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Typisch du!

von

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Willkommen in meiner Welt

Mittwoch!

Eigentlich war der Mittwoch auch nicht viel besser als der Montag und Dienstag. Und heute ganz besonders. In der Nacht war Reika mit kratzendem Hals aufgewacht und am Morgen kam noch ein unliebsamer Schnupfen dazu. Dann war die Heizung kaputt,es gab nur lauwarmes Wasser und zu dem ekligen Wind draußen, kam noch ein feiner Nieselregen. Am liebsten wäre sie gleich im Hausflur wieder umgekehrt und in ihr warmes Bett gekrochen. Aber es half nichts, heute war Theaterprobe und danach musste am Referat weitergearbeitet werden. Das kam davon, wenn man eine erfolgreiche Mutter und einen ebenso erfolgreichen Vater hatte und dazu noch das einzige Kind. Das Motto der beiden lautete: Gib immer dein Bestes! Also zog sie die Mütze tiefer ins Gesicht, zog den Kragen hoch und lief zum Bus. Wenigstens war es hier drinnen warm.

>Warum gibt es keine Schuluniformen mit langen Hosen? Dieser kurze Rock ist doch ein Witz.< dachte sie grummelnd und musterte die frostgeröteten Knie der anderen Mädchen im Bus.
 

Besser wurde es erst im Klassenzimmer. Der Hausmeister hatte gut geheizt und es war warm. Der einzige Lichtblick war, dass es eine Doppelstunde Mathe gab. Ein Fach über das die meisten stöhnten. Doch für Reika gab es nichts Schöneres als Zahlen, Formeln und Gleichungen. Bestens gelaunt setzte sie sich in der Mittagspause unter ihren Lieblingsbaum. Es war zwar kalt aber der Regen hatte aufgehört und die Sonne kam raus. Doch sie blieb nicht lange allein denn plötzlich tauchte Aomine auf.

„Hey.“

„Oh, hi.“

„Du brauchst heute nicht auf mich zu warten, ich komme später. Hab Training.“

„Hm, meinetwegen. Aber danach kommst du zu mir.“ befahl Reika.

„Hast du solche Sehnsucht nach mir?“ fragte er und zwinkerte anzüglich.

Ein typischer Reika Blick traf ihn.

„Sehr witzig. Sei bitte pünktlich.“

„Zu Befehl!“

Aomine hasste nicht mehr als herum kommandiert zu werden aber Reika fand er irgendwie drollig.
 

Reika ging nach der Schule gleich nach Hause und beschäftigte sich mit der Hausarbeit und den Hausaufgaben, bis es schließlich klingelte. Und was vor ihrer Tür stand gefiel ihr gar nicht, ein verschwitzter Aomine im Basketball Outfit.

„Tut mir leid, hat länger gedauert.“

Reika rümpfte die Nase.

„Du stinkst.“

„Das ist genau das was ein Mann hören will.“

„Komm rein.“

Doch dann folgte die nächste Überraschung.

„Ich hab frische Sachen dabei. Kann ich bei dir unter die Dusche hüpfen?“ fragte er.

Die Vorstellung eines nackten Aomines in ihrer Wohnung, trieb ziemlich unkeusche Gedanken in Reikas Kopf. Um sie zu vertreiben, schüttelte sie ihn kurz.

„Ja, im Flur auf der rechten Seite ganz hinten. Handtücher liegen da auch.“ meinte sie.

„Danke.“

Er verschwand und Reika flüchtete in die Sicherheit ihres Zimmers ehe sie noch Dinge tat, die sie später bereute... schließlich hatte das Bad ein Schlüsselloch.
 

Zum Glück kam er zehn Minuten später komplett angezogen zurück.

„Ich hab das Handtuch vor die Tür gelegt.“ meinte er.

„Ist in Ordnung. Setz dich, wir sind schon spät dran.“ erwiderte Reika und versuchte ihn nicht anzusehen.

Sie arbeiteten eine Weile aber Reika fühlte sich unwohl. Sie konnte sich nicht konzentrieren und Aomine war ein Störfaktor in ihrer beschützten Welt. Obwohl er überhaupt nichts Schlimmes tat. Sie war froh als er fragte:

„Hast du was zu trinken?“

„Oh... ja klar. Was möchtest du? Wasser, Cola, Orangensaft, süßer Bohnentee oder Limo?“ zählte sie auf.

