Inkubation
âWas war das?â, fragte Torben in die Dunkelheit.
âDeine Lieblings-Kaffeemaschineâ, murrte KĂ€the. âUnd der KĂŒhlschrank. Und ⊠ach, egal. Hat es funktioniert?â
Der Flur war finster. Die TeekĂŒche war nicht mehr als eine umgebaute, dunkle Abstellkammer und das einzige Licht kam von dem kleinen Fenster am langen Ende des Flures. Es reichte, um ihren Schemen Kontur zu geben, aber das warâs.
âKeine Ahnungâ, sagte Bela wahrheitsgetreu. Sterne tanzten vor seinen Augen. Die Haut seiner Fingerspitzen kribbelte, als wolle sie sich abpellen. UnglĂŒcklich schĂŒttelte er seine HĂ€nde, um wieder GefĂŒhl in seine Finger zu bringen. Es half nicht.
Noch etwas, das er nicht aus seiner Zeit im AuĂendienst vermisste.
Kollegen, die sich weder dafĂŒr interessierten, wie man einen Komponentenkoffer ordentlich packte, noch wie man zumindest grundlegende Richtlinien einhĂ€lt. Wer auch immer diese verdammte Salzpackung in den Koffer getan hatte, gehörte gefeuert. Was auch immer in dem TĂŒtchen genau gewesen war â damit zaubern sollte man definitiv nicht. Vermutlich sollte man es nicht einmal essen.
Irgendwo hinter ihm raschelte es, dann tauchte ein Handy den Flur in gespenstisches Licht. Die Eiermasse vor ihm leuchtete im Schein des Smartphones, aber sie bewegte sich nicht.
Er atmete durch.
âDas waren nur die Sicherungen fĂŒr diesen Flur, oder?â Zeynep trat an ihm vorbei und leuchtete vorsichtig in die TeekĂŒche. Wie ein See lag die Eiermasse da, vollkommen reglos. Keine Bewegung, kein Wabbeln, keine neugierig herumtastenden ScheinfĂŒĂchen. Nur jede Menge hartgekochtes Ei.
âDa nicht einmal das Notfalllicht geht ⊠ech.â Bela zog sich die Handschuhe von den Fingern. Seine Haut beschwerte sich mit einem Brennen. âIch hab mich vielleicht ein bisschen verschĂ€tzt.â
Jetzt, wo sie zumindest ein wenig Licht hatten, traten auch die anderen Beiden zu ihnen. Torben kam Bela dabei nah genug, um ihm ĂŒber die Schulter spĂ€hen zu können.
âHaben wir ⊠gerade ⊠einen ⊠Berg Eier ⊠defibrilliert?â, fragte er.Â
Bela konnte jedes Wort auf seinem Ohr spĂŒren. Seine Nackenhaare stellten sich unter den AtemzĂŒgen seines Kollegen auf. Er machte einen Schritt zur Seite, darum bemĂŒht, weder seine Kolleginnen anzurempeln noch in die Eiermasse zu treten. Geflissentlich tĂ€tschelte er Torben die Schulter. Seine Fingerspitzen prickelten bei jeder BerĂŒhrung.
âHerzlichen GlĂŒckwunschâ, sagte er. âOperation gelungen, Patient tot.â
Mit einem Schnaufen wand Torben sich aus der BerĂŒhrung. âDas ist nicht witzig.â
âNeinâ, gab Bela zu. Einen Moment lang musterte seine Hand. Vorsichtig bewegte er jeden einzelnen Finger und wurde mit mehr Prickeln belohnt. âAber was willst du machen, wennâs nicht zum Heulen reicht?â
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Plötzlich gesellte sich ein weiteres Licht zu dem von Zeyneps Handy. Erst war es nur ein sachter Lichtschein aus Richtung Aufgang, dann kam eine Gestalt dazu. Klein und stĂ€mmig und mit einer Handtasche ausgerĂŒstet, mit der man jemanden erschlagen konnte. Als sie das GrĂŒppchen bei der TeekĂŒche bemerkte, richtete die Gestalt ihre Taschenlampe auf sie.
