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Wir sind keine Engel

Oder doch?
von

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Nahtoderlebnis

Wir sind keine Engel
 

Kapitel 11: Nahtoderlebnis
 

„Verdammt!“, fluchte Schuldig, als er sah, dass sein Schützling sich nicht mehr rührte. Er konnte nicht einfach zulassen, dass er den anderen Weiß unter den Händen weg starb, schließlich war er für ihn verantwortlich. Außerdem wollte er nicht riskieren, dass Schwarz durch seine Unfähigkeit geschlossen zur Hölle fuhr. „So ein Mist! Krepiere jetzt bloß nicht, Yohji!“

Für den Deutschen schien es nur noch einen Weg zu geben, das Schlimmste zu verhindern. Er musste all seine Kräfte aufwenden und in das Unterbewusstsein des honigblonden Assassin eindringen, um zu verhindern, dass sein Bewusstsein den Körper verließ und nur noch als leblose Hülle zurück ließ. Eben diese Überlegung setzte er augenblicklich in die Tat um, es galt keine Zeit zu verlieren, denn je länger er zögerte, um so schneller wich das Leben aus dem reglosen Leib.

Schuldig tauchte in den Geist seines Schützlings ein, formte dort ein Abbild seines Selbst und versuchte das geistige Selbst des anderen anzusprechen.

„Yohji? Kannst du mich hören?“, fragte er zaghaft und hoffte auf eine Reaktion des anderen. Dass dieser ihn hören konnte stand für ihn außer Frage, schließlich befand er sich direkt in seinen Gedanken, die im Moment allerdings träge und zähflüssig wie Honig dahin zu fließen schienen.

Nach scheinbar einer Ewigkeit erhielt er eine Antwort. „Es ist zu spät.“

Der Deutsche folgte der mentalen Stimme und hatte das Gefühl von Dunkelheit eingeschlossen zu werden, bis er das Abbild Yohjis mit angezogenen Beinen auf einem imaginären Boden hocken sah. In einiger Entfernung blieb er stehen und betrachtete den zitternden Leib.

„Es ist nicht zu spät. Du musst nur aufstehen, Yohji. Fang wieder an zu atmen und lass dein Herz schlagen. Dann ist es nicht zu spät.“

Der Angesprochene schüttelte kaum merklich den Kopf. „Ich kann nicht. Mir ist so kalt.“

„Ich weiß, dass du frierst“, sagte Schuldig verständnisvoll und versuchte sich dem honigblonden Mann zu nähern. „Aber wenn du nicht aufstehst, dann erfrierst du.“

„Das bin ich schon“, antwortete der sonst so lebenslustige und zuversichtliche Playboy mit einem Anflug von Traurigkeit in der Stimme. „Sonst wäre es nicht so kalt. Und es wird immer kälter, mit jeder Sekunde. Ich glaube so fühlt sich sterben an.“

„Nein, das bist du nicht. Aber du wirst es, wenn du es zulässt. Und ich denke nicht, dass du sterben willst“, entgegnete der Deutsche und blieb einige Schritte vor der am Boden sitzenden Gestalt stehen.

Nur sehr leise und zögerlich kam Yohjis Antwort. „Was würde es für einen Unterschied machen? Ich könnte doch jederzeit bei einer Mission sterben, da kann ich es auch jetzt tun und hätte dieses elende Leben hinter mir. Es ist sowieso nichts wert. Geh weg und lass mich erfrieren.“

„Du hast doch nicht etwa schon aufgegeben, oder?“ Schuldig verkrampfte sich leicht. Wenn Yohji tatsächlich sterben wollte, würde er ihn nur sehr schwer vom Gegenteil überzeugen können, was bestimmt noch sehr viel mehr Zeit in Anspruch genommen hätte. Und die Zeit drängte sowieso bereits. „Wir beide wissen genau, dass du nicht sterben willst. Dazu hängst du zu sehr am Leben und hast deinen Spaß daran.“

„Woher willst du wissen, was ich will?“ Erst jetzt betrachtete der Playboy sein Gegenüber genauer und diese Person kam ihm wage bekannt vor. „Das weiß ich ja manchmal selbst nicht“, fügte er dann leise hinzu. „Ich fühle mich manchmal so leer und wenn ich jemanden brauche, ist niemand da. Jetzt ist mir genau so kalt, wie ich mich manchmal fühle, wenn ich alleine bin.“

„Ich weiß es, weil ich in deinen Gedanken bin“, erklärte der Deutsche ruhig. „Du hast doch Omi, Aya und Ken. Die Drei sind deine Freunde und sie versuchen dir gerade das Leben zu retten. Du bist nicht alleine.“

Langsam dämmerte es Yohji und er erkannte Schuldig, was ihn im ersten Augenblick zurückschrecken ließ. „Was machst du in meinem Kopf, Mastermind? Lass mich und die anderen zufrieden.“

„Ich versuche dir nur genauso das Leben zu retten wie deine Freunde, nur eben auf meine Weise, mehr nicht.“

„Warum solltest du so etwas tun? Wir sind Feinde.“ Der honigblonde Mann wirkte sichtlich irritiert. „Geh weg, lass mich einfach alleine. Ich hab keine Lust, mich mit dir anzulegen, dazu ist mir viel zu kalt.“

Der Deutsche schüttelte den Kopf. „Das werde ich nicht tun.“ Er beugte sich hinunter und sank neben Yohji auf die Knie. „Wir sind keine Feinde mehr und ich werde dich nicht alleine lassen, nie mehr. Ich werde immer für dich da sein, auch wenn du es nicht bemerkst.“ Vorsichtig legte er die Arme um seinen Schützling, drückte ihn leicht an sich und fuhr im Flüsterton fort: „Ich werde nicht zulassen, dass du stirbst.“

Vollkommen überrumpelt fand sich das Weiß-Mitglied in den Armen des anderen Mannes wieder. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte, das alles war so verwirrend. Im ersten Moment verspürte er den Drang ihn wegzustoßen, aber als er die Wärme spürte, die er verströmte, war dieser Gedanke bereits vergessen. Er legte seinerseits die Arme um Schuldig, versuchte sich an ihm zu wärmen und die Geborgenheit, die er in dieser Umarmung fühlte, ganz in sich aufzunehmen und in sein Herz einzuschließen.

Während die Zeit zuvor scheinbar still gestanden hatte, schien jetzt alles ganz schnell zu gehen. Yohji fühlte ein Zucken durch seinen Oberkörper gehen und es regte sich träge etwas in seiner Brust.

„Was ist das?“, fragte er verwundert und spürte gleich darauf dasselbe Zucken noch einmal.

„Es ist an der Zeit, wieder zu dir zu kommen“, flüsterte der Deutsche. „Aber vergiss nicht, ich werde immer bei dir sein und auf dich aufpassen. Und jetzt wach auf, Yohji.“
 

„Verdammt noch mal, wach auf, Yohji!“, schrie Omi mittlerweile vollkommen verzweifelt und Ken musste ihn festhalten, damit er nicht auch noch zusammenbrach oder die Rettungskräfte bei ihrer Arbeit behinderte. Es war doch immer wieder erstaunlich, wie nur ein paar Minuten einem wie eine Ewigkeit vorkamen und dass selbst schnelle und routinierte Arbeit zu langsam und wenig erfolgversprechend zu sein schien.

Der Notarzt, der zusammen mit Birman in einem Hubschrauber vor nur wenigen Augenblicken angekommen war, setzte den Defibrillator wieder an Yohjis Brust an und jagte erneut einen Stromstoß durch seinen Körper, der ihn sich zuckend erheben und wieder senken ließ.

Nur langsam kam der Playboy wieder zu Bewusstsein. Träge öffnete er die Augen und nahm seine Umgebung nur verschwommen war. Ich war tot, war das Erste, was ihm in den Sinn kam. Dann brach die Geräuschkulisse des ihn umgebenden Stimmengewirrs über ihn herein und erschwerte es ihm zusätzlich seine ohnehin vernebelten Gedanken zu ordnen.

Das Nächste, was er mitbekam war, wie jemand erst sein eines und dann das andere Auge weiter aufzog und ihn mit einem hellen Licht blendete, vermutlich eine Taschenlampe, um die Reaktion zu testen. Langsam klärte sich seine Wahrnehmung wieder und er nahm, wenn auch noch etwas verschwommen, wahr, was um ihn herum passierte.

„Wir haben ihn“, verkündete der Rettungssanitäter und kontrollierte den nun stetigen, aber schwachen Puls. „Er sollte transportfähig sein.“

„Yohji-kun“, brachte Omi leise hervor und Yohji konnte die Tränen erkennen, die sich ihren Weg über seine Wangen bahnten.

Bei dem Versuch eine Hand nach seinem jüngeren Freund auszustrecken, scheiterte der Playboy allerdings kläglich. Er konnte im Augenblick nicht einmal genau bestimmen, ob sich dort überhaupt noch eine Hand befand, wo sie von Mutter Natur vorgesehen war. Sein Körper fühlte sich einfach nur noch taub, kalt und unendlich müde an, so dass er die Augen wieder schloss, um Ruhe zu finden.

Birman nickte. „Dann fliegen wir jetzt ins Krankenhaus. Im Helikopter ist leider nicht so viel Platz, dass wir euch alle mitnehmen können. Ihr müsst mit eurem Wagen nachkommen.“

„Wohin bringt ihr ihn?“, fragte Aya mit einem ungeahnten Unterton von Sorge in der Stimme.

