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Das Verlies

von

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„Warum tust du das?“ Ich drehte mich um und schaute auf den Jungen, der mir gerade diese Frage gestellt hatte. Er war sehr jung – vier, fünf Jahre vielleicht – klein, zu dünn und seine weißblonden Haare fielen ihm immer wieder ins Gesicht, unwillig, sich bändigen zu lassen.

Wir standen in einem schwach beleuchteten, gewölbeartigen Raum aus grob gehauenen Steinen, an denen stellenweise Wasser in kleinen Tropfen entlang glitt. Die Luft war kalt und klamm. Mir lief ein Schauer über den Rücken und ich heftete meinen Blick wieder auf den Jungen, der barfuss und in zerschlissener Kleidung auf dem kalten Steinboden stand und mich aus großen, leicht feuchten Augen ansah.

Ich ließ den Kopf sinken. Ich konnte diesem durchdringenden Blau seiner Augen nicht lange standhalten. Er kam ein paar Schritte auf mich zu. Sein Gang war unsicher, wie von einem Menschen, der seine Beine zu lange nicht mehr gebraucht hat.

Ich lehnte mich an den Rahmen der Tür, in der ich stand, und ließ meinen Blick die labyrinthartigen Gänge entlang gleiten. Wie lange war ich nicht mehr hier gewesen? Wie lange hatte ich diesen bedauernswerten Jungen nicht mehr besucht?

Ich stieß einen Seufzer aus. Ich wollte hier so schnell wie möglich wieder raus. Ich mochte diesen Ort nicht. Deswegen mied ich ihn auch, wann immer ich konnte. Doch heute hatte ich hier etwas zu erledigen gehabt. Die Mauern hatten verstärkt werden müssen und außerdem...

„Warum tust du das?“, wiederholte der Junge seine Frage. Widerwillig löste ich mich vom Türrahmen und sah wieder in das vertraute Gesicht, das wie immer einen leichten Schwindel bei mir auslöste.

Erneut kam er ein paar Schritte näher. Das Geräusch seiner nackten Füße hallte von den Wänden wider. Ich musste raus hier. Schnell. Ich wollte nicht, dass er mich berührte.

„Weil es das Beste für dich ist.“ Ich blickte an seinem ausgezerrt wirkenden Körper entlang, der mit Narben übersät war. „Das Beste?!“, begehrte er auf. „Ja, das Beste! Schau dich doch an! Sieh dir doch an, was sie da draußen mit dir angestellt haben!“ „Was weißt du denn schon davon? Ich will hier raus! Ich will die Sonne sehen! Ich will den Wind in meinen Haaren spüren! Ich will leben!“

Niedergeschlagen schaute ich auf die dunklen Steinquader zu meinen Füßen. „Ich weiß“, murmelte ich noch, bevor ich aus dem Raum hastete und die Tür in der neu erbauten Mauer hinter mir verschloss.

Während der Junge verzweifelt gegen die schwere, eisenbeschlagene Tür schlug und immer wieder „Ich will hier raus!“ wimmerte, eilte ich von seinem Schluchzen begleitet durch die dunklen Gänge. Obwohl mir die feuchte Luft in den Lungen brannte, verlangsamte ich meinen Schritt nicht, bis ich den Jungen nicht mehr hören konnte.

Jetzt war ich fast wieder draußen. Ein letztes Mal drehte ich mich um und betrachtete trübsinnig das Verlies, das ich selbst errichtet hatte und gedachte dem kleinen Jungen, den ich hier eingesperrt hatte. Langsamen, bedächtigen Schrittes steuerte ich auf den Ausgang zu, bis eine silbrig glänzende Pfütze meine Aufmerksamkeit erregte.     

Nachdenklich betrachtete ich mein Spiegelbild - die großen, wasserblauen Augen, die aufgesprungene Unterlippe, die blonden, leicht verwuschelten Haare. Angewidert wandte ich mich ab.

Ich war älter geworden, mein Körper war der eines Mannes geworden, mein Gesicht wirkte weniger weich und doch konnte man die Züge des unglückseligen Jungen, der hier eingesperrt war, noch immer erkennen.

Eiligen Schrittes verließ ich die Katakomben meiner Seele.
 

Draußen angekommen, lehnte ich mich gegen die kalte Mauer des Verlies‘. Mein Atem ging schnell und flach und der Schweiß klebte wie ein dünner, kalter Film an meinem Körper.

Ich fühlte mich miserabel. Wie jedes Mal, wenn ich mich so tief in meine Psyche vorwagte, die ich sorgsam in mehrere Bereiche unterteilt hatte, um dem Chaos, das in mir tobte, Herr zu werden.

Ich ließ meinen Blick schweifen. Ich stand auf einem sandigen Weg, der sich durch ein Feld von hohem, im Wind schwankendem Gras schlängelte. Es war so hoch, dass es den Blick auf alles, was weiter hinten lag, versperrte. Ein natürlicher Sichtschutz, um das Gebäude hinter mir vor allzu neugierigen Blicken zu verbergen. Hierher wollte ich niemanden lassen.