„Cola bitte.“

Mit zwei Gläsern Cola bewaffnet, ging sie zurück. Doch bei ihrer Rückkehr ließ sie fast die Gläser fallen, denn Aomine blätterte ausgerechnet in ihren alten Pferdebüchern die sie als Kind immer verschlungen hatte. Und prompt grinste er ihr entgegen.

„Wie süß. Ich dachte immer dieser Mädchen-lieben-Pferde Hype wäre ein Mythos.“

„Leg sie wieder hin! Hattest du als Kind nichts was du gern gemacht hast.“

„Doch, Basketball gespielt.“

„Siehst du, diese Begeisterung werde ich wiederum nie verstehen. Warum seid ihr so scharf darauf einen Ball über ein Spielfeld zu jagen, nur damit ihr ihn in einen Korb schmeißt? Ich kann diesem Sport nichts abgewinnen.“

„Weil du davon keine Ahnung hast. Ich zum Beispiel kann nicht verstehen wieso du diesen alten Schinken hier liest oder dich für Mathe interessierst. Sich hinter Büchern zu verstecken ist auch nicht der ideale Weg zum leben, Bücherwurm!“
 

„Du musst ja nicht gleich fies werden.“ murrte Reika beleidigt.

„Du hast doch angefangen.“

„Wieso das denn? Was hab ich denn gesagt?“

„Als ob es nur darum geht, einen Ball in den Korb zu werfen. Es geht um viel mehr, Teamwork, Kampfgeist, Strategie, Zusammenhalt und die Chance sich nach jedem Spiel zu verbessern. Also sei nie wieder so abwertend wie vorhin wenn wir Freunde bleiben wollen!“ knurrte Aomine.

„Ist gut.“

Reika hatte anscheinend eine Grenze überschritten und hisste lieber die Friedensfahne.

„Wenn du dich von deinen Klassikern der Weltliteratur mal los reißen kannst, guck uns mal beim Training zu. Wir rasen nicht wie die Elefanten einfach so durch die Steppe, dahinter steckt viel mehr.“

Gerade wollte Reika sagen, dass Elefanten nicht in der Steppe lebten aber sie ließ es lieber.

„Mach ich.“
 

Als Aomine gegangen war, ging sie zum Bad. Sie musste alle verräterischen Spuren beseitigen, nicht auszudenken was ihre Mutter sagen würde, wenn sie erfahren würde das hier ein nackter junger Mann geduscht hatte. Erst einmal öffnete sie das Fenster, denn Aomine hatte natürlich Männer Deo benutzt und das nahm in diesem Frauenhaushalt keiner. Dann nahm sie das Handtuch und trug es zum Wäschekorb. Unwillkürlich hielt sie es an die Nase und schnupperte daran. Auch hier ließ es sich nicht verleugnen, dass ein herber Männerduft zu riechen war. Reika kicherte vor sich hin, sie fühlte sich als hätte sie gerade ihren heimlichen Lover verabschiedet. Ja, sie war ein Bücherwurm aber sie hatte auch genug Fantasie um sich Aomine nackt vorzustellen. Als ihre Mutter abends wieder kam, war alles sauber und alle Spuren beseitigt.

„Wie wars denn heute, seid ihr gut voran gekommen?“ fragte Frau Hayashi.

„Ja, alles gut.“ nickte Reika.

„Was macht dieser Aomine denn so?“

„Basketball spielen.“

„Oh, ein Sportler. Und da vertragt ihr euch?“

Frau Hayashi zwinkerte ihrer Tochter zu denn sie wusste das Reika Sport nichts abgewinnen konnte.

„Doch, bis jetzt schon.“

„Ist er hübsch?“

„Ja... schon.“

„Hat er eine Freundin?“

„Mama!...Ja hat er.“ knurrte Reika, sie ahnte worauf das hinaus laufen sollte.

