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Stolen first moments.

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Weiter geht´s und diesmal aus der Sicht von Sasuke 🤭

Jetzt nimmt die Geschichte fahrt auf und wird deutlich düsterer, demnach möchte ich nochmal eine Triggerwarnung aussprechen.
Diese FF enthält Elemente, die triggern können. Diese sind: Depressionen, Suizid und Suizidgedanken, Selbstverletzendes Verhalten, Mobbing, toxische Beziehungen, Drogenmissbrauch, körperliche Gewalt und die Krankheit Krebs.

Wer sich damit konfrontiert fühlt, bitte ich, die FF abzusprechen.


https://youtu.be/7DkIKFGJh14?si=SEPnTXTZCPT411Lw Komplett anzeigen

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Darkness.

-•- Jordan Critz - Starry Night -•-

 

Die Wochen zogen an mir vorbei und die Projektarbeit zwischen Sakura und mir, nahm allmählich Form an. Es waren nur noch wenige Wochen, bis zur finalen Abgabe. Ich hebe meinen Blick und sehe wie sie konzentriert auf ihrer Unterlippe rum kaut. Die Zeit mit ihr, hat mir die letzten Wochen erhellt und obwohl wir beide nicht genau wissen, was das zwischen uns ist, genieße ich ihre Nähe und das was sie mir geben kann. Sie hebt ihren Blick und ihre grünen Augen, sehen zu mir rüber, als ob sie mich lesen kann wie ein Buch. "Du scheinst abgelenkt." Ich übergehe ihre Aussage und schaue wieder auf meine Notizen vor mir. "Sasuke." Als sie meinen Namen sagt, muss ich ein Lächeln unterdrücken. Langsam hebe ich meinen Blick und versuche möglichst neutral zu schauen. Die Maske, die ich normalerweise trage, die aber bei ihr keine Wirkung hat. "Möchtest du etwas?" Sie kräuselt ihre Nase, eine Eigenart, die ich schon öfters bei ihr festgestellt habe, wenn ihr etwas nicht passt. "Du weißt was ich möchte." Das lasse ich mir nicht zweimal sagen und stehe von dem Stuhl auf. Sie fängt an zu lachen, als vor ihr stehen bleibe. "Nicht das." Ich lehne mich an den Tisch und sehe zu ihr herunter. Ihre grünen Augen sehen zu mir auf und ich kann dieses undefinierbare Leuchten, in ihnen sehen. "Das hat sich gerade aber ganz anders angehört." Sie lacht nochmal und steht auf, bevor die Haruno mir näher kommt und ihre rechte Hand, auf meine Brust legt. "Woran denkst du?" Sakura rückt näher an mein Gesicht heran. "Du machst mich wahnsinnig, wenn du auf deiner Lippe rum kaust." Ich hebe meine Hand und fahre mit dem Daumen über ihre Unterlippe. Beherrsch dich, sonst macht uns Herr Tacker die Hölle heiß. "Mh, vielleicht war das auch Absicht." sagt sie leise, nur noch wenige Zentimeter von meinen Lippen entfernt. "Sakura." warne ich sie, doch ich traue mir selbst nicht über den Weg, wenn ich in ihrer Nähe bin. Ich habe wahrlich den Teufel in ihr erweckt. Eine Seite, die ich noch nicht von ihr kannte. Die Rosahaarige drückt ihre weichen Lippen auf meine und ich greife sie bei der Taille, um sie zu dem Tisch zu drehen. Der Kuss wird sinnlicher und sie öffnet ihren Mund, damit ich mit ihrer Zunge spielen kann. Leicht hebe ich die Haruno auf den Tisch und sie schlingt ihre Beine, um meine Hüften. Hat sie überhaupt eine Ahnung, was sie da gerade tut. "Du musst aufhören." sage ich gegen ihre Lippen, da sie mich sonst um den Verstand bringt. Ich verliere jegliche Selbstbeherrschung in ihrer Nähe. Was ich zugleich hasse und mich dennoch extrem reizt. "Ich-" Ich unterbreche Sakura und küsse sie erneut. Sie legt mir ihre Arme um den Nacken und zieht mich näher an sie. "Fuck-" stöhne ich an ihre Lippen, da ich nun wirklich dabei bin, jegliche Selbstbeherrschung über Bord zu werfen. Ich umfasse ihren linken Oberschenkel und ihre weiche Haut fühlt sich unsagbar gut an. Bestimmend hebe ich ihr Bein an und sie kippt leicht nach hinten und zieht mich mit sich. "Was zum Teufel ihr zwei." hören wir eine aufgebrachte Stimme. Shit. Ich löse mich von der Haruno und blicke über die Schulter, um Herr Tacker anzusehen. "Sofort raus hier und lasst euch die nächste Woche hier nicht blicken. Ich habe verdammt die Faxen Dicke, euch jeden Tag zu erwischen. Es reicht." tadelt er uns unaufhörlich und mein Blick geht zu Sakura, die hochrot angelaufen ist. Ah, da ist sie wieder, die schüchterne Seite. 

