Warnings: Darkfic, Death (!!!), Songfic, leichtes Tifa-Bashing
Pairing: Sephiroth + Cloud (angedeutet)
Disclaimer: Die beiden Hauptdarsteller gehören nicht mir, sondern einander und natürlich Square XD
Der Song "Sekirei" ist von Gackt
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"Fass mich nicht an!" fauchte er die junge Frau, die sich mit ihm in der Küche einer kleinen Wohnung in Icicle Village befand, an. Nun trennten sie mehrere Meter. Er war fast panisch zurückgewichen und begleitet von einem dumpfen Geräusch mit dem Rücken gegen die Tür gestoßen. Dabei hatte sie ihn kaum berührt. Doch sie hatte die falschen Worte zur falschen Zeit gesagt.
"Cloud, bitte, ich..."
Mehr brachte Tifa nicht hervor, als sie durch einen tödlichen Blick des Blonden gestraft wurde. Beschämt und verletzt blickte sie zu Boden. Was hatte sie nur getan? War es nicht die Wahrheit, die sie gesagt hatte? Aber warum war er dann so wütend?
"Du weißt... doch /überhaupt/ nichts...!" warf er der Brünetten entgegen, ballte die Hände zu Fäusten und rannte aus dem Raum.
//Ich halt das nicht mehr aus... ich ertrag das nicht... ich /muss/ weg hier!!!//
Tifa wollte ihm nachlaufen, ließ es aber. Sie hatte ihn verletzt. Doch die Worte, mit denen sie es getan hatte, kamen wie von selbst...
,Endlich konnten wir uns rächen, nicht? Endlich haben wir dieses Monster vernichtet!'
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Cloud stapfte durch den tiefen Schnee. Er wusste nicht, wie lange er nun schon gelaufen war, doch langsam verließen ihn die Kräfte. Er war einfach darauf los gelaufen. Es war eiskalt und der eisige Wind schnitt in seine Haut. Seine nackten Oberarme waren bereits gerötet. Wahrscheinlich war es dumm und egoistisch gewesen, gegenüber Tifa so zu reagieren. Er liebte sie doch! Nicht auf die Art, wie sie ihn liebte, aber dennoch. Sie war für den Blonden wie eine Schwester. Cloud hatte sich immer nach jemandem gesehnt, dem er voll und ganz vertrauen konnte. Diesen Jemand hatte er in der brünetten Kämpferin gefunden.
Als sie noch klein waren, hatte er gelitten, weil Tifa und einige andere Kinder ihn nicht beachteten. Niemand wollte etwas mit ihm zu tun haben. Aber das hatte er inzwischen überwunden... das glaubte er zumindest.
Ja, es war falsch gewesen, dass er sie so angefahren hatte. Doch nun war es zu spät. Ihre Worte hatten ihn so in Rage versetzt. Er konnte gar nicht anders.
Blaue Augen blitzten auf, schweiften über das Gebiet. Unbekanntes Gelände.
"... verlaufen..." murmelte er.
Der Wind pfiff unbarmherzig über die Eiswüste. Stach wie unendlich viele Dolche in die Haut des Blonden. Es war schmerzhaft. Doch nicht zu vergleichen mit dem Schmerz, den er tief in seinem Herzen verspürte.
Kopfschmerzen durchzuckten ihn.
Wie damals.
Wie, als er Sephiroth gegenüberstand.
"...Sephiroth..."
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Cloud war 14 als er den Silberhaarigen das erste Mal tötete. 14! Fast noch ein Kind.
Er war in die ShinRa-Villa gegangen um Sephiroth etwas zu essen zu bringen. Er war eines Abends im Keller des Gebäudes verschwunden und nicht wieder zurückgekommen. Las wie besessen und das Licht ging kein einziges Mal aus. Mit einem Tablett war er die Treppen hinab in die Bibliothek gestiegen. Er fand den General schließlich auf. Doch der Silberhaarige verhielt sich merkwürdig. In seinen Augen lag etwas, das vorher nicht da war.
Sephiroth's Augen hatten Cloud immer angezogen. Dieser katzenhafte Ausdruck, der ihnen innewohnte. Und sein Blick war immer so... traurig. Wahrscheinlich war er einsam.
Doch der Ausdruck, der nun in diesen grünen Seen lag, war keine Einsamkeit.
Es war Wahnsinn.