âWas ist hier los?â, drang die Stimme ihrer Teamleiterin zu ihnen.
âHi Kerstinâ, begrĂŒĂte Bela sie, vornehmlich um Zeit zu schinden. In seinem Augenwinkel warf er KĂ€the einen hilfesuchenden Blick zu. Wie erklĂ€rte man seiner Vorgesetzten bitteschön, dass man einen Berg Eier in die Luft gejagt hatte â und möglicherweise die Stromversorgung des ganzen GebĂ€udes gleich mit?
KĂ€the guckte unglĂŒcklich zurĂŒck. Sie seufzte schwer. âMach Facebook auf.â
âFaceââ, Kerstin senkte ihre Taschenlampe kurz, aber nur, um ihnen dann mitten in die Gesichter zu leuchten. âWarum das?â
Bela kniff die Augen zusammen. âWeil du kein Twitter hast.â
Er konnte weder die EntrĂŒstung in ihrer Miene sehen, noch die in dem Blick, mit dem Kerstin ihn gerade ganz sicher anstarrte. In gewisser Weise machte ihm das die Sache leichter. In allen anderen Situationen hĂ€tte ihn das nur dazu gebracht, sie möglichst unpassend zu kommentieren. Doch im aktuellen Fall galt: Was er nicht sah, war auch nicht da. War vermutlich im Sinne aller Beteiligten. Vor allem, weil Kerstin die KĂŒche noch nicht gesehen hatte.
SchlieĂlich senkte sie die Taschenlampe und erlaubte es Bela, wieder mehr zu sehen als grelles Licht. Einen Augenblick lang sah er seine Vorgesetzte in ihrer Handtasche des Grauens kramen, dann bekam sie â dem unterdrĂŒckten Fluchen nach zu urteilen ganz unten â ihr Smartphone zu fassen. SchlieĂlich tauchte der Bildschirm sie in kaltes Licht. Die harten Schatten, die so entstanden, zogen zunehmend tiefere Furchen durch ihr kĂ€siges Gesicht.
Einen Moment lang war der Flur erfĂŒllt von grimmigem Scrollen und nur halb unterdrĂŒckten âUh?âs und âEh?âs. Diese gipfelten schlieĂlich in einem entsetzten Blick und einem âWas zum Geier?â
âEier, Kerstin. Nicht Geier. Eierâ, sagte Bela mit Grabesstimme. âUnd jetzt guck da rein.â
Kerstin schaute ihn an, als habe er ihr vorgeschlagen, ihre Hand in den Rachen eines Tigers zu stecken. Er konnte sehen, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete. Sie war clever genug, um zu wissen, dass sie das, was in der TeekĂŒche auf sie wartete, nicht sehen wollte. Gleichzeitig war sie Vorgesetzte genug, um zu wissen, dass sie keine andere Wahl hatte. UnglĂŒcklich strich sie sich die braunen Locken aus dem Gesicht und trat zu ihnen.
Ihre Augenbrauen wanderten erst hoch und zogen sich dann zusammen. Sie öffnete den Mund. SchlieĂlich fasste sie sich mit der Hand vor den Kopf.
âIhr wollt mich doch verarschen.â
Bela konnte â und wollte â nicht widersprechen. UnglĂŒcklich musterte er wieder seine Hand. Langsam kehrte das GefĂŒhl in seine Finger zurĂŒck. Leider war es ein sehr unangenehmes GefĂŒhl - eines, das von erforderlichen DehnĂŒbungen kĂŒndete. Und von fiesem Muskelkater.
Torben derweil war nicht so clever, den Mund zu halten. âIch wollte nur FrĂŒhstĂŒckâ, nuschelte er kleinlaut.
Kerstin warf ihm einen finsteren Blick zu. âFrĂŒhstĂŒck?â
Einen Moment lang ĂŒberlegte er, ob er sich wirklich in die Diskussion werfen wollte. Torbens Anblick â sein Kollege war Mitte zwanzig und gut einen Kopf gröĂer als alle anderen im Raum, aber vor Kerstin schrumpfte er in sich zusammen wie ein SchĂŒler ohne Hausaufgaben â gab schlieĂlich den Ausschlag. Der und die Erkenntnis, dass seine Finger sich auch dann nicht schneller einbekamen, wenn er sie finster anstarrte.
