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Zwischen uns und dem Horizont

Yamato/Tenzou und Kakashi
von

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Dasein

Kapitel 1

 
 

Es gab keine Liebe im Leben eines Ninjas.

Dieser Gedanke schoss mir durch den Kopf. Dann explodierten die Wände aus Lehmboden um mich herum. Erdklumpen schmetterten durch das unterirdische Versteck und Feuer verbrannte die Informationen, für die wir unser Leben riskierten. Die Luft biss mir in die Schleimhaut. Die Tanks mit grünlicher Flüssigkeit barsten und verspritzen eine Mischung aus menschlichem Erbgut.

Ich presste mich an den Boden und starrte in ein Gesicht. Bläulich verfärbt, geschlossene Augen, ein Mensch, der hätte werden können. Der Embryo zerfloss. 

»Wir müssen hier raus«, rief ich und hustete. »Rückzug!«

Ich nahm Schatten wahr, die durch die Feuerzungen jagten, und zog all meine Muskeln zusammen, um dieser Hölle zu entkommen.

Ein Wimmern. Ein Schreien.

Ich erstarrte.

Der Rauch in den Lungen und die Asche in meinen Augen ließen mich wohl halluzinieren.

Ein Winseln. Schon wieder.

Ein Überlebender.

Unmöglich. 

Ich hangelte mich am Grund entlang, schloss die Augen und verschmolz mit der Erde. Durch meinen eigenen Körper klopfte die Vibration des Bodens. Das Element und ich wurden eins, die brennenden Wände und die Flüssigkeiten, die sich einer Säure gleich in den Grund fraßen, hallten wie ein Echo in meinen Gliedern. 

Ich sah die Details des Raums wie auf einer Zeichnung in meiner Erinnerung.

Acht gläserne Tanks gefüllt mit grüner Brühe in einem unterirdischen Lager Orochimarus. Alle beschädigt, drei leer, vier leblose Embryonen verschüttet auf der brennenden Erdoberfläche. Die Enge drückte auf meinen Brustkorb. Die Luft verätzte meine Lungen, als erinnerte sie sich an all die Grausamkeit, die hier vollzogen worden war.

Ich tauchte vor Tank Nummer acht auf. Ein Schild mit Daten hing teils geschwärzt vor Ruß an der Scheibe. Die Flüssigkeit tröpfelte über das zerbrochene Glas hinweg. Um mich herum loderten die Flammen und inmitten des Schlamms lag ein Wesen; die Augen geschlossen, Wimpern, eine Nase, Lippen. Ich berührte es und spürte einen Atemzug, seine winzigen Finger schlossen sich um meine. Ich zuckte zurück.

Welche Zukunft lag vor einem Organismus, der aus dem Experiment eines Wahnsinnigen hervorging?

Wenn es entscheiden könnte, in diesem Augenblick, welchen Weg würde es wählen?

»Es tut mir leid«, flüsterte ich und entschied für es.
 

Die ausladende Bürokratie und die öffentlichen Demonstrationen der Obersten in Konohagakure erweckten den Eindruck, es gäbe ein Mitspracherecht. Die Verträge mit Verbündeten schmückten das Ganze mit einer irreführenden Transparenz. Als fänden die tatsächlichen Verhandlungen nicht hinter verriegelten Türen statt, als läge unser Dasein nicht in den Händen einzelner Entscheidungsträger. Und so würden die wenigsten Menschen von den Vorkommnissen dieser Nacht erfahren.

Mit einem Pfuff erschien ich aus dem Nichts im Büro des Hokagen. Das Erste, was sich in mein Bewusstsein drängte wie ein Stein im Schuh, war, dass ich dieses winzige Geschöpf nie wieder sehen würde und die Frage, warum das von Bedeutung war.

Vor dem Sechsten quoll der Schreibtisch mit Schriftrollen und Papieren und Büchern über, darauf thronten benutzte Kaffeetassen. Nur er besaß die Anmaßung höchstwichtige Unterlagen als Untersetzer zu verwenden.

Die Maske bedeckte seine untere Gesichtshälfte, doch ich las in seiner Mimik wie in einem offiziellen Dokument. Hinter all den Klauseln versteckten sich direkte Ansagen.

»Da bist du ja, Yamato-taichou!«, rief Naruto unter seiner Fuchsmaske und sprang mir entgegen, als begegneten wir uns auf einer Geburtstagsparty und nicht nach einer S-Rang-Mission. Keine ANBU-Uniform der Welt konnte seine Eigentümlichkeit ersticken. »Was für eine krasse Entdeckung, oder?«

Der Sechste – nicht mein ehemaliger Teamkamerad – musterte mich und ich schwieg, obwohl ich hier stand, um meinen mündlichen Kurzbericht abzuliefern. So wie ich es schon hunderte Male erledigt hatte. Ich spürte seinen Blick auf mir, als kontrollierte er, ob ich ohne Schaden von der Mission heimgekehrt war. Die Wahrheit war, niemand schaffte das. Sai stand wie eine Statue in der Ecke und wirkte wie ein Vorbild an ANBU. Die Tiermaske bedeckte sein Gesicht und ich wünschte, ich könnte meine von mir reißen und dem Sechsten auf den Schreibtisch knallen.

