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Pet

von

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Wundervoll.

 

Das Wort klang in Makotos Kopf nach und verursachte in ihm gleichermaßen den Impuls, es weit von sich zu stoßen und es im selben Moment heranzuholen und nie wieder loszulassen. Makoto merkte, wie seine Kehle trocken wurde. Er schluckte, um das Gefühl loszuwerden. Jedes Gefühl.

 

„Wundervoll?“, blaffte er, als könne er sich durch die Wiederholung der Wirkung des Gesagten entziehen. „Was war denn so wundervoll? Hat er dich den Sake vom Boden lecken lassen?“
 

Es war etwas, dass Makoto Sasori Kodama absolut zutraute.

 

Aki lächelte. Er grinste geradezu.

 

„Nein“, sagte er und das Aufblitzen in seinen Augen hätte Makoto eine Warnung sein müssen.
 

„Aber er ließ ihn mich von den Füßen einer Dame lecken. Sie hatte etwas davon abbekommen und Sasori verlangte, dass ich Wiedergutmachung leiste. An jedem einzelnen ihrer Zehen.“

 

Makoto schluckte erneut. Er versuchte sich gegen die Bilder zu wehren, die auf seinen Geist einstürmten.

 

„Das war … sicherlich sehr unangenehm. Ihre Füße haben sicher gerochen. Nach Schweiß und anderen Dingen.“

 

Dem Leder ihrer Schuhe. Teurer Fußcreme. Nach exklusivem Puder und Honig. Und natürlich nach Sake. Makoto hätte alles dafür gegeben, an Akis Stelle sein zu können. Wenigstens für einen Moment.

 

Aki lächelte.

 

„Oh, gar nicht“, widersprach er heiter. „Im Gegenteil. Ihre Füße waren sehr gepflegt. Weich und anschmiegsam. Keinerlei Hornhaut. Sie trug roten Nagellack passend zu ihrem Kleid. Es war an der Seite geschlitzt und als sie mir ihren Fuß in den Mund steckte, während ich vor ihr auf dem Boden lag, sah ich, wie der Schlitz sich öffnete. Es fehlte nicht viel und ich hätte einen Blick in das verbotene Reich werfen können. Ihre Weiblichkeit betrachten. Ihren Slip und wie er sich feucht färbte aufgrund ihrer Lust. Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass es so war, denn kurz darauf sah ich, wie sie sich von einem weiteren Herrn befriedigen ließ. Auch er lutschte an ihren Zehen. Ich glaube, das hat ihr gefallen.“

 

Makoto schloss die Augen. Unwillkürlich stellte er sie sich vor. Die Dame im roten Kleid mit den entzückenden Füßen. Makoto war sich sicher, dass sie jemanden wie ihn nicht einmal mit der Kneifzange angerührt hätte. Aber die Vorstellung, sie zu sehen. Zuzuschauen wie sie … bedient wurde. Makoto konnte nur davon träumen. Er fragte sich, ob sie wohl Strümpfe getragen hatte. Natürlich würde er den Teufel tun und sich bei Aki danach erkundigen, aber … die Möglichkeit allein genügte, um ihn zu erregen. Sehr zu erregen.

 

Und das ist genau das, was er gewollt hat.

 

Makotos Lider schnappten nach oben. Er fixierte Aki, der immer noch vor ihm auf dem Boden saß. Seine Augen funkelten, doch es lag ein neuer Ausdruck darin. Einer, den Makoto als Gier identifizierte.
 

Was soll das? Was will er?

 

Makoto hütete sich, die Frage zu stellen. Das Ganze hier war viel zu schnell außer Kontrolle geraten. Viel zu schnell! Er räusperte sich.

 

„Ich nehme nicht an, dass das alles ist, was du erdulden musstest.“

 

Eigentlich wollte er nichts mehr hören, aber er musste diese Frau aus seinem Kopf bekommen.

 

Akis Blick wanderte zu Boden. Immer noch kräuselte ein Lächeln seine Lippen.
 

„Nein“, sagte er leise. „Ich bin natürlich auch geschlagen worden. Getreten, gezwickt, bespuckt und einer der Gäste ist mir auf die Hand gestiegen. Ich hatte Glück, dass der Teppich so dick war, sonst hätte er mir etwas gebrochen.“

 

Makotos Gesicht verhärtete sich. Das war genau das, was er jetzt brauchte. Und was er sich gedacht hatte.
 

„Du wurdest also misshandelt.“

 

Akis Augen blitzten auf. Mit einem fast schon grimmigen Gesichtsausdruck sah er zu Makoto auf.
 

