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Makoto schreckte zurück. Wie gebannt starrte er auf die Gestalt in dem weißen Bett. Im trüben Licht konnte er lediglich schemenhafte Konturen erkennen. Einzig der feuchte Glanz der Augäpfel sagte ihm, das Aki wach sein musste. Und ihn anblickte.

 

Makoto schluckte. Er wusste, wie das hier aussah. Immerhin stand er, nur mit Unterwäsche bekleidet, am Bett des Jungen. Mitten in der Nacht. Er hatte sich an ihn herangeschlichen, sich ihm genähert, während er vollkommen wehrlos war. Noch wehrloser als ohnehin schon. Dabei hatte er doch gar nicht …

 

Sag etwas. Erklär dich.

 

„Ich … ich dachte, ich hätte etwas gehört“, stammelte Makoto. „Deswegen wollte ich nach dir sehen.“

 

Noch immer reagierte Aki nicht. Konnte es sein, dass er schlief? Mit offenen Augen? Makoto kam sich mehr und mehr fehl am Platz vor.

 

„Ich, also … ich würde dann wieder gehen. Oder brauchst du noch etwas? Ein Glas Wasser? Oder eine Tablette? Gegen die Schmerzen?“

 

Wieder passierte nichts und Makoto hätte sich selbst ohrfeigen können. Der Junge hatte nicht gesagt, dass ihm etwas wehtat, obwohl das nicht schwer zu erraten war. Doch selbst wenn, hätte er vermutlich nichts gesagt. 'Ich werde dich nicht mehr belästigen.' Das waren seine letzte Worte gewesen. Und jetzt stand Makoto hier und machte sich lächerlich.

 

Mit einem tiefen Atemzug richtete er sich auf. Sein Brustkorb spannte unter dem gerippten Stoff.
 

„Schön“, schnappte er. „Wenn du nichts brauchst, dann gehe ich wieder.“
 

Damit wollte er sich gerade umdrehen, als endlich Bewegung in die Gestalt auf dem Bett kam. Der Junge zog die Beine an – Makoto konnte das Rascheln unter der Bettdecke hören – und wandte den Kopf ab.

 

„Es tut mir leid. Ich … ich hätte gern etwas zu trinken. Und eine Tablette.“

 

Makoto schnaufte.
 

„Na bitte, geht doch“, brummte er und drehte sich nun doch um, um das Zimmer zu verlassen. Er riss die Schmerztabletten förmlich aus dem Schrank, in dem er sie gefunden hatte, drückte eine von ihnen aus dem Blister und stopfte die Packung anschließend wieder zurück. Danach holte er noch ein Glas Wasser. Als er so beladen ins Schlafzimmer zurückkam, saß Aki bereits aufrecht. Sein Blick folgte Makoto, während der um das Bett herumging. Auf der anderen Seite angekommen, hielt er ihm das Glas und die kleine, weiße Tablette hin.
 

„Hier. Ist nur Aspirin. Wenn du etwas Stärkeres brauchst, musst du es mir sagen.“

 

Makoto konnte Akis Nicken erkennen. Die gefesselten Hände, die sich nach ihm ausstreckten. Finger, die seine berührten. Nur ganz zart. Flüchtig. Makoto zuckte zusammen. Die Tablette fiel. Er konnte hören, wie sie auf dem Boden aufschlug und in die Dunkelheit davonrollte. Irgendwo unter das Bett. Makotos Herz setzte einen Schlag aus. Aki hob den Kopf.
 

„Entschuldigung, ich …“

 

Makoto wartete nicht, bis er den Satz beendet hatte.

 

„Ich hole eine neue.“
 

Schnell stellte er das Glas auf den Nachtisch und verließ erneut das Zimmer. Mit eiligen Schritten strebte er dem Bad zu und versuchte zu ignorieren, was ihm dabei durch den Kopf ging. Dass er es gewesen war, der die Tablette hatte fallen lassen. Weil Aki ihn nervös machte. Nervöser, als er zugeben wollte. Nervöser, als angemessen war.