Doch das war nicht der einzige Grund, weshalb ich die Natur hier so wild wuchern ließ. Das wurde mir mit jedem Schritt, den ich tat, klarer. Ich selbst wollte den verfallen aussehenden Bau nicht sehen, nicht daran denken, was ich dort unten vor mir selbst versteckte.
 

Mit langen Schritten wanderte ich über den sandigen Pfad, der bald von einem Kiesweg abgelöst wurde. Das vertraute Knirschen der Steine unter meinen Sohlen erfüllte mich mit einem intensiven Gefühl des Heimkommens und zauberte ein leicht melancholisches, schiefes Lächeln in mein Gesicht. Jetzt konnte ich in der Ferne bereits die parkähnliche Anlage erkennen, die durch ein schweres, gusseisernes Tor von diesem Bereich getrennt war.     

In dem vor mir liegenden Areal gab es in der Regel nur angenehm warme Frühlingstage und bereits die aufwendig gestalteten, feinen Ornamente des Tors verrieten, dass es sich bei dieser Sektion um eine ganz andere Welt handelte als bei jener, die ich soeben verlassen hatte. Mit weit ausgebreiteten Armen sog ich die warme, duftgeschwängerte Luft ein, bevor ich das breite Tor aufstieß und meinen Weg weiter fortsetzte. Noch immer ein wenig wehmütig lächelnd wandelte ich durch den Park, vorbei an großen, von Bäumen gesäumten Grünflächen und Seen.

Dies hier war der Bereich, den ich für Besucher zugänglich gemacht hatte. Ein heiterer, weitläufiger, sonniger Garten, über dem nur selten ein kleinerer Sturm tobte. Viele Menschen hielten sich gerne hier auf, kamen oft hierher und verweilten einige Zeit, ohne auch nur zu ahnen, was hinter dem Gräsermeer in einiger Entfernung verborgen lag.

Mein Blick fiel auf das dunkle Gebäude, das am Horizont auftauchte. Mit seinen windschiefen Fensterläden und dem schwarzen Anstrich erinnerte es mich jedes Mal aufs Neue an das Heim der Adams Family. Hier ließ ich nur wenige, ausgewählte Menschen herein, war es doch so etwas wie mein Zuhause in mir selbst. Hier lebten die Teile meiner Seele, die ich nicht zusammen mit dem Jungen hatte einsperren können oder sich erst später entwickelt hatten.

Außerdem befand sich hier meine Bibliothek, wohin es mich nun zog.
 

Ich eilte an dem kleinen, rustikal eingerichteten Wohnzimmer, wo ich meine engsten Freunde empfing, vorbei in den Keller, wo ich meine Bibliothek eingerichtet hatte.     

Hier ließ ich absolut niemanden herein. Von Zeit zu Zeit ließ ich jemanden in einem der hier aufbewahrten Bücher lesen, doch die Bibliothek selbst durften nicht einmal die Menschen betreten, die ich liebte.

Sie war den Katakomben, denen ich gerade erst entflohen war, nicht unähnlich und trotzdem waren Beide vollkommen unterschiedlich. Auch hier roch die Luft leicht modrig und jeder Schritt hallte von den hohen Steinmauern wider. Anders als bei dem Verlies jedoch ließ ich andere Menschen wissen, dass es diesen Ort gab. Doch größte Unterschied war, dass ich gerne hier war. Ich konnte Stunden hier verbringen.

Dieses Mal war ich allerdings nicht gekommen, um einfach nur in einem der hier gelagerten Folianten zu schmökern.     

Langsam bewegte ich mich zwischen den Regalen, die bis zum Bersten angefüllt waren mit Wälzern unterschiedlichster Größen und Inhalte. Diese Bücher waren meine Erinnerungen, etwas, das ich niemals missen wollen würde, auch wenn ich bestimmte Bände mied. Ganz hinten in einer Ecke, fast gänzlich von einem Regal verdeckt, stand ein Tresor, in den ich meine wertvollsten und schmerzhaftesten Erinnerungen einschloss.

Mit zitternder Hand zog ich ein paar lose, eng beschriebene Zettel aus meiner Hosentasche. Eigentlich hatte ich sie zusammen mit dem Jungen in seinem immer enger werdenden Gefängnis einschließen wollen. Doch der Gedanke, dass sie in dem nasskalten Gewölbe vor sich hin rotten sollten, war mir unerträglich geworden, während ich in der Tür gestanden hatte. Also war in mir der Entschluss gereift, sie hier wegzuschließen.

Hier waren sie nicht ganz so versiegelt wie ich es mir wünschte und ich wusste, ich würde irgendwann in die Verlockung kommen, sie wieder heraus zu holen, doch damit musste ich leben. Ich war noch nicht bereit, mich vollends von diesen Erinnerungen zu trennen.

