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Spiel mit dem Feuer

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

mal wieder hatte mich eine Idee nicht losgelassen und ich habe sie zu Papier gebracht.

Diese möchte ich nun mit euch teilen und hoffe, sie wird euch gefallen *smile*

Da ich etwas Neues probieren wollte, wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive stammen und zu 80 % von Marons Standpunkt aus gehen.
Doch keine Sorge... auch Chiaki darf sich mitteilen und seine Gedanken und Gefühle ausdrücken *kichert*

Nun aber genug von meiner Seite

ich wünsche euch viel Spaß mit dem ersten Kapitel *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen

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Mehr Schein als Sein

Mal wieder war es soweit. Das elegante Abendkleid hing auf einem Bügel an meiner Schranktür, die passenden Schuhe dazu standen davor und etliche Accessoires lagen verstreut auf meinem Bett. Diese waren bereits nach Sets vor sortiert, damit ich mich einfacher entscheiden konnte, welche ich tragen wollen würde. Vor dem Schminktisch saß ich und trug mir einen sanften goldbraunen Lidschatten auf. Das Make-Up wählte ich bewusst mit einer gewissen Eleganz und schlicht aus. Schließlich sollte mein Outfit damit unterstrichen werden und nicht überschattet. Da mein Kleid einen wunderschönen Bordeauxton hatte, wählte ich dieselbe Farbe für meine Lippen. Diesen trug ich auf, als mir ein Seufzen entkam. Es war leider einer dieser Tage, an dem ich meine Jobwahl absolut bereute.
 

Jedoch brachte es mir gar nichts darüber nach zu denken. Ich hatte einen Job und den würde ich bravourös erledigen, wie die Male zuvor. Somit verwarf ich die negativen Gedanken und richtete meinen Blick zur Uhr. Meine Augen weiteten sich, da ich nicht mehr viel Zeit hatte, um mich fertig zu machen. Nun hieß es sich wirklich zu sputen. In einer knappen Stunde müsste ich draußen sein, damit ich abgeholt werden konnte. Ich sah an mir hinab und erschrak augenblicklich. Noch immer trug ich meinen Bademantel. “Ach du Schreck”, entkam es meinen Lippen und eilig legte ich den Lippenstift in die Handtasche. Für den Fall der Fälle bräuchte ich diesen, damit ich meine Lippen jederzeit nach zu ziehen.
 

Mit Sicherheit würde ich im Laufe des Abends mehrmals meine Lippen nachfahren müssen. Zum Glück hatte ich diesmal freie Wahl, welche Frisur ich mir machen würde. Daher beschloss ich diese einfach zu halten. Meine Haarspitzen hatte ich mit dem Lockenstab bearbeitet, damit sie leicht gelockt waren. Die blonden Haarsträhnen legte ich nach und nach hoch und fixierte diese mit einigen Klammern, die man in dem Haar nicht mehr sehen würde. Geschickt hatte ich meine Frisur fertig gestellt und steckte noch eine wunderschöne Haarbrosche hinein, die perfekt zu dem Blond passte, aber auch zu dem Rotton meines Kleides. Dadurch war meine elegante Hochsteckfrisur fertig gestellt.
 

Kaum war dies erledigt, schon schlüpfte ich in die Schuhe, welche einen angenehmen Absatz hatten. Schließlich musste ich darin mindestens fünf Stunden auf der Gala aushalten. Das Schnurgeflecht wickelte ich geschickt um meine Waden und verschloss diese. Vermutlich würde man das unter dem langen Kleid nicht sehen, doch die Schuhe erhöhten meine Selbstsicherheit und diese brauchte ich, sobald ich den Raum voller Menschen betreten würde. Zumal ich eigentlich nicht wirklich dort hinein passte, aber das war egal. Ich musste meine Rolle spielen und das würde ich tun. Sogleich zog ich mein Kleid an und strich es noch einmal glatt, ehe ich meine Aufmerksamkeit auf all die Sachen auf dem Bett lenkte.
 