Vor Schreck hatte Cloud das Tablett fallen gelassen und war aus dem Raum gerannt. Er musste Zack holen! Er wüsste, was zu tun wäre. Er hatte in einem anderen Raum der Villa geschlafen. Nachdem der Blonde den SOLDIER geweckt hatte, war dieser in den Keller des Gebäudes gelaufen und hatte Sephiroth aufgesucht. Cloud hatte sich in einer Ecke versteckt und gelauscht, was die beiden Männer sprachen. Er verstand kein Wort von dem, was der General sagte. Doch dann verließ dieser den Raum, lief direkt an dem Blonden vorbei, bemerkte ihn jedoch nicht. Der junge Soldat zitterte, als er den Ausdruck in Sephiroth's Gesicht sah. Das war nicht /Sephiroth/. Er mochte vielleicht wie er ausgesehen haben, aber er war es nicht! Sephiroth hätte nie /so/ geschaut.
Zack hatte ihm erklärt, er solle auf ihn warten und er würde dem General folgen.
Doch schon bald hatte er es nicht mehr ausgehalten. Er sprang aus seinem Versteck und folgte den beiden SOLDIER's zum Reaktor.
Nibelheim brannte. Die Flammen schlugen hoch zum Himmel, als Cloud die Villa verließ. Angst blitzte in seinen Augen auf. Seine Heimat! Wie konnte Sephiroth das nur tun?
Warum...?
Warum?!
WARUM?!
Apathisch war er am Mako-Reaktor angelangt. Seine Beine zitterten und er war kaum in der Lage noch klar zu denken, als er immer weiter ins Innere vordrang.
"Cloud..." hörte er eine ihm bekannte Stimme.
"Zack!"
Erschrocken war der junge Soldat zu dem Schwarzhaarigen gestürmt, der schwer verletzt auf einem der Mako-Behälter lag.
"Töte ihn, Cloud... Töte Sephiroth. Du musst ihn aufhalten..." erklang die immer schwächer werdende und von Verzweiflung geprägte Stimme seines Freundes.
"Das ist nicht Seph..."
Sein Kopf war leer als er nach Zack's Schwert griff und sich in den Raum begab, über dessen Tür die Aufschrift »Jenova« prangte.
Und da sah er ihn. Den Mann mit den langen silbernen Haaren. Den Mann, der ihn vom ersten Augenblick an in seinen Bann gezogen hatte.
//Das ist nicht Seph...//
"... warum?"
//Das ist nicht Seph...//
Der General stand mit dem Rücken zu ihm, hatte gerade Jenova's stählernes Gefängnis aufgebrochen.
//Das ist nicht Seph...//
Cloud dachte nicht mehr nach, als er auf den Silberhaarigen zuging, Zack's Schwert fest im Griff.
"WARUM?!"
//Das ist nicht Seph...//
"Du hast mir alles genommen! Meine Familie, meine Heimat, //mein Herz// alles!"
Tränen bahnten sich sein Gesicht hinab, als er das Schwert in Richtung des Generals stieß. Es durchbohrte dessen Brust. Färbte sie purpurrot.
"Du warst mein Vorbild!"
Ein ersticktes Keuchen drang an sein Ohr, als er Blut sah. Als Sephiroth sich zu ihm umdrehte, war für einen kurzen Augenblick wieder diese Einsamkeit in dessen Augen zu sehen.
//Sephiroth!//
Cloud rannte geschockt aus dem Raum.
//Was hab ich nur getan...?//
Der Blonde lief zu Tifa, die im selben Raum wie Zack lag. Schwer verletzt.
"Du hast es versprochen... versprochen, mir zu helfen, wenn ich in der Klemme stecke..." drangen ihre schwachen Worte an sein Ohr, welche jedoch von schweren Schritten übertönt wurden.
//Was...?//
Blutend hatte sich Sephiroth aus dem Bereich mit Jenova's Gefängnis geschleppt, trug den Kopf der Außerirdischen bei sich, lief an Cloud und seinen Freunden vorbei.
'Du musst ihn aufhalten, Cloud...' hallten Zack's Worte in den Ohren des Blonden wider.
//Ich kann nicht...!//
//Das ist nicht Seph...//
Cloud sprang auf und lief dem Silberhaarigen nach. Er /musste/ ihn aufhalten. Er hatte gar keine Wahl.
"Sephiroth!" rief er, als er nur noch knapp einen Meter hinter dem Mann stand, den er so sehr verehrte. Dieser wandte sich zu dem Jüngeren um, sah ihn mit dem selben einsamen Blick an, wie vorhin...
Welcher im nächsten Moment verschwand und sich die Masamune des Generals durch seinen Körper grub.
"Treib... es nicht... zu weit..." presste der verletzte General bitter hervor.
Er konnte nicht mehr atmen.