 

Licht flammte auf und setzte den kleinen Raum in Brand. Makoto blinzelte gegen die plötzliche Helligkeit an. Gegen sein Spiegelbild, das ihm blass und unrasiert entgegen prangte. Ringe unter seinen Augen sagten ihm, dass er dringend Schlaf brauchte. Und doch war daran nicht zu denken. Denn er musste wieder zu Aki. Ob er wollte oder nicht.
 

Trottel!

 

Angewidert wandte er sich ab, drückte eine weitere Tablette in seine Hand und löschte das Licht. Zögernder als bei ersten Mal schlich Makoto sich wieder zurück zum Schlafzimmer. Das Mondlicht war inzwischen so weit um das Haus herumgewandert, dass er jetzt mehr Einzelheiten erkennen konnte. Sein Schatten fiel vor ihm auf den Boden.

 

Aki saß immer noch auf dem Bett. Makoto konnte sehen, dass er gewartet hatte. Jetzt jedoch war Makoto zurückgekehrt und mit ihm das rettende Schmerzmittel. Er musste es Aki nur noch geben, dann würde er zu seinem „Bett“ zurückkehren. Mit einem entschlossen Schritt trat Makoto ein. Aki drehte den Kopf.

 

„Ich habe … eine neue gebracht.“

 

Der Anblick der gelben Augen, die auf ihn gerichtet waren, hatte Makoto vergessen lassen, was er sich vorgenommen hatte. Statt entschlossen und mutig klang er hilflos und schwach. Wie von selbst schloss sich seine Hand enger um die Tablette.

 

Haltung bewahren. Haltung!

 

Aki musterte ihn. Im Halbdunkel konnte Makoto es nicht gut erkennen, aber der Junge schien abzuwägen, was vor sich ging. Als er zu einem Entschluss gekommen war, senkte er den Kopf.

 

„Und … wirst du sie mir diese Mal auch geben?“

 

Die Frage, deren Wortlaut so leicht ein kaum verhohlener Spott, eine Kritik, ein Von-oben-herab hätten sein können, eine Anspielung auf Makotos Unbeholfenheit und die Tatsache, dass er die Tablette hatten fallen lassen, war eben dieses nicht. Es war … etwas anderes. Makoto fühlte ein Kribbeln seine Wirbelsäule entlanglaufen. Unbewusst trat er näher. Aki hob den Blick und sah zu ihm auf.

 

„Bitte.“

 

Seine Stimme war nicht mehr als ein Hauch, ein Flüstern, ein atemloses Betteln, das sich Makotos bemächtigte und ihn vorwärts trieb. Wie von selbst nahm er die Tablette zwischen Daumen und Zeigefinder. Hielt sie hoch, damit Aki sie sehen konnte. Sein Mund wurde trocken und er begann zu schwitzen.

 

„Hier“, sagte er und konnte kaum glauben, was folgte. „Ich werde sie dir auf die Zunge legen. Und du wirst nicht zubeißen. Hast du verstanden?

 

Aki nickte leicht. Es brauchte jedoch nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie sein Mund sich verzog, um Worte zu formen. Worte der Bestätigung. Worte der Unterwerfung. Es stieß Makoto ab und ließ ihn nicht los. Langsam streckte er die Hand aus. Je näher er kam, desto weiter öffnete Aki seinen Mund. Er tat es ganz selbstverständlich. Ohne Scheu. So als wäre er gewohnt. Die Erkenntnis trieb Makoto das Blut ins Gesicht.

 

Schon spürte er Akis Atem auf seiner Haut. Die feuchte Wärme seines Mundes ganz nahe, bereit, ihn zu empfangen. Sich um ihn zu legen wie ein Mantel, ein Futteral, ein verruchter Kokon. Das Gefühl peitschte Erinnerungen in Makoto hoch. An dasselbe Empfinden an einer ganz anderen Stelle. Die Art, wie Miko ihn dabei angesehen hatte. Voller Gier und Wollen. War es das, was er suchte?

 

Du kannst jetzt nicht mehr zurück.

 

Wenn er das tat, würde Aki ihn verachten. Er würde das kleine bisschen Vertrauen verlieren, dass er inzwischen erlangt hatte. Die Sicherheit. Und doch wusste Makoto, dass er die Situation nicht ausnutzen durfte. Nicht ausnutzen wollte. Er war so nicht.

