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Second Wind

Fortsetzung zu "The Longest Hour"
von

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Truths and Consequences

Hier ist die versprochene Fortsetzung:

Viel Spaß beim lesen!!!!
 

Second Wind
 

By Ysabet

Translated by Yoru Kurayami
 

Chapter One: Truths and Consequences
 

Die Geräusche waren erst kaum zu hören--- nur winzige Laute. Bei dem Geklapper der Regenrinnen und dem entfernten Geräusch der vorbeifahrenden Autos waren sie fast unhörbar, nur wenn man genau hinhörte.
 

Aber es waren solch mitleidserweckende Geräusche; sanftes, stummes Keuchen, das niemals zu Schluchzern würde--- fast als ob es vermeiden wollte, gehört, gefunden und bestraft zu werden... Es verstummte, zitternd in den staubigen Ecken des winzigen überfüllten Lagerraumes, vermischt mit Spinnweben und vergessenem Dreck.
 

Klick. Das Schloss des kleinen Raumes wurde geöffnet; die Geräusche verstummten unmittelbar. Ein Gesicht starrte durch die schmale Öffnung, als die Tür sich leise öffnete. Eine schmaläugige schlanke Gestalt suchte im Raum nach einer Bewegung.
 

Nichts. Stille.
 

Ein gemurmeltes Fluchen, dann fiel die Tür wieder zu und der Schlüssel wurde wieder umgedreht.
 

Das war eine Weile bevor die Schreie von Neuem begannen.
 

**********
 

Oben im Wohnzimmer der Detektei Mori war gerade eine große Erklärung gefallen.
 

"Lass mich kurz sehen, ob ich alles richtig verstanden habe..." sagte der schnauzbärtige Mann vorsichtig, währender sich auf die Kissen der Couch zurücklehnte.
 

Drei paar Augen folgten seinen Bewegungen. Das erste Paar war dunkel und misstrauisch. Das zweite Paar groß und irgendwie glasig--- und das dritte, ,sehr' nervöse Paar behielt immer die geöffnete Tür im Auge.
 

Der Mann sprach vielleicht ein wenig zu genau, jedes Wort sprach er mit großer Vorsicht.
 

"Du---" (und er zeigte auf die Besitzerin des ersten Augenpaares) "---hast dich entschieden zu ,schrumpfen'... weil du--- äh, würdest du mir den letzen Punkt noch mal erklären?"

Seine Worte waren sehr höflich; man konnte das Zittern kaum bemerken. Unter ihm machten die Couchkissen Geräusche, als seine Hände in den Stoff griffen.
 

Das junge Mädchen, das gegenüber von ihm saß antwortete mit kleiner, schuldiger Stimme. "Ich, ähm, wollte bei Shinichi sein... Paps, es war meine Entscheidung und ich habe sie selbst getroffen---"
 

Neben ihr blinzelte der Besitzer des dritten Augenpaares und schluckte schwer.

"...Herr Mori, es war alles meine Schuld---" begann er.
 

Seine Worte brachen ab, als Kogoro Mori einen eisigen Blick in seine Richtung warf.

"Du---" knirschte er ( und es war etwas Bestimmtes in seiner Stimme, das den Jungen zittern ließ) "---Ich will nichts von ,dir' hören, noch nicht... Du kommst auch noch an die Reihe."
 

Das Versprechen des letzten Satzes ließ jedem das Blut gefrieren.
 

//Oh, das wird NICHT gut gehen...// dachte Shinichi Kudo. //Nein, gar nicht gut.//
 

Und es hatte auch so schön angefangen...
 

**********
 

Alles in Allem war es ein sehr schöner Abend. ,Die Sterne schienen lebendig herab, ihr Licht huschte durch den Dunst von Neon der immer über der Stadt hing. Eine leichte Briese wehte. Es war schon spät; die kleineren Geschäfte hatten schon geschlossen und die größeren begannen ihre Schilder und ihre Auslagen vom Gehweg reinzuholen.
 

"Denkst du, wir sollten reingehen?"

Der kleine Junge saß auf der Treppe des Mori-Hauses blickte seine Begleiterin von der Seite her an. Er lehnte sich zurück, auf seine Ellenbogen gestützt.
 

