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Hunt

von
Koautor:  PoG16

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Hey ihr lieben!
Na was sagt ihr zur Geschichte? Sind euch Sia und Ale schon etwas ans Herz gewachsen und ihr ganz gespannt wo die Reise noch hingehen mag?
Wir sind auch ganz aufgeregt auf eure Reaktionen :D

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Versuch (Alejandro) ~by PoG

12 Versuch (Alejandro) – by PoG
 

Meine mir selbst gestellte Frage, wurde in der nächsten Sekunde beantwortet, als ich feststellte, dass ich mich nicht mehr rühren konnte. Egal wie sehr ich versuchte meine Muskeln anzuspannen, ich war völlig erschöpft und hatte scheinbar all meine Kräfte verbraucht.
 

Und was tat dieses hinterhältige Biest von einem Vögelchen. Es hatte nichts Besseres zu tun, als mich auszulachen. Na, Prost, Mahlzeit, wenn er das bei all seinen Patienten so machte! Wütend blickte ich in seine Richtung. Wenn ich mich jetzt bewegen könnte, würde ich ihm dieses Lachen schon austreiben. Lang und ausgiebig!
 

Die nächste Aktion des Idioten, war auch nicht viel intelligenter als er mir „meine“ Kleidung reichte und schlicht meinte ich solle mich anziehen. Dachte er wirklich, ich würde auch nur eine Sekunde länger in dieser erniedrigenden Position verbringen, wenn ich in der Lage wäre, sie zu ändern?!

Ein schnaubendes Seufzen entkam meiner Kehle und brachte ihm scheinbar den Sachverstand zurück. Oder auch blinden Aktionismus?! Was hatte er nun schon wieder vor? Diese Frage stellte ich laut.

Statt mich einfach umzudrehen und die Decke über mich zu breiten, zog und schob er an mir, wie an einer Marionette.
 

Mit einer schnippischen Bemerkung zog er mich an, wie ein Kleinkind, dass zu nichts selbst in der Lage war. Dios mío, nie in meinem Leben hatte ich mich so schwach und hilflos gefühlt. Es war mir unsagbar peinlich. Doch seine Aussage, dass ich sein Blut nicht wollte, konnte ich nicht einfach so im Raum stehen lassen. An meinem Willen lag es doch kein Stück. Aber er war das letzte Mal angewidert davongelaufen. Die Abscheu in seinem Blick, mit dem er mich nach unserem gemeinsamen Erlebnis bedachte, werde ich wohl nie wieder vergessen. Ich hätte es nicht ertragen, wenn er mich noch einmal so anblicken würde. Egal, wie sehr es mich nach seinem Blut verlangte. Und beileibe das tat es. Minute von Minute mehr.
 

„Nichts würde ich lieber wollen…“schlich sich die Wahrheit leise aus meinem Mund, was ihn dazu brachte aufzusehen. Gut, dass ich gerade anderes im Kopf hatte. Diese Position, er so nah vor mir gebeugt und mich von unten ansehend, seine Hände gefährlich nah an meinem Schritt. Aber ich war mir sicher, wenn mein Körper jetzt seine begehrliche Reaktion zeigte, würde auch das ihn wieder von mir entfernen. Also konzentrierte ich mich auf meine Angst und gab sie auch ihm preis.
 

Seine Reaktion überraschte mich und ich war mir sicher, dass ich ihn nicht richtig verstanden hatte. Es konnte doch nicht sein, dass er wirklich gesagt hatte, dass er bei mir bleiben, ich ihn nicht mehr so einfach loswerden würde?!

Argh! Dios hilf mir. Seine Finger an meinem Arsch zu spüren, kostete mich alle Selbstbeherrschung, die ich nur irgendwie finden konnte.

Konzentration auf die eigentliche Frage, Alejandro! Wollte er wirklich bei mir bleiben? So richtig? Empfand er das Gleiche wie ich? Diese unerklärliche Verbundenheit, dieses unbegreifliche Bedürfnis nach der Nähe des anderen? Konnte das sein?
 

„Solange du mich noch so brauchst!“, relativierte er seine Aussage und versetzte meinem Herzen einen Stich.