âIch tippe auf exponentielles Wachstumâ, warf er ein. âSobald die Schale des Ursprungs-Eis beschĂ€digt wird, dehnt sich das EiweiĂ aus. Und ⊠produziert Babies.â
âBabiesâ, echote Kerstin, doch sie fragte nicht nach. Ihr Blick klebte an einem halb fertigen Ei, das unter seinem Zauber erstarrt war, bevor es sich komplett von der Eiermasse abspalten konnte. Stöhnend rieb sie sich die SchlĂ€fen. Gut so. Geteiltes Leid war bekanntlich halbes Leid.Â
KopfschĂŒttelnd wandte sie sich von den Eiern ab und warf erst seinen Kolleginnen, dann dem Defibrillator und schlieĂlich Bela skeptische Blicke zu. âDu hast es gestoppt?â
Bela nickte. âUnd dabei die Stromversorgung frittiert, fĂŒrchte ich. Als Torben uns dazugeholt hat, hatte das Zeug seine Griffel schon in den Steckdosen.â
Einen Augenblick lang nickte seine Vorgesetzte bedĂ€chtig â nur um mitten in der Bewegung innezuhalten. Skeptisch blickte sie von ihm zu Torben und wieder zurĂŒck. âWarum eigentlich dich?â
Torben knickte, wenn möglich, noch ein wenig mehr ein. âIch habâ sonst niemanden erreicht.â
Wieder zogen sich Kerstins Augenbrauen wie buschige Gewitterwolken zusammen. Diesmal war es Zeynep, die dazwischen grÀtschte.
âDas ist die andere Hiobsbotschaftâ, sagte sie nĂŒchtern. âDie Facility-Futzis sind noch nicht im Dienst und die Dispo-Futzis sitzen in Halle und können nichts machen. Die AuĂendienst-Teams haben so viele AuftrĂ€ge, dass die Wartezeit zuletzt bei fast zwei Stunden lag.â
âGibt es auch irgendwelche guten Nachrichten?â Kerstin klang, als donnere es hinter ihren SchlĂ€fen ordentlich.
âKommt drauf an. Wie definierst du: Der Lange spielt sich heute mal an ganz anderen Eiern?âÂ
Zur Antwort starrte Kerstin sie an, als ĂŒberlege sie, einfach wieder umzudrehen. War vermutlich keine weise Idee â die SicherheitstĂŒr öffnete normalerweise elektronisch â aber sie entschied sich ohnehin anders und seufzte nur schwer. Sehr schwer. Gefolgt von einem: âIch bin noch nicht mal im Dienst.â
Bela, den die Eier schon seit seinem Dienstbeginn um sechs verfolgten, zuckte mit den Achseln. âSieh es so: Immerhin wollen dich keine Eier fressen.â
âNur den Rest der Stadtâ, warf KĂ€the hilfsbereit ein und erntete dafĂŒr ein Stöhnen von den ĂŒbrigen Anwesenden.
âEs gibt auch gute Nachrichten. Also ernsthafte, abgesehen von der Sache mit Herrn Langeâ, sagte Zeynep in die Stille. âDie Dispo wollte ein paar Kollegen aus Halle mit auf unsere Leitung schalten. Wir sind nĂ€mlich die Einzigen, die Eier melden. Scheint, als wĂ€ren die Dinger wirklich aus dem Real. Also unserem. Jule und Aileen haben ihre Anrufer gefragt und die Posts, die wir gesehen haben, berichten Ă€hnliches.â
âIst es zu spĂ€t fĂŒr âne RĂŒckrufaktion?â, fragte Torben in die Gruppe.
