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Siren

Die Geschichte einer Prinzessin
von

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der letzte Hammerschlag wird fallen

„Hey wach auf Elina. Wir müssen uns beeilen, sonst ist es zu spät.“ Hörte Angesprochene die Stimme von Lizaniel von ganz nah. Sie wachte auf und sah die Blonde verwirrt an. „Los komm Luther ist auf dem Weg hierher, ich denke er ahnt schon etwas. Wir müssen uns sputen.“ Die Blonde zog Elina auf die Beine und rannte mit ihr ins Treppenhaus des Apartments. „Wir können den Fahrstuhl nicht nehmen er ist verzaubert, wir müssen zu meinem Wagen.“ Sie zog Elina hinter sich her, welche Probleme hatte hinterher zu kommen. Es waren zwölf Etagen zu überwinden, ehe sie in der Tiefgarage angekommen waren. Wieder musste Elina feststellen wie unsportlich sie doch war. Ihre Atmung ging stockend als Lizaniel unverhofft anhielt, weswegen auch Elina stehen bleiben musste. „Warte… es stinkt.“ Stellte sich Lizaniel schützend vor der Schwarzhaarigen, instinktiv beschwor sie ihre Lanze und dankte innerlich Siren, dass es endlich wieder klappte. Elina schaute an der Älteren vorbei und beobachtete wie formlose Gestalten aus dem Betonboden stiegen, sie waren umgeben von schwelendem Rauch und Schatten. Lizaniel beschwor in jeder Hand eine Sichel, dessen Scheiden violett glänzten. „Auf geht’s. Wir müssen uns nur bis zu meinem roten Sportwagen durchkämpfen.“ Knirschte Lizaniel und deutete auf genanntes Fahrzeug, was durch seine doch leuchtende Farbe sehr auffällig war, sich jedoch an der gegenüberliegenden Seite der weitläufigen Tiefgarage befand. Elinas Herz pochte ihr bis zum Hals, doch sie nickte und dachte an ihr Training. Ich schaffe das! Schwor sie sich selbst. Denn dann werde ich Ced wiedersehen! Versuchte sie sich klar zu machen. Lizaniel stürmte vor um sich durch die zahlreichen Scharen hindurch zu mähen, schwarzes Blut spritzte durch den Raum und blieb an den Autos kleben. Es stank widerlich. Elina versuchte Schritt zu halten und vernichtete Monster, welche auf sie losgingen, gekonnt mit ihrer schimmernden Waffe. Sie spürte wie ihr Oberteil bereits jetzt durchnässt wurde durch das Blut ihrer Feinde. Ein Monster nach dem Anderen metzelten sie gemeinsam nieder. Immer wieder musste die Blonde Elina von eines dieser Kreaturen befreien, da sie es mehr auf die Jüngere abgesehen hatten und sie in Scharen angriffen. Doch Elina schlug sich gut, musste die ehemalige Heerführerin feststellen. Die Engel hatten sie mittlerweile hervorragend ausgebildet. „Von rechts!!“ rief die Blonde und Elina reagierte schnell und durchstach ein größeres Wesen. „Gut das reicht!“ rief Lizaniel wütend. „Wir sind aufgeflogen!“ Sie breitete die Arme aus. Schwarzer Qualm entstand um ihren Körper und ein dunkler schwarzflammender Ring zeichnete sich auf dem Boden ab. „Mit meiner schwarzen Magie, ich rufe dich schwarzes Loch, des Versagens!“ unter ihr entstand ein Tümpel. „Sog des Unmutes!“ brüllte die Blonde und griff nach Elinas Arm und rannte los. Die Monster begannen zu kreischen und versuchten davon zu laufen. „Es wird sich ausbreiten, bis all diese schwachen Dämonen eingesogen wurden. Also schnell. Ich hoffe du hast nichts dagegen, wenn ich jetzt auf die Tube drücke?“ fragte Lizaniel als sie beide im Wagen saßen, Elina schüttelte den Kopf. Natürlich nicht. Lizaniel schwitze, so viel Adrenalin hatte sie ewig nicht mehr gespürt. Wie lange war das her? Sie konnte sich nicht erinnern. Die Blonde drückte das Gaspedal durch. Mit quietschenden Reifen fuhr das Auto aus der Tiefgarage und ging in den Massen des stetigen Verkehrs unter. Als sie sich von dem Apartmentkomplex einige Kilometer entfernt hatten atmete Lizaniel zum ersten Mal durch. „Greif mal in meine Handtasche, da ist dein Handy drin. Schreib deinem Freund an und sag ihm wir treffen uns am Stadtrand mit ihnen. In Charl´s Diner. Dann fahren wir zu euch nach Wingstown.“ Schlug die Blonde frech grinsend vor. Elina durchsuchte sofort die Tasche und nachdem sie Handy hatte, tippte sie wie wild darauf herum. Elina ließ ihren Kopf an die Lehne fallen und schloss ihre Augen. Wieder war so unheimlich viel passiert. Wie könnte sie dies irgendwann verarbeiten? Immer dachte sie sie wäre ein Niemand. Jemand der Alleine ist, schwach und zerbrechlich. Doch nun hatte sie so starke Menschen kennengelernt. Sie würde vermutlich niemals so stark wie jene sein, die an sie glaubten. Doch und das hatte Elina sich geschworen, würde sie versuchen etwas zu bewirken. Vielleicht war Lizaniel der Beginn? Sie hatte geschafft, eine dämonische Heerführerin für sich zu gewinnen, eine neue starke Freundin. Auch wenn die Anderen skeptisch sein werden, Elina war sich sicher, dass die Blonde mit ehrlichen Absichten die Seite gewechselt hatte. Mit einem Piepton meldete sich ihr Handy, Cedric hatte ihr umgehend geantwortet. Freudestrahlend öffnete Elina die Antwort auf ihrem Display. Tränen stiegen in ihren Augen, als sie die gesamte Fahrt schrieben sie Beide miteinander.
 