 

Ich schließe meinen Schuhschrank, nachdem ich meine Schuhe gewechselt habe. Sie ist sehr still. Stiller als sonst. Ich stehe auf und lege meine linke Hand, auf ihren Nacken. Das was da zwischen uns ist, halten wir schon die ganzen Wochen über geheim. Wir sind erpicht darauf, dass es niemand mitbekommt, obwohl mein bester Freund Adleraugen besitzt und mich schon gefragt hat, ob etwas zwischen uns läuft. Naruto hat die Eigenart so Etwas zu riechen, als wäre ein geborener Spürhund, obwohl er sich scheißendämlich in der Schule anstellt. Ihre grünen Augen sehen zu mir auf und ich frage mich, über was sie wieder nachdenkt. Selbst wenn ich fragen würde, würde sie es mir nicht erzählen. Obwohl wir versuchen uns zu vertrauen, wahren wir in diesem Punkt die Distanz. Selbst die Begegnung mit ihrem Vater, war ihr sichtlich unangenehm und ich habe gesehen, dass er krank aussieht, ganz zu schweigen von seinem Auftritt damals in der Schule. Doch ich wage es nicht, sie danach zu fragen, da sie es mir ohnehin nicht erzählen würde. "Wir haben es mächtig verbockt." merkt die Rosahaarige an. "Ziemlich." stimme ich ihr zu und ich weiß, sie liebt die Schulbibliothek. Kaum einer geht dort hin und wir sind Nachmittags meistens alleine dort, aber für sie ist es ein Ort, der Welt zu entkommen. Ich habe sie schon öfters alleine dort gesehen. "Was machen wir denn jetzt?" Sie klingt hoffnungslos und ich schüttele den Kopf. "Uns fällt schon etwas ein." Sie runzelt ihre Stirn und ich drücke die Haruno an mich. "Keine Sorge. Wir haben eine Abmachung. Nicht zu dir und nicht zu mir." Erinnere ich sie und ich habe auch nicht wirklich Lust darauf, dass sie das Chaos bei mir Zuhause sieht. Bei meiner Aussage scheint Sakura sich zu entspannen. "Dann gehen wir nächste Woche in irgendein Café." sagt sie und ich muss mir eingestehen, dass mir dieser Gedanke gar nicht gefällt, aber uns bleibt keine andere Wahl. "Los, wir sollten nach Hause." sage ich nun und löse mich von ihr. 

 

