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Sherlock Holmes

das unheilvolle Familienerbstück
von

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Träume, realer als die Wirklichkeit!?

Mitten in der Nacht…

…Dunkelheit…

…eisige Stille…

…ein trügerisch einsamer Ort,…

...doch am Ende eines unendlich langen Tunnels…

...ein Licht,…

…ein größer und heller werdendes Licht,...

...welches mit einer unvorstellbaren Wärme auf mich zukommt,…

…eine brennende und innerlich herbei gesehnte Hitze...

....und mich nun zu verschlingen droht,…

…mir das Herz im Leibe verbrennt,…

…es mit seinen heißen Klauen umhüllt, für sich beansprucht,…

…ich kann mich nicht wehren...

…kann es nicht begreifen…

...nicht verstehen wie das geschehen konnte…

…so schnell…

...so einfach…
 

Ein greller Blitz erhellte die Finsternis am Horizont, welcher für eine Sekunde lang die Nacht, den Himmel erleuchtete und um dann zuckend in den aufkommenden grauen Wolken zu verschwinden. Kurz darauf war ein tiefes Donner Grollen zu hören, welches das nahende Gewitter ankündigte. Die dunkler werdenden Wolken verschlangen augenblicklich den Mond, ließen ihn schließlich komplett verschwinden. Mehrere Blitze waren die neue Lichtquelle am Himmel und schon fielen die ersten Wassertropfen zu Erde hinab. Tropfen, welche größer und mehr wurden, sich sammelten und nun, begleitet von dem laut ertönten Grollen, unaufhörlich auf den Boden prasselten. Ganz London wurde heute Nacht in einen nassen Nebel gehüllt, wurde vom Regen und einem unüberhörbaren Gewitter heimgesucht. Ein Nebelschleier, der sich durch die ganze Stadt hindurch zog, sich seinen Weg durch die Straßen bahnte, vorbei am Regent’s Park, an Scotland Yard, und an der, bis dahin in Stille gehüllten, Baker Street. Auch direkt vorbei an einer dunkelgrünen Haustür mit der goldenen Nummer 221B.
 

…Du lässt mich nicht gehen,…

...ich kann mich nicht befreien,…

…befreien von dieser Hitze,…

...einer Hitze, die eindeutig von dir stammt...

...von dir ausgeht und mich vollkommen für sich einnimmt,…

…mich vollständig einhüllt,…

… nur du erkennst wer und was ich wirklich bin,…

…doch du empfindest kein Mitleid,…

...kennst keine Gnade…

...jetzt nimmst du langsam Gestalt an…

…bekommst mehr und mehr menschliche Züge...

…mir so vertraute Augen sehen mich an,…

…ich empfinde keine Angst, keine Furcht,…

...genauso wenig wie du,…

…worauf wartest du, tu es…

...mach was immer du für richtig hältst,…

…es wird das Richtige sein…
 

Ein leises Wimmern kam aus einem der Zimmer, einem der vielen Räume in der Baker Street 221B. Ein kaum hörbares Wimmern eines blonden Mannes, der sich unruhig im Bett herum wälzte. Es kam selten vor, doch die heutige Nacht sollte den kleinen Mann mit einem besonderen Traum konfrontieren, den er so schnell nicht wieder vergessen würde. Albträume hatte er oft gehabt, besonders in der Zeit, nachdem er vom Krieg nach London zurück gekehrt war. Nach eben dieser Zeit hatte es kaum eine Nacht für ihn gegeben, in der er friedlich schlafen konnte. Heimgesucht von Erinnerungen eines erbarmungslosen Krieges. Laute Schreie, dröhnende und schrille Geschosse, Blut soweit das Auge reichte, kalte leblose Körper im rot besudelten Dreck. Es war schrecklich,…einfach nur grauenvoll. Im Krieg selbst und ebenso in der Zeit danach… Doch seit seinem letzten Traum dieser Art war einige Zeit vergangen, mindestens ein paar Wochen. … Nun schien es allerdings mal wieder soweit zu sein. Aber... Hier in London, hier in diesem Haus, hier mit diesem einen seltsamen Menschen wurden die Albträume zumindest immer weniger. Mit einem Mann, einem selbsternannten Consulting Detective Namens Holmes. Sherlock Holmes. Einem Mann, durch den John sich selbst besser kennen lernte, ja der ihm sogar, bis zu einem gewissen Grad half, jene Albträume zu vergessen, hinter sich zu lassen. … Dieser eine Mann.
 

