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Typisch du!

von

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Schlechtes Karma

Die Theaterproben liefen weiterhin sehr gut und Reika konnte sich von dem, doch eher verpatzten, Ball ablenken. Daiki sah sie trotzdem regelmäßig, denn irgendwie hatte sie es in seinen Freundeskreis geschafft. Das sich ihre Freundinnen und Theaterkolleginnen darin bestätigt sahen, dass sie Daikis Freundin war, interessierte sie nicht mehr. Sollten sie sich doch ihre Mäuler zerreißen. Nur Kaya wusste es besser.

„Männer und Frauen können auch einfach nur Freunde sein.“, Meinte sie.

Also machte sie ihren Unterricht weiter, verbrachte die Pausen mit Daiki, Satsuki oder Kaya und sah hin und wieder den Jungs beim Basketball Training zu.

An einem Abend war die Probe sehr lange gelaufen und Reika räumte die Requisiten weg, danach verließ sie den Probenraum,löschte das Licht und schloss ab. Sie hatte die drei Jungs nicht bemerkt, die den Gang entlang schlenderten und prallte gegen die Schulter des einen.
 

„Entschuldigung.“, Murmelte sie und wollte an ihnen vorbei.

Doch die Drei schienen wohl auf Krawall gebürstet zu sein, denn der Angerempelte packte sie grob beim Arm.

„Hey Puppe, hast du keine Augen im Kopf?“

„Die hat nicht nur zwei, sondern vier, die Brillenschlange!“,Lachte sein Kumpel.

„Aber scharfe Titten hat sie, guck dir das an, Okoshi!“, Rief der Dritte.

„Ja, scheint so, als könnte man einigen Spaß mit ihr haben.“

Er streckte die Hand aus und Reika schlug sie weg.

„Finger weg!“, Rief sie.

Doch den Klaps nahm er ihr übel, denn sie traf ein harter Schlag mit der Handfläche gegen ihre Wange.

„Du kannst froh sein, dass ich heute Besseres zu tun habe, Schlampe.“, Zischte er.

Dann drehte er sich abrupt um, machte eine Handbewegung und seine Kumpel folgten ihm sofort.

„Arschlöcher.“, Murmelte Reika und machte, dass sie schnell weg kam, ehe sich diese Rüpel es sich anders überlegten und zurück kamen.
 

Am nächsten Tag hatte sie das Geschehene schon fast vergessen, als sie die Drei plötzlich wiedersah. Sie hatte sich mit Satsuki und Kaya unterhalten, als sie an ihnen vorbei gingen. Heute hatte er wohl bessere Laune denn er zwinkerte Reika grinsend zu.

Satsuki und Kaya hatten ihren Blick und den seinen verfolgt.

„Was hast du denn mit dem zu tun?“, Wollte Satsuki wissen.

„Der ekelhafte Kerl und seine komischen Freunde haben mich gestern auf dem Flur belästigt. Und dann hat er mich auch noch geschlagen!“, Knurrte Reika böse.

„Kennst du die, Satsuki?“, Fragte Kaya.

„Nicht gut aber kennen, ja. Daiki hatte schon einige Probleme mit denen. Der Größte von ihnen heißt Okoshi und die anderen beiden, Ryoga und Satoshi. Okoshi war früher im Basketball Team aber wegen unsauberen Spiel und krummer Dinge, die er gedreht hat, hat Imayoshi ihn raus geschmissen. Er ist ein unglaublich widerlicher Typ, etliche Anzeigen wegen Körperverletzung und Diebstahl. Ryoga und Satoshi sind auch nicht viel besser. Sie gehen in die obere Klasse und wenn wir Glück haben, wird Okoshi entweder bald den Abschluss machen oder wird von der Schule geschmissen.“, Erklärte Satsuki.

„Ein Grund mehr, ihnen aus dem Weg zu gehen.“, Murmelte Reika.
 

Ein paar Tage klappte das auch ganz gut und Reika dachte nicht mehr an die Rüpel. Ein freier Nachmittag lag vor ihr, denn sie damit verbrachte, Daiki und den anderen zuzusehen. Plötzlich tauchte tatsächlich Okoshi auf, allein. Imayoshi warf ihm einen drohenden Blick zu. Reika versuchte die beiden zu ignorieren aber das Gespräch bekam sie trotzdem mit.

