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Schatten der Magie

von

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Das Knack-Geburtstagsdesaster Teil 1

Die Sonne verschwand immer wieder hinter den Gebäuden, als ich durch die Stadt zog. In etwa ein oder zwei Stunden wollten Lena und ich uns auf der Knack-Geburtstagsparty treffen. Ich war schon sehr gespannt darauf, wie der Abend verlaufen würde.

Als ich mich auf den Weg zum Schrottplatz machte, kam ich am Meer vorbei. In einer gewissen Entfernung konnte man ein kleines Ruderboot erkennen, welches stetig den Abstand zum Strand vergrößerte. Es scheinen drei Personen an Bord zu sein. Ob es so eine gute Idee war, in der Dämmerung noch raus zu fahren? Schließlich konnte man so leicht die Orientierung verlieren. Naja, so was musste jeder für sich selbst entscheiden.

Es war schon dunkel und die Party im Gange, als ich auf dem Schrottplatz ankam. Ich glaube, so viele Panzerknacker auf einem Haufen habe ich noch nie gesehen. Man sah die Original-Knacker und das in der Ecke waren die berüchtigten Grusel-Knacker. Und das waren nur wenige die ich erkannte. Ich suchte mir einen Beobachtungsplatz auf einem der Schrottberge und wartete auf Lena.

Gerade als ich sie endlich entdeckte, bemerkte ich, dass sie nicht alleine hier war. Sie war in Begleitung eines etwas jüngeren Mädchens in einem pinken Hemd, darüber ein blauer, ärmelloser Pullover und einem lila Rock dazu. Dazu hatte die kleine noch eine Pinke Schleife auf der rechten Seite ihres Kopfes. Wer war das?

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als Oma Knack ihren Wohnwagen verließ und lautstark ihre Enkel begrüßte. Ihr lautstark gerufenes ,,Meine Jungs!!'' wurde von den versammelten Panzerknacker mit lautem Jubel beantwortet. ,,Seht euch nur um. Uns gehört die Zukunft von Entenhausen. Es wärmt mein kaltes Hundeherz zu sehen, dass ihr euch alle hier versammelt habt. Als Familie. Die Original-Knacker, die Yankee-Knacker, die Déjà-vu-Knacker, die gemeinen Gossen-Knacker, die feinen Society-Knacker, die Longboard-Knacker, die Grusel-Knacker und die nerdigen Loser-Knacker. Was habt ihr alle gemeinsam? Ihr liebt eure Oma!'' Ihre Ansprache wurde vom Jubel der Panzerknackerfamilie unterstützt.

Nachdem Oma Knack ihre Ansprache beendet hatte, begannen alle Panzerknacker zusammen ein Geburtstagsständchen zu singen.

Da ich Lena und dieses andere Mädchen die ganze Zeit im Auge behalten hatte, konnte ich beobachten wie die Kleine Lena erst am Kragen packte und ihr dann etwas sagte. Anschließend griff sie nach ihrem Arm und zog Lena hinter sich her, wohl in der Absicht die Party so schnell wie möglich zu verlassen. Aber leider sah sie nicht nach vorne und lief direkt in einen der Original-Knacker. Ich konnte sehen, wie er ich umdrehte und irgendetwas zu ihr sagte, was ich auf die Entfernung aber nicht verstehen konnte. Aber Lenas skeptischen Blick nach zu urteilen, war es wohl nichts Gutes. Der Original-Knacker griff sich sofort die Kleine, wobei sie fast in seiner riesigen Pranke verschwand. Sofort kam der Kleine von den Original-Knackern, Karlchen hieß der glaube ich, und sagte irgendwas zu seinem Bruder. Dies wurde aber gleich von Oma Knacks Ausruf überschattet. ,,Das ist die Göre, die mich verknackt hat. Bringt sie sofort her!''

Die kleine hatte Oma Knack verknackt? Scheint taffer zu sein als sie aussieht. Aber das brachte natürlich in dieser Situation enorme Schwierigkeiten mit sich. Sofort wurde sie von dem Panzerknacker, der die Kleine immer noch festhielt, zu Oma Knack gebracht. Lena reagiert daraufhin schnell und tauchte mit der Geburtstagstorte, welche aus drei Schichten bestand und regelrecht in Zuckerguss getränkt war, hinter Oma Knack auf. Durch ein leichtes Tippen auf die Schulter, gewann sie Oma Knacks Aufmerksamkeit und klatschte ihr die Torte mit voller Wucht ins Gesicht, kaum dass sie sich umgedreht hatte. Mit einem Lachend rief sie ihrer neuen Freundin zu dass sie laufen sollte, wobei ich auch endlich ihren Namen erfuhr. Nikki also.