Liebevoll strich ich ein letztes Mal über die Seiten und schnitt mich prompt am Papier. „Ja, ja, Liebe tut weh“, brummte ich missmutig, während ich fasziniert den Blutstropfen beobachtete, der aus meinem Finger quoll.

Mit einem letzten wehmütigen Blick schloss ich die Zettel weg und zog mich dann in das oberste Stockwerk meines Hauses zurück, von wo aus ich einen guten Überblick über die gesamte Anlage hatte. Ich wollte allein sein und nachdenken.
 

Erschöpft ließ ich mich vor dem großen Dachbodenfenster nieder und schaute hinab ins Tal, das sich wie ein Teppich aus grünem Samt unter mir ergoss.

Es war schön hier. Das konnte ich sagen, ohne dass es nach Eigenlob und Selbstüberschätzung klang. Es war wirklich schön hier – zumindest auf den ersten Blick. Die glitzernden Gewässer, die silbrigen Bachläufe, das satte Grün, die schattenspendenden Bäume und Büsche, die übersichtlich angelegten, gepflegten Wege... dies alles lud zum Verweilen ein.

Doch wer einen genaueren Blick wagte, stellte fest, dass diese Idylle trügerisch war.

Die Bäume waren schon lange nicht mehr geschnitten worden, sodass ihre Zweige in einem wilden Chaos gen Himmel gereckt wurden, an einigen Stellen drohte das Gras die Kieswege zu verschlucken und in den Flüssen hatte sich Schlamm abgelagert und die einst heimischen Tiere waren verschwunden.

Dies hier war kein natürlicher Ort der Ruhe.

Durch harte Arbeit, Ausdauer und Fleiß war er aus dem wilden Urwald, der hier einst gewuchert hatte, erschaffen worden. Doch die Natur forderte zurück, was ihr gehörte.

An manchen Tagen – so auch heute – war ich es leid, sie einzudämmen. Sollte sie das alles hier doch wieder überwuchern! Es war ja eh nichts von Bestand…
 

Gelangweilt folgte ich einem Spaziergänger mit den Augen. Manchmal fragte ich mich, warum es dermaßen viele Menschen hierher zog. Es gab so viele schöne Parkanlagen, die nicht in einer entlegenen Ecke ein dunkles Geheimnis bargen.

Oder doch nicht?

Verbarg nicht jeder Mensch irgendetwas vor sich und anderen? Der Eine hatte eine Sammlung Kinderpornografie im Keller, der Andere schlug Frau und Kinder. Ich sperrte wenigstens nur mich selbst weg, mein wahres Ich. Ich tat eigentlich gar nichts Schlimmes und dennoch fühlte ich mich wie ein Schwerverbrecher.

Wieder drang das Wimmern des Jungen an meine Ohren. Verzweifelt presste ich die Unterarme gegen die Seiten meines Schädels, in der Hoffnung, diesen durchdringenden Laut aussperren zu können. Doch er wurde nur noch lauter.

Seufzend registrierte ich, dass das Geräusch aus mir selber kam. Ich schüttelte den Kopf und schalt mich einen Narren. Natürlich… Das Weinen des Jungen konnte niemals aus den Tiefen seines Kerkers bis hierherauf dringen.

Wie immer, wenn ich an den Jungen dachte, reagierte mein Körper heftig. Der Schweiß brach mir aus und das Atmen wurde schwer. Ich lehnte die Stirn gegen die kalte Fensterscheibe und versuchte, ruhig zu atmen.

„Du bist so schwach! Dich einen Mann zu nennen, grenzt an Beleidigung unseres Geschlechts!“, dröhnte es hinter meiner Stirn. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, obwohl mir Übelkeit die Kehle zuschnürte. Welche Ironie das Leben doch barg!

Diese Stimme war der Grund für all dieses Chaos in mir, die Ursache, warum meine Seele so gespalten war und dennoch hatte sie aller Vernunft zum Trotz etwas Beruhigendes, Tröstendes, etwas Festigendes. Das war, was ich kannte, womit ich umgehen konnte.

Während die herrische Stimme durch meinen Schädel hämmerte, entspannte sich mein Körper langsam zusehends. Ich setzte mich wieder gerade hin und suchte mit den Augen das Gräsermeer ab.

Dort irgendwo lag das Verlies, gut geschützt vor Blicken und Eindringlingen jeder Art.

Dort irgendwo versteckte ich den verletzlichen Teil meiner Seele, den ich vor Angriffen von außen schützen wollte und doch selbst am allermeisten geißelte…

Ich ließ meinen Blick weiter über den Park gleiten, der unbewegt unter mir lag. Irgendwie machte mich diese Ruhe nervös. Hektisch sprang ich auf und tigerte in der Dachkammer auf und ab.

„Ich will leben!“, wisperte es immer wieder in meinem Kopf. Warum nur ließ mich der Junge einfach nicht los? Warum dachte ich überhaupt darüber nach?