Bela zuckte mit den Achseln. Eigentlich war es tatsĂ€chlich ein gutes Zeichen, wenn es nur den Rest der Stadt betraf und der Rest von Deutschland nicht von rachsĂŒchtigen Eiern heimgesucht wurde. Uneigentlich waren sie nicht der Rest von Deutschlandâ
Er stockte.Â
WĂ€hrend seine Kollegen diskutierten, wen man fĂŒr eine RĂŒckrufaktion aus dem Bett holen musste â Real? Die Pressestelle? Den Amtsleiter? â marschierte Bela kurzentschlossen zurĂŒck zum Komponentenkoffer. Dort angekommen fischte er seinen Gehstock vom Boden, den er daneben liegen gelassen hatte, um die HĂ€nde fĂŒr den Zauber freizuhaben. Mit dem Stock bewaffnet kehrte er zur TeekĂŒche zurĂŒck. Misstrauisch beĂ€ugte er die Eiermasse, die den Raum nach wie vor bis hoch zu seinen Oberschenkeln ausfĂŒllte. Hartgekocht und ungenieĂbar, aber zumindest bewegungslos. Er gab dem Zeug einen StoĂ mit dem Stock. Die Masse wabbelte unter der BerĂŒhrung, gehorchte dabei aber zumindest den Gesetzen der Physik.
Sein Zauber hatte gewirkt. Das Ergebnis fiel zwar nicht ganz aus wie geplant, war aber eindeutig. AuĂerdem beschrĂ€nkten die Eier sich auf das Stadtgebiet. Und sie kamen alle aus dem gleichen Laden. Aber das hieĂâ
âIch glaube, es ist ein Ritualâ, sagte er und unterbrach damit KĂ€thes ErklĂ€rung, dass es sehr wohl Kerstins Aufgabe als ranghöchste Vorgesetzte am Standort war, den Amtsleiter aus seinem Osterurlaub zu holen.
âEin Ritual?â, echote Kerstin. Ihre Miene hellte sich auf, als sie realisierte, dass das die Chance war, das Thema zu wechseln. Nach kurzem Ăberlegen fĂŒgte sie hinzu: âDa mag was dran sein. Die Betroffenen hĂ€tten sicher einen Magier bemerkt, wĂŒrde er in ihrer KĂŒche stehen und ihre Eier verhexen. Ihr hĂ€ttet einen Magier sicher bemerkt.â
Bela nickte zustimmend. âBingo. Und die Eier sind zwar gekocht, aber trotzdem organische Materie. Ich bezweifle, dass sich ein Komponentenzauber bis heute gehalten hĂ€tte, selbst wenn man ihn direkt vor dem Verkauf gewirkt hat.â
âAber wenn es ein Ritual ist, wo sitzt der Magier?â
âIrgendwo in der Lieferkette.â Bela gab der Eiermasse einen weiteren Hieb mit seinem Gehstock. Dieses Mal brach das EiweiĂ unter seinem Schlag auf, ganz so, wie er es von einem normalen Ei erwartet hĂ€tte. âWĂ€re es der Bauernhof, das Epizentrum der NotfĂ€lle lĂ€ge auĂerhalb der Stadt.â
âAlso ist es der Real.â Kerstin rieb sich mit Daumen und Zeigefinger ĂŒber die geschlossenen Augenlider. Bela hĂ€tte ihr einen Anti-Kopfschmerz-Zauber angeboten, aber auch der benötigte Salz. â Entweder der Laden selbst oder sein Lager. Wenn wir das Ritual unterbrechen, wĂ€re der Spuk vorbei. Wir brauchen nur jemanden, den wir dorthin schicken können.â
Bela nickte dumpf. Alles, was dann noch bliebe, wÀren AufrÀumarbeiten. Aber die Wartezeit auf ein Einsatzteam betrug beinahe zwei Stunden. Und es war die Feiertagsschicht, nicht das Sondereinsatzkommando.
