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Devil in Heaven

von

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Prolog

Eine Party in einem Haus, welches ursprünglich dafür vorgesehen war ein Zuhause für zehn Personen zu sein. Nun wohnte dort eine einzelne Person und hatte sich die Räume ganz nach seinem Belieben eingerichtet. Die Zimmer, die früher bewohnt gewesen waren, waren in eine Sauna, einen Fitnessraum, eine Lounge und einen Playroom umgebaut worden. Ungeachtet dessen, dass dort vielleicht Leute leben könnten, die aktuell auf den Straßen herumstreiften und auf dem kalten Boden schlafen mussten wurden in dem großen Wohnraum nun Drinks ausgeschenkt und im Hintergrund lief stimmungsvolle Musik. Die Personen, die zu Besuch waren, nahmen nicht einmal ein Viertel der Raumgröße ein. Sie hatten sich in kleineren Gruppen zusammengestellt und redeten über die verschiedensten Themen. Oberflächliche Themen. Konversationen, die man mit Geschäftspartnern führte, denen man noch nicht ganz vertraute. Das Stimmungsbild wirkte im Allgemeinen eher angespannt. Konnte man es überhaupt noch eine Party nennen? Schließlich schien keiner wirklich hier sein zu wollen.
 

Da trat ein schwarz gekleideter Mann in den Raum und die Gespräche verstummten innerhalb von Sekunden. Der Besitzer dieses großen Anwesens war dem Event beigetreten. Wohl das, worauf alle hier gewartet hatten. Ihm folgten zwei gut gebaute Männer, die unmittelbar erschreckend auf alle Anwesenden wirkten. Gegen die beiden wirkte der Hausbesitzer gerade zu zierlich, obwohl auch dieser um die 1,80 war und offensichtlich die nötige Muskelmasse hatte, um es mit den anderen Anwesenden aufzunehmen.
 

"Willkommen, alle miteinander. Schön, dass ihr es einrichten konntet!" durchbricht der Mann die Stille und alle versuchen ihr bestes Lächeln aufzusetzen, weil sie auch so froh waren, hier zu sein. "Ich hoffe ihr wisst, warum wir heute alle hier sind." fuhr er fast ohne Unterbrechung fort. Er tritt weiter vor und befand sich nun in der Mitte des Raumes, um ihn hatten sich die kleinen Gruppen zu einem einheitlichen Kreis geformt. "Es ist jetzt mittlerweile ein Jahr her seit wir im Himmel eingezogen sind." seine Lippen formten ein Lächeln, doch es erreicht nicht seine Augen. "Und wir leben seitdem besser als je zuvor." er rückt seine Krawatte. "Also lasst uns diese Gelegenheit nutzen, um unsere Erfolge gemeinsam zu feiern. Bringt mir bitte jemand einen Drink." Es dauerte eine Weile bis einer der Bediensteten merkte, dass dies eine Anweisung gewesen war. Als dieser den Fehler bemerkte schritt er hastig nach vorne und reichte dem Mann ein Glas Champagner so wie alle anderen auch eines in der Hand hielten. Ein kalter Blick traf ihn als er kurz nach oben blickte und schnell huschte er wieder zurück an seinen zugeteilten Platz.
 

Der Mann ignorierte die kleine Pause und hielt stattdessen einfach sein Glas hoch. "Stoßen wir gemeinsam an. Auf dass das nächste Jahr noch besser wird!" Die Menschen um ihm herum taten ihm gleich und hoben ihre Gläser. Ein paar trauten sich sogar verbal zuzustimmen. "Auf ein besseres weiteres Jahr." Unbemerkt schob sich ein Grinsen über den Mund des Hausbesitzers, während er das Glas zum Trinken ansetzte. All diese Leute hier waren einfach nur erbärmlich. Alle versuchten sie ihm zu schmeicheln und nicht zu zeigen wie klar sie doch Angst vor ihm hatten. Dabei hatte er ihre Angst bereits gerochen bevor er den Raum betreten hatte. Sie waren ja auch berechtigt ihn zu fürchten. Einige von ihnen hatte er bereits ein paar Mal getötet. Oder wie auch immer es hieß, wenn man jemanden Unsterblichen so nah an den Tod brachte, wie es nun einmal ging. Auch heute hatte er vor ein paar der Anwesenden für ihre Inkompetenz vor der versammelten Mannschaft ein wenig Blut spuken zu lassen. Das wussten alle, denn er berief sie sicherlich nicht nur ein, um das einjährige Jubiläum des Himmeleinzugs zu feiern. Alle wussten, dass er einen Dreck auf den Einzug gab. Schließlich war er nicht unter den großen sieben gewesen. Darum hoffte er nun auch umso mehr darauf der erste zu sein, der die Devils Core findet. Leider entpuppte sich sein Personal immer wieder als unfähig und langsam. Umso mehr Grund, sie voreinander zu bestrafen, wenn sie ihre Aufgaben nicht erfüllten, wie sie sollten.
 

Er setzte sein Glas wieder von seinem Mund ab und schaute in die Runde. Wie er die Furcht in den Augen anderer Menschen doch liebte. Sein Blick ging einmal rund, aber blieb an einem der Männer hängen. Seine Augen waren anders. Er blickte ihn direkt an, ohne Filter, komplett ungerührt vom Blick seines Gegenübers. Stattdessen strahlten sie fast sogar etwas wie Entschlossenheit aus. Der Gastgeber schaute den Mann genauer an und erinnerte sich nicht, ihn jemals zuvor gesehen zu haben. Er warf einen Blick zu seinen zwei Bodyguards und deutete auf den ungebetenen Gast. Die beiden verstehen ihn ohne Worte und gehen bedrohlich auf den Mann zu. Doch dieser hatte scheinbar nicht vor, sich von den beiden aus der Ruhe bringen zu lassen. Gerade zu leichtfüßig wich er ihren doch recht groben Angriffen aus und auf einmal befanden die beiden schwergewichtigen Männer sich auf dem Boden. In ihren Rücken zwei tief klaffende Stichwunden, aus denen eine rote dicke Flüssigkeit austrat.
 

Alle schauten geschockt zu dem Mann, der das blutige Messer in seiner rechten Hand hielt. "Ich wurde wohl entdeckt", merkt der Mann komplett ungerührt an, "Entschuldigt bitte mein unerlaubtes Eintreten, Herr Marrow" Angesprochener schleuderte augenblicklich sein Glas zur Seite, denn er brauchte seine Hand, um zu seiner Waffe greifen zu können. Doch seine Mühe war vergebens, denn er erreichte die Pistole an seinem Gürtel nicht schnell genug. Mit kleinen aber flinken Schritten hatte sich der Unbekannte ihm genähert und kaum, dass er überhaupt die Möglichkeit hatte sich eine Alternative Abwehr zu überlegen, hatte man ihm die Kehle aufgeschnitten. Erst zerschellte laut das Glas auf dem Marmorboden. Kurz darauf kam dumpf Herr Marrows Körper auf dem großen grün-goldenen Teppich im Raum auf, der nun langsam zusätzlich rot wurde. "Das war einfacher als gedacht" sprach der Mann mit dem Messer zu sich selbst und schaute sich dann kurz um. Allen Anwesenden konnte man die Panik aus den Gesichtern ablesen. Kurz waren alle in eine kleine Starre verfallen und keiner traute sich, sich zu rühren, aber, als der erste sein Glas fallen ließ und wie ein erschrockenes Reh die Flucht ergriff, kam Leben in die meisten zurück. Viele rannten davon, einige rannten ins Haus hinein, ein paar sackten an Ort und Stelle zusammen. Wahrscheinlich aus Schock. Ganz sicher nicht, weil sie sich in irgendeiner Weise um den Mann mit der aufgeschlitzten Kehle sorgten. Doch das interessiert den Unbekannten alles nicht. Schließlich hatte er schon das, weswegen er hier war. Oder besser gesagt er hatte es nicht. Die Person, die er suchte, war auch heute nicht unter den Anwesenden gewesen. Eine weitere Party, die sich als pure Zeitverschwendung entpuppt hatte.
 

Etwas enttäuscht blickt er auf sein Messer. Wenn er es nicht hier wusch, dann wäre das Blut bis nach Hause angetrocknet. Sicherlich hatte der gute Herr Marrow nichts dagegen, wenn er kurz das Bad benutzte, denn sein schönes Hemd wollte er deswegen nun nicht verdrecken. Er blickte sich um. Offensichtlich gab es nirgendwo ein Schild auf dem "Zu den Toiletten" stand. Daher lief er einfach mal durch die rechte Tür und schaute, ob er das Bad auf Anhieb finden konnte. Sein Blick streifte die übertriebene Einrichtung des Hauses und er nahm sich heraus die Türen zu öffnen, an denen er vorbeilief. Die erste ein Lagerraum, dann ein Raum voll mit Büchern. Die dritte Tür offenbarte zu seinem Glück tatsächlich ein größeres Bad und er nutzte das Waschbecken, um das Blut von seinem handlichen Messer abzuwaschen. Es war schon einige Zeit in seinem Besitzt und vielleicht hatte er sogar eine Art von Verbindung zu der Waffe aufgebaut. Schon witzig, dass er kaltes Stück Stahl, der menschlichen Wärme vorzog. Doch sein innerliches Schmunzeln zeigte sich nicht nach außen. Er trocknete die Schneide an einem der Handtücher ab und ließ das Schwert zurück in dessen Scheide fallen, die sich an seinem Gürtel befand.
 

Er war gerade dran das Haus zu verlassen und nie wieder zurückzukehren, da hörte er ein lautes Geräusch aus dem Nebenraum. Als wäre etwas Hartes zu Boden gefallen. War etwa noch jemand hier, von dem er nichts wusste? Vielleicht war ja doch die Person hier, nach der er suchte, auch wenn er sich keine große Hoffnung mehr machte. Die Leute hier schienen alle ziemlich kleine Sündiger gewesen zu sein, bei der schnellen Flucht. Dennoch wollte er einen Blick in den Raum werfen, bevor er verschwand. Nur zur Sicherheit. Doch die Tür stellte sich als abgeschlossen heraus. Hatte sich jemand eingeschlossen? Nichts wofür er nicht eine Lösung hatte. Ein wenig Anlauf, ein gezielter Tritt und das Schloss gab nach. Dahinter eröffnete sich ihm ein dunkler Raum. Das Licht aus dem Flur reichte nicht aus, um zu erkennen, ob sich jemand darin befand. "Ist da jemand?" Die Frage war bestimmt und er hatte nicht wirklich mit einer Antwort gerechnet. Er war bereits drauf und dran nach einem Lichtschalter zu suchen oder es einfach sein zu lassen. Doch er wurde überrascht.
 

"Ich..., wer ist da?" hauchte eine Stimme, sodass er sie gerade hören konnte. Der Besitzer der Stimme schien nicht besonders stark zu sein, denn er klang äußerst sanft, wenn auch etwas heiser. Dies war definitiv nicht seine gesuchte Person. Also hätte er eigentlich auch gehen können. Doch nun war er neugierig, wer hier alleine in einem dunklen Raum saß. Aus irgendeinem Grund entschied er sich sogar spontan dazu sich vorzustellen: "Niel, mein Name ist Niel. Kannst du mir sagen, wo der Lichtschalter ist? Ich sehe dich nicht."



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