„Weil er du ist, Dummkopf!“, beantwortete ich mir meine Fragen selbst. Ich stellte mich zurück ans Fenster und starrte Richtung Kerker.

Wann hatte ich aufgehört, der Junge zu sein? Wann hatte ich beschlossen, das Kind und die Weichheit in mir zu verbannen?

„Fängste wieder an zu flennen? Wirste nie erwachsen? Du Peter Pan, du...“

Ich stieß einen verächtlichen Laut aus, als ich an den Besitzer dieser Stimme dachte, und schlug gegen die Fensterscheibe, die unter der Erschütterung bedenklich vibrierte.

Tausende Worte drückten sich meinen Hals entlang, wollten meine Stimmbänder zum Schwingen bringen und endlich ausgesprochen werden. Ich würgte an all dem, was ich diesem Menschen schon immer hatte sagen wollen, doch heraus kam nur ein undeutliches Gurgeln, weil die Worte sich ineinander verkanteten und in meinem Schlund stecken blieben.

Schließlich schluckte ich sie wieder herunter und flüsterte lediglich ein schwaches „Ich hasse dich“. Doch ich wusste nicht einmal genau, ob ich diesen Mann meinte, der mich zu dem gemacht hatte, was ich heute war, oder den Mann, den er aus mir gemacht hatte.
 

Mit ärgerlich zusammen geschobenen Augenbrauen betrachtete ich mein Gesicht, das sich in der Scheibe spiegelte. An Tagen wie diesem grenzte es für mich an Folter mein eigenes Gesicht zu sehen.

Dann empfand ich das blonde, locker fallende Haar, die glatte, ebenmäßige Haut, die melancholischen, blauen Augen und die von anderen oft als sinnlich beschriebenen Lippen als blanken Hohn, als wollten sich selbst meine Gene über mich lustig machen.

Während ich gedankenverloren mit dem Zeigefinger die Konturen meines Spiegelbilds nachzeichnete, kam mir der Spruch „Außen hui, innen pfui!“ in den Sinn und ich musste grinsen. Wahrscheinlich hatte der Schöpfer dieser Alltagsweisheit nicht damit gerechnet, dass man sich selber damit identifizieren würde, doch irgendwie passte es.

Wer würde hinter diesem „Engelsgesicht“, wie eine meiner Bekannten es einmal genannt hatte, die tiefgreifende, zerstörerische Schlacht vermuten, die in den Tiefen meiner Seele stattfand? Wer würde bei einem Blick in dieses Gesicht ahnen, dass ich zwei Seelen in meiner Brust beherbergte?
 

Ich fragte mich, was passieren würde, bräche der Junge, der in letzter Zeit immer stärker wurde und immer mehr rebellierte, aus seinem Gefängnis aus. Würde ich schizophren? Würde der Junge seinen erwachsenen Gegenpart unterwerfen? Würde ich endlich Frieden finden, weil Beide Hand in Hand miteinander arbeiten würden? Oder würde der Junge sich nach den ersten Rückschlägen wieder freiwillig zurückziehen?

Nein, das würde er nicht. Dafür war ich schon immer zu sehr wie meine Großmutter gewesen.

Ich lächelte bei dem Gedanken an sie versonnen vor mich hin.

Sie hatte mich die „weichen“ Werte des Lebens gelehrt: Freundschaft, Loyalität, Ehrlichkeit, Treue, Gutherzigkeit, Dankbarkeit, Durchhaltevermögen.

Nach ihrem Tod hatte mein Stiefvater das Regiment übernommen. Seine Werte waren weniger edel, doch fast noch prägender für mich gewesen: Männer durften keine Schwächen, keine Emotionen zeigen, mussten immer die harten, rational handelnden Lenker einer jeden Situation sein.

Bei dem Gedanken an den Jungen, der die Werte meiner Großmutter noch in Reinkultur verkörperte, schlich sich ein verbittertes Lächeln auf meine Lippen. Das Leben hatte wirklich eine bestechende Ironie…

Obwohl ich wusste, dass die Moralvorstellungen meiner Großmutter die sehr viel edleren und diejenigen waren, die man um jeden Preis einzuhalten versuchen sollte, hatte doch mein Stiefvater die Oberhand gewonnen und schließlich den Sieg errungen, als ich den Jungen in sein Verlies gestoßen und dort eingeschlossen hatte – und er gewann noch immer mit jeder Verstärkung der Außenmauern, mit jedem neu errichteten Wall.

Die Erkenntnis war hart, verdammt bitter und extrem schmerzhaft.

Angeekelt wandte ich mich von meinem Spiegelbild ab, dem ich einen letzten verächtlichen Blick zu warf. „Du wolltest dich ihm nie unterwerfen... und hast doch auf ganzer Linie versagt...“
 

Mit schleppenden Schritten schlurfte ich zurück in den Keller und verkroch mich in meiner Bibliothek. Ich schaute an den langen Regalen entlang und liebkoste das ein oder andere Buch mit den Blicken.

