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You are my Universe

von

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"Mensch Hosoek, was ist denn schon wieder los mit dir? Du bist seit Tagen total unkonzentriert."
 

Deine Stimme klingt angespannt und als ich lediglich mit den Schultern zucke, entweicht ein Knurren deinen Lippen.

Langsam kommst du auf mich zu und siehst mich an. Unter deinem Blick bekomme ich direkt wieder Gänsehaut.

So, wie es schon seit Wochen der Fall ist.

Und genau das ist der Grund für meine Unkonzentriertheit. Die Tatsache, dass du mich plötzlich so nervös machst.

Die Tatsache, dass ich nicht nur nachts, sondern inzwischen auch tagsüber von dir träume.

Einfach die Tatsache, dass ich mich in dich verliebt habe.

Nach all den Jahren, in denen wir uns kennen, habe ich mich tatsächlich in dich - Kim Namjoon - verliebt.

"Wir machen uns Sorgen um dich, Hobi." Deine Stimme holt mich wieder in die Realität zurück und muss kurz blinzeln, um wieder Herr über meine Gedanken und Gefühle zu werden.

"Das müsst ihr nicht", wiegele ich mit einem Lächeln ab. "Ich schlaf in letzter Zeit nicht sonderlich gut, aber das gibt sich bestimmt bald wieder. Ich war auch schon beim Arzt deswegen."

Von mir selbst überrascht, wie leicht mir diese paar Worte über die Lippen kommen, schlüpfe ich an die vorbei.

"Lasst uns lieber noch ein bisschen weiter machen", füge ich schnell hinzu und ignoriere dein Seufzen in meinem Rücken.

Ebenso wie die Blicke der anderen.

"Okay." Du klingst resigniert und für einen winzigen Moment macht sich mein schlechtes Gewissen bemerkbar.

Den Rest des Trainings reiße ich mich zusammen und habe auch nur noch einen kleinen Patzer.

Als einer der ersten verlasse ich unser gemeinsames Studio, nachdem ich mich verabschiedet habe.

Ich eile den Gang entlang und bin fast draußen, als mich Yoongis Stimme zurück hält.

"Hops, warte."

Ich wende mich in seine Richtung und sehe ihn fragend an. "Was denn?"

"Hast du Lust noch etwas zu unternehmen? Das haben wir schon länger nicht gemacht."

Automatisch schüttele ich den Kopf. "Geht nicht, hab schon was vor."

Kurz bilde ich mir ein, Enttäuschung in seinen Augen aufflackern zu sehen, sodass ich schließlich einknicke.

" .. aber, das kann ich auch morgen noch erledigen. Hast du Hunger?"

Sofort erhellen sich seine Gesichtszüge wieder und er tritt auf mich zu.

"Bärenhunger. Könnte ein halbes Schaf verdrücken."

"Nur ein halbes?", necke ich ihn, woraufhin er kichert.

Selbst von ihm, als meinem besten Freund, habe ich mich in der letzten Zeit zurückgezogen. Einfach weil ich nicht wusste, wie ich ihm meine Gefühle für dich erklären soll. Und ich weiß es auch jetzt noch nicht. Der Gedanke, sogar er könnte mich dafür verurteilen, nagt an mir, auch wenn ich eigentlich weiss, dass es keinen Grund dazu gibt. Er ist immerhin mein bester Freund und liebt mich auf seine Art. So wie ich bin. Oder?

"Kochen? Oder was bestellen? Bei mir?" Erneut sehe ich in fragend von der Seite aus an. Zuerst runzelt sich seine Stirn, bevor er zustimmt.

"Klingt gut. Dann können wir auch in Ruhe darüber reden, was wirklich mit dir los ist."

Bei seiner Antwort unterdrücke ich ein Seufzen, trete stattdessen aus dem Gebäude.

Ich weiß, dass er mir folgt, ohne dass ich ihn darum bitten muss.

In meiner Wohnung, die ich vom Studio aus gut zu Fuss erreichen kann, schlüpfe ich im Flur aus meiner Jacke und den Schuhen.

