moment still, sah aus dem Fenster. Ab und zu war das Licht eines vorbeifahrenden Autos zu sehen. Nach einer Weile sprach er: "Schau--- Junge--- Kudo . Eine Sache in der ich nie gut war ist, ähm.... mich zu entschuldigen... denk nicht du wirst das oft von mir hören--- aber--- ähm..."
 

Jetzt sah er den Jungen an. Schwarze Augen trafen auf dunkelblaue. Er räusperte sich erneut. "Das mit der, äh, Kopfnuss--- hrmph; ich will nicht behaupten, du hättest es nicht verdient, aber... es war nicht--- nun---" Herr Mori suchte nach den richtigen Worten, sein Gesicht war rot.
 

//Ich kann nicht glauben, was ich da höre... er entschuldigt sich wirklich dafür, dass er mich auf den Kopf geschlagen hat?!? Oh Mann, das ist zu schön um wahr zu sein!// Conan wurde mit jedem Wort interessierter. Doch dann entschied er sich, dem Mann eine Pause zu gönnen.

"Schon gut--- ich schlag dir was vor: Du haust mich nicht mehr auf den Kopf und ich versuche mich besser zu benehmen, okay?" Er grinste ziemlich unkindlich.
 

Der ältere Mann schnaubte zustimmend. Seine scharfen Augen fokussierten das Gesicht des jungen Detektiven genau. "Kudo... Sag mir: Wie oft hast du mir --- wirklich --- bei einem Fall geholfen? Außer dem was ich gesehen habe, meine ich?" Seine Stimme hörte sich gefährlich tief an.
 

Conan seufzte, legte sein Kinn auf seine verschränkten Arme. "Sag mir: Willst du das wirklich genau wissen? Das alles ist Vergangenheit; Es würde dir nichts bringen, es zu wissen, und mir würde es nichts bringen es dir zu erzählen. Sollte ich zuviel sagen, würde mir das auch nicht gut tun^^° ... Und überhaupt, wen interessiert's? Sie wurden gelöst. Wenn du mich wirklich hierbehalten willst, sollten wir eher überlegen, wie ich dir jetzt helfen kann."
 

Herr Mori blinzelte, ein Stirnrunzeln überschattete so ziemlich sein Gesicht. "...Mir jetzt helfen? Wie kommst du darauf, dass ich deine Hilfe haben will? Du bist ein---"
 

Der Junge nickte; "--- ein Kind, Mori; eines das jetzt schon der Polizei bekannt ist, ein Kind, das an Orte kommt, ohne das die Leute es groß beachten--- das sieht, was ein kleiner Junge sieht? Ein Kind, das denken kann, nicht nur handeln." Conan schaute dem älteren Mann in die Augen--- und Kogoro Mori lief ein Schauer über den Rücken. Für einen Moment hätte er schwören können, es wäre Shinichi Kudo der ihn da anstarrte, nicht der kleine Nervenzwerg Conan. Es musste am Licht gelegen haben. Eine Täuschung.
 

Conan nutzte diesen Moment der Stille um fortzufahren: "Ich arbeite auch lieber allein--- aber hey, ich bin hier; warum meine Fähigkeiten vergeuden? Ich dir das letzte Jahr über geholfen--- du hattest recht, als du mich das vor ein paar Tagen gefragt hast... Also... warum arbeiten wir nicht einfach zusammen?"
 

"Hrrrmph; ich weiß nicht Junge... Was mach dich sicher, dass ich dich nicht irgendwann nach einem Fall über eine Brücke werfe?" Er sah zu der Gestalt im Pyjama hinab, die ihn angrinste.
 

"Ganz einfach. Wie du mir bereits gesagt hast, Onkelchen--- du brauchst mich um auf Ran aufzupassen. Erinnerst du dich?" Der Junge blickte zu dem Detektiv hinauf, dann wurde sein jungenhaftes Lächeln zu einem Kichern. "Komm schon, Mori --- Warum nicht?... Du kannst mich ja für deinen ... äh... kleinen Auszubildenden oder Assistenten ausgeben, oder so."
 

//.... aber wer hier wen trainiert, werden wir erst noch sehen...//
 

Herr Mori nahm einen erneuten Schluck Bier, während er über den Vorschlag nachdachte. Conan wartete, an den Türrahmen gelehnt, nur seine Hände verrieten seine Nervosität, da er am Gürtel seines Bademantels rumfummelte. //So müsste es okay sein, immerhin haben wir schon ein Jahr lang inoffiziell zusammengearbeitet, auch wenn er nichts davon weiß. Ich glaube nicht, dass dies ein guter Zeitpunkt wäre, ihm von meinem Narkosekronometer zu erzählen...//
 

Für einige Momente erfüllten den Raum nur die Geräusche des fernen Verkehrs. "Ich denke, wir könnten es...versuchen...", meinte der Ältere schließlich. Er beäugte den Jungen, der ihn mit hochgezogener Augenbraue anstarrte.
 

Die Arme noch immer verschränkt, nickte Conan. "Denke ich auch." //Übertreib's besser nicht, Kudo; sein klug und belass es hierbei.// Gähnend, streckte er sich ein wenig. "Wir können ja ein anderes mal noch genauer darüber reden. Gute Nacht, Onklechen..."
 

Der Detektiv nickte. "Gute Nacht... Kudo."
 

***********
 

Seine Hände waren schon am Türgriff zu seinem Zimmer, als er ein leises Geräusch hörte. Er legte die Gedanken daran schlafen zu gehen erst einmal nieder und ging den Flur entlang zu Rans Zimmer.
 

Ihre Tür war geschlossen; es war ein Wunder, dass Conan überhaupt etwas gehört hatte. Der Junge öffnete die Tür.
 

Das kleine Mädchen lag unruhig auf dem Bett, die Arme um das Kissen geschlungen; ihr Gesicht war darin vergraben und ihre Schultern zitterten. Einen kurzen Moment zögerte der junge Mann/kleine Junge ... Aber dann, schloss er die Tür hinter sich, kniete sich neben das Bett. "Ran...?"
 

Stille; aber ihre Schultern entspannten ein wenig. Eine ziemlich gedämpfte Stimme war aus dem Kissen zu hören. "Tut mir Leid..." Sie atmete tief ein. "---fühle mich so dumm--- Ich bin nicht wirklich so bestürzt, es ist nur--- nur dass... heute Abend Sonoko zu sehen---"
 

Conan kniete noch immer neben ihr, fragte sich, was er tun sollte. Vorsichtig strich er ihr über ihr Haar. "Ich wollte nicht so--- so anfangen zu heulen, wie jetzt. Ich dachte... dass... ich beginne erst jetzt wirklich zu verstehen, was ich aufgegeben habe... zu verstehen, was ich vermissen werde."
 

Der Junge holte tief Luft. //Sie--- Ran, ich wusste, dass du es bereuen würdest, ich wusste es--- und es gibt nichts, dass ich tun kann--- ich wünschte ich könnte---//
 

Ihre nächsten Worte schienen fast, wie ein Echo seiner Gedanken. "... es ist nicht so, dass ich es bereue, und ich tue es auch nicht, wirklich nicht--- ich wünschte nur..."
 

"... ich wünschte, ich wüsste wie lange es dauert, bis es aufhört sich so seltsam anzufühlen... Heute Abend war es, als hätten Sonoko und ich an zwei verschiedenen Enden einer Brücke gestanden--- ich meine, wir sind noch immer die gleichen Personen, wir können noch immer miteinander reden und all das, aber sie war dort drüben , und ich war hier drüben ---"
 

"Ein Jahr."
 

Die Worte kamen aus seinem Mund, noch bevor er realisierte was er da sagte. Ran hob ihren Kopf aus dem Kissen und blinzelte ihn an. "Was?"
 

Er seufzte, ein langer Seufzer, erfüllt von zwölfmonatiger Einsamkeit. "Ein Jahr. Als... als du dich verwandelt hast.... da hat es bei mir aufgehört, sich anzufühlen als ob die ganze Welt oben auf einer Klippe stand und ich unten am Boden. Als ich aufgehört habe mich zu fühlen---" Er verstummte, als er nach den richtigen Worten suchte. "Es war nicht alles schlimm, nicht immer--- meistens wegen dir--- doch manchmal habe ich mich gefühlt, als stände ich draußen und würde durch das Fenster sehen; und jeder auf der ganzen Welt, außer mir wäre auf der anderen Seite des Glases." Er lächelte falsch, starrte ins Nichts.
 

