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Photograph

von

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Orientation

Sakura Pov.

Bewaffnet mit diesem beschissenen Präsentkorb lief ich am nächsten Tag über den Schulhof.

Was versteht dieser Idiot eigentlich nicht an der einfachen Forderung mich in Ruhe zu lassen? Einen Geschenkkorb zu schicken entspricht jedenfalls nicht meiner Vorstellung von in Ruhe lassen.

Da ich Sasuke jedoch nicht an seinem Spind abpassen konnte oder ihn sonst wo über den Weg gelaufen bin, war ich nun auf dem Weg zum Training der Footballspieler.

Ein wenig peinlich war es mir schon, aber ich wollte keine so teuren Geschenke und ich wollte das er endlich versteht das es mir ernst ist. Ich wollte keinen Stress und ich weiß ganz genau das es einem scheinbar nichts als Stress bringt, wenn man auch nur eine Schnittstelle mit ihm hat. Und Stress konnte ich nicht gebrauchen, nicht weil jemand sein nerviges schlechtes Gewissen beruhigen will.

Die Jungs waren scheinbar gerade im Testspiel, weswegen ich mich erstmal an der Seitenlinie aufstellte.

Der Coach der bis eben irgendwelche Befehle übers Spielfeld gebrüllt hatte, schien mich bemerkt zu haben und joggte auf mich zu.

„Wir haben es nicht gerne, wenn die Zuschauer hier am Rand stehen. Wenn du zuschauen willst dann setz dich bitte da vorne auf die Tribüne.“ Der ältere Mann, in typischem Schuljogger bekleidet, deutete auf die Tribüne gegenüber.

„Ich will ihnen nicht zuschauen. Ich will nur kurz was klären.“

„Und das kann nicht bis nach dem Training warten?“ brummte er und nahm schon mal seine Pfeife zwischen die Lippen.

„Würde ich dann hier stehen?“

Ein schriller Pfiff brachte die Horde junger Männer zum Stehen und ich sah es einfach mal als meine Erlaubnis das Spielfeld zu betreten.

„Sie haben zwei Minuten.“ rief der Coach mir hinter her.

„Die brauch ich nicht.“

Ich steuerte direkt auf Sasuke zu, der mich abwartend ansah. Den Geschenkkorb hatte er denke ich mal schon erkannt, es sein denn ein paar der Bälle hier hatten seinen Kopf zu oft getroffen.

„Hey Sasuke, jetzt liefert dir deine Kleine sogar schon Geschenke zum Training, die muss es echt erwischt haben.“ gröllte einer der Jungen, die noch ihre Helme trugen.

„Bedaure, ich hätte einen deutlich besseren Geschmack. Und ich bin sicherlich nicht seine Kleine.“ zischte ich angepisst als ich an ihm vorbeimarschierte.

Vor Sasuke kam ich zum Stehen, drückte ihm seinen Scheiß in die Hände und fuhr mir durch die Haare die mir ins Gesicht geweht waren.

„Wenn ich sage ich will nichts mit dir zu tun haben dann meine ich das genauso wie ich es sage. Das heißt nicht, das du mir irgendwelche Dinge schenken sollst. Also lass es sein.“

„Du-“

Aber ich presste ihm einfach meine Hand auf den Mund um ihn zum Schweigen zu bringen.

„Kein Wort mehr, ich hab kein Interesse an irgendwas von dir. Und da sind Worte inkludiert.“

Auf dem Absatz machte ich kehrt und lief mit erhobenem Kinn über das Feld, am Trainer vorbei der scheinbar versuchte sein Grinsen zu unterdrücken.

„Lachen Sie ruhig, das wird seinem Ego guttun.“
 

Sasuke Pov.
 

Gelangweilt stocherte ich in meinem Essen herum, irgendein Gemüseauflauf. Meine Mutter war gerade wieder auf irgendeinem Gesundheitstrip und ließ uns quasi nur noch dieses gesunde Zeug in allen Formen und Varianten essen.

Aber das war nicht mal der Grund warum ich so lustlos meinen Auflauf auseinandernahm, viel mehr wurmte mich immer noch Sakura. Dieses Mädchen hatte Nerven einfach bei meinem Training aufzutauchen und mir diesen dämlichen Korb zurück zu geben. Nicht nur das ich mir die dümmsten Sprüche von meinen Teamkollegen anhören durfte, nein es stellte alles in ein ganz anderes Licht. Für die Leute musste es doch jetzt aussehen als würde ich ihr hinterherlaufen. Ich markiere sie auf meinem Foto, ich schicke ihr Geschenke – so manch einer könnte da denken ich würde ihr Avancen machen.

„Sasuke Liebling, wie war das Training? Stellt der Coach dich beim nächsten Spiel auf?“

„Ich hab gehört Sasuke hatte heute ein besonders lehrreiches Training.“ schmunzelte Itachi, und schob sich zufrieden eine Gabel voll Essen in den Mund.

War ja klar das mein Bruder schon Bescheid wusste, wahrscheinlich wusste schon die ganze Schule Bescheid.

„Ach wirklich warum das denn?“

„Naja Mum, du weißt doch wie man sagt, Niederlagen formen den Charakter.“

Verwirrt sah meine Mutter zu meinem Bruder und dann herüber zu mir, „Hast du die Anforderungen des Trainers nicht erfüllt?“ schaltete sich nun auch mein Vater ein.

Seufzend schüttelte ich den Kopf, „Nein, es war alles in Ordnung. Itachi redet wie immer nur Schwachsinn.“

„Also wenn wir nächstes Wochenende zu deinem Spiel kommen, dann können wir auch wirklich dir zuschauen?“

Ein stilles Nicken, ließ meine Mutter zufrieden lächeln. Ob sie wirklich kommen würden, das würde sich aber erst noch zeigen.

Sie hatten schließlich schon einige Male vorgehabt zu kommen, aber es kam immer etwas dazwischen, meistens was Geschäftliches.

„Dein Vater freut sich schon dich spielen zu sehen. Nicht wahr Fugaku?“

Mein Dad sah von seinem Teller hoch und von Mum rüber zu mir.