 

Ein Schauer überkam ihn. Seine Hand begann zu zittern.

 

„Hier“, sagte er erneut, dieses Mal jedoch leise und schwankend. Vorsichtig, so sacht, wie er nur konnte, platzierte er die Tablette ganz vorn in Akis Mund.

 

„Verschluck dich nicht.“

 

Das Glas Wasser fand seinen Weg in Akis Hand. Makoto überließ es ihm selbst, davon zu trinken. Auch wenn Aki ihn mit Sicherheit auch das hätte tun lassen. Makoto wusste, dass er es nicht verdient hatte. Dass es nicht an ihm lag, dass Aki diese Behandlung zuließ. Am meisten jedoch entsetzte ihn, dass er sich für einen Moment gewünscht hatte, dass es so gewesen wäre.

 

Du bist ein Idiot.

 

Aki trank. Langsam und doch so stetig, dass Makoto instinktiv wusste, dass er Durst gehabt haben musste. Und trotzdem hatte er geschwiegen, weil er Makoto nicht hatte wecken oder verärgern wollen. Es war Makotos Schuld, dass es so weit gekommen war. Das Gewicht auf seinen Schultern wurde schwerer. Bis das Glas schließlich leer war. Makoto nahm es zurück. Kleine Tropfen klebten am Rand. Sie funkelten im Licht des Mondes.

 

„Möchtest du … noch mehr?“

 

Oder etwas anderes? Irgendwas? Sag es mir und ich werde es dir bringen. Oder es wenigstens versuchen. Ich habe so viel gutzumachen.

 

Aki hielt den Kopf gesenkt. Makoto wusste nicht, was das bedeutete. Ob da tatsächlich noch etwas war, das er wollte oder brauchte. Vielleicht zur Toilette gehen? Das wäre mit Aufwand verbunden gewesen, aber natürlich hätte Makoto ihn gelassen. Alles andere wäre undenkbar grausam gewesen. Und doch …

 

Aki atmete hörbar aus. Makoto konnte die Spannung, die von ihm ausging, förmlich fühlen. Hatte er Schmerzen? Angst? Gab es etwas das ihn bedrückte? Oder war es gar Makoto selbst, von dem er sich bedroht fühlte?

 

Unwillkürlich wich Makoto ein Stück zurück. Er hatte das nicht gewollt.
 

„Ich … sollte dann gehen. Du kommst zurecht?“
 

Am liebsten hätte Makoto seine Worte zurückgeholt. Sie waren so furchtbar unpassend.

 

Es liegt an ihm. Alles an ihm. Ich muss …

 

Aki hob den Kopf. Sein Blick traf Makoto, der am liebsten noch weiter zurückgewichen wäre. Doch dann wäre er gegen den Schrank gelaufen und das …
 

„Würdest du bei mir bleiben?“

 

Makotos Denken setzte aus. Die Frage traf ihn vollkommen unvorbereitet. Nicht im Traum hätte er daran gedacht, dass …
 

„Bei dir … bleiben?“, wiederholte er bruchstückhaft. Seine Stimme rau und ungläubig. Aki hingegen schien sich vollkommen sicher.
 

„Ja“, sagte er und sah Makoto an. „Ich bin es zwar gewohnt, allein zu sein, aber jetzt gerade wäre es schön ein wenig … Gesellschaft zu haben.“

 

Gesellschaft. Makoto hätte beinahe gelacht. Es war … wie spät? Zwei Uhr nachts? Mit Sicherheit also kein Zeitpunkt, um sich in Gesellschaft zu befinden. Schon gar nicht in so einer schlechten.

 

„Das wäre nicht angemessen.“
 

Diese Tatsache, so weit hergeholt sie bei allem, was bereits passiert war, scheinen mochte, war doch das Erste, was Makoto in den Sinn kam. Es war nicht angemessen. Eigentlich sogar in höchstem Maße unangemessen. Vielleicht sogar gefährlich. Und doch war es das, was Aki von ihm verlangte. Nicht mehr und nicht weniger. Langsam ließ Makoto das Glas in seinen Händen sinken.