Ich öffne die Haustür, zu unserem riesigen Anwesen. "Du kommt mit, keine Widerrede!" höre ich meinen Vater brüllen und sofort stellt sich bei mir alles auf Alarmbereitschaft. "Fukaku, ich habe einen Job. Ich kann nicht einfach-" "Keine Widerrede!" Ohne groß darüber nachzudenken, lasse ich meinen Rucksack zu Boden fallen und laufe ins Wohnzimmer, woher die Stimmen kommen. "Du gehorchst!" Gerade noch rechtzeitig, komme ich durch die Tür, um mich schützend vor meine Mutter zu stellen. Wutentbrannt sieht mich mein Vater an und es missfällt ihm sichtlich, dass ich mich einmische. "Sasuke." höre ich meine Mutter leise sagen und sie legt mir die Hand, auf den rechten Oberarm, um mich dazu bewegen, dass ich aus dem Weg gehe. Doch stur wie ich bin, bleibe ich dort stehen. "Sieh mal an. Unser missratener Sohn." Seine Worte treffen mich und ich versuche mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr es schmerzt. "Hör auf." Meine Stimme klingt nicht mal annähernd so fest, wie ich es eigentlich möchte. "Fukaku." versucht meine Mutter, die Wut meines Vaters, wieder auf sich zu lenken. "Du hast ihn zu einem Weichei erzogen und nicht zu einem Mann, Mikoto." "Hör auf!" schreit meine Mutter verzweifelt, da sie ganz genau weiß, was seine Worte, mit meiner eh schon geschundenen Seele anrichtet. "Schau ihn dir an." Ohne das ich was tun kann, stößt er mich einer Wucht zur Seite, so dass ich zu Boden falle und er meiner Mutter grob in den Nacken greift. Tränen laufen über ihr Gesicht und er zwingt sie, mich anzusehen. "Schau dir, dieses erbärmliche Stück Scheiße an, was sich unser Sohn nennt." Er drückt sie auf die Knie. "Hör sofort auf!" brülle ich und meine Hände fangen an zu zittern. Mein Vater lässt sie los und kommt mit schweren Schritten auf mich zu, bevor er mich am Kragen packt und auf die Beine zieht. Wütend wehre ich mich dagegen, doch ohne Erfolg, denn er presst mich mit einer Kraft gegen die Wand, dass ich glaube, dass mein Wirbelsäule bricht. "Hör zu Junge." Seine Hand umfasst mein Gesicht, so dass ich gezwungen bin, ihm in die Augen zu schauen. "Du solltest doch allmählich gelernt haben, dich mir nicht zu widersetzen." Mein Gesicht schmerzt und ich bin unfähig mich zu bewegen, da meine Angst ihm gegenüber, meinen Körper komplett lahm legt. "Ansonsten beende dein jämmerliches Leben endlich. Dann haben wir beide unsere Ruhe." Er lässt mich los und ich sacke zu Boden. "Und tu es diesmal richtig." Mein Vater verschwindet aus meinem Blickfeld und zieht meine Mutter auf die Beine. "Und du pack deine Sachen. In einer Stunde müssen wir los." Er verlässt das Wohnzimmer und meine Mutter stolpert schluchzend auf mich los. Sofort schließt sie mich in die Arme und ich kann meine Tränen vor Wut nicht zurückhalten. Ich hasse mich. Warum kann ich nichts dagegen tun? Warum? Meine Mutter gibt mir wimmernd einen Kuss auf die Stirn. "Nichts davon ist wahr, mein Schatz." flüstert sie mir beruhigend ins Ohr und drückt mich fester an sich. "Bitte, nimm dir das nicht an. Nichts davon ist wahr." Immer wieder sagt sie mir diese Worte und die Dunkelheit, die in meinem Herzen sitzt, umgibt mich nun vollends. 

 

Sie fährt. Das tut sie immer und lässt mich alleine. Mich und mein erbärmliches Herz, dass einfach nur geliebt werden möchte. Wie immer bin ich unendlich alleine, in diesem riesigen Haus, was nur Kälte ausstrahlt. Ich liege in meinem Bett und ziehe die Beine nah an meinem Körper, unfähig irgendetwas als Schmerz und Trauer zu fühlen. Wann hat das Ganze angefangen? Ich kann mich kaum noch daran erinnern, ob wir jemals eine glückliche Familie waren. Ich schließe die Augen und kämpfe die Tränen zurück, da alles einfach nur noch aussichtslos erscheint. Und auf einmal kommt die unendliche Wut in mir auf. Ich springe von meinem Bett auf und schmeiße alles in meinem Zimmer durch die Gegend. "Sasuke!" höre ich, doch ich bin zu sehr in meiner Welt, dass ich nicht darauf reagieren kann. "Hör auf! Hör sofort auf damit!" Zwei Arme umfassen mich von hinten und hindern mich daran, den Fernseher, von der Kommode zu schmeißen. "Ich bin hier." Ich sacke zusammen mit meinem Bruder, auf den Boden und fange an zu heulen, wie ein Kleinkind. Dabei hatte ich die Schmerzen, die letzten Wochen gut im Griff. 

 

Abwesend schaue ich aus dem Beifahrerfenster, des Autos meines Bruders. Ich kann mich kaum daran erinnern, wann ich mich beruhigt habe und wir zu seinem Auto gegangen sind. Es ist immer so. Sobald ich einen Nervenzusammenbruch habe, kontaktiert Mom Itachi, damit er da ist, wenn sie es nicht kann. Ich schließe die Augen und versuche mich, auf das Lied zu konzentrieren, welches im Auto läuft. Ich bin erbärmlich, genauso wie es Dad sagt. "Sasuke." Ich öffne die Augen, sehe meinen Bruder aber nicht an. "Du musst da weg." sagt er mal wieder und meine Brust zieht sich zusammen. "Du weißt, dass ich das nicht kann." antworte ich wie immer. "Mom muss-" "Mom kann es aber nicht!" fahre ich nun zu ihm herum und sehe ihn wütend an. "Es ist nicht so einfach, wie du es dir vorstellst Itachi. Du bist weggelaufen und hast uns dagelassen!" brülle ich ihm entgegen und bereue meine Worte sofort. "Es tut mir leid." entschuldige ich mich und wende meinen Blick wieder zu dem Beifahrerfenster ab. Mein Bruder seufzt, was mein Herz noch schwerer macht. "Es tut mir leid Sasuke. Ich habe viele Entscheidungen getroffen, die nicht richtig waren und trotzdem sind wir jetzt hier, wo wir sind." Ich balle meine Hände zu Fäusten und versuche meine Atmung zu kontrollieren. "Ich wünschte ich wäre nicht da." sage ich nun leise und mein Bruder fährt sofort rechts ran. "Ich möchte das nie wieder aus deinem Mund hören. Nie wieder, hörst du." tadelt er mich. "Sieh mich an." Ich komme seiner Aufforderung nach und sehe ihn an. Er sieht völlig fertig aus, so kaputt, wie ich es bin. "Ich lasse nicht zu, dass du schlecht über dich denkst. Du bist mein kleiner Bruder und ich brauche dich verdammt nochmal, in dieser abgefuckten Welt. Hörst du, du lässt mich nicht alleine. Und was wird aus Mom? Es würde ihr das Herz brechen." Ich lasse meinen Kopf in meine Hände sinken und sinke in mich zusammen. Verflucht seid ihr meine Gedanken. "Es tut mir leid Itachi. Ich hasse mich dafür, dass sowas sage." Er greift mir bestimmend auf die Schulter und sieht mich an. "Ich werde einen Ausweg finden. Gib mir nur Zeit, ich werde alles tun, damit das aufhört." Und ich glaube ihm, natürlich glaube ich ihm. Itachi würde alles für mich opfern, dass hat er schon immer getan. 

 