Aber es war keine vollständige Rücknahme seiner vorherigen Worte. Er ließ mir ein Hintertürchen und es galt für mich nun herauszufinden, ob er dies absichtlich tat oder ob er sich seiner Worte nur nicht bewusst war. Also stellte ich ihm die Frage, ob er auch ewig bei mir bliebe, wenn ich ihn für immer brauchte.

Innerlich machte ich mich auf eine harsche Ansage und eine Abfuhr gefasst. Oder eine schnippische Bemerkung und einen schnellen Abgang.

Er ignorierte meine Frage zunächst, was mich verwirrte. Wusste er darauf keine Antwort, war er zu gutherzig mich vor den Kopf zu stoßen?
 

Als Zeichen der Vertrautheit und um ihm zu vermitteln, dass es okay sei, wenn er mich ablehnte, suchte ich seine Nähe und legte meine Hände an seine Oberschenkel. Ich rechnete ja mit nichts anderem als seiner Verneinung. Vielleicht noch mit einer Schimpftirade, ob meiner Dreistigkeit, so viel zu fordern, wo er mir doch schon so viel mehr gab, als ich je verlangen konnte.

Siakoh schien wirklich wütend über diese Frage zu sein, denn seine vorher sanfte und liebevolle Fürsorge wich einer harschen Professionalität.
 

Er kleidete mich vollständig an und kam dabei immer näher. Ob er das extra tat, um mich zu provozieren? Wenn ja, ging der Schuss nach hinten los. Ich genoss es sehr, so von ihm umsorgt zu werden und sein scheinbar unfreiwilliger Hautkontakt, jagte mir immer wieder kleine, prickelnde Blitze über den Körper. Ich atmete immer wieder tief ein und möglichst viel seines Duftes zu bekommen und mir einprägen zu können, sollte dieser Ausflug in seine Welt, bald ein jähes Ende finden. Er hatte ein leicht gehässiges Grinsen im Gesicht, dass mich stutzig machte. Was dachte mein Vögelchen wohl? Ob er doch versuchte, mich schnellstmöglich loszuwerden und einfach nur sein Gewissen beruhigen wollte, als er mir sein Blut anbot? Zwischendurch hatte ich immer wieder das Gefühl, dass er meine Nähe zu mögen schien, aber nun?
 

Verunsichert erkundigte ich mich nach seiner Antwort, als er mich bereits wieder zudeckte.

Er tat, als wüsste er nicht was, ich meinte und ich seufzte innerlich.

Doch ich wollte jetzt eine Antwort, auch wenn ich die bange Vorahnung hatte, dass diese mir nicht gefallen würde. Aber lieber eine direkte Abfuhr und ich wusste, woran ich war, als dieses ständige Herumgeeiere. Das ging mir langsam auf die Nerven und überreizte mein Gemüt.

Also wiederholte ich meine Frage: „Würdest du bei mir bleiben, wenn ich dich für immer brauchen würde?“
 

Da er sich abwandte und daran machte den Raum zu verlassen, dachte ich er würde mir die Antwort erneut verweigern.

Aber die Reaktion meines Vögelchens versetzte mir einen euphorischen Schock.

Er blieb im Türrahmen stehen, stützte sich ab und sprach mit gesenktem Kopf: “Ich bliebe, bis du es nicht mehr tätest!”
 

Er würde nicht gehen! Er würde bleiben! Ich jubelte innerlich, bis mein Grinsen wieder erstarb.

Das sagte er doch nicht nur so, weil er mich nicht verletzen wollte, oder? Nein, mein Vögelchen, war ehrlich, tugendhaft und ritterlich.

Dios mío, was war ich bitte für ein Weichei geworden?! Das musste das Fieber sein, anders konnte ich mir dieses Bedürfnis so überaus nett zu Siakoh zu sein und seine Gunst zu erlangen, wirklich nicht mehr erklären. Ich war zu niemandem so nett und biederte mich derartig kriecherisch an. Gut, ich wollte auch selten etwas von anderen. Befand mich also normaler Weise auf der anderen Seite und nahm die Angebote der Bittsteller entgegen. So wirklich gefallen, wollte mir diese Position hier nicht. Ich benahm mich doch absolut irrational. Das Beste würde es sein, wenn ich jetzt meine Augen schlösse und meine Kraftreserven durch einen erholsamen Schlaf wieder auffüllen würde.
 