»Was habt ihr mit ihm vor?«

»Wer gibt euch das Recht, ihn so zu benutzen?«

»Ihr Arschlöcher!«

Ich wollte schreien, aber ich schluckte alle Worte herunter. Es gab keine Fragen im Leben eines ANBU. Nur Befehle, Aufopferung, Tod. Ich hatte mich schon lange damit abgefunden, dass mein Dasein nur Sinn im Sterben für das Dorf finden würde. Irgendeine Mission würde meine letzte sein und niemand würde die Geschichte meines Seins erzählen. Das war das Schicksal eines ANBU. In anonyme Vergessenheit geraten. Den Genin redeten die Obersten ein, es gäbe eine Person, die das Dorf unter Einsatz ihres Lebens schützte. Der Hokage. Das war natürlich Irrsinn und eine Lüge, die die Kinder besser schlafen lief. Tatsächlich sorgten namenlose Ninja im Schatten des Hokageturms für die Sicherheit der Menschen. Sie lebten und starben für das größere Wohl ohne, dass es jemand mitbekam. Manchmal erhielten sie nicht einmal die Chance zu leben, bevor sie starben.

»Es ist bei der Analyseeinheit«, presste ich hervor und ignorierte Narutos Gebrabbel. 

»Hat er gelitten?«

»Warum durfte er nicht leben?«

»Warum kommen manche Wesen ohne Liebe auf die Welt?«

Irgendwann gewöhnte sich jeder ANBU daran, dass die Gesellschaft nicht fair war. Einem Ninja stand keine Gerechtigkeit zu. Stattdessen kreiste alles um Ehre und Stärke und das Wohl des Dorfes, nie um das eigene.

»Das Versteck war wie die anderen zerstört, als wir ankamen. Dieses Mal jedoch kurz vor unserer Ankunft. Wir sind ihnen dicht auf der Spur und möglicherweise haben sie aufgrund des ungeplanten Aufbruchs einen Fehler begangen. Der Organismus könnte uns wertvolle Informationen liefern.«

»Es ist ein Baby!«, maulte Naruto und ich zählte innerlich bis sieben, denn weiter kam ich nicht.

»Das ist unerheblich. Es ist ein menschlicher Körper vom Feind, der uns Hinweise geben kann«, sagte Sai und ich hörte, wie Naruto tief Luft holte. Er schaffte es sogar, dass Sai das Protokoll nach einer ANBU-Mission brach, indem er den Kurzbericht des Teamkapitäns störte.

Für das drohende Streitgespräch waren meine Nerven heute Nacht zu kurz, als hätte das Feuer sie mitverbrannt. Vor allem metaphorisch. Es war irrelevant, ob es ein Säugling war oder nur Zellen, ob es hätte mehr werden können. Ob es ein Gegenstand war oder ein Tier. Sein Körper war ein Werkzeug, um dem Feind Schaden zuzufügen. Das Analyseteam stellte keine Fragen, die seine Menschlichkeit einschlossen. Ein Ninja war kein Mensch. Er war ein Hilfsmittel. Und dieser winzige Körper war ein Produkt feindlichgesinnter Shinobi. Ein Überbleibsel.

»Meinen Langreport gebe ich morgen ab.«

Verschlüsselte Berichte zu schreiben war ein Amüsement, das an Folter erinnerte, fast so wie diese Momente, wenn der eigene Wille aufbegehrte in einem elenden Versuch, persönliche Bedürfnisse mitzuteilen. Mein Rücken fühlte sich an, als würde er gleich zerbrechen und meine Haut pochte unter den frisch geheilten Zellen.

Ich wollte ins Bett und diese ätzende Nacht verdrängen, wie so viele Erinnerungen, die meine Maske einsperrte. Einem ANBU stand es nicht zu, sich ins Gedächtnis zu rufen, welche Taten er bereute, welche er wünschte, ungeschehen zu machen, welche er herbeisehnte, vollzogen zu haben. Einem ANBU stand es nicht zu, dem Hokage mitzuteilen, dass er verdammt nochmal diesen ätzenden Teil der Mission in dieser beschissenen Nacht als abgeschlossen erklären sollte. Denn obwohl wir den Auftrag erfolgreicher erledigt hatten als erwartet, knotete sich mein Inneres zusammen. Warum fühlte es sich wie eine Niederlage an?

»Ihr dürft gehen«, sagte der Sechste und ich vergeudete meine Zeit nicht mit einer Verabschiedung.

 

In dieser Nacht und der nächsten Zeit ruhte die Hoffnung, das Schicksal Orochimarus zu besiegeln auf einer Kreatur, die niemals hätte erschaffen werden sollen. Nummer acht war eines der anonymen Opfer, auf dem Konohas Sicherheit thronte, ohne dass es das Dorf jemals erfahren würde.