„Es ist das gleiche Krankenhaus, in dem auch deine Schwester lag. Wir haben dort einige Leute, wie du weißt, das ist am sichersten“, erklärte sie noch kurz und warf dann einen besorgten Blick auf Yohji. Es gefiel ihr nicht, dass seine Augen schon wieder geschlossen waren, es hatte den Anschein, als hätte er wieder das Bewusstsein verloren. „Können wir ihm etwas geben, damit er wach bleibt? Wir müssen ihn auch irgendwie schnell wieder aufwärmen.“

Bei diesen Worten öffnete der Playboy wieder einen Spalt weit die Augen und sah die neben ihm stehende Frau mit der Andeutung eines schwachen Lächelns an. „Wie wäre es mit einer heißen Braut wie dir, Birman?“, brachte er gequält und kaum hörbar hervor.

„Gut, dass du wach bist“, sagte die braunhaarige Frau, beugte sich zu dem Verunglückten herunter, um ihm einige nasse Strähnen aus dem Gesicht zu wischen und lächelte erleichtert. „Dir scheint es ja wieder blendend zu gehen. In ein paar Tagen bist du wieder auf den Beinen.“

Gleich darauf wurde Yohji auf einer Trage in den Helikopter gehoben, wo sich der Notarzt weiter um ihn kümmerte. Als Birman ebenfalls eingestiegen war und die Türen verschlossen hatte, gab sie dem Piloten ein Zeichen, damit er los flog.

Die anderen drei Weiß-Mitglieder blieben allein zurück und blickten dem Krankentransport hinterher.

„Fahren wir zum Krankenhaus“, fand Omi als erster die Sprache wieder und wandte sich zum Jeep, um auf die Rückbank zu klettern.

Ken und Aya folgten ihm wortlos und ebenso schweigend brachten sie den langen Weg zurück in die Stadt hinter sich.
 

Im Krankenhaus angekommen wurde Yohji sofort in die Notaufnahme gebracht. Dank der Mittelsmänner von Kritiker gab es keinerlei störende Formalitäten oder Papierkram für Birman zu erledigen. Manx wartete bereits auf sie, nahm die andere Frau bei Seite und begrüßte sie mit einem flüchtigen Kuss, während der verunglückte Mann behandelt wurde.

„Wie geht es ihm?“, erkundigte sie sich aufrichtig besorgt. Sie kannte Yohji nun schon so lange und hatte ihn und die anderen jungen Männer schon mehrfach in brenzligen Situationen erlebt, doch so wie es sich am Telefon angehört hatte, schien es dieses Mal noch ein wenig schlimmer zu sein.

Die braunhaarige Frau schüttelte leicht den Kopf. „Ich würde sagen ziemlich schlecht. Es war gut, dass Aya sofort angerufen hat. Yohji hatte einen Herz- und einen Atemstillstand und ohne ärztliche Hilfe weiß ich nicht, ob er das durchgestanden hätte.“

„Hoffen wir das Beste für ihn. Jetzt können wir erst einmal nur warten.“

Die beiden Frauen suchten gemeinsam den nächsten Aufenthaltsraum auf und setzten sich dort um zu warten auf ein bequemes Sofa. Doch bereits nach einigen Minuten stand Manx wieder auf und ging unruhig einige Schritte auf und ab. Dann sah sie sich einmal genauer in dem Raum um und entdeckte einen Kaffeeautomaten. Sie ging zu der Maschine hinüber und wandte sich dann nochmals an Birman.

„Möchtest du auch einen Kaffee?“, fragte sie leise.

„Nein, danke“, antwortete die andere Frau kopfschüttelnd. „Davon werde ich nur noch aufgedrehter. Lieber einen Tee, das würde dir auch gut tun.“

„Du hast Recht, Tee wird besser sein“, stimmte Manx zu und schaute erst einmal nach, ob es das Gewünschte überhaupt an dem Automaten gab. Da man auch Tee bekommen konnte, holte sie ein wenig Kleingeld aus einer Tasche hervor und warf es in die Maschine ein.

Nach wenigen Augenblicken kehrte sie mit zwei Tassen voll dampfender Flüssigkeit wieder zu Birman zurück und setzte sich zu ihr auf das Sofa. Eine Tasse schob sie der anderen Frau hinüber, wofür diese sich leise bedankte und nippte dann an ihrer eigenen.

„Vielleicht hätten wir doch einmal mit ihm ausgehen sollen“, meinte Birman nach einiger Zeit in die Stille hinein.

„Nein, das denke ich nicht. Ich glaube, das hätte ihn dann richtig enttäuscht, wenn er das mit uns beiden herausbekommen hätte“, sagte die rothaarige Frau und lächelte dabei leicht. Bisher hatten sie und Birman ihr kleines Geheimnis für sich behalten können, ohne dass irgendjemand auch nur etwas vermutet hätte. Eine Beziehung bot eine zu große Angriffsfläche, als dass man es riskieren konnte, sie offen zu legen.
 

Nach einiger Zeit betrat eine Krankenschwester den Aufenthaltsraum und lächelte die beiden Frauen an. „Die ersten Untersuchungen sind abgeschlossen und es geht dem jungen Mann wieder etwas besser. Wenn Sie möchten, können Sie jetzt zu ihm.“

„Ja, danke“, sagte Manx und erhob sich.

Sie und Birman verließen den Aufenthaltsraum und wurden von der Krankenschwester zu dem Zimmer gebracht, in dem Yohji jetzt lag. Ein Arzt stand noch neben dem Bett und machte sich einige Notizen auf dem Krankenblatt.

Die beiden Frauen traten ebenfalls ans Bett und betrachteten den jungen Mann, der darin lag. Er war sehr blass und sein Kopf sowie sein Oberkörper waren teilweise verbunden.

„Hallo, Yohji“, begrüßte die rothaarige Frau ihn. „Wie geht es dir?“

Der Playboy rang sich ein schwaches Lächeln ab und antwortete leise, was durch die Atemmaske über seinem Mund und der Nase noch gedämpft wurde: „Frag das den Doc.“ Er selbst hatte noch keine Diagnose mitgeteilt bekommen, so dass er seinen Zustand bestenfalls mit dem Wort ‘schlecht‘ beschreiben konnte.

Der Arzt ergriff daraufhin das Wort. „Ihr junger Freund hier hat ziemlich Glück gehabt. Er ist aus circa zehn bis fünfzehn Metern Höhe gestürzt und durch einige Zentimeter dickes Eis gebrochen. Von dem Sturz hat er bloß eine Platzwunde am Kopf, eine Gehirnerschütterung und einige weitere Prellungen am Oberkörper und am Schulterbereich davon getragen. Er hat Glück gehabt, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist und er sich nichts gebrochen hat. Mit der Unterkühlung sollte es auch keine Probleme mehr geben, wir haben den Körperkern wieder auf normale Temperatur bringen können und erwärmen langsam die Extremitäten. Außerdem hat er sich die rechte Schulter ausgekugelt, wobei wir hier mit dem einrenken noch warten wollen, bis die gesamte Körpertemperatur wieder einen akzeptablen Wert erreicht.“

„Ja, das mit dem Sturz wissen wir“, erklärte Birman. „Ich war dabei, als er hergebracht wurde.“

„Ist er also bald wieder auf den Beinen?“, fragte Manx hoffnungsvoll. Sehr kritisch schien Yohjis Zustand nach den Erläuterungen nicht zu sein.

„Ganz genau kann ich Ihnen das leider noch nicht sagen“, gab der Mann in dem weißen Kittel zu. „Wir warten noch auf einige Untersuchungsergebnisse, aber es sollte nichts Schlimmeres mehr zu befürchten geben.“

Yohji hörte all dem schweigend zu, zum einen fühlte er sich zu schwach und zu müde, um zu reden und zum anderen hatte er auch nichts dazu zu sagen. Die Ärzte wussten schon was sie taten, schließlich war es ihr Job. Im Augenblick wollte er einfach nur noch seine Ruhe haben und schlafen.

Schuldig hielt die ganze Zeit über eine Verbindung mit Yohjis Gedanken aufrecht, um seinen Zustand besser unter Kontrolle zu haben und beurteilen zu können. So wurde ihm auch sein Wunsch nach Ruhe sofort bewusst und er veranlasste den Arzt, diesen Wunsch auch zu erfüllen, indem er ihn telepathisch manipulierte.

„Jetzt braucht der Patient aber seine Ruhe“, meinte der Mann in dem weißen Kittel daraufhin. „Sie können ihn später wieder besuchen kommen. Sie müssen sich keine Sorgen machen, mit diesen Geräten haben wir ihn jederzeit im Auge.“

Die Drei verließen gemeinsam das Krankenzimmer und der Arzt kümmerte sich um die noch fehlenden Untersuchungsergebnisse. Manx und Birman setzten sich wieder in den Aufenthaltsraum und warteten, es konnte nicht mehr allzu lange dauern, bis die anderen drei Weiß-Mitglieder ebenfalls im Krankenhaus eintrafen.
 

Yohji schloss die Augen und genoss die Ruhe um ihn herum, einzig das Summen und Piepsen der Geräte neben seinem Bett störte ihn. Langsam versank er in einen Dämmerzustand zwischen schlafen und wachen, die Geräusche vom geschäftigen Treiben auf dem Flur nahm er längst nicht mehr wahr.

Schuldig saß am Bettrand und betrachtete seinen Schützling besorgt, so elend hatte er wirklich noch nie ausgesehen. Vorsichtig strich er ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die über dem Verband hervor lugte.