Jetzt setzte sich Ran aufrecht hin, starrte ihn an. Ihr herzförmiges Gesicht war von Tränen verschmiert, aber ihre dunklen Augen ruhten nur auf Shinichi--- ihre eigenen Sorgen schienen vergessen. "Aber--- aber hattest mich--- zwar als ,Ran-neechan', aber..." Sie lächelte ein wenig. "Und da war ja auch noch Ai Haibara... sie wusste doch genauso wie es war. Hattet ihr beiden da nicht etwas gemeinsam? Warst du darum nicht... weniger einsam, Shinichi?"
 

Er schüttelte den Kopf, sein Lächeln verschwand. "Aber du wusstest es nicht, Ran; Ich musste dich die ganze Zeit über belügen! Und was Ai angeht--- nun, sie hat ihre eigenen Macken; sie ist nicht gerade die einfachste Person mit der man reden kann... ich glaube kaum, dass das die Sache leichter macht, und wenn man bedenkt, was sie dir angetan hat..." Shinichis kleine Hände formten sich zu Fäusten, und er hob seinen Kopf, sah ihr direkt in die Augen.
 

"Ich weiß, du sagst, du bereust es nicht, aber... aber Ran wie kannst du das nicht bereuen? Ich meine, ich war da! Ich kann mich gut an die ersten paar Tage erinnern... manchmal hatte ich mir gewünscht, diese verdammte Kapsel hätte ihren eigentlichen Zweck erfüllt!"
 

Als er das sagte, fiel ihr der Kiefer runter. "Shinichi--- das--- das ist dumm! Du kannst mir nicht erzählen, dass---!"
 

Shinichi schüttelte erneut seinen Kopf. "Dir erzählen? Es war am Anfang schwer genug auch nur daran zu denken; ich glaube die ersten paar Tage stand ich unter einer Art Schock. Wenn da nicht der Fall mit dem gekidnappten Mädchen gewesen wäre--- weißt du noch? ... Ran, wenn es einen Weg gäbe, wie ich das, was du getan hast rückgängig machen könnte---"
 

"---wenn du das tun würdest, würde ich dir den Hals umdrehen!!", sagte sie ernst. Er starrte mit aufgerissenen Augen in ihr kleines Gesicht. "Shinichi, ich schwöre dir, manchmal hat Sonoko Recht--- du bist ein Trottel! Wie oft, muss ich dir noch sagen, dass das hier meine eigene Entscheidung war!? Ist das endlich in deinem Kopf angekommen? Ob ich es bedauere? Natürlich bedauere ich manches! Du nicht?? Ich meine, kein ,Ran-neechan' mehr, nur noch ,Rin-kun'. Aber... nur weil es mir nicht gefällt, manche Dinge zu verlieren, heißt das noch lange nicht , dass ich nicht glücklich über manche Dinge bin, die ich, nun, bekommen habe."
 

"Shinichi... es war auch für mich ein einsames Jahr." Sie sah nach unten, das kleinste Lächeln aller Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. "Also--- also hör auch solch ein Idiot zu sein! Oder ich werde dich hauen!"
 

Der Junge setzte zu einer Antwort an, ließ es aber dann doch bleiben, sah ihr in die Augen und begann leicht zu grinsen. "Fang gar nicht erst damit an... ich hab gerade erst deinen Vater dazu gebracht mir nicht immer auf den Kopf zu hauen..."
 

Ran sniefte ein wenig und versuchte zu lächeln, wischte sich die Haare aus dem Gesicht. "Ich weiß, du sagtest etwas zu ihm während dem Essen; was war das? Er sah, ähm, überrascht aus..."
 

Shinichi erzählte ihr alles.
 