Etwa zwanzig Minuten später waren sie an dem Diner angekommen. Der silberglänzende Wagen von Mik stand bereits dort. Auch ihre beiden besten Freundinnen standen wartend neben dem Älteren und unterhielten sich. Die grünen Augen der Prinzessin weiteten sich als sie den blonden Schopf Cedrics entdeckte, welcher am Auto lehnte und in Gedanken versunken schien. Mit zittrigen Fingern löste Elina den Gurt und sprang umgehend aus dem Wagen als er zum Stehen kam. Lizaniel rührte sich einen Moment nicht und stellte eher gedankenverloren den Motor ab. Die Blonde musste kurz die Augen schließen. Cedric hatte als erster bemerkt wie sich ein Auto ihnen langsam genährt und angehalten war. Als er Elina erkannte, hatte er sich umgehend in Bewegung gesetzt, fast rannte auf seine Prinzessin zu und empfing sie in einer überschwänglichen festen Umarmung. „Eli… meine Eli… du bist es wirklich. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.“ Genüsslich sog er ihren Duft ein. „Ced…“ weinte Eli und presste sich enger an ihren Geliebten, ehe sie sich löste um in seine funkelnden blauen Seen zu blicken. Langsam schob sie ihre Arme in seinen Nacken und zog ihn zu sich runter. Cedric folgte sogleich ihrem Bitten und legte seine Lippen auf die ihren. Mikael war wenig überrascht, da er es geahnt hatte. Auch wenn die Beiden ihm nichts gesagt hatten, so wusste er, wie stark sie in Liebe miteinander verbunden waren. Er sorgte sich sehr um seinen Bruder, diese Liebe würde eine schwere Bürde sein. Auch Pauline und Catherine setzten sich in Bewegung, ungläubig gingen sie langsam auf das Paar zu. Cath begann zu weinen und dankte Siren in Gedanken, das Eli noch am Leben war. Ebenso hielt sich Line ihre Tränen ohne Erfolg zurück. Jake und Thomas waren Zuhause im Anwesen geblieben um dieses, wenn nötig, zu verteidigen. Die Aschblonde behielt Lizaniel die ganze Zeit im Auge, skeptisch, auch wenn im Moment keine Gefahr von dieser auszugehen schien. Langsam setzte sich auch die Blonde in Bewegung. Es würde ja nichts bringen, wenn sie wieder dazu gehören wollte. Elina währenddessen löste sich von Cedric und begrüßte ihre Freundinnen und Mik, welcher auf sie zukam und sie brüderlich umarmte. „Wie gut das du unversehrt bist, Schwesterchen.“ Flüsterte in ihr Ohr. „Auch wenn du nach Dämonenblut stinkst.“ Witzelte Line um die Stimmung aufzulockern. „Sie hat Recht, du brauchst dringend eine Dusche.“ Stieg Cath darauf ein, als sie bemerkte das Eli zu schmunzeln begann. Lizaniel blieb etwas abseitsstehen, unsicher ob sie erwünscht war oder nicht. Schon seid Ewigkeiten hatte sie sich nicht mehr so unwohl in ihrer Haut gefühlt. „Und was ist mit ihr?“ stellte Line endlich die Frage, die niemand sich getraut hatte auszusprechen. Cedric schaute Elina intensiv an, welche lächelte und nickte. Er wusste was vorgefallen war, sie hatte ihm ausführlich berichtet. „Sie hat Elina befreit, obwohl sie auch diejenige gewesen war die sie entführte. Was natürlich die Frage in den Raum wirft wie es zu dem Sinneswandel kam.“ Überlegte Cedric und schaute wieder zu seiner Freundin. Die Schwarzhaarige wandte sich nun auch zu Lizaniel und hielt ihr ihre Hand entgegen. Diese ergriff sie etwas scheu und ließ sich zu der Gruppe ziehen. „Ich… bin… Lizaniel… Elina… unsere Königin hat mich überzeugt, dass es noch etwas gibt wofür es sich zu kämpfen lohnt. Ich will nicht mehr im Schatten bleiben, ich vermisse das Licht und die Wärme, wahre echte Gefühle und ich wünsche mir Freunde. Das hat sie mir klar gemacht.“ Flüsterte die Gefallene und schaute unsicher zu Elina welche ihr freundlich zu lächelte. Nun wandte sich die zukünftige Königin wieder zu ihren skeptisch wirkenden Freunden und versuchte sich zu sammeln. „Freunde…“ flüsterte sie mit Nachdruck. Immer noch wirkten sie nicht überzeugt doch nickten sie. „Es wird sich zeigen wie ernst sie es meint.“ Sprach Mikael unparteiisch und schaute Elina ernst an. „Sie darf mitkommen.“ Meinte er und besah den Rest. „Na gut, aber wenn du was Komisches machst, glaub mir, ich bring dich um.“ Zischte Line und wandte sich ab um zum Auto zu gehen. Catherine folgte ihr. „Fahr uns hinterher.“ Bestimmte Mikael und ging auch zum Wagen. „Komm lass uns einsteigen.“ Flüsterte Cedric und wollte schon dem Rest folgen, jedoch hielt seine Freundin ihn ab. Er schaute sie irritiert an, doch Elina deutete auf den roten Sportwagen von der Blonden, welche ebenfalls verwirrt wirkte. „Du willst bei ihr mitfahren?“ fragte er und erhielt ein Nicken. „Du hast sie verstanden? Wir fahren bei dir mit.“ Lachte Cedric und ging zu dem Auto um Elina die Tür zu öffnen. „Na gut.“ Meinte Lizaniel und lächelte, Elina wollte ihren Freunden zeigen das sie ungefährlich war.
 

