Zum Inhalt der Seite

Spiel mit dem Feuer

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

heute lernt ihr zwei besondere Kundinnen oder auch Freunde von Maron/Jeanne kennen *kichert*

viel Spaß damit *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Susanne und Molly

Die Woche verlief wirklich schleppend. Während ich am Montag mich in mein ‘Brunchdate’ einlas, welches ich am Dienstag haben würde, konnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Manche Leute hatten eigenartige Probleme. Mein Kunde wollte unbedingt seine Exfreundin zurück bekommen und wollte sich mit mir zeigen lassen, als sein ‘Date’. Mir persönlich war es egal, dass er wegen sowas mich engagierte, doch immer wieder fragte ich mich, warum man nicht einfach miteinander sprechen konnte, um die Ungereimtheiten zu klären. Schließlich konnten solche Dinge oft auch nach hinten los gehen. Aber das sollte mich nicht weiter kümmern. War im Endeffekt nicht mehr mein Problem, nachdem das ‘Date’ vorbei war.
 

Warum nur hatte ich mich bereit erklärt da mit zu machen?, fragte ich mich selbst, als es schon Dienstagmorgen 11 Uhr war und ich vor dem Café auf mein ‘Date’ traf. Ich habe den Job angenommen, also ziehe ich es durch., berief ich mich auf meinen eigenen Kodex. Denn aufgeben oder abbrechen war absolut nicht mein Ding. Mein Klient war ein junger Mann, der kurze braune Haare und braune Augen. Schon bei seinem Foto, welches ich von ihm bekommen hatte, hatte ich mich gefragt, warum wohl Schluss war. Da passte einfach etwas nicht, weshalb ich dem auf den Grund gehen wollte. Immerhin mussten wir fast zwei Stunden rum bringen, ehe seine Ex auftauchen sollte.
 

Daher gingen wir ins Café und bestellten uns erst einmal ein schönes Frühstück. Dazu nahm ich einen Cappuccino und merkte schon, dass er extrem nervös war. Irgendwie war das wirklich niedlich, wenn ich auf ihn als Typ stehen würde. Doch dem war nicht so... er wäre mir einfach viel zu brav. Bei dem Gedanken musste ich sogar grinsen und verwickelte ihn in ein Gespräch, um heraus zu finden, was er sich genau erhoffte. Definitiv wollte ich mehr erfahren und bekam nach und nach ein paar Infos von ihm. Damit konnte ich etwas arbeiten, damit unsere Situation nicht im Desaster enden würde. Denn wütende und eifersüchtige Frauen waren wahrlich unberechenbar.
 


 

Am späten Nachmittag streifte ich mir meine Schuhe ab und schloss die Haustür hinter mir. Endlich war ich wieder daheim. Das ‘Date’ war wahrlich komisch und doch musste ich grinsen, da die beiden wieder zueinander gefunden haben. Es war schön zu sehen, dass alles nur ein Missverständnis war. Natürlich hatte er seine Ex – ach nein seine neue Freundin erklärt, wer ich war. Er hatte es sogar nett beschrieben, dass er um meine Hilfe gebeten hatten und ich nur zu gerne ihm helfen wollte. Seine Worte fand ich großartig und dankte ihm leise dafür. Es war schön zu sehen, dass er genauso wenig von dem Klischee eines Escort ausging. Er war nicht voreingenommen gewesen und hatte mich trotz seiner Nervosität mit Respekt behandelt.
 

Das war leider selten in meinem beruflichen Umfeld. Erneut schlichen sich trübe Gedanken in meinen Kopf, welche ich sofort abschüttelte und in die Küche ging, um mir etwas zu trinken zu holen. Für den Tag war ich mit der ‘Arbeit’ fertig und würde es mir bequem auf dem Sofa machen. Schon länger hatte ich keine Zeit mehr, mir den ein oder anderen Film an zu sehen. Dabei entspannte ich mich mit am meisten und konnte mal wieder abschalten. Zudem musste ich am nächsten Tag nicht früh raus, weshalb ich definitiv einige Filme durchsuchen werde. Soviel stand für mich fest. Dazu machte ich mir natürlich Popcorn, Chips und Nachos mit einem Chillicheese-Dip. Das war mit den besten Naschereien zum Filmabend.
 