„Sicher.“

„Dann sollte ich mich wohl besser anstrengen.“

Das war die eine Sache die ich meinem Bruder voraus hatte, Football. Als Itachi lieber ins Schwimmteam wollte anstatt auf dem Feld zu stehen, hatte das eine riesige Diskussion losgetreten. Es ging um Selbstbestimmung im Wiederspruch zu Familientraditionen. Jeder Uchiha spielte und liebte Football, mein Opa, mein Vater und viele Generationen davor. Nur mein Bruder hatte keine Lust darauf und so blieb es an mir hängen. Zu meinem Glück war ich ein guter Spieler und hatte Spaß dran, sonst hätte mein Dad wahrscheinlich noch einen Anfall bekommen.

„Du wirst gewinnen, du bist ein Uchiha.“ ein gewisser Stolz schwang in der Stimme des Familienoberhaupts mit, als er das sagte.

Den obligatorischen Familienesspresso nach dem Essen schlug ich heute aus und verzog mich lieber auf mein Zimmer.

Mit einem angestrengtem Stöhnen ließ ich mich aufs Bett fallen und fuhr mir durch die Haare.

„Und du willst mir nicht sagen warum du Sakura Haruno Geschenke schickst?“

„Itachi, ich hab heute echt keine Lust auf sowas.“ murrte ich als mein Bruder trotzdem weiter in der Tür lehnte und mich schelmisch angrinste.

„Ich wollte mich entschuldigen, weil sie wie du mitbekommen hast einige Schwierigkeiten wegen mir hatte.“

„Du legst dich aber mächtig ins Zeug. Die Kamera die mir beschrieben wurde ist nicht gerade billig.“

„Ich hab sie gekauft, mir ist das durchaus bewusst. Warum kürzen wir das Ganze nicht ab und du sagst einfach worauf du hinaus willst.“

„Du hast es nur als Entschuldigung gekauft? Und nicht weil sie dir irgendwie gefällt und du dieses kleine Dilemma über das in ein paar Wochen keiner mehr reden wird als Vorwand benutzt ihr irgendwie näher zu kommen. Du hast keinen Gedanken in diese Richtung an sie verschwendet?“

„Itachi, du gehst mir echt hart auf die Eier.“

Abwehrend hob er die Hände, „Sakura ist vielleicht nicht die klassische Schönheit, aber sie ist auf ihre eigene Art trotzdem wunderschön und sie ist anständig. Also hast du einen Gedanken daran verschwendet?“

„Nein hab ich nicht, bist du jetzt zufrieden und lässt mich in Ruhe?!“

Schmunzelnd stieß sich mein großer Bruder vom Türrahmen ab.

„Dann solltest du das vielleicht mal tun, bevor es jemand anderes tut.“

„Was willst du mir damit sagen? Das ich mich durch ihr dickköpfiges, unberechenbares und seltsames Verhalten in sie vergucken sollte? Das sie mir guttun könnte?“

„Das kam jetzt von dir Sasuke.“ lachte Itachi leise.

„Du spinnst doch, ich kenne sie doch gar nicht wirklich.“ murrte ich und drehte mich von ihm weg.

„Wenn dass das einzige Problem ist, dann ändere das doch einfach und lern sie kennen. Wird dich schon nicht umbringen.“ damit ging er einen Schritt zurück und zog die Tür zu. Müde fuhr ich mir durch die Haare, dieser ganze Tag war doch nichts als eine einzige Farce!

Aber verdammt, ich wollte nicht, doch mein Kopf hatte entschieden einmal das zu tun was mein Bruder mir sagte und so schwirrten meine Gedanken um Sakura. Warum sollte ich sie kennenlernen wollen? Anderseits warum auch nicht?

Weil Uchiha Sasuke keinem Mädchen nachläuft und erst recht keiner Sakura Haruno die ihn zweimal hat abblitzen lassen. Oder war es genau das warum ich sie vielleicht doch näher kennen sollte.

Ehe ich mich versah landete ich auf ihrem mittlerweile reaktivierten Instagramprofil. Sie hatte nicht besonders viele Bilder, aber die die sie postete zeigten nur sehr selten sie selbst. Meistens waren es Aufnahmen von ihren Freunden und ihrer Familie, der Natur und drei, vier wenige Selfies.

Sie waren gut ausgewählt, allesamt leicht bearbeitet und auf allen hatte sie ein unbegreiflich schönes Lächeln auf den Lippen.

Unzufrieden schnaubte ich als ich mich weiter durch ihr Profil klickte, sie gab nicht besonders viel von sich Preis. Was man sagen konnte war das sie scheinbar sehr an ihrem sozialen Umfeld hing, aber mehr auch nicht.

Auf Inos Profil fand ich schon ein paar Bilder mehr von Sakura. Die Blondine versorgte ihre Fans aber auch mit jedem kleinem Detail ihres Lebens. Sogar Kiba war schon auf einem Bild drauf obwohl sie sich vielleicht mal zwei Wochen kannten.

Aber auch nachdem ich ihr und einige andere Profile durchgesehen habe, hatte ich nicht das Gefühl sie besser zu kennen. Man könnte sagen ich dachte jetzt erst richtig über sie nach.

Mit einem langgezogenen Seufzer ließ ich das Handy neben mir auf der Matratze liegen und drehte mich demonstrativ weg. Ich sollte nicht weiter grübeln, es führte ja doch zu nichts. Was sollte es mir auch bringen? Egal auf welcher Ebene – Sie hatte kein Interesse an mir. Ich dürfte wahrscheinlich nicht mal einen Gedanken an sie verschwenden, wenn es nach ihr ginge.

Wahrscheinlich war es die Herausforderung die das Ganze in meinem Kopf festhielt. Ich sollte besser aufhören jeden Kampf gewinnen zu wollen. Dann würde die Haruno auch nicht mehr in meinem Kopf herum spucken. Vielleicht.
 

„Sasuke!“ Ich hatte gerade erst mein Motorrad abgestellt und mir meinen Helm vom Kopf gezogen da war auch schon ein altbekanntes Gesicht in meinem Blickfeld aufgetaucht.

„Karin.“ Grinsend drehte sie sich einmal um die eigene Achse.

„Wie findest du meinen neuen Rock? Hat meine Mum mir aus Wien geschickt.“

Schmunzelnd deutete ich ihr an sich nochmal zu drehen, dieser Bitte kam sie nur zu gerne nach.

„Hn, ist passabel. Aber deswegen allein gehst du mir doch nicht schon vor 8 auf den Geist oder?“

„Nein … es gibt da zwei Sachen die ich gerne mit dir besprechen würde.“

Ich setzte mich langsam in Bewegung und Karin folgte mir sogleich aufs Schulgelände.