Die Fahrt war lang von der Millionenstadt zu dem kleinen Örtchen Wingstown, sie fuhren hauptsächlich über abgelegene Landstraßen. Cedric unterhielt sich die Fahrt über ruhig, jedoch distanziert mit der ehemaligen Heerführerin. Er stellte Fragen, welche diese ohne Umwege beantwortete. „Was ist mit Luther? Hat er eure Flucht mitbekommen?“ fragte der Blonde und registrierte wie Elina seine Hand drückte, sie saßen Beide auf der Rückbank. Lizaniel umfasste das Lenkrad einen Moment fester und begann zu zittern. „Ja das hat er mit ziemlicher Sicherheit. Nicht umsonst waren die Scharen von Schatten und Kleinstdämonen in der Garage.“ Antwortete sie jedoch mit fester Stimme. Immer wieder wagte sie einen unsicheren Blick in den Rückspiegel, die hellen aufmerksamen Augen des Blonden machten sie nervös. „Was wird er nun machen?“ fragte Ced unbeeindruckt weiter. „Das weiß ich nicht, ich denke es gibt niemanden, der ihn durchschauen kann. Ich kenne ihn nun schon mehrere Jahrhunderte, aber kann es dennoch nicht.“ Cedric nickte, auch wenn Lizaniel es nicht sehen konnte, da sie auf die Straße achtete. „Es könnte sein, dass er sehr bald angreifen wird.“ Sprach die Blonde nun doch weiter. „Er ist unberechenbar. Aber ich denke das er immer noch unsere Prinzessin möchte. Er hat es auf ihre Macht abgesehen.“ Flüsterte Lizaniel weiter und wagte nun doch wieder einen Blick in den Rückspiegel. Die Nähe und Vertrautheit der Beiden waren beeindruckend und wunderschön, sie waren ein schönes Paar, musste sie feststellen. Sie konnte ihre Auren spüren, sie waren warm und farbig. Keine Bosheit und Hass. Dies brachte die Gefallene zum Lächeln. Auch sie war sich sicher ihre wahre Gebieterin gefunden zu haben.
 