Dann griff ich nach einem Kinderbuch und zog es aus seinem angestammten Platz. Liebevoll strich ich über den abgegriffenen Einband aus dunkelblauem Leinen. Langsam hob ich das Buch an und roch an ihm. Es verströmte einen angenehmen Duft von Pfefferminz.

Dieses Buch liebte ich ganz besonders. Es war das Älteste und Zerlesenste meiner Sammlung.

Ich ging in eine Ecke der Bibliothek, wo ein zerschlissener, aber bequemer Sessel stand und setzte mich. Wieder strich ich zärtlich über das Buch auf meinem Schoß und schlug es dann auf.

Kindheitserinnerungen, das war, was ich jetzt brauchte, was den Sturm, der sich am Horizont zusammenbraute und bereits bedrohlich an den Wipfeln der Bäume zupfte, noch eindämmen konnte.

Ich blätterte in dem mittelgroßen Buch, aus dem sich ein paar Seiten zu lösen drohten. Mit einem Lächeln betrachtete ich das Bleistiftportrait meiner Großmutter, das auf einer dieser Seiten abgebildet war, und überlegte, was sie wohl zu alldem hier gesagt hätte. Ich stieß einen tiefen Seufzer aus.

Mir war klar, wie sie reagiert hätte, wenn sie zu diesem Zeitpunkt einen Blick in meine Psyche hätte werfen können: entsetzt.

Ich hatte das, was sie mich gelehrt hatte, verraten und den Jungen, den sie mit so viel Liebe und Hingabe erzogen hatte, in Ketten geworfen und ihm meine Schreckensherrschaft auferlegt. Ich war den einfachen, gefühlskalten Weg gegangen. Ich hatte sie enttäuscht, bitter enttäuscht.

„Ein wahrhaft starker Mensch offenbart seine Schwächen. Wirkliche Stärke besteht aus Mut und Vertrauen, Jan.“ Ich strich der Zeichnung mit dem Finger über die Wange und wünschte, sie hätte mir etwas von ihrer Stärke vererbt.

„Die Fähigkeit, große Emotionen zuzulassen, zeugt von einem großen Herzen und einem starken Charakter.“ „Hör auf zu flennen! Ein Mann weint nicht! Memme! Schwacher, bemitleidenswerter Bastard!“ Ich stöhnte wie unter Schmerzen auf als die Stimme meiner Großmutter mit der meines Stiefvaters zu streiten begann.

„Guck nicht so dämlich wie ein erstickender Fisch!“ „Du bist etwas Besonderes, vergiss das nie.“ Ich presste die Hände auf die Ohren und versuchte, die Stimmen auszublenden. „Du minderwertige Kreatur!“ „Du wirst später einmal zu einem großartigen Mann werden.“ Plötzlich sprang ich aus meinem Sessel auf und schrie, dass mir die Lunge schmerzte: „Haltet endlich die Klappe! Alle Beide! Lasst mich einfach in Ruhe!“

Das herunter gefallene Buch ließ ich auf dem Boden liegen, als ich wie von der Tarantel gestochen aus dem Raum stürmte.
 

Ich rannte, bis meine Beine den Dienst verweigerten und ich am Stamm einer alten Eiche entlang auf den Rasen rutschte. Während ich mit rasselndem Atem nach Luft rang und die Flugbahn eines einzelnen Vogels mit den Augen verfolgte, fragte ich mich, ob ich je frei sein würde, ob ich jemals im Leben frei gewesen war.

Ich blickte zum Horizont, der ein weit entfernter grünblauer Farbklecks war, und überlegte, ob irgendwo dahinten vielleicht auch nur Kerkermauern waren. Warum auch nicht? Hatte meine Seele doch nie wirklich mir gehört...

Als Kind war ich von meiner Großmutter auf eine Schiene gedrängt worden, auf der ich nie hatte sein wollen. Ich hatte nie etwas Besonderes sein wollen, das andere mit großen Augen bestaunten. Ich hatte einfach nur ich sein wollen - mit allen guten und schlechten Seiten.

Mein Stiefvater hatte versucht, aus mir einen Soldaten zu machen, einen Mann, wie er ihn sich vorgestellt hatte, und hatte nie akzeptieren können, dass ich mich für „unmännliche“ Dinge interessierte. So hatte er meine Liebe zu Büchern jeder Art nie verstehen können, was mir so manchen Seitenhieb eingebracht hatte.

Ich war immer nur ein Spielball gewesen, hatte immer nur das formbare Rohmaterial zur Erfüllung irgendwelcher Vorstellungen sein sollen.

Ärgerlich schob ich bei dieser Erkenntnis die Augenbrauen zusammen und dachte wieder an meine Großmutter. Obwohl ich eigentlich nur Dankbarkeit und tiefe Verbundenheit für sie empfand, wallte eine unbändige Wut auf sie in mir auf.
 