»Warum leben manche im Schatten, während andere ihr Leben im Licht verbringen dürfen?«

»Warum werden manche geliebt und andere existieren, nur um zu sterben?«

»Warum ist das Leben einiger wertvoller?«

Ich starrte an die Decke, wo der Mond die Schatten tanzen ließ. Meine Schuhe hingen halb über meinen Füßen, nachdem ich in mein Bett gefallen war. So lag ich, nach Rauch stinkend, nur notdürftig während der Untersuchung gereinigt, in meinem Einzimmerapartment, das unbewohnt wirkte und schaute aus dem geöffneten Fenster. Es war kein Zuhause. Es war ein Bett und eine Küchennische und der erbärmliche Versuch, so zu tun, als hätte ich ein Leben außerhalb der Missionen. Ich schnaubte und verzog mein Gesicht. Alles schmerzte, meine Augen brannten, meine Lunge fühlte sich an, als stünde sie in Flammen. Als hätte ich sie in der Hölle des Verstecks vergessen. In meinem Kopf stürmten die Gedanken und das Stechen zuckte wie Blitze durch meine Schläfen.

»Warum müssen einige die Liebe für das größere Wohl aufgeben?«

»Wer entscheidet, wer es wert ist, geliebt zu werden?«

»Sind sie das wert?«

Ich spürte ihn, bevor ich ihn entdeckte. Seine Präsenz fühlte sich an wie elektrostatische Aufladung. Unbemerkt zunächst, entlud sie sich mit einem Schlag.

»Sakura meinte, du wärst vor ihr geflohen.«

Seine tiefe Stimme hüllte mich ein, wie warmes Wasser unter der Dusche. Wasser und Elektrizität. Eine gefährliche Kombination. Ich schnaufte. Natürlich war ich nicht vor ihr geflohen. Ich war lediglich zufällig schnell aus ihrer Reichweite verschwunden. Weg von allen.

»Ich schlafe hier besser als ihm Krankenhaus«, murrte ich.

Als wüsste er das nicht. Die einzige Zeit, die er im Krankenhaus verbrachte, war, wenn er näher am Tod als am Leben balancierte. Ich blinzelte zu ihm, betrachtete sein Profil, wie er da vor meinem Fenster im Baum hockte. Nicht der Hokage jetzt, sondern mein ehemaliger Kamerad. Das Mondlicht malte einen silbernen Glanz über sein Gesicht. Die Maske versteckte sein Grinsen, doch ich hörte es zwischen seinen Worten.

»Dafür siehst du erstaunlich wach aus.«

Ich schnaubte. Angemessene Beleidigungen hörte er durch seinen Posten viel zu selten, deswegen würde eines Tages noch sein Kopf anschwellen vor lässiger Arroganz und er davonschweben.

»Idiot.«

Er lachte und ich wünschte, er wäre nicht hier, denn dieses Geräusch überschwemmte mein Innerstes, füllte die Leere wie eine unterirdische Höhle. Ich glaubte, in seiner Präsenz zu ertrinken. Manches war leichter gewesen, als er nur ein Freund gewesen war und nicht der Hokage. Manchmal war es sogar leichter gewesen, als er mir noch als Feind gegenüber gestanden hatte.

»Du siehst mies aus«, sagte er.

»Danke.«

Eine Dusche hätte ich durchaus gebrauchen können, aber ich rührte mich nicht. Ich fuhr mir durchs Haar, wo noch Asche und Ruß hing, aber die Dunkelheit der Nacht verhüllte all den Schmutz des Tages, all die dreckigen Geheimnisse.

»Du könntest dich krank melden und die nächsten Tage ausschlafen.«

Ich setzte mich in Zeitlupe auf, um meine Gelenke und Muskeln nicht zu überstrapazieren und ächzte.

»Und du hättest den Hokageposten ablehnen können.«

»Stimmt.«

Es war leichter zu lügen, als sich einzugestehen, dass es keine Wahl gab. Er lehnte sich zurück und die Schatten zeichneten seine Mimik unleserlich, doch seine Stimme verriet mehr, als er vielleicht vermutete.

»Wir könnten zusammen blau machen.«

Er legte seinen Kopf schief, als würde er Pläne schmieden. Für uns. Ich wünschte, er wäre nicht hier. Seine Gegenwart schmerzte.

»Wofür? Ich wüsste nicht, was ich anderes als die Mission tun sollte.«

»Och, mir fallen da ganz viele Sachen ein.«

Er beugte sich vor, zwinkerte und ich wich seinem Blick aus. Seine Anwesenheit war wie elektrostatische Ladung. Die Auswirkung bemerkte man zu spät. Also konzentrierte ich mich auf alles außer ihn. Der Nachthimmel wölbte sich über meinem Fenster, wo die Sterne auf dem schwarzen Untergrund flimmerten. Manche von ihnen waren bereits verloschen. Nur ihr Licht strahlte wie ein Nachhall und zeugte von ihrer einstigen Existenz. Vielleicht galt das auch für ANBU. Nur ihre Missionen zeugten von ihrem Dasein, nur die Erfolge zeichneten ihr Sein nach. Da gab es nur wenige Ausnahmen, die ich an einer Hand abzählen konnte.