Erst mitten in der Nacht kamen sie Zuhause an. Lizaniel durchflutete Angst sie könne nicht durch das Schutzschild fahren. Doch es klappte, langsam fuhren sie durch das Tor des Kingson Anwesens. Lizaniel hielt hinter Mik und schaltete den Wagen ab. Gemeinsam stiegen sie aus und betraten stillschweigend das Anwesen. Elina war gleichzeitig überrascht und doch auch irgendwie nicht, als der Älteste Mr. Hallen im Esszimmer bereits auf ihre Ankunft wartete. Lizaniel blieb aus Respekt etwas zurück, der Rest begrüßte den Älteren freundlich. „Ah, meine Prinzessin, ihr seid wohlauf.“ Umarmte Mr. Hallen Elina herzlich. Nach einer gefühlten Ewigkeit glitt der Blick des Ältesten auf die Blonde. „Lizaniel. Lange ist es her.“ Milde begann er zu Lächeln. „Ja.“ Antwortete sie und versuchte ruhig zu bleiben. „Du hast dich nicht verändert, deine Schönheit ist nicht verblasst.“ Er gluckste und schaute sie durchdringlich an. Die Blonde wusste was er dort tat und ließ es geschehen, nur so konnte sie ihre ehrlichen Absichten beweisen. „Du hast dich sehr verändert, Edward, du bist alt geworden.“ Scherzte Lizaniel, sie konnte es sich nicht verkneifen. Der Älteste begann zu lachen, alle Anwesenden schauten ihn verwirrt an. Noch niemals hatte sich jemand so etwas gegenüber ihren Ältesten gewagt. „Ja, da hast du leider Recht, mir ist es nicht vergönnt gewesen meine Jugend zu erhalten. Im Gegensatz zu dir, wie man sehen kann. Ich erinnere mich noch wie wir gemeinsam in die Schule gegangen sind, du warst schon damals anders.“ Langsam entspannte sich Lizaniel und erwiderte sein Lächeln. Ja sie erinnerte sich noch sehr gut an den jungen Edward, wissensdurstig, ehrenhaft und immer loyal, gegenüber ihren Herrscherinnen. Doch sie war eben anders, stellte alles in Frage, wollte nicht mit dem Strom schwimmen. Doch trotz allen waren sie damals so etwas wie Freunde. Ein seltsames Gefühl, wenn sie so darüber nachdachte



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