„Bald bist du wieder so fit wie eh und je“, sagte er dabei leise. „Ich werde dir dabei helfen. Ich wünschte nur, ich hätte besser auf dich acht geben können und du wärst erst gar nicht verletzt worden.“

Die ganze Zeit über saß der Deutsche auf dem Bettrand und wachte über seinen Schützling. Die Ärzte hielt er vorerst absichtlich von dem Krankenzimmer fern, damit Yohji sich wieder etwas erholen konnte. Aber er spürte, dass sich die Entspannung nicht einstellen wollte und der Verstand des Assassins weiterhin fieberhaft arbeitete. Einerseits war er versucht, dieses zu unterbinden, andererseits wollte er Yohji nicht noch mehr beeinflussen, als er es ohnehin schon tat. Wer wusste, wie viel gut für ihn war oder von höherer, himmlischer Stelle geduldet wurde?
 

Als der Playboy nach einer knappen Stunde wieder die Augen öffnete, ließ er seinen Blick suchend durch den Raum schweifen.

„Du bist hier, oder?“, flüsterte er leise. „Du hast gesagt, du bist bei mir, auch wenn ich dich nicht bemerke. Warum? Bist du in meinem Kopf? Willst du mich wahnsinnig machen, Mastermind?“ Der Gedanke ließ ihn einfach nicht zur Ruhe kommen. Es war definitiv der deutsche Rotschopf gewesen, den er gesehen und mit dem er gesprochen hatte, während er bewusstlos gewesen war. Hatte sein Erzfeind ihn tatsächlich aus den kalten Klauen des Todes gerissen? Wenn er dies wirklich getan hatte, so stellte Yohji sich immer wieder die Frage nach dem Warum. Auch Schuldigs Versicherung, dass sie keine Feinde mehr seien, beruhigte ihn nicht. Die Fähigkeiten des Telepathen waren nicht zu unterschätzen und vielleicht war alles nur ein Trick, um Weiß zu unterwandern. Andererseits bildete er sich die ganze Angelegenheit möglicherweise nur ein und er wurde mittlerweile genau so paranoid wie Aya.

„Natürlich bin ich hier, so wie ich es gesagt habe. Vielleicht solltest du aber auch einfach bloß für einen Moment zu denken aufhören und wieder einen klaren Kopf bekommen, Kätzchen“, meinte Schuldig in die Stille des Raumes hinein und schüttelte ein wenig verständnislos den Kopf. „Davon bekommt man ja Kopfschmerzen. Du solltest dir wirklich weniger Gedanken darüber machen. Ich hab dir dein Leben gerettet, lass es doch einfach gut damit sein. Hätte ich das getan, wenn wirklich alles noch so wäre wie vor einem halben Jahr?“

Yohji zog leicht die Stirn kraus, er glaubte, etwas gehört zu haben, etwas anderes als die Geräusche, die vom Flur oder von den Maschinen herrührten. Rastlos suchten seine Augen das helle Zimmer ab, aber da war nichts anderes als zuvor, nur weiße Wände, weiße Möbel, weiße Maschinen, eine weiße Tür und ein Fenster mit weißen Gardinen. Erst jetzt fiel ihm auf, wie scheußlich er diese Farbe eigentlich fand, alles wirkte so steril und unterkühlt. Und an Unterkühlung wollte er ganz gewiss nicht mehr denken.

„Du hast mich doch nicht etwa gerade gehört, oder?“, fragte Schuldig ein wenig irritiert, als er die Reaktion seines Schützlings bemerkte. „Das geht doch überhaupt nicht, ihr habt uns doch bisher nicht bemerkt, egal wie laut wir waren.“ Vielleicht lag es aber auch an der mentale Verbindung zu Yohjis Unterbewusstsein, die er dann wohl besser unterbrechen sollte. Scheinbar funktionierte der Kontakt ungewollt in beide Richtungen, so dass der Playboy seine Gedankengänge auffing. Andererseits war es auf diese Weise für den Deutschen viel einfacher den anderen zu überwachen. Trotzdem zog er sich vorsichtshalber aus dessen Unterbewusstsein zurück, schließlich waren Schwarz oft genug ermahnt worden, sich unauffällig zu verhalten und darauf zu achten, nicht bemerkt zu werden.

Gleich darauf meinte der honigblonde Mann zu fühlen, wie etwas von ihm abfiel, als wäre sein Geist befreit und wieder klarer. „Hirngespinste“, murmelte er sehr leise vor sich hin. Er beschloss, vorerst weder den Ärzten noch seinen Freunden etwas von diesen eigenartigen Vorkommnissen zu erzählen, vermutlich würden sie ihn lediglich für vollkommen geistesgestört erklären.

Andererseits konnte er darüber später noch genügend nachdenken, im Augenblick verlangte sein Körper nach Schlaf, den er ihm nicht verwehren konnte, da seine Augen bereits wieder zu fielen.
 

Mittlerweile waren auch die anderen drei Weiß-Mitglieder im Krankenhaus angekommen und fragten sich bis zu Yohjis Zimmer durch. Da man ihnen den Eintritt allerdings verwehrte, gesellten sie sich zu Manx und Birman in den Aufenthaltsraum.

„Hallo“, begrüßte die rothaarige Frau sie und lächelte dabei müde. „Wie geht es euch? Ich hoffe, ihr habt nicht auch etwas abbekommen.“

Aya schüttelte den Kopf. „Nein, von uns ist niemand verletzt, uns geht es gut.“

„Wie geht es Yohji-kun?“, fragte Omi und setzte sich neben Manx auf das Sofa. „Die Krankenschwester wollte uns nicht in sein Zimmer lassen. Sie hat gesagt, er schläft gerade und braucht jetzt Ruhe.“

„Hat der Arzt denn schon etwas gesagt?“, wollte Ken wissen und nahm auf einem Stuhl platz.

Birman nickte. „Ja, wir durften kurz zu ihm und seine Verletzungen scheinen, so wie es der Arzt geschildert hat, nicht all zu schlimm zu sein. Allerdings wollte er wohl zunächst noch einige Untersuchungsergebnisse abwarten.“

„Man wird uns schon Bescheid geben, wie es jetzt um ihn steht und wann wir wieder zu ihm können“, meinte Manx und lehnte sich zurück. Sie fühlte sich unglaublich erschöpft und müde, was angesichts ihres langen Arbeitstages und diesem Notfall nicht verwunderlich war.

„Du siehst müde aus“, bemerkte auch der Weiß-Leader. „Vielleicht solltest du dich von Birman nach Hause bringen lassen und ein wenig schlafen. Wir sind ja jetzt hier.“
 

Die drei Schwarz-Mitglieder ließen sich ebenfalls nieder, blieben aber immer in der Nähe ihrer Schützlinge. Im Augenblick gab es auch für sie nichts weiter zu tun, als zu warten und der Dinge zu harren, die da noch kommen mochten.

„Was glaubt ihr, wie es ihm geht?“, fragte Nagi leise. „Ich habe ihn wohl doch nicht rechtzeitig aus dem Eiswasser herausgeholt.“

Brad schüttelte den Kopf. „Wenn es doch schlecht um Yohji stehen sollte, dann ist das nicht deine Schuld, Nagi. Du hast getan, was du konntest, genauso wie Schuldig.“

„Ja“, stimmte Farfarello zu. „Ich glaube nicht, dass er lange hier bleiben muss. Weiß sind zäh, das haben sie oft genug bewiesen.“

„Ganz genau“, bekräftigte der Amerikaner. „Sie haben sich doch bisher von Nichts und Niemandem fertig machen lassen. Glaubst du, da wird Balinese sich jetzt von einer Unterkühlung in die Knie zwingen lassen?“

„Ja, schon“, stammelte der junge Japaner. „Aber er war tot. Das ist doch etwas vollkommen anderes.“

Der einäugige Mann schüttelte den Kopf. „Du bist zu pessimistisch, Nagi. Wegen der Unterkühlung haben zwar sein Puls und seine Atmung ausgesetzt, aber wenn der Kreislauf wieder angeregt wird, kann die betroffene Person in einem solchen Fall auch noch nach längerer Zeit wieder reanimiert werden. Das ist der Vorteil, wenn man tiefgekühlt ist. Ich hab darüber letztens einen Artikel in einer Zeitung gelesen, die bei Ken im Zimmer lag.“

„Ken liest Zeitung?“ Brad hob erstaunt eine Augenbraue. So viel intellektuelle Lektüre hätte er diesem Sportfanatiker gar nicht zugetraut.

Farfarello nickte. „Manchmal tut er das, obwohl es in diesem Fall für ihn eigentlich nur um einen Artikel über die Jugendfußballmannschaft ging, die er trainiert.“

Nagi musste leise schmunzeln, ungefähr genau so etwas hatte er von dem Weiß erwartet. Wenigstens half es seine Laune wieder aus dem Kellerloch zu holen, in das sie immer weiter abgesunken war. Er wollte es auf keinen Fall schuld sein, wenn ein Mitglied von Weiß starb. Ebenso wollte er nicht verantwortlich dafür sein, wenn Schwarz letztendlich doch ihre zweite Chance vermasselten und sprichwörtlich zur Hölle fuhren.
 

Nur wenig später, nachdem Yohji wieder aufgewacht war, betrat ein Arzt das Zimmer und stellte sich neben das Bett.

„Wie fühlen Sie sich, Herr Kudou?“, verlangte er zu wissen und musterte seinen Patienten kurz.

„Wollen Sie eine höfliche oder eine ehrliche Antwort?“, fragte der Playboy mit einem Hauch von Ironie in der Stimme.

Der Mann in dem weißen Kittel zog eine Augenbraue nach oben. „Eine ehrliche selbstverständlich, sonst hätte es wohl keinen Sinn danach zu fragen.“

„Beschissen.“

„Das hätte man aber auch höflich formulieren können“, meinte der Arzt und lächelte leicht.