 

„Aber wenn du darauf bestehst …“

 

Er wusste, dass das nicht richtig war. Er sollte nicht bleiben. Er konnte nicht bleiben.

 

„Bitte.“

 

Dieses eine Wort war alles, was er brauchte, um Makotos Widerstand zu brechen. Die Mauern zum Einsturz brachte, die er so mühsam zu errichten versucht hatte. Aki hatte sie alle hinweggefegt.
 

„Na gut. Ich … bleibe“

 

Erst nachdem es ausgesprochen hatte, wurde Makoto bewusst, dass das einzige Möbelstück, auf dem er sich niederlassen konnte, das Bett war. Eben jenes Bett, in dem Aki saß. Er hätte sich natürlich einen Stuhl holen können, aber …

 

„Möchtest du, dass ich auf dem Boden schlafe?“

 

Aki sah zu ihm auf. Er schien das Angebot vollkommen ernst zu meinen, doch Makoto schüttelte nur den Kopf.
 

„Nein“, sagte er zögernd, die Gedanken immer noch viel zu langsam für all das hier. „Du kannst bleiben.“
 

Wie, um seinen Standpunkt zu unterstreichen, trat jetzt auch Makoto an das Bett. Diese Seite war noch unberührt, die Decken und das Kissen weiß wie frisch gefallener Schnee.
 

Immer noch zweifelnd ließ Makoto sich darauf sinken. Das Bett war wirklich sehr viel weicher als die Couch. Sehr viel … bequemer. Für einen Moment vergaß er, dass Aki noch immer neben ihm saß, kaum eine Armlänge entfernt. Sich hier hinzulegen war wirklich entspannend. Oder wäre es gewesen, wenn ihm nicht noch gerade rechtzeitig eingefallen wäre, dass er nicht allein war. Mit einem unterdrückten Seufzen riss Makoto sich zusammen. Er nahm das Kissen, legte es gegen die Kopfstütze des Bettes und sich selbst dagegen. Ja, so konnte es bleiben. Im blassen Mondlicht konnte er Aki sitzen sehen.

 

„Willst du dich nicht hinlegen?“
 

Aki gehorchte. Wie schon zuvor legte er seinen Kopf auf das Kissen, den Blick in Richtung des Schranks weisend. Makoto wurde klar, dass es ihm vermutlich gar nicht möglich war, sich umzudrehen. Das Seil, mit dem er ihn an den Bettpfosten gebunden hatte, hinderten ihn daran.

 

Der Verband ist nicht gut.

 

Jetzt, da er ihn noch einmal richtig betrachtete, wurde Makoto noch einmal bewusst, dass er mehr als schlechte Arbeit geleistet hatte. Er würde das Ganze morgen erneuern müssen. Bis dahin allerdings …
 

„Wie ist das passiert?“

 

Die Stille, die sich mittlerweile ausgebreitet hatte, war eigentlich zu lang gewesen, als das man noch mit einem Gespräch hätte rechnen können. Und doch reagierte Aki sofort.
 

„Was meinst du?“, fragte er und drehte sich dabei leicht in Makotos Richtung. Nicht so weit, dass er ihn ansehen konnte. Nur so, dass er ihn besser hörte.
 

„Das mit deinem Kopf.“

 

Akis Bettdecke raschelte. Makoto selbst lag immer noch auf seiner. Kein Gedanke an Schlaf.
 

„Ich habe mich gestoßen. An einer Eisenstange.“

 

Makoto machte ein missbilligendes Geräusch.
 

„Gestoßen und wurdest du damit geschlagen?“

 

Dieses Mal war es an Akis zu schnauben.

 

„Wenn ich geschlagen worden wäre, wäre ich wohl nicht mehr hier.“

 

Die Feststellung, so erschreckend sie auch war, kam vollkommen mitleidslos über Akis Lippen. Makoto musste zugeben, dass er recht hatte. Wenn ihn wirklich jemand mit einer Eisenstange verprügelt hätte, hätte er wohl ins Krankenhaus gemusst. Oder in eine Leichenschauhalle.
 

