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Unforgotten

Drabble-Woche
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel war der Grund für diese Geschichte...

Vieles was im Leben einer Frau passiert wird oft zu einem Tabuthema erklärt. Darüber sprechen ist unangenehm und richtig damit umgehen fällt vielen schwer.

Dennoch passiert ist leider sehr häufig und auch so ein Thema darf mal im Mittelpunkt stehen.

Ich bin wohl ein wenig masochistisch veranlagt, denn ich kugel gerade selber wieder und während ich all die Ängste zu gut kenne und meine Hormone Achterbahn fahren, war es mir dennoch wichtig diese Theamtik anzugehen.

Auch wenn es einem wirklich das Herz bricht... entschuldige deswegen... Komplett anzeigen

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Trennung

Stille.

Dunkelheit.

Ein alles in sich einnehmender Schmerz, von dem ich mich wohl niemals wieder erholen werde.

Vor drei Tagen ist meine Welt zerbrochen.
 

Es war ein Routinetermin, die 24. Schwangerschaftswoche, als bei meiner Frauenärztin plötzlich alles anders war. Eine große Falte bildete sich auf ihrer Stirn.

"Ist etwas nicht in Ordnung?", traute ich mich kaum zu fragen.

"Es tut mir leid, da ist kein Herzschlag mehr!" Ich verstand nichts. Was wollte sie mir damit nur sagen? Sie redete, aber ich hörte ihre Worte nicht. Taichi. Ich musste ihn anrufen und ihm das unmögliche erklären. Ich musste unseren Sohn tot zur Welt bringen. Bald. Nein, dafür war ich nicht bereit. Ich konnte das nicht machen, aber würde man dazu jemals bereit sein?
 

NEIN! Warum bloß?

Ich hätte niemals gedacht, in so einem Alptraum zu erwachen. Ich war der Situation hilflos ausgeliefert und ich konnte nichts dagegen unternehmen. Außer warten. Warten auf die Trennung. 30 Stunden war ich bereits wach. Die Wehen setzten ein und doch wollte ich nichts gegen die Schmerzen haben.

Jeder Schmerz führte mich näher zu dir und gleichzeitig würde es bedeuten dich für immer zu verlieren.

Ich verdiente den Schmerz.
 

Um 3:30 Uhr blieb die Welt kurz stehen. Haruto erblickte das Licht der Welt. Kein Schrei erfüllte den Raum. Nur Stille. Er wurde sauber gemacht und ich bekam ihn zu sehen.

Er war so wunderschön, so friedlich, so zerbrechlich.

Wir haben mit ihm gekuschelt, Fotos gemacht.

Wie kann man etwas so perfektes einfach gehen lassen?

Wie sollten wir nach Hause gehen, ohne dich?

Wie sollten wir weiter leben?

Wir bekamen alle Zeit der Welt uns zu verabschieden und doch würde es niemals genug sein. Unser Engel würde bis in alle Ewigkeit einen festen Platz in unserem Herzen haben. Er gehört zu uns.

Für immer verbunden. Für immer vereint.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Haruto bedeutet hochfliegen, fliegen... Ich fand diesen Namen passend, da der kleine Engel jetzt zu den Sternen fliegt... Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Sakuran
2021-02-15T20:21:29+00:00 15.02.2021 21:21
Hallo,

Wir hatten uns mal privat über dieses Thema unterhalten und ich weiß, dass es nichts ist, worüber du ohne weiteres schreiben würdest. Es ist eine Herzensangelegenheit für dich. Deshalb finde ich es sehr mutig, dass du diesen Schritt gehst. Dies ist auch eine Form der Verarbeitung. Ich denke nicht, dass es ein Tabuthema ist. Ein Tabu ist schließlich etwas, dass gesellschaftlich moralisch mit Scham besetzt ist. Ich denke vielmehr, dass Frauen, denen so etwas passiert (ist) keinen angemessenen Rahmen zur Verarbeitung dieses Traums geboten bekommen. Und wenn Wunden nicht heilen dürfen, fällt es schwer immer wieder darauf zu blicken. Nur wenn etwas sukzessive besser wird, wenn es heilt, der Schmerz nachlässt findet man die Kraft darüber zu sprechen.
Ich weiß nicht, ob du meinen wirren Gedanken dazu folgen kannst. 🤔 Es ist wie sooft im Leben, Menschen denen etwas traumatisches wiederfahren ist, werden sich selbst überlassen. Denn es sind Verletzungen, die von außen niemand sieht. Und wir Frauen neigen dazu, trotz aller Verletzungen weiter zu "funktionieren" sodass niemand unseren Schmerz sieht.

Schrecklich! Dein Mut und deine Stärke sortwas zu beschrieben sind aber wichtig, um eben für andere Frauen möglicherweise ein "Pflaster" zu sein und etwas zur Heilung beizutragen!💪🏻
Fühl dich umarmt.
Antwort von:  Sakuran
15.02.2021 22:16
Traums = Traumas doofe Autokorrektur
Von:  dattelpalme11
2021-02-13T15:15:55+00:00 13.02.2021 16:15
Hallo meine Liebe :'(
Ach ja, irgendwie habe ich sowas geahnt, aber trotzdem ist es schwer zu lesen >_>
Ich bin selbst noch keine Mutter, aber ich sag dir vor sowas habe ich selbst echt unfassbare Angst.
Aber sowas kann man selbst nicht beeinflussen. Ganz schlimm findet ich tatsächlich wenn man bei dem Kind Trisomie 13 oder 18 feststellt :( Aber gut, ich versuche mich mal wieder zu fokussieren.
Ich finde es gut, dass du so ein Thema aufgreifst. Ich bin auch sehr gespannt, ob sich die Beziehung zwischen Mimi und Tai verändern wird. Ich denke, sowas kann auf der einen Seite einen näher bringen aber auch sicherlich entzweiten, was ich für die beiden nicht hoffe >_<
Den Namen des Kleinen finde ich auch sehr schön gewählt <3 Ach ich würde die beiden ja schon irgendwie gerne drücken :'(

Aber gut zum Schluss noch: Alles Gute zur Schwangerschaft <3
Ich hoffe, dir geht es soweit gut und ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht!
Von:  Khaleesi26
2021-02-12T22:03:37+00:00 12.02.2021 23:03
Hallo Liebes!