Unbedingt wollte ich den perfekten Schmuck zum Kleid wählen, weshalb ich sorgfältig bei meiner Wahl war. Die klassischen und doch eleganten Stücke waren genau das richtige, um das Outfit ab zu runden. Binnen weniger Momenten hatte ich den Schmuck angelegt und lächelte in den Spiegel. Das Kleid hatte einen leichten Ausschnitt, aber er zeigte nicht zu viel, weshalb die Halskette diesem zusätzlich schmeichelte. Daran war ein wundervoller Rubin gefasst. Es war sogar ein echter, denn diese Halskette hatte meiner Mutter gehört. Einer der wenigen Stücke, die ich behalten hatte und mich niemals davon trennen würde. Ohrringen waren zum Glück schnell gefunden, da auch sie einen roten Stein hatten. Mein Aussehen war abgerundet und perfekt, so wie es von mir gewohnt war und erwartet wurde. Zufrieden lächelte ich und griff nach meinem Handy, um dieses ebenfalls in die Handtasche zu packen.
 

Noch einmal blickte ich zur Uhr und atmete tief durch. Es war tatsächlich so weit. Nun musste ich meine Rolle einnehmen, weshalb ich meine Tasche nahm, meine Schlüssel und einen leichten Bolero passend zum Kleid anzog. Kaum verließ ich meine Wohnung und hörte das Klackern meiner Absetzte, schon bereitete ich mich auf den Abend und die Gala vor. In meinen Gedanken ging ich alle Details durch und musste sofort lächeln. Denn heute würde ich den Abend mit Mister Smith verbringen. Er zauberte mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen und gab mir das Gefühl für einige Momente wenigstens ich selbst sein zu können.
 

Ja... bei ihm musste ich mich noch nie verstellen und er stellte mich stets als seine Enkelin vor. Anfangs war ich überrascht gewesen, dass er dies getan hatte. Aber nach all den Jahren, in denen ich ihn bereits sehr gut kennen gelernt habe, war das nicht verwunderlich. Er war ein großartiger Mann, zwar knallhart, wenn es um das Geschäft ging, doch im Privatleben war er zuckersüß. Leise kicherte ich, als ich das Wohngebäude verließ und die zwei Blocks weiter zu einem größeren Parkplatz ging. Niemals ließ ich mich direkt zu Hause abholen, wobei Mister Smith der Einzige war, der mich in der Nähe meines Wohnorts abholen durfte. Ihm vertraute ich wie keinem anderen. Ich mochte ihn sehr und war immer wieder erfreut, wenn er meine Gesellschaft wollte.
 

Am Parkplatz angekommen, sah ich schon die schwarze Limousine stehen, die bereits auf mich wartete. Der Chauffeur hielt die hintere Tür auf und lächelte mich sanft an. “Mademoiselle Jeanne”, wurde ich begrüßt.
 

“Guten Abend, John... ich hoffe, du wartest nicht zu lange auf mich”, sprach ich lächelnd aus und er winkte nur ab.
 

“Das Warten auf eine bezaubernde junge Lady lohnt sich immer”, zwinkerte er mir zu und leise kicherte ich.
 

John wusste genau, was er sagen musste. Er war stets charmant und immer für einen Scherz zu haben. Jedoch konnte er auch ernst sein und das mochte ich an ihm sehr. Er war großartig und schützte seinen Chef so gut er konnte. Anfangs hatte er mich so komisch beäugt. Doch nachdem ich ihm versichert hatte, dass ich nur für die Gesellschaft zuständig war, war John beruhigter gewesen. Sein Verhalten verstand ich nur zu gut. Immerhin hatten Escortdamen einen äußerst schlechten Ruf. Klar schliefen die ein oder anderen mit ihren Auftraggebern, aber ich gehörte nicht dazu. Das war meine Bedingung damals, als ich den Vertrag unterschrieben hatte.
 