„Was willst du hier, Okoshi? Du weißt doch genau, dass du hier unerwünscht bist.“

„Ich bin gerne unerwünscht, sonst macht es ja keinen Spaß. Ich will doch nur dem weltbesten Team bei der Arbeit zugucken. Das wirst du mir doch erlauben, Imayoshi-san?“

Scheinbar harmlos, merkte Reika, dass Okoshi Worte eine einzige Provokation waren. Da konnte Okoshi noch so charmant lächeln. Imayoshi hatte keine Lust, eine großartige Diskussion zu führen.

„Setz dich und benimm dich! Höre ich nur einen Laut von dir, schmeiße ich dich eigenhändig raus!“

„Natürlich, Senpai.“

Reika betete, dass er sich weit von ihr weg setzte, aber beim umdrehen fiel sein Blick auf sie und er setzte sich neben sie.
 

„Na, Brillenschlange!“, Rief er.

„Na, Arschloch!“, Zischte sie.

Er lachte nur.

„Sorry fürs letzte Mal. Ich war nicht gut drauf an diesem Tag.“

„Nicht gut drauf... ich bin auch oft nicht gut drauf aber trotzdem geh ich nicht hin und schlage andere Leute.“, Rief sie aufgebracht.

„Du bist eben nicht Ich. Bist du Imayoshis Schnecke?“

„Wenn du mich damit fragen willst, ob ich seine Freundin bin, Nein dass bin ich nicht!“

„Aomines?“

„Auch nicht! Auch sonst von keinem anderen.“

„Schade das dein Gesicht nicht zu deinen Möpsen passt. Die bringen meinen Schwanz echt zum jucken. Aber wenn ich dich vögeln will, muss ich dir wohl eine Tüte über den Kopf ziehen.“

„Urgs, ich kotz gleich.“

Angewidert stand Reika auf und setzte sich auf den anderen Teil der Tribüne. Erleichtert stellte sie fest, dass er ihr nicht folgte.
 

Trotzdem war sie froh, als das Training zu Ende war und sie zu den Jungs konnte. So fühlte sie sich gleich sicherer.

„Hat der schmierige Kerl dir was getan?“, Fragte Aomine.

„Nee, nur dumm rumgesülzt.“, Antwortete Reika.

Von dem Schlag neulich, sagte sie lieber nichts. Sie wollte keinen Aufstand anzetteln.

„Ja, das kann er am besten.Halte dich lieber von ihm fern.“

„Ich habe mir seine Gesellschaft bestimmt nicht ausgesucht!“

„Nee, du umgibst dich mehr mit Nerds und Bücherwürmern.“, Zwinkerte Aomine.

„Ja, zum Glück! Die hauen einen nur Zahlen, Buchstaben und Formeln um die Ohren und keine Fäuste!“, Meinte Reika und streckte ihm die Zunge raus.

Als die beiden dann nach draußen kamen, stand Okoshi lässig an die Wand gelehnt und rauchte. Normalerweise war das rauchen streng verboten an der Touou, auch die älteren Schüler durften es nicht.

„Es gibt ja immer welche, die die Regeln brechen müssen.“, Schnaubte Reika.

„Darin ist er Meister. Was meinst du, warum wir ihn aus der Mannschaft geworfen haben! Wolltest du nach Hause?“, Fragte Aomine.

„Ja.“

„Dann komm ich mit dir.“

Reika war ganz erleichtert, dass sie ihn dabei hatte. Doch seine Blicke im Rücken spürte sie trotzdem und bekam eine Gänsehaut.
 

„Was hat dieser Typ denn bloß für ein Problem?“, Fragte sie auf dem Heimweg.

„Er hat ein großes Kompetenzproblem. Am liebsten wollte er den Ton angeben und im Mittelpunkt stehen. Und er hat dauernd Imayoshi gepiesackt und wollte seinen Platz einnehmen. Aber am schlimmsten war, dass er es den Typen von der Kirisaki nachgemacht hat und unfair gespielt hat. Das war dann der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Und als wäre das nicht genug, schlägt er auch gerne mal zu. Und dabei ist es egal, ob Junge oder Mädchen. Der ist sich für nichts zu schade.“, Antwortete Daiki.

„Das sind die Richtigen!“, Seufzte sie.

Doch auch wenn Reika versuchte, ihm aus dem Weg zu gehen, am nächsten Tag traf sie ihn wieder. Sie war auf dem Weg nach Hause von ihrer Oma und sah ihn mit seinen Freunden Basketball spielen. Satoshi knuffte ihn in die Seite.

„Guck mal, da ist die bebrillte Tittenmaus von neulich.“

Plötzlich rollte Reika ein Ball vor die Füße.

„Huch!“, Rief sie und sah auf, Okoshi stand vor ihr.