„Also erstmal wollte ich wissen ob das Angebot mit dem Nachhilfeunterricht noch steht? Würdest du Shikamaru fragen? In Chemie darf ich echt nicht durchfallen, sonst bringt Daddy mich um.“

„Ich verspreche nichts aber ich frage ihn.“

„Gut, gut … also und dann bin ich noch hier, weil Maddy sich allein nicht traut aber sie würde super gerne mit dir zu dem Rummel gehen und sich die Schulstände ansehen. Wenn du sie also vielleicht um eine Verabredung bitten würdest, wäre ich dir echt was schuldig.“

„Nein, kein Interesse.“ brummte ich und warf Karin einen eindeutigen Blick zu den sie nur mit einem Augenrollen quittierte.

Wir hatten eine Art Hass-Liebe die uns verband, sie nervte mich ungeheuerlich und ist schon ewig in mich verknallte. Das soll jetzt nicht arrogant klingen, sie hatte es mir nun mal selbst gesagt als sie volltrunken auf einer Party war. Daran erinnern konnte sie sich sicherlich nicht mehr. Aber Karin war hartnäckig genug gewesen um zumindest zu meinen näheren Bekannten zu zählen ohne das uns gleich eine Affäre hinterher gesagt wurde, doch dafür gab es gewisse Regeln und Grenzen.

„Ich weiß ich soll nicht versuchen dich mit meinen Freundinnen zu verkuppeln, aber Maddy ist doch genau dein Typ! Hübsch, ein bisschen naiv, treu und bei den Cheerleadern auf einem guten Weg an die Spitze!“

„Ich habe keinen Typ Karin, und selbst wenn hat es dich nicht zu interessieren. Also kenn deine Grenzen.“ Beleidigt blieb sie stehen und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

„Das ist unfair Sasuke, du versuchst es noch nicht mal.“

Ich drehte mich im Laufen kurz zu ihr um. „Shikamaru wird sich bei dir melden.“

„Leck mich Sasuke.“ rief sie und streckte mir die Zunge kurz raus.

„Das hättest du wohl gern.“ grinsend drehte ich mich um und lief weiter ins Schulgebäude. Doch ich war noch nicht ganz an meinem Spind um alle Bücher heraus zu holen, da war die Rothaarige schon wieder neben mir aufgetaucht.

„Na schön, verrätst du mir dann wenigstens mit wem du stattdessen hingehen willst?“ Ein kleiner Funken Hoffnung erschien in ihren Zügen, das ich vielleicht doch noch ihren Namen aussprechen würde, aber auch hier musste ich sie enttäuschen.

„Ich denke ich werde einfach mit den Jungs hingehen.“ murmelte ich und nahm mein Englischbuch aus dem Schrank und packte es in meinen Rucksack.

„Aber die haben doch alle schon Verabredungen!“ verwundert sah sie zu mir hoch und legte ihren Kopf leicht schief.

„Wie meinst du das?“

„Na, Kiba geht mit Ino – Voraussehbar.“

„Der interessiert mich auch nicht so brennend, ich hab eher von Naruto, Neji und Shikamaru geredet.“

„Bedaure, aber die haben sich auch schon alle eine Verabredung gesucht.“

„Wer?“ Ich schloss meinen Spind wieder und lehnte mich mit der rechten Seite an ihn heran.

„Also Maddy hat erzählt, dass Neji sich mit Hannah aus der Cheerleader-Gruppe verabredet hat und ihre kleine Schwester für Shikamaru klar gemacht hat, und Naruto musste nicht mal selbst fragen. Haley, von der Schülerzeitung hat ihn gestern nach der dritten Stunde gefragt und er war hell auf begeistert. Also bleibst noch du, der scheinbar ahnungslos und ohne Date für nächsten Freitag dasteht. Schon etwas peinlich für Sasuke Uchiha, Starquaterback der Miami High School.“

Genervt legte ich den Kopf in den Nacken, das durfte ja wohl nicht wahr sein. Schon als dieser dumme Jahrmarkt angekündigt wurde hatten wir beschlossen als Freunde kurz rüber zu gehen und uns dann abzusetzen. Für mich war das eine verbindliche Vereinbarung gewesen und so hatte ich natürlich auch alle Einladungen entweder ignoriert oder verneint.

„Also falls es dich tröstet, ich hab auch noch keine Begleitung, aber da du nicht mit Maddy hin willst, geh ich wohl mit ihr. Außer du hast deine Meinung diesbezüglich noch geändert.“

„Nein hab ich nicht … aber du solltest vielleicht nochmal mit Suigetsu reden. Hab gehört er findet deinen Hintern ziemlich scharf.“

Ein leichtes Rot bildete sich auf ihre Wange, „Denk an die Grenzen, Freundchen.“

Langsam machte sie ein paar Schritte rückwärts, ehe sie sich umdrehte.

„Wo willst du hin?“

„Ich muss mich dringend mit wem unterhalten!“ rief sie ohne sich nochmal umzudrehen.

Ich stieß mich nach einige Sekunde auch von den Spinden ab und schlenderte mit dem Handy in der Hand in Richtung Klassenzimmer.
 

Wann wolltet ihr mir sagen, dass ich scheinbar allein zu diesem bescheuertem Jahrmarkt muss?
 

Mit einem Tastendruck schickte ich die Nachricht in unseren Gruppenchat und steckte mein Handy zurück in die Tasche meiner Jeans.

„Hey Sasuke!“

Kurz zuckte ich zusammen als eine feste Hand sich auf meine Schulter legte und zum Stoppen brachte.

„Itachi … was willst du?“

Verwundert zog Itachi seine Augenbrauen nach oben.

„Meine Güte, nicht zu freundlich Brüderchen.“

„Ich hab schlechte Laune, also was verschafft mir die Ehre?“

„Na meine unfehlbaren brüderlichen Instinkte haben mir gesagt das du dir was von der Seele reden willst.“ grinste er und entfernte endlich die Hand von meinem Schulterdach.

„Ich will mir nichts von der Seele reden, scheint als solltest du deine Instinkte mal wieder zum TÜV schicken, da scheint was defekt zu sein.“

„Du weißt das ich nicht lockerlassen werde. Also rück schon raus.“

Manchmal, da musste ich mich wirklich daran erinnern das Itachi bestimmt auch schon einiges für mich hat einstecken müssen um ihn nicht für seine nervig penetrante Art eine Runter zu hauen.