„Verdammt dazu, allein zu sein – ein ganzes Leben lang allein. Sieh dich doch um, sieh endlich ein: Du bist allein! Du bleibst allein! Allein! Allein! Allein! Allein! Denn, was du erreicht hast, ist so zu sein, wie du als Kind nie werden wolltest.“  Die Zeilen eines mir vertrauten Liedes drangen an meine Ohren. Ich sang ein Stück weit mit, bevor ich einen verächtlichen Laut ausstieß.

Was wusste dieser reiche Schnösel denn schon vom Leben? Er hatte gut reden. Er konnte sich, wann immer ihm die Decke auf den Kopf fiel, irgendwohin ins Ausland verpissen und die Seele baumeln lassen. Er wusste nicht, wie es sich anfühlte, sich selbst verraten und verkaufen zu müssen, um gestellten Anforderungen zu genügen.

„Du bist doch einfach nur neidisch.“ Ich durchbohrte die junge Frau, die sich neben mir ins Gras setzte und grinste, mit bösen Blicken. Missbilligend schnaufend fragte ich mich wieder einmal, warum ich diese Erinnerungen-Inkarnation nicht einfach aus meiner kleinen Welt verbannen konnte. Mit einem grollenden Geräusch, das tief aus meiner Brust zu kommen schien, gestand ich mir ein, dass ich abhängig von ihr war, obwohl ich sie hasste.

Sie streckte ihre langen Beine und räkelte sich in der Sonne, die immer mehr von Wolken bedeckt wurde. Ich warf der Frau wieder einen Blick zu. Himmel, hörte sie denn niemals auf zu grinsen?

„Vielleicht hast du Recht... vielleicht bin ich neidisch“, überlegte ich. War es tatsächlich schon so weit gekommen, dass ich anderen ihr Glück nicht mehr gönnte? „Aber trotzdem... Ich komme mir bei dem Lied irgendwie abgefertigt vor. ‚Du bist allein? Heul nicht rum, du bist selbst schuld‘. Ich finde einfach, er kann sich kein Urteil erlauben.“

Ihr glockenhelles Lachen schmerzte. Wie konnte sie nur so vergnügt sein? „Aber er hat doch Recht! Sperr nicht immer alle aus und nimm in Kauf, dass du dadurch auch mal verletzt wirst, dann bist du auch nicht mehr einsam.“

Hasserfüllt blickte ich in ihre tiefgründigen blauen Augen. „Dass das ausgerechnet von dir kommt!“ Ich wandte mich ab und starrte auf einen imaginären Punkt in weiter Ferne. „Jan...“ Sie legte mir die Hand auf die Schulter, doch ich schüttelte sie ab. „Fass mich nicht an! Bleib mir generell fern!“

Ich sprang auf die Füße und hastete davon. „Jan!“ Leichtfüßigen Schritts hatte sie mich schnell eingeholt und legte mir die Arme um die Hüfte. „Warum verstößt du mich?“ „Deine Nähe ist mir unerträglich“, flüsterte ich. „Du hast mich verraten und verlassen... DU! Der Mensch, dem ich mich so nah wie keinem anderen gefühlt habe... Wenn du mich schon verlassen hast, werden es die anderen auch tun.“

Ich schüttelte ihre Arme ab. „Lieber bleibe ich einsam als noch einmal zu vertrauen!“ Ich beeilte mich, diesen Platz zu verlassen. „Jan...“ Die Stimme meiner Schwester streichelte zart wie ein Seidenschal meinen Körper und zerschnitt ihn.
 

Unruhig lief ich im Wohnzimmer auf und ab. Das Gespräch mit meiner Schwester spukte mir noch immer durch den Kopf und vor allem ihr Lächeln verfolgte mich.

Ich blieb vor einem Fenster stehen und blickte hinaus in den Park. Meine innere Unruhe trug langsam reifende Früchte: Am Horizont türmten sich bereits tiefschwarze Wolken auf, dann und wann wurde die ansonsten vorherrschende, gespenstische Stille von einem grollenden Donner durchbrochen und die Wipfel der Bäume bogen sich bedrohlich im Wind.

Wieder hallte mir Sophies Lachen durch den Kopf. Ich schloss die Augen und gab mich stumm dem Schmerz hin, den dieser Laut auslöste, während die Zweige eines nah am Haus stehenden Busches quietschend über die Fensterscheibe kratzten.

Ich sann über die kleine, dauerhafte Bevölkerung meiner persönlichen Welt nach. Ich konnte mich weder der Stimme meines Stiefvaters, noch der meiner Großmutter entziehen. Sie waren meine stetigen Begleiter, spukten unsichtbaren Geistern gleich unablässig um mich herum. Sie waren die zwei Pole, die an meiner Seele gezogen und gerissen hatten, bis sie sich schließlich gespalten hatte, bis sie in zwei Teile gebrochen war. Sogar heute noch stritten sie um die Vorherrschaft in meinem Geist.