»Naruto wird niemals ein guter ANBU«, flüsterte ich. Seine Helligkeit überstrahlte jeden. Nicht einmal eine ANBU-Maske schaffte es, ihn in die Finsternis zu zerren, wo ein jeder ANBU hingehörte. Unsichtbar hinter ein anonymes Tiergesicht.

»Das hoffe ich«, erwiderte Kakashi und ich betrachtete ihn von der Seite. Das Mondlicht erleuchtete sein Haar, das wild abstand, und sein unbedecktes Auge, die Wimpern, die Form der Nase und Lippen unter seiner Maske und ich wünschte, wir würden unsere Masken abnehmen. Nicht nur die aus Stoff. Ich wollte, er wäre nicht so weit weg. Hinter all den Titeln und Masken und Geheimnissen.

Seine Nähe brannte auf meiner Haut. Ich wandte mich ab.

»Ich sollte schlafen«, murmelte ich und sank tiefer in die Matratze. »Wir müssen morgen die Spur weiterverfolgen.«

»Du solltest wirklich hier bleiben.«

Ich fuhr hoch.

»Was? Die Mission ist jetzt an einem entscheidenden Punkt! Wir haben monatelang gearbeitet. Ich kann nicht hier bleiben.«

Ich würde diese Mission bis zum Ende führen und wenn das bedeutete, dass es meine letzte wäre. Das war die Pflicht, für die ich geboren worden war. Mein ganzes Sein konzentrierte sich in diesem Auftrag. 

»Unsere beste Spur ist das Kind«, sagte er, als wäre es nicht offensichtlich.

»Es ist kein Kind«, murrte ich. »Es ist ein schiefgelaufenes Experiment.«

Eines, das ohne Liebe in diese Welt gekommen war. Ein austauschbares Objekt, das seinen Zweck nicht erfüllt hatte und deswegen wie Müll entsorgt worden war.

»Nicht, dass es besser wäre, wäre es nicht schiefgelaufen«, murmelte ich und Kakashi betrachtete mich ohne ein Wort. »Jetzt ist es jedenfalls nichts weiter als ein Zellhaufen, der unter dem Mikroskop auseinandergenommen wird. Was für ein Glück.«

Der Sarkasmus tropfte von den Silben. Ich schmeckte ihn bitter auf meiner Zunge und verschränkte die Arme vor der Brust, als könnte mich diese Haltung schützen vor der Leere, die sich von meinem Bauch in alle Glieder ausbreitete.

Kakashis Blick bohrte sich in meinen und ich wünschte, er wäre nicht hier. Niemals könnten wir nur wir sein. Immer stünde ein Amt, eine Mission, eine Maske dazwischen.

»Bleib hier.«

»Ist das ein Befehl?«, zischte ich.

Nichts war mehr, wie es sein sollte. Er war nicht mehr Kakashi, mein Vertrauter, mein Teamkamerad, mein Freund. Er war der Hokage. In meinem Bauch verbrannte Feuer meinen Körper von innen. Ich bevorzugte das Brennen vor der Leere.

Er verdrehte die Augen und starrte in den Himmel.

Nichts könnte mein Leben umstürzen. Keine Worte, die er sagte, würden meine Entscheidung beeinflussen. Ich war ein ANBU. Die Mission bedeutete alles. Nichts könnte das ändern.

Kakashis Blick wanderte zurück zu mir und ich wünschte, er wäre weit weg, weil seine Nähe mehr brannte als das Feuer im Versteck Orochimarus. Er lehnte sich zu mir, berührte meine Schulter und hielt mich fest, als fürchtete er, ich würde auf der Stelle verschwinden.

»Der Junge lebt«, flüsterte er.

Worte

Kapitel 2

 

 
 

Der Satz hallte in meinem Kopf wie ein Echo zwischen einer Schlucht. Es lebte. Als hätte es seinem Schicksal getrotzt, gegen all die Lieblosigkeit und Gewalt ein Zeichen gesetzt. Es lebte. Ein Sieg über Orochimaru Machenschaften wäre es gewesen, würden wir nicht in einer Welt voller Leid existieren. Es lebte. Was hatte es gewonnen? Außer ein Leben voller Schmerz und Entbehrung. Es lebte.

Ich hievte meinen Körper hoch, wankte zum Fenster und griff nach dem Rahmen, um mich abzustützen, als könnte er mir den Halt zurückgeben, den ich innerlich verlor.

»Das ändert nichts an der Mission«, sagte ich und balancierte an einer Lüge entlang. »Es ist ein Experiment Orochimarus.«

›Warum wurden manche Geschöpfe in Liebe geboren?‹

›Und andere lieblos in die Welt geworfen?‹

Kakashi lehnte sich zurück an den Baumstamm, ließ ein Bein vom Ast hängen und seinen Blick zum Sternenhimmel wandern, als stünden dort Tatsachen, für die ich blind war. Der Mond malte einen silbernen Glanz über sein Haar und das Gesicht und die Maske und verschleierte die Narben des Tages unter seinem glänzenden Schein.