„Ich und die Jungs hatten ausgemacht nächste Woche zusammen zu diesem Jahrmarkt zu gehen. Jetzt haben sie sich aber alle ein Date gesucht und ich hab es eben durch Karin erfahren. Ich würde ja sagen ich geh nicht hin, aber diese Wahlmöglichkeit hat der Coach leider schon für mich ausradiert.“

„Dir fehlt also eine Begleitung? Schade das es da kein Mädchen gibt das du meiner Meinung nach mal ein bisschen besser kennenlernen solltest und sich so die perfekte Gelegenheit ergibt.“

„Ich werde nicht Sakura fragen.“ knurrte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Aber warum denn nicht?!“

„Weil ich keinen Bock hab?“ zischte ich und war überrascht das Itachi tatsächlich für ein paar Sekunden die Klappe hielt.

„Du hast wahrscheinlich recht, es wäre sowieso hoffnungslos. Sie würde niemals Ja sagen, du bist wohl nicht gut genug für sie.“

Was hatte er da gerade gesagt?! Ich war nicht gut genug für sie? Es wäre hoffnungslos?

Schnaubend blickte ich zu Boden, denn in mir drinnen kämpfte ich gerade mit mir. Ich hatte erst gestern Abend gesagt, das ich Sakura ruhen lassen würde und jetzt machte mein Bruder quasi eine Herausforderung daraus, und er wusste genau das ich so etwas nicht auf sich beruhen lassen konnte. Dafür brauchte mein Ego geradezu dringend eine Bestätigung und das wirklich am besten von der Rosahaarigen. Im Augenwinkel schielte ich zu der Gruppe Mädchen die gerade auf uns zugelaufen kamen. Als wäre es Schicksal.

„Dann sieh zu und ich werde dir beweisen, das du unrecht hast.“

Ich straffte meine Schultern und trat einen Schritt zur Seite, versperrte so den fünf Mädchen den Weg.

Sakuras stechender Blick traf mich sofort und ich schwankte kurz ob das Ganze gerade eine so schlaue Affekthandlung gewesen war.

„Kann ich dich kurz sprechen?“

Irritiert zog sie ihre Stirn kraus, dabei entstanden ein paar ziemlich niedliche Fältchen zwischen ihren Augenbrauen.

„Sprich dich aus, aber mach es kurz.“

Ich hoffte sie merkte nicht das ich einmal kurz schlucken musste um die nächsten Worte über meine Lippen zu bringen.

„Begleitest du mich bitte nächste Woche zum Jahrmarkt?“

So jetzt war es amtlich, Ich - Sasuke Uchiha – hatte das erste Mal in meinem Leben ein Mädchen um ein Date gefragt. Hätte ich ein paar Mal an ein paar nicht so harten Nüssen probiert wäre ich jetzt wahrscheinlich auch nicht so nervös. Hoffentlich merkte niemand was, denn es waren schon ein paar Schaulustige stehen geblieben, die sehen wollten was ich mit den Fünf zu besprechen hatte.

Sakura hingegen, schaute sich erstmal ein wenig in der Gegend um, warf sogar einen suchenden Blick hinter sich bevor sie sich an mich wandte.

„Meinst du mich?“

„Hn.“ Ich musste irgendwas mit meinen Händen machen, hingen die sonst auch so sinnlos in der Gegend rum? Warum mach ich mir überhaupt Gedanken darüber?

Seufzend legte Sakura schließlich den Kopf schief, „Sasuke, ich weiß nicht was ich noch machen soll damit-“

„Sie begleitet dich natürlich super gerne! Hol sie einfach um 7 zuhause ab, ihre Adresse hast du ja schon wie ich gehört habe!“ Fiel ihr Temari ins Wort und legte einen Arm um die Rosahaarige.

„Was?! Nein! Ich wollte gerade sagen-“

„Das du dich freust? Ich weiß, Liebes.“ Unterbrach sie Sakura schon wieder und bekam davon nur einen fassungslosen Blick ihrer Freundin zugeworfen.

„Gut … dann hol ich dich ab.“ Schnell damit sie es sich nicht nochmal überlegen konnte machte ich kehrt und lief dicht gefolgt von Itachi in die Richtung meines Unterrichtes, der jede Minute beginnen würde.

„Na da kann ich dir ja nur gratulieren, wer hätte das gedacht. Dann lernst du sie ja doch noch besser kennen“ grinsend boxte mir mein Bruder gegen die Schulter.

„Lass die Kirche mal im Dorf, das ist eine Verabredung als Mittel zum Zweck, die ich nicht bekommen hätte, wenn Temari mir nicht den Arsch gerettet hätte. Und nach der ich freiwillig nie gefragt hätte.“

„Mir ist entgangen das du mit geladener Waffe an der Stirn gefragt hast.“

„Du weißt genau wie ich das meine! Du hast mich herausgefordert!“

Grinsend richtete mein Bruder seine Tasche auf der Schulter, „Du wirst mir noch danken, bestimmt nicht heute, aber irgendwann. Also Brüderchen, wir sehen uns heute Abend.“

„Tzz.“ wütend stampfte ich in den Klassenraum, der schon ziemlich gut gefüllt war. Kein Wunder, diesen Kurs sollte man besser nicht verpassen, sonst wurde es schnell ungemütlich.

„Hey Sasuke!“ Naruto, der am Tisch neben mir saß stieß mich leicht mit dem Ellenbogen an, „das mit dem Jahrmarkt tut mir leid, echt jetzt! Ich hab gar nicht mehr dran gedacht als Haley mich gefragt hat, da wir schon was ausgemacht hatte. Wenn du willst dann sag ich ihr wieder ab.“

„Nein, lass gut sein, Naruto.“

„Dann klink dich doch einfach bei uns mit ein!“

„Erstens ist das glaube ich nicht das was deine Begleitung im Sinn hat und zweitens hab ich mich selbst um eine Begleitung gekümmert.“

Überrascht betrachtete mich der Blonde von der Seite, während ich weiter einfach meine Sachen auf den Tisch räumte und schonmal das Buch auf der passenden Seite aufschlug.

„Wen hast du denn gefragt. Ich dachte sowas würde erst passieren, wenn die Hölle zufriert.“

„Ich geh mit Sakura hin.“ murmelte ich, schob aber gleich noch ein „Spar dir deine Kommentare!“ hinterher, denn ich sah schon jetzt wie der Uzumaki zu tausend verwirrten Fragen ansetzte. Und mit seinen Fragen konnte ich mich weiß Gott noch nicht auseinandersetzen, ich musste erstmal meine eigenen klären.
 