“Danke für das Kompliment, John”, lächelte ich ihn an und stieg in den Wagen. Im Inneren saß bereits Mister Smith, den ich mit jeweils einem Küsschen links und rechts auf die Wange begrüßte. “Hallo, Mister Smith”, sagte ich und er schmunzelte leicht, ehe er mich tadelnd ansah.
 

“Nenn mich doch Großvater oder Opa”, meinte er und gab mir eine kleine Umarmung.
 

“Aber ein Großvater zahlt doch nicht für die Gesellschaft seiner Enkelin”, entgegnete ich direkt und ehrlich.
 

“Das denkst nur du, Jeanne”, grinste er mich an und erzählte davon, dass sogar Enkelkinder Geld erwarteten, sobald sie bei den Großeltern waren.
 

“Oh... wirklich?”, hakte ich nach und er nickte zustimmend.
 

“So sieht es in der Welt nun Mal aus... also nenn mich bitte so, denn für mich bist du meine Enkelin”, kam es ehrlich und voller großväterlicher Liebe über seine Lippen.
 

Bei ihm fühlte ich mich wirklich wie seine Enkelin. Das war auch kein Wunder, denn er war nun 63 Jahre alt. Vor fünf Jahren hatte er mich das erste Mal gebucht und ich war ziemlich nervös. Immerhin wusste ich nicht, was er eigentlich wirklich wollte. Viele der Kunden erwarten genau das, was das Klischee über diesen Beruf aussagte: Escortdamen waren Edelhuren. Doch niemand bedachte, dass es eigentlich nur ein Begleitservice handelte. Es ging nur um die Gesellschaft für den Zeitraum, der gebucht wurde. Dass manche Escorts mit den Kunden ins Bett gingen, war eher seltener der Fall. Wobei ich eine der wenigen bin, die das strikt ablehnte. Sex war für mich etwas sehr Intimes und das zu verkaufen, fühlte sich falsch an.
 

“Na schön”, gab ich nach, da er sehr eindringlich sein konnte, wenn er das wollte. “Wie ist es dir ergangen seit dem letzten Mal, grand-père?”, fragte ich und sah genau, wie seine Augen nun anfingen zu leuchten.
 

“Sehr gut, Jeanne”, lächelte er und begann zu erzählen, dass er einige Geschäfte getätigt hatte und mit seiner Frau für zwei Wochen eine Kreuzfahrt gemacht hatte.
 

Aufmerksam hörte ich ihm zu und fragte immer wieder etwas nach. Nicht nur, weil das zu meinem Job gehörte, sondern weil es mich sehr interessierte. Er war ein toller Mann, der schon so viel in seinem Leben erlebt hatte. Besonders die Liebesgeschichte von ihm und seiner Frau war unglaublich. Sie kannten sich aus der Schule, doch verloren sie sich aus den Augen, weil sie mit ihrer Familie umziehen musste. Dass sie sich Jahre danach wiedersahen, war ein Zufall oder eben Schicksal. Denn so sah ich dies. Es war kein Zufall... irgendetwas höheres hatte sie beide zusammen geführt, weil sie eben zueinander gehörten.
 

Ich war damals verzückt, als ich ihre Geschichte gehört hatte. Es war der Abend, an dem ich Misses Smith kennen lernte. Sie war genauso wie ihr Mann sie beschrieben hatte. Erst war ich sehr verunsichert sie ebenfalls zu sehen, aber sie nahm mir meine Angst sehr schnell und dankte mir, da ich ihrem Mann die langweiligen Galas versüßt hatte. Er mochte meine offene und ehrliche Art und auch die Tatsache, dass ich gut tanzen konnte. Seine Frau mochte die Galas noch weniger und Tanzen genauso wenig. Durch mich konnte er eben diese ‘Pflichtveranstaltungen’ mit einem Lächeln über die Bühne bringen und fühlte sich nicht allein unter diesen Menschen.
 