Seufzend dachte ich an meine kleine Schwester und erste grelle Blitze durchzuckten das noch weit entfernte Schwarz der heranziehenden Wolken. Sophie war schmerzlich real, hatte sich aus der bloßen Geisterexistenz erhoben und verfolgte mich wie ein zähflüssiger, lästiger Kleber, der tiefe Löcher in mich ätzte, wann immer ich mit ihm in Berührung kam. Sie war mein fleischgewordenes, schlechtes Gewissen. Jeder Augenaufschlag, jedes Zurückwerfen ihrer blonden Haare war ein Vorwurf an mich.

Wieder schob sich ihr Bild vor meine Augen. Dieses Lächeln... dieses Lächeln machte mich wahnsinnig! Wie konnte sie angesichts all dieses Leids nur so vergnügt sein? Angesichts all des Leids, das ich ihr indirekt zugefügt hatte, das ich hatte geschehen lassen?
 

„Weil sie dir nichts vorwirft und weil sie dir schon lange verziehen hat, obwohl es nichts zu verzeihen gab – etwas, das auch du langsam tun solltest.“ Der Klang dieser dunklen Stimme, die, wären Stimmen sichtbar, die Farbe von karamellisiertem Zucker gehabt hätte, war Balsam für meine geschundene Seele und legte sich wie ein unsichtbarer Schutzfilm um mich.

Ich drehte mich in freudiger Erwartung, in quirlige, treue, gütige, blaue Augen zu blicken, um und blieb irritiert stehen. Denn ich sah... nichts!

Hinter mir waren noch immer nur die kleine Sitzecke, die aus einem dunkelrot bezogenem Sofa und zwei dazugehörigen Sesseln bestand, und der unermüdlich brennende Kamin. Ich kniff die Augen zusammen und öffnete sie wieder, doch nichts hatte sich verändert. Erste, dicke Regentropfen schlugen vereinzelt gegen die Fensterscheibe hinter mir. Wurde ich allmählich verrückt?

Die Stimme räusperte sich und etwas zupfte zaghaft an meinem Hosenbein. Langsam ging ich in die Knie und beäugte den winzigen Menschen. Dirk stand lässig eine Hand in die Hüfte gestützt, hob die andere zum Gruß und grinste.

Vorsichtig hob ich meinen besten Freund, der meinen Glauben an das Gute im Menschen symbolisierte, auf, schritt mit ihm zu der Sitzecke und setzte mich in einen der Sessel. Dirk krabbelte auf die Armlehne, wo er sich im Schneidersitz niederließ.

Ich betrachtete ihn noch immer etwas verwirrt. Allzu oft vergaß ich, dass seine Größe hier im Inneren meiner selbst mit meinem Glauben an die Menschheit schwankte. Heute war er kaum so groß wie mein Zeigefinger und wirkte unendlich zerbrechlich.

„Ehrlich. Du hast dir nichts vorzuwerfen. Hör auf, dich selbst zu quälen“, nahm er den Faden wieder auf. „Ich kann nicht. Sie verfolgt mich.“ „Damit du endlich verstehst, dass du dir vergeben sollst... und musst!“ „Wie könnte ich? Ich habe zugelassen, dass man sie zerbricht, bis sie nur noch diesen einen Ausweg sah...“, presste ich mit erstickter Stimme hervor, bevor ich mich in meinem Sessel zurücklehnte und die Augen schloss.
 

Plötzlich begann die Erde zu beben und eine unbekannte Stimme donnerte: „Sieh es endlich ein: Du interessierst mich nicht!“ Ich griff nach dem kleinen Mann auf der Armlehne, damit er nicht herunter fiel. „Los! Verschwinde endlich! Lass mich in Ruhe!“

Dirk und ich starrten uns mit schockgeweiteten Augen und offen stehenden Mündern an. „Was war das? Wer war das?“ Dirks Stimme, die sonst immer voll und kräftig klang, war kaum mehr als ein Wispern und erschien mir trotzdem noch laut gegen mein tonloses Flüstern. „Mein Vater...“

Ich starrte auf meinen besten Freund, der vor meinen Augen immer kleiner zu werden schien. „Nein! Verlass mich nicht! Nicht du auch noch – das überleb' ich nicht!“ Ich griff nach ihm, doch zu spät... Er hatte sich bereits aufgelöst. „Nein! Nein, nein, nein...“ Kraftlos ließ ich den Kopf sinken.

„Die Hoffnung stirbt zuletzt... die Hoffnung stirbt zuletzt...“ Die Worte pulsierten hinter meiner Stirn – immer und immer wieder – und ergaben doch keinen Sinn für mich. Ich hatte das Letzte, an das ich mich all die Jahre geklammert hatte, verloren. Was machte ich noch hier?
 