Yohji lächelte schief. „Sie wollten ja keine höfliche Antwort.“

Die Krankenschwester, die ebenfalls das Zimmer betreten hatte, überprüfte währenddessen die Anzeigen auf den Instrumenten und erneuerte die Infusion. Sie notierte einige Dinge auf dem Krankenblatt, das auf einem Klemmbrett am Bett hing und gab es dann dem Arzt.

„Rein medizinisch betrachtet geht es Ihnen allerdings schon viel besser, wenn ich mir hier die Werte so ansehe“, fuhr er nach einem prüfenden Blick auf die Datenblätter fort. „Wir werden jetzt noch Ihre ausgekugelte Schulter wieder einrenken und damit hätten wir alles getan, was wir tun können. Das kann noch ein wenig schmerzhaft sein, da wir Ihnen nur ein leichtes Schmerzmittel verabreicht haben. Allerdings werden sie dafür gleich direkt entschädigt, draußen wartet Besuch für Sie.“
 

Der Arzt trat gefolgt von einer Krankenschwester aus Yohjis Zimmer, zog die Tür hinter sich zu und steuerte den Aufenthaltsraum an, in dem die drei jungen Männer die ganze Zeit über gewartet hatten.

Der Jüngste von ihnen sprang von seinem Stuhl auf, als er den Mann in dem weißen Kittel bemerkte, und trat direkt auf ihn zu. „Wie geht es ihm?“, fragte er besorgt.

„Er hat ein wenig geschlafen und ich habe gerade noch mal alle Werte überprüft. Es geht ihm gut und sein Zustand ist stabil“, sagte der Arzt in beruhigendem Tonfall. „Wenn Sie möchten, können Sie jetzt zu ihm.“

Omi seufzte erleichtert auf und seine Miene erhellte sich schlagartig, er und die beiden anderen Weiß-Mitglieder hatten schon das Schlimmste befürchtet. Die Nachricht, dass es ihrem Freund gut ging, ließ ihm einen Stein vom Herzen fallen. Sofort wandte er sich von den anderen ab und betrat dicht gefolgt von Ken das Krankenzimmer.

Aya blieb noch einen Augenblick allein mit dem Arzt auf dem Flur stehen. „Und jetzt sagen Sie mir bitte, was wirklich mit ihm los ist. Wenn Ärzte sagen, dass es einem Patienten gut geht und der Zustand stabil ist, bedeutet das meistens nichts Gutes oder es kommt noch ein gewaltiges ’aber’ hinterher.“

„Du bist aber ziemlich kritisch, Aya“, murmelte Nagi vor sich hin. „Der Mann ist Arzt, der wird schon Ahnung von seinem Job haben, sonst wäre er wohl längst nicht mehr hier.“

„Sie kennen sich wohl damit aus“, meinte der Mann in dem weißen Kittel und lächelte ein wenig verlegen, gerade so, als sei er ertappt worden. „Es gibt noch einige Dinge, die uns ein wenig Sorgen machen, da sie bei einem solchen Vorfall nur schwer oder erst später einzuschätzen sind. Aber ansonsten ist Ihr Freund so gut wie neu.“
 

„Hallo, Yohji-kun“, trällerte Omi fröhlich, als er den Raum betrat und direkt auf das Bett zustürmte. Am liebsten wäre er dem Älteren einfach vor Freude um den Hals gefallen, doch statt dessen zog er sich einen Stuhl heran und ließ sich darauf nieder, um den anderen zu betrachten.

Um Yohjis Brust und um seinen Kopf wand sich ein weißer Verband, sein rechter Arm befand sich in einer Art Schlinge. In der Ellenbeuge des anderen Armes steckte noch eine gelbe Kanüle, in die der dünne Schlauch des Tropfs, der neben dem Bett stand, führte. Über seinen Mund und die Nase war eine durchsichtige Atemmaske gestülpt und neben dem Bett stand eine Maschine, in die einige Kabel und Schläuche führten und die ein konstantes Piepsen von sich gab. Jetzt sah Omi auch mehrere Elektroden, die auf kleinen, freien Hautstellen auf Yohjis Brust klebten.

Der Playboy drehte den Kopf zu seinen beiden Besuchern und lächelte schwach und müde. „Hey, Omi. Hey, Ken. Wo habt ihr Aya gelassen?”

„Der redet, glaube ich, gerade noch mit dem behandelnden Arzt, kommt aber sicher auch jeden Moment rein“, erklärte der braunhaarige Mann. „Wie geht es dir denn so?“

Der blonde Junge nickte zustimmend, ihr Leader war kritisch, was Ärzte und ihre Diagnosen anbelangte. „Warum hängst du an dieser Maschine?“

„Mir geht’s ganz gut, denke ich. Und die Maschine ist nur zur Kontrolle der Atmung und des Pulses. Die Krankenschwester sagte, das wäre Routine.“

Die Tür wurde leise geöffnet und ein rothaariger Mann streckte prüfend den Kopf ins Zimmer, um gleich darauf seinen Körper nachzuschieben und die Tür wieder leise hinter sich zu schließen. Dann trat er ebenfalls ans Bett und betrachtete seinen darin liegenden Freund und Kollegen kurz.

„Ich habe gerade noch mit dem Arzt gesprochen“, rechtfertigte er sein spätes Erscheinen.

„Und was hat er dir gesagt?“, fragte Yohji interessiert. „Etwas anderes als mir?“

Aya zuckte kaum merklich mit den Schultern. „Das weiß ich nicht, das kommt darauf an, was er dir erzählt hat. Als erstes meinte er, sie wollen dich noch mindestens zwei Tage zur Beobachtung hier behalten. An die Maschinen hätten sie dich vorsichtshalber angeschlossen, falls deine Atmung oder dein Herzschlag wieder aussetzen sollte, dann übernehmen die Geräte das.“

„Ist sein Zustand also doch noch kritisch?“, fragte Omi besorgt. „Aber der Arzt hat doch gesagt, es geht ihm gut und alles ist stabil.“

„Kann es sein, dass du mehr weißt als ich? Mir hat man nicht gesagt, wie lange ich noch hier bleiben muss. Ich mag es nicht, wenn man mir etwas verschweigt“, meinte der Playboy und runzelte die Stirn skeptisch. Wenn es doch schlechter als erwartet um ihn stand, dann wollte er das auch wissen.

Der Rotschopf schüttelte den Kopf. „Nein, nicht kritisch. Aber du hast verdammt viel Glück und wohl einen Schutzengel gehabt, Yohji. Du warst drei Minuten lang klinisch tot. Im Moment sieht es nicht so aus, als hätte das zerebrale Schäden zurück gelassen, aber der Arzt meinte, es kann gut sein, dass so etwas irgendwann später noch auftritt, wie zum Beispiel Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis. Allerdings ist das nicht zwingend und es kann genauso gut sein, dass du nie irgendwelche Probleme deswegen kriegst.“

„Und ob er einen Schutzengel hatte“, warf Schuldig in den Raum. „Ich werde schon dafür sorgen, dass er keine weiteren gesundheitlichen Probleme bekommt. Ein paar Tage Krankenhaus und dann auch noch ein bis zwei Wochen zu Hause herumliegen und nichts tun finde ich schon schlimm genug.“

„Sogar mehr als einen Schutzengel“, ergänzte Nagi und lächelte schwach. „Ich glaube, wir sind doch ganz gute Teamworker.“

„Hoffentlich sehen Michael und das jüngste Gericht das auch so“, meinte Farfarello leise. „Vielleicht gibt es ja dann eine Strafmilderung.“

Brad nickte. „Ich denke schon, dass sie es auch so sehen. Und irgendwie hab ich das unbestimmte Gefühl, wir sehen sie schon sehr bald wieder.“

„Warum denn ein Gefühl?“, fragte der Deutsche. „Eine Vision wäre wesentliche nützlicher.“

„Aber die kann ich nun mal leider nicht kontrolliert hervorrufen oder erzwingen.“

Yohji seufzte leise. „Noch zwei Tage. Krankenhäuser sind aber immer so verdammt langweilig.“

„Stell dich nicht so an, wenigstens bist du zu Kens Geburtstag wieder zu Hause.“ Aya fand zwei Tage Krankenhausaufenthalt nun wirklich nicht tragisch. Stattdessen sollte der Ältere lieber froh sein überhaupt noch zu leben.

„Ach, ich glaube, die Zeit wirst du schon gut überbrücken, Yohji-kun. Du findest bestimmt genug nette Krankenschwestern, mit denen du flirten kannst“, meinte Omi lächelnd.

„Genau“, stimmte Ken zu. „In Sachen Zeitvertreib solltest du wohl noch am wenigsten Probleme haben. Also Kopf hoch, wir kommen dich ja auch noch besuchen.“

„Danke, Ken.“ Der Playboy lächelte gerührt. „Es tut mir Leid, dass ich dir deinen Geburtstag ruiniere. Und es tut mir Leid, dass ich dir Weihnachten ruiniere, Omi.“

Die beiden jüngsten Weiß-Mitglieder schüttelten die Köpfe und sagten beinahe gleichzeitig: „Aber das macht doch nichts. Hauptsache, dir geht es gut.“

Der blonde Junge lachte daraufhin laut auf und wurde vom Kichern des ehemaligen Fußballers begleitet. Yohji betrachtete ihre fröhlichen Gesichter und war froh, Menschen wie sie um sich zu haben, so gute Freunde fand man nur selten im Leben. Sogar Aya vermittelte auf seine doch recht kühle und distanzierte Weise ein Gefühl der Vertrautheit.
 

