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c'mon, just ONE drink!

von

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Part 3: Sei nicht immer so egoistisch

Sei nicht immer so egoistisch, hatte Kisame einmal zu ihm gesagt. Kakuzu hatte ihm gar nicht versucht zu widersprechen, denn… ja, er war egoistisch. Aber das war nunmal ein Charakterzug von ihm. Entweder man kam damit klar oder eben nicht. Obwohl er aber schon verstanden hatte, worauf sein Kumpel hinaus wollte.

Geben und Nehmen; so lautete doch die unsichtbare Regel eines jeglichen Miteinander. Obwohl er doch zugeben musste, dass er lieber nahm, als zu geben. Doch zu geben ohne dafür etwas zurück zu bekommen? Niemals.
 

Irgendwie hatte Kakuzu es dann doch geschafft, ohne weitere Zwischenfälle das Meiste von seinem Einkaufszettel abhaken zu können. Er hielt Hidan an der kurzen Leine, ließ ihn nicht mehr aus den Augen und hetzte mit ihm fast schon durch den halben Laden, damit dieser auch ja nicht die Zeit hatte nochmal auf dumme Gedanken zu kommen. Und nun fehlte ihm nur noch Klopapier.
 

«Du musst mir einfach was geben, Kakuzu. Ich geh sonst drauf, verdammt! Wenn du mir halt schon keinen blasen willst, dann hol mir wenigstens einen runter!»

Müssen? Kakuzu musste gar nichts. Außerdem, was sprang dabei für ihn raus?
 

«Nein.»
 

«Und wenn ich mich an dir reiben darf, bis ich komme?»

Wurde Hidan jetzt doch noch zum Hund?
 

«Nein.»
 

«Und wenn ich meine Klamotten dabei anbehalte?»

Wie alt waren sie? Zwölf?
 

«Nein.»
 

«Und wenn du dich ausziehst und ich hole mir drauf selbst einen runter?»

Als Wichsvorlage dienen? Wie entwürdigend.
 

«Nein.»
 

«Ein bisschen Fummeln?»

Kakuzu blieb stehen, wiegte diesen Vorschlag einen Moment ab. Hidans Miene hellte sich schon auf und dann…
 

«Nein.»
 

«Ach komm schon! Und wie ist es mit nem Kuss? Da kannst du nicht nein sagen, das ist sowas von harmlos!»
 

Kakuzu seufzte entnervt, schmiss das Toilettenpapier in seinen Korb und war bei Gott froh, wenn sie hier endlich raus waren. Obwohl das dann wohl keinen Unterschied machen würde. Denn Hidan würde wohl kaum einfach so aufhören ihm auf den Sack zu gehen, wenn sie zurück in seiner Wohnung waren. Und es war gerade mal später Nachmittag. Wie lange würde er dieses Genörgel wohl noch ertragen müssen?
 

«Wenn ich zustimme, lässt du mich dann für den Rest des Tages zufrieden? Nein, warte, nicht nur für heute. Du verlierst nicht auch nur ein einziges, weiteres Wort mehr darüber. Du lässt mich zufrieden, rückst mir nicht auf die Pelle, hältst die Klappe, benimmst dich normal und akzeptierst, dass ich entscheide, wann bei dir wieder alles verheilt ist. Einverstanden?»
 

«Alles was du willst, Boss!», spottete Hidan und salutierte vor ihm.

Kakuzu glaubte ihm kein Wort. Er war sich fast sicher, dass sich Hidan nicht daran halten würde, aber einen Versuch war es trotzdem Wert.
 

«Na schön.» Zudem war es nur ein Kuss, was konnte da schon großartig schief laufen? Einmal kurz die Lippen aufdrücken – und fertig.

Sie erreichten endlich die Kassen und als Kakuzu die langen Schlangen davor auffiel, sank seine Laune noch etwas mehr. Was war denn heute los? Hatte er denn nie Glück? Grummelnd reihte er sich ein, als der Jüngere wieder an seine Seite gestiefelt kam.
 