Vielleicht war das auch einer der Gründe, warum ich Mister Smith so gern hatte. Er war offen, ehrlich und immer fair gewesen. Er hatte seiner Frau alles erzählt und sie hatte keine Vorurteile gehabt. Im Gegenteil, sie war genauso offen und ehrlich wie ihr Mann. Die Gespräche mit ihnen waren immer schön und ich fühlte mich immer wohl in ihrer Nähe. Die Tatsache, dass sie mit mir über vieles sprachen, zeigte mir, dass sie sich ebenfalls bei mir gut fühlten. Das war mir wichtig und es erfreute mich, dass sie mir für diese Zeit ein Gefühl der Normalität gaben. Während wir uns unterhielten, kamen wir langsam bei dem Veranstaltungsort an.
 

Der Wagen hielt und wir warteten, bis John die Tür öffnete. Zuerst stieg Mister Smith aus und danach ich, wobei er mir seine Hand hinhielt. Dankend nahm ich sie an und lächelte ihn an. Er zwinkerte mir zu und grinste, da er genau wusste, wie er mich beruhigen konnte. All diese Menschen bei den Galas waren alles hoch angesehene Leute. Reiche und wunderschöne Personen. Unter ihnen fühlte ich mich fast schon klein und unbedeutend. Doch mein Begleiter gab sich immer sehr überzeugend und stellte mich als seine Enkelin vor, auch wenn die meisten eher dachten, dass er mein Sugardaddy wäre. Allein wegen diesen Dingen, war es nicht einfach sich wohl zu fühlen. Aber Mister Smith war einfach unglaublich.
 

Die kühle Nachtluft hatte uns empfangen und für ein paar Sekunden genoss ich diese an meiner Haut. Es war angenehm und genau richtig, um sich zu entspannen, bevor wir die ‘Höhle der Löwen’ betreten würden. Mit jedem Schritt, mit denen wir dem Eingang näher kamen, wurde ich leicht nervös. Daher legte meine Begleitung meine Hand auf seinen Arm und lächelte mich sanft an. “Alles ist gut, Jeanne... genieße den Abend und vergiss eines nicht”, sprach er beruhigend aus. Fragend sah ich ihn an, da ich mir nicht sicher war, was er meinte. “Die da drinnen sind nur neidisch... die Frauen auf dich, weil du eine wunderschöne, junge und intelligente Frau bist... und die Männer auf mich, weil ich das Glück habe, dich heute begleiten zu können”, erklärte er und meine Mundwinkel zuckten.
 

“Stimmt... Neid gehört wohl dazu”, meinte ich und er nickte mir zu.
 

“So ist die Gesellschaft, deshalb machen wir das beste daraus und amüsieren uns”, grinste er und sah mich an. “Bereit?”, wollte er wissen.
 

Noch einmal atmete ich tiefer durch und nickte schließlich. Erst danach gingen wir hinein und ich ließ mein Bolero an der Garderobe zurück. Wobei Mister Smith seinen leichten Sommermantel ebenfalls abgab. Direkt hakte ich mich bei ihm unter und wir schritten zum Saal hinüber. Mögen... die Spiele beginnen., war mein Gedanke, als wir eintraten und gefühlt alle uns anstarrten. Doch das war mir wirklich egal, denn mit seinen Worten hatte er wirklich Recht. Der Neid war förmlich zu spüren, daher setzte ich mein schönstes Lächeln auf und wir holten uns an der Bar etwas zu trinken. Mit einem Glas Champagner begaben wir uns an unseren Tisch.
 