Nach zwei endlos scheinenden Tagen war Yohji mehr als froh darüber gegen Mittag seine Freunde zu sehen, die gekommen waren, um ihn endlich abzuholen und nach Hause zu bringen.

„Hallo“, begrüßte er sie fröhlich. „Ich bin echt froh euch zu sehen.“

Dann stand der Playboy vom Bett auf und trat auf Ken zu, der gerade seine Tasche genommen hatte, die bereits fertig gepackt auf einem Stuhl stand. Da sein rechter Arm immer noch in einer Schlinge steckte, legte er den linken Arm um ihn und drückte ihn freundschaftlich an sich. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Ich hoffe, die Jungs haben dir noch nicht unser Geschenk gegeben.“

Ken lächelte und schüttelte dabei den Kopf. „Nein, sie wollten warten, bis du zu Hause bist, damit ihr alle zusammen es mir geben könnt. Scheint ja etwas Größeres zu sein. Und in die Küche durfte ich heute auch nur um zu frühstücken. Dann haben mich die Beiden wieder hinaus geworfen.“

„Haben sie also wieder etwas zu verbergen“, meinte Yohji grinsend. „Aber wie ich sie kenne, lohnt es sich dann wenigstens für dich.“

„Aber natürlich tut es das“, warf Omi ein. „Und jetzt lasst uns endlich nach Hause fahren, du warst lange genug hier, Yohji-kun.“

Gemeinsam verließen sie das Krankenzimmer und Aya unterschrieb noch die Entlassungspapiere. Kurze Zeit später befanden sich die vier jungen Männer im Auto auf dem Heimweg.

„Bin ich froh, da endlich raus zu sein“, sagte Schuldig und seufzte erleichtert. „Es ist ja schon langweilig, wenn man nachts ein paar Stunden bei Weiß nichts zu tun hat. Aber da im Krankenhaus war es einfach nur grausam. Da konnte ich ja wirklich rein gar nichts tun und hatte nicht mal euch zum Reden. Ihr könnt einem richtig fehlen, wisst ihr das?“ Sein übliches, höhnisches Grinsen stahl sich auf seine Lippen. Allerdings war er wirklich froh, sich wieder richtig mit jemandem unterhalten zu können.

„Aber du hattest doch Yohji“, meinte Nagi. „Du hattest doch genug damit zu tun, auf ihn auf zu passen. Sollte man jedenfalls meinen.“

Der Deutsche nickte. „Das habe ich ja auch getan, nur hat er eben die meiste Zeit geschlafen, weil ihm genau so langweilig war wie mir. Ich habe aber eine interessante Entdeckung gemacht. Ich glaube, Yohji hat mich reden gehört oder vielleicht auch bloß meine Gedanken aufgeschnappt, als ich in seinem Unterbewusstsein war. Er hatte es erwähnt und wusste auch, dass ich da bin.“

Brad weitete kaum merklich die Augen. „Er hat dich bemerkt? Richtig bemerkt?“

„Ja“, bekräftigte der Mann mit dem flammendorange Haar kopfnickend. „Er hat mit mir gesprochen oder es zumindest versucht. Er hat gemerkt, wenn ich in seinen Gedanken war und wenn ich mich wieder zurückgezogen habe. Ich meine, ich hab ihm zwar gesagt, dass ich jetzt immer bei ihm sein werde, aber hätte nicht wirklich gedacht, dass er es dann auch wahrnimmt.“

„Du hast es ihm gesagt?“, hakte Farfarello nach. „Wann? Und vor allem: Warum? Wir sollen unauffällig sein. Hast du das etwa schon wieder vergessen?“

„Ja, das weiß ich doch. Aber wenn ich es nicht getan hätte, dann wäre er mit Sicherheit gestorben“, begann Schuldig sich zu rechtfertigen. „Nachdem er gestürzt war, war ich die ganze Zeit über in seinem Unterbewusstsein. Hast du schon mal davon gehört, dass Leute die beinahe gestorben wären etwas von einem weißen Licht erzählen? Genau davon hab ich ihn abgehalten, indem ich seinen Geist beschäftigt habe. Mit jemandem, der hirntot ist, kann man nicht mehr viel anfangen.“

Die anderen drei Schwarz-Mitglieder wussten, dass der Deutsche mit dieser Aussage Recht hatte und ließen es dabei bewenden. Sie hofften bloß, dass der Erzengel Michael diese Ansicht teilen würde.
 

Wieder zu Hause bei Weiß angekommen brachte Ken schnell Yohjis Tasche in dessen Zimmer und kam dann wieder nach unten.

„Dann können wir ja Ken jetzt sein Geburtstagsgeschenk geben“, meinte Omi fröhlich und wippte etwas unruhig mit den Füßen auf und ab. Zwar war davon auszugehen, dass seinem Freund das Geschenk gut gefiel, aber trotzdem fand der Junge es immer wieder spannend zu sehen, wie jemand reagierte.

Der Rotschopf schüttelte den Kopf. „Wollen wir nicht erst essen?“

„Au ja, etwas Richtiges zu essen“, sagte Yohji schmachtend. „Krankenhausfraß ist das Allerletzte und absolut ungenießbar.“

„Ich bin zwar schon total neugierig“, gab Ken zu, „aber ich kann ja nicht verantworten, dass Yohji vor Hunger noch vom Fleisch fällt.“

„Also gut, dann machen wir zuerst einmal das Mittagessen“, räumte der blonde Junge ein. „Hast du einen besonderen Wunsch, was du heute essen möchtest, Ken?“

„Wenn du schon so fragst, dann hätte ich gerne ein drei Gänge Menü. Als Vorspeise Okonomiyaki, als Hauptgericht Hühnchen Teriyaki und zum Dessert gebackene Banane.“

Omi nickte. „Ich denke, das geht in Ordnung. Aber zum Dessert gibt es etwas anderes. Hilfst du mir beim Kochen, Aya-kun?“

„Sicher“, stimmte der Rotschopf zu und wandte sich dann an die anderen Beiden. „Ihr könnt euch so lange noch vor den Fernseher setzen oder irgendetwas anderes machen. Wir schaffen das schon alleine.“ Mit diesen Worten schob er sie praktisch aus der Küche hinaus.

Yohji und Ken folgten dem Vorschlag und setzten sich im Wohnzimmer auf das bequeme Sofa. Der Playboy riss sofort die Fernbedienung an sich und blinzelte den anderen Mann dann entschuldigend an.

„Bitte nur einmal durchzappen, danach hast du für heute die Macht. Aber im Krankenhaus haben die es irgendwie nicht geregelt gekriegt, den Fernseher zu programmieren und das Umschalten ist da ein Krampf.“

Das Geburtstagskind musste lachen. „Tu dir keinen Zwang an, zapp ruhig ein wenig hin und her. Aber gleich kommt ein Sportmagazin, was ich mir ansehen wollte.“
 

Wenig später saßen die vier jungen Männer zusammen in der Küche am Tisch und genossen das Menü, das Aya und Omi gezaubert hatten.

Yohji musste notgedrungen mit einer Gabel in der linken Hand vorlieb nehmen, obwohl er auch lieber stilgerecht mit Stäbchen gegessen hätte. Dies konnte er mit der linken Hand allerdings überhaupt nicht und wäre bei dem Versuch wohl tatsächlich noch verhungert.

„Das sieht alles so lecker aus“, meinte Nagi mit einem sehnsüchtigen Blick in die Töpfe. „Da möchte man doch auch endlich mal wieder einen Happen essen.“

Schuldig nickte zustimmend. „Ja, das finde ich auch. Und das riecht auch echt gut. Ich glaube, ich habe Hunger.“

„Du hast keinen Körper, du kannst gar keinen Hunger haben“, warf Farfarello ein.

„Na gut, dann habe ich eben keinen Hunger, sondern Appetit. Fakt ist: Ich will was essen.“

„Ich fürchte, das kannst du vergessen“, sagte Brad trocken und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Man wird doch wohl noch träumen dürfen.“ Der Deutsche seufzte leise. Da freute man sich endlich nach Hause zu kommen und wieder jemanden zum reden zu haben und dann durfte man sich so etwas anhören. Gleich darauf wunderte er sich über seine eigenen Gedanken, er bezeichnete den Blumenladen und die dazugehörige Wohnung bereits als sein Zuhause. Vermutlich war es das auch mittlerweile, wenn auch eher unfreiwillig und würde es auch für die nächsten Jahre oder Jahrzehnte sein. Wer wusste das schon?

Nach dem Hautgang räumte Aya den Tisch ab und stellte das schmutzige Geschirr zunächst einmal neben die Spüle. Omi erhob sich ebenfalls von seinem Platz und drehte sich nochmals zu den beiden anderen um.

„Yohji-kun? Kannst du Ken-kun bitte die Augen zu halten?“, fragte er. „Jetzt kommt der Nachtisch.“

Der honigblonde Mann hob daraufhin seine linke Hand und legte sie dem Fußballnarr über die Augen. „Und nicht spicken“, ermahnte er ihn nochmals und fragte sich, warum ihr Jüngster so ein Geheimnis aus der Nachspeise machte, scheinbar hatte er sie schon länger vorbereitet.

Während der Rotschopf den Tisch mit Kuchentellern deckte, holte das jüngste Weißmitglied eine abgedeckte Kuchenplatte hervor. Er stellte den Kuchen auf den Tisch und legte den Deckel beiseite, um einige Kerzen anzuzünden. Auf ein Zeichen hin begann er gemeinsam mit Yohji und Aya, der sich eher unfreiwillig dazu gezwungen fühlte, seinem besten Freund ein Geburtstagsständchen zu singen.