Er schließt seine Wohnungstür auf und geht hindurch. Mit dem Blick auf den Boden gerichtet, gehe ich die Wohnung und mein Bruder schließt hinter mir die Tür. "Gott sei Dank." Izumi kommt auf uns zu und nimmt mich sofort in den Arm. Die Frau, die meinen Bruder gerettet hat und deswegen durch die Hölle gegangen ist. Sofort senke ich meinen Kopf und drücke meine Stirn auf ihre rechte Schulter. Sie drückt mich noch fester an sich, als ob das mein geschundenes Herz heilen könnte. "Sag mir, was ich für dich tun kann?" höre ich ihre Stimme und ich weiß, sie sieht Itachi an. Sie löst sich von mir und hält ihre Hände auf meinen Oberarmen. Ihr Blick sucht meinen und als sie mein Gesicht sieht, verzieht sie ihres kurz. "Was ist passiert?" Sie umfasst meine Wangen. "Warum sind deine Wangen rot? Hat er-" "Izumi." ermahnt mein Bruder sie. "Komm mit, lass mich sehen welchen Schaden er angerichtet hat." Ich komme seiner Aufforderung nach und folge ihm ins Wohnzimmer. Wortlos ziehe ich das Jackett und Hemd, meiner Schuluniform aus. Es bedarf keiner weiteren Worte und Itachi sieht sich meinen Rücken an. Als er meine Wirbelsäule berührt, zucke ich kurz zusammen. "Hast du Schmerzen?" fragt er nach. "Nicht mehr als sonst." "Sasuke." Natürlich mag er diese Antwort nicht, aber es ist nun mal die Wahrheit. Die bittere Wahrheit, dass unser Vater mich schlecht behandelt. Ich höre Izumi die Luft einziehen, als sie meinen Rücken sieht und ich weiß, dass sie gleich anfängt zu weinen. "Ist schon gut. Es heilt schon wieder ab." versuche ich sie zu beruhigen und greife nach meinem Hemd, um es wieder überzuziehen. Es ist nicht untypisch, dass ich immer wieder Blutergüsse und Prellungen am Körper habe. Ich bin es gewöhnt. "Gar nichts ist gut." Sie setzt sich zu mir auf das Sofa und greift nach meinen Händen. "Daran ist absolut nichts gut, hörst du." Sie fährt mit den Daumen, über die Vernarbungen an meinen Handgelenken, die mich immer wieder an die dunkelste Zeit, in meinem Leben erinnert. "Sag es. Daran ist nichts gut." Ihre dunklen Augen sehen mich fordernd an. "Daran ist nichts gut." wiederhole ich, doch leider erreicht es mich nicht. 

 

Der Abend vergeht damit, dass Itachi und Izumi ihr Bestes geben, meine düsteren Gedanken zu vertreiben. Es ist wie immer, wenn mir alles zu Kopf steigt, lande ich bei ihnen. Im Gästezimmer, damit mein Bruder mal eine Nacht ruhig durchschlafen kann und nicht vor Sorgen umkommt. Ich schlage meine Augen auf und starre an die Decke. Ich fühle mich innerlich absolut tot. Als ob nichts mehr von mir übrig wäre. Seufzend greife ich nach meinem Handy, um auf die Uhr zu schauen. 01:25 Uhr. An Schlaf ist nicht zu denken. Ohne groß zu überlegen, drücke ich auf Sakuras Kontakt und lege mir das Handy ans Ohr. Nach dem zweiten Tuten nimmt sie ab. "Sasuke?" Sie hört sich verschlafen an und ich bereue es sofort, dass ich das getan habe. Dabei hat sie sicherlich genug eigene Sorgen und ich bin ein egoistisches Arschloch, weil ich das nur tue, damit es mir besser geht. Als ich nichts sage, höre ich ein Rascheln, als ob sie aufstehen würde. "Wo bist du?" fragt sie nach. "Bei meinem Bruder." "Brauchst du mich?" Ihre Frage rauscht in meinen Ohren. Brauchte ich sie? War es das? "Sasuke." Ihre Stimme hört sich ängstlich an. "Ja." Egoistisch, wie ich bin, bringe ich die Antwort nur mühsam hervor. "Schick mir die Adresse. Ich-" "In der Nähe ist ein Park, wir treffen uns dort." 

 