Erst dachte ich, es wäre toll, endlich wieder so viel Zeit zu haben und nicht zur Uni zu müssen. Jedoch hatte die viele Freizeit leider den Nachteil, dass ich viel zu viel grübelte. Ein gutes war, dass ich am Donnerstagnachmittag mit Susanne und Molly in die Einkaufsmeile wäre. Sie brauchten neue Kleider, Handtaschen und Schuhen. Da sie gerne auffielen, nahmen sie mich mit. Denn ich gab ihnen den jugendlichen Touch, wie sie es so schön nannten. Zudem wollten sie mir noch unbedingt Schuhe und neuen Schmuck besorgen. Egal wie oft ich ihnen sagte, dass sie das nicht machen müssten, aber sie meinten nur: “Papperlapapp, Kleines. Wir machen das gerne.”
 

Tatsächlich freute ich mich schon auf diese Ablenkung, denn die Damen hatten Geschichten drauf. Sie hatten schon so viel zusammen erlebt und waren wunderbare Frauen. Ehrlich gesagt waren sie so etwas wie Vorbilder für mich. Egal was das Leben für sie bereit gehalten hatte, sie hatten alles ertragen und waren stärker daraus hervor gekommen. Das bewunderte ich und hoffte, dass ich in diesen Dingen genauso sein könnte, wie die beiden. Schnell hatte ich mich für den Tag angezogen. Zuvor natürlich geduscht und mich leicht geschminkt. Immerhin würden wir Luxusboutiquen aufsuchen und da musste nun mal das Aussehen stimmen. Ich wollte die beiden nicht in Verlegenheit bringen.
 

Pünktlich um 10 Uhr war ich am Treffpunkt und hatte ein schlichtes Etuikleid an. Es war hellbraun, schmiegte sich perfekt an meinen Körper und brachte meine Brust und meine Hüften gut zur Geltung. Schlichte Eleganz stand mir sehr gut, weshalb ich diese jederzeit bevorzugen würde. Denn ich war eigentlich eine junge Frau, die zur Bescheidenheit erzogen wurde. All diesen Luxus brauchte ich nicht. Klar war es schön diesen zu haben, doch das war nicht das Wichtigste. Für mich waren Familie und Freunde immer an erster Stelle. Obwohl ich keine Blutsverwandte mehr hatte, so sah ich in meinen beiden Kolleginnen und Freundinnen eine Verbundenheit. Wir waren eindeutig Schwestern im Geiste.
 

Ebenso hatte ich das Gefühl, Mister und Misses Smith wären wie meine Großeltern und Susanne mit Molly waren meine verrückten Tanten, während Noyn für mich wie ein Onkel war. Der zwar knallhart sein konnte, aber im Endeffekt immer an mein Wohl dachte. Irgendwie sah in all diesen Personen so etwas wie Freunde, Vertraute und Familie. Es klang bestimmt für außenstehende verrückt, aber so empfand ich es und ich war sogar stolz darauf, dass ich sie bezeichnen konnte und sie an meiner Seite hatte. Mir war klar, dass mein Leben anders verlaufen wäre, wenn meine Eltern noch leben würden. Aber dem war nicht so und ich hatte das Beste aus der Situation gemacht. Mehr konnte ich nicht tun.
 

Ein Seufzen entkam meinen Lippen, doch weiter konnte ich mir keine Gedanken machen, denn ich hörte schon meinen Namen. “Jeanne!”, riefen beide älteren Damen, als sie in Sichtweite kamen. Schmunzelnd erhob ich leicht meine Hand, um sie zu begrüßen.
 

“Hallo Susanne und Molly”, grüßte ich die beiden und sprach dabei die Ältere von ihnen zuerst an. Es war irgendwie ein Tick von mir, immer diese zuerst anzusprechen, wenn mehrere Personen da waren.
 

“Schön, dass du die Zeit heute hattest”, lächelte Molly und hakte sich schon an meinem linken Arm ein.
 

“Wir haben uns sehr gefreut, dass der Tag bestätigt wurde”, fügte Susanne an und war an meinem rechten Arm.
 

“Euch beiden kann ich doch niemals absagen, wenn ich Zeit habe”, gestand ich ihnen, denn tatsächlich hatten sie und Mister Smith immer den Vorrang bei den Terminen.
 

“Gut zu wissen, Kleines... so komm... erst brauchen wir für die Galas neue Kleidung und danach kümmern wir uns um die Accessoires”, sprach Molly euphorisch aus und wir gingen zum Eingang und in das Gebäude. Dort wurden wir sofort begrüßt und uns wurde etwas zu trinken angeboten. Dankend nahmen wir jeweils einen Cappuccino, denn für einen Champagner war es einfach zu früh.
 

“Hast du schon deine Garderobe für die nächsten drei Tage?”, fragte Susanne neugierig nach und blickte mich an.
 

“Ja... ich habe für morgen das goldfarbene Abendkleid und für Samstag das dunkelgrüne. Für Sonntag schwanke ich noch zwischen dem hellblauen Kleid mit Spitzenoberteil oder einem Hosenanzug, denn ich mir diese Woche gekauft hatte”, erklärte ich und holte mein Handy heraus, um ihnen meine Auswahl zu zeigen. Genaustens sahen sie es sich an und ich wartete gespannt darauf, ihre Meinung dazu zu hören.
 

“Nun... ich denke... das goldene, elegante und schlichte Kleid wird morgen perfekt passen. Es ist eine Spendengala und da sollte man nicht viel zu viel auftragen”, meinte Molly und riet mir schlichten Schmuck zu tragen. Am besten einfache goldene Ohrringe, eine Halskette mit einem kleinen Stein oder ganz schlicht nur eine Kette und ein Armband zu tragen. “Dazu eine kleine Clutch, die groß genug für Handy und Make-Up ist.”
 

Es war unglaublich, wie schnell Molly alles auf den Punkt bringen konnte und ihre Tipps waren im wahrsten Sinne des Wortes Goldwert. Daher nickte ich zustimmend und blickte zu Susanne, die den Hosenanzug eher bestätigte. “Die Sonntagsgala ist einfach und da gehe ich ebenfalls mit einem Hosenanzug hin”, sprach sie und das klang einleuchtend für mich. “Dazu kannst du deinen Schmuck frei wählen und auch die Handtasche. Hauptsache es ist nicht zu überladen”, zwinkerte sie mir noch zu und ich musste kichern.
 

“Keine Sorge... ich achte darauf”, versprach ich ihnen beiden und wir tranken noch unseren Cappuccino, ehe die beiden mehrere Kleider anprobierten. Sie wollten für die Feierlichkeit am Samstag noch ein Kleid kaufen.
 

Mehrere Schnitte probierten die beiden nach einander an, um heraus zu finden, welcher Stil ihnen am besten passte. Erst danach kümmerten sie sich um die richtige Farbe der Kleider. Es dauerte einige Zeit, bis die beiden so weit waren und das perfekte Outfit für sich gefunden hatten. Schmunzelnd fragte ich sie, ob sie wirklich dieselbe Farbe tragen wollten. Direkt antworteten beide mit ‘Ja’ und wir wurde klar, dass sie sich einen Mörderspaß erlauben würden. Öfters hörte man das Gerücht, dass die beiden nicht nur Freundinnen waren, sondern auch so viel mehr. Aber das störte beide keineswegs. Sie meinten immer nur, Gerüchte entspringen nur dem Neid, weshalb man auf diese niemals hören sollte. Dahingehend hatten sie recht und ich konnte echt einiges von ihnen lernen.
 

Nachdem wir die Kleider hatten, ging es zum nächsten Laden, wo sie sich einige Handtaschen an sahen. Von Gucci, Prada bis hin zu Louis Vuitton war alles dabei. Jedes Mal schüttelte ich meinen Kopf bei diesen Preisen. Die Handtaschen waren meist kleiner und viermal so teuer wie andere, nur weil ein schicker Markenname drauf stand. Die Zahl auf den Schildern war schon fast utopisch. Doch ich verstand die Intension der Beiden dahinter. Wenn man solche Accessoires nicht hatte, hatte man in der gehobeneren Gesellschaft nichts zu suchen. “Wir wissen, wie du darüber denkst, Kleines... doch hin und wieder ist es notwendig”, meinte Molly lächelnd und sah zu einer Clutch.
 

“Ich weiß... und doch ist es so absurd”, kam es leise von meinen Lippen, damit nur die beiden mich hörten.
 

“Absolut... vor allem bei Spendengalas... da sollte es um den Zweck gehen und nicht um die Sachen, die jemand trägt”, pflichtete Susanne mir bei und ich war wirklich froh darüber, dass sie derselben Meinung waren.
 

“Deshalb spenden wir auch all unsere Sachen, wenn wir sie nicht mehr tragen”, lächelte Molly und zeigte mir die Clutch. “Die hier würde dein Outfit am Samstag perfekt abrunden”, fügte sie grinsend an und ihre Freundin nickte sofort.
 

“Oh... aber ich...”, stotterte ich und blinzelte mehrmals, während ich zu dieser blickte.
 

“Und wenn du sie nicht mehr brauchst... dann Spende sie... versetze sie und lass den Erlös dem guten Zweck zu kommen”, machte mir Susanne diese gleich schmackhaft. Einmal musste ich schwerer schlucken und blickte abwechselnd die Tasche und die beiden Frauen an.
 

“Ihr... wollt... sie mir... wirklich kaufen?”, wollte ich von ihnen wissen und beide nickten. Seufzend biss ich mir auf die Unterlippe und wog meine Möglichkeiten ab. Wobei ich leider nur die eine hatte: Das Geschenk von ihnen an zu nehmen und die Tasche später oder eben den Erlös vom Verkauf zu spenden. “Ihr lasst ja doch nicht locker, oder?” Auf diese Frage hin schüttelten beide den Kopf und erneut seufzte ich. “Na gut... aber nur die Tasche”, stimmte ich dem zu und versuchte so ihre künftigen Ideen, noch mehr für mich zu kaufen, schon jetzt ein zu dämmen.
 

“Wir werden sehen”, grinste Molly und legte noch eine Tasche, welche passend zu ihrem Outfit für den Samstagabend war, auf den Tresen dazu.
 

Bei dieser Aussage wusste ich genau, dass sich die Damen sicher nicht daran halten würden. Daher musste ich mich wohl meinem Schicksal ergeben und die beiden einfach gewähren lassen. Kaum hatten sie ihren Einkauf gezahlt, schon schleppten sie mich zum Café, wo wir gemeinsam gebruncht hatten. Langsam hatte ich das Gefühl, dass sie mich verwöhnen und mästen wollten. Mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt. Sie waren nun mal so wie sie waren. Beim Essen quatschten sie über alles Mögliche und vor allem Alltägliches. Es war schon so natürlich mit ihnen, dass ich in dieser Zeit einfach vergaß meine Rolle zu spielen. Ganz normal sprach ich mit ihnen, ohne viel darüber nach zu denken, denn ich konnte ich selbst sein.
 

Lächelnd lehnte ich mich sogar in meinem Stuhl etwas zurück und beobachtete die zwei. Immer wieder nippte ich an meinem Kaffee und genoss die Zeit mit ihnen sehr. Zumal ich dank ihnen auf andere Gedanken kam und musste nur noch einen Tag rumbringen, ehe ich mit Mister Smith zur Gala verabredet war. Auf diese Abende freute ich mich schon jetzt und war mir sicher, dass es sehr amüsant werden würde. Zusätzlich würden Molly und Susanne diesmal ebenfalls dabei sein. Das würde ihnen noch mehr Gesprächsstoff geben, da sie sich alle sehr gut kannten.
 