„Oh Nein!“, Stöhnte sie.

„Hey Schnecke. Hast du so große Sehnsucht nach mir, dass du mir jetzt ständig über den Weg läufst?“

„Gut das du das sagst, ich hätte mir glatt die Kleider vom Leib gerissen vor Begeisterung.“, Erwiderte Reika.

„Das hätte uns alle sehr gefreut, nicht wahr??“, rief er den anderen hinüber die zustimmend grölten.

„Ich muss gehen.“, Murmelte Reika.

Aber plötzlich legte er den Arm um ihre Schultern.

„Komm schon, sei doch mal ein bisschen locker. Wir könnten gute Freunde werden.“

„Das glaube ich zwar nicht aber... ich guck euch zu.“
 

Sie wollte nicht als verklemmt gelten und setzte sich auf die Bank vor dem Feld. Große Lust hatte sie zwar nicht aber sie wollte eine Konfrontation vermeiden.

„Was hast du denn mit der vor? Das ist doch ein langweiliger Bücherwurm.“, Fragte sein Freund Ryoga.

„Kriegst du etwa keine hübscheren Mädchen mehr?“, Witzelte Satoshi.

„Klappe, sonst fängst du dir eine! Verstehst du denn nicht? Die geilen Schnitten hatte ich schon genug, die rennen mir ja eh hinterher. Aber sie? Prüde und verklemmt, da muss man sich schon anstrengen. Das ist der Reiz für mich.“

„Aaah, dass verstehe ich.“, Grinste Ryoga.

„Guter Schachzug.“,Lachte auch Satoshi.

„Also, ich werde mich dann mal um die Kleine kümmern.“

Reika ahnte nichts Gutes bei dem Getuschel der Jungs. Sie fragte sich eh, was sie hier noch machte. Okoshi schlenderte zu ihr herüber, während seine Kumpels in die entgegengesetzte Richtung verschwanden.

„Sag mal, gehst du auf Partys?“, Fragte er.

„Nicht so oft, wieso?“

„Ich gebe nächsten Samstag eine bei mir. Komm doch auch.“

„Ich glaube... lieber nicht.“
 

„Ach komm schon. Ich kann mir vorstellen, dass du normalerweise immer alles richtig machst, nicht wahr? Schule, Lernen, Hausaufgaben und so Zeug, oder?“

„Ja, normale Dinge halt.“

„Na also, warum solltest du nicht wenigstens am Wochenende mal die Sau raus lassen. Es ist nichts Großes, nur ein paar Freunde, Cola, Bier und Chips und Musik. Du könntest mal neue Leute kennen lernen. Es kommen auch ein paar nette Mädels. Wenn es dir gefällt, bleibst du und wenn nicht, gehst du wieder.“

„Ich... überlegs mir.“

„Tu das, du wirst es nicht bereuen.“
 

Abends im Bett, allein und nur mit ihrem Teddy, dachte sie nach. War sie denn verrückt über seinen Vorschlag ernsthaft nachzudenken? Dieser Typ war vorbestraft und ekelhaft. Und seine Freunde waren sicher genauso. Und trotzdem reizte es Reika, bei so einer Party dabei zu sein. Aber warum lud er sie ein? Sie war nur eine graue Maus und kein ausgeflipptes Partyluder. Und doch... umgab sich Reika nie mit solchen bösen Buben und warum sollte sie nicht auch mal etwas Falsches tun. Allerdings hatte sie nun wirklich kein Party Outfit im Schrank.
 

So ging sie am nächsten Tag einkaufen. Ihre sonstigen Klamotten bestanden aus knielangen Röcken, langen Hosen, Blusen, Hemden, ab und zu mal eine kurze Shorts oder Tanktop. Es durfte nur nicht zu figurbetont sein, wegen der großen Oberweite. Und gerade das, musste es heute sein. Sie hatte absichtlich niemanden mitgenommen, denn keiner von ihren Freunden hätte ihr hierzu geraten. Zwei Stunden später hatte sie einen übelst kurzen Minirock gefunden, ein Oberteil das wirklich nichts verhüllte und hohe Schuhe, auf denen sie sich sicher die Beine brechen würde. Aber warum nicht mal von alten Pfaden abweichen.
 

Trotzdem war sie froh, als sie mit ihren Sachen wieder draußen war. Jetzt bloß schnell nach Hause. Umso erschrockener war sie, als sie auf Daiki traf.

„Na, shoppen gewesen?“, Fragte er.

„J... jaa...“, stotterte sie und sah ihn nicht an.