Das kleine Mädchen neben ihm zuckte die Schultern, strich ihr dunkles Haar aus dem Gesicht. Sie sah auf die Uhr an ihrem Handgelenk. Sie war zu groß für sie, das Band hing lose. "Es ist Viertel vor 10... Ich hatte gedacht, er würde jetzt da sein..."

Sie seufzte. "Paps gab mir die Armbanduhr letztes Jahr zum Geburtstag und es wird eine Weile dauern bis ich sie wieder tragen kann; ..."
 

Schuld war im Gesicht des Jungen zu sehen; sein Kopf gesenkt, starrte er auf seine Schuhe. Sie seufzte."Shinichi... Conan... Ich hab's dir schon mal gesagt--- hör auf dir die Schuld zu geben! Ich wollte nicht, dass du dich schlecht fühlst... Es ist nur, ich muss mich erst daran gewöhnen."

Sie setzte sich wieder mit verschränkten Armen zurück.
 

Der Junge sah auf, lächelte sie ironisch an.

"Du sagst es..." sagte er sanft, seine Worte waren als Entschuldigung gemeint.
 

Sie saßen still da, als ein Auto vorbeifuhr, die Lichter wurden von den Fenstern der Geschäfte reflektiert. Conan folgte ihm mit den Augen. Sein Blick fiel seitwärts auf seine Begleiterin.

//Ran...//

Ihr rundbackiges junges Gesicht hatte einen zu alten Ausdruck für ihr scheinbares Alter. Sie saß da, drehte ihre Hände von einer Seite auf die andere, betrachtete ihre Gestalt mit Verwunderung und einer seltsamen Art von Zufriedenheit. Ihm in die Augen sehend lächelte sie zurück.

"So klein... Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie so klein waren, als ich zuvor so war wie jetzt..."

Sie streckte vor sich ihre Füße aus und betrachtete auch diese kritisch.

"Und meine Knöchel sind so dünn. Wie werden die anderen Kinder wohl jetzt für mich aussehen?"
 

Ein Kichern ließ sie aufblicken. Conan lehnte sich wieder zurück, betrachtete den dünnen Verkehr, er lächelte ein wenig.

"Oh, sie werden komisch aussehen, glaub mir. All die kleinen Knirpse zu denen du die letzte Hälfte deines Lebens hinabgesehen hast um mit ihnen zu reden, sind plötzlich so groß wie du und manche sind sogar noch größer--- es dauert, sich daran zu gewöhnen. Und sie verhalten sich nicht wie Erwachsene, das ist noch seltsamer. Du lernst verdammt schnell eine Menge über Körpersprache."
 

Ran streckte sich ein Bisschen, es war wirklich schon spät.

"Ich denke, das bekomme ich hin. Glaube, das muss ich wohl... Ich frage mich wie meine Eltern das aufnehmen werden?" Die Frage ließ ihren Begleiter zusammenzucken, als wie als Antwort ein Taxi hielt.
 

"Sieh nicht hin..." murmelte er finster "...aber ich vermute wir werden es bald herausfinden. ,Sehr bald'."
 

Zwei Personen stiegen aus dem Taxi, ein Mann und eine Frau. Als Kogoro Mori seiner Frau Eri aus dem Fahrzeug half lehnte er sich zu ihr und flüsterte etwas, das sie zum Lachen brachte. Rans Augen weiteten sich. Sie rückte ein Bisschen näher zu Conan, der ihre Hand in seine nahm. Das Paar drehte sich Richtung Treppe, immer noch lachend und miteinander redend---
 

--- womit sie sofort aufhörten beim Anblick der zwei kleinen, besorgten Figuren. Der Mann runzelte die Stirn, die Irritation war in sein Gesicht geschrieben. "Junge? Wo ist Ran?" Sein Stirnrunzeln wurde größer, als er das kleine Mädchen hinter Conan sah, das die Hand hob. Langsam, ganz langsam weiteten sich Kogoro Moris Augen, als die ersten ungewollten Schimmer der Erkenntnis aus den Tiefen seiner Erinnerung kamen.
 

Neben ihm war ein Keuchen zu hören. "R--- R- Ran?!?" flüsterte ihre Mutter...
 

***********
 

Die Erklärungen waren--- kompliziert.
 