Rastlos sitze ich auf der Parkbank und warte. Ich bin ein Arschloch, sie in der Nacht durch die Gegend laufen zu lassen. "Sasuke." Ich sehe auf und da steht sie. Bekleidet in einer beigen Jogginghose und einem Hoodie. Ihre langen rosa Haare hat sie sich zu einem Dutt zusammen gebunden und ihre Wangen sind gerötet, als ob sie den ganzen Weg zu mir gerannt ist. Ohne das ich es steuern kann, stehe ich auf und sie läuft auf mich zu, um mich in den Arm zu nehmen. Mit einer Wucht knallt ihr zierlicher Körper an meinen und ich presse sie an mich, als ob ich sie, wie die Luft zum Atmen brauche. "Ich bin hier." sagt leise und zieht mich näher an sich. "Was ist passiert?" sagt die Haruno gegen meine Schulter und ich schüttele den Kopf. Sie löst sich von mir und sieht mich an. Traurig legt ihr sie Hände an meine Wangen und streicht beruhigend darüber. "Er hat es wieder getan, hab ich Recht?" Ihre Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern und ich schließe die Augen, damit ich sie nicht ansehen muss. Normalerweise rufe ich Naruto an, wenn es mir schlecht geht, doch diesmal war mein erster Instinkt, sie anzurufen. Dabei möchte ich ihr nichts von alldem erzählen. Ich möchte ihr meine hässliche Seele nicht zeigen. Sie drückt ihre Stirn an meine und ich öffne überrascht die Augen. "Lass mich rein." Mein Herz zieht sich krampfhaft zusammen, da ihre Worte zu viel in mir auslösen. "Ich kann nicht." "Du kannst." widerspricht die Rosahaarige mir sofort und ihre grünen Augen drohen mich zu verschlingen. "Du wirst-" "Werde ich nicht. Vertrau mir." Sie legt ihre Hand auf meine Brust, direkt über mein noch schlagendes Herz. "Egal wie hässlich die Wahrheit ist, ich gehe nicht." Ich atme hörbar die Luft ein und weite meine Augen. "Sie ist zu hässlich." kommt mir leise über die Lippen. "Und ich höre dir zu, wenn du darüber reden möchtest." Ich schüttele kaum merklich den Kopf und sie löst ihre Stirn von meiner. "Ich kann nicht." sage ich erneut, da mich meine eigene Dunkelheit, ansonsten wieder verschlucken wird. "Es zerstört mich, wenn ich es tue." Sie legt ihre Arme um meinen Nacken und presst ihren Körper erneut an meinem. Und so stehen wir eine ganze Weile, in dem dunklem Park. Ihr Körper fängt leicht an zu zittern und ich ziehe sie fester an mich. Sie friert. "Du solltest nach Hause." Ich versuche mich von ihr zu lösen, doch sie unterbindet es, indem sie bestimmend in meine Oberarme greift. "Nein. Ich gehe nirgends hin." "Sakura." Die Haruno kräuselt ihre Nase und ich küsse sie. Mein Kuss trifft sie absolut unvorbereitet und ich merke wie sie überrascht die Luft einzieht. "Ich möchte, dass du nach Hause gehst." sage ich an ihren Lippen. "Ich möchte nicht. Ich möchte bei dir bleiben." Ich gehe auf Abstand. "Dein Vater wird sich Sorgen machen." "Er hat Nachschicht und ist eh nicht Zuhause." widerspricht Sakura mir und ich seufze. Fuck, du bist wahrlich mein Untergang. 

 

Leise schleichen wir durch Itachis Wohnung und ich fühle mich seit Jahren wie ein Teenager, der ich auch bin. Ich schließe die Zimmertür hinter ihr und sie lehnt sich mit den Rücken dagegen. Lass sich die Hölle auftun, damit ich nichts Dummes anstelle. Sie greift nach dem Kragen, meines schwarzen Hoodies und zieht mich zu sich. Fordernd drückt sie ihre Lippen auf meine und ich keuche durch die Intensität auf. Ich presse meine Hände gegen die Tür und kessele sie ein. "Sakura." Es kostet mich absolute Selbstbeherrschung, nicht etwas zu tun, dass sie nicht möchte. "Du musst aufhören." Die Rosahaarige beißt mir in die Unterlippe. Ich löse meine Hände von der Tür und umfasse ihr Gesicht. "Fuck-, was ist nur in dich gefahren?" Erneut küsst sie mich und erwidere ihren stürmischen Kuss. Bremsen, ich muss mich bremsen. Sofort! Ich greife unter ihre Kniekehlen und hebe sie hoch. Die Haruno schlingt ihre Beine um mich und meine Hände wandern unter ihren Po, damit ich sie besser halten kann. Ich lehne sie erneut mit dem Rücken gegen die Tür und sie stöhnt auf. Dieser Ton bringt meine Ohren zum Rauschen und ich löse mich von mir. "Du bist der Teufel." Ihre geschwollenen Lippen, verziehen sich zu einem Lächeln. "Stets zu Diensten." Sie will mich erneut küssen, doch ich setze mich in Bewegung, was sie aus dem Konzept bringt. Ich setze mich auf die Bettkante und sie sieht mich unschlüssig an. "Was möchtest du verdrängen?" frage ich nun und ihre Augen werden kurzzeitig glasig. "Genauso viel wie du." sagt sie leise und umarmt mich. Seufzend lasse ich mich mit ihr zusammen auf den Rücken fallen und drücke sie fester an mich. Hätte mir jemand vor ein paar Wochen erzählt, dass wir in dieser Situation landen, hätte ich demjenigen den Vogel gezeigt und doch ist es so. Sanft streiche ich ihr über den Rücken und frage mich, welche Gedanken ihr gerade durch den Kopf gehen. "Sasuke?" Ich mag es, wenn sie meinen Namen sagt. "Mh?" gebe ich abwesend von mir. "Ich fühle mich schrecklich alleine." Mein Herz krampft sich zusammen und sie drückt sich fester an mich, als ob es sie jegliche Überwindung gekostet hat, dass zu sagen. "I-ich-" Sie bricht den Satz ab und wagt es nicht, sich aufzurichten. Unterdessen halte ich die Luft an, da ich nicht weiß, was sagen soll. "M-mein Vater, e-er-" Sie richtet sich auf und ihre traurigen Augen sehen auf mich herab. "E-er-" Ich lege ihr meine rechte Hand, auf die Wange und sie schließt die Augen. Ich atme die angestaute Luft aus und sie öffnet wieder ihre Augen. "Du musst mir nichts erzählen, was du nicht willst." sage ich, kaum mehr als ein Flüstern. Ich brauche keine Rechtfertigung für ihr Handeln. Ich gebe ihr auch keine, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass sie weiß, warum ich das tue. "I-ich weiß." sagt sie leise und ihre Augen werden glasig. "Es zerreißt mich." Sind die nächsten Worte und ich komme ihr entgegen, um sie zu küssen. Sakura erwidert meinen Kuss und ich drehe uns, damit sie unter mir liegt. Ich löse mich von ihr und stütze mich auf meine Arme, um sie ansehen zu können. "Ich weiß es." Ihr Gesicht verzieht sich schmerzhaft. "Seid wann?" "An dem Tag, wo wir ihn am Bahnhof gesehen haben." Das ich ihn im Krankenhaus, in dem meine Mom arbeitet, gesehen habe, muss ich ihr nicht sagen. Ich habe ihn öfters gesehen und jedes Mal, habe ich mich gefragt, was seine Geschichte ist. Warum er so hart arbeitet, obwohl er aussieht, als würde er jeden Moment zusammenbrechen. Warum er das tut? Und der Grund, warum er es tut, liegt unter mir. "I-ich- ich verliere ihn." sagt sie nun und die erste Träne läuft über ihre Wange. Ohne das ich es steuern kann, lege ich meine Arme um sie und sie vergräbt weinend ihr Gesicht an meine Brust. Ich drehe uns auf die Seite und sie klammert sich fester an mich und in dem Moment wird mir klar, dass sie niemals mehr los lassen kann. "I-ich habe Angst." 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  franny
2024-04-30T19:38:35+00:00 30.04.2024 21:38
Wirklich tolles Kapitel, trotz der schlimmen Umstände beider. Ich hoffe so sehr, dass sie sich gegenseitig halt geben und alles überstehen.
Freue mich auf das nächste Kapitel.
LG Franny
Von:  stoffelfuchs
2024-04-30T17:48:07+00:00 30.04.2024 19:48
Hach wenn die Hintergründe nicht so traurig wäre, wärs einfach nur schön. Die zwei sind ziemlicher Zucker garniert mit Karamell. Liebs! Danke! =)


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