Ich träumte, anders konnte es nicht sein. Ich war in einem Wald und auf der Lichtung vor mir drehte sich mein Vögelchen wie die Ballerina auf einer Spieluhr im Kreis. Er rief mich zu sich. Ich solle ihn fangen und zu dem Meinen machen, lockte er.

Ich duckte mich also und wollte ihn mir im Sprung schnappen. Beobachtend hockte ich da und konzentrierte mich darauf den richtigen Moment zu erwischen.
 

Da Drang mir ein appetitlicher Duft in die Nase und ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Schlagartig war ich wach und schlug blitzartig die Augen auf.
 

Er half mir auf und ich linste auf die Teller, die er abgestellt hatte, schnüffelte noch einmal begierig und lobte den leckeren Geruch.
 

Scheinbar hatte Siakoh sich während der Zubereitung wieder distanziert und reagierte genervt auf mein Lob. Warum widerstrebte es ihm so, das einfach anzunehmen?
 

Er musste mir meinen Fehler auch nochmal unter die Nase reiben. Ob er ernsthaft Angst davor hatte, dass ich nochmal über ihn herfallen würde? Es schien so. Denn noch mehrere Male musste ich ihm während unseres gemeinsamen Abends versichern, dass er nichts von mir zu befürchten hatte.

Unser Mahl beendeten wir mehr oder weniger schweigend. Nur ein weiteres Lob versuchte ich, auch wenn ich diesmal nicht zu hundert Prozent ehrlich war, da es für meinen Geschmack etwas fade war, wobei ich das generell bei den meisten Gerichten fand, die ich nicht selbst kochte.
 

Er hatte sich wirklich rührend um mich bemüht, beinahe mütterlich, wie ich ihn aufzog, und wollte schließlich sogar auf der Couch schlafen, um wie er sagte, mir Ruhe zu gewähren. Das kaufte ich ihm allerdings kein Stück ab, da steckte mit Sicherheit anderes hinter. Also entkräftete ich seine fadenscheinige Argumentation und er gab sich geschlagen und entschloss sich tatsächlich dazu bei mir zu bleiben, ich konnte mein Glück kaum fassen.

Wirklich vertrauen schien er mir allerdings immer noch nicht, wies er mich doch ein weiteres Mal auf mein Versprechen hin, welches ich erneut bekräftigte.

Seine Unsicherheit verletzte mich ein wenig. Wieso glaubte er mir nur nicht? Ich hatte ihn doch eigentlich nie belogen, nur einmal meine Kontrolle verloren.

Aber egal, alles, was jetzt zählte, war, dass er nun die Nacht neben mir verbringen würde. Ich könnte seine Nähe spüren, seine Wärme und seinen Geruch genießen.
 

Wohlig ließ ich mich tiefer ins Bett gleiten und konzentrierte mich ganz darauf seine Präsenz zu erfassen. Ob wir das von nun an öfter machen würden? Es war schön, nicht allein im Bett zu liegen. Das war eine völlig neue Situation für mich. Nie hatte ich mit einer meiner Affären oder One-Night-Stands das Bett auf diese Weise geteilt. Stets war ich danach, wenn es denn mal in einem Bett geschah, nicht in meinem, bei mir Zuhause hatte ich nie einen meiner Liebhaber empfangen, aufgesprungen, um meiner Buße und der Suche nach Absolution nachzukommen. Dieses Nähe- Gefühl, dass er mir gab, war einfach wundervoll und ich musste mir eingestehen, dass es mir unbewusst wohl in meinem Leben gefehlt hatte, seit mein Vater gestorben war.
 

Ein Gefühl des beobachtet Werdens zog meine Aufmerksamkeit auf sich und aus den Augenwinkeln sah ich wie mein Bettnachbar mich musterte. Er schien bereits einzudösen, aber versuchte sich gegen den Schlaf zu wehren. Ob er immer noch beunruhigt war? Mein kleines Vögelchen, war wohl zu einem kleinen ängstlichen Hühnchen geworden?! Ob ihn Nähe beruhigen würde?

Ob er sie annähme? Aber in den Arm nehmen konnte ich ihn schlecht. Das wäre bestimmt zu viel und würde ihn doch noch aus dem Bett vertreiben. Also schob ich ihm, mit einer weiteren Versicherung, dass ich ihm nichts tun würde, meine Hand immer näher.

Mein Herz schlug aufgeregt und geriet kurz ins Stolpern, als er sie tatsächlich ergriff.