" Was??? Du hast doch nicht... Du hast ihm gedroht? Das war--- äh--- Shinichi! Das war---"
 

"---das war sehr effektiv. Hast du sein Gesicht nicht gesehen?"
 

Ran biss sich auf die Lippe, versuchte ihr Lachen zu unterdrücken. "Nun, ich kann nicht sagen, dass er es nicht verdient hat... aber du weißt schon, ,Conan-kun', dass du manchmal eine Nervensäge sein kannst---" sie hielt inne, räusperte sich.
 

Er machte ganz große Augen, versuchte den Besten Dackelblick auf, den er konnte. "Ich? Hey, ich bin bloß ein süßer kleiner Junge---"
 

Ran unterbrach ihn. "---der Gefahr läuft in der Schule von einem Mädchen gehauen zu werden, wenn er diesen Blick noch mal bei mir versucht..." Sie machte eine Faust und gestikulierte ihm einen Schlag. Er lachte und stand wieder auf. Mit gefalteten Händen nickte Conan/Shinichi; "Fühlst du dich jetzt wieder besser?"
 

Ran lächelte. "Ja. Besser... Ich will nicht behaupten, es sein nicht schwer, aber--- nun, es ist okay. Ich bekomm das schon hin." Sie sah ihn an. "Es war wirklich.... ein einsames Jahr für mich Shinichi." Sie senkte ein bisschen den Kopf. "Ich glaube, dass ist der größte Grund, warum ich es getan habe. So muss keiner von uns beiden mehr allein sein."
 

Conan schluckte schwer. "Ran..."
 

Aufsehend, schüttelte das kleine Mädchen ihren Kopf. "Oh, geh ins Bett, Shinichi-kun--- Conan-kun; Es ist okay; wirklich, es ist okay."
 

Der Junge lächelte zurück, trat zur Tür. "Gute Nacht, Rin-kun."
 

"Träum süß...", flüsterte er leise und schloss die Tür hinter sich.
 

************
 

Als die Tür seines Zimmers mit einem willkommenen *click* sich schloss, lehnte Conan sich mit geschlossenen Augen dagegen. Die Handflächen flach gegen das Holz gedrückt, seufzte er einen langen Seufzer.
 

//Gott. Das war der längste Tag, seit Anbeginn der Zeit. Vermisste Kinder, viel zu viel Sonoko, seltsame Münzen, ein furchtbares Essen--- Ich will mein BETT.//
 

//Und zwar JETZT.//
 

Die Brille legte er auf den Nachttisch, die halbe Goldmünze daneben. Die Hausschuhe flogen quer durch's Zimmer und schließlich ließ sich ein sehr müder kleiner Junge/junger Mann in sein Bett plumpsen. Seine letzten Gedanken bevor er ins Reich der Träume abglitt, war, dass Nichts, absolut NICHTS ihn mehr vom Schlafen abhalten würde; er hatte in den letzten Nächten zu viele Zwischenfälle gehabt.
 

************
 

Sonnenaufgang.
 

Leichte, schwache Strahlen schienen über die Häuser und durch das offene Fenster zu Conan's Zimmer. Der Junge murmelte etwas und drehte sich danach noch mal in seinem Bett um und schlief weiter.
 

*bump!* ... *bamp!* ... *b-bump!* ... *whump!* ... *bwmph!* -----
 

Die Geräusche waren nervig. Nicht laut, aber sie störten beim Schlafen. Conan öffnete die Augen und blinzelte im Licht.
 

//Rrrrrrgh?? Jemand--- übt kicken? Sehr schlechter Fußballspieler, hoffnungslos, das kann man ja nicht mitanhören--- wer so kickt, schießt niemals ein Toor---//
 

Langsam registrierte er, dass Fußballspiele normalerweise nicht in seinem Schlafzimmer gespielt wurden, und wer auch immer diesen Krach veranstaltete möglicherweise draußen auf dem kleinen Stück Rasen vor seinem Fenster war. Er registrierte ebenfalls, dass der unbekannte Fußballspieler möglicherweise seinen Ball benutzte. Der Junge kroch unter seiner Decke hervor und ging zum Fenster. //Das sollte es besser wert gewesen sein, so früh am morgen aus dem Bett--- verdammt, die Sonne steht ja schon am Himmel---!// Gähnend lehnte er aus dem Fenster. //Ich dachte es war zu gewesen, als ich ins Bett gegangen bin... Aber wer zum Teufel spielt hier mit meinem--- Oh. //
 

Der Junge auf dem Rasen unten, fischte den Fußball gerade aus einem Busch; aber auch ohne sein Gesicht gesehen zu haben, wusste Shinichi wer es war. //Toshiro-kun. WARUM taucht er wieder hier auf?.... Und nein, ich denke nicht daran, was Ran gesagt hatte, an kein einziges Wort davon. Ich glaube nicht an Geister. Und seit wann spielen Geister mit Fußbällen?// Er räusperte sich und setzte sein Conan-Gesicht auf. "Uhh... Toshiro-kun? Was machst du hier?" Die Worte kamen etwas zu schnell, als er es gewollt hatte, aber das Gesicht, das sich ihm nun zuwandte sah glücklich aus ihn zu sehen.
 

Mit einem halben Lächeln in seinem dünnen Gesicht, wühlte Toshiro Nodomo in seiner Tasche und hielt etwas hoch, das in der Sonne glänzte. "Ich bin gekommen um meine Münze zu holen... Meine Mama hat sie mir gegeben, als ich noch klein war." Shinichi/Conan öffnete seinen Mund, aber der Junge fuhr fort. "Sie hatte die andere Hälfte. Das ist echtes Gold, weißt du; Daddy hat gesagt, das heißt ,Sou-fu-ren'." Der Junge sprach das ausländische Wort vorsichtig aus. "Wenn man es immer bei sich hat, ist die Person, die die andere Hälfte hat, auch immer bei einem. Meine Mama--- sie ist gestorben, als ich noch ganz klein war." Vorsichtig steckte er sie zurück in seine Tasche.
 

Conan blickte hinab zu dem Grundschüler, drehte sich dann um, um auf seinen Nachttisch zu schauen; die halbe Münze *war* verschwunden. "Toshiro-kun? Geht es dir ... gut? Du warst nicht daheim, hab ich recht? Wo warst du?" //Und wie zum Teufel hast du deine Münze geholt, ohne, dass ich dich gehört habe? Und wie hast du sie in die Mitte des Restaurants gebracht, ohne, dass ich dich gesehen habe?// Er bekam Kopfschmerzen...
 

Das Lächeln auf dem Gesicht des Jungen schmolz, wie der Frost, auf einem sonnenerwärmten Fenster; er schüttelte den Kopf. "Nein, war ich nicht--- das ist schwer zu erklären---" *Bump!!* flog der Ball, wie schon so oft, zuvor, gegen die Wand. Toshiro senkte seinen Kopf, runzelte angestrengt die Stirn; dann sah er zurück zu der anderen Jungen.
 

"Ich mag es nicht, wo ich jetzt bin--- ich mag das überhaupt nicht! Die ganze Zeit ist es dunkel, und da ist nur ein Fenster, aber ich komm nicht soweit hoch, um es aufzumachen, und---" Er hielt inne, einen unglücklichen Ausdruck auf dem Gesicht. "Ich mag das nicht...", murmelte Toshiro, und hob den Ball auf. Er drückte ihn fest, gegen seine Brust.
 

"...ich will raus . Ich will nicht mehr dort sein...", flüsterte er.
 

Conan war still, sein Verstand überschlug sich. Etwas in dem Ausdruck in Toshiro-kuns Gesicht... wo hatte er das schon mal gesehen?
 

Schließlich sah das Kind wieder zu ihm hoch. "Hilfst du mir? Ich HASSE es eingeschlossen zu sein... Mein Papa macht immer mein Fenster auf, damit ich mich nicht so, so eingesperrt fühle, wenn ich ins Bett gehe, aber jetzt komm ich nicht zum Fenster hoch--- " Seine dünne Stimme brach und er sah hinunter auf den Ball. "Ich komme raus, kurzfristig, damit ich mir dir sprechen kann, aber ich muss immer zurück gehen--- wenn ich das nicht mache, kommt er und holt mich wieder, ich weiß, dass er das tun wird!"
 

Jetzt wusste Conan wieder, wo er diesen Gesichtsausdruck schon einmal gesehen hatte. Es war in seinem eigenen Gesicht gewesen, jedes Mal, wenn er während der ersten paar Tage nach seiner Verwandlung, in den Spiegel gesehen hatte; als alles so ... schwer ... gewesen war. Das war das Gesicht von jemandem, der in der Falle steckte.
 

Toshiro seufzte; er schien jetzt wieder ruhiger zu sein. "Die Sonne geht auf... die Lehrer kommen bald in die Schule, also muss ich jetzt gehen. Hier--- fang!", und er warf den Fußball hoch zu Conan.
 

Conan fing den Ball. "Gehen? Wohin??"
 

Er redete mit einem leeren Rasen. Toshiro-kun war verschwunden ... schon wieder. Einfach, spurlos und plötzlich verschwunden.
 

Und dieses mal hatte er noch mit ihm *gesprochen*, als er verschwand.
 

//Das ist... nicht möglich. Er war hier ...//
 

//Er war genau hier//
 

//Nicht möglich...//
 

Zuerst war es reines Unglauben, das Conan hier knien ließ, aus dem Fenster starrend. Aber als das Licht im Osten heller wurde, wurde Unglauben zu Wundern, und Wundern wurde letztendlich zu Vermutungen. Die Fakten, überschlugen sich im Gehirn des jungen Detektiven; Münzen, Fußbälle, vermisste Kinder... Und da war dieser in der Falle sitzende Gesichtsausdruck...
 

Am Schluss, musste Ran ihn dreimal zum Frühstück rufen, bis der junge Detektiv es überhaupt bemerkte. Als Conan schließlich vom Fenster wegging, wo er die letzte Stunde über war, war er noch immer völlig in Gedanken versunken.
 

//Zum Teufel damit; ich brauche Antworten . // Es war Zeit, richtig mit den Nachforschungen zu beginnen.
 

***************** Chapter 4 - Ende *****************
 

So^^ det war's. Nächstes Chapter folt ... irgendwann....

Sorry, dass ich immer so lang brauche, aber Ysabets Kapis sind so lang, und ich hab so wenig Zeit... >.< Verzeiht mir! Dafür benachrichtige ich aber immer alle, die ein Kommi geschrieben haben, wenn das nächste Kapi kommt^^
 

Bye, eure Yoru Kurayami
 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2005-03-13T18:21:33+00:00 13.03.2005 19:21
das ar echt supi ^^
kannst du mir vielleicht per ENS bescheid geben, wenns endlich weitergeht???
würd mich freuen die FF is nämlich klasse
XXX Ran
Von: abgemeldet
2004-12-06T13:55:50+00:00 06.12.2004 14:55
Bitte schreib weiter *bettel* muss wissen wie's weiter geht.^.^ Die FF ist super! Aber Kaito ist KID war besser.
Von:  Easylein
2004-11-15T11:14:19+00:00 15.11.2004 12:14
...*sprachlosist* Wow!
Ich hab noch nie so eine hammergeile Conan FF gelesen! *dichganzdollLob*
Hat zwar ne weile gedauert, aber jetzt hab ich alles gelesen. Allein dein Schreibstil ist super genial!

Benachrichtigst du mich bitte auch, wenn das nächste Kapi online ist? Wäre echt lieb.

Hau in die Tasten, warte gespannt auf die Fortsetzung des nächsten Kapis.

MFG Easy
Von: abgemeldet
2004-09-11T10:27:02+00:00 11.09.2004 12:27
Ich hab auch kein sChimmer, Astral projektion kann des sein? *zuvielcharmedgesehenhab* Aber schreib weiter, ich muss des jetzt endlich wissen
gruß
sanni
Von:  KilmaMora
2004-09-03T21:32:24+00:00 03.09.2004 23:32
Juhuu! Endlich ein neuer Teil!
*die FF schon vor ewigkeiten gelesen hat*
ICh hab noch keinen Schimmer... hoffe, der neue Teil, kommt schnell^^


Zurück