«Gut. Aber es muss schon ein richtiger sein. Mit Zunge und allem.»
 

Kakuzu schnalzte missbilligend mit der Zunge. Das war ja so klar gewesen. Warum konnte er es im Leben nicht einmal einfach haben?

«…von mir aus.»
 

«Und ich will ihn jetzt.»

Verwundert drehte er sich zu Hidan, der eine völlig ernste Miene aufgesetzt hatte.
 

«Nicht in der Öffentlichkeit», hielt er dagegen, doch sein Einwand schien den Jüngeren nicht sonderlich zu interessieren.
 

«Das ist mir sowas von schnuppe. Ich will ihn jetzt. Und du hast zugestimmt, Kakuzu. Also bin ich im Recht. Oder willst du etwa den Schwanz einziehen wie so ne feige Pussy? Was ist dein Wort dann wert, hm?» Hidan verschränkte die Arme vor der Brust, grinste ihn herausfordernd an, während das provokante Funkeln in seinen Augen Kakuzu regelrecht entgegensprühte.
 

Fest spannten sich Kakuzus Kiefermuskeln an, ein kehliger Laut drang an die Oberfläche, während sein linkes Augenlid schon gefährlich anfing zu zucken. Er war nah dran, sich die Packung Klopapier zu nehmen und sie ihm in die Fresse zu klatschen. Wenn auch nur, um ihm dieses dreckige Grinsen aus dem Gesicht zu wischen. Irgendwann trieb er ihn noch zur Weißglut!
 

Grob packte er Hidan am Arm, rempelte den Mann hinter ihnen an, als er den Jüngeren hinter sich her, aus der Schlange rauszerrte. Er wollte einen Kuss? Dann sollte er seinen verdammten Kuss kriegen! Aber bei Gott, er war nicht feige und schon gar keine Pussy! Zudem hielt er sein Wort. Immer.

Als Kakuzu eine menschenleere Ecke gefunden hatte, die für andere möglichst uneinsichtlich war, wirbelte er Hidan herum, der dadurch mit dem Rücken hart gegen eines der Regale knallte.
 

«Uh, ich steh drauf, wenn du so stürmisch bist.» Keuchte der Jüngere noch immer grinsend, was Kakuzu nur ein Knurren entlockte. Wütend packte er ihn am Nacken, riss ihn zu sich und drückte ihm harsch die Lippen auf. Ohne Vorwarnung stieß er mit seiner Zunge in die Mundhöhle des anderen vor und plünderte sie fast schon brutal. Hidan stöhnte überwältigt auf, drückte sich sofort an ihn, was Kakuzu nur noch wütender machte. Verdammt, so war das nicht gedacht. Es sollte ihm doch nicht gefallen!

Zur Strafe zog er deshalb so fest an den silbernen Haaren, bis er sich sicher war, dass er sie ihm gleich ausreißen würde, wenn er noch etwas fester machte. Dann tat Hidan plötzlich einen Schritt zur Seite, wodurch Kakuzu fast das Gleichgewicht verloren hätte. Doch sie schwankten zum Glück nur, ehe sie beide, Hidans Rücken voran, wieder gegen das Regal knallten. Dieses erzitterte kurz und ein Geräusch ertönte, als wäre etwas zu Boden gefallen. Doch keiner von ihnen scherte sich darum.
 

Erneut stöhnte der Jüngere in den Kuss, Kakuzu lief es heiß den Rücker runter und er war sich nun sicher, dass der andere das mit Absicht tat. Hidan wusste doch ganz genau, wie sehr es ihn anmachte, wenn er solche Laute von sich gab! Er provozierte ihn doch extra, führte seine Beherrschung auf den Zahn, um seinen Willen durchzusetzen. Der Unterleib, der sich soeben gegen den seinen presste, die erregten Laute, die sich aus Hidans Mund ergossen, wie auch der ungeduldige Arm, der ihre Körper enger aneinander drückte, sprach jedenfalls dafür und fuck… es funktionierte auch. Er wollte Hidan. Jetzt sofort. Vielleicht war diese enthaltsame Woche auch an ihm nicht so spurlos vorübergegangen. Obwohl das seiner Ansicht nach noch immer keine gravierend lange Zeitspanne war.