Und lang. Ein paar Mal während der scheinbar endlosen Konversation ertappte Conan sich dabei, wie er sich wünschte, dass sein Körper alt genug wäre um zu trinken...

Die arme Ran half so viel sie konnte, besonders als das Gesicht ihres Vaters violett vor Wut wurde. Aber die Last fiel von den Schultern des Jungen.
 

Auch als er vorsichtig die Wahrheit, die Geschichte des letzten Jahres erzählte (das mit dem Narkosechronometer und dem Stimmentransposer auslassend--- immerhin wollte er das Ganze überleben) machte sich ein kleiner Teil seines Verstandes kleine Notizen, während er seine Zuhörer betrachtete. Es war interessant (auf ziemlich schaurige Weise), wie Rans Eltern das Meiste aufnahmen. Als er den Schmerz beschrieb den die Kapsel bei der Verwandlung verursachte, zuckte Eri zusammen und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Mori behielt ohne auch nur zu blinzeln Conan im Auge.
 

Und doch... flackerte bei ihm einen kurzen Moment etwas wie Verständnis (?) auf, als der Junge erzählte, wie er das Geheimnis bewart hatte.
 

Vielleicht... besonders als er erklärte ,warum'.

Wegen der Black Organisation, natürlich. Sie mussten vorsichtig sein, sie alle. Dann wurde das momentane Flackern stärker, als Conan berichtete was ihnen allen passiert wäre (besonders Ran), wenn er, also seine währe Identität aufgeflogen wäre.
 

Aber das momentane Verständnis war nicht annähernd so groß, wie als Herrn Moris Tochter an die Reihe kam und ihre eigene Geschichte erzählte.
 

Ran hatte leise gesprochen, erzählte alles. Ihre dunklen blauen Augen waren still, aber ihre Hand griff nach Conans während sie sprach. Die Stimme des kleinen Mädchens überschritt bei weitem die Traurigkeit, die ein Kind in der Lage zu fühlen hätte sein sollen. Es war zermürbend.
 

Und während all dem, hielt sie ihre Mutter immer noch--- streckte einen Finger aus und strich ihrer Tochter über die errötete Wange, dann durch ihr dunkles Haar...

Fast als müsse sie sich überzeugen, das es ihr Kind war, das so leise und ruhig über das schlimmste Ereignis ihres jungen Lebens sprach.
 

Und während all dem, loderten Herrn Moris Augen Richtung Conan.
 

Als Ran zu den Momenten ihrer eigenen Verwandlung in eine zweite Kindheit kam, war dort Stille...

Als sie tief Luft holte und fortfuhr strich ihre Mutter ihr eine Haarsträhne aus dem runden kindlichen Gesicht. Ran hielt einen Moment inne, lächelte sie zitternd an und der Junge neben ihr fühlte einen Kloß in seinem Hals stecken.
 

//Ran... dich zu hören, wie du darüber redest--- es ist fast so schlimm, wie dort zu sein---//

Conan schluckte, fühlte ihre kleinen Finger, wie sie seine umschlossen und leicht drückten. Und die ganze Zeit, verließen Kogoro Moris Augen niemals sein Gesicht (das von Conan).
 

Schließlich war die Geschichte erzählt und Ran sank in die Kissen zurück mit einem hörbaren Seufzer der Erleichterung.

"So war es, wirklich... Ich habe meine Wahl getroffen und muss jetzt lernen damit zu leben."

Sie starrte auf ihre Füße, die nicht länger bis zum Boden reichten. Neben ihr saß ein stiller Conan.
 

"Ich weiß was ihr denkt... ich bin zu jung um solche Entscheidungen zu treffen; aber--- wie alt wart ,ihr' beide, als ihr begonnen habt Entscheidungen zu treffen, die über den Rest eures Lebens bestimmen? Ich meine... Paps---" Ran drehte sich zu ihm um, ihre großen Augen blickten ihn an. "--- du gingst zur Polizei, als du gerade mal ein Jahr älter warst als ich! Und, Mama, du hast geheiratet, als du in ,meinem' Alter warst!"

Gegenüber ihrer Tochter atmete Eri scharf ein. Ran ergriff die Hand ihrer Mutter.
 