Lena sprang von der Bühne herunter, direkt auf den Kopf des Panzerknackers, welcher Nikki in seiner Gewalt hatte. Vor Schreck lies dieser sie los, was sie gleich nutzte und Lena hinterher hechtete, die schon ein paar Meter weiter war. Kaum das Oma Knack sich den Kuchen aus dem Gesicht gekratzt hatte, gab sie nur noch den Befehl, ,,Schnappt sie euch!'' Und schon waren ihnen alle Panzerknacker auf den Fersen.

Dies war auch für mich das Zeichen, ihnen zu folgen. Irgendwie musste ich ihnen helfen. Mit einem kurzen Pfiff machte ich mich Lena gegenüber bemerkbar und gab ihr so auch unbemerkt von den Panzerknacker ein Zeichen. Wir hatten schon so viele Dinger zusammen gedreht, dass wir irgendwann gelernt hatten uns nur mit ein oder zwei Pfiffen abzusprechen. Sofort rannte ich auch los ins Industrieviertel. Bei einem kleinen Lagerhaus, welches gar nicht so weit von dem Spielplatz entfernt war, auf dem wir unsere erste gemeinsame Beute vertilgt hatten, hielt ich an und stieg die Treppen aufs Dach hinauf. Ich begab mich an den Rand des Daches, wo eine rostige alte Feuerleiter angebracht war, die in einer schmalen kleinen Gasse endete. Unten konnte ich schon Lena und Nikki sehen, welche vom ganzen Laufen aus der Puste waren.

Kaum das ich Lena ein Zeichen geben wollte, schoss ein Müllwagen um die Ecke. Am Steuer die Original-Knacker. Selbst hier oben konnte ich das entsetzte, ,,Wir sind geliefert!'', von den beiden hören, als der Müllwagen auch schon wieder in Fahrt kam und sie die kleine Gasse entlang jagte. Zu unserem Glück war der Müllwagen zu breit für die Gasse und blieb auf halbem Wege stecken und versperrte für die Panzerknacker auch die Türen. Leider wurde den Mädchen dadurch auch der Fluchtweg abgeschnitten. Während die Panzerknacker den Müllwagen zurück setzten um aussteigen zu können, rannte ich die Feuerleiter herunter. Kaum das ich auf der untersten Plattform ankam, streckte Lena ihre Arme nach oben. Schließlich war ich nicht gerade leise die Treppe herunter gerannt, und sie wusste ja, dass ich hier auf sie warten wollte. Ich hörte noch, wie sie zu Nikki sagte, dass sie ebenfalls die Arme ausstrecken sollte, da ergriff ich schon Lenas Hand und zog sie zu mir auf die Plattform herauf. Keine Sekunde später, als sie sicher neben mir stand, griff ich noch mal ach unten und machte das gleiche mit Nikki. Ihren überraschten Blick beantwortete ich nur mit einem ,,Keine Fragen. Lasst uns erstmal verschwinden.'' Daraufhin rannten wir zu dritt die Feuerleiter wieder nach oben aufs Dach.

Oben angekommen verschnauften wir erstmal. Da die Feuerleiter immer noch hochgezogen war, würden die Panzerknacker es wohl schwer haben uns zu folgen. ,,Danke für die Rettung'', wandte sich Lena an mich, nachdem sie wieder zu Atem gekommen war. ,,Irgendwas musste ich ja tun nach eurer Aktion auf dem Schrottplatz.'' gab ich nur mit einem Grinsen zurück. Ebenfalls Grinsend boxte sie mir daraufhin in die Schulter. An Nikki gewandt, erklärte sie: ,,Das ist Marcel. Mein bester Freund. Wir wollten uns eigentlich auf der Party treffen.'' ,,Hey ich bin Nikki. Ich danke ebenfalls für die Rettung'', strahlte sie mich gleich an. Also Energie hatte die Kleine. ,,Hab ich schon mitbekommen'', grinste ich nach ihrer Vorstellung.