»Das sagt viel über Orochimaru aus, aber wenig über den Jungen«, raunte er und ich schnaubte. Als würde es unabhängig von Orochimarus Intentionen existieren. Es war kein Kind, das lieblos in die Welt geworfen wurde. Es war mit den Gedanken erschaffen worden, jemandem zu dienen. Wofür? Das galt es auf der Mission zu spezifizieren. Es war ein Werkzeug und diese Tatsache formte seine Existenz bis in die letzte Zelle. Wozu? Das war das Geheimnis, das sich zu wenige Personen trauten zu entschleiern.

»Ich fürchte, das sehen die Dorfältesten anders. Es wird niemals hier als gewöhnlicher Mensch angesehen werden. Es wird immer eine missratene Kreatur bleiben.«

»Siehst du dich so?«

Ich strauchelte. Wäre ich gelaufen, ich wäre gestolpert und mit voller Geschwindigkeit auf mein Gesicht geprallt, aber so stand ich am Fenster und presste die Lippen aufeinander. Kakashi schaute mich an und ich wünschte mir, sein Blick würde sich in der Dunkelheit auflösen.

»Es geht nicht darum, wie ich mich sehe.«

Er sagte nichts und in dem Schweigen zwischen uns hallte sein Widerspruch. Trotz der Stille dröhnte mir das, was er hätte sagen können in den Ohren. Immer wieder schaffte er es, seine Ansicht ohne Worte auszudrücken. Über den Ast schlenderte er zu meinem Fenster, stützte sich mit beiden Ellenbogen auf das Fensterbrett und seufzte.

»Diese Mission tut dir nicht gut.«

Sein Arm lag gerade so weit von meiner Hand entfernt, dass wir uns nicht berührten, doch seine Nähe bohrte sich in mein Bewusstsein und verdrängte die Leere in meinem Inneren. Als flutete sein Dasein mein eigenes. Ich fürchtete die Augenblicke danach.

»Das ist auch nicht ihr Zweck«, murrte ich. »Wir gehen ja nicht auf einen Wellnesstrip.«

»So wie du aussiehst, würde dir das aber guttun.«

Ich verdrehte die Augen und wollte ihm mein Kopfkissen ins Gesicht hauen. Aber dafür war ich zu erschöpft. Nicht einmal davon angefangen, dass er wahrscheinlich recht hatte.

Die Wahrheit war, jeder Auftrag verschlang ein Stück des eigenen Selbst, zerstörte ein Teil des Puzzles der Persönlichkeit. Irgendwann blieb nichts mehr übrig und wenn ich starb, würde niemand mein wahres Ich betrauern. Doch das war in Ordnung, denn so war mein Weg des Ninja.
 

»Vergiss meine Namen, wenn ich sterbe«, flüsterte ich.

Weil ich keine Bürde sein wollte, wenn ich tot war. Nicht der Grund, dass Kakashi am Denkmal stand. Ein ANBU sollte keine Trauernden hinterlassen. Das war eine hohe Priorität. Niemand sollte die Anwesenheit eines ANBU zu seiner Lebzeit wahrnehmen, niemand sollte seine Abwesenheit bemerken.

Wenn Kakashi der Themensprung irritierte, dann ließ er es sich nicht anmerken. Im Gegenteil. Ich verließ mich stets darauf, dass er eine Antwort heraushaute.

»Du glaubst echt, du würdest vor mir sterben?«

»Ich glaube, der Einzige, der die meisten meiner Namen kennt, bist du.«

Es war simpler, im Schatten zu leben, zu krepieren und keine Verantwortung für Hinterbliebene zu schultern. Das erleichterte die Mission. Selbst, wenn es bedeutete, allmählich zu einem Niemand zu verschwimmen. Nichts war so wichtig wie dieser Auftrag. 

»Kinder verschwinden aus Dörfern und es ist wahrscheinlicher, dass jemand aus dem ANBU-Team genau wie sie nicht zurückkommt, als dass wir die Mission erfüllen. Wir holen Orochimaru ein, aber das macht ihn gefährlicher.«

Seine Hand berührte nicht die meinige, denn zwischen uns lagen gut zwanzig Zentimeter, zwei Posten, zwei Vergangenheiten und eine Mission.

»Vielleicht solltest du wirklich nicht gehen.«

Ich starrte ihn an, aber er schaute nicht zurück, und als ich seinem Blick folgte, wanderte er über meine ANBU-Uniform, die ich achtlos auf den Boden geworfen hatte.

»Wenn du mich unbedingt davon abhalten willst, dann verbiete es mir doch.«

Die Müdigkeit schlich sich zwischen meine Worte, aber auch die Sturheit, die mich die Kraft zusammenkratzen ließ, immer weiter zu kämpfen. Bis ich irgendwann nicht zurückkommen würde. Er seufzte.

»Ich werde es dir nicht verbieten«, raunte er und fuhr sich durch sein Haar, was es chaotischer abstehen ließ. Ich hätte geschmunzelt, wären meine Mundwinkel nicht durch unser Gesprächsthema versteinert.

»Ich muss das tun«, flüsterte ich.