Der Playboy zog seine Hand wieder zurück, so dass Ken ansehen konnte, was nun vor ihm auf dem Küchentisch stand. Omi hatte einen flachen Blechkuchen gebacken, der mit farbigem Zuckerguss verziert war, mit Lebensmittelfarbe ließen sich doch einige Dinge bewerkstelligen. Auf dem Kuchen war ein Fußball mit der Zahl zwanzig in der Mitte zu sehen, darum herum bildeten sich die Worte ’Happy Birthday Ken!’.

„Alles Gute zum Geburtstag, Ken-kun“, sagte Omi, als sie ihr Ständchen beendet hatten und strahlte über das ganze Gesicht.

„Danke, Jungs.“ Der braunhaarige Mann war sichtlich gerührt. „Der Kuchen sieht klasse aus, hoffentlich schmeckt er so gut, wie er aussieht.“

„Aber bestimmt tut er das, Omi hat ihn schließlich gebacken“, meinte Aya und lächelte ebenfalls ganz leicht.

„Na mach schon“, forderte Yohji ihn auf. „Blas' die Kerzen aus und wünsch' dir was.“

Der Angesprochene nickte und tat wie ihm geheißen. Er holte tief Luft und blies in nur einem Zug sämtliche Kerzen aus. Was er sich dabei wünschte, blieb jedoch sein Geheimnis.

Hinter seinem Rücken holte der blonde Junge einen Briefumschlag hervor und überreichte ihn Ken feierlich. „Das ist unser Geschenk für dich. Mach es auf.“

Der ehemalige Torwart nahm den Umschlag entgegen und fragte sich, was darin sein mochte, es schien sehr klein zu sein. Mit den Fingerspitzen riss er das Papier an einer Seite auf und holte eine bunte Geburtstagskarte hervor. Als er diese öffnete, fielen ihm zwei kleinere Papierstücke entgegen. Seine Augen wurden immer größer, je länger er sein Geschenk betrachtete.

„Saisonkarten“, entwich es schließlich seiner Kehle. „Für jedes Spiel von meinem Lieblingsverein, auf den besten Plätzen und dann auch noch zwei Stück.“

„So kannst du noch jemanden mitnehmen, einen Freund zum Beispiel“, meinte Yohji und zwinkerte keck. „Alles Gute zur Volljährigkeit.“

„Danke, das ist echt toll. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll“, sagte Ken ergriffen.

„Sag einfach, dass es dir gefällt“, antwortete Aya. „Das reicht.“

Der braunhaarige Mann nickte. „Ja. Ja, es gefällt mir, sehr sogar. Vielen Dank noch mal.“

Um seiner Freude Nachdruck zu verleihen umarmte er seine Freunde einen nach dem anderen. Dann schnitt er den Kuchen an und Weiß machten sich über die Süßigkeit her.

„Warum haben wir uns nie gegenseitig etwas zum Geburtstag geschenkt?“, fragte Nagi und sah die anderen drei Schwarz-Mitglieder forschend an.

Brad zuckte mit den Achseln. „Weil wir es nicht für nötig gehalten haben, schätze ich.“

„Aber wenn man sich das so ansieht, bekommt man schon das Gefühl, dass man etwas verpasst hat“, meinte Schuldig. „Etwas zu schenken kann scheinbar genau so glücklich machen, wie etwas geschenkt zu bekommen.“

Farfarello nickte bloß. „Im nächsten Leben machen wir es anders.“ Er hätte seinem Geliebten zu gerne persönlich gratuliert, mit ihm in holder Zweisamkeit ein wenig gefeiert und sich eine Überraschung für ihn einfallen lassen. Sogar zu einem dieser langweiligen Fußballspiele wäre er mit ihm gegangen, um ihm eine Freude zu machen.

„Wenn es für uns überhaupt ein nächstes Leben gibt“, gab der Jüngste von ihnen zu bedenken.
 

Nachdem alle gesättigt waren, machten sich Aya und Omi daran, das schmutzige Geschirr zu spülen. Den Nachmittag wollten Weiß ebenfalls noch zusammen verbringen und Ken am Abend ins Kino einladen. Der Weiß-Leader war allerdings der Ansicht, dass ihr ältestes Mitglied im Bett besser aufgehoben war.

„Ken? Macht es dir etwas aus, wenn wir Drei alleine gehen? Yohji ist noch lange nicht gesund und er sollte zu Hause bleiben.“

Yohji nickte leicht. „Mir geht es nicht so gut, ich habe Kopfschmerzen, mir ist schwindelig und irgendwie ist mir schlecht. Aber das hat überhaupt nichts mit deinen Kochkünsten zu tun, Omi“, setzte er noch hastig hinterher, um sich nicht noch unbeliebt zu machen.

Der ehemalige Torwart schüttelte den Kopf. „Nein, leg dich ruhig hin, das ist schon in Ordnung. Mit einer Gehirnerschütterung sollte man sowieso nicht so viel unternehmen.“

„Davon kann auch deine Übelkeit kommen“, ergänzte Omi. „Leg dich ins Bett, normalerweise liegt man damit ja auch eine Woche im Krankenhaus.“

„Aber ich würde den Film auch gerne sehen, auch wenn es mir mies geht“, meinte der Playboy, alleine war es ihm einerseits zu langweilig und andererseits wurde er sich dann wieder der Gegenwart Schuldigs vollends bewusst.

Aya schüttelte den Kopf. „Du bleibst hier und ruhst dich aus, du fällst sowieso schon lange genug aus. Wenn du dich auskuriert hast, kannst du ins Kino gehen.“

„Du kannst manchmal so herzlos sein, Aya.“ Yohji verzog schmollend die Lippen und ging dann die Treppen hinauf in sein Zimmer. Der Kinobesuch war bereits vor der letzten Mission beschlossen worden und er konnte schließlich nichts dafür, dass er verunglückt war. Andererseits fühlte er sich wirklich schlecht und konnte ein paar Stunden Schlaf gebrauchen.

Oben angekommen sah er sich nur kurz in seinen eigenen vier Wänden um, es war ein gutes Gefühl, sich wieder in vertrauter und angenehm heimeliger Atmosphäre aufzuhalten. Er schloss die Tür hinter sich und zog dann die Vorhänge am Fenster zu, jetzt musste er immerhin nicht mehr auf kalte, kahle Wände starren, so etwas konnte ziemlich frustrierend sein.

Yohji wandte sich seinem Bett zu und begann seine Kleidung abzulegen, was sich mit einem Arm in einer Schlinge als recht schwieriges Unterfangen herausstellte. Als er es schließlich geschafft hatte, sich bis auf die Shorts zu entkleiden, legte er sich in sein Bett und zog die Decke über sich. Wieder in seinem eigenen Bett zu liegen und den bekannten Duft um sich zu haben, ließ ihn sich sofort entspannen und er schloss die Augen, um zu schlafen.

Nach einigen Minuten drehte sich der Playboy wieder auf den Rücken und starrte an die Decke.

„Schuldig? Du bist hier, habe ich Recht?“, flüsterte er leise und wartete gespannt darauf, ob etwas passierte.

Der Deutsche setzte sich an die Bettkante und betrachtete seinen Schützling lächelnd. „Natürlich bin ich hier. Das hast du doch im Krankenhaus schon festgestellt. Und ich werde auch nicht weggehen.“ Er hob die Hand und strich dem anderen Mann behutsam einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Weißt du, es hat sich vieles geändert in den letzten paar Wochen.“ Ein leises Seufzen entwand sich seiner Kehle. „Natürlich weißt du es nicht, ihr werdet es nie wissen.“

Yohji drehte den Kopf und sah, ohne es wirklich zu wissen, direkt in Schuldigs Augen, er vermutete bloß, dass er dort saß. Er spürte seine Nähe und die sachte Berührung an seiner Stirn.

„Ja, du bist da“, sagte er lächelnd und fuhr leise fort: „Ich kann es fühlen. Seit der Reanimation fühle ich, dass etwas anders ist als vorher. Darüber habe ich viel nachgedacht, aber das weißt du bestimmt. Ab und zu spüre ich dich in meinen Gedanken. Aber irgendwie wird dieses Gefühl allmählich immer schwächer.“

Auf die Lippen des Deutschen stahl sich ein glückliches Lächeln. Sein Schützling nahm ihn endlich wahr, redete mit ihm. „Du glaubst nicht, wie gut es tut, bemerkt zu werden. So weiß ich, dass ich kein Nichts bin. Und hoffentlich verschwindet deine Wahrnehmung nicht wieder. Aber hören kannst du mich wohl immer noch nicht.“

„Vielleicht bilde ich mir das aber auch alles bloß ein“, flüsterte der Playboy und schloss die Augen. Wahrscheinlich litt er nur unter Wahnvorstellungen, die noch von seinem Beinaheableben und der Gehirnerschütterung herrührten.

„Nein, unter Wahnvorstellungen leidest du ganz bestimmt nicht“, flüsterte Schuldig und beugte sich zu dem anderen Mann herunter.

Für einige Minuten verweilte er so und wartete bis Yohji eingeschlafen war. Dann senkte er sein Haupt noch ein Stück herab und legte seine Lippen federleicht auf die seines Schützlings. In ihm machte sich allmählich der Wunsch breit, endlich mehr zu sein, als nur ein unsichtbarer, ehemaliger Feind. Mit einem schwachen Seufzen setzte er sich wieder auf und betrachtete die ebenmäßigen Gesichtszüge des Schlafenden.
 

Nach einiger Zeit schien die Umgebung sich um jedes der Schwarz-Mitglieder herum zu drehen und sie fühlte sich merkwürdig. Was nun geschah, war für sie mittlerweile nur all zu bekannt, sie nahmen wieder den Express ins Jenseits. Nur einen Augenblick später fanden sie sich zusammen in der altbekannten Umgebung vor dem jüngsten Gericht wieder.

Schwarz blickten sich um und entdeckten die Frau in der Richterrobe und den Erzengel Michael.

„Warum holt ihr uns ausgerechnet jetzt hier her?“, verlangte Schuldig sofort ohne weitere Umschweife zu wissen. „Yohji braucht mich doch jetzt.“ Er war froh im Augenblick so viel mit ihm zu tun zu haben und endlich bemerkt zu werden, so hatte er eine Beschäftigung und weniger Zeit um nachzudenken.

Das jüngste Gericht lächelte. „Es ist schön zu sehen, wie ernst du deine Aufgabe mittlerweile nimmst und wie sehr dir dein Schützling am Herzen liegt. Wir sind sehr erfreut, diese Entwicklung bei euch allen zu sehen. Deshalb haben wir euch wieder einmal zu uns geholt, um euch mitzuteilen, dass wir sehr zufrieden sind.“

„Soll das heißen, es war nicht schlimm, dass ich bei Yohji eingegriffen habe, obwohl er nicht mein Schützling ist?“, fragte Nagi vorsichtig und fürchtete sich fast vor der Antwort, da es genau so gut hätte sein können, dass dieser Umstand noch gar nicht bekannt war.

Der Erzengel Michael schüttelte jedoch den Kopf. „Nein, warum sollte das schlimm gewesen sein? Es zeigt uns, dass ihr durchaus mehr Verantwortung übernehmen könnt und immer besser zusammen arbeitet, immer selbstloser. Ihr wandelt euch.“

„Dann bin ich ja erleichtert“, meinte der kleine Japaner und lächelte.

„Habt ihr uns jetzt nur hier her bestellt, um uns zu loben?“, wollte Farfarello wissen. „Wenn dem so ist, können wir ja jetzt wieder gehen.“ Er mochte die Gegenwart der Beiden nicht besonders.

„Nein, das ist noch nicht alles“, teilte die Frau in der Richterrobe mit. „Wir sind mit euch allen zwar zufrieden, aber uns ist doch noch etwas aufgefallen. Schuldig, dein Schützling hat dich bemerkt.“

Der Deutsche zuckte kurz erschrocken zusammen, sollte diese Tatsache vielleicht jetzt alles, was sie erreicht hatten, zunichte machen? „Ja, das hat er allerdings. Aber es war wirklich keine Absicht, das ist einfach passiert.“

„Wir machen dir keinen Vorwurf“, nahm Michael ihm den ersten Schrecken. „Wir gehen davon aus, dass es nur ein vorübergehender Zustand ist, weil du so lange mit seinem Geist verbunden warst und ihn aus den Klauen des Todes gerettet hast. Darum ist es auch nicht weiter tragisch, auch wenn es euch verboten ist, euch offensichtlich bemerkbar zu machen. Es ist schließlich in Ausübung deiner Pflicht geschehen und nicht zu deinem eigenen Vergnügen.“

„Da bin ich aber erleichtert.“ Schuldig atmete erlöst auf, wenigstens hatte er dieses Mal alles richtig gemacht.

„Wir sind sogar sehr stolz darauf, wie ihr und ganz speziell du, Schuldig, diese Situation gemeistert habt. Darum haben wir beschlossen euch noch einige Kräfte zuzusprechen“, verkündete das jüngste Gericht und lächelte dabei gewohnt milde.

Bevor die vier angenehm überraschten Schwarz-Mitglieder etwas dazu sagen konnte, ergriff der gefiederte Himmelskrieger wieder das Wort. „Eure Kräfte entwickeln sich zwar allmählich weiter, aber wir werden euch noch einige zusätzliche Dinge erlauben. Von nun an könnt ihr euch sichtbar machen und euch Gehör verschaffen, allerdings nicht zu eurem eigenen Spaß, aber das muss ich wohl mittlerweile nicht immer extra erwähnen. Setzt die Fähigkeit nur ein, wenn es notwendig ist, zum Beispiel um anderen Leuten, die euch nicht kennen und mit denen ihr nicht direkt etwas zu tun habt, etwas mitzuteilen und sie von Dingen abzuhalten, die für eure Schützlinge schädlich sind. Von jetzt an müsst ihr auch aufpassen, wenn ihr schreit, da man euch dann hören könnte, wenn ihr es nicht unterbindet.“

„Das hört sich doch prima an“, meinte Nagi fröhlich.

„Aber das bedeutet auch wieder mehr Verantwortung“, bremste Brad die Freude ihres Jüngsten.
 

Yohji wachte auf. Er blinzelte müde und rieb sich verschlafen über die Augen. Was genau ihn geweckt hatte, vermochte er nicht zu sagen, daher vermutete er, dass seine Freunde bereits wieder zu Hause waren und er vom Lärm aufgewacht war. Ein Blick auf seinen Wecker verriet ihm jedoch, dass dies absolut unmöglich war, da die anderen im Moment im Kino sitzen müssten.

Trotzdem hatte der Playboy ein merkwürdiges Gefühl und dann wurde ihm auch klar, was anders war: Irgendetwas fehlte. Das Zimmer fühlte sich leerer an als zuvor, er fühlte sich allein und die Geborgenheit war nicht mehr da.

Schuldig ist fort, fiel es Yohji wie Schuppen von den Augen. Er hatte ihn alleine gelassen, obwohl er versprochen hatte, immer für ihn da zu sein. Was dem Assassin jedoch noch mehr Sorgen machte, als das Verschwinden des Telepathen, war die Tatsache, dass es ihn störte.
 

Die Frau in der Richterrobe nickte. „So ist es, aber wir haben Vertrauen in euch, dass ihr auch damit umgehen könnt. Außerdem dürft ihr euch eine einmalige Sache wünschen, sofern es im Rahmen des Möglichen liegt, also nicht solche Dinge wie wieder Menschen zu sein oder Flügel zu haben.“

„Wir dürfen uns etwas wünschen?“ Die Augen des jungen Japaners begannen zu leuchten, auch wenn es nur eine Kleinigkeit war, die sie haben durften, war es immerhin so etwas wie eine Auszeichnung für gute Arbeit. Außerdem sollte man sich auch über die kleinen Dinge im Leben oder auch Unleben freuen und einen sonderlich großen Wunsch hatte er nicht. „Ich möchte mal wieder Eiscreme essen, ein großes gemischtes Eis mit Sahne und Schokoladensoße. Geht das?“

„Ja, Eiscreme ist in Ordnung, die sollst du bekommen“, bestätigte Michael und sah die anderen erwartungsvoll an. „Wisst ihr auch schon, was ihr möchtet?“

Brad schüttelte den Kopf. „Nein, mir fällt so auf Anhieb leider nichts Bestimmtes ein. Kann ich mir meinen Wunsch auch aufsparen für später und ihn einlösen, wenn ich mir etwas ausgedacht habe?“

Das jüngste Gericht lächelte. „Natürlich kannst du dir auch später noch etwas wünschen.“

„Ich glaube, ich weiß, was ich mir wünsche“, teilte Farfarello mit, während der Deutsche noch nachdachte. Es wollte gut überlegt sein, was man sich wünscht, schließlich bekam man nicht jeden Tag einen Wunsch erfüllt. Der Ire trat nah an den Schreibtisch heran, beugte sich zu der Frau dahinter vor und sprach mit gedämpfter Stimme, damit die anderen ihn nicht hörten. „Ich möchte meinem Freund eine Nachricht schreiben, damit er sich nicht weiter unnötig Sorgen macht. Ich fasse mich auch kurz und werde nichts von alledem hier sagen.“

„Gut, ein paar Zeilen seien dir gestattet“, sagte die Frau und wandte sich dann an Schuldig. „Und hast du dir auch etwas überlegt?“

Der Deutsche nickte kurz. „Ja, ich habe sehr gut darüber nachgedacht, aber es ist etwas sehr persönliches. Kann ich mit Ihnen allein sprechen?“

Das jüngste Gericht war zwar verwundert, stimmte aber zu. Sie wies den Erzengel Michael an sich um die Wünsche der anderen Drei zu kümmern und sie wieder zur Erde zu schicken. Dann wandte sie sich wieder an das verbliebene Schwarz-Mitglied. „Also? Was liegt dir auf der Seele?“, fragte sie und schenkte ihrem Gegenüber ein fürsorgliches, fast mütterliches Lächeln. Natürlich wusste sie bereits, worum es ging, aber sie musste es aus seinem Munde hören.

Dieses Lächeln ließ Schuldig zunächst schwer schlucken, es erinnerte ihn zu sehr an das, worum er bitten wollte. Dann setzte er jedoch an, sein Anliegen vorzubringen.

„Nun ja ... es geht um meine Mutter.“ Er brach ab. Er hatte wirklich die ganze Zeit, seit sie den Wunsch erlaubt bekommen hatten, darüber nachgedacht. Aber wollte er das jetzt wirklich fragen? Konnte er das? Was hatte er für eine Antwort zu erwarten? Das würde er wohl erst wissen, wenn er es endlich über die Lippen brachte.

Die Frau wartete geduldig und machte keine Anstalten, ihn zu etwas zu drängen oder ungeduldig zu werden. Immerhin wusste sie, wie schwer es für den Mann war, jemanden um einen Gefallen oder um Hilfe zu bitten, auch wenn sie es ihm zuvor angeboten hatte.