Sakura Pov.

„Du hast ein fucking Date mit Sasuke Uchiha?! Warum erfahre ich das durch den Buschfunk und nicht von meiner eigenen Schwester?!“

Ich wollte mir gerade eine Löffel Pudding in den Mund schieben, als Savannah ins Esszimmer gestürmt kam und mich regelrecht anbrüllte.

Mum und Dad warfen sich nur einen fragenden Blick zu, sagten aber erstmal nichts, konnten sie auch nicht den Savannah war wieder zu Atem gekommen.

„Das ist … wie hast du das gemacht?! Verdammt, wir müssen dir was zum Anziehen raussuchen und zum Friseur musst du auch nochmal! Ich glaub das alles nicht. Wer beichtet es Kenji!? Oh Gott er wird bestimmt eine riesige Szene machen!“

„Sav, bleib ganz ruhig. Tief durchatmen.“

Mit einem theatralischen Seufzer ließ sie sich auf den Stuhl neben meinem Dad fallen.

„Erstmal, das ist kein Date, das ist eine Nötigung eingefädelt von Temari. Und deshalb brauch ich weder einen Friseurtermin noch muss ich mir jetzt schon Gedanken darüber machen was ich anziehe.“

„Nein, nein, nein! Weißt du wie viele Mädchen morden würden um deinen Platz einzunehmen?“

„Sie brauchen sich dafür nicht mal strafbar machen, denn rate mal ich überlass ihnen meinen Platz und liefer gleich noch eine Dankeskarte mit!“

Fast schon niedlich wie entgeistert mich meine Schwester ansah und immer wieder fassungslos den Kopf schüttelte.

„Dad sag doch auch mal was!“ versuchte sie es nun.

Doch mein Vater hob nur abwehrend die Hände, „Von mir aus könntet ihr ewig ungedatete, keusche Jungfrauen bleiben, ich werde sie also bestimmt nicht zu irgendwas überreden.“

„Das war nicht das was ich hören wollte!“ brummte sie und sah wieder bittend zu mir herüber.

„Ich mach das schon Sav. Das ist keine große Sache.“

„Doch es ist eine große Sache! Sasuke hat noch kein Mädchen jemals nach einem Date fragen müssen, und die Möglichkeit einen Uchiha zu daten lassen sich wirklich nur Schwachköpfe entgehen. Hast du mal sein Sixpack gesehen? Das ist zum niederknien.“

„Wenn du so begeistert bist, dann geh du doch an meiner Stelle.“ schmunzelnd genehmigte ich mir noch einen Löffel Pudding, „Aber lass dich nicht von seinem Geld und seinen Bauchmuskeln blenden, so toll ist er nicht und mit ihm gibt es nichts als Stress.“

„Aber der Stress ist es doch allemal wert!“

Mein Löffel landete in der leeren Schüssel.

„Ich sage jetzt einfach mal das was die meisten Leute denken, und was ich denke. Warum sollte er mit mir ausgehen wollen, wenn er genauso gut mit jeder anderen hübscheren und sportlicheren ausgehen könnte? Ich passe offensichtlich nicht in sein Schema und werde mich bestimmt nicht verarschen lassen. Vielleicht hat er eine Wette verloren oder sowas, ich hab keine Ahnung. Aber deren Spaß soll nicht auf meine Kosten gehen.“

Die Stuhlbeine schabten über den Holzboden als ich den Stuhl zurückschob und aufstand. Das Ganze wollte ich sicherlich nicht weiter vor meinem Vater ausdiskutieren. Wie zu erwarten folgte mir Savannah die Treppen nach oben bis in mein Zimmer, wo sie die Tür hinter sich schloss und sich auf eins der Sitzkissen vor meinem Bett fallen ließ.

„Es denken nicht alle so Sakura. Das bildest du dir nur ein, wirklich! Und wenn Uchiha dich wirklich nur verarscht wird Kenji ihm den Kopf abreißen.“

„Savannah! Ich habe alles gesagt was es dazu zu sagen gibt! Ich werde, wenn es dir so wichtig ist dahingehen, und dann ist das Ganze für mich gelaufen. Ich werde mich aber weder verstellen noch so tun als würde ich mich auf diese Verabredung freuen. Und jetzt tu mir den Gefallen und lass mich in Ruhe, ich muss noch für einen Test lernen.“

Stumm drehte sie sich um und verschwand aus meinem Zimmer, die Tür hämmerte sie dabei etwas zu grob ins Schloss.

Mit einem genervtem Stöhnen ließ ich mich in meine Kissen fallen, dieser Uchiha machte mir wirklich nichts als Ärger.

Und Temari würde ich mir auch nochmal zur Brust nehmen, ich war heute noch viel zu nett zu ihr. Wie konnte sie mir sowas einbrocken?!

Mit reichlich schlechter Laune widmete ich mich trotz dessen schließlich meinen Matheaufgaben. Da mir Parabeln und Formeln aber nicht besonders lagen war ich schon fast erleichtert als es irgendwann klopfte und meine Mutter ihren Kopf durch die Tür steckte.

„Komm rein.“ Ich schlug mein Buch schnell zu, und beobachtete wie meine Mum herein kam und sich langsam zu mir aufs Bett setzte.

Ihre Bluse, die heute Morgen noch vornehm in ihrem Rock gesteckt hatte passte nun gar nicht so richtig zu ihrer lockeren Jogginghose.

„Spatz, ich glaube wir müssen uns mal unterhalten.“ lächelnd stricht sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr.

Meine Mum war wirklich wunderschön, meine Schwestern hatten beide viel von ihr mitbekommen während ich und mein Bruder eher nach meinem Vater kamen.

„Was ist denn los?“

„Du weißt doch noch was wir für den Wahlkampf besprochen haben. Du erinnerst dich doch sicherlich auch noch an das Versprechen das du mir bezüglich Jungs und Dates gegeben hast, das du mir keinen Ärger machst? Dein Vater erwähnte eben das Savannah ziemlich ausgeflippt ist, weil ein Junge mit dir ausgehen will und-“

„Mum, mach dir keine Gedanken. Das ist kein richtiges Date und ich hab auch nicht vor eins daraus zu machen. Sasuke Uchiha ist wirklich nicht mein Typ.“ Oder ich seiner, fügte ich in Gedanken hinzu.