…Hände…

…ich spüre warme Hände,…

…die mich auffangen,…

...mich in Sicherheit wiegen,…

...mich so anfassen, wie es sonst keiner je getan hat oder noch tun würde,…

…du besitzt solch eine bemerkenswerte Wärme,...

...eine, die sonst keiner je mit mir teilen würde,…

…welch Ironie,…

…jeder Faser meines Seins,...

…nur du vermagst mich mit solch einer Wärme zu erfüllen,…

…mir Nähe zu schenken, alles mit mir zu teilen,…

…wie kitschig,…

...wie unendlich bittersüß solche Gedanken doch sein können,…

…ein Traum,…

...ein kindischer, unwirklicher Wunschgedanke,..

…der jedoch...

…mein Herz erreicht…
 

Lautes Donnergrollen ließ John Watson im Schlaf zusammen zucken. Er fing an sich zu verkrampfen, krallte sich unbewusst mit den Händen in die Bettdecke und kniff die Augen fester zusammen.
 

…abermals spüre ich deine Hände,…

…doch nun ist es ganz anders,...

…hat sich etwas grundlegend verändert...

…sie gehen ihren Weg...

…streichen über freigelegte Haut,…

…über meinen Körper,…

…hinweg über eine Gänsehaut, die sich in fürchterlich erregende Schauer wandelt...

... bahnen sich von mir unaufhaltsam einen Weg Richtung Unterkörper,…

…so fürchterlich zärtlich,...

…eine reine Qual,…

...so erregend neu, dass ich es nicht glauben kann,…

…es fühlt sich so echt an, viel zu echt,…

…so unwirklich und zur gleichen Zeit so schön,...

...dass es wieder wahr sein könnte,…

…Wieso tust du mir das an?…
 

Johns Kopf legte sich von einer Seite auf die andere, immer unruhiger werdend öffnete sich sein Mund einen Spalt. Atmete abgehackt ein und aus. Seine Augenlider schienen einen kurzen Moment lang zu flackern. Seine Hände ließen die Decke los und ballten sich zu Fäuste, während er stocksteif dort in seinem Bett lag und seinen Traum über sich ergehen ließ.
 

…mein Körper wird immer wärmer,..

...nimmt die Hitze von dir auf...

... die du mir bei deinen Berührungen überträgst,…

…ich kann dir nicht entkommen,…

...es ist zu spät,…

…Fliehen wäre sinnlos,…und…

...ich will es auch nicht,…

…nicht jetzt,…

…soll die Zeit stehen bleiben, uns hier ruhen lassen,…

…tu was du nicht lassen kannst,…

...nimm mich noch einmal so in den Arm,…

…lass deine Hände bei mir…

…ein Kuss…

…du fängst an mich zu küssen,...

…so unwirklich,…so schön,…

…doch ich kenne diese Lippen,…dieser Mund,…

…ich kenne ihn nur zu gut,…

...bitte höre nicht auf,… …nicht jetzt…
 

Erneut erhellten Blitze den Nachthimmel, woraufhin gleich danach wieder ein fürchterliches Grollen zu hören war, das Gewitter schien nun direkt über der Baker Street zu wüten. Der Doktor lag dort in seinem Bett, hatte schon einen leichten Schweißfilm auf der Stirn und murmelte unverständliche Wörter vor sich hin. Doch seine Gesichtszüge änderten sich, sein Atem ging minimal schwerer, legte seinen Kopf abermals auf die andere Seite seines Kissens und schloss schluckend den Mund.
 