Ruckartig stand ich auf und stürmte hinab in meine Bibliothek. Wie eine Furie riss ich die Bücher aus ihren Plätzen, stieß ganze Regale um und warf den Inhalt des Tresors auf den wirren Haufen aus Papier, Leinen und Holz. Von draußen drang das unheimliche Heulen des Sturms an meine Ohren.

Mit vibrierendem Atem und einem wahnsinnigen Glänzen in den Augen griff ich in meine Hosentasche, um eine Packung Streichhölzer heraus zu holen. Mit einiger Faszination betrachtete ich das Aufleuchten der kleinen Flamme als ich das Hölzchen entzündete.

Ein letztes Mal schaute ich auf das vor mir liegende Chaos, dann ließ ich das brennende Zündholz fallen. Mit einer seltsamen Befriedigung registrierte ich, dass die alten, trockenen Bücher schnell Feuer fingen und meine Bibliothek bald ein einziges Flammenmeer war.

Ich hätte diesem Schauspiel ewig beiwohnen können, doch Hitze und Rauch trieben mich ins Freie. Lächelnd trat ich in den Sturm hinaus. Der Regen peitschte über die weiten Flächen, einige Äste waren dem unbändigem Sturm nicht gewachsen gewesen und gebrochen. Ein gleißender Blitz schlug in einen nahe stehenden Baum, der trotz des Niederschlags sofort Feuer fing. Der Horizont hatte sich lilagelb verfärbt und ein beißender Geruch nach Schwefel lag in der Luft. Der lichterloh brennende Baum knisterte und knackte.

Ich strich mit der Hand über die Außenfassade meines Hauses. Holz. Bald würde es vollkommen von den Flammen verschluckt worden sein. Ich fühlte kein Bedauern.
 

Der Wind zupfte und zerrte an mir, die umstehenden Gräser führten zu seinem Takt einen schauerlichen Tanz auf und der Regen raubte mir jegliche Sicht. Doch das machte mir nichts aus. Ich kannte meinen Weg genau. Ich hätte ihn mit verbundenen Augen gefunden. Außerdem zog es mich plötzlich mit einer unglaublichen Macht zu diesem Ort, den ich sonst nur in Ausnahmefällen und extrem widerwillig betrat…

In diesem nasskalten Labyrinth klang das Heulen des Sturms noch gruseliger. Ich legte mir selbst die Arme um die Brust, als ich schauderte. Mein Atem hinterließ kleine, weiße Wölkchen in der klammen Luft, während ich die düsteren Gänge entlang eilte. Nur noch ein paar Meter.

Ich bog um eine Ecke und zuckte kurz zusammen, als ich Sophie im flackernden Licht einer Fackel stehen sah. Ich schluckte, atmete tief durch und setzte meinen Weg fort. Ich würde mich nicht von ihr aufhalten lassen.

Grob schob ich sie zur Seite, als sie sich mir entgegen stellte. Aus den Augenwinkeln registrierte ich, dass ihr engelhaftes Lächeln verschwunden war. Sie sah mich nur aus großen, irritierten Augen an und flüsterte: „Was tust du nur? Jan, was tust du nur…?“

Vor der schweren Eichentür mit dem Eisenbeschlag blieb ich stehen. Ich holte den Schlüssel, den ich an einer Kette um den Hals trug, hervor, steckte ihn ins Schloss und holte tief Luft. Nach kurzem Zögern drehte ich den Schlüssel herum und betrat das Verlies.

Der Junge saß auf seinem dürftigen Lager aus Stroh und alten Kartoffelsäcken und blickte verwundert auf, als ich eintrat. Er betrachtete mich für einige Momente, verfolgte mein Mienenspiel und begann dann hemmungslos zu weinen.

Ich machte ein paar große Schritte auf ihn zu, setzte mich zu ihm, zog ihn auf meinen Schoß und nahm ihn tröstend in den Arm. Beruhigend strich ich ihm über den Rücken und flüsterte ihm immer wieder ins Ohr, dass alles gut werden würde.

Während ich den schluchzenden Jungen liebevoll gegen meine Brust drückte und uns sanft vor und zurück schaukelte, beobachtete ich wie die schwere Tür ins Schloss fiel.

Sie hatte auf dieser Seite keine Klinke.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  CeBe13
2018-03-09T14:15:40+00:00 09.03.2018 15:15
Du hast beschrieben was in meiner Seele passiert ist. Vielen Dank für den Mut es aufzuschreiben. Ich wünsche dir, dass sich jemand dort findet nachdem du dich selber gefunden hast.
Antwort von:  Labrynna
09.03.2018 15:30
Hey, lieben Dank für deinen Kommentar. Es freut mich, dass ich dich mit diesem Oneshot berühren konnte. Ich hoffe, die Geschichte macht dem einen oder anderen Leser Mut, mal genauer in sich selbst hinein zu horchen und/oder darüber zu sprechen, was ihn oder sie bewegt.


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