„Oh, wie schade.“
 

Am nächsten Tag war Theaterprobe und danach hätte Reika eigentlich nach Hause gehen können. Sie hatte schon die Jacke angezogen und den Kragen hochgeklappt, als sie das Licht in der Sporthalle sah. Sie zögerte kurz und ging dann darauf zu. Im Inneren war Training der Basketballer. Es hatte noch nicht angefangen, die Mitglieder machten sich gerade warm. Ach, was hatte sie schon zu verlieren. Sie würde einfach zugucken. Vielleicht würde sie die Dinge jetzt, nachdem Aomine es ihr erklärt hatte, besser verstehen. Sie sah auch den Haarschopf von Satsuki Momoi, die natürlich kein Spiel versäumte.

>Die muss wohl auch dauernd hier sein! Wahrscheinlich eine von den Frauen die nur klammern und ihren Freund keine Sekunde aus den Augen lassen.< dachte Reika grollend.

Sie setzte sich auf die Tribüne und versuchte Satsuki nicht zu beachten.
 

Doch das Spiel hatte noch nicht mal begonnen, als Satsuki Reika schon bemerkte. Sie lächelte ihr zu und Reika schickte ein etwas schiefes Lächeln zurück.

„Hi, bist du nicht Dai-chans Referatspartnerin?“

„Ja, bin ich. Hast du was dagegen?“

Reikas Frage war etwas forsch gewesen denn Satsuki sah sie erstaunt an.

„Nein, gar nicht. Ganz im Gegenteil, Dai-chan scheint durch eure Zusammenarbeit endlich mal in die Bücher zu gucken. Vielleicht nicht gern aber er tut es.“

„Kennst du ihn schon lange?“

„Fast mein ganzes Leben schon, wir sind zusammen aufgewachsen.“ lächelte Satsuki.

„Und... seit wann seid ihr zusammen?“ fragte Reika mutig.

Eine Sekunde lang sah Satsuki sie erstaunt an, dann lachte sie.

„Gar nicht. Dai-chan ist für mich wie ein Bruder. Wir haben zwar schon zusammen gebadet und zusammen geschlafen aber da waren wir noch Kinder. Seit unseren frühesten Teenagertagen haben das nicht mehr getan. Aber eines lass dir gesagt sein, wenn es jemand nicht gut mit ihm meint oder ihn verletzt, dann ist demjenigen mein Hass gewiss!“

„Ja, versteh ich.“ nickte Reika.

Sie war erleichtert, Aomine hatte also keine Freundin!
 

Aomine hatte Reika entdeckt und hob kurz die Hand in ihre Richtung. Wakamatsu knuffte ihn in die Seite.

„Na, hast du dir ne Puppe angelacht?“

„Klar, ich gehe mit jedem Mädchen dem ich zuwinke.“ erwiderte Aomine sarkastisch.

„Hätte mich auch gewundert. Die Möpse hat sie ja aber das Gesicht? Brillenschlange und unattraktiv.“

Aomine zog eine Augenbraue hoch.

„Guck erst mal deine hässliche Visage an ehe du über andere herziehst.“

Dann ließ er den Center stehen.

„Ja, danke Arschloch.“ knurrte er.
 

Das Training wurde wie immer ohne Spielereien ausgetragen und Reika merkte wie leichtfüßig und rasant Aomine übers Spielfeld rannte. Und wie er jedem seiner Trainingspartner geschickt auswich wenn sie ihm den Ball nehmen wollten. Aomine konnte wenn er wollte beim Training sehr gut sein, was aber nicht oft der Fall war. Manchmal schwänzte er einfach oder kam gar nicht. Aber wenn ihn die Lust packte, dann gab er alles.

„Aomine ist der beste Spieler, richtig?“ fragte Reika Satsuki.

„Ja, er gehört nicht umsonst zu den Mitglieder der Wundergeneration. Wenn du dich mal über die Teiko Schule erkundigst, wirst du dort auch einiges über Dai-chan lesen. Ich bin dort auch zur Schule gegangen und war dort ihr Manager.“ nickte Satsuki.

„Das mach ich bestimmt.“ nickte Reika.
 

Ja, es schien an diesem Sport doch mehr dran zu sein als Reika gedacht hatte. Oder ob es doch mehr an den Spielern lag, die dem Basketball Leben einhauchten?



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