…sanfte Küsse verteilst du auf meinem Körper,…

...das bin ich wahrlich nicht gewohnt,…

…doch ich habe es schon lange herbei gesehnt...

…heiße es nur zu gerne willkommen,…

…tut so gut,…höre nicht auf,…

…deine Hände, deine Küsse, deine Art,...

...wie du nun mit mir umgehst,...

...welche ich gar nicht von dir kenne,…

…eine Art der ich aber gerne entgegen komme,…

...sie gefällt mir,…sie zeigt mir dein wahres Ich,…

…du öffnest dich für mich,..

...zeigst mir dein Verlangen,...

...zeigst mir wie sehr ich dies gebraucht habe,…

…deine Hände,...deine Küsse,…deine Zunge…

…du machst mich beinahe verrückt,…

…meine Erregung wird deutlich,…deutlicher denn je,…

…ich halte es nicht mehr aus,…
 

Ein tiefes Seufzen entkam dem Doktor, als er seinen Kopf noch weiter ins Kissen drückte und seine Hände wie zu Beginn ins Laken krallte.
 

…deine Berührungen machen mich beinahe wahnsinnig…

…du hörst einfach nicht auf, bringst mich damit noch um meinen Verstand…

…küsst mich weiter, wirst immer wilder, ungezügelter…

…doch hier und jetzt……ich kann nicht mehr…

…ich drehe mich,…es gibt eine Wendung,…

…nun bin ICH es der dich berührt,..

...der dir das zurück gibt, was du mir zuvor so bereitwillig gegeben hast,…

…du nimmst es entgegen, lächelst mich an,...

...das ist Bestätigung genug,…

…du zeigst mir Vertrauen, reist meinen Körper an dich,..

...willst mehr, willst Mich,…

…ich kann nicht länger warten,...

...habe schon viel zu lange gewartet,…

…meine Erregung ist zu groß,…

...lässt mich nicht mehr klar denken,…

…ich küsse dich, berühre dich überall, will dir mehr, einfach alles von mir geben,…

…dich spüren…
 

Wieder ein Blitz, dieses mal heller als zuvor. Jenes grelles Licht brachte Johns Zimmer zum leuchten, ließ ihn selbst erneut zusammen zucken, seinen Körper im Lichte des Blitzes erstrahlen.
 

…so heiß,…mir ist so unendlich heiß…

…du kannst nicht mehr, erkennst in meinen Augen,...

...dass ich es ebenso nicht mehr länger aushalte,…

…klammerst dich an meinen Körper fest, zitterst,…

...doch nicht vor Angst, sondern vor Erregung…

…heiß,…so heißßß,...

...mein Verstand verabschiedet sich endgültig,…

…so heiß,…heeiiißßßß…
 

Der nächste Donner setzte ein. Das Gewitter war nun kurz davor das Finale des sein ohrenbetäubendes Himmels Orchester freizusetzen.
 

…ich ver-brenne,...

...ich-…kann nicht mehr,…

...ICH, I-ICH-…!!!
 

Plötzlich erklang ein erschütterndes, tiefes Grollen am Nachthimmel - der explosionsartige Höhepunkt dieser Nacht. Augenblicklich riss Sherlock, aus seinem Traum aufgeschreckt, seine Augen auf und saß jetzt mehr oder weniger stocksteif auf seiner Couch. Zeitgleich wurde auch sein Freund aus seinem Traum gerissen und hatte sich ebenfalls erschrocken ruckartig erhoben. Mit weit aufgerissenen Augen, Schweiß gebadet und total zerzausten Haaren saßen John Watson und Sherlock Holmes nun einfach nur stumm da und starrten geradeaus. Ihre beider Herzen rasten und ließen sie wohl auch nicht so schnell wieder zur Ruhe finden.
 