Er war zumeist ein beherrschter Mann, der sich auch in schwierigen Situationen unter Kontrolle halten konnte, deswegen war es ihm ein Rätsel, wie es der Jüngere nur immer schaffte, ihn so dermaßen aus der Bahn zu werfen.
 

Er riss sich von Hidan los, schnappte abgehackt nach Luft, nur um ihm gleich wieder einen harten Kuss aufzuzwingen. Vergessen war die Abmachung, die nur einen Kuss umfasste. Wie konnte er denn jetzt an etwas anderes denken, als an diese Lippen, die ihm den Verstand raubten? An das leichte Vibrieren in seinem Mund, wann immer der Jüngere in ihren Kuss stöhnte? Oder auch das heiße Gefühl, das sich langsam in seinem Schritt ausbreitete, wann immer ihre Unterleiber ungezügelt aneinander prallten? Pures Verlangen durchströmte ihn und als Hidan plötzlich unter sein Oberteil fuhr, seine Nägel fest in seinen Rücken schlug, keimte in Kakuzu so langsam die Befürchtung auf, dass sich sein Verstand wohl erst dann wieder bei ihm meldete, sobald er Hidan gegen das beschissene Regal gefickt hatte.
 

«…Kakuzu?»
 

Sein Herz setzte einen Schlag aus, unbarmherzig wurde er wieder in das Hier und Jetzt gezogen und ihm wurde schlagartig bewusst, dass sie keineswegs alleine waren, sich noch immer in der Öffentlichkeit befanden. Ruckartig riss er sich von Hidan los und sah erschrocken in die Richtung, aus der er die Stimme vernommen hatte. Konan stand etwas unsicher da, lächelte ihn verlegen an, während Pain soeben, den Einkaufswagen schiebend, zu ihr aufschloss. Beide starrten sie ihn an und er gewann schnell etwas Abstand zu Hidan, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Er räusperte sich, zupfte umbemerkt an seiner Hose rum, um die Ausbeulung darin so gut es ging zu kaschieren.
 

«Oh, hey, was tut ihr hier?»

Okay, das war gelinde gesagt nur dezent unangenehm. Seine Freunde hatten ihn gerade beim Knutschen im Supermarkt erwischt. Wenn er fünfzehn Jahre jünger wäre, okay. Aber so? Wie hatte er sich denn nur so gehen lassen können?
 

«Was man halt so in einem Supermarkt macht», antwortete Pain trocken und Kakuzu wurde sich seiner dämlichen Frage erst jetzt bewusst. Konan lächelte verlegen, während sie zwischen ihm und Hidan hin und her sah.

Der Silberhaarige hatte sich nur unbekümmert seine Kleidung gerichtet und tat ansonsten so, als sei nichts gewesen. Abschätzend musterte er die beiden Neuankömmlinge.
 

«Oh, natürlich. Genau wie wir.» Erwiderte Kakuzu knapp, woraufhin sich peinliche Stille ausbreitete. Fuck, so im Nachhinein konnte man das auch falsch verstehen.
 

«Jedenfalls…», wechselte Konan das Thema, griff in dem Regal nach einer Packung Schnuller. «Brauchten wir nur das hier. Dauert ja nicht mehr allzu lange, bis es soweit ist. Und vorbereiten sollte man sich früh genug.» Behutsam legte sie eine Hand auf ihren gewölbten Bauch und Kakuzu erinnerte sich wieder, dass Kisame mal erwähnt hatte, dass die Blauhaarige und Pain ein Kind erwarteten. Wenn er richtig rechnete musste sie im vierten oder fünften Monat sein und–

Verwirrt sah er sich um und als ihm nur solche Dinge wie extra große Packungen Windeln, Lätzchen und Babybrei entgegen sprangen, fluchte er innerlich. Er hatte sich ja unbedingt den verdammten Gang in der Babyabteilung aussuchen müssen. Wie unpassend war das denn?!
 