„Und wie kam es dazu?“

 

Jetzt, wo sie einmal angefangen hatten darüber zu reden, war es ganz leicht. Von Shisu hatte Makoto nicht viel erfahren. Nur, dass sie ein Lösegeld abliefern sollten und dieses Lösegeld auch wieder mit zurücknehmen würden. Vorzugweise zusammen mit dem Entführten. Mehr hatte er damals nicht wissen müssen, doch jetzt … jetzt wollte er erfahren, was passiert war.
 

Wieder bewegte sich Aki. Offenbar versuchte er, eine bequeme Position zu finden. Erneut überkam Makoto das schlechte Gewissen, doch er wartete ab. Als Aki endlich zur Ruhe gekommen war, konnte Makoto förmlich hören, wie er nach einer Antwort suchte.

 

„Ich bin gestürzt“, sagte er irgendwann, als Makoto schon nicht mehr damit gerechnet hatte. „Es war dunkel und hat geregnet und ich … habe nicht aufgepasst, wo ich hintrete.“

 

Makoto spürte, dass sich hinter den Worten mehr verbarg, als Aki zugeben wollte. Unwillkürlich stellte Makoto es sich vor. Aki, der, ausgehend von dem, was Makoto über ihn wusste, vermutlich nur spärlich bekleidet gewesen war, rannte eine dunkle Gasse entlang. Auf seinen Fersen die drei Bozos. Sie kamen immer näher, während Aki versuchte, ihnen zu entkommen. Dann schließlich ein Blick zurück, ein falscher Schritt, der ihm zu Verhängnis wurde. Er fiel, stürzte und schlug sich den Kopf an. Vielleicht, weil er versucht hatte, eine Feuertreppe hinaufzukommen, die nass und glitschig war. Halb benommen lag er da, während seine Häscher wie bedrohliche Schatten vor ihm aufragten. Eine hämische Stimme, die, während sich sich zu ihm herunterbeugte, zischte: 'Sieh an, was wir da haben. Du bist ja ein ganz hübsches Vögelchen.' Als Nächstes Schwärze und dann …

 

„Haben sie dich angefasst?“

 

Makoto konnte das Grollen hören, dass seine Stimme dabei untermalte. Aki atmete neben ihm.
 

„Sie wollten. Aber als sie mitbekamen, dass ich kein Mädchen bin, haben sie mich in Ruhe gelassen.“
 

Die Eröffnung nahm Makoto vollkommen den Wind aus den Segeln. Ein Mädchen? Warum sollten sie …?

 

„Ich hatte ein Kleid an. Ich dachte, so würde man mich nicht so leicht erkennen. Außerdem war es ein hübsches Kleid. Ich mochte es.“

 

Makoto schluckte. Noch einmal spielte sich der Film vor seinem inneren Auge an. Dieses Mal jedoch trug Aki darin ein geblümtes Sommerkleid. Makoto wusste nicht, warum er ausgerechnet dieses Kleidungsstück ausgewählt hatte. Vielleicht, weil es auf vollkommen verdrehte Weise zu Aki passte. Es machte die Sache nur unglaublich viel komplizierter.
 

„Und dann?“, fragte er heiser. „Was ist danach passiert?“

 

Aki stieß einen Laut aus, den Makoto nur als frustriert identifizieren konnte.
 

„Danach habe ich ihnen gesagt, dass sie ihre Finger von mir lassen sollten, weil Sasori Kodama sie ihnen sonst persönlich abschneiden würde.“

 

Er schwieg kurz, bevor er hinzusetzte: „Ich glaube, das war ein Fehler.“
 

Makoto wagte kaum zu atmen. Seine Hände waren feucht vom Schweiß.
 