Nicht mehr denken.
Nicht mehr fühlen.
//Das ist nicht Seph...//
Und wie in Trance griff der Blonde nach der scharfen Klinge der Masamune. Mit Kraft, die nicht seine eigene war, riss er die gefährliche Waffe samt ihrem Besitzer in die Tiefen des Reaktors ehe alles um ihn herum schwarz wurde.
//... nicht Seph...//
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I heard the voice of the wind
Wanting to know the rest of the dream
No one would tell me
My breast is dyed red...
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Cloud wurde aus dieser schrecklichen Erinnerung gerufen, als er in diesem eisigen Schneesturm Wärme an seinen Wangen fühlte.
Erschrocken fuhr er sich mit der Hand an das Gesicht.
Er weinte.
Wie lange hatte er nicht mehr geweint?
Sieben Jahre?
Sieben lange Jahre. Und nun konnte er nicht mehr damit aufhören.
Er wischte sich fast panisch über die Augen.
Blinzelte die letzten Überbleibsel der Tränen weg.
Die Kälte schien er kaum noch wahrzunehmen. Apathisch war er weitergelaufen und stand nun auf einer weiten schneebedeckten Ebene. Schneegestöber wehten über den Boden hinweg.
Doch etwas stimmte nicht.
Cloud war nicht alleine.
Noch ehe der Blonde herausfinden konnte, was es war, hörte er hinter sich ein Knurren.
In Gedanken versunken hatte er nicht bemerkt, wie sich ihm drei Isegrime genähert hatten. Ihre Klauen gruben tief in den schneebedeckten Erdboden und ihre scharfen Zähne blitzten gefährlich.
Cloud war unbewaffnet. Normalerweise waren diese Kreaturen kein Problem für ihn. Doch ohne Waffe?
Dennoch war er nicht so vernünftig, es vorzuziehen, wegzulaufen, sondern blieb einfach stehen.
//Vielleicht bin ich nun doch verrückt geworden...//
/Willst du sterben?/
Und schon folgte der erwartete Angriff.
'Komm zu mir, Cloud...'
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Der ehemalige General hatte ihn damals zu sich gerufen.
Cloud war diesem Ruf gefolgt.
Er konnte dem Silberhaarigen nie widerstehen.
Gab ihm die schwarze Substanz. Zweimal.
Und nie konnte er sich dagegen wehren.
Doch wollte er das überhaupt? Wollte er sich dagegen wehren?
Nein.
Und selbst wenn, er hätte sich niemals dem Bann des Silberhaarigen entziehen können. Er hatte ihn gefangen genommen, seit er ihn das erste Mal gesehen hatte.
Cloud hatte Sephiroth nicht verfolgt. Hatte ihn nicht gejagt.
Nein, der Silberhaarige hatte ihn zu sich gerufen. Und der Blonde war seinem Ruf blind gefolgt. Bis ans Ende der Welt.
//Nur an einen Ort konnte ich dir nicht folgen...//
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I want you at least to understand
That I must go back...
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Rot.
Scharlachrot.
Der Kontrast zum Schnee war sehr intensiv und wirkte beinahe gespenstisch.
Cloud kauerte am Boden. Um ihn herum lagen die leblosen Körper dreier Isegrime. Sein Atem ging stockend und er hielt sich seinen linken Arm, an dem eine tiefe Wunde klaffte.
Irgendwie hatte er es fertig gebracht, die drei Monster zu töten. Wie er das geschafft hatte, konnte er allerdings beim besten Willen nicht sagen. Es war ihm aber auch egal. Ihm war alles egal.
"Vielleicht sollte ich einfach hier liegen bleiben...?" flüsterte er. Niemand war da, der es hätte hören können. So blieb seine Frage unbeantwortet, während sich die Kälte immer weiter durch seine Kleidung fraß. Nichts außer Schnee um ihn herum.
'Komm zu mir, Cloud...'
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This far away land where the whiteness stretches out forever
I shout and my voice doesn't reach anyone
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Cloud war 12 als er ihn das erste Mal sah.
Tifa und die anderen Kinder wollten nicht mit ihm spielen. Er war einsam. Wie immer.
Alleine saß er vor dem Fernseher als ein Bericht über den Wutai-Krieg gesendet wurde. Der Krieg, der so viele Jahre angedauert und nun endlich ein Ende gefunden hatte.
Der Bericht war ziemlich kurz, dennoch hatte eine Person sofort Cloud's Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Eingeblendet wurde die Aufnahme eines großen Mannes. Er trug eine tiefschwarze Uniform. Silbernes Haar fiel wie ein Wasserfall über seinen Rücken. Doch die dominierenden Merkmale an diesem Mann waren seine Augen. Grün... nein, fast türkis oder makofarben.