«Schön dich mal wieder zu sehen, Kakuzu. Du hast dich lange nicht blicken lassen. Nächstes Wochenende haben wir Kisame und Itachi zum Grillen eingeladen, komm doch auch? Du kannst Hidan ruhig mitbringen. Entschuldige, du bist doch Hidan, oder?» Sie wandte sich an den Jüngeren, der irritiert die Stirn in Falten legte.
 

«Woher weisst du das?», fragte er sie nicht gerade freundlich. Allgemein schien er noch ziemlich angepisst über die Störung. Doch Konan nahm ihm seine schroffe Art nicht übel.
 

«Kisame hat dich mal erwähnt.»
 

«Aha. Wer sind die Leute, Kakuzu?»
 

«Freunde von mir», brummte er und gab ihm mit einem Blick zu verstehen, dass er gefälligst still sein sollte.
 

«Ach, die hast du? Ich dachte Fischfresse sei der einzige, der sich mit dir rum plagt.»
 

Kakuzu ignorierte den Jüngeren gekonnt und da Konan und Pain schon so komisch guckten, würde er diesem Gespräch schnell den Riegel vorschieben. Er hatte nämlich gerade null Bock Hidans Verhalten, oder allgemein seine Person vor seinen Freunden zu erklären.
 

«Ich komme gern. Muss noch wegen der Arbeit abklären, aber ich denke, das geht klar.» Und falls er dann doch keine Lust haben sollte, könnte er immer noch seine Arbeit als Absagegrund missbrauchen.
 

«Super!», freute sich die Blauhaarige. «Ich sage dir noch Bescheid wegen der Uhrzeit und allem!» Lächelnd winkte sie ihnen noch zu, bevor sie um die Ecke bog, während Pain sich mit einem kühlen Nicken verabschiedete und ihr hinterher trottete.
 

«Verdammte Pisser! Hier einfach reinzuplatzen, wenn man doch sieht, dass wir beschäftigt waren!», maulte Hidan missgelaunt. Laut atmete Kakuzu aus, sagte jetzt mal nichts dazu. Doch dann griff der Jüngere nach seinem Oberteil und wollte ihn wieder zu sich ziehen. Es genügte ein Blick, um zu wissen, was das sollte.
 

«Oh, nein!» Unsanft schlug er Hidans Hand beiseite, bedachte ihn mit einem bösen Blick. Als ob sie nun fortfahren würden, Hidan hatte sie ja nicht mehr alle! Sie waren sowieso schon viel zu weit gegangen. Wenn sie nur jemand anderes gesehen hätte oder gar vom Personal des Supermarkts erwischt worden wären… das wäre dann wohl nicht so glimpflich ausgegangen. Kakuzu gab es zu, ja, er hatte sich etwas mitreißen lassen. So war das nicht geplant gewesen. Von daher war es vielleicht doch ganz gut, dass sie gestört worden waren, ansonsten wusste er wirklich nicht, wie weit ihn Hidan noch getrieben hätte.
 

Auf seine Zurückweisung hin wechselten Hidans Züge binnen einer Sekunde von leicht verstimmt zu ziemlich angepisst.
 

«Was nein?!»
 

«Du hast deinen Kuss bekommen. Also lass uns endlich von hier verschwinden.» Er setzte sich in Bewegung, wurde jedoch sogleich wieder zurückgezogen.
 

«Wir waren aber noch nicht fertig», meckerte Hidan halblaut, was Kakuzu nur ein müdes seufzen abrang.
 

«Ich dachte, das hätten wir durch? Keinen Sex, bis du wieder vollkommen fit bist. Außerdem sind wir hier in nem Supermarkt. Du musst bescheuert sein, wenn du denkst, hier mehr erwarten zu können als einen Kuss. Im übrigen war das eigentlich auch schon zu viel.»
 