Dieser Auftrag war bedeutungsvoller als alles andere in meinem Leben, selbstverständlich wichtiger als ich selbst, aber sogar bedeutsamer als er. 

»Ich weiß.«

Die Worte strichen über mich wie eine warme Brise und ich wünschte mir, diese zwanzig Zentimeter zwischen uns könnten in einer Bewegung überwunden werden. Doch wir hingen in unseren Posten, in unseren Vergangenheiten und Missionen fest und schafften es nicht, eine Handbreite weit auszubrechen.

 »Ich will nur gerne, dass du dich einmal so siehst, wie ich dich sehe.«

Ich starrte ihn irritiert an.

»Ist das eine Zeile aus einem dieser Schundhefte?«

»Dadurch wird es nicht weniger wahr«, erwiderte er mit einem Zwinkern und verschwand mit einem Pfuff.

Die Augenblicke danach pressten die Luft aus meiner Lunge, als würde ich erst jetzt bemerken, wie lange ich unter Wasser getaucht war, um Atem ringend. Diese Momente nach ihm. So sehr mich seine Präsenz umspülte, so stark breitete sich ein Vakuum ohne ihn aus, in dem die gefährliche Möglichkeit entstand, mein Ziel in Frage zu stellen. Es gab nichts außer der Mission im Leben eines ANBU. Diesen Gedanken hämmerte ich in meinen Kopf. Dieses Mantra hielt mich aufrecht. Wenn ich diese Gewissheit losließ, würde alles um mich herum wie ein Puzzle auseinanderfallen.

›Ich lebe dieses Dasein, damit andere es nicht müssen.‹

›Ich bin eine Stütze des Dorfes, auf der das Wohl der Menschen steht.‹

Ich stolperte in das Bett und presste das Gesicht ins Kissen, doch die Bilder von ihm tanzten in meinen Gedanken.

 

 

 

Der Geruch von Morgentau schwebte in der Luft, als ich an unserem Treffpunkt am Rande von Konoha Ausschau hielt. Der Sonnenaufgang malte Orange und Pink über den Horizont und das Zwitschern der Vögel würde dem Anfang unseres Auftrags eine unangebracht sorgfreie Hintergrundmusik verleihen. Ich hockte im Baum und wartete nicht auf ihn. Ich erwartete nicht, dass er sich verabschiedete, weil es meine letzte Mission sein könnte, denn jede konnte die letzte sein. Mit dieser Möglichkeit lebte ein ANBU. Er war der Hokage und sein Terminkalender berstend voll. Natürlich maß ich mir da nicht an –

»Du hättest ausschlafen sollen. Dein Gesicht sieht furchtbar aus.«

Seine Stimme spülte alle Gedanken davon. Für einen Moment badete ich in seiner Gegenwart und ließ seine Intonation der Wörter über mich fließen wie eine warme Dusche, dann drehte ich mich zu ihm.

»Ja, leider hat mich ein komischer Typ wachgehalten und – hey! Du kannst mein Gesicht gar nicht sehen!«

Ich rückte meine Maske zurecht, obwohl sie perfekt saß, stand in voller ANBU-Montur zwischen den Ästen und musterte ihn aus schmalen Augen. Er zuckte mit den Schultern und grinste. In seinem Blick spiegelte sich sein Lächeln.

»Brichst du gerade das Protokoll? Oder was ist aus Sechster und Hokage-sama geworden?«, säuselte er.

»Die Mission startet erst in einer Viertelstunde. Bis dahin bist du Kakashi, der nervigste Teamkamerad in meiner gesamten Karriere.«

»Hauptsache ein Superlativ.«
 

Am liebsten hätte ich ihn vom Baum geschubst, aber die Strafe des Exils oder die Versetzung aus den ANBU mit der Begründung ›stieß den ehrwürdigen Hokage vom Ast‹ schien mir dann doch zu unehrenhaft.

Auf seinem Haar malten die Farben des Sonnenaufgangs orangene und lila Strähnen. Ich hätte die Finger ausstrecken und sie berühren können. Das Exil wurde bei dem Gedanken attraktiver. Den Kopf schüttelnd zwang ich meinen Blick in die Ferne und tat so, als würde ich mich mental auf die Mission vorbereiten und nicht die Farbnuancen in seinem Haar zählen. Vielleicht brauchte ich wirklich einen Wellnesstrip. Am besten ganz weit weg.

Schiefer Gesang zog mich aus meinem Unbehagen und ich seufzte, als ich einen blonden Schopf zwischen dem Gebüsch hüpfen sah. Naruto trampelte über den Pfad und sang aus voller Brust und neben jedem Ton. Seine ANBU-Maske trug er wie einen Hut und seine Uniform hing lässig um seine Schulter. Er machte den Eindruck, sich auf einen Schulausflug zu begeben.

»Hoffen wir mal, er kündigt sich so nicht Orochimaru an«, murmelte Kakashi und ich schnaufte.