"Ich habe eine Wahl getroffen, meine ,eigene' Wahl; gebt Shinichi nicht die Schuld dafür. ,Ich' habe mich entschieden; er hätte mich nicht daran hindern könne, egal was er getan hätte. Und ihr wisst, früher oder später hätten sich die Dinge für mich sowieso geändert... ich wäre aufs College gegangen, oder hätte irgendwo einen Job angenommen, oder, oder ich hätte geheiratet..."
 

Sie schielte einen Moment zu Conan rüber und Conan fühlte wie sich seine Wangen erwärmten. Sie hielt immer noch seine Hand, er drückte sie kurz und rutschte ein Stück näher zu ihr auf der Couch. Seine Schulter berührte ihre.

//Ich frage mich, wie unser Leben verlaufen wäre, wenn wir an jenem Abend nicht ins Tropical Land gegangen wären? Ich frage mich das wirklich, Ran...//
 

//Ich wünschte...//
 

Das Mädchen senkte ihren Blick. "Ich... glaube ich bin nicht fair zu euch.... Ich habe einfach etwas getan, das mich, nun, ein weiteres Jahrzehnt oder so von euch ,abhängig' machen wird. Ihr solltet nicht so lange ein Kind unterstützen müssen. (Hoffe ihr wisst wie's gemeint ist ^^")

Sie war ein paar Sekunden still, sah dann schließlich mit einem schmerzvollen Lächeln auf.

"Ich glaube wir könnten bei Agasa bleiben, wenn--- wenn ihr mich so nicht akzeptieren könnt---"
 

//Oh, Ran... unmöglich. Sie können ,mich' rauswerfen, wenn sie wollen, aber nicht dich. Das ist nicht fair...// Conan schloss kurz seine Augen; ihm war kalt.
 

Herr Mori saß still da, aber sein Blick sprach Bände. Eri sprach für sie beide, als sie sich mit dem Handrücken über die Augen wischte und sagte: "Ran... wenn du denkst, wir würden dich so einfach ,aussetzen' irrst du dich! Wir sind deine ,Eltern'--- daran wird sich nichts ändern, egal was du tust. Und was das mit dem treffen einer Entscheidung angeht..." Die Frau seufzte und ihre Augen schienen plötzlich älter auszusehen als zuvor. "Ich glaube, es ist schwer für alle Eltern zu akzeptieren, dass ihr Kind erwachsen genug ist über sich selbst u entscheiden. Das gehört zu dem Job. Wir wissen, wie dickköpfig du bist---" und sie nahm die Hand ihres Mannes in ihre. "---und du hast Recht, früher oder später hättest du dein Zuhause aus dem einen oder anderen Grund sowieso verlassen..." Neben ihr murmelte Herr Mori etwas in seinen Bart.
 

"Aber, Ran... ,das' ist nicht gerade das, womit wir gerechnet hätten, das du tun würdest..."
 

So sah es aus. Eri brach in Tränen aus und nahm ihre kleine Tochter in die Arme. Für einen Moment erstarrte Ran ein wenig, mit ihren eigenen Gefühlen kämpfend. Dann entspannte sie sich letztendlich in der Umarmung, akzeptierte den Trost, den ihr ihre Mutter zu spenden versuchte.
 

Conan seufzte.

//Ich denke es ist okay... für dich zumindest. Mich? Wer schert sich einen Dreck um mich? Ich habe dich da mit hineingezogen, egal was du sagst. Ich werde hier nicht mehr gebraucht, soviel ist sicher.//

Unbemerkt rutschte der Junge von der Couch, schlich leise durch den Raum.
 

Auch als er seine Frau und Tochter an sich drückte, folgte Kogoro Moris Blick ihm den Flur entlang.
 

**********
 

Er hatte nicht damit gerechnet zu schlafen, aber irgendwie hatte er es doch geschafft.
 

Und jetzt... war er wach?

//Uhhh...// Etwas--- ein Geräusch?--- hatte ihn geweckt. Langsam streckte Conan eine Hand aus und machte die Nachttischlampe an.
 

Oh. Damit hatte er gerechnet, wirklich.

//Und es ist besser als, oh, sagen wir mal, im Schlaf erschossen zu werden, richtig? ...Richtig.//
 

Herr Mori saß auf einem Stuhl am Bettende, seine Augen funkelten gespenstisch im Halbdunkeln. Diese Augen waren auf Conans Gesicht fixiert, brannten wie heiße Kohlen. Das Gesicht des Detektivs war erfüllt mit Müdigkeit, aber da war etwas grimmiges, unnachgiebiges in seinem Ausdruck.
 