„Ich war noch nicht ganz fertig. Sakura, dein Vater hat mit mir gesprochen, und macht sich Sorgen darum das du dich verpflichtest fühlst das ganze Date mit diesem Jungen nicht zu wollen. Also solltest du wissen, dass dein Versprechen das ich eben angesprochen habe, Grenzen hat. Wenn du also merkst das dieser Junge etwas Besonderes für dich ist, dann lass meinen Wahlkampf nicht in deine Entscheidung mit reinspielen.“

„Ich hatte eigentlich gehofft das du mir verbietest mit ihm zum Jahrmarkt zu gehen.“ gestand ich schließlich und spielte mit dem Hardcover meines Mathebuches.

„Ich würde, wenn ich könnte, aber dein Vater würde wahrscheinlich sein Veto einlegen und außerdem verlass ich mich auf dein Wort das du mir keinen Ärger machst. Und ich will nicht das du mir irgendwann vorhältst das ich dir in eine wichtige Chance vermasselt habe, auch wenn es mir lieber wäre wenn du nicht gehst.“

„Ich würde es dir nie vorhalten.“ lachte ich leise und sah meiner Mum dabei zu wie sie wieder von meinem Bett aufstand und zur Tür herüber schlenderte.

„Das sagst du jetzt, aber wenn Savannah mich richtig informiert habe wäre es ein soziales Desaster wenn du das absagst und als verantwortungsvolle Mutter die Dank ein oder zwei Gläser Wein ihren Wahlkampf gerade vergessen hat, rate ich dir an kein soziales Desaster zu werden.“

„Dads Antwort mit den züchtigen Jungfrauen war irgendwie vielversprechender.“

„Dein Vater schwafelt nichts als heiße Luft.“ grinste meine Mum und verließ darauf hin mein Zimmer.

Grummelnd ließ ich mich nach hinten fallen und kickte mein Mathebuch mit einer lockeren Fußbewegung vom Bett, das würde ich heute wohl nicht mehr brauchen.
 

Die Woche verflog wie im Zeitraffer und ich hätte schwören können das die ganzen fiesen Sprüche über eine gewisse S.H. an der Toilettenwand bestimmt nicht aus Zufall aufgetaucht waren. Ino schmierte die meisten zwar wieder über, aber verbergen konnte sie es nicht vor mir, und wenn ich behaupte es ist mir vollkommen egal müsste ich lügen. Natürlich kratzte es an meinem Selbstbewusstsein und ich würde das ganze lieber überspringen und in der Versenkung der Masse zurück verschwinden.

Außerdem hatte natürlich auch Kenji Wind davon bekommen und mir trotz beschwichtigenden Erklärungen einen Haufen von Benimmregeln mitgegeben und wollte ein Foto von mir sehen, ob ich auch „Anständig“ zum Jahrmarkt gehen würde.

Apropos, die Aufbauten für diesen waren erst heute beendet worden und ich bin mir nun im klaren warum es das größte Spendenevent war das unsere Schule auf die Beine stellte. Das Gelände das der Schule zur Verfügung gestellt wurde war absolut gigantisch und die meisten Stände wurden von Schülern betrieben, manche machten es freiwillig aber die Abschlussklasse musste sich daran beteiligen. Fahrgeschäfte und andere Aussteller kamen für kleines Geld oder ohne Gehalt, wahrscheinlich aus ausgeprägtem Traditionssinn.

Und jetzt saß ich auf meinem Bett und konnte nicht glauben was ich da sah.

„Das geht gar nicht! Warum hast du sowas überhaupt?“ murmelte Savannah und warf ein grünes Shirt neben sich auf den Boden.

„Und woher hast du das bitte?“ murmelte Sally, neben ihr landete ein schönes beiges Top mit Rüschen. Aber ja ihr habt richtig gehört, Sally meine älteste Schwester war hier. Sie sagte zwar es wäre wegen Mum und das sie beim Wahlkampf helfen wollte, aber dafür hatte sie sich die letzten zwei Tage herzlich wenig interessiert.

„Sag mal Schwesterherz, du gehst doch mit Ino shoppen, wie kann dann sowas dabei rauskommen?“ Mit zweifelndem Blick und einem StarWars Shirt in der Hand drehte Sally sich zu mir.

„Zu meinem Glück gehe ich gelegentlich auch noch mit anderen Menschen shoppen.“ brummte ich, stand dann aber auf und nahm ihr mein Shirt aus der Hand.

„Ich will mich nicht schick machen, also könnt ihr beide jetzt auch einfach gehen und das ganze mir überlassen.“

„Aber du hast nur noch knappe zehn Minuten bis Sasuke dich abholt!“

„Ich hab ihm gesagt er soll mich bloss nicht abholen. Wir treffen uns also da … denke ich.“ Ich schob meine Schwester weg von meinem Kleiderschrank und griff nach einer schwarzen Jeans, sie sah ein wenig gewollt kaputt aus. Während ich sie überzog sah ich schon das unglückliche Gesicht von Sally, aber noch ein wenig verzweifelter wurde es als ich mir aus reinem Protest das StarWars Shirt überstreifte. Man muss dazu sagen, es war kein richtiges Fanshirt sondern schon modisch geschnitten mit V-Ausschnitt und angenehm leichtem Stoff und insgesamt konnte man das sehr gut in der Öffentlichkeit tragen, es war mir auch etwas zu groß und rutschte immer etwas über meine rechte Schulter. Wenn man es dann auch noch vorne ein wenig in die Hose steckte, war das ein wirklich vertretbarer Look, nur eben nicht so Mädchenhaft wie der meiner Schwestern. Außerdem war meine Idee dahinter ganz einfach, umso weniger ich mich benahm als wäre es ein Date umso weniger wurde es auch eins. Also weg mit den besonderen Klamotten und abholen brauchte er mich auch nicht.

„Was schaut ihr den so blöd?“ murmelte ich und öffnete den geflochtenen Zopf, so das meine langen Haare in Wellen über meine Schultern fielen.

„Ich glaube unsere Schwester ist blind und hat den Verstand verloren.“ seufzte Savannah und ließ sich nach hinten hin aufs Bett kippen.

Mit einem leichten Augenverdrehen setzte ich mich an meinen Schminktisch und frischte mein Tages Make-up etwas auf, im Klartext puderte ich mein Gesicht noch mal ab, zog meinen Eyelinerstrich nochmal nach und tuschte meine Wimpern neu.

