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~Himmel voller Geigen~

Level 1
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Die letzte Träne (Arata)

Takuto verschränkte die Arme vor der Brust und fragte sich nicht zum ersten Mal, warum er diesen Kerl eigentlich aufgenommen hatte. Er hatte ihn ja gewarnt und das hatte er nun davon. Takuto wird es nie begreifen, warum man nie aufhört. Bisher war jeder auf die Fresse gefallen und nahm erst dann seine Ratschläge an. Er war gespannt ob Arata das auch so machen würde, oder endgültig ein aufgeben würde.

"Wie lange willst du eigentlich noch schlafen?" fragte er die schwarze Katze, die zusammen gerollt in seinem Gästezimmer auf dem Bett lag. Seit fast zwei Wochen hatte sich diese Katze bei ihm eingenistet. So lange hatte er ihn gar nicht aufnehmen wollen. Doch einfach vor die Tür setzten, das brachte er auch nicht über Herz.

"Hey, Arata.. ich rede mit dir." Das Katzenohr bewegte sich, aber sein Hausgast dachte nicht daran ihm zu antworten. Takuto verlor langsam die Geduld. Egal wie groß der Liebeskummer war und wie viel Verständnis er für seinen Gast aufbrachte, aber er war nicht die Heilsarmee. Takuto verließ sein Gästezimmer und füllte im Badezimmer einen Eimer mit Wasser. Mit diesem kehrte er zurück. Takuto zögerte keine Sekunde und kippte den Eimer über der schwarzen Katz aus. Der schrille Katzenschrei endete in einem lauten menschlichen fluchen.

"Sag mal spinnst du Takuto?"

"Schön du bist wach." Er stellte den Eimer auf den Boden und baute sich vor Arata auf. Auch wenn er kleiner war als dieser, so wusste er genau, dass dieser den Schwanz einziehen würde. Jeder kniete vor dem König nieder, besonders Hauskatzen, scheute die Auseinandersetzung mit meinem Löwen. Arata knurrte aber blieb ruhig. Er blickte Takuto auch nicht in die Augen und damit war gab er sich zu frieden.

"Ich habe Arbeit für dich"

"Arbeit?"

"Ich weiß, dieses Wort ist dir Fremd. Aber du wirst nicht mehr kostenlos hier wohnen." Takuto trat zu dem Schrank, der im Gästezimmer stand und holte eine Barkeeper Uniform heraus. "Wenn sie dir nicht passt, dann geh sie dir ändern lassen. Ansonsten bist in 10 Minuten unten in der Bar." Takuto sah das Arata widersprechen wollte. Er warf ihm einen durchdringen blick zu und brachte ihn zum Schweigen.

Takuto ließ Arata alleine und kehrte in die Bar zurück. Da wurde er bereits erwartet. Setsuna saß am Tresen und unterhielt sich mit einem anderen Gast. Also Takuto wieder hinter den Tresen trat endet das Gespräch von den beiden.

"Und was ist mit unserem Prinzen?" fragte Setsuna neugierig

"Du könntest mir einen Gefallen tun, Setsuna."

"Dir tu jeden Gefallen", schnurrte Setsuna und streckte seine Hand nach Takuto aus. Dieser wich dem Versuch aber geschickt aus, in dem er Setsuna am Kragen seines Hemdes packte und zu ihm rüber zog.

"Behalte deine Ratschläge in Zukunft für dich" Nur für einen kurzen Moment blitze Takutos Löwenmähne auf und Setsuna nickte heftig. Takuto ließ ihn los und kümmerte sich um seine Gäste.
 

Arata spürte immer noch die Kraft von Takuto ob dieser ihn kein bisschen berührt hatte. Nein, mit einem Löwe sollte man sich nicht anlegen. Schon gar nicht, wenn dieser einen aufgenommen hatte und ihn bisher kostenlos aufgenommen hatte. Aber Arata fühlte immer noch diesen Schmerz in sich. Zwei Wochen ist her, das Asahi ist rausgeschmissen hat. Noch immer hat er keinen Plan was er machen sollte. Er traute sich nicht, ihm noch einem unter die Augen zu treten. Er hatte es so oft über das Handy versucht, aber nicht einmal war rangegangen. Seine Nachrichten blieben auch unbeantwortet. Wenn er sich im erklären wollte, musste er ihn besuchen. Doch ihm fehlte die Kraft dafür.

Arata knöpfte die schwarze Weste zu und wollte sich gerade auf den Weg zu seiner allerersten Arbeit machen, als die Tür zu seinem Zimmer aufging und ein Junge herein kam, der nicht älter als 18 sein dürfte.

"Takuto schickt mich um nachzusehen ob du eingeschlafen bist"

"Er hat echt vertrauen in mich was?'"

"Na ja. Er ist eben ein wenig kontrollsüchtig" Der Junge, den Arata noch nie gesehen hat, streifte durch das Zimmer als würde es ihm gehören.

"Wer bist du?"

"Ich heiße Tomoe und war ebenfalls ein Findelkind von Takuto. Ich komme ihn hin und wieder besuchen" erklärte Tomoe und sah das Bett an. "Takuto hat also immer noch die Wasser-aus-dem-Bett-Methode."

"Ich bin kein Findelkind"

"Hast du etwa ein Herrchen?" Tomoe lief durch das Zimmer, als wäre das seins und er ein ungebetener Gast. Arata gefiel das überhaupt nicht und auch nicht, das er daran zweifelte er ein Herrchen hatte.

"Natürlich hab ich ein Herrchen", meckerte Arata

"Aha und warum bist dann hier und nicht bei ihm?" Arata spürte in sich eine Welle der Wut aufsteigen. Was erlaubte sich dieser Fegel eigentlich? Was wusste dieser schon über ihn oder Asahi. Es ging ihn auch nichts an.

Tomoe sah ihn mit seinen großen Augen an und Arata bekam das Gefühl, dass Tomoe alles durchschauen konnte.

"Das geht dich nichts an", mit diesen Worten flüchtete er regelrecht aus dem Zimmer. Das zufriedene Grinsen auf dem Gesicht von Tomoe konnte er nicht sehen.

Als Arata unten in die Bar kam, saßen schon einige Gäste an den Tischen und Setsuna am Tersen. Takuto mixte gerade irgendeinen Cocktail. Er sah dabei immer so konzentriert aus was auf eine Art und Weise sehr erotisch aussah. Arata kannte Takuto nur mit seinem strengen Blick und verkniffen Lippen. Doch beim mixen von Cocktails wirkte es immer so, als würde er in eine andere Welt abtauchen in die nur er hinein konnte. Es schlich sich immer ein Lächeln auf sein Gesicht und seine Züge wirkten dann immer entspannt. Arata fragte sich, warum Takuto sonst immer so reserviert und abweisend war.

"Da bist du ja endlich", und schon war da wieder dieser strenge Blick "Bring das an Tisch 2" Arata nickte und trat an den Tresen. Nahm die Cocktails und servierte diese.
 

Arata saß nach seinem Feierabend auf der Parkbank die sein Leben schon so oft verändert hatte. Takuto hatte ihn den ganzen Abend durch die Gegend gescheucht. Er konnte schon nicht mehr zählen wie viele Cocktails er serviert hatte und leider auch nicht wie viele er davon umgestoßen. Gläser fallen gelassen hatte oder falsch abkassiert.

Arata lehnte sich zurück und blickte hinauf in den wolkenverhangen Himmel. Nicht mehr lange und es würde zu schneien anfangen. Er hasste den Winter immer mehr. Jedes Mal wenn sich sein Leben änderte war es im Winter. Immer wenn etwas schreckliches passierte, hatte es geschneit. Nach diesem Tag heute, würde Takuto ihn sicher auch auf die Straße setzten. Er konnte es ihm nicht verübeln. Er war eben zu nichts zu gebrauchen. Vielleicht hätte Asahi ihn damals nicht auflesen sollen. Alles wäre besser gewesen als jetzt vor dem Nichts zu stehen. Er hätte vor zwei Jahren, in dieser Kiste sterben sollen. Im Winter, mitten im Schnee.

Arata erschrak sich über sich selbst. Wo kamen nur diese Gedanken her? Das Leben hatte ihm viel zu bieten und vielleicht war das jetzt der Zeitpunkt endlich mal etwas anzufangen. Warum hatte er Asahi denn auch die ganze Zeit belogen. Er hatte nichts vorzuweisen, als das er einen Katze war. Er hat kein Besitz, keinen Job und das was er am wenigsten hatte war ein Zuhause. Doch bisher hatte er auch nichts dafür getan, irgendwas davon zu bekommen. Immer war es der Zufall gewesen, der ihn in ein warmes Heim gebracht hatte. Arata erhob sich von Bank. Diesmal würde er sich selber von dieser Bank holen. Sein letzter Blick galt dem Wohnkomplex im dem Asahi lebte. Er schloss die Augen, erlaubte sich eine letzte Träne und kehrte dann allem den Rücken.

Mit einsetzten des Schneefalls, verließ den er Park.



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