//Ich glaube ich sollte etwas sagen...//
 

"Junge. ,Kudo'. Nenn mir einen guten Grund, warum ich dich für das, was mit meiner Tochter passiert ist nicht umbringen sollte." Die kalte Wut in seiner Stimme machte ihn einen Moment sprachlos.
 

Er schloss seine Augen, rieb sie mit seinen Fingern.

"Ich wünschte ich könnte es." Conans eigene Stimme hörte sich in seinen Ohren rau an.

"Egal was ich sage--- egal was ich tue, egal was Ran sagt... das alles ist ,meine' Schuld." Er sag auf, direkt in die lodernden Augen seines Gegenübers.

"Ich habe ein Jahr bei euch verbracht, lebte unter einem falschen Namen, unter falschem Vorwand. Ich habe gelogen, ich habe auf Ihre kosten gelebt, ich habe alles getan, nur um mein Geheimnis zu bewahren--- nur um am Leben zu bleiben."
 

"Ich war verzweifelt. Ich hatte mein Zuhause verloren, meinen Körper, mein ,Leben'. Sie und Ran haben mir alles gegeben... Sicherheit, Unterkunft, ein ,neues' Leben. Und jetzt---" er atmete tief, schwer ein. "---jetzt--- Gott; was sie für mich getan hat--- ich kann Ihnen nicht beschreiben wie sich das anfühlt."
 

"Versuch es."

Wie konnte Moris Blick so feurig sein, wenn seine Stimme Wasser gefrieren könnte?
 

Conan lachte leise, bitter. "Wie es sich anfühlt? Wie... wenn ich den Boden unter den Füßen verloren hätte--- schon wieder."
 

"Wie, wenn ich alles gegeben hätte, ,alles' um die Dinge besser zu machen... damit alles wieder so wird wie zuvor. Mein Leben, jede Chance auf ein Gegengift, was auch immer--- aber ich kann nicht. Ich kann nicht, so liegen die Dinge"

Moris Hand griff um den Rand des Stuhles, seine Knöchel traten weiß hervor.
 

"Ran hat mir ein so großes Geschenk gegeben, dass ich nicht weiß, wie ich es wirklich akzeptieren kann. Sie hat mir ihr Leben gegeben. Was glauben Sie wie sich das anfühlt? ...Und im Moment gibt es nur ,eine Sache', die Sie davon überzeugen kann mich am Leben zu lassen."
 

Am Bettende saß der ältere Mann, still wie ein Stein, wartend.
 

Conan--- Shinichi--- richtete seine Augen auf die von Kogoro Mori und jede Kindlichkeit war darin verschwunden.

"Ich habe Ran ein Versprechen gegeben: ,das ich sie nie wieder verlassen werde.' Sie nahm diese Kapsel um bei mir zu sein, damit wir zusammensein können--- das einzige was ich jetzt für sie tun kann, ist, mein Versprechen zu halten. Und wenn Sie mich umbringen... kann ich das nicht tun."

Dann seufzte er einen langen Seufzer und schloss seine Augen.
 

"Ich liebe Ihre Tochter, Herr Mori. Ich werde sie nicht fallen lassen, vorher sterbe ich. Ich werde mein Versprechen nicht brechen."
 

//Und wenn dir das nicht reicht, Mori... Onkelchen... Glaube ich, wirst du mich umbringen müssen. Sei sicher und verstecke meinen Körper gut--- ich will nicht, dass Ran einen überführten Mörder zum Vater hat. Lass dich nicht erwischen.//
 

Schließlich hörte er ein leichtes Rascheln vom Ende des Bettes. Der Junge öffnete seine Augen. Herr Mori stand da, starrte ihn mit einem seltsamen kleinen Lächeln im Gesicht an. Seine Augen funkelten.
 