„Lass mal sehen, hast du ein paar scharfe Teile dabei?“

Und schon hatte er sich ihre Tüte geschnappt.

„Heee, gib das sofort wieder her!“, Rief sie.

Doch zu spät, er zog bereits den Rock heraus und musterte ihn stirnrunzelnd.

„Ist das etwa für dich?“

„Was dagegen?“, Fauchte sie.

„Was willst du denn mit den Klamotten? Das ist doch gar nicht dein Stil.“

„Ich gehe auf eine Party.“

„Im Rotlichtviertel? Oder wohin sonst?“

„Das geht dich gar nichts an!“

Er kam ziemlich nah auf sie zu.

„Wohin? Sag!“

Seine Stimme ließ keine Wiederworte zu.
 

„Zu... Okoshi.“

So, nun war es raus. Und das haute sogar Daiki aus den Socken.

„W... wie bitte? Ich hab mich verhört, oder?“

„Nee...“

„Weißt du was Party bei Okoshi heißt? Jede Menge Alkohol, leichte Mädchen und Drogen!“

„Warst du schon mal da, oder wie?“

„Ein paar Male schon, ja. Der hat schon mit Dreizehn geraucht wie ein Schlot und sich des öfteren eine Tüte genehmigt. Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, hat der sogar schon mit Fünfzehn ein Mädchen geschwängert. Zum Glück hat die Kleine das Baby wegmachen lassen, sonst wäre der schon Vater. Und ich finde,manche Leute sollten sich einfach nicht vermehren.“

„Wow, der hat ja nichts ausgelassen wie mir scheint.“, Staunte Reika.

„Geh nicht hin, versprichs mir.“

„Machst du dir etwa Sorgen um mich?“

„Ja! Ist das so verwunderlich?“

„Hm... nein. Wenn er wirklich so lasterhaft ist. Okay, ich bleib zu Hause.“

„Gut, schön zu hören.“
 

Reika kam nach Hause und schmiss die Tüte mit den Sachen ins den Schrank. Das Thema war erledigt! Ein für alle Mal!

Doch dann... als sie abends im Bett lag, dachte sie trotzig:

>Wer bin ich eigentlich, dass ich auf ihn hören muss. Er ist nicht mein Vater... oder mein Freund, dass er mir was verbieten kann.<

Und so ging sie am nächsten Morgen zu Okoshi, der wie immer das Rauchverbot missachtete, und sich eine Zigarette genehmigte.

„Also, ich komm zu deiner Party.“

„Wirklich? Ich hätte nicht gedacht, dass du dich traust.“, Grinste er, echt überrascht.

„Warum sollte ich mich nicht trauen? Wegen deines schlechten Rufs?“

„Genau wegen dem.“, Nickte er.

„Darüber mache ich mir gern selbst ein Bild.“

„Umso besser.“, Zwinkerte er.
 

Zum Glück war Frau Hayashi an diesem Wochenende auf Geschäftsreise und so konnte sich Reika in Ruhe fertig machen, ohne dass jemand sie störte. Sie fühlte sich zwar nicht besonders wohl in ihrem knappen Outfit aber auch dafür gab es eine Lösung. Frau Hayashi hatte eine umfangreiche Hausbar, die Reika bis jetzt nie angerührt hatte. Der Whisky, den sie sich einschenkte, schmeckte furchtbar und brannte im Hals. Aber nach zwei Gläsern fühlte sie sich wenigstens mutiger und machte sich dann auch auf den Weg.
 

Ein paar Straßen weiter, waren Daiki und Satsuki dabei, den Samstag Abend zu planen.

„Kino?“, Fragte Daiki.

„Waren wir doch gerade erst.“

„DVD Abend zu Hause?“

„Ich will aber ausgehen.“

„Bowling?“

„Ja, das find ich gut! Lass uns mal einen Rundruf starten, wer noch mitwill!“, Rief Satsuki und zückte ihr Smartphone.

Nach einer halben Stunde hatten Kise, Midorima und Satsukis Freundinnen zugesagt.

„Reika erreiche ich nicht, sie hat ihr Handy aus. Die amüsiert sich sicher auf ihrer Par...“

Erschrocken schlug sich Satsuki die Hand vor den Mund aber Daiki horchte trotzdem auf.

„Rede ruhig weiter, wolltest du Party sagen?“

Er fragte es so drohend, dass Satsuki merkte, er meinte es ernst.

„Ich... sollte es dir nicht sagen, dass sie heute auf einer Party ist.“

Daiki hieb mit der Faust auf den Tisch.