Diesmal war die Gala nicht nur ein Tanzfest, sondern vielmehr ein größeres Event mit einer Menüfolge, einigen Reden und erst danach würde der Tanzpart kommen. Genau diese Veranstaltungen waren meinem Begleiter zu eintönig, da die meisten Gespräche einfach nur oberflächlich waren. Er jedoch gerne auch tiefgründiger sich unterhalten wollte. Das war sein Beweggrund, warum er damals sich bei meinem Chef informiert hatte. Er wollte eine Begleitung haben, die sich eben nicht scheute zu zeigen und auch mal ihre Meinung zu sagen. Da ich mehrere Sprachen beherrsche, war ich glasklar die erste Wahl gewesen und er hatte es ausprobiert. Seitdem buchte mich Mister Smith jedes Mal, sobald es eine Veranstaltung gab. Er war eigentlich Engländer, doch lebte er seit über 10 Jahren nun schon in Frankreich.
 

Dieser Abend begann ziemlich langweilig, doch Mister Smith und ich konnten uns gut gegenseitig unterhalten. Vor allem dann, wenn wir unser kleines Spiel machten. Jedes Mal, sobald jemand auf uns zu kam, sagten wir mit einem Wort, was dieser wollte. Meist war ‘Schleimen’, ‘Schmeicheln’ und ‘Geschäft’ die Topantworten. Hin und wieder gab es auch Ausnahmen und einige Leute waren wirklich normal. Naja, zu mindestens so normal, wie wir eben waren. Sie waren eher bodenständiger und langweilten sich genauso mit dem Etepetetegehabe anderer Gäste. Öfters musste ich ein Lachen unterdrücken, denn sie trafen es genau richtig.
 

Erst spät in der Nacht kam ich in meiner Wohnung wieder an und fand den Abend zum Ende hin einfach toll. Das Tanzen machte immer Spaß, denn Mister Smith war ein verdammt guter Tänzer und führte mich perfekt über das Parket, auch wenn ich die Tänze nicht konnte. Er machte es mir sehr leicht zu lernen und sich einfach mal fallen zu lassen. Kaum war ich zu Hause, schrieb ich meinem Chef, dass der Abend gut gelaufen war und er mir die nächsten Wochenenden frei halten sollte. Denn Mister Smith hatte noch einige Einladungen, bei diesen wollte er mich dabei haben, jedoch hatte er die genauen Daten nicht mehr im Kopf.
 

Diese wollte er gleich am nächsten Tag heraus suchen und mit meinem Chef abklären, damit er mich direkt für diese Tage buchen konnte. Es klang verrückt und doch wurde ich eben von ihm bezahlt, obwohl ich diese Gesellschaft jederzeit genoss. Oftmals kam ich mir dabei schlecht vor, dass ich dafür Geld bekam, ihn zu solchen Events zu begleiten. Doch das war nun mal mein Job. Auch wenn Mister Smith mir gegenüber sich wie ein Großvater und Freund verhielt, so waren wir am Ende des Tages nichts weiter als Kunde und Ware. Seufzend zog ich mir im Flur meine Schuhe aus und stellte sie gleich in den Schrank zurück. Ich mochte die Ordnung und das sollte auch so bleiben, deshalb landete alles wieder an seinen Platz.
 

Mein Weg führte mich direkt ins Schlafzimmer. Dort legte ich den Schmuck ab und gab diesen zurück in die Schmuckschatulle, die auf meinem Schminktisch stand. Sogleich ging ich ins Bad, denn ich musste unbedingt aus den Sachen raus. Direkt entkleidete ich mich und fühlte mich mit jedem Moment wohler. Es war so, als würde ich mit jedem weiteren abgelegten Kleidungsstück meine Rolle als Jeanne ablegen und wieder zu Maron werden. Wobei ich das momentan nie vollständig werden konnte. Denn ich bin von Natur her braunhaarig und nicht blond. Die Haarfarbe war genau wie ein anderer Name notwendig, um meine eigentliche Privatsphäre zu schützen. Trotz meines Jobs wollte ich diese wahren.
 