"Fein. Fein. Du hast ihr also versprochen bei ihr zu bleiben? Dann... ist das genau das, was du tun wirst." Er zeigte mit dem Finger auf Conans ungläubiges Gesicht. "Du wirst dein Versprechen halten, Junge--- Conan--- ,Kudo'. Und vertrau mir: dein Leben hängt davon ab. Du wirst hier bleiben, wie schon das letzte Jahr über und du wirst dafür sorgen, dass Ran das hinbekommt, das ist deine Verantwortung. Und wenn du's vermasselst---" Kogoro Moris Augen verengten sich zu Schlitzen und seine Hände machten drohende Bewegungen.

Conan zuckte zusammen.
 

"--- wenn du's vermasselst, wird das dein ,Ende' sein. Das ist ,mein' Versprechen, ,Conan-kun'."
 

Conan schluckte schwer. Er glaubte ihm, wirklich; oh ja, er glaubte ihm. Der Junge sank in die Kissen zurück, als der Detektiv das Zimmer verließ.
 

Die Tür fiel ins Schloss. Er machte das Licht aus.
 

Der Junge lag da, ein wenig zitternd vom Adrenalin.

//Richtig. Nun, ich lebe immer noch... ich bin echt überrascht.//

Er schloss seine müden Augen. //Weißt du Gott, ich brauche diesen Anreiz wirklich nicht um mein Versprechen an Ran zu halten. Aber ich denke, ich schulde Mori diese kleine Unterhaltung. Ich denke, ich schulde ihm eine Menge.//
 

Endlich schlief er wieder ein.
 

****************
 

Einige Zeit später...
 

Ein anderes Geräusch. //Urrrgh...//

Aufgewacht. //Was jetzt?? Oh... richtig. ,Sie' ist an der Reihe. Das kann ja heiter werden.//
 

Seine Besucherin hatte sich einen Stuhl genommen und ihn neben sein Bett gestellt; vielleicht hatte ihn dieses Geräusch geweckt. Und das Licht war auch an. Eri war eine sehr tüchtige Frau.
 

Rans Mutter sah ihn still an, in einen zu großen Morgenmantel ihres Mannes gehüllt.

//Sieht so aus, als ob die Versöhnung ganz gut funktioniert.//

Ihre Augen waren gerötet von Tränen und fehlendem Schlaf, aber ihr Blick war nadelscharf. Conan richtete sich auf.

//Oh shit. Das ist eine Mutter, RANs Mutter--- keine Chance zu entkommen. Ich... glaube ich sollte mir eher sorgen machen, was sie mit mir machen wird als, was Mori geplant hat.//

Er öffnete den Mund, versuchte verzweifelt nachzudenken was er sagen könnte.
 

Da bemerkte er das Küchenmesser in ihren Händen.

Es war klein, glänzend und sah verdammt scharf aus.
 

//Eeeeeeep.// Der Junge fühlte wie er blass wurde.
 

//Mörder, Mitglieder der Black Organisation--- fein; damit kann ich umgehen. Wütende Mütter mit Messern--- nein...//

Er erstarrte, fühlte sich furchtbar verwundbar.
 

Eri lehnte sich vor. In tiefem, trügerischem Ton sprach sie: "Meine Tochter und ich haben gerade sehr informative Stunden miteinander verbracht. Ich möchte dich nicht um eine Entschuldigung bitten--- nach allem was sie mir erzählt hat, hättest du nichts sagen können, das ihre Meinung geändert hätte." Die ältere Frau seufzte.

"Ran hat schon immer ihre eigenen Entscheidungen getroffen... immer, schon als sie--- klein war. Ich kann es akzeptieren. Und ich denke, dass ich mich mit der Zeit daran gewöhnen kann, dass sie jetzt so ist. Ich muss wohl, oder? Ich bin ihre Mutter."
 

Conan wünschte sich wirklich, sie würde das Messer weglegen.
 

Eris Blick härtete sich, ihre Augen bohrten sich in seine. "Es gibt da nur eine Sache, die ich zwischen uns klarstellen will, Shinichi Kudo. Und das ist die: ,Wenn du meiner Tochter das Herz brichst, ,"bring ich dich um"'. Hast du mich verstanden?"
 

Er konnte nur nicken.
 

Sie lächelte ihn an. "Das dachte ich mit."

Aufstehend, streckte sich Rans Mutter ein Bisschen und ging Richtung Tür.

"Dann gute Nacht... Conan-kun."