Schuldig nahm nochmals seinen Mut zusammen. Jetzt oder nie. „Meine Mutter ist schon einige Jahre tot und ... also ich denke halt mal, sie ist im Jenseits, vielleicht im Himmel oder was auch immer sie erwartet hat. Gäbe es ... Besteht ... Ähm ...“

Was war mit ihm los? Er druckste doch sonst nicht so lange bei einer Sache herum. Er fasste sich wieder und fuhr schließlich fort: „Wäre es möglich, dass ich mich mit ihr treffen, sie sehen, mit ihr reden kann?“

Da! Endlich war es raus.

Er war bestimmt kein Muttersöhnchen, ist er nie gewesen, soweit er sich erinnern konnte, immerhin war er weitestgehend ohne sie aufgewachsen. Aber es gab so viel, was er ihr sagen wollte und was er noch wissen musste. Doch vor allen Dingen wollte er ihr sagen, wie Leid es ihm tat, nichts getan zu haben und damals einfach zugelassen zu haben, was passiert war.

Schuldig beobachtete die Reaktion des jüngsten Gerichts aufmerksam. Ihre Lippen kräuselten sich zu einem traurigen Lächeln, das sich in ihren Augen widerspiegelte. Dann schüttelte sie leicht den Kopf. „Nein, das geht leider nicht, es tut mir Leid.“

Der Deutsche war perplex. „Was? Wieso denn nicht?“, fragte er verwirrt. „Wenn das ein zu großer Wunsch ist, dann strenge ich mich noch mehr an, ich werde mir noch mehr Mühe geben, wenn nötig. Aber ich muss unbedingt mit ihr reden, wenn auch nur für fünf Minuten, bitte.“

„Ich weiß, dass du sie wirklich sehr gerne sprechen würdest und ich würde dir diesen Wunsch auch gerne erfüllen, wenn ich könnte. Aber ich kann nicht, es geht wirklich nicht. Das hat allerdings nicht direkt etwas mit dir zu tun, verdient hättest du es dir. Es ist nur so, dass deine Mutter nicht mehr im Jenseits verweilt“, erklärte die Frau ihm einfühlsam.

Diese Erklärung verwirrte ihn allerdings nur noch mehr. „Was soll das denn nun heißen? Sie weilt nicht mehr im Jenseits? Sie ist doch tot, ich war dabei, als sie gestorben ist.“

„Ja, sie ist ja auch gestorben und sie war hier. Aber sie ist mit sich ins Reine gekommen, sie hat deinem Vater vergeben und nie aufgehört dich zu lieben. Sie hat dir nicht im Geringsten die Schuld an dem gegeben, was damals passiert ist, so wie du glaubst. Ihre Seele ist wiedergeboren worden, in einem kleinen Mädchen.“ Sie hielt kurz inne und schien zu überlegen. Dann fuhr sie im gleichen tröstenden Tonfall fort: „Wenn du möchtest, kann ich dich einen kurzen Blick auf sie werfen lassen.“

Schuldig musste schlucken. Einerseits wollte er seine Mutter gerne sehen, einfach wissen, ob es ihr gut ging, andererseits jedoch waren seine Gefühle diesbezüglich mehr als zwiegespalten. Dann nickte er jedoch. „Ja, wenn das geht, dann möchte ich sie sehen.“

„Wenn es nicht ginge, dann böte ich es dir nicht an.“ Sie stand auf und ging um ihren Schreibtisch herum. „Komm ein Stück weit mit mir. Leider kann ich sie dir nur von hier aus zeigen, ein persönliches Treffen ist nicht gestattet, so lange es nicht zufällig ist.“

Mit einer Handbewegung öffnete das jüngste Gericht eine Art Fenster. Dahinter war ein kleines Mädchen von etwa zwei Jahren zu sehen, das mit einigen Plüschtieren spielte. Die Aura des Kindes fühlte sich für den Deutschen vertraut an.

„Das ist sie?“, fragte er trotzdem nochmals leise nach.

Die Frau nickte. „Ja, das ist sie. Und du brauchst dir keine Sorgen zu machen, es geht ihr gut und sie lebt in einer sehr liebevollen Familie.“

Schuldig schluckte und nickte dann ebenfalls verstehend. „Dann bin ich beruhigt. Sie sieht glücklich aus.“

Das jüngste Gericht schloss das Fenster wieder. „Du musst dir wirklich keine Sorgen mehr um sie machen, lasse die Vergangenheit ruhen. Es ist passiert und du kannst es nicht ändern, nur versuchen, es besser zu machen.“

„Vielen Dank, ich glaube, das hilft mir“, meinte der Deutsche und lächelte.

„Und jetzt ist es für dich Zeit zu gehen. Yohji braucht dich doch.“

Die Frau in der Richterrobe lächelte ihn liebevoll an und sandte ihn dann ebenfalls wieder zurück zur Erde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2004-09-01T09:05:47+00:00 01.09.2004 11:05
War ja klar, dass Yohji nicht sirbt. ^^
Aber es ist gut zu zeigen, dass auch "Weiß" nicht unbesiegbar sind und zwischendurch schon mal mit Verlusten leben müssen.
Insgesamt mal wieder ein schönes Kapitel, mit vielen persönlichen Details, die alle Charas etwas menschlicher wirken lassen.
Von:  weissgirl
2004-06-22T15:25:21+00:00 22.06.2004 17:25
Hi!
Edlich wieder'n neues Kapitel!!!!
JUHUU!!!
Außerdem schliesse ich mich
im übrigen meinen Vorgängern an.
Hoffe Mißgunst ist nächsten Kapitel wieder öfter dabei!!
Bye *farf-ken fahne in die luft halt*
Von: abgemeldet
2004-06-15T14:53:48+00:00 15.06.2004 16:53
*schmacht*
ich sags kurz und knapp......wenn du nicht bald weiterschreibst.......bring ich dich um .........und zwar eiskalt >0<
Von:  SarahLondon
2004-06-12T09:22:19+00:00 12.06.2004 11:22
Wah wirklich wieder einmal gnadenlos unbeschreiblich schön!
(Was fürn Satz... ö.Ö")
Und das mit Manx und Birman dachte ich mir schon XD"
Ist aber ne gute Idee, wie ich find! ^.^
Ich finde auch, dass du die Reanimations- und Krankenhausszenen super gut beschrieben hast!
Und ich steh ja sowas von auf Farfarello x Ken! Die beiden passen so toll zueinander!! *-*
Aber weissu was... òo Ich hab in dem Kapitel mein Yukio-chan ganz dolle vermisst!! *schnüff* Aber er kommt im nächsten wieder vor, oder? óò *hoffnungsvoll guck*
Wo ich mich ja mal megamäßig beölt hab war als Nagi sich ein Eis gewünscht hat! XD Das war ja so süß!!
Und Schu-chans Wunsch....ich war so gerührt... *Taschentuch nehm und reinschnüfft*
Mach ganz ganz schnell weiter und lass mich bzw. uns nicht so ewig lange zappeln! ;____;
*knuddel*
Von: abgemeldet
2004-06-11T14:46:29+00:00 11.06.2004 16:46
Hallo!
Also ich finde deine Story gaaaaaaaaanz toll!!!!! Bitte schreib schnell weiter, weil ich es kaum erwarten kann wie es immer weiter geht. Bitte!!!!!
Mlg
Von:  kohaku_san
2004-06-11T14:00:24+00:00 11.06.2004 16:00
Jaaaa, lass Schuldig wieda zu Yohji gehen, der arme vermisst ihn doch!!!!!!! *hanyaaaan* war das mal wieda ein supeer Kapitel! ICh mag diese Geschichte sehr und die Charas sind so was von süss! Vor allem mag ich in dieser Geschichte die "Beziehung" von Schudlig und Yohji *schwärm*. Ich weiss zwar, dass das ja Verboten is, aber lässt du die zwei auch mal...erm, wie soll ich das ausdrücken......so richtig Zeit miteinander verbringen??? *hoffnung mitschwingt* oda dass Yohji vielleicht doch mal Schuldig zu Gesicht bekomen?!
*seufz* Freue mich auf jeden Fall auf den nächsten Teil!!!

ja ne
kohaku_san
Von:  Kaos
2004-06-10T16:27:01+00:00 10.06.2004 18:27
Und sorry, dass der Kommi diesmal nicht so lang wird *nicht wirklich zeit hat*
Also, das Kapitel fand ich wieder mal richtig klasse (außer: 'Komma')...
Schade, dass Mißgunst nicht vorkommen, aber man muss auch mal ohne sie auskommen *phuong und pay mal knuddelt*
Ansonsten... Ja... Ken und die Zeitung... *ggg* Meine Kommentare kennst du ja schon! Und ich stimme mit Brad und Nagi voll überein *die beiden knuddelt*
Ansonsten... jaaa, mir fällt leider nicht mehr viel ein... Nagis Wunsch war richtig knuffig... Wünscht der sich ein Eis!
Und ich wusste ja schon vorher, dass er nicht stirbt, ich kenn dich doch ^^ Wollte ja nur deine Fans nen bisschen schocken *ggg*
Hmmm... Na ja, das war's dann diesmal von mir
(Diesmal hab ich hoffentlich NICHT zuviel geschrieben ^^)
Kaos
(der kommentar ist mal wieder richtig sinnlos -.-)
Von:  Ai_no_Hikari
2004-06-10T15:54:03+00:00 10.06.2004 17:54
So, endlich mal Erste. *freu* ^.^v
Wieder ein tolles Kapitel. Du hast das mit der Wiederbelebung und so echt gut erklärt. Auch die Gefühle und Gedanken von allen hast du gut rüber gebracht. ^_^
Ich freu mich schon auf die Nächsten. *anfeuer* ^^

aino *knuddel* ^.^


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