«Ach, bescheuert also? Wer hat mich denn eben gegen das beschissene Regal gepresst und beinahe zwischen Windeln und Sabberlätzchen genommen?»

Spöttisch blitzen ihm die lilanen Irden entgegen, was Kakuzus Knurren nur umso bedrohlicher werden ließ. Scheiße, dann hatte Hidan das also gemerkt?
 

«Halt die Klappe!»
 

«Ich weiß wirklich nicht, warum du immer so stur sein musst», meinte Hidan dann, wirkte plötzlich wieder mehr angefressen als wütend. «Mein Arsch tut nicht mehr weh, glaub mir das doch endlich mal!»

Kakuzu seufzte entnervt. Jetzt ging das Nörgeln und Quängeln wieder von vorne los. Er hatte ja schon gewusst, dass sich Hidan nicht an ihre Abmachung halten würde, sondern ihm damit weiter auf die Eier ging. Und doch traf es seine strapazierten Nerven nun doch härter als gedacht.
 

«Warum tut dir dein Popo weh?» Ertönte es hinter ihnen und wie aufs Stichwort, drehten sie sich beide verwundert um. Dort stand ein kleiner Junge, spielte in der einen Hand mit einem Gummiball, den er in seiner Handfläche rollte, während er Hidan fragend musterte. Irgendwie war es Kakuzu, als hätte er diesen Jungen schonmal irgendwo gesehen.

«Ist nicht lange her, da bin ich mal hingefallen. Direkt auf den Popo. Der hat dann ganze zwei Tage lang weh getan! Ist dir das auch passiert?» Fragte der Junge und zog die Nase hoch.
 

Einen Moment sagte keiner was und da Kakuzu nicht annahm, dass Hidan sich mit dem Balg befassen wollte, schnappte er sich schonmal seinen Einkaufskorb, den er hier zuvor auf den Boden fallen gelassen hatte und–
 

«Ich bin nicht hingefallen», meinte Hidan dann langsam und mit einer Gelassenheit, die man fast schon hätte bewundern können. «Aber sowas ähnliches. Ich bin mit meinem Popoloch auf seinen Pimmel drauf gefallen. Und zwar ganz oft hintereinander und ziemlich heftig. Das nennt man übrigens Ficken. Irgendwann hat es dann geblutet. Deswegen tut mir der Arsch weh und nicht, weil ich mich wie gewisse andere Vollpfosten auf die Fresse gelegt habe.» Gegen Ende hin wurde der Jüngere immer gehässiger und Kakuzu glaubte einen kleinen Herzinfarkt zu erleiden, als er das hörte. Nein, das hatte Hidan jetzt nicht ernsthaft gesagt, oder?

Geschockt und mit geweiteten Augen starrte sie der kleine Junge an, während man schon an seinem Gesicht ablesen konnte, dass ihn das für den Rest seines Lebens verstört hatte.
 

«Hidan!», herrschte Kakuzu. «Musste das jetzt sein? Er ist doch noch ein Kind!»
 

Sich keiner Schuld bewusst zuckte der Jüngere mit den Schultern.

«Was? Ich hab es doch kinderfreundlich verpackt! Außerdem ist der Knirps selbst schuld, er hätte nicht so blöd danach fragen sollen!»
 

Der Gummiball glitt dem Kleinen aus der Hand und fiel zu Boden, als sich dieser aus seiner Schockstarre löste und aufgeregt davonrannte. Kakuzu seufzte. Jetzt hatten sie den Salat.

«Oma, Oma!», rief er laut durch die Gänge und Kakuzu sog scharf die Luft ein, als ihm wieder einfiel, woher er den Jungen kannte. Fuck, sie sollten sich so schnell wie möglich aus dem Staub machen!
 

«Was denn, Kleiner?» Hörte er jemanden sagen, der sich auf der anderen Seite des Regals befinden musste.
 

«Stimmt es, dass man aus dem Popo bluten kann, wenn man auf den Schniedel von wem anders gefallen ist?»