Ich sage es gleich: ich habe geweint. Seit ich selbst Mama bin und erfahren habe, was es heißt, ein Kind wahrhaftig und mit allem, was man ist zu lieben, weiß ich auch, wie unendlich schwer sich dieser Schmerz anfühlen muss. Es dann auch noch tod zur Welt zu bringen, ist die schlimmste aller Strafen. Also sagen wir mal so, dieses Kapitel ging mir sehr sehr nahe. Dennoch finde ich es gut, dass du über dieses Thema schreibst.
Ich hatte es ja schon geahnt, dass es Mimi treffen wird. Aber ich hätte nicht gedacht, dass du wirklich darüber schreibst, weil du ja selbst gerade schwanger bist ^^* Großen Respekt an dich! Ich hätte das in der Schwangerschaft nicht gekonnt.
Aber wie gesagt, auch solche Themen oder gerade solche Themen dürfen nicht tabuisiert werden!
Als ich schwanger war und es schon allen verkündet habe, wurde ich oft fragend angeguckt, wie könne ich das vor der berühmten 12. Woche preisgeben? Ich habe es ehrlichgesagt nicht verstanden. Ich habe gesagt, Leute ganz ehrlich: wenn ich es verlieren sollte, möchte ich es nicht mit mir selbst ausmachen. Dann möchte ich darüber reden, dann möchte ich getröstet werden, dann möchte ich Verständnis, dann möchte ich, dass es Familie und Freunde wissen, um mir beizustehen.

Ich weiß nicht, wie Mimi das durchstehen soll :'( Nicht umsonst heißt es ja, wenn man ein Kind hat, trägt man einen Teil seines Herzens für immer außerhalb seines Körpers.
So eine negative Erfahrung verändert einen für immer und es wird sicher auch Einfluss auf ihre Beziehung zu Tai haben, je nachdem was sie für ein Mensch ist... ob sie ihn von sich stößt, ob sie je wieder ein Kind haben möchte, ob ihre Liebe das aushält? Aber ich denke und hoffe, dass die beiden stark sind.

Bin gespannt, was du daraus machst. Ich brauch jetzt erst mal ein Taschentuch... ^^*
Antwort von:  Linchen-86
13.02.2021 22:29
Hi Liebes,

Ich sehe es tatsächlich ganz ähnlich wie du.
Ich habe schon damals bei meiner ersten Schwangerschaft sehr früh darüber geredet und dachte auch, entweder geht es gut oder zumindest hat dann jeder soviel Anstand zu verstehen warum man gerade nicht wie gewohnt funktioniert.

Und ich denke das es wichtig ist, da zu sein, egal erstmal auf welche Art und Weise.
Es tat beim schrieben echt selber weh, aber tatsächlich war das dass Kapitel was mir am schnellsten gelungen war...

Und ja, die Beziehungsproblematik hätte ich sehr gerne noch sehr viel länger mit eingebaut. Rettung wäre für mich noch ein super zwischenkapitel gewesen, aber das kam ja leider am Anfang:D

Ja, es tut mir sehr leid. Meine Beta-Laserin, hat nicht anders reagiert... Mütter eben :D

Antwort von:  Tasha88
13.02.2021 22:45
Ihr zwei, tatsächlich muss ich mich hier zu Wort melden

Khalessi, ich kann sich verstehen. Als ich das Kapitel gebetaet habe, so gut ich kann, habe ich Rotz und Wasser geheult. Und ich wusste nicht ob ich eileen loben soll, weil das in meinen Augen das beste war, was sie geschrieben hat, oder ob ich sie schütteln und anschreien soll....

Ich habe es zum zigten mal gelesen und weiß es immer noch nicht....

Du hast auf jeden Fall eine neue Ebene des Schreibens erreicht, mein Entchen, denn so Gefühle beim Leser auszulösen, schafft nicht jeder Autor. ♥️
Von:  Hallostern2014
2021-02-12T19:43:20+00:00 12.02.2021 20:43
Huhu meine Liebe 😢😘❤

Erstmal finde ich gut, dass du dieses Thema aufgreift. Es passiert leider viel zu oft..Und kaum jemand spricht darüber. Dabei wäre es so wichtig um sowas zu verarbeiten zu könmen..auch kann icj deine Gedanken und Ängste verstehen. Ich hatte die bei beiden Schwangerschaft auch. Ich hoffe das bei dir alles gut läuft, gerade in der Zeit stelle ich es mir schwer vor und die angst noch größer.

Was für ein trauriges Kapitel 😭. Und die arme mussten den kleinen auch noch zur Welt bringen. Aber der kleine war ja schon sehr gewachsen. Ich hoffe beide helfen sich gegenseitig. Der Name ist so schön. Jetzt passt er auf die beiden oben auf. Und er lebt in ihren Herzen.

Ich bin sehr gespannt was uns im nächsten Teil erwartet. Ich wünsche dir einen schönen Freitag Abend und ganz Liebe Grüße.😘


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