Kaum war ich nackt, stieg ich unter die Dusche und wusch mir die Reste von meiner zweiten Identität ab. Nun wäre ich für einen Tag Maron und würde mich um meine Angelegenheiten kümmern. Auch ich musste einkaufen gehen und war mehr als erleichtert, dass es in Paris genug Supermärkte gab, die auch an einem Sonntag arbeiteten und ich dort alles besorgen konnte, was ich brauchte. Egal was ich noch tun müsste, es würde sicher ein langer und anstrengender Tag werden. Aus diesem Grund würde ich mich gleich für einige Stunden schlafen legen. So könnte ich neue Energie für den kommenden Tag tanken und würde alles in Ruhe durchgehen, was in der nächsten Woche anstehen würde.
 

Jedoch gönnte ich mir noch einige Momente unter dem Wasser und schloss meine Augen. Ein Seufzen entkam mir erneut und ich machte die Regendusche aus. Gleich griff ich nach meinem Handtuch und trocknete mich ab, ehe ich meine Haare in dieses wickelte und befestigte es. Nur mit dem Handtuch auf dem Kopf verließ ich mein Bad und kehrte ins Schlafzimmer zurück. Da ich alleine lebte, konnte ich rumlaufen wie ich wollte. Das war wirklich praktisch, obwohl ich mich größtenteils einsam fühlte. Viele Freunde hatte ich nicht, denn dann müsste ich ihnen erzählen als was ich mein Geld seit Jahren verdiente. Genau das wollte ich sicher nicht.
 

Niemand würde das verstehen können. Höchstens nur dann, wenn sie damals in meiner Lage gesteckt hätten. Doch nun brachte es nichts mir darüber Gedanken zu machen. Der Vertrag lief noch bis Dezember nächstes Jahr und das würde ich auch durchziehen. Dahingehend war ich nun mal konsequent und lebte mit diesen. Erst danach würde ich voll und ganz zu Maron werden können. Eine junge Frau, die ihre Träume trotz zahlreicher Hindernisse erfüllen würde. Der erste Schritt dafür war gemacht, denn ich hatte mein Studium vor kurzem abgeschlossen. Nach meinem Bachelor als Architektin hatte ich gleich mein Masterstudium begonnen. Da ich finanziell durch meinen ‘Job’ gut aufgestellt war und genug Zeit hatte nebenher, wollte ich das Studium abschließen.
 

Erneut wanderten meine Gedanken hin und her, denn nicht alles war negativ an meinem Beruf. Es gab viele positive Aspekte. Tatsächlich hatte ich sehr viele Freiräume und konnte die Arbeitszeiten so einteilen, dass es mich in meiner Lernphase nicht beeinträchtigen konnte. Darauf legte ich immer großen Wert und war mehr als froh, dass mein Chef dies akzeptierte und mir freie Hand ließ. Schließlich brachte ich nicht nur mir Gewinne ein, sondern auch ihm. Zudem musste ich einige Extras in Kauf nehmen, denn eine gewisse Garderobe wurde von mir erwartet und diese hatte mir mein Chef vorgestreckt, damit deswegen nichts scheitern konnten.
 

Im Schlafzimmer schlüpfte ich in meinen Slip und in mein Nachthemd, ehe ich das Handtuch um meine Haare löste und diese noch einmal trocknete. Da sie nur leicht feucht waren, legte ich mich so ins Bett und schlief nach einigen Grübeleien schlussendlich ein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für den Einstieg *smile*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

Die Geschichte wird alle 14 Tage ein neues Kapitel bekommen
so, wie es bereits bei meinen letzten Storys ablief

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Boahencock-
2023-09-10T19:31:45+00:00 10.09.2023 21:31
Guten Abend 👋

Das ist ein interessanter Anfang!
Bin gespannt wie es weiter geht, was noch so alles auf sie zu kommt und pasieren wird.

😼😉😼
Antwort von:  Seredhiel
01.10.2023 01:36
*winkt Boa zu*

freut mich, dass der Anfang dir gefällt *smile*

es wird noch so einiges Vorkommen, denn einige Dinge habe ich bereits schon im Kopf und werde sie so schnell es geht zu Papier bringen *kichert*

bis bald *Kekse und Kakao da lass*


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