Erst eine Sekunde Stille, dann ertönte ein entsetztes Keuchen, das sich fast schon so anhörte, als würde die ältere Frau gleich tot umfallen. Und dann herrschte wieder Stille.
 

«Woher hast du das?» Bei der unterschwelligen Wut in den Worten lief es sogar Kakuzu eiskalt den Rücken runter.
 

«Von dem Mann mit der Gurke», erwiderte der Bengel kleinlaut.
 

Das war ihr Startschuss, jetzt war nichts mehr zu retten und so packte er Hidan – der das Ganze unbekümmert mitgehört und noch immer ein beleidigtes Gesicht aufgesetzt hatte – am Oberarm und zog ihn hinter sich her. Kakuzu war sich jedenfalls sicher, dass Hidan spätestens dann nicht mehr so einen auf gleichgültig tat, wenn die Furie einer Oma hier gleich aufkreuzen würde.
 

Sie schafften es ungesehen zu verschwinden, die Schlangen vor den Kassen waren auch nicht mehr so lang, so dass sie schon bald hier raus sein würden. Dann kamen sie endlich an die Reihe, die Kassiererin war – nett ausgedrückt – eine kleine Schlaftablette, scannte die Produkte so langsam ein, dass Kakuzu Mühe hatte sie deswegen nicht anzuschnauzen. Er warf einen Blick zurück und konnte zu ihrem Glück noch keine wütende Großmutter hinter sich entdecken – nur Hidan, der seine Hosentaschen abtastete und irgendwas zu suchen schien.
 

«Scheiße», sagte der Jüngere dann und sah auf einen Schlag eine Nuance blasser aus. «Ich glaube, ich hab mein Handy verloren. Vorhin hatte ich es doch noch.» Als sich ihre Blicke trafen und Hidan so aussah, als würde er sich gleich in die Hosen machen, zupfte ein belustigtes Grinsen an Kakuzus Mundwinkeln, das sich in ein schadenfrohes Auflachen steigerte.
 

«Ich denke ich weiß, wo du es verloren hast.»

Hidan wusste es wohl auch, denn er sagte nichts darauf, schluckte nur schwer, bevor er ihn bittend ansah.
 

«Oh nein, vergiss es. Das kannst du ganz alleine ausbaden.» Er gluckste dunkel und konnte sich an dem Bild nicht satt sehen. Hidan, wie er da stand, mit sich haderte und ein Gesicht zog, als würde er direkt in die Arme des Teufels laufen müssen, bei der Vorstellung, dass er womöglich der alten Schachtel begegnen kürde. Nun war es ihm wohl doch nicht mehr so egal, wie Kakuzu belustigt feststellte.

Der Jüngere zögerte noch einen Moment, bevor er sich dann doch losriss und widerwillig Richtung Babyabteilung lief.
 

Immer noch glucksend sah er ihm hinterher und als er sich wieder der Schnarchnase zuwandte, war die noch immer nicht durch. Gelangweilt ließ er den Blick schweifen und als er dann die Süßigkeiten ins Auge fasste, mit denen man an jeder Kasse die Kunden nochmal lockte, überlegte er nur kurz, bevor er sich eine extra große Packung M&Ms nahm und sie auf das Laufband legte.

Hidan würde womöglich glauben, es sei die selbe Packung, die er ihm zuvor untergejubelt hatte. Er würde nicht wissen, dass er sie ihm nun von sich aus kaufte. Kakuzu würde kein Dank dafür erhalten oder etwas anderes als Gegenleistung bekommen.

Doch merkwürdigerweise war das für ihn in diesem Moment auch gar nicht weiter wichtig.
 

Schlussendlich hatte sich Hidan an diesem Tag eine Verwarnung des Supermarkts eingehandelt und war nur knapp einer Strafanzeige wegen Erregung öffentlichem Ärgernis entgangen. Die alte Schachtel war, wie nicht anders erwartet, stinkwütend gewesen und hatte sich nur schwer wieder beruhigen lassen.
 

Für Kakuzu war dieser Tag rückblickend betrachtet einer der besten seit langem gewesen.



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