„Ich wurde bestraft“, stellte er fest. „Für etwas, das ich nicht hätte tun müssen. Ich kannte die Konsequenzen und habe mich entschieden, es trotzdem zu tun. Ich wusste, worauf ich mich einlasse.“

 

Makoto schüttelte innerlich den Kopf. Natürlich konnte er nicht leugnen, dass das, was Aki ihm erzählte, eine morbide Faszination auf ihn ausübte. Doch gleichzeitig war er sich sicher, dass das nur die Spitze des Eisberges war. Angesichts dessen, was er von Aki wusste, seiner Aufmachung und dem Inhalt der Reisetasche war Makoto sich sicher, dass an diesem Abend noch mehr passiert war. Viel mehr. Und tatsächlich teilte schon wieder ein Lächeln Akis Lippen.
 

„Außerdem hatten die Gäste viel Spaß. Nachdem Sasori ihnen erlaubt hatte, mich auf jegliche Art und Weise zu benutzen, die ihnen angenehm erschien, habe ich genau gesehen, wie er es genossen hat, ihnen das anbieten zu können. Er war stolz auf mich, wie gut ich es ertragen habe. Mit Händen überall auf meinem Körper, Dingen und Gliedern in allen meinen Öffnungen. Manchmal mehr als eines. Ich habe all das über mich ergehen lassen, um ihn glücklich zu machen. Und es hat funktioniert.“

 

Makoto wurde kalt. Er war sich sicher, dass an diesem Bild, das Aki da zeichnete, etwas ganz und gar nicht stimmte. Dass es so nicht laufen sollte. Dass ein fundamentaler Teil dessen fehlte, was diese besondere Beziehung ausmachte, von der Aki offenbar ausging, dass er und Sasori Kodama sie hatten. Makoto konnte nur nicht den Finger darauf legen, was es war, und noch bevor er dazu kam, weiter darüber nachzudenken, hatte Aki sich schon bewegt. Seine Augen leuchteten.
 

„Nachdem die Gäste weg waren, hat Sasori mich ins Schlafzimmer gebracht. Es war eine große Ehre, dass er das tat. Schließlich war ich immer noch schmutzig. An mir klebten Blut, Speisereste und diverse andere Dinge. Es wäre sein gutes Recht gewesen, mich von sich zu stoßen und für den Rest der Nacht in meinen Käfig zu sperren. Aber er tat es nicht. Er erlaubte mir, ihm meine Dankbarkeit zu zeigen. Dabei ließ er mich immer wieder wissen, wie gut ich das gemacht hätte und das ich so talentiert sei. Sein bestes Pet. Auf ewig.“

 

Akis letzte Worte brachten Makotos Nackenhaare dazu, sich aufzurichten. Da war etwas in seiner Stimme. Eine Nuance Ein Schatten, der kaum, dass Makoto versuchte, genauer hinzusehen, verschwunden war, als hätte es ihn nie gegeben. Zurück blieb die Erinnerung an ein seltsam mulmiges Gefühl und eine Berührung an seinem Knie. Makoto blickte auf und entdeckte Akis Hand, die dort lag und sich nicht bewegte. Makoto zuckte zurück.
 

„Was … was soll das?“

 

Akis Finger waren durch seine Bewegung von seinem Bein gerutscht. Makoto hatte seine Frage jedoch kaum beendet, da kamen sie bereits wieder zurück. Eine zweite Hand gesellte sich zu ihnen. Auch sie berührte Makotos Bein, wenngleich das andere. Sie war ein Stück höher platziert als die erste. Und sie blieb nicht liegen.

 

Aki antwortete nicht. Er kam lediglich näher. Seine gelben Augen bohrten sich in Makotos, während seine Hände unaufhaltsam höher glitten. Sie stoppten, als sie die Hälfte von Makotos Oberschenkel passiert hatten. Makoto fühlte ihre Wärme durch den Stoff sickern. Akis Augen glühten auf.
 

„Ich bin wirklich gut darin“, sagte er und schien auf eine Reaktion zu warten. Makoto war verwirrt. Immer noch fühlte er Akis Hände auf sich.
 

„Gut wodrin?“

 

Aki lächelte. Seine Zunge glitt zwischen seinen Lippen hervor und befeuchtete sie. Makoto konnte sehen, wie sie glänzten. Sich öffneten.
 

„Darin Männern Freude zu bereiten. Sasori und andere würden dir das sicher bestätigen. Also warum lässt du es mich dir nicht vorführen? Ich bin mir sicher, du würdest es nicht bereuen.“

 

Makoto war sich sehr sicher, dass er es absolut bereuen würde. Gleichzeitig war da Aki, dessen Hände immer höher wanderten. Sein leicht geöffneter Mund, die sündigen Lippen. Sein Kopf zwischen Makotos Beinen. Die Tatsache, dass Makoto genau wusste, wovon er sprach. Er spürte sich selbst anschwellen.