Fest schlang ich meine Finger um seine und wusste, dass ich ihn bis zum Morgen nicht mehr loslassen würde. Ich war glückselig und fiel eingehüllt in eine Wolke aus Geborgenheit und seinen Duft fast augenblicklich in einen festen, traumlosen Schlaf. Konnte es noch besser werden?
 

Es wurde besser.

Am Morgen erwachte ich noch bevor die Sonne ihre ersten Strahlen ins Zimmer schickten. Es dämmerte zwar bereits, aber der Himmel hatte erst seinen ersten, zartrosa Schimmer bekommen.

Ich war kurz verwirrt, wo ich war, fühlte mich aber himmlisch ausgeruht und entspannt. Es ging mir einfach gut, auch wenn ich tief in meinem Inneren ein leichtes Stechen des Hungers verspürte.

Ich lag mit geschlossenen Augen da und genoss die Wärme des Körpers in meinem Arm.
 

Warte?! Was?!

Vorsichtig blinzelte ich mit einem Auge, hatte Angst diese wunderbare Illusion zu zerstören, die sich so real anfühlte. Doch es war tatsächlich wahr. Siakohs Körper lag mit der Rückseite an mich geschmiegt in meinen Armen. Eng umschlossen hatten wir anscheinend die Nacht so verbracht, was wohl diesen inneren Frieden in mir auslöste.
 

Nie hätte ich mir erträumt, dass es mal jemanden geben würde, der so etwas in mir auslösen würde. Ich spürte kein Verlangen, keine Gier. Wollte einfach genau dieses Gefühl genießen.

Ich war gezähmt worden. ER hatte mich gezähmt. Ob er das wollte oder nicht. Gerade hatte ich allerdings sehr das Gefühl, dass er es wollte, spürte ich doch eine morgendliche Regung aus der Region seiner Hüfte, auf der meine Hand ruhte, die nicht mit der seinen verbunden war. Wir hatten unsere verschlungenen Hände anscheinend tatsächlich die ganze Nacht nicht voneinander gelöst.

Es war als wären unsere Körper einander vertrauter, als unsere Köpfe wahrhaben wollten.
 

Gezähmt, vertraut… Ich musste schmunzeln und an die bekannte, recht niedliche Geschichte über einen kleinen, blonden Jungen denken, der seinen kleinen Heimatplaneten verließ, weil er vor seiner anspruchsvollen Rose floh. Er landete auf der Erde und traf dort unter anderem auf einen Fuchs. Der ihn bat ihn zu zähmen, denn zähmen hieße sich einander vertraut zu machen. Neuerdings auch ein erstrebenswertes Ziel für mich.
 

Ich vergrub die Nase in dem besonderen, blonden Haar meines Krankenpflegers, strich sanft an der zarten Haut hinter seinem Ohr und seines Halses entlang und sog dabei jede auch noch so kleine Nuance seines Duftes ein. Das Flattern seiner Lider verriet mir, dass er bald aufwachen würde. Innerlich machte ich mich schon mal darauf gefasst, dass es gleich ein fürchterliches Theater geben würde. Was mich innerlich schmunzeln ließ, musste ich doch an den Titel des Buches und den Namen des blonden Jungen denken: Kleiner Prinz. Es passte auf so viele Arten zu meinem Vögelchen, das gerade seine hübschen Äuglein öffnete.
 

“Na erwacht, kleiner Prinz?”, bedachte ich ihn, leise in sein Ohr raunend, mit seinem neuen Spitznamen.

Er schien ihm nicht zu gefallen und er wollte weg, aber da hatte er Pech. Mir ging es gerade einfach gut, ich wollte ihn ein wenig necken und war noch nicht bereit ihn gehenzulassen. So entspannt und schön, war es bisher noch nicht zwischen uns gewesen, das wollte ich auskosten.
 

Als er bei unserem kleinen Wortgefecht errötete, konnte ich einfach nicht anders. Ich wollte ihn noch näher spüren, seine Wärme genießen und endlich entspannte er sich auch wieder und fragte nach meinem Befinden. Meine Antwort hätte zwar nicht schnulziger ausfallen können, aber dennoch entsprach sie voll und ganz meinem innersten Empfinden.

Er beendete mein Hoch, dadurch, dass er meinte, er könne mich dann ja entlassen und sich wegdrehte.