„Darf ich dir wenigstens noch die Haare machen?“

„Nein, aber du darfst mich gerne fahren.“

„Du bist unmöglich Sakura.“ mit einem Blick zu Sav, die sich wieder aufgerichtete hatte, holte sie sich ihre Zustimmung, „Na schön, aber wir sollen Kenji noch ein Foto schicken, er will sicher gehen das wir dich auch anständig zu deinem ersten wichtigen Date schicken.“

„Das ist kein wichtiges Date.“

„Wichtiger als die Dates mit deinen Vollidioten vorher.“

„Als wäre deine Auswahl bisher viel besser gewesen?“ zischte ich als ich an ihr vorbei, die Treppe hinunter lief.

Meine beiden Schwestern folgten mir auf den Fuß und wir blieben gemeinsam im Flur stehen, Mum und Dad kamen ebenfalls dazu als sie unsere Stimmen hörten.

„Gott sei Dank.“ erleichtert fasste sich mein Vater ans Herz, was meine Mutter nur schmunzeln ließ.

„Was?“

„Ich hatte schon befürchtet ihr würdet eure Schwester verkleiden als würde man sie für ein paar Dollar vom Straßenrand mitnehmen können.“

„Dad!“ empört stemmte Sally ihre Hände in die Hüften, „Ziehen wir uns etwa so an?“

„Nein, nein! Aber bei Sakura habt ihr einen Hang zur Übertreibung.“

Gerade wollte Savannah zu einer Verteidigung ansetzten, da unterbrach sie das Klingeln an der Tür.

Wir alle fünf hielten in unseren Bewegungen inne, bis mein Vater dann also schließlich zur Tür ging und öffnete sie ein Stück.

„Hallo? Kann ich dir helfen?“ Leider versperrte mir Dad die Sicht, sodass ich zuerst nicht erkennen konnte wer da an der Tür stand, aber diese Stimme erkannte ich sofort. Der Idiot sollte doch nicht her kommen!

„Ja Sir, ich wollte Sakura abholen. Ich hoffe sie ist noch nicht weg.“

Sally neben mir klatschte erfreut in die Hände und drängte meinen Vater zu Seite um Sasuke ins Haus zu ziehen. So langsam wurde es mir etwas zu voll in unserem Flur.

„Das trifft sich sehr gut! Wir wollten gerade ein Foto für unseren Bruder machen!“ Auch wenn Sally älter war als Sasuke war sie gerade so groß wie er, wir Harunos waren einfach nicht mit Körpergröße gesegnet.

„Ähm okay, dann warte ich solange.“ Sein Blick traf meinen, was mich nur schnell den Kopf abwenden ließ.

„Nein Quatsch! Du musst mit drauf!“

Mit einem beherzten Schubser beförderte sie Sasuke in meine Richtung.

„Bringen wir es hinter uns.“ brummte ich, mir war sowieso klar das dieses Foto gemacht werden würde egal was ich dazu sage und da mein Begleiter ebenfalls keinen Einwand erhob war der Kampf aussichtslos.

„Rückt noch ein bisschen näher zusammen.“

Der Uchiha gehorchte meiner älteren Schwester und trat dichter neben mich, sodass meine Schulter leicht seinen Oberarm berührte. Bockig verschränkte ich die Arme vor der Brust und gab mir nicht mal Mühe besonders freundlich zu schauen.

Sally und Savannah machten einige Fotos wie es mir schien, bis es mir schließlich zu blöd wurde.

„Wir gehen dann jetzt.“ Ich schnappte mir meine Tasche und schob Sasuke vor mir her aus der Tür heraus.

„Viel Spaß und meld dich wenn du wieder zuhause bist.“ rief meine Mum mir noch hinter her.

„Und tu nichts was ich nicht auch tun würde!“ hörte ich meinem Dad.

Erleichtert atmete ich aus als wir endlich durch das Gartentor geschritten waren und ich mich hinter der Hecke vor meiner peinlichen Familie verstecken konnte.

„Hier.“ Sasuke holte mich aus meinen Gedanken zurück indem er mir einen Motorradhelm entgegenstreckte.

„Was soll ich damit?“

„Aufsetzen wäre eine Möglichkeit.“

„Okay ich werde etwas genauer, warum sollte ich das Ding aufsetzen?“

Er drehte sich ein Stück und zeigte auf ein silberschwarzes Motorrad, und hielt mir im nächsten Moment einen Schlüssel vor die Nase.

„Das ist deine?“ Ich machte einen Schritt auf die Maschine zu und ließ meine Finger über das kühle Metall streichen.

„Gefällt sie dir?“

„Sie ist ganz okay.“ murmelte ich Schulterzuckend, drehte mich dann aber auch schon wieder zum Uchiha um, „wo ist dein Helm?“

„Hab nur den einen.“

„Ist das nicht gefährlich ohne Helm zu fahren?“

Grinsend trat er an mir vorbei und schwang sich auf sein Motorrad, „Ich mag die Gefahr, Haruno und jetzt steig auf.“

Ich tat also was mir befohlen wurde und setzt mich hinter Sasuke, mit beiden Armen klammerte ich mich an seinen Brustkorb und lehnte meinen vom Helm geschützten Kopf an seinen Rücken. So eine Nähe war mir zwar noch nicht ganz geheuer aber was sollte ich schon machen?

Ich musste zugeben das ich das Motorradfahren aber ziemlich cool fand, ich wollte immer mal gerne auf einem mitfahren aber hatte nie die Gelegenheit dazu. Nach ein paar Minuten kamen wir am Gelände des Schulrummels an. Wie auch in den Jahren davor war das ganze eine wahre Erscheinung.

Sobald der Motor erlosch ließ ich schnell von Sasuke ab und zog mir lieber den Helm vom Kopf.

Etwas unelegant kletterte ich vom Motorrad und schaukelte den Helm in den Händen hin und her

„Gib her.“ ohne zu warten nahm er mir ihn aus der Hand und verstaute ihn unter dem Sitz, „Ich hoffe die Fahrt war nicht zu schlimm, ich hab mich extra zurück gehalten.“

„Nein, alles gut. Ich wollte schon immer mal Motorrad fahren.“ Er nickte bloß und schlenderte dann mit beiden Händen in den Hosentaschen auf das Kassenhäuschen zu, ich folgte ihm mit einer Schrittlänge abstand.