 

Nicht. Ich darf es nicht zulassen.

 

Aki lächelte, als er es bemerkte. Seine Fingerspitzen waren nur noch Zentimeter von Makotos bebendem Fleisch entfernt. Es würde nur noch Sekunden dauern, bevor er zugriff und …

 

„Nein!“

 

Makoto schrie. Seine Hand schnellte vor, bekam Akis zu fassen und drückte brutal zu. Er spürte die zarten Fingerglieder unter der harten Behandlung knacken und beinahe nachgeben. Aber nur beinahe. Er wollte ihn nicht verletzen.
 

„Hör auf!“

 

Mit unbarmherziger Härte griff Makoto zu. Er fixierte Aki, hielt ihn von sich weg. Aki kämpfte dagegen an, lehnte sich nach vorn, versuchte zu ihm zu kommen. So sehr, dass Makoto irgendwann nicht anders konnte, als ihn mit ganzem Körpereinsatz zurückzudrängen.

 

Aki landete hart auf dem Rücken. Sofort war Makoto über ihm und drückte ihn nach unten. Immer noch wehrte der Junge sich. Versuchte, an die Stelle heranzukommen, an der Makoto ihn mit Sicherheit nicht haben wollte. Beruhigenderweise herrschte dort jetzt wieder Normalzustand. Die Lust war Makoto gründlich vergangen.

 

„Hör auf!“, herrschte er Aki noch einmal an. Der fuhr noch einen Moment lang fort, unter Makoto zu zappeln, dann erlahmten seine Bewegungen ebenso plötzlich, wie sie begonnen hatten. Schwer atmend sah er zu Makoto auf. Er wirkte verzweifelt. Hoffnungsvoll. Wütend. Erleichtert. Sein Mund öffnete sich.
 

„Ich … ich kann … dich auch anders bedienen. Mit den Füßen, wenn du das möchtest. Ich weiß, dass du das magst. Ich kann das.“

 

Makoto knurrte. Der Drang, Aki ins Gesicht zu schlagen, kam und verging wieder. Zurück blieb die Scham und etwas, das Makoto nach kurzem Überlegen als Verzweiflung identifizierte. Dieselbe Verzweiflung, die wohl auch Aki dazu brachte, sich jetzt an ihm zu reiben. Seinen Unterleib zu heben und ihn Makoto entgegenzustrecken, während der seine Arme auf dem Tisch festhielt. Das oder er war schlichtweg verrückt.
 

„Hör auf!“

 

Makotos Tonfall machte deutlich, dass er sich nicht noch einmal wiederholen würde. Aki hingegen schien es als neue Herausforderung zu sehen. Da waren plötzlich Füße zwischen Makotos Beinen. Akis Füße. An seinem Schwanz.

 

Nein!

 

Mit einer Brutalität, die er sonst nur selten zeigte, riss Makoto seinen Oberkörper zurück und zog Aki dabei mit sich. Er drehte ihn herum, zwang seine Arme auf seinen Rücken. Er hörte Aki aufjaulen, aber er kümmerte sich nicht darum. Mitleidlos stieß er den Jungen vor sich her. Zerrte ihn in Richtung des Bettes, wo immer noch das Seil am Fußboden lag. Makoto griff es und warf Aki aufs Bett.
 

„Du wirst hierbleiben“, donnerte er, während er das schwarze Nylon um Akis Gelenke wickelte. Fest. Fester. Viel fester als gut und gesund war. Aber es war ihm egal. Absolut egal.
 

„Du wirst hierbleiben und du wirst dich nicht rühren, bis ich es dir sage. Du wirst schweigen. Oder ich knebele dich.“
 

Für einen Moment war Makoto versucht, auch diese Drohung wahrzumachen. Einzig die Vorstellung, dass er sich dann dem Inhalt der Tasche hätte nähern müssen, ließ ihn davor zurückschrecken. Sein Herz hämmerte in seiner Brust, seine Lungen brannten. Fester und immer fester wurden die Fesseln. Bis Aki schließlich verschnürt wie ein Paket vor ihm lag. Erst dann ließ Makoto von ihm ab. Sein Atem ging stoßweise und er hätte am liebsten irgendetwas zerschlagen.
 

„Bleib hier“, herrschte er Aki noch einmal an, bevor er fluchtartig das Schlafzimmer verließ. In seinem Nacken fühlte er Akis Blicke. Er wusste, dass er diese Runde verloren hatte. Er war sich nur nicht sicher, ob es überhaupt einen Gewinner gab.

 



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