»In diese Wette würde ich nicht einsteigen.«

Naruto war einer der lustigsten, aufopferungsbereitesten, stursten, mutigsten und loyalsten Menschen, die mir in meinem bisherigen Leben begegnet waren und er war der schlechteste ANBU, den Konoha je gesehen hatte.

»Ich wünsche dir viel – Spaß«, flüsterte Kakashi mit einem Ausdruck in den Augen, der wohl weniger auf Vergnügen als auf eine sichere Rückkehr drang. Vielleicht erhoffte ich mir aber auch nur zu sehr, ihm möge an mir so viel liegen, dass er seine stoische Fassade abstreifte. Dass ich nicht nur sein Werkzeug war. Er drückte mir ein gefaltetes Papier in die Finger, was mich stutzen ließ, und ich öffnete den Mund. Aber er lehnte sich nur vor, tippte mir gegen meine ANBU-Maske, grinste schief und verschwand in einer Dunstwolke.

Zurückblieben das Gefühl von Leere und das Blatt in meiner Hand.
 

»Yamato-taichou!«, rief Naruto aufgeregt, entdeckte mich endlich zwischen den Baumkronen und ich verdrehte innerlich die Augen, musste aber gegen jedes Protokoll lächeln. Er würde nie begreifen, dass eine Tarnung mittels Codenamen und Masken nur so gut war, wie das Schweigen darüber. Und ich hoffte, er würde stets an der Individualität, die er jeder Person damit zugestand, festhalten. Für Naruto und Hinata und ganz Konoha klammerte ich mich an den Wunsch, die Obersten würden dieses Experiment ›Naruto in der ANBU‹ möglichst bald für beendet erklären. Nicht jeden tapferen Ninja mussten sie in die Emotionslosigkeit zwingen, in die Resignation zwängen und dann als Helden begraben.

»Heute fangen wir Orochimaru!«, sagte er, als würde er es mir versprechen, und streckte mir seinen Daumen entgegen. In der Rolle des Teamführers hätte ich ihn verwarnen müssen, priorisierte Informationen auszublabbern, aber als Mensch mit Zweifeln, suhlte ich mich in Narutos Optimismus.

Sai tauchte neben uns aus dem Nichts auf und begrüßte mit seinem Schweigen, nickte lediglich, als würden wir uns nicht gleich aufmachen und unsere Leben einander anvertrauen. Diese Minuten vor einer Mission lagen mir besonders schwer im Bauch; die Ungewissheit, was uns erwartete, und das Adrenalin noch zu niedrig, um den reinen Überlebensinstinkt walten zu lassen. Bis jetzt waren wir Menschen, die Ängste und Zweifel und Sehnsüchte hegten, aber in wenigen Augenblicken waren wir Werkzeuge ohne das Recht auf eigene Gefühle.

Das Papier knisterte in meinen Fingern, zog mich zurück in eine alternative Realität, was hätte sein können, wäre ich nicht auf einer Mission, die mich immer weiter von ihm entfernte. Ich entfaltete es und begriff, es war eine Seite aus einem Buch. Unterstrichen waren wenige Sätze.

Mit einem Seufzen schlang er seine Arme um sie. 

»Ich bin es nicht. Ich bin nur ein Straßenmädchen ohne Vergangenheit und Zukunft.«

»Meine Liebste, meine Liebste! Deine Worte schmerzen tief in meiner Brust, wo deine liebliche Wärme die Leere verjagt. Wie siehst du aus deinem Blick dich selbst? Ich will nur gerne, dass du dich einmal so siehst, wie ich dich sehe.«

»Was ist das? Eine geheime Botschaft?«, fragte Naruto und drückte seinen Kopf zwischen mich und die ausgerissene Buchseite. Doch bevor er etwas las, faltete ich das Papier und steckte es in die Hosentasche. Meine Gedanken klebten an der Ecke der Seite, wo Kakashi mit seiner krakeligen Schrift Worte hinterlassen hatten, die mich zum Wanken brachten.

»Wenn es so wäre, dann würde er sie dir nicht mitteilen«, erwiderte Sai nonchalant.

Worte, die mich in ein Loch stürzten. 

»Natürlich würde er das!«

»Dann wäre es wohl kaum eine geheime Botschaft.«

Und wieder heraus hievten.

Mit einer Bewegung zog ich Naruto seine Maske auf und rückte sie zurecht, obwohl sich in meinem Inneren alles dagegen sträubte, ihn in diese Rolle zu drücken. Sais Uniform saß perfekt und ich wünschte mir, sie würde es nicht. Ich betrachtete die beiden, als müsste ich diese Momente in mir speichern, weil sie sonst verloren gingen. Diese Augenblicke vor einer Mission, von der niemand wusste, ob wir wiederkämen, ob wir uns selbst noch erkennen würden, wenn wir wieder hier stünden, weil nach jedem Auftrag, ein Stück des eigenen Selbst fehlte.

›Bitte lass sie zurückkommen.‹

›Bitte lass sie sie selbst bleiben.‹

›Bitte lass diese Mission nicht unsere letzte sein.‹

Ich klammerte mich noch einige Sekunden an Kakashis geschriebene Worte, wie ein Seil, das meine Gedankenwelt hier festband, und riss mich dann von ihnen los. Das Papier schien sich durch die Hosentasche zu brennen, wo diese Zusage stand wie ein Schwur.