„Verdammt Satsuki, sie ist bei Okoshi!“

„Oh... das habe ich nicht gewusst, wirklich nicht, Dai-chan! Ich fragte sie, was sie am Wochenende vor hat und sie meinte, sie geht auf eine Party. Sie hat nichts von Okoshi gesagt!“ Rief Satsuki erschrocken.

Daiki schnappte sich seine Jacke und war schon zur Tür hinaus.
 

Okoshi´s Partys waren eigentlich nichts weiter als ein paar Freunde, die sich volllaufen ließen, Drogen konsumierten und Sex untereinander hatten. Seine Eltern waren beide vielbeschäftigte Geschäftsleute, die oft auf Reisen waren und ihren Sohn nur als lästige Pflicht ansahen. Um dieser Pflicht aber trotz der ständigen Abwesenheit nachzukommen, finanzierten sie ihm einen aufwendigen Lebensstil an dem sie aber selten teil nahmen. Was er mit dem Geld und der eigenen Wohnung anstellte, war ihnen recht egal. Und so herrschte keinerlei Kontrolle und Okoshi machte was er wollte. Eigentlich hing er nur herum und auch heute war die Wohnung schon am späten Nachmittag von Rauchschwaden durchzogen.

Als Reika aufgemacht wurde, wäre sie am liebsten sofort rückwärts wieder rausgegangen. Was sich eben noch richtig angefühlt hatte, fühlte sich jetzt total falsch an. Doch der ungewohnte Alkohol, den sie eben getrunken hatte, vernebelte schließlich die Sinne.

„Da bist du ja, Schnecke! Hey Leute, darf ich euch meine ganz besondere Freundin Reika vorstellen?“, Rief er in die Runde.

Doch Okoshis Freunde sahen nicht so aus, als würden sie noch allzu viel mitbekommen. Desinteressierte Blicke trafen Reika und danach wurde sich wieder anderen Dingen gewidmet. Er reichte ihr ein Glas.

„Hier, zum auflockern.“

Reika brannte der Rauch im Hals und sie leerte das Glas mit einem Zug...
 

Daiki hatte sich auf den Weg zum teuersten Wohnviertel von Tokio. Die Fahrt dauerte etwas und er musste zweimal umsteigen. Äußerlich ruhig, verfluchte er seine widerspenstige Freundin. Aber endlich stand er vor der Tür und klingelte. Eine junge Frau öffnete ihm, völlig betrunken.

„Hi Süßer, kann ich dir helfen?“, Säuselte sie.

„Okoshi, wo ist er?“

„Im Schlafzimmer, mit so einer kleinen Braunhaarigen.“

„Dieser Mistkerl!“, Zischte Daiki und lief an dem Mädchen vorbei.
 

Er stürmte ohne anzuklopfen ins Zimmer und kam keinen Augenblick zu früh. Reika lag auf dem Bett, die Bluse schon halb aufgeknöpft und Okoshi kniete über ihr, die Hose schon halb geöffnet. Daiki riss ihn von ihr herunter und verpasste ihm einen Faustschlag, der Okoshi quer durchs Zimmer taumeln ließ.

„Du mieser Dreckskerl! Ich wusste doch, dass man dir nicht trauen kann. Ich bin ja einiges von dir gewohnt aber ein wehrloses Mädchen zu belästigen, ist echt der Tiefpunkt schlechthin. Das wird ein Nachspiel haben, dein hübsches Gesicht wird die längste Zeit hübsch gewesen sein!“

Er half Reika auf, die anscheinend ein Schlafmittel zu sich genommen hatte, dass war wohl im Getränk gewesen. Der Becher stand noch auf dem Nachtschrank. In weiser Voraussicht nahm Daiki ihn mit. Er war froh, als er draußen war und da Reika sich kaum auf den Beinen halten konnte, rief er ein Taxi und nahm sie mit zu sich nach Hause.
 

„Was ist denn passiert?“, Fragte sie nuschelnd.

„Das erzähle ich dir morgen, hoffe du kannst dich dann noch erinnern.“

Er wollte sie ins Gästezimmer bringen aber sie machte einen Schlenker in sein Zimmer.

„Ich bin so müde... ich will schlafen.“

Es blieb ihm nichts anderes übrig als sie in sein Bett zu legen und zuzudecken. Es dauerte keine zwei Minuten und sie war tief und fest eingeschlafen.

„Dummes kleines Ding.“, Murmelte Daiki,legte sich neben sie und fand auch bald Schlaf.



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