Meine Umarmung lockerte sich augenblicklich und ich entließ ihn.
 

War das alles nur seinem Pflichtgefühl entsprungen? Aber sein Körper reagierte doch ganz offensichtlich auf mich und wir hatten heute Nacht aneinander gekuschelt verbracht. Das musste doch etwas bedeuten, oder?
 

Ich schluckte hart, tippte ihm auf die Schulter und guckte ihm direkt in die Augen. Ob er meine Verzweiflung sehen konnte?

„Wenn du mich so dringend loswerden willst, sollte ich dich nicht aufhalten. Würdest du mir meine Sachen bringen und dürfte ich noch duschen, bevor du mich vor die Tür setzt? Und…“, versuchte ich möglichst nüchtern zu klären. Auch wenn sich ein dicker Kloß in meinem Hals gebildet hatte.
 

„Wenn du das möchtest, kannst du das natürlich tun. Kannst du denn wirklich schon wieder aufstehen?“, musterte er mich kritisch und ich wusste es selbst nicht genau. Vorher war ich voller Energie gewesen, aber nun?
 

„Wird schon gehen…!“, nuschelte ich und machte mich daran, mich aufzusetzen.
 

„Soll ich dir nicht lieber helfen?“
 

„NEIN!“, schnauzte ich meine Antwort. Er sollte aufhören mich mit seinen Nettigkeiten zu verwirren. Wenn er mich nicht wollte schön, aber es war unfair von ihm, sich so widersprüchlich zu verhalten. Dieses ganze Gefühlsding war neu für mich und ich mochte es nicht, ich fand es einfach anstrengend.

Aus meinem Frust schöpfte ich neue Kraft, schüttelte die Decke von mir und stemmte mich hoch.
 

„Wo finde ich jetzt das Bad?“, fragte ich erneut.
 

„Geht das auch freundlicher?! Ich hab mich immerhin die ganze Zeit um dich gekümmert“, kam die patzige Antwort.
 

„Hn… Ich kann mich nicht daran erinnern, dich darum gebeten zu haben“, grummelte ich zurück.
 

„Was hatte ich denn für eine Wahl, wenn du halbtot, weil du mich stalken musstest, vor meine Terrassentür fällst?!“, meinte er nur spitz.
 

„Du hättest das tun können, was jedes normale Wesen auch getan hätte und einen Notruf wählen!“, erwiderte ich überheblich.
 

„Öhm…“
 

War ihm diese Idee ernsthaft nicht gekommen?! Was war er nur für ein Typ?

Egal, ich wollte einfach nur noch weg und ihn vergessen. Was hatte das bitte alles für einen Sinn. Ich machte mich hier doch nur zum Affen.
 

„Das Bad?“, fragte ich genervt erneut nach.
 

„Warte, ich komm mit und zeig dir alles. Und bringe dir dann auch deine Sachen!“
 

Er lief um das Bett herum und vor mir her über den Flur und öffnete die Tür gegenüber.

War das sein Ernst? Er hatte mir nicht sagen können, dass ich einfach nur geradeaus über den Flur gehen müsste?!

Ich war gereizt und genervt, riss ihm das Handtuch aus der Hand, das er mir hinhielt und schob ihn aus der Tür.
 

„Nimm das Duschzeug vom obersten Fach, das andere ist zu gut für so einen ungehobelten Kerl!“, hörte ich ihn dumpf durch die Tür rufen.
 

Ich zog mich aus, warf die Klamotten in einen dafür anscheinend bereitstehenden Korb und stieg in die Dusche. So ganz waren meine Kraftreserven wohl nicht wiederhergestellt, bemerkte ich an einem leichten Taumeln und Schwindelgefühl. Sollte ich mich wieder auf meine Ernährung vor der Begegnung mit dem kleinen Prinzen einlassen? Könnte ich das? Gab es ein Zurück, wenn man gezähmt wurde?
 

Ich nutzte die Dusche, um mich von heißem Wasser umspülen zu lassen. Siakoh, war auch hier ganz Prinz und hatte sich eine Regendusche mit zusätzlichen Seitendüsen einbauen lassen. Für japanische Verhältnisse ein ungeheurer Luxus, an den man sich aber durchaus gewöhnen könnte.