Noch etwas zitternd hob John seine Hand, fasste sich kurz, die Gedanken wieder zurecht ordnend, an den Mund und sah kurz darauf vom Bett aus zum Fenster hinaus. “Was für ein Sturm!…”, flüsterte er zu sich selbst und schlug die Decke beiseite. Sherlock, der sich mit den Handflächen auf seinem Gesicht wieder nach hinten auf die Couch fallen gelassen hatte, blieb weiterhin still, konnte,… nein brachte jetzt einfach kein Wort heraus… Er schluckte hart.
 

Beide Männer hatten jeweils einen Traum durchlebt.
 

Welcher von ihnen allerdings jenen Traum gehabt hatte, der anfangs noch erotisch angehaucht und letztendlich definitiv nicht mehr ganz jugendfrei geendet war,... würde sich wohl schon sehr bald noch herausstellen…
 

Leicht verschwitzt rieb sich der großgewachsene, junge Mann die Schläfen,… konnte es einfach nicht fassen. Konnte und WOLLTE es einfach nicht begreifen… Langsam ließ er seine Arme sinken, legte eine Hand auf seinen Bauch und schloss genervt stöhnend die Augen. Als er seine Augen wieder zu einem kleinen Spalt öffnen wollte, bemerkte er, dass seine Umgebung in der Dunkelheit etwas schummrig wirkte. Um genau zu sein war ihm sogar etwas schwindlig und das schon allein beim Liegen. Sherlock rümpfte die Nase. Irgendetwas… war seltsam. Langsam versuchte er seine Beine ein wenig zu bewegen, starrte dabei weiter geradeaus, hoch an die Decke. Seine Lippen wurde schmaler und schmaler, je mehr ihm seine Erkenntnis bestätigt wurde. Vorsichtig strich er mit der Hand, die auf seinem Bauch lag, weiter nach unten, hinweg über den Bund seiner Pyjama Hose und stoppte sofort wieder. … “Das gibt‘s doch nicht,… das ist doch jetzt wirklich nicht wahr,…” Ein Flüstern. … Unglauben lag in seiner Stimme. Doch die Bestätigung seiner vorherigen Vermutung war EINDEUTIG.
 

Ein Klatschen schallte im Zimmer wider, als sich Sherlock mit seiner Handfläche auf die Stirn schlug und sie von dort aus nach unten zog. War denn das zu fassen? Warum musste ausgerechnet IHM so etwas passieren? Gut, er gab ja zu, dass auch er nur ein Mann war. Trotz allem ging es doch nicht an, dass er plötzlich und so 'unvorhergesehen' von SO ETWAS träumte und es dann auch noch ein ‘Souvenir‘ mit sich brachte. Sherlock war keineswegs prüde, er wusste sehr wohl theoretisch über jenes Thema gut Bescheid. Ja, vielleicht kannte er sich nicht mit irgendwelchen Sonnensystemen aus, doch konnte er eins und eins zusammen zählen und gut genug kombinieren, dass diese Sache von eben, eindeutig, was zu bedeuten hatte. Er war in Sachen Liebe und Sex kein Vollidiot, auch wenn das vielleicht den Anschein hatte und manche Menschen dies von ihm dachten. Doch dann waren diese Leute eben ganz einfach dumm. Konnte ihm ja auch vollkommen egal sein, schließlich hatte es gefälligst keinen zu interessiere, was er mit wem tat, bzw. ob er überhaupt so etwas tat. Auch wenn er vom Charakter, Auftreten und Aussehen her unnahbar wirkte, für manche metrosexuell oder vielleicht auch etwas asexuell.
 