Ein merkwürdiges Leuchten lag diesen Juwelen inne und Cloud konnte nicht anders als zu starren.
"Ein Engel..." hatte er geflüstert. Doch in diesem Augenblick war seine Mutter in den Raum getreten und hatte den Fernseher ausgestellt.
"Red' keinen Blödsinn, Junge. Das ist kein Engel. Das ist General Sephiroth. Und ich will nicht, dass du dir ständig diese Kriegsberichte ansiehst..."
Cloud hatte angefangen, die Berichte, die in der Zeitung über den General veröffentlicht wurden, zu sammeln.
Und zwei Jahre später trat er bei ShinRa ein.
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Sein Blick fiel in den Himmel. Wie lange war er nun schon durch den Schnee gelaufen? Es war eiskalt und seine Haut brannte. Seine Muskeln waren steif und seine Kleidung nass.
Doch all das hielt ihn nicht davon ab, weiterzugehen.
Er machte nicht Kehrt.
Egal, wie sehr die Wunde auch schmerzte.
Egal, wie sehr sein Herz blutete.
//Was mache ich hier eigentlich?//
Cloud wusste nicht einmal mehr, warum er hier war. Er wusste nur, dass er nicht umdrehen würde.
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As if to hide this body's pain
Embraced by the tenderness from the sky...
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Cloud's Erwartungen, als er endlich bei ShinRa aufgenommen wurde, wurden jedoch bitter enttäuscht. Sephiroth hatte das Training nicht übernommen. Andere Leute waren dafür zuständig. Der General war ständig auf Missionen und Cloud hatte ihn nach einem halben Jahr noch immer nicht zu Gesicht bekommen.
Es war eine laue Sommernacht als Cloud in seinem Quartier aufwachte. Seine Zimmergenossen träumten noch, doch so sehr er es auch versuchte, er konnte nicht mehr einschlafen. Der Blonde war nicht besonders gut in seiner Rolle als Soldat. Er war weder stark oder konnte gut mit Magie umgehen noch hatte er Talent im taktischen Denken. Es war wirklich zum verzweifeln.
War seine Lage denn so hoffnungslos?
War /er/ denn so hoffnungslos?
Er schälte sich aus den Laken und nahm seine Uniform von dem Stuhl, zog sich an.
Trainieren. Ja, das war in seiner Situation sicher eine gute Idee.
Cloud griff nach der Waffe, die man ihm bestimmt hatte. Ein Breitschwert. Eine kräftige Waffe. Scharf und gefährlich. Doch auch schwer. Das Gewicht dieser Waffe belastete den Blonden noch immer. Egal wie oft er trainierte. Doch er würde es schaffen!
Leise schlich er sich durch die wie ausgestorben wirkenden Gänge. Er konnte es sich nicht leisten, dass einer der Aufpasser ihn erwischte. Ab 10:00 Uhr war Ausgangssperre. Ein Verstoß würde sich nicht gut in seiner Akte machen.
Im ShinRa Hauptquartier gab es keinen Ort, an dem er hätte trainieren können. Allerdings gab es draußen eine kleine Grünfläche. Sein Lieblingsort, wenn er nicht gerade wieder zu tun hatte. Dort würde ihn niemand stören.
Nachdem er die wenigen Wachposten geschickt umgangen hatte, gelangte er schließlich zur grünen Anlage. Das weiche Gras fühlte sich gut unter seinen Füßen an. Gras. Eine Seltenheit in Midgar. Hier war für gewöhnlich alles kalt und steril.
Nach einigen Aufwärmübungen griff Cloud nach seinem Schwert und stand auf. Die schwere Waffe anhebend, sah er etwas silbrig aus dem Augenwinkel zwischen einigen Bäumen hindurchschimmern.
War er nicht alleine hier?
Der Blonde stieß das Schwert in den Erdboden und schlich sich etwas näher an die Bäume heran.
Es schien, als hätte noch jemand die späten Nachtstunden zum Trainieren genutzt.
Doch es war nicht irgendjemand.
Die Erkenntnis traf Cloud wie ein Schlag.
Wieder ein silbriges Schimmern.
"... Sephi...roth..."
Der General hatte sich in die Stille der Nacht zurückgezogen. Verborgen, um zu trainieren.
Trainieren?
Das was der Silberhaarige da tat war nicht einfach nur Training.