„Zwei Karten.“ murmelte Sasuke an der Kasse und legte einen Schein auf den Tresen.

„Du zahlst für beide?“

„Hn.“

Als ich dann neben ihm stand hatte er schon beide Karten in der Hand und fasste mich am Oberarm um mich aufs Gelände zu ziehen.

„Du musst nicht für mich mitzahlen.“ schnell kramte ich mein Portemonnaie heraus und hielt ihm einen Schein entgegen.

„Lass stecken, das gehört sich doch so.“

Schmunzelnd verfrachtete ich das Geld selbst in seine Gesäßtasche, „Wäre das hier ein richtiges Date dann ja. Aber da ich davon ausgehe das du für deine verlorene Wette schon genug bezahlst musst du nicht auch noch wirklich für mich zahlen.“

Verwirrt schaute er zu mir herunter, „Von welcher Wette redest du?“

„Naja, darum hast du mich doch nach dieser Verabredung gefragt oder?“

Abrupt blieb er stehen und hielt mich wieder am Arm, dieses Mal aber um mich ebenfalls zu stoppen.

„Ich hab dich um ein Date gefragt weil ich das so wollte und nicht weil ich irgendeine Wette verloren habe.“
 

Sasuke Pov.

Gut ganz wahr war es zwar nicht, aber sie musste mich ja nicht schon von Anfang an für ein Arschloch halten.

Im Endeffekt hatte ich mich über die Woche hinweg aber ziemlich gut damit angefreundet das ich mit ihr ausgehen würde.

Das sie mich nicht mal mit dem Arsch angeschaut hat, hatte mich nur weiter über sie nachdenken lassen und so musste ich mir eingestehen das mich Sakura ungewöhnlich triggert. Sie war nicht mein Typ Mädchen – eigensinnig, scheinbar nicht leicht zu bekommen und eine ungewöhnliche Erscheinung. Naruto und die anderen hatten mir Anfangs nicht mal geglaubt das ich sie wirklich selbst gefragt habe. Und nun musste ich mir eingestehen das ich sogar ziemlich nervös war. Als sie mir nur kurz bei Instagram geschrieben hatte das ich sie nicht abholen sollte und wir uns einfach hier treffen würden hatte es mich einiges an Überwindung gekostet trotzdem zu ihr nach Hause zu fahren. Aber Itachi meinte ich müsste sie abholen sonst wäre das ganze sowieso schon so gut wie gelaufen.

Überaschenderweise hatte sie sich mit noch keiner Silbe bis jetzt darüber beschwert.

„Aber warum?“ Mit ihrer schlichten Frage holte sie mich aus meinem Gedanken zurück in die Gegenwart.

„Du interessierst mich irgendwie. Wenn man gewohnt ist das einem jeder hinterherläuft und man nur Lob und Anerkennung von einem Mädchen bekommt dann ist es eine überraschende Abwechslung, wenn jemand mal weniger anhänglich ist.“

Skeptisch zog sie ihre Augenbrauen zusammen und schien kurz darüber nachzudenken, „Dann ist das hier kein fieser Vorwand um mich vorzuführen?“

„Nein. Ich will dich wirklich kennen lernen.“

„Irgendwie kann ich mir das nicht wirklich vorstellen. Versteh mich nicht falsch, ich fühl mich irgendwo geschmeichelt aber das … ich weiß auch nicht ich hab nur Schwierigkeiten wenn ich irgendwas mit dir zu tun habe. Da kannst du zwar nichts für aber es nervt trotzdem.“

Unsicher kratzte ich mir am Hinterkopf, „Ich weiß das ich einige Lasten mitbringe aber wenn man davon mal absieht bin ich wirklich kein schlechter Kerl. Ich will nur das wir einen netten Abend haben und wenn es dir dann immer noch unvorstellbar ist mich irgendwie in deinem Leben zu akzeptieren dann lass ich dich in Ruhe. Versprochen.“

Seufzend ließ sie ihre Schultern hängen, „Na schön dann lern mich kennen. Aber nur um das klar zu stellen, um mich zu überzeugen brauchst du mehr als ein schönes Gesicht und ein geiles Motorrad.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Desiree92
2018-07-22T10:11:38+00:00 22.07.2018 12:11
Sehr schöne FF, lässt sich gut lesen. Freue mich wenn es weiter geht. 🤗🤗
Von:  Niua-chan
2018-06-27T19:19:05+00:00 27.06.2018 21:19
Deine Fanfic macht wirklich Spaß.
Es ist toll wie Sasuke reagiert und Sakura ist einfach super witzig^^
Von:  AnniBunnix3
2018-06-27T19:05:03+00:00 27.06.2018 21:05
AHHH! Ich liebe diese FF! Schaue tatsächlich nach 4 ganzen Jahren wieder auf animexx vorbei und bin bei dieser FF hängen geblieben! :) Mir gefällt die Story und die Umsetzung unglaublich gut, schreib bitte schnell weiter!
Von:  guliamalik
2018-06-27T14:24:56+00:00 27.06.2018 16:24
Ich finde Itachi soooo cool in deiner Story🙌🏼
Muss ehrlich sagen, anfangs war ich skeptisch und dachte mir so naja .. aber jetzt hast du mich 😂😂😂
Von:  MyCherryBlossom
2018-06-27T13:44:18+00:00 27.06.2018 15:44
Ich muss schon sagen, deine FanFiktion ist soo toll 😍 ich hoffe du schreibst bald weiter und das es genauso toll bleibt. Ich finde es einfach gut das du den Spieß mal umdrehst und das Sakura mal so ist wie Sasuke immer. Klar wenn er so Charakterliche Eigenschaften hat das er immer gewinnen will, wird die FanFiktion noch besser 😁 es gab so viele Stellen wo ich nur schmunzeln musste und laut auflachen, ich finde es einfach phantastisch wie du das alles schreibt und es darstellst 😍😊
Von:  BijouOMG
2018-06-27T13:41:07+00:00 27.06.2018 15:41
Deine FF bringt mich so oft zum schmunzeln ♥ Ich liebe sie wirklich sehr und freue mich echt wahnsinnig auf das nächste Kapitel! ♥
Von:  Sakura2100
2018-06-27T08:18:36+00:00 27.06.2018 10:18
Haha toller abschluss wie immer ggg .
Hmm bin gespannt wie das date so verläuft und ich wette sie freunden sich erstmal miteinander an der rest ergibt sich sicher :)


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