Er seufzte. âHat die Dispo irgendwas darĂŒber gesagt, ob sie mehr Teams aktivieren können?â
Zur Antwort verschrĂ€nkte Zeynep die Arme vor der Brust. Ihr Handy beleuchtete damit nur noch ihren Arm.Â
âEs ist Osternâ, sie schnaubte. âDeren Antwort, nicht meine.â
âHeiĂt, sie versuchen es, aber die eine HĂ€lfte ist mit den Kindern Eiertrudeln und die andere liegt noch vom Osterfeuer flach?â
Zeynep zuckte mit den Achseln. âGeh ich von aus. So genau hat mich das bislang nie interessiert.â
âFair.â
Zwischen ihnen rieb sich Kerstin die SchlĂ€fen. âWir wissen also, was wir machen mĂŒssen, haben aber niemanden, der es machen kann. Schöne ScheiĂe.â
Zeynep nickte. Es war eine knappe Geste, bei der sie die Mundwinkel verzog. Sie musste nichts weiter sagen. Bela stimmte ihr ebenso schweigend zu.
âAlso eigentlichâŠâ
Alle Blicke richteten sich auf KĂ€the. KĂ€thes Blick richtete sich auf Bela. Einen Moment lang starrten sie einander an. Entschlossenheit funkelte in ihren Augen. Bela zog die Augenbrauen zusammen. Sie neigte den Kopf, nur ganz leicht, aber eindringlich. Er sog die Luft ein. KĂ€the reckte ihr Kinn vor.
âNeinâ, sagte er schlicht.
Doch, sagten ihre Augen.
Er wandte den Blick ab.
âDu bist ein ausgebildeter Magier.â
âIch bin im Innendienst.â
âSeit neun Monaten.â In seinem Augenwinkel sah er, wie KĂ€the mit dem Daumen in Richtung TeekĂŒche deutete. âVerlernt hast duâs seitdem nicht.â
âIch bin trotzdem im Innendienst.â
âUnd im Fall einer Apokalypse kannst du im AuĂendienst eingesetzt werden. Steht so in deinem Arbeitsvertrag. Anlage E.â
Bela knirschte mit den ZĂ€hnen. Die Klausel kannte er. Er mochte sie nicht sonderlich.
âIch weiĂ nicht, ob er dafĂŒr mobil genug istâ, warf Kerstin dazwischen.
Bela wandte den Blick von Allem, was nicht KĂ€the war, ab und seiner Vorgesetzten zu. Ihren Augen hatte sie auf seinen Gehstock gerichtet. Und auf sein Knie.
Er folgte dem Blick. Einen Moment lang starrte er selbst auf den graublauen Stoff seiner Jeans. Sie meinte es gut. Bela wusste das. Trotzdem biss er die ZĂ€hne aufeinander. Das war sein Argument, verdammt. Nicht das von irgendwem sonst. Und nicht mit dem Blick.
âIch war schon unter ganz anderen Bedingungen im Einsatz.â
Die Worte glitten ihm ĂŒber die Lippen, bevor er ĂŒberhaupt wusste, dass er dazu irgendetwas sagen wollte. Sie waren auch wahr â im Nachhinein war eine Achtstundenschicht mit Binder âne verdammt dumme Idee gewesen â aber etwas anderes waren sie nicht: Hilfreich.
Neben ihm verlagerte KĂ€the ihr Gewicht auf das andere Bein, sodass er sie im Augenwinkel besser sehen konnte. Sie stemmte die HĂ€nde in die HĂŒfte. Er kannte die Pose.
âWarst duâ, stimmte sie zu, ein flĂŒchtiges Zucken im Mundwinkel. NatĂŒrlich. War ja klar, dass sie sich auch noch an die Abende erinnerte, an denen er sich bei ihr ausgejammert hatte. Sie war eine ausgezeichnete Zuhörerin und normalerweise schĂ€tzte er sie dafĂŒr. âUnd ich bin mobil fĂŒr drei. Mindestensâ
âKĂ€the, nein.â
Ihr Grinsen wurde breiter und sprach eine eindeutige Sprache: KĂ€the, doch.
âKĂ€the Wegnerâ â das war Kerstin, die nur langsam begriff, dass ihr das GesprĂ€ch entglitt â âDein Kollege mag dafĂŒr ausgebildet sein. Du nicht.â
KĂ€the zuckte nur mit den Schultern und knackte mit den Fingerknöcheln. âIch habe schon ganz andere Eierköpfe verprĂŒgelt.â
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