Zusammen setzten wir uns auf eine der Klimaanlagen, welche überall auf den Dächern verteilt waren. ,,Was hat Oma Knack eigentlich gegen dich?'', wandte sich Lena mit der Frage an Nikki die mich auch am meisten interessierte. ,,Och, gar nichts. Sie wollte mich kidnappen, also hab ich sie in einer improvisierten Ballgrubenfalle gefangen.'' Also so eine Aussage hörte man auch nicht alle Tage. ,,Ok, wohin jetzt?'', erkundigte ich mich bei den Mädchen. ,,Da ist mein Haus. Wenn wir es bis dorthin schaffen, sind wir sicher'', sagte Nikki und zeigte dabei auf die Ducksche Villa. Darauf war nicht nur ich verblüfft. ,,Wow. Du kämpfst gegen fiese Gangsterbosse und wohnst in ner krassen Villa? Du bist was besonders oder Nikki?'' meinte Lena auf diese Enthüllung hin. Ich konnte ihr nur zustimmen.

Plötzlich hörten wir von weiter weg ein schabendes Geräusch. Als wir uns in diese Richtung drehten, konnten wir die Longboard-Knacker sehen, welche auf einem anderen Dach auf uns zukamen. Zum Glück war zwischen unserem Lagerhaus und ihrem bestimmt sechs Meter Platz, wodurch sie uns niemals erreichen konnten. Kaum das sie auf der anderen Seite stehen blieben, setzten sie sich in Pose und riefen uns laut ihren Namen entgegen. War das deren ernst? Nicht nur ich dachte so. Mit viel Sarkasmus in der Stimme rief Lena ihnen entgegen ,,Wow, ihr Jungs seid ja so extrem.'' Ich setzte noch gleich einen drauf und ergänzte ,,Was wollt ihr machen? Mit euren Bords hier rüber hüpfen?''

Da es als Spott gedacht war, rechneten wir niemals damit, dass sie plötzlich Anlauf nahmen und mit voller Geschwindigkeit auf den Abgrund zu fuhren. Kaum am Rande angekommen, sprangen sie ab und rissen ihre Arme auseinander, wodurch Gleitschirme enthüllt wurden, ähnlich wie bei Flughörnchen. ,,Vielleicht sollten wir sie nicht weiter reizen'', meinte Nikki, während die Longboard-Knacker auf uns zu geflogen kamen. Lena kam auf die glorreiche Idee, mit einem Tritt die Klimaanlage zu aktivieren. Dadurch entsandt ein Luftstrom nach oben, der die Longboard-Knacker erfasste und weit in den Himmel hinweg fegte.

Kaum dass wir diese Gefahr überwunden hatten, kamen auf der anderen Seite des Daches die Hände des ersten Panzerknackers zum Vorschein, die es wohl doch irgendwie geschafft hatten, die Feuerleiter zu erklimmen. Schnell öffnete ich eines der Dachfenster, welche sich auf unserem Dach befanden, und rief die Mädchen zu mir. Schnell kletterten wir alle drei durch und schlossen das Fenster wieder hinter uns. An einer langen Kette ließen wir uns dann in die verlassene Lagerhalle hinunter. Dort erwartete uns auch schon die nächste Bande dieser Vollidioten. Die waren ja echt überall. Zum Glück bemerkten die drei uns nicht. Beim näher hinsehen, entpuppte sich diese Gruppe als die nerdigen Loser-Knacker. Das waren wenigsten die dümmsten von allen. Während wir uns hinter einem Pfeiler in Deckung brachten, waren die drei auf ein kleines Funkgerät fixiert, aus dem man schwach die Stimme von Oma Knack hören konnte. ,,Hier spricht Oma Knack mit einem ganz besonderem Geburtstagswunsch. Holt mir die Gören bevor sie die Duck Villa erreichen. Das wäre das schönste Geschenk für eure Oma.'' Wow. Oma Knack zog wirklich alle Register um uns zu erwischen. Naja um die Mädchen zu erwischen. Von mir wusste sie schließlich noch nichts.

Während die Loser auf ihren ersten Erfolg hofften, berieten wir unser weiteres Vorgehen. ,,Sie blockieren den Ausgang. Plan A, wir suchen uns einfach einen anderen Ausgang.'', meinte Nikki, während sie die Loser beobachtete. Sie hatte kaum die Gelegenheit sich umzusehen das schaltete sich Lena ein. ,,Plan B, wer braucht einen Plan.'' und ging schnurgerade auf die Loser zu, während Nikki noch versuchte sie aufzuhalten. Ok sie hatte bestimmt eine Idee.

Lena ging offen auf die Loser zu und fing gleich mit einer Show an. ,,Ollah Ednuerf. Wie nöhcs euch in diesem Suahregal anzutreffen.'' Ah Rückwärts sprechen. Um das zu bemerken waren die Panzerknacker viel zu dumm. Man konnte den dreien sofort die Verwirrung ansehen. Einer der drei. Ein schlaksiger mit langen blonden Haaren, die seine Augen verdeckten, teilte mit seinen Finger seine Haare wie einen Vorhang und sah sie aus mädchenhaften Augen an. Das merkwürdigste an ihm war die Flasche, die an einem seiner Finger hing. ,,Ähm, wer bist du denn?'', wandte sich eben dieser merkwürdige Kerl an Lena. Sie fiel natürlich nicht aus ihrer Rolle. ,,Wer wir sind? Wir sind die Vogel-Knacker. Omas adoptierte Enkelkinder von der anderen Seite des Teichs.'' Na ob die uns das abkaufen. Ich meine irgendwo musste schließlich jede Blödheit ein Ende haben. Die drei waren auch sofort misstrauisch. ,,Hat Oma euch je von einem Teich erzählt?'', wandte sich der große korpulente an seine Brüder. Der kleine, der fast in seinem Pullover zu verschwinden drohte, meinte nur. ,, Ich glaube nicht, dass sie schwimmen kann.'' Der schlaksige ergänzte noch dazu: ,, Ich glaube nicht einmal, dass sie duscht. Da ist doch was faul.''

Also auf diese Information hätte ich gerne verzichten können. Lena, die merkte, dass die drei wohl doch nicht so blöd waren wie sie dachte, versuchte ihrer Geschichte mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen. ,,Wir kommen aus einem fernen Land und sprechen eine egitsul Ehcarps.'' Ihre Versuche schienen die drei nicht zu überzeugen, sodass sie auf Lena zu kamen und ihr nichts weiter blieb als langsam rückwärts zu gehen.

Bevor alles eskalierte, verließ ich ebenfalls mein Versteck und stieg in die Show ein. Schließlich blieb uns nichts anderes übrig. ,,Anel, da bist du ja. Wir haben dich schon gesucht. Entschuldigt meine retsewchs. Sie ist ein bisschen, äh, mütsegnu'', wandte ich mich gleich an sie. Verwirrt über mein Erscheinen blieben die Panzerknacker stehen. Das nutzte Nikki um sich uns anzuschließen. ,,Anel Schwesterchen, da bist du ja.'' Kaum hatte sie dies ausgesprochen, wandte sie sich auch schon an die Loser. ,,Oh Danke Ednuerf. Meine Geschwister und ich werden unserer lieben Oma Knack ganz sicher von eurer gnädigen Gastfreundschaft berichten, die wir reih nerhafre nebah. Das ist Anel und ich bin äh Ikkin'', stellte sie sich und Lena vor und sah dann hilfesuchend zu mir. ,,Mein Name ist Lecram'', schloss ich mich gleich mit einer leichten Verbeugung an. Sofort verschwand der misstrauische Blick aus den Augen der Panzerknacher. ,,Sie redet merkwürdig. Ich traue ihr'', meinte der große bullige von ihnen. Der Blondschopf schloss sich ihm an. ,,Naja, sie gehören zur Familie. Warum sollten sie lügen?''

Zum Glück waren die drei solche Hohlbirnen. Die anderen Panzerknacker hätten uns dieses Schmierentheater wohl eher nicht abgekauft. Auch die Mädchen schienen erleichtert zu sein. Nikki spielte ihre Rolle auf jeden Fall gleich weiter. ,,Rabrednuw. Tja es war toll euch kennen zu lernen.'' Dabei zog sie uns beide etwas am Ärmel, als Zeichen ihr zu folgen. Wir umrundeten die Panzerknacker sodass wir den Ausgang im Rücken hatten. Lena beugte sich noch zum großen und nahm ihm, mit den Worten: ,, Ich emhen das'', das Funkgerät ab. Der Loser war zu verwirrt um mehr als ein einfaches Naja heraus zu bringen. Langsam gingen wir rückwärts in Richtung Ausgang, wobei ich noch auf Lenas Aktion ergänzte. ,,Als Andenken an unser überaus glückliches Zusammentreffen.'' Anschließend vollzog Nikki noch eine tiefe Verbeugung mit den Worten. ,,Riw nessüm sol.'' Daraufhin machte Lena eine Pirouette mit einer leicht ausfallenden Verbeugung, während ich mich mit einer schlichten Verbeugung Nikki anschloss. Auf unsere mehr als nur merkwürdige Verabschiedung, vollzogen die Loser ein paar komische Verrenkungen, wohl im Versuch es uns gleich zu tun. Und mit einem freundlichen ,,Tschüssi.'' von Nikki schlugen wir die Türen zu und rannten los.



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