›Ich werde keinen einzigen deiner Namen vergessen. Besser du kommst zurück.‹



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  rokugatsu-go
2021-05-09T13:48:59+00:00 09.05.2021 15:48
Nachdem ich das erste Kapitel stellenweise arg niederschmetternd fand, weil Yamato anscheind komplett in Depressionen versunken ist, stimmt mich das zweite etwas hoffnungsvoller. Mir gefällt, wie Kakashi versucht, sich um Yamato zu kümmern, ohne sich zu sehr aufzudrängen und du lässt ihn dabei IC rüberkommen. Der ganze Teil mit der Buchseite ist eine schöne Idee und - ah~, besonders der letzte Satz <3.
Gut, dass du hier erklärst, was Naruto in der Anbu verloren hat (nämlich gar nix), das hat mich nämlich im ersten Kapitel sehr verwirrt zurückgelassen. Das düstere Setting weckt auf jeden Fall Interesse und es lässt ebenso noch offen, in welche Richtung die FF sich wohl entwickeln mag.
Von:  Leledezember
2021-04-10T17:38:02+00:00 10.04.2021 19:38
Hey,

Ich finde die Story bisher echt gut und würde mich freuen wenn es noch mehr davon geben würde:)
natürlich nur wenn du auch zeit zu schreiben hast und natürlich die Ideen dazu.
Ich hab jedoch noch eine Frage an dich.
Vertonst du immer noch deine Fanfics? Ich habe deine Frage im Forum gelesen wo du Vorleser gesucht hast, und falls du da noch aktiv bist würde ich mich gerne dafür bereitstellen :)

alles liebe, deine Lele
Von:  Charly89
2021-02-28T09:44:45+00:00 28.02.2021 10:44
Es gibt Autoren da freut man sich einfach, wenn mal wieder etwas von ihnen in der Upload-Liste findet:

Ich freue mich gerade ^-^
So viel dazu XD

Der Einstieg gefällt mir. Man weiß zwar im ersten Moment noch nicht genau, was los ist und warum, aber man wird sehr eindringlich damit konfrontiert. Und man leidet mit.

> Ich berührte es und spürte einen Atemzug, seine winzigen Finger schlossen sich um meine.
Gänsehaut - einfach Gänsehaut. Mag daran liegen, dass ich weiß, wie es ist, wenn so winzige Finger um den eigenen fassen; trotzdem.

Deinem Schreinstil entsprechend und weil du aus Yamatos Sicht schreibst, gibt es keine großen Umgebungsbeschreibungen. An sich stört das nicht unbedingt, weil du es durch die entsprechenden Gedanken und Emotionen sehr gut ausgleichst.

Allerdings; die Szene im Hokagebüro hat mich eingangs irritiert.
Das liegt daran, dass man einfach noch nicht weiß, wer, wie, was. Noch dazu finde ich Naruto als ANBU seit jeher einfach zu tiefst befremdlich - was wahrscheinlich zusätzliche Verwirrung bei mir gestiftet hat ^-^°
Die Situation klärt sich Stück für Stück im weiteren Verlauf, dennoch fand ich diesen abrupt Einstieg etwas holprig.

So emotional und tragisch der nächste Abschnitt ist, musste ich trotzdem schmunzeln:
> »Sakura meinte, du wärst vor ihr geflohen.«
... Ich schnaufte. Natürlich war ich nicht vor ihr geflohen. Ich war lediglich zufällig schnell aus ihrer Reichweite verschwunden ...


Ein sehr emotionaler Einstieg, den ich sehr gern gelesen habe; ich freue mich auf den weiteren Verlauf :)

Charly ^-^/
Antwort von:  Jaelaki
28.02.2021 20:09
Awww, danke! Das freut mich wirklich sehr! q.q


Danke! Ja, ich wollte nicht mit viel Blabla anfangen (keine Sorge, das kommt noch xD). Das ist ja der Vorteil an einer Fanfiction. Die Charaktere sind bekannt und da die Serie inzwischen ja viiiiel weiter ist, als der der Zeitpunkt, zu dem die Fanfiction hier einsetzt, wissen die Leser:innen meistens sogar mehr als die Figuren. Dennoch werde ich auch ein bisschen was abändern. Nicht zu viel, klar, dafür mag ich es zu sehr nahe an den Fakten der Vorlage zu bleiben, aber z.B. diese ganze Kaguya-Sache habe ich aus meinem Headcanon gestrichen. ;-D

Die Szene werde ich mir bei der Überarbeitung besonders anschauen. Danke dir für die Rückmeldung! Naruto passt für mich als ANBU auch null, daher auch Yamatos Diagnose gegen Ende des Kapitels. Ich finde die Vorstellung aber amüsant und sie bietet zu gute Vorlagen an genialen Gesprächen und Situationen. Naruto als ANBU ist für mich auch ein erstes Mal. ; )

Dankeschön! <3

Viele Grüße,
Jaelaki


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