Der Blonde konnte seinen Blick nicht von dem abwenden, was sich ihm darbot. Der General trug seine Masamune - in Verbindung mit ihm die gefährlichste Waffe des Planeten - in Händen und verfiel in eine geschmeidige Schlagabfolge gegen einen imaginären Feind. Jede Bewegung präzise und bestimmt. Perfekt. Ja, das war das einzige Wort, das diese Bewegungen umschreiben konnte.
Die Anmut und Leichtigkeit, mit der der Silberhaarige diese Waffe führte, war nicht von dieser Welt.
"Wie ein Tanz..." flüsterte Cloud in die Stille der Nacht.
Doch auch das Auftreten Sephiroth's war überirdisch. Er und die Masamune bildeten eine Einheit. Als wäre diese Waffe untrennbar mit ihm verbunden. Ein Teil von ihm. Das Mondlicht, das sich auf dem Haar des Mannes brach, welches sanft über dessen Schultern fiel, und sich bei jeder kleinsten Bewegung sanft bewegte, ließ es tatsächlich wie reinstes Silber wirken. Und diese Augen...
Sicher, viele - nein /alle/ - würden behaupten, der General wäre schön. Doch das kam nicht einmal in die Nähe der Wahrheit.
Sephiroth war wunderschön.
Makellos.
Atemberaubend.
Perfekt.
Unbeschreiblich.
Und sah ihn an.
Geschockt realisierte der Blonde, wie sich diese Jadeaugen direkt mit seinen verbanden. Eine Ewigkeit stand er zwischen zwei Bäumen und sah Sephiroth an, der in der Bewegung verharrt hatte und seinen Blick erwiderte. Cloud konnte sogar das Mondlicht sehen, welches sich in den Augen des Generals widerspiegelte. Das Herz des Soldaten setzte einen Schlag aus, als sich ein - wenn auch sehr schwaches - Lächeln auf den Lippen seines Idols abzeichnete.
An jenem Tage sah er wirklich aus, wie ein Engel.
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The moon reflected in those eyes is beautiful
Even if the night never ends
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Cloud lächelte. Sephiroth's Lächeln war eine der wenigen positiven Erinnerungen an seine Vergangenheit.
Der eisige Wind riss ihn aus den Gedanken. Verwirrt sah er sich um. Er war ziemlich weit gelaufen, hatte die eintönige Eiswüste hinter sich gelassen. Stand nun vor einem kleinen Wäldchen. Das Licht brach sich auf den schneebedeckten Baumwipfeln und ließ sie in allen Farben des Regenbogens schimmern.
Der Blonde war müde. Ging zu einem großen freundlichem Baum. Ließ sich vor diesem nieder. Lehnte sich an ihn.
Nur kurz ausruhen. Nur einen Moment lang Kräfte sammeln für den Weg. Nur kurz.
Er schloss die Augen.
Cloud hatte jedes - wenn auch seltene- Lächeln des Generals geliebt. Jedes, bis auf eines...
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Jenova war besiegt ebenso wie Sephiroth. Alle schienen guten Mutes und waren dabei, den Krater zu verlassen.
Doch wenn der General tot war, wieso konnte Cloud noch immer seine Präsenz spüren? Er glaubte erst, er hätte es sich nur eingebildet. Hätte fantasiert. Doch war das Gefühl nun nicht mehr zu leugnen.
"Er ist noch hier..."
//Er ruft mich.//
Tifa war entsetzt, als sie sah, wie Cloud vor ihren Augen verschwand. Sich einfach in Luft auflöste.
Sephiroth hatte ihn erneut gerufen. Und wie jedes Mal, war Cloud diesem Ruf gefolgt.
//Nicht...//
'Komm zu mir, Cloud..."
Der General hatte den Blonden zu sich geholt. Hatte ihn in eine Welt zwischen Traum und Realität geführt. Als Cloud die Augen öffnete, während seine Beine festen Boden unter sich fühlten, stand er vor ihm.
Gott... Sephiroth war so noch immer so schön, wie an dem Tage, als er ihn das erste Mal sah. Nie hatte er den Glanz, den seine Erscheinung mit sich brachte, verloren. Nicht einmal jetzt.
Schon als Cloud in die Augen des Mannes sah, wusste er, dass es endgültig sein würde. Ja, dies war das Ende. Das Ende von allem.
//Ich will nicht...//
Der Silberhaarige hatte seine Angriffsposition eingenommen. Die Masamune parallel zum Boden haltend. Den Blick voller Stolz.
//Das ist nicht Seph...//
Wieder das alte Mantra. Die Worte, die ihm Zack eingebläut hatte, als er sