Zum Inhalt der Seite

Zwischen Damals und Heute - ein anderes Leben

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Teil 1

Hallo ihr Lieben.

Dies ist meine erste Taekook FF.

Über konstruktive Kritik (und natürlich auch Lob) würde ich mich sehr freuen.

 

Achtung:

TRIGGERWARNUNG:

- Depression

- Panikattacken

- Tod und Verlust

 

_______________________________________________________________

 

„On my pillow

Can't get me tired

Sharing my fragile truth

That I still hope the door is open

'Cause the window

Opened one time with you and me

Now my forever's falling down

Wondering if you'd want me now

How could I know…“ - Sweet Night/V

 

 

 

 

Rückblick

 

BTS.

5 Jahre ist es her, dass sie ihre Band aufgelöst hatten - auflösen mussten, um ihren Wehrdienst anzutreten. Am Abend vor der Einteilung in ihre Gruppierungen, verbrachten sie zusammen, ein letztes Mal. Keiner von ihnen sprach ein Wort, aber dies war auch gar nicht nötig. Sie wussten was auf sie zukommen würde und das es sie verändern würde, dass es sie auseinander reißen würde. Stille. In Stille aßen sie zusammen, tauschten lächelnde Blicke aus und dann verschwand der erste in sein Zimmer, der zweite folgte schnell und am Ende saßen nur noch er und Jungkook zusammen am Tisch. Sie wollten sich nicht voneinander verabschieden, sie wollten nicht getrennte Wege gehen, aber sie wussten es würde so kommen. Langsam erhob er sich, in seinem Blick lag eine gewisse Leere. Dieser Abschied fiel ihm schwer, so schwer, Vorsichtig legte er seine Hand an die Wange des Jüngeren, streichelte diese sanft mit seinem langen Daumen. JK schloss die Augen, genoss die Berührung des Anderen. Dann ließ er seine Hand sinken und verschwand wortlos in seinem Zimmer.

Wie lange er wach lag, konnte er nicht sagen, aber als Mitten in der Nacht, seine Tür geöffnet wurde, musste er nicht hinsehen, um zu wissen wer es war. Die Matratze senkte sich, als die andere Person sich neben ihn legte, den Arm – wie immer, um seine Hüfte legte und ihn näher an sich zog. Er spürte die Lippen des Anderen in seinem Nacken, wie diese seine Haut hauchzart berührten und einen Kuss hauchten. Er legte seine Hand auf die des Anderen, umschloss seine Finger mit den seinen und hielt ihn fest. Sie brauchten keine Worte, sie wussten was sie füreinander empfanden und das ihre Gefühle echt waren.

Das war das letzte Mal, dass sie einander gesehen und gefühlt hatten.

 

Rückblick Ende

 

Mit 27 änderte sich von einem Tag auf den anderen sein gesamtes Leben. Heute war er 32 Jahre alt und heute Abend würde er seine ehemaligen Teammitglieder und IHN das erste Mal wiedersehen.

Er wohnte noch immer in seinem geräumigen 1,5 Zimmer Appartement im Herzen von Seoul. Er wusste, dass seine ehemaligen Bandkollegen sich alle ihre Träume von großen Häusern, mit Garten und viel Platz erfüllt hatten. Taehyung aber liebte die Anonymität, welche die großen Hochhäuser ausstrahlten. Er hatte ein großes Wohnzimmer, das sich seit seiner Zeit bei BTS nicht wirklich verändert hatte. Das kleinere Schlafzimmer war jedoch kaum wieder zu erkennen. Seit Monaten waren die dicken, schweren Vorhänge zugezogen und nicht ein mal gelüftet. Er liebte die Dunkelheit, nein das war falsch ausgedrückt, er brauchte die Dunkelheit und die Dunkelheit liebte ihn. Seit seinem letzten Einsatz im Wehrdienst hatte sich vieles verändert, er hatte sich verändert. Er wurde ein Jahr frühzeitiger aus dem Wehrdienst entlassen, mit einer großen Abfindung aufgrund langanhaltender, seelischer und psychischer Folgen, wie sein damaliger Militärarzt es ausdrückte. Ja, der letzte Einsatz hatte alles in ihm geändert und ihn zu einem menschlichen Wrack werden lassen. Es sollte eigentlich nur eine harmlose Erkundung werden, aber am Ende lief alles schief. Seine Kameraden starben, ein Hinterhalt der gegnerischen Späher wurde ihnen zum Verhängnis. Taehyung war einer der zwei Überlebenden, aber den Tod vor Augen, seine Teamkameraden sterben zu sehen, zerbrach etwas in ihm und die lange Narbe an seinem linken Oberarm, erinnerte ihn jeden Tag daran. Der Zweite, der überlebte, hielt es nicht aus und entschied sich kurze Zeit nach dem besagten Vorkommnis, sein Leben zu beenden. Diesen Weg einzuschlagen kam für Tae nicht in Frage, vielleicht war er zu feige, vielleicht war er zu stark und hing zu sehr an seinem Leben, auch wenn andere es als erbärmlich betiteln würden. Er kannte es seit einem Jahr nicht anders, für ihn war es zur Normalität geworden, nachts schreiend, zitternd und schweißgebadet aufzuwachen und nicht atmen zu können, weil er immer wieder den Tod sah, den seiner Kameraden und auch seinen eigenen. Panikattacken, wie die Ärzte es beschrieben. Sie gaben ihm Medikamente, welche die Angstzustände abschwächen sollten, aber es half nicht mehr. Also fand er sich damit ab, mit der Einsamkeit, die dieses Leben mit sich brachte.

Er schrieb zwei bis drei Songs im Jahr, welche bei Veröffentlichung immer im oberen Bereich der Charts standen, ja seine Fans – ARMY – waren ihm noch immer treu, auch wenn er die Öffentlichkeit so gut es ging mied. Ansonsten hielt er sich vermehrt im Hintergrund, schrieb Songs für andere Sänger oder koreanische Fernsehserien und konnte sich so seinen Lebensunterhalt sichern. An Geld mangelte es ihm nicht, er gab kaum etwas aus. Nur das nötigste, was er zum Leben brauchte.

Über die anderen Bandmitglieder hatte er sich über das Internet auf dem Laufenden gehalten. Nach ihrem Wehrdienst wurde Namjoon Leiter einer Marketing Firma, mit der Spezialisierung auf Sing and Songwriter und ihre Kampagnen. Er leistete wirklich gute Arbeit, das hatte Taehyung schon mehrfach beobachten können. Seokjin erfüllte sich seinen heimlichen Traum einer kleinen Bäckerrei. Er konnte aber auch schon immer gut kochen und backen. Yoongi wurde ein Produzent, wer hätte auch etwas anderes erwartet? Und er war gut, sehr gut, hatte viele erfolgreiche Künstler hervorgezaubert. Jimin, sein damals bester Freund, wurde einer der gefragtesten Backgrundtänzer und Hauptacts bei Tanztheaterveranstaltungen. Er wusste schon immer seinen Körper einzusetzen und richtig zu bewegen, das hatte Taehyung oft beneidet. J-Hope und Jungkook leiteten gemeinsam eine der gefragtesten und renommiertesten Danceakademien des Landes. Jeder wollte die Beiden als Tanzlehrer, die Nachfrage war riesengroß. Auch dem Singen, seiner zweiten großen Leidenschaft folgte JK weiterhin, veröffentlichte regelmäßig, mal mit, mal ohne Unterstützung von Anderen Songs und allesamt wurden große Hits. Das lag an seiner Stimme, seine Stimme war schon immer einzigartig und Balsam für die Seele. Taehyung hatte alle seine Lieder auf seiner Playlist und sie waren seine meistgehörten Songs.

 

Langsam seufzend hob er seinen Kopf, wusste nicht wie lange er in dieser Position verharrte und seine Gedanken über die Werbegänge der anderen hatte schweifen lassen. Ein Blick auf seine Uhr verriet, dass es Zeit wurde zu Duschen, um rechtzeitig zum Restaurant und dem Wiedersehessessen zu kommen. Seine Knochen knackten, als er sich erhob und in sein Badezimmer schlurfte. Eine heiße Dusche war jetzt genau das, was er brauchte, um in Bewegung zu kommen.

 

Die Luft draußen war klar und kalt. Es war Mitte September und bereits recht kühl, er hätte doch einen Schal mitnehmen sollen, aber nun war es zu spät. Mit schnellen Schritten setzte er seinen Weg fort, das Restaurant kam bereits in seine Sichtweite, als sich seine Schritte verlangsamten.

War er wirklich bereit dafür, die anderen wiederzusehen?

Würden sie erkennen, was aus ihm geworden war?

Würden sie ihn so akzeptieren?

Würde seine Maske ausreichen, für diesen einen Abend?

Vor dem Eingang des Hotel- und Restaurants blieb er stehen, sein Atem stieß kleine weiße Wolken aus. Er musste vorher noch eine Rauchen. Eine doofe Angewohnheit die er in Stresssituationen hatte und dies hier war definitiv eine. Langsam inhalierte er den Rauch in seine Lungen und stieß diesen wieder mit einem leisen Ton aus.

„Du weißt, das Rauchen schädlich ist?“, hörte er den anderen sagen. Diese Stimme, er würde sie unter allen und zu jederzeit wiederkennen. Jungkook. Er hob seinen Blick und traf die braunen Augen. Sie waren noch immer wunderschön und voller Leben. Er biss sich auf die Unterlippe und war wieder so schüchtern wie damals. „Es ist schön dich zu sehen, Tae.“, redete JK weiter. Er wollte etwas erwidern, aber er konnte nicht. Sein Mund war wie ausgetrocknet. Langsam, fast vorsichtig, ließ er seinen Blick über den Körper des Jüngeren wandern. Er war noch immer muskulös, trainiert und definiert. Als sich ihre Augen erneut trafen, nahm er einen letzten Zug seiner Zigarette, ehe er diese ausdrückte, noch einmal schluckte und zu einer Antwort ansetzte, aber der andere kam ihm zuvor. „Wir sollten reingehen, die Anderen warten bestimmt schon auf uns. Wir sind wieder einmal die Letzten - so wie früher“, mit einem leichten Lächeln, welches seine schönen geschwungenen Lippen umspielt, öffnete er die Tür und hielt sie Taehyhung auf. Nickend trat er Ältere ein. Wie sollte er diesen Abend nur überstehen, wenn Jungkook ihn so leicht aus der Fassung brachte?

Gemeinsam hängten sie ihre Jacken auf, ehe sie zu dem großen Tisch kamen, von welchem sie schon aus der Weite, das heitere Lachen von Hoseok und Seokjin vernahmen.

„Da seid ihr ja endlich. Wie immer zusammen und zu spät“, lachend nahm Namjoon die Jüngsten der Gruppe nacheinander in die Arme und auch die anderen folgten nach und nach, bis sie einander alle begrüßt hatten und sich wieder setzten. Taehyung saß am rechten Ende des Tisches, neben ihm saß Jiminie und ihm gegenüber Jungkook.

„Wir waren schonmal so frei und haben für euch mitbestellt“, sagte der blonde neben ihm und verfiel dabei in einen leichten Singsang. „Wir wollten nicht noch länger auf das Essen warten, nur weil ihr wieder mal zu spät kommt“. Ein leichter Vorwurf schwang in der Aussage mit, aber noch mehr war eine Frage zu hören. Warum seid ihr zusammen zu spät?

Taehyung lächelte leicht und nickte dankend mit dem Kopf, ehe er einen großen Schluck seines Rotweins trank. Sie erinnerten sich an seine Lieblingssorte, also machte er sich wenig Sorgen, um das Essen.

 

Nachdem die Vorspeise gegessen wurde und Tae sich bisher ziemlich gut bedeckt halten konnte, wurde nun das Gespräch auf ihn gelenkt. „Wie bitte?“, musste der Schwarzhaarige noch einmal nachfragen,während er sich eine seiner Haarsträhne aus den Augen schüttelte, da er wieder einmal in seinen Gedanken versunken war. „Was machst du so? Ich habe kaum etwas über dich herausfinden können. Es ist ziemlich ruhig um dich geworden, außer deine Songs, die du veröffentlichst. Die sind übrigens sehr gut!“, sagte der kleinere neben ihm, lächelnd.

„Sweet Night ist ein wundervoller Song“, fügte Jungkook sanft lächelnd hinzu. Kurz blickte Tae auf, sah JK direkt in die Augen und erkannte ein gewisses Funkeln in diesen. Was hatte es zu bedeuten, dass ihm ausgerechnet dieser Song einfiel? „D-Danke. Ich schreibe einige Songs für andere Sänger und für viele verschiedene Dramen im Fernsehen.“ „Oh, wow. Du schreibst für andere? Vielleicht willst du auch für mich und meine Talente einen schreiben?“, fragend blickte Suga Tae an und dieser nickte, dankbar dafür, dass das Gespräch von ihm weg gelenkt wurde. „Klar, schick mir einfach deine Anfrage“. „Du kannst echt aus jedem einen Star machen, du bist der geborene Produzent!“, nahm Jimnin das Gespräch weiter auf. „Und RM kann für jeden das Marketing machen“, alle am Tisch lachten gemeinsam auf. Es war ein schwereloses Lachen, ein ehrliches Lachen, nur Taehyung erreichte es nicht.

„Entschuldigt mich kurz“, murmelnd erhob V sich, legte seine Serviette auf seinen Platz und verschwand Richtung Restauranttoilette.

Nachdem er sich versichert hatte, das er alleine in dem Raum war, atmete er erst einmal tief durch. Dieser Abend verbrauchte viel seiner Kraft und dabei hatten sie gerade einmal die Vorspeise hinter sich gebracht. Seine Maske aufrechtzuerhalten war gar nicht so einfach wie er gedacht hatte, zu sehr war er an die Einsamkeit gewöhnt. Seufzend ließ er den Wasserhahn an, füllte sich etwas des kühlen Nass auf seine Hand und strich sich anschließend damit über sein Gesicht. Die Augen geschlossen, sich mit den Händen rechts und links von sich am Waschbecken abstützend, nutze er diesen Moment, um sich zu beruhigen. Er hörte nicht, wie die Tür geöffnet wurde, nahm kurz darauf eine weitere Präsenz war. Er brauchte die Augen nicht öffnen, um zu wissen, dass es Jungkook war. Zu oft hatte er seine Präsenz gespürt, kannte sie im Schlaf. Er spürte, wie der Jüngere unentschlossen kurz verharrte, ehe er sich ihm näherte. Tae spürte, wie sich zwei starke Arme um seine schmale Hüften legten und den warmen Atem in seinem Nacken, welcher ihm eine Gänsehaut verschaffte. „Du bist noch immer wunderschön“, hauchte JK in seinen Nacken, während auch er die Augen geschlossen hielt. Taehyung spürte ein Kribbeln an der Stelle an seinem Hals, an welcher für einen kurzen Moment die Lippen JK’s waren – und dann war dieser Moment auch schon wieder vorbei und er war alleine im Bad.

 

 

 

tbc



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück