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Spiel mit dem Feuer

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute geht es weiter, wie es Maron damals nach dieser Nachricht ergangen war.

*viele Taschentücher da lass*
auch wenn es traurig ist, hoffe ich, ihr habt Spaß beim Lesen
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen

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Schicksalsschlag

Mehrmals blinzelte ich meine aufkommenden Tränen weg und schüttelte wie in Zeitlupe meinen Kopf. Ich konnte nicht glauben, was mir die beiden Uniformierten mitteilten. Das war sicher irgendein schlecht gemeinter Scherz. Denn mein Vater konnte unmöglich einen Unfall gehabt haben. Er war jahrelang unfallfrei gefahren. Wieso sollte es ausgerechnet jetzt anders sein?, war die Frage die mir als erstes durch den Kopf geschossen kam. “Nein, das ist... nicht möglich”, brachte ich nach einer Weile heraus.
 

“Es tut uns leid, dass wir dies Ihnen auf diesem Weg mitteilen müssen, aber... sie sind die erste Kontaktperson, sollte etwas mit ihnen passieren”, sprach nun der ältere Mann vor mir und ich schluckte. Dieser bestätigte also die zuvor getätigte Aussage. Es gab diesen Unfall. Trotzdem klang es so unwirklich in meinen Ohren. Daher schüttelte ich erneut den Kopf und hustete, da mein Hals immer noch schmerzte.
 

“Es tut uns wirklich leid”, begann die junge Frau. “Aber es gab ein Unwetter heute morgen auf der Strecke, die ihre Eltern nahmen. Dadurch kamen sie von der Straße ab”, erklärte sie weiter und je mehr ich hörte, umso schwerer fiel es mir, meine Tränen zu verbergen. Unaufhörlich liefen diese über meine Wangen, als die Erkenntnis in meinem Kopf durch gesickert war. Meine Eltern waren verunglückt und kommen nicht mehr wieder zurück. “Sollen wir... noch jemanden benachrichtigen?”, fragte die Polizistin freundlich und ich schüttelte den Kopf.
 

“Danke... dass sie hier waren”, sprach ich schluchzend aus und musste mich erst einmal sammeln. Auch wenn die Worte zu mir ganz durchgedrungen waren, so konnte ich das immer noch nicht glauben. Schnell verabschiedete ich die beiden und schloss die Tür.
 

An dieser lehnte ich mit dem Rücken und ließ mich daran runter rutschen. Diese Nachricht war so schwer zu begreifen und zu verstehen, dass ich nicht wusste, wo oben und wo unten war. Meine Beine zog ich dicht an mich und legte meinen Kopf auf meine Knie. Die Tränen liefen einfach weiter und alles andere war in den Hintergrund gerückt. Während ich weinte, wusste ich nicht wie viel Zeit vergangen war, doch ich spürte einmal mehr die Kälte, die durch meinen Körper ging. Daher beschloss ich langsam auf zu stehen, aber meine Beine versagten öfters. Leise fluchte ich vor mich hin und war mir nicht sicher, was ich jetzt tun sollte. Ich war mehr als überfordert mit der Situation.
 

Mein erster Gedanke, als ich endlich wieder stand, war zu meinem Handy zu eilen und meine Eltern an zu rufen. Ich brauchte das gerade. Vielleicht könnte ich so heraus finden, ob das wirklich passiert war, oder es doch irgendwie ein mieser Scherz war. Eilig stolperte ich nach oben in mein Zimmer und zu meinem Handy. Schnell entsperrte ich es und bekam große Augen. Ich hatte einige Nachrichten von meiner Mama. Mit zittrigen Händen öffnete ich diese und schluchzte erneut. Sie schrieb seit sie los gefahren waren jede Stunde ein Update wie weit sie waren. Auch von einem Sturm berichtete sie und dass sie eine Pause machen würden. Doch zwei Stunden später fuhren sie weiter und seitdem kam keine Nachricht mehr.
 

“Nein... bitte nicht...”, sprach ich schon mit mir selbst. “Wieso seid ihr nur weiter gefahren”, schluchzte ich auf und konnte nicht anders als wieder zu weinen. Dieser Moment. Die Erkenntnis, dass sie seit über drei Stunden keine weitere Nachricht geschickt hatten, traf mich nun mit voller Wucht. Da merkte ich, dass sie nicht mehr zurück zu mir nach Hause kommen würden.
 

Dass ich mich auf mein Bett gesetzt hatte, merkte ich schon gar nicht. Die Zeit strich an mir vorbei und ich wusste nicht einmal, wie spät es war. Plötzlich klingelte mein Handy und ich zuckte zusammen. Ohne darauf zu achten, wer mich anrief, nahm ich ab. Die Hoffnung, dass es meine Mama oder mein Papa sein konnte, stieg in mir. “Mama? Papa?”, entkam es meiner Kehle.
 

“Oh, Maron”, hörte ich die vertraute Stimme von Sakura. Sie war die beste Freundin meiner Mama und für mich wie eine Tante. Nur leider lebte sie in Tokio und damit weit weg.
 

“Tante... Sakura”, schluchzte ich und meine Stimme brach augenblicklich ab. Ich wusste nicht, was ich ihr sagen sollte oder wie ich ihr erklären sollte, dass meine Eltern nicht mehr lebten und ich schon.
 

“Maron... Liebes... leg nicht auf”, sprach sie sanft und ruhig. Dennoch konnte ich ihre Traurigkeit in der Stimme erkennen. “Ich weiß... es ist schwer zu verstehen... aber du bist nicht alleine... ich bin in wenigen Stunden bei dir und solange telefonieren wir einfach”, hörte ich sie sagen. Immer wieder schluchzte ich und lauschte einfach ihrer Stimme. Sie erzählte mir alles möglich und das, obwohl ich schwieg und nichts dazu sagte. Meine eigene Stimme versagte. Nicht nur wegen meiner Erkältung, sondern auch wegen dem ganzen Weinen.
 


 

Durch die ruhige Stimme meiner Tante muss ich wohl eingeschlafen sein, denn ich spürte ein Rütteln an meiner Schulter. Sogleich sah ich verschlafen auf und fragte nach meinen Eltern. “Oh, Maron”, hauchte Sakura und zog mich direkt in ihre Arme. Sie war tatsächlich gekommen. Ich klammerte mich regelrecht an sie und wie beide weinten um die beiden Menschen, die wir sehr geliebt hatten.
 

Es dauerte einige Zeit, bis wir beide keine Tränen mehr hatten. Sie blieb an meiner Seite und wir redeten die ganze Nacht. Sie erklärte mir, dass sie den Anruf von einem Arzt erhielt, der ihren Tod leider bestätigt hatte. Ich wollte keine Einzelheiten wissen, nur ob sie lange gelitten hätten. Das verneinte Sakura und meinte, dass sie wohl direkt starben, denn jegliche Hilfe kam zu spät. Das Thema war für uns beide nicht einfach und doch mussten wir über die Beerdigung und den Nachlass sprechen. Sakura war froh darüber, dass ihre beste Freundin und ihr Mann vorgesorgt hatten. Es war ein Testament vorhanden und ich als Alleinerbin eingesetzt.
 

“Und... was passiert mit mir?”, fragte ich.
 

“Bis du 18 wirst... bin ich dein Vormund”, erklärte sie mir. “Damals... bei deiner Geburt haben wir das so abgesprochen, damit du nicht aus deinem Umfeld rausgerissen wirst. Bei meiner Tochter war deine Mutter eingetragen”, sprach sie weiter und kämpfte gegen ihre Tränen.
 

“Das... heißt, ich werde mit dir nach Tokio müssen?”, hakte ich nach und Sakura überlegte.
 

“Ehrlich gesagt... würde ich mich damit wohler fühlen”, begann sie. “Aber ich weiß, dass es dein Traum ist, wie deine Eltern, Architektur zu studieren.” Bei ihren Worten nickte ich und jetzt wollte ich das noch mehr als zuvor. “Deshalb... werden wir die verbliebenen zwei Monate hin bekommen, dass alles geregelt ist... mit 18 bekommst du dein Erbe und bis dahin werden wir sehen, in wie weit es ausreichen würde”, sprach sie weiter und ich war ihr gerade dankbar, dass sie mich so sehr unterstützte. Noch nie hatte ich mich dafür interessiert, wie viel Geld meine Eltern erhielten, welchen Ausgaben sie hatten oder gar welche Versicherungen bei ihnen liefen. Doch gerade wurde ich mit all dem konfrontiert.
 

Aber der erste Schritt war die Organisation der Beerdigung. Allein der Gedanke daran, ließ meinen Magen rebellieren. Das alles machte es nur noch realer und erneut war ich überfordert mit der Situation. Sakura holte mich wieder zurück und sprach mit mir, um mich wieder zu beruhigen. Einmal mehr fragte ich mich, wie sie das machte. Sie war wahrlich die Ruhe in Person. Seit ich sie kannte, habe ich sie noch nie anders erlebt. Im Unterbewusstsein war mir klar, dass sie sich gerade nur wegen mir zusammen riss. Ich hatte ihre Trauer in ihren Augen gesehen und auch ihre Tränen zuvor gehört, doch für mich blieb sie momentan stark. Gemeinsam gingen wir alles durch und den Großteil der Telefonate führte Sakura selbst.
 

“Ich weiß nicht... was ich ohne dich getan hätte, Tante”, sprach ich nach gefühlten Stunden, die nun hinter uns lagen.
 

“Deshalb bin ich hier, Maron”, lächelte sie und ich sah sie blinzeln, um nicht zu weinen. “Deine Mutter war meine beste Freundin... doch wir beide fühlten uns wie Schwestern... und deshalb mache ich das, weil sie genau dasselbe für mich getan hätte, wenn es anders rum gewesen wäre”, fügte sie an und wischte sich die Träne von der Wange, die ihren Weg schließlich gefunden hatten.
 

“Trotzdem... danke ich dir”, sprach ich erneut und nahm sie in den Arm, um ihr wenigstens etwas zurück zu geben.
 

Die nächsten Tage waren alles andere als angenehm für mich. Immer wieder verkrampfte sich mein Magen und es gab auch Momente, in denen ich mich sogar übergeben musste. Sakura schob dies auf den Stress der letzten Tage. Zudem war die Beerdigung bereits vor der Tür und ich wusste wirklich nicht, wie ich den Tag überstehen sollte. Diese Gewissheit, dass meine Eltern niemals wieder zu mir zurück kehren werden, war einfach unerträglich. Mittlerweile war ich nervlich am Boden, da mir noch bewusster wurde, dass ich ab sofort für mich alleine zuständig war. Sobald ich 18 war, war ich auf mich alleine gestellt. Alles müsste ich selbst organisieren und mein Leben alleine bestreiten.
 

“Komm, Maron... es wird Zeit für die Trauerfeier”, holte mich Sakura aus meinen Gedanken. Ihr Mann Himuro war ebenso eingeflogen. Wegen seinem Beruf konnte er nicht früher da sein, aber vor einem Tag war er dazu gekommen und war für uns beide eine wahre Stütze.
 

Dankbar nickte ich ihr zu und so fuhren wir zum Friedhof. Da meine Eltern mit der westlichen Religion nichts am Hut hatten, haben Sakura und ich uns um einen buddhistischen Mönch bemüht, der die Trauerfeier leiten würde. Es war etwas schwierig, aber wir hatten es hinbekommen. Meine Eltern wollten eine Feuerbestattung haben, weshalb wir dies in die Wege geleitet hatten und nun würden die Urnen auf einem kleinen Altar stehen. Dabei hatten wir ein schönes Foto von den Beiden gefunden, welches wir dazu gestellt hatten. Alles war traditionell gehalten, genauso wie die beiden es gewollt hatten. Mir war wichtig, ihren letzten Wunsch zu ehren und zu erfüllen. Auch Sakura stimmte dem zu, denn der letzte Wille war wichtig und ich hätte es sicher nicht anders gewollt.
 

Wir durften den Gemeinschaftsraum der Kirche umfunktionieren, um die Trauerfeier dort stattfinden zu lassen. Normalerweise wären die Urnen ebenso ‘beerdigt’ worden, aber in diesem Fall würde es nicht passieren. Ein sehr großer Wunsch meiner Mutter im Sterbefall war es, dass sie in Japan, genauer genommen in Tokio, beigesetzt werden wollte. Mein Vater hatte dies respektiert und wollte ihr folgen. Zwar hatten sie beide nie mit mir persönlich darüber gesprochen, doch bei dem Testament lagen diese Wünsche bei. Aus diesem Grund würde der Mönch die Urnen mitnehmen und in Tokio mit einer weiteren Trauerfeier beisetzen. Ganz so, wie es die Tradition verlangte, würden meine Eltern dort ein Grab erhalten.
 

Der Mönch bot uns noch an bei der Beisetzung bei zu wohnen, doch ich entschied mich dagegen. Definitiv würde ich diese Zeremonie kein zweites Mal durchstehen. Sakura jedoch würde bei dieser dabei sein. Sie versprach mir, dass sie darauf achten würde, dass alles genauso sein würde, wie es meine Eltern wollten. In diesem Moment war ich ihr sehr dankbar, denn sie nahm mir eine große Last von den Schultern und versicherte mir, dass ich nichts falsch machen würde. Sie es sogar verstand, weil ich kein zweites Mal all das durch leben wollte. Ihre Worte beruhigten mich. Vor allem als sie mir sagte, dass meine Eltern beide stolz auf mich wären und sich gewünscht hätten, dass ich meinen Weg finden und gehen würde. Egal wie verzweigt dieser wäre oder wohin er mich führen möge. Sie wären immer in meinem Herzen bei mir.
 

Bei diesen Worten fasste ich den Entschluss, alles zu tun, um meine Eltern noch stolzer zu machen. Beide freuten sich, als ich ihnen damals mit teilte, dass ich ebenfalls Architektur studieren wollte. Wobei ich mich nicht nur auf die Errichtung von Freizeitparks konzentrieren wollte. Tatsächlich wollte ich alle Bereiche abdecken, weshalb ein sehr langes Studium vor mir liegen würde. Doch eins stand für mich fest: Ich würde es durch ziehen, egal wie viel Kraft und Mühe es mich kosten könnte. Zudem wollte ich unabhängig sein. Zum einen um Sakura keine weiteren Probleme zu bereiten und zum anderen wäre es mein Leben. Daher sollte ich mich darum auch alleine kümmern können. Auch wenn es nicht einfach werden würde, ich würde es tun.
 

Die Trauerfeier war geschmackvoll gehalten und der Mönch achtete sehr darauf, dass die Wünsche der Verstorbenen, aber auch meine gewahrt blieben. Ich war dankbar für seine Worte. Obwohl es üblich war einige Lobgesänge, Niederwerfungen und Rezitationen von Mantren mit einfließen zu lassen, so hatte er es auf das Mindeste gekürzt, da die Zeit, in der wir den Raum nutzen konnten, stark begrenzt war. Sakura konnte drei Stunden aushandeln, doch selbst das war zu gering. Schließlich ging die Trauerfeier im Buddhismus oftmals mehrere Tage. Aber sie war sich sicher, dass sie dies in Tokio nachholen konnten, um den Verstorbenen die Feier zu geben, die sie verdienten. Tatsächlich sah man den Tod nicht als trauriges Ereignis, aber für mich... war es das und ich konnte nicht wie andere etwas Positives daraus gewinnen.
 

“Mach dir keine Gedanken, Maron... keiner wird dich verurteilen und ganz besonders nicht der Mönch selbst”, hatte mich Sakura immer wieder darauf hingewiesen, dass ich traurig sein sollte und vermutlich auch wütend. Sie hatte so viel Verständnis für mich gezeigt, dass ich mir zusätzlich vornahm, mein Leben selbst zu klären, um sie nicht damit auch zu belasten. Dass dies für Sakura keine Last war, wurde mir erst viele Jahre danach bewusst.
 


 

Die ersten Tage nach der Zeremonie war es eigenartig. Sakura und Himuro waren im Gästezimmer und das Zimmer meiner Eltern war menschenleer. Normalerweise waren sie da, sobald uns die beiden besuchten. Wir kochten zusammen und spielten oft Brettspiele oder Kartenspiele. Doch dieses Mal... war kein Lachen meiner Eltern zu hören und das schnürte mir wortwörtlich die Kehle zu. Es war schwer aus zu halten und ich zog mich immer mehr zurück in mein Zimmer. Dort ließ das Gefühl etwas nach, aber so richtig verschwand es nicht. “Maron?”, hörte ich an meiner Tür, nachdem geklopft wurde.
 

“Ja?”, entkam es mir wie von selbst.
 

“Darf ich rein kommen?”, fragte Sakura und ich bejahte dies erneut. Natürlich konnte sie hinein kommen. “Danke dir”, lächelte sie mich an und schloss die Tür hinter sich. “Himuro und mir ist aufgefallen... dass du in letzter Zeit nur noch im Zimmer bist”, begann sie. Wie von selbst wurden meine Augen größer und ich schluckte schwerer. Dass es ihnen auffallen könnte, war mir gar nicht in den Sinn gekommen.
 

“Oh... Ich”, begann ich und sie winkte gleich ab.
 

“Alles gut... wir können uns denken, was dich beschäftigt. Deshalb habe ich mir gedacht... du möchtest vielleicht darüber reden”, sprach sie sanft aus und setzte sich auf den Stuhl an meinem Schreibtisch. Einmal atmete ich durch und fand es faszinierend, aber auch beängstigend, dass sie mich so gut durchschauen konnte. Langsam begann ich zu erzählen. Erst nur, wie es mir ging und später von meinen bedrückenden Gefühlen, die einfach so auftauchten und es mir unmöglich machten, mich im Wohnzimmer oder gar dem Erdgeschoss auf halten zu können. Verstehend nickte sie und schien zu überlegen.
 

“Ich weiß... es klingt alles so absurd, aber...”
 

“Du fühlst dich unwohl... hast das Gefühl, dass alles über dir zusammen bricht”, vervollständigte sie meinen Satz und ich nickte fassungslos. Sie hatte auch das korrekt zusammen gefasst. Ich war mir sicher, dass sie Zauberkräfte hatte. “Und was meinst du... wird es besser oder möchtest du... etwas ändern?”, fragte sie behutsam nach. Tatsächlich musste ich bei diesen Worten blinzeln. Sie hatte Recht. Das war die Frage, die ich mir nun stellen müsste. Würde ich klar kommen oder sollte ich lieber...
 

“Ehrlich gesagt... ich weiß es nicht”, sprach ich aus und sie nickte leicht.
 

“Verständlich... in diesem Haus bist du aufgewachsen... hier bist du groß geworden... hier hast du alles Wichtige erlebt. Egal, ob nun gute oder schlechte Ereignisse”, redete sie mit mir und mir war klar geworden, wie Recht sie hatte. “Deshalb denk in Ruhe darüber nach... ich bin mir sicher... dass es deinen Eltern egal wäre, ob du hier lebst oder in einem anderen Haus oder einer Wohnung... solange es dir gut ginge... wäre es ihnen recht”, merkte sie an und schenkte mir ein sanftes Lächeln.
 

Es erinnerte mich an das meiner Mutter. Jedes Mal, wenn ich einen Rat bei ihr gesucht hatte, sprachen wir über alle Möglichkeiten und am Ende nahm sie mir die Angst mich falsch zu entscheiden. Denn in ihren Augen gäbe es niemals eine falsche Entscheidung, solange es mir gut ging. “Danke dir, Tante Sakura”, lächelte ich sie mit glasigen Augen an. Mein Dank war aufrichtig und ehrlich, denn ich war ihr so dankbar, dass diese Worte kaum ausreichten, dies zu beschreiben.
 

“Jederzeit, Maron... lass es uns wissen, sobald du entschieden hast”, sagte sie und erhob sich. Sie kam noch zu mir, um mich zu umarmen und sanft über den Rücken zu streicheln. Das war definitiv eine mütterliche Umarmung und für einen Moment lehnte ich mich an sie heran und genoss diese. Es würde dauern, bis ich mir klar werden würde, was ich tun sollte, doch bis dahin hatten wir genug anderes zu überdenken. Deshalb beschloss ich gegen das Gefühl an zu gehen und zu sehen, was passieren würde.
 

Zusammen mit ihr ging ich ins Wohnzimmer und wir sahen noch einmal alle Unterlagen durch. Himuro war eine wahre Hilfe für uns, denn er kannte sich sehr gut mit den Gesetzen aus. Schließlich war Polizeichef in seinem Revier in Tokio. Wir verschafften uns erst einmal einen Überblick über alles. Denn viele der Versicherungen musste ich schnell kündigen, damit diese nicht weiter mir zu Lasten fallen würden. Darum kümmerte sich mein ‘Onkel’ nur zu gerne. Er telefonierte mit einigen von ihnen und bis auf zwei konnten wir so problemlos auflösen. Es kostete mich viel Überwindung dort zu sein und so gesehen den Nachlas meiner Eltern zu klären, aber es half mir ebenso damit klar zu kommen.
 

Einige Tage hatten wir gebraucht, bis wir alles soweit erledigt hatten. Es war absolut nicht einfach da durch zu steigen. Da Mama und Papa Japaner waren, waren wir uns eben unsicher, ob die Erbschaftssteuer in beiden Ländern galt zu entrichten. Zum Glück hatte uns da der Anwalt meiner Eltern gut helfen können. Alles hatte er Himuro, Sakura und mir bis ins Kleinste Detail erklärt. Ebenso auch, wie es mit den Immobilien geklärt war, die meine Eltern besaßen. Die Wohnung, die sie noch in Tokio hatten, haben sie Sakura hinterlassen. Das Haus in Frankreich war zu meinem Besitz geworden, wobei ich da eine Gewisse Summe an das Steueramt zahlen müsste. Die beiden Autos wären ebenso meine, wobei ich gleich einen Verkauf in Betracht zog.
 