Um das Prinzlein zu provozieren wollte ich nach einem besonders edel aussehenden Tiegel greifen, der auf dem mittleren Brett des Duschregals stand. Aber ich griff ins Leere und hielt mich an der Tür der Dusche fest, welche natürlich genau in dem Augenblick nachgab, als mein unfreiwilliger Gastgeber mit meinen Sachen auf dem Arm in den Raum kam.
 

Ich landete auf ihm und er auf dem Boden. Unsere Blicke trafen sich und augenblicklich versank mein Blick in seinem und unsere angespannten Gesichtszüge verzogen sich zu einem breiten Grinsen, welches in lautem Gelächter gipfelte. Vorbei war die Anspannung der letzten Minuten und ich rollte lachend von ihm runter. Nachdem wir uns beruhigt hatten, beugte er sich über mich und fragte: „Was ist denn da passiert?“
 

„Ähm…“, sagte ich schüchtern, blickte zurück in seine Augen und errötete leicht. Statt einer Antwort umschlang ich seinen Nacken mit meinen Armen und zog ihn zu mir runter. Kurz bevor sich unsere Lippen berührten hauchte ich: „Darf ich?“ Er antwortete nicht, sondern beugte sich tiefer hinab, um unsere Lippen zu vereinigen. Ich löste die Umklammerung seines Nackens, packte ihn an der Hüfte und zog ihn auf mich. Er seufzte in den Tanz, den unsere Zungen mittlerweile aufführten und ich spürte meine Reaktion auf seine Laute an dem Stoff seiner Shorts reiben.
 

Als wir außer Atem waren, löste ich meine Arme von ihm richtete mich auf, nahm sein Gesicht in meine Hände und sah ihm noch einmal in die Augen und fragte: „Lässt du mich noch einmal das Paradies schmecken?“
 

„Wenn du mich lieb bittest?!“, grinste er mich frech an.
 

Ich legte den Kopf leicht schief, machte große Augen und schob die Unterlippe vor. „Biiiiittee?“
 

„Ist das hier okay? Und wird es weh tun?“, sprach er und streckt mir seinen Unterarm hin.
 

Ich ergriff seinen Arm, strich ihm zärtlich über die Haut und meinte: „Das ist perfekt. Eigentlich solltest du nur einen sehr kurzen Pieks merken, aber ich versuche mal etwas, wenn das okay ist? Wenn es klappt, spürst du nicht mal den.“
 

Ich leckte ausgiebig über die Innenseite seines Armes, etwas oberhalb des Handgelenks, dort wo man die Ader noch gut sehen konnte. Vorsichtig entblößte ich meine Zähne und mit einem kurzen schnellen Ruck durchstieß ich seine Haut und alle darunterliegenden Schichten, um an den himmlischen Lebenssaft zu kommen. Ich trank einige Schlucke und versuchte jeden Tropfen einzeln meine Kehle hinablaufen zu lassen. Dieses Gefühl war erneut unglaublich. Es war ungleich intensiver, da ich diesmal nicht von Gier gepackt, sondern bei klarem Verstand war. Ich nahm die Nuancen des Blutes meines Prinzen in allen Einzelheiten wahr und vor allem spürte ich ein mir gänzlich unbekanntes Gefühl. Es war, als würde ich eine Essenz von Siakoh aufnehmen. Ich spürte Schmerz, Leid, Leidenschaft und so unglaublich viel Wärme und Geborgenheit. Bald war ich gesättigt und drückte mit der Hand die Einstichstellen zusammen. Wie gerne besäße ich nun heilende Kräfte, um ihn vor weiterem Blutverlust zu schützen.
 

Verzweifelt blickte ich in meines Prinzen Augen, welche mich nur liebevoll musterten, als er plötzlich irritiert dreinblickte und seine Hand an meinen Mundwinkel schob. Er streifte meine Haut und hielt mir einen Finger vors Gesicht.
 

„Ist es immer so, dass danach so grünliche Flüssigkeit aus deinem Mund läuft? Das habe ich letztes Mal gar nicht bemerkt.“
 

Verwirrt ließ ich seinen Arm los und uns beiden stockte der Atem. Die Einstichstellen waren bereits verschlossen und fast verschwunden, nur zwei kleine, rote Pünktchen zeugten noch von meinem Eindringen.
 

Was hatte das nun schon wieder zu bedeuten?



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