„Ja“, bestätigte er matt. „Ja, das glaube ich auch.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  chaos-kao
2024-01-07T03:21:07+00:00 07.01.2024 04:21
Makoto wird langsam butterweich und formbar. Aki ist wirklich gut darin zu manipulieren. Muss er vermutlich auch sein um überleben zu können... Dafür, dass Makoto nicht auf Männer steht, geht ihm Aki von Kapitel zu Kapitel mehr unter die Haut.
Antwort von:  Maginisha
07.01.2024 11:04
Aki kommt Makotos Fetisch vermutlich zugute. Außerdem weiß er mit ziemlicher Sicherheit, welche Knöpfe man drücken muss. Aber eben auch deswegen, weil er es muss. Das darf man halt alles nicht vergessen bei dem Ganzen (und war auch ein Grund für die Adult-Einschätzung. Aufgrund dessen, dass es aber noch am Rand tänzelt und eben nicht abstürzt, dachte ich mir, ich lass die mal wegmachen. Bei ff.de hat das ein Operator auch nochmal überprüft und war der gleichen Meinung.)
Von:  Ana1993
2023-11-22T06:14:53+00:00 22.11.2023 07:14
Ah, Makoto gesteht sich also doch ein, dass da eine gewisse Begierde von seiner Seite aus ist.
Wasser allerdings noch nicht zu kapieren scheint ist, dass Aki ganz geschickt die Grenzen testet und subtil versucht seinen "Wärter" mit den Waffen zu schlagen, die er kennt: Verführung ;) bzw die einzige Art die er vermutlich kennt, wo er selbst trotz Fesseln Kontrolle bekommen kann. Schließlich wird er auch immer dann unsicher, wenn seine Künste ins Leere laufen oder der Ältere anders reagiert, als vermutlich gehofft.
Ein schönes subtitles Katz und Maus Spiel und ich bin gespannt, wie lange Makoto noch Widerstand leisten kann
Antwort von:  Maginisha
23.11.2023 14:27
Hey Ana!

Jaaa, so langsam kann er das nicht mehr so ganz ignorieren. Aki bemüht sich aber auch redlich, die richtigen Knöpfe zu drücken. Schön, dass dir das aufgefallen ist. Ich hatte schon Zweifel, ob man das Muster durchschaut. :D

Wobei er ja jetzt was gefunden zu haben scheint, dass Makoto endgültig aus der Bahn wirft. Quasi eine Umgehungsstraße für die Sache mit dem "Ich stehe nicht auf Männer." Nur: Wird das reichen, damit er seine Bedenken über Bord wirft? Oder wird er weiterhin an seinen moralischen Grundsätzen und Überzeugungen festhalten? Und wenn ja: Was wird Aki noch alles auffahren, um ihn endgültig rumzukriegen. Wir werden es erfahren. ^^

Ich danke dir auf jeden Fall sehr für den Kommentar. Hab mich sehr gefreut, das von dir zu lesen.

Zauberhafte Grüße
Mag
Antwort von:  Ana1993
24.11.2023 16:35
Ich bin ja sonst eher stiller Leser, aber wenn sich sonst keiner traut, dann muss ich halt was schreiben ;) mir haben die fehlenden Kommentare leider inzwischen die Motivation zum Schreiben genommen, daher fühle ich das sehr.

Die subtilen Versuche fand ich sehr gut gemacht, offensichtlicher dürften sie für mein Gefühl nicht sein, sonst wäre es unglaubwürdig dass Makoto so blind ist.
Ich mag es, wie Aki mit ihm spielt und plötzlich einen auf unschuldiges, armes Ding macht und dann immer wieder Dinge sagt und tut, die harmlos wirken aber es gar nicht sind
Antwort von:  Maginisha
25.11.2023 08:23
Ah, ich kenne das Problem mit den zurückgegangenen Rückmeldungen. Wobei ich zugeben muss, dass ich inzwischen auch fast kaum noch lese (und dem entsprechend auch nicht kommentiere.) Irgendwie ist die Zeit und Energie nicht mehr da. *auf die Pandemie schiel* Bisher ist aber zumindest der Wille zum Schreiben nicht verloren gegangen. ^^

Das Ding bei Akis Versuchen ist halt, dass man sie immer auch anders interpretieren kann. Er ist ja auch ein bisschen undurchsichtig. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Leute mehrheitlich nicht durchschaut haben, was da abgeht. Deswegen beruhigt es mich sehr, dass es offenbar doch möglich ist. :D


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