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Jäger der Sonne

Asgard AU
von

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Opfer des Krieges

Die nächsten Stunden ziehen an dir vorbei, wie das Wasser eines Flusses. Schnell und ohne Konturen. Du kniest auf dem Boden, nachdem das Kriegshorn das Ende des Kampfes ausgerufen hast. Loki zieht dich auf die Beine, sagt etwas, das du nicht hörst. Dein müder Blick sieht in die Ferne. Plötzlich steht jemand anderes neben dir, jemand in einer einfachen Robe, ein formloser brauner Fleck. Das Schlachtfeld zieht vorbei und Zeltwände grenzen deine Welt ein. Der braune Fleck versorgt deine Wunden. Du meinst, das er ein Arse ist, aber er könnte auch einer der deinen sein. Ihr redet nicht. Als er seine Arbeit beendet hat, verlässt er das Zelt und lässt dich alleine.

Dann sitzt du einfach nur da, außerhalb der Welt, während sich in deinem Kopf alles nur um eine Frage dreht: Warum bist du nicht tot? Die Nornen haben dich nicht sterben lassen, obwohl du den Tod schon willkommen geheißen hast. Bist du nicht würdig auf dem Schlachtfeld zu sterben und nach Walhalla zu gehen? Verdammen sie dich dazu einen normalen Tod zu sterben und die Ewigkeit in Helheim zu fristen?

Dein Blick fällt auf deine Hände. Die linke Hand trägt keine Rüstung mehr und zittert, durch die Verletzungen weiter oben am Arm. Die rechte Hand ist immer noch in dem blutverkrusteten Panzerhandschuh. Ein seltsames Gefühl von Leere macht sich in dir breit. Langsam sickert die Gewissheit in dein Herz, der Krieg ist vorbei. Die sinnlose Gewalt hat ein Ende, doch es fühlt sich nicht das Abschluss an.

Als jemand das Zelt betritt, schenkst du dieser Tatsache gerade soviel Beachtung, dass du wenigstens mitbekommst, wer da eintritt. Es ist ein junger albischer Soldat mit einer Kopfbandage.

„Prinzessin!“ sagt er aufgebracht. Er ist völlig außer Atem. „Man hat Euch überall gesucht! Es wurde schon angenommen, dass Ihr...“ Das Ende des Satzes lässt der Soldat in der Luft hängen, aber du weißt genau was er meint.

Etwas ungelenk erhebst du dich von dem Feldbett, deine Muskeln sind verspannt und steif.

„Nun, hier bin ich. Was gibt es Soldat?“ du gibst dir keine Mühe in irgendeiner Weise zu klingen wie eine Adlige oder ein hochrangiger Krieger.

„Die Königin verlangt nach Euch, Prinzessin. Sie wünscht Eure Anwesenheit bei den Verhandlungen.“

Du schnaufst spöttisch. Verhandlungen? Mit Sicherheit nicht. Odin wird deiner Mutter Bedingungen vorsetzten und sie hat keine andere Möglichkeiten als zuzustimmen.

„Natürlich.“ sofort machst du dich auf den Weg, der Soldat direkt hinter dir.

Als du an die Türen des Thronraumes kommst, fällt dir sofort ein Geruch auf, mit dem du sehr vertraut bist, der aber nicht hier hin gehört. Der Geruch von Blut. Ohne zu zögern, reißt du die Tür auf und stürmst in den Raum. Zuerst siehst du Odin und seine Söhne, dann deine Mutter auf dem Thron, neben ihr deine Brüder. Dann fällt dein Blick auf die Blutlache in der Mitte des Raumes. Wessen Blut das auch ist, er hat die Verletzung nicht überlebt. Eine dunkle Ahnung überkommt dich.

„Mutter, was ist hier passiert?“ dein Blick huscht zu den drei Arsen in dem Raum, aber keiner ist mit Blut befleckt. Im Gegensatz zu deiner Mutter, die auf dich zu kommt. Liebevoll nimmt sie dich in den Arm und küsst deine Wange.

„(V/N), mein Schatz, es geht dir gut.“ sie scheint wirklich erleichtert darüber zu sein.

„Bist du verletzt?“ du schiebst ihre Sorgen um dich beiseite, „Ist das dein Blut?“

Die Königin bewegt kaum merklich ihren Kopf und es fällt dir wie Schuppen von den Augen. Deine Knie werden weich. „Wo ist Vater?“

Eine Träne rollt über die Wange deiner Mutter, während sie ihre Augen schließt, schon lange hat sie keine Träne mehr vergossen. Vor Jahren weinte sie zuletzt, damals als Leif seinen Arm verlor. Vor einer gefühlten Ewigkeit.

„Ich konnte es nicht ertragen, noch eins meiner Kinder zu verlieren. Es war die letzte Möglichkeit, diesen Krieg zu beenden, mein Schatz.“

Ohne die Arsen zu beachten, nimmst du deine Mutter in den Arm und drückst sie an deine blutverschmierte Rüstung. Auch dir rollt eine Träne über die Wange. Ein Gefühl von Schuld verschlingt dich. Heute bist du bereit gewesen, in den Tod zugehen und deine Mutter hat alles aufgegeben um dich zu retten.

„Verzeih mir Mutter, ich...“

„Shh...“ unterbricht Aenna dich, eine Hand streicht sanft durch dein Haar. Und für einen Moment bist du wieder ein kleines Kind. „Alles ist gut, es ist vorbei.“

Sie löst sich aus der Umarmung und streicht dir über die Wange. „Du lebst, dass ist alles was zählt.“ Dann weicht sie etwas zurück und blickt zu Odin. Deine Mutter verschwindet und die Königin tritt vor.

„Nun, König von Asgard, der Krieg ist vorbei.“ es ist so seltsam, Aenna in dieser Sprache sprechen zu hören. So bizarr. Wie passend für diese Situation.

„Wir müssen dafür Sorgen, dass er niemals wieder zurückkehrt .“

Der Allvater nickt, als er einige Schritte auf die Königin zugeht.

„Zu viele Leben sind verloren, wegen dem Wahn eines Mannes. Zu spät habe ich erkannt, was vor sich geht. Doch nun werden wir die nötigen Schritte einleiten, um dies ein weiteres Mal zu verhindern.“

Er blickt zu dir und ein Schauer läuft dir über den Rücken. Dich beschleicht das Gefühl, dass dir sein Vorschlag nicht gefallen wird.

„Königin Aenna, ich möchte, dass eines Eurer Kinder mit mir nach Asgard kommt. Als Verbindung zwischen unseren Königreichen.“



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