“Dem stimme ich ebenso zu... solltest du später ein Auto brauchen... kannst du es dir kaufen”, erklärte Sakura.
 

Zum Glück musste ich von dem Fond, welchen meine Eltern für mich zum 18. angelegt hatten, keine Steuern zahlen, denn der Fond lief auf meinem Namen. Also war es bereits mein Besitz. Ich müsste nur die Bearbeitungsgebühren zahlen, sobald dieser mir ausgehändigt werden würde. Der belief sich auf etwa ein Prozent von der Summe, die darin enthalten war. Klang vielleicht viel, doch das war noch nichts im Vergleich zu den Erbschaftssteuern, die auf mich wegen dem Haus und der Autos zu kommen würde. Abzüglich des Freibetrages, der einem immer zustand.


Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute

es werden noch zwei Kapitel folgen mit der Rückblende, ehe es wieder zurück zur Gegenwart gehen wird *smile*

lasst mir gerne eure Anregungen und Meinungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Boahencock-
2024-02-23T05:07:12+00:00 23.02.2024 06:07
Gurdmorng

Na toll da ist mann Krank und dann bekommt mann so eine Nachricht, das die Eltern einen Unfall hatten.

😭😭😭😭 Das ist so traurig Maron tut mir richtig leid.

Das ist gut das Sakura zu Maron kommt, denn alleine sollte sie jetzt auf jeden Fall nicht sein.

Zumindest haben Marons Eltern vorgesorgt, so das sie Für die Beerdigung nicht aufkommen muss.

Das ist gut das sie Bei Sakura bis sie 18 Jahre ist Lebt und nicht bei ihrgend wem anderes.

Naja ich denke das Sakura immer für dich da sein Wird egal wie alt du bist.

Darüber reden ist immer gut, mann sollte nichts in sich hineinfresen.

Was wird auf Maron noch alles zu kommen?

😉😼😉
Antwort von:  Seredhiel
28.04.2024 11:33
*winkt Boa zu*
entschuldige die späte Antwort *Kekse und Kakao da lass*

Maron hatte es wirklich schwer zu der Zeit
doch ich denke, sie hat das ganz gut gemeistert dank Sakura *taschentücher reich*

Marons Eltern waren dahingehend sehr besonnen und haben alles vorher geregelt,
leider muss man manchmal mit dem Schlimmsten rechnen

Mal sehen, wie es Maron weiterhin ergehen wird
hoffe es wird trotz allem soweit gut *zwinkert*

bis bald *Kekse und Kakao da lass*
Von:  _Bine_
2024-02-12T13:19:48+00:00 12.02.2024 14:19
Ich persönlich wüsste nicht, wie ich an Marron's Stelle reagiert hätte. Aber zum Glück waren Sakura und Himuro für sie da und unterstützen sie.

Es hat mich schon etwas gewundert, dass Marron's Eltern im Glauben des Buddhismus beerdigt wurden.

Ich kann jedoch nachvollziehen, dass Marron die ganze Zeremonie kein 2. Mal mitmachen wollte. Ich hätte das sicher auch nicht geschafft.

Was wird Marron noch alles erleben?

Ich bin schon sehr gespannt darauf und freue mich schon sehr es zu lesen.

Liebe Grüße Sabine
Antwort von:  Seredhiel
10.03.2024 09:55
*winkt Bine zu*

entschuldige die späte Antwort *entschuldigend verbeugt*

ehrlich gesagt, wüsste ich auch nicht, wie ich reagieren würde
denke... Maron hat da wahnsinniges Glück, dass Sakura und ihr Mann gekommen sind,
um ihr da zu helfen

ich habe lange überlegt, welchen Glauben ihre Eltern haben würden
da 90 % aller Japaner eher dem Buddhismus zugehörig sind,
habe ich mich schlussendlich dazu entschieden
hätte das vielleicht noch etwas besser umschreiben sollen *überlegt*

kaum einer hält eine zweite Zeremonie durch, weshalb da die Entscheidung gleich getroffen war

Maron wird noch ein paar Höhen und Tiefen miterleben, ehe sich alles fügen würde

hoffe es bleibt auch weiterhin spannend für dich *smile*

liebe Grüße zurück *Kekse und Kakao da lass*


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