Manche gehässigen und bösen Zungen sagten ihm auch nach, die käuflich der echten Liebe vorzuziehen und deshalb des Öfteren mit entsprechenden Damen oder auch Herren zu verkehren. Das stimmte zwar, aber was diese Tratschmäuler nicht wussten war, dass er sich mit diesen Menschen, sie als Prostituierte zu bezeichnen fand er herabwürdigend, nur deshalb traf, wenn er es denn mal tat, um Informationen zu bekommen, das wusste keiner. Personen dieses 'Berufszweiges' wussten sehr viel über ihre Klienten und sobald sie merkten, dass Sherlock nicht vor hatte ihre Dienste in Anspruch nehmen und er es schaffte sie ein bisschen um den Finger zu wickeln, waren sie meist sehr gesprächig und oft sehr hilfreich. Aber nur, weil er nicht jedem, der sich für ihn interessierte sofort um den Hals fiel und niemals offen mit jemandem darüber sprach, hieß das doch noch lange nicht, dass er keine Ahnung von den diesen ganzen Dingen hatte. “Tze…”
 

Der Detektiv schüttelte den Kopf, rümpfte nochmals die Nase. Er war, wie schon so oft erwähnt, mit seiner Arbeit verheiratet, hatte in seinem Leben keinen Platz für irgendwelche belanglosen Techtelmechtel oder ominöse Liebschaften. Er empfand diesen bestimmten Akt zweier Körper eher… nebensächlich. Diese pure, dümmlich, menschliche und beeinflussbare Fleischeslust war in seinen Augen nicht wirklich von Bedeutung. Sie war vorhersehbar. Bewirkte, dass einem das Hirn aussetzte, einen unkontrolliert handeln ließ. Diese Art und Weise gefiel dem Detektiv nicht, er wollte schließlich stets wachsam sein, seinen Gedankengängen und Deduktionen voll im Griff haben. Er wollte nicht… angreifbar sein… Und doch schien sich sein Körper, ob sein Geist es nun wollte oder nicht, gegen ihn aufzubäumen. Denn wie es aussah, sehnte sich auch ein Sherlock Holmes, einziger Consulting Detectives auf Erden, innerlich wohl doch auch irgendwie nach eben jener… Liebe.
 

Gerade heute schien sein Verstand, bzw. viel mehr sein Unterbewusstsein sich zusammen mit seinem Körper gegen ihn verschworen zu haben und hatten ihm, zu seinem Leidwesen, aus seiner verdrängten Reaktion auf die Geschehnisse am Abend zuvor, einen 'feuchten' Traum aus den Erinnerungen und dieser zusammen gebastelt. So was war ihm wirklich noch nie passiert. War er jetzt plötzlich wieder 16 oder was? Bzw. zum ersten Mal, den damals in dem Alter war er mit ganz anderen Sachen beschäftigt gewesen und hatte diese 'Phase' einfach übersprungen. Oder nur aufgeschoben? Zur Beendigung seiner nervenden Gedanken drehte sich der Dunkelhaarige kurzerhand auf die Seite, sodass von Weitem nur noch sein Rücken zu sehen war. Zog noch die Decke näher an sich ran und grummelte unverständliche Wörter vor sich hin. Er schien nicht gerade begeistert über diese peinliche Aktion von eben zu sein.
 

Nicht nur, dass er diesen 'feuchten' Traum gehabt hatte, die andere Person war auch noch ein Mann gewesen. … Nicht, dass es generell ein Problem war, das nicht, aber.. Er versuchte erst gar nicht näher über diesen ganz bestimmten Mann nach zu denken, denn sonst würden daraus mit Sicherheit weitere Gedankengängen folgen, die er definitiv nicht haben wollte. Denn dieser Mann, der anfangs noch so zärtlich zu ihm gewesen war und Sherlock selbst die Kontrolle letzten Endes freiwillig übernehmen hatte lassen,.. dieser eine Mann,.. welcher unter ihm gelegen hatte,.. dieser eine Mann… das konnte nur einer sein,.. Jo...
 

Plötzlich kam aus der Küche ein leises Geräusch. Der Lockenkopf wusste sofort, dass es nur sein Mitbewohner sein konnte, der genau wie er vom Gewitter aufgeweckt worden sein musste. Wie es aussah hatte dieses Unwetter, welches noch immer über London sein Unwesen trieb, die beiden Freunde zur selben Zeit aus dem Schlaf gerissen. Stumm richtete Sherlock sich auf, drehte den Kopf und hörte dann auch schon ein weiteres Geräusch, welches wohl nur der sich öffnende Kühlschrank verursacht haben konnte, da es eindeutig danach klang und sich kurz darauf nochmals wiederholte, als dieser mutmaßlich auch schon wieder geschlossen wurde. Er konnte sich schon denken, dass der kleinere Mann ein Glas Milch zu sich nehmen wollte, das tat dieser öfter, wie Sherlock mitbekommen hatte. Aber gut, wenn es John beruhigte und er sich danach besser fühlte?! Sherlock hingegen wollte eigentlich weiter schlafen, jedoch… verlangte sein Geist nun nach ein wenig… Gesellschaft. Sein Körper machte sich selbstständig, stand leise, von dem zweiten Mann unbemerkt, langsam auf und schritt voran in Richtung Küche… Wegen seinem kleinen ‘Problem’ musste Sherlock sich derweil keine weiteren Gedanken machen, da es sich nur um eine anfängliche Erregung gehandelt und diese auch mittlerweile schon wieder abgeklungen war.
 

Zur selben Zeit in der Küche, stellte John die halbvolle Milchpackung auf das Schränkchen neben sich ab und suchte mit den Augen die über ihm aufgereihten Holzregale ab. Noch etwas verschlafen rieb er sich mit dem Handrücken seiner rechten Hand über ein Auge und hob seine linke Hand. Gähnend suchte er mit ihr nach einem Glas, einer Tasse oder nach sonst einem Gefäß, in das er sich etwas Milch eingießen konnte. Doch anscheinend hatte sein Mitbewohner die meisten Gläser schon für irgendwelche giftigen, selbst gemixten Stoffen oder für anderweitige Experimente in Beschlag genommen, die momentan alle verteilt auf ihrem Küchentisch herumstanden. Seufzend suchte der blonde Mann, mit nur halbgeöffneten Augen, noch immer verschlafen in den Schränken weiter. Und endlich fand er ganz weit oben ein paar leere Gläser, hob etwas kraftlos seinen Arm weiter hinauf und stellte sich auf die Zehenspitzen. Angestrengt versuchte er an eines der Gläser heranzukommen, schaffte es aber gerade mal diese nur mit den Fingerspitzen ein wenig zu berühren. Doch plötzlich tauchte direkt neben ihm noch ein weiterer Arm auf, welcher kurzerhand, über Johns Fingerspitzen hinweg, ein Glas anvisierte und vom Platz nahm.
 

Erschrocken, leicht in sich zusammenzuckend, hielt John in seiner Bewegung sofort inne. Spürte im Rücken eine plötzliche Wärme und einen Druck, welcher sich für kurze Zeit sogar noch verstärkte. Sherlock hatte kurz zuvor noch schmunzelnd mit angesehen, wie der Kleinere an den Versuchen, dort oben heranzukommen, kläglich gescheitert war und wollte ihm letztendlich ein wenig zur Hand gehen. Ohne einen Mucks von sich zu geben, hatte er sich nahe hinter seinen Freund gestellt und diesem ein wenig nachgeholfen, dabei wohl wissend, dass seine Vorderseite ein wenig mit Johns Rücken in Berührung kam. Jene Wärme missfiel ihm in keinster Weise - seinem Gefühl nach zu urteilen zumindest. Ganz im Gegenteil. Er hieß sie für diese Nacht Willkommen. Der Blondschopf derweil ließ sich wieder von den Zehenspitzen auf dem Boden sinken, stand noch immer mit dem Rücken zu seinem Hintermann gedreht stumm da und versuchte krampfhaft seine Gedanken zu ordnen. Die deutlich spürbare Wärme verunsicherte ihn ein wenig und dennoch… tat sie auch gut.… Sehr sogar. Na toll.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  White-Orchidee
2023-12-12T16:55:42+00:00 12.12.2023 17:55
Caaaaasn you feel the love tonight…. *sich trällernd am Fenster vorbei schwingt*
Tja Sherlock, man hat eben nicht über alles Kontrolle.

Wieder unfassbar gut rüber gebracht.


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