"Ich geh nur kurz duschen, fühl dich einfach wieder wie Zuhause. Weißt ja, wo die ganzen Bestellzettel sind."

Ein Grinsen legt sich auf meine Lippen, während er seine Stirn erneut in Falten legt.

Noch bevor er antworten kann, verschwinde ich erst im Schlafzimmer und anschließend im Bad, um duschen zu gehen. Nach nicht einmal fünfzehn Minuten trete ich wieder zu ihm und finde ihn auf dem Sofa vor.

"Warum tust du das?", empfängt er mich direkt, als ich wieder ins Wohnzimmer trete.

Verwirrt lasse ich das Handtuch sinken, mit dem ich mir die Haare trocken gerubbelt habe. "Was genau?"

"Du gehst nur noch Zuhause duschen. Du kommst als letztes und gehst als erstes. Du unternimmst nicht mehr mit uns, was außerhalb der Band ist. Du redest nicht mehr mit mir und lässt dich von Joon einfach anraunzen. Ohne Gegenwehr. Ich mach mir wirklich Sorgen um dich, Hops."

Seine Worte bringen mich erneut zum Seufzen und ich kralle mich mit einer Hand in das Handtuch in meiner Hand.

"Das musst du nicht. Es geht mir gut."

"Klar. Deswegen hast du Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und bis auch sonst ziemlich gereizt oder niedergeschlagen. Ich möchte dir doch nur helfen, Hops", erhebt er erneut seine Stimme, ohne mich anzusehen.

"Mir kann niemand helfen." Mühsam beherrscht presse ich die Worte über meine Lippen.

"Woher willst du das wissen, wenn du nicht darüber redest? Mit mir. Oder mit Joon."

"Er ist wirklich die letzte Person, mit der ich reden will."

Verwirrt schnellt sein Blick nun doch zu mir. "Warum?"

" .. das.. ach vergiss es. Hast du schon bestellt?"

Ich versuche das Thema zu wechseln, auch wenn das völlig misslingt.

"Sprich doch einfach mal aus, was du denkst. Wie früher." Seine Stimme klingt angespannt und doch auch irgendwie resigniert. Besorgt.

"Es ist aber nichts mehr wie früher."

Meine Hand krallt sich erneut in das Handtuch. Kann er nicht einfach verstehen, dass ich nicht reden will?

"Warum nicht? Was hat sich verändert, dass du nicht mehr mit mir redest? Oder mit Namjoon? Nichts mehr mit mir und den anderen unternehmen willst? Vertraust Du uns nicht mehr?"

"Wenn nicht euch, wem dann?", frage ich leise, auch um erneut auszuweichen.

"Scheinbar nicht. Ich verstehe es nicht, Hosoek. Was hat sich geändert, dass du so dicht machst und deine Gefühle vor uns komplett verschließt? Vor mir. Ich will es doch nur verstehen."

Seine Stimme bebt und ich bekomme nicht nur ein schlechtes Gewissen, sondern auch Anzeichen von Wut, die in mir aufsteigen?

"Was willst du hören, Yoongi? Dass mich in Namjoon verliebt habe?  Das ich nicht weiss, wie ich damit umgehen soll? Oder dass ich Angst habe, ihr könntet mich dafür verurteilen oder ausgrenzen? Es hat sich alles geändert und ich weiß nicht, wie lange ich den Gefühlen in mir noch standhalten kann. Ist es das, was du hören wolltest?  Bist du jetzt zufrieden?"

Seine Augen weiten sich bei meinen Worten und ich flüchte zurück ins Schlafzimmer. Achtlos werfe ich das Handtuch in eine der Ecke und mich auf mein Bett. Den Kopf in einem der Kissen vergraben, schluchze ich leise auf, habe das Gefühl, die Welt bricht über mir zusammen. Gemeinsam mit meiner Freundschaft zu Yoongi. Und vor allem zu dir.  

Zumal ich Yoongi bei meinem Ausbruch noch nicht mal die ganze Wahrheit gesagt habe.

Die ganze Wahrheit, die erst recht alles zerstören würde.



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