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OneShot Sammlung

von

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Feed der Inklination

Eine stockenfinstere Umgebung umschattete den eh schon von vielen denkenden Wesen als am unwohlig gekennzeichneten Raum des gesamten Hauses, dem Keller. Modrig, spärlich beleuchtet, verschlossene Kisten voller Erinnerung die man vergaß oder vergessen wollte. Dinge, mit denen man sich am besten nicht mehr befassen wollte landeten hier unten und durften in stiller Ablehnung ihr Dasein fristen. Bei genauerer Überlegung, traurig.

Doch manchen bot der kühle muffige Raum auch innerliches Seelenheil.

Wohlgemerkt keinen normalen Personen. In unserem Falle auch keinem umherstreifenden Gespenst. Ganz in Fleisch und Blut verpackt hockte der rothaarige Lulatsch Elinias nach der wirklich nervig anstrengenden Mission im gekauerten Modus von Knie heranziehen und hin und her wippen zwischen einem Haufen an bequem wirkenden Flauschkissen, Schrägstrich Provisorium der Nächtigung. Ihn verschlug kein Drang in die Zimmer darüber, wo die restlichen Teammitglieder schnell die Schlafzimmer besetzten wie Mittelschüler auf ihrer ersten Klassenfahrt hastig die Koffer auf die oberen Schlafplätze der Doppelbetten warfen zum markieren. Schlimmer als Handtuch und Urlaubsliege, wirklich. Dem Rotschopf reichte das Kellergewölbe. Größer als die Zimmer, viel zu entdecken, und ein heimisches Gefühl auf das wir hier nicht weiter eingehen wollen.

Wichtiger allerdings... hier unten lag der Kern der elektrischen Leitungen. Hausstrom, Starkstrom, Vernetzung. Dunkle Keller schön und gut, hier unten in Elinias Gemach leuchtete der halbe Raum im Bildschirmbräuner-Stil munter umher wie die Zweigzentrale des Fuchsbaus. Genug Stromleitungen waren angezapft und auf jedem Screen lief klein oder groß eine andere Option ab. Nachrichtensender, Uploads, Ad Clicker, Berechnungen, Verschlüsselung, Youtube. Hier fand jeder Geschmack ein Auge zum draufwerfen.
 

Doch bisher brachte keiner der mordernen Spielgeräte Elinias starr nach vorn gerichteten Blick hinter den angezogenen Beinen zum ausschlagen, so wie kein gemütliches Kissen der verschiedenfarbigen Produkte neben ihm ihn zur Bequemlichkeit anregte. Fixiert auf etwas undefinierbares vor den eigenen Augen ratterte die Denkfabrik wie explodierende Hextechs an Neujahr. Hoffentlich nur nicht mehr gebrauchte Exemplare.
 

/Klopf Klopf.../
 

Der imaginäre Film endete und die Augen erwachten aus ihrem fixierten Tiefschlaf.

Gähnend langsam wie ein nach einer vollen Dekade aus der Versteinerung ausbrechendes Geschöpf quälte der Rotschopf seinen müden Feierabend-Körper in die Höhe und machte halbwegs nervös vor der Tür halt.
 

„  Wen gibts, was gibts? “
 

Kam trocken der Satz hinaus, als wären daran Kabaretts schon zu Staub zerfallen.

Welch Verwunderung war Elinias niemand von dem Schlag Mensch, der erst die Tür öffnete sondern solange Fragen stellte bis der auf der anderen Seite der privaten Holzmauer die Lust auf soziale Interaktion verlor oder durch die unwahrscheinlich richtige Kombination an Lösungsfragen vielleicht hinein gebeten wurde.
 

" Lyca hier, ist alles okay? "
 

Nun, Option Nummer 3, man war in letzter Zeit ein wenig mit ihm auf verkorkste Weise angeeckt. Schwachen Überlegungsstranges platzierte der schlacksige Rotschopf die Stirn unbemerkt an das raue Erzeugnis der schwächer werdenden Mobiliarsindustrie. Reinlassen, allein bleiben, akward die Mundwinkel verziehen. Ruhe brachte ihm Kraft für Entscheidungen. Viel Geschehen beeinträchtigte seinen Lebensstil. Die Antwort lag klar auf der Hand. In der Hand. In der nach unten bewegenden Hand. Noch vor dem Ende des Nachdenkens krabbelte bereits der gierige gemütliche Lichtstrahl der warmweißen LED Treppenleuchte in den Raum hinein um endlich den dunklen Ort an dem es nie Urlaub verbringen durfte mit voller Stärke einzunehmen. Genauso warmweißen Ausdruckes kam die wie immer zottelig wirkende braunhaarige Dame um die Tür geschlichen und legte die Hand an die Seite dieser ab, bevor sie gänzlich den modrigen Keller betrat. Dabei lag ihre Vorderseite mehr im dunkeln und ihre Umrisse glühten praktisch auf zusammen mit den vereinzelten Staubpartikeln die beim eröffnen des wenig genutzten Untergrundes eifrig die kurzen sichtbaren Lebenssekunden auskosteten.

Ein verständlich sureales Bild vor dem Auge.

Wirkte sie dadurch verletzlicher? Oder entstammte die Annahme in Elinias aufgrund dem bereits vermehrten aufkommen von Unsicherheit im Blick der eher rustikalen Walddame?



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