Als sie den Türgriff nahm, sah sie ihn über ihre Schulter an.

"Weißt du, Ran liebt dich wirklich."
 

"Ich weiß. Ich--- liebe sie auch."
 

Die Tür fiel hinter ihr zu.
 

Conan legte sich zurück ins Bett.

//Und ich will jetzt noch schlafen? Gott sei Dank hat Ran keine Brüder oder Schwestern---//

Er machte das Licht mit zitternder Hand aus und sank dann in die Kissen zurück.
 

//Gott. Die meisten Eltern bekommen einen Anfall, wenn irgendein Junge ihnen ihr ,kleines Mädchen' wegnimmt. Ich wette, ich bin der Erste, der fast gekillt wird, wenn er sie ,zurückgeben' würde.//
 

Er zog die Decke über den Kopf und versuchte zu schlafen. Er nahm sich vor, sehr, sehr nett zu Rans Mutter zu sein, für den Rest seines Lebens. Frauen waren viel komplizierter als Männer was ihr Vorhaben angeht.
 

************
 

Einige Zeit später...
 

//Urrrghh? Was--- wer will jetzt mit mir reden? Möchten die mich auch töten?//

Da war ein anderes Geräusch gewesen. //Ran??//
 

Nein; der Raum war dunkel. Aber drüben am Fenster--- eine blasse Gestalt im Mondlicht---
 

Conan blinzelte, dann blinzelte er noch mal. Da war niemand. Niemand. Das Fenster war leer.

//Aber--- huh; ich könnte schwören... ich dachte ich hätte jemanden dort gesehen, jemand kleines; ein Junge? Ein Mädchen? Aber niemand ist dort. Also was zum Teufel hat mich aufgeweckt?//
 

Aber das Zimmer war leer, oder zumindest dachte er das; er machte das Licht an um sicher zu gehen. Nichts, niemand.
 

//Nur Einbildung, Kudo. Du brauchst einen Psychiater, wenn das so weiter geht.//

Als ob er noch etwas bräuchte, worüber er sich Sorgen machen konnte... Der junge machte zum vierten Mal in dieser Nacht das Licht aus und versuchte, wieder, zu schlafen.
 

Langsam umgab ihn warme, angenehme Dunkelheit, aber Conan wurde das Gefühl nicht los, dass irgendwer ihn aus den Schatten heraus beobachtete...
 

*** End of Chapter One ***
 


 

Fortsetzung folgt...
 

Wer war das, der ihn beobachtet hat? Wisst ihrs? Schreibt mir eure Vermutung ins Kommi, aber ich glaub nicht das jemand es weiß. (Ich weiß es, ich weiß es... *zungerausstreck* ;-P ) Schreibt Kommis, aber ganz viele, dann gehts auch weiter.
 

Cu eure Yoru-chan^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2006-07-23T17:14:07+00:00 23.07.2006 19:14
Ich habe die Storys von Ysabet gelesen - und muss sagen:
Schön mutig, das ALLES übersetzen zu wollen... *hut ab*

Ich meine "Second Wind" hat ja 138378 Wörter und die Fortsetzung "Windfall" 363782 Wörter. Ich war glücklich, es überhaupt durchgelesen zu haben - bin mal gespannt, wie du das alles ÜBERSETZEN willst...
Von: abgemeldet
2006-07-13T17:01:49+00:00 13.07.2006 19:01
Boah ,die geschichte ist ehct hammer! Wo kann man die den im Original-Englischen lesen? Möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht :-)

LG
GLC
Von: abgemeldet
2003-10-15T17:53:51+00:00 15.10.2003 19:53
hmm....also ich tippe auf Ai ^^...shcreib schnell weiter, bin schon gespannt wer der große (oder auch kleine) unbekannte ist!!!
Von: abgemeldet
2003-10-13T15:00:34+00:00 13.10.2003 17:00
Hi Tami! Echt klasse, fast so gut wie *Kaito ist KID???*! Hoffe du schreibst da auch bald weiter!
Von: abgemeldet
2003-10-13T14:37:57+00:00 13.10.2003 16:37
Na, ich mein das es Ran, Ai oder sogar die Black Organisation ist, aber wie kommen die ins rans Haus?
Na egal schreib weiter ich will es wissen ich lieb shinichi daisukie sanni


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