“Das war wieder ein köstliches Essen”, schwärmte Molly und trank ihre Tasse leer.
 

“Absolut... so und nun organisieren wir uns noch Schmuck und Schuhe”, grinste Susanne und ich hielt mich extra aus dieser Unterhaltung heraus. Vielleicht würden sie vergessen, dass ich noch da war und demnach mir nichts mehr besorgen.
 

Jedoch hatte ich da die Rechnung ohne die beiden gemacht. Sie hatten auch bei den Schuhen und Schmuck etwas zu meinen Outfits gefunden. Widerwillig nahm ich die Geschenke an, denn auch hierbei hatten sie schlagende Argumente. Wenn ich mal keine Lust auf die Dinge hatte, konnte ich sie immer noch spenden oder eben Verkaufen. Doch das ausschlaggebendste war, dass sie es mochten mir eine Freude zu bereiten und Geld würde ich von ihnen sicher nicht annehmen. Das wussten sie beide. Sie wollten mich unterstützen, als sie erfuhren, dass ich noch studierte. Aber das wollte ich nicht, denn dies war meine Angelegenheit und ich würde selbst dafür aufkommen. Ich war selbstständig und würde dies auch bleiben. Egal was kommen möge. Es war mir wichtig und würde sich nicht schnell ändern.
 

Da wir noch so lange unterwegs waren, beschlossen die Beiden noch mit mir zu Abend zu essen. Obwohl ich mich schon davor verabschieden wollte, hatten sie darauf bestanden. Immerhin hätten wir uns schon länger nicht mehr gesehen und das stimmte, denn ich musste sie leider seit guten vier Wochen vertrösten, da ich so viel Stress mit den Abschlussprüfungen hatte. Aber nun war dies vorbei und ich wartete nur noch auf meine Ergebnisse. Diese sollten im Laufe kommender Woche online gehen. Der Termin für die Abschlussfeier stand ebenfalls schon fest und würde in einem knappen Monat stattfinden. Tatsächlich war ich etwas aufgeregt deswegen und würde mich mit den Galas sicher sehr gut ablenken können.
 

Kurz nach 21 Uhr kam ich schließlich mit drei Einkaufstüten zurück in meiner Wohnung an. Die Tür schloss ich hinter mir wieder zu und lehnte mich gegen diese, während mein Blick auf die Schuhtasche fiel. Susanne hatte mich wirklich dazu bekommen Louboutin Pumps mit zu nehmen. Sie waren aus schwarzem Leder gefertigt und hatten Goldkettchen als Verschluss um die Fußgelenke. Sogar ich musste zugeben, dass diese einfach perfekt waren zu dem goldenen Abendkleid und würden dieses sehr gut ergänzen. Seufzend stieß ich mich von der Tür und zog mir die Schuhe aus, ehe ich meine ‘Ausbeute’ auf dem Sofa ablegte und ins Bad ging.
 

Dort schlüpfte ich aus meinem Kleid und direkt aus meiner Unterwäsche. Schnell erfrischte ich meinen Körper, indem ich mich kurz abduschte und mir eine Gesichtsmaske auflegte. Nackt, wie ich war, begab ich mich ins Schlafzimmer und schlüpfte in meinen Slip und mein Nachthemd. Danach ging ich zurück ins Wohnzimmer und kramte mein Handy aus der Handtasche, um Noyn zu schreiben, dass ich nun daheim war. Das war einer der wenigen Dinge, die er immer von uns verlangte. Wir sollten schreiben, sobald wir zu unserem Job aufbrechen und sobald wir zu Hause wären. Sollten wir das mal vergessen, ruft er uns zwei Stunden nach dem vereinbarten Beendigungstermin an, um sicher zu gehen, dass alles gut war.
 

Vielleicht klang dies übertrieben, aber bislang war noch nie etwas passiert und ich denke, dass wir dies genau dieser Fürsorge zu verdanken haben. Es verstrichen nicht einmal zwei Minuten und ich bekam schon eine Antwort von ihm. Er wünschte mir noch einen schönen ‘Feierabend’ und ich solle daran denken, dass mich der Chauffeur von Mister Smith am kommenden Tag gegen 18 Uhr am Treffpunkt erwarten wurde. Meine Mundwinkel zuckten direkt bei dieser Erinnerung. ‘Ich werden da sein’, antwortete ich ihm und stellte mein Handy ein, damit ich gemütlich am nächsten Tag aufstehen konnte, um mich richtig auf die Gala vor zu bereiten.
 

Dazu gehörte es in meinen Augen auch, dass ich seelisch mich darauf gefasst mache, was mich mal wieder erwarten könnte und auch würde. Hinzu kam noch, dass ich einige Notizen durchgehen wollte, um bei den möglichen Gesprächen mit den anderen Leuten reden zu können. Es war notwendig, dass man als Begleitung von Mister Smith sich mit den Partnern und den Klienten auskannte. Vor allem da ich als seine Enkelin vorgestellt wurde, wollte ich sicher nicht, dass er schlecht dastehen würde. Daher las ich gerne noch die neusten Informationen durch, die ihn betrafen. Auch wenn er das niemals von mir verlangte, so wollte ich das tun. Es gab mir zusätzlich das Gefühl davon, dazu zu gehören und wirklich ein Teil von seinem Leben zu sein.
 

Für die Psyche war es durchaus wichtig dies zu wissen, denn es stärkte mich mental und gab mir den nötigen Halt, um möglichen Anfeindungen standhalten zu können. Die Jahre hatten mich gelehrt, immer mit dem Schlimmsten zu rechnen und genau das tat ich. Jedes Mal auf das Neue. Egal ob im Beruf, in der Uni oder im Privatleben. Dies war nun mal Fakt, dass das Leben niemals ein Ponyhof war und bestimmt nie nach Plan verlaufen würde. Das beste Beispiel war mein eigenes Leben, welches von einer Sekunde auf die andere auf den Kopf gestellt wurde. Einmal mehr ging ich mit dem Gedanken zu Bett, warum ausgerechnet mir sowas passieren musste. Warum starben meine Eltern in dieser einen verhängnisvollen und stürmischen Nacht.


Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für dieses Mal *grinst*

was haltet ihr von den beiden Damen? *neugierig ist*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Boahencock-
2023-10-12T11:20:21+00:00 12.10.2023 13:20
Also hat sie doch irgendwie eine Familie?

Molly und Susanne sind unfair beserlich
Die Kenn sich bestens aus.

Du kannst viel von ihnen lernen.

Das sie die Sachen spenden, ist mal was gutes.
Die zwei sind mir sehr sympathisch.

Louboutin Pumps mit solche Schuhe sollte mann auch laufen können und ich kanns nicht.

Noyn ist halt ein Fürsorglicher Mann.

Nach jedem Tif kommt auch mal ei hoch.

😼😉😼
Antwort von:  Seredhiel
12.11.2023 12:30
*winkt Boa zu*

so gesehen hast du Recht
durch die wenigen Leute in ihrem Umfeld hat sie nun so etwas wie eine Familie *smile*

die beiden werden sich sicher niemals ändern *kichert*
dafür haben sie zu viel Spaß daran, so zu sein

absolut kann Maron viel von ihnen lernen und das wird sie sicher auch tun *smile*

Die zwei sind mir auch sympathisch als verrückte Tanten *kichert*
sie wissen, wie es ist nichts zu haben, also wieso nicht mit dem Geld oder den Sachen etwas gutes tun

Viel Übung macht den Meister auch beim Schuhe tragen *smile*
Maron hat da ja nun viel Erfahrung drin und bestimmt macht sie darin eine sehr gute Figur *grinst*

Noyn kann halt nicht aus seiner Haut, auch wenn er vielleicht anfangs ziemlich angsteinflössend sein konnte *kichert*
aber dazu kommt bald mehr *grinst*

Das Leben ist und bleibt eine Achterbahnfahrt mit einer Menge Tiefs und Hochs

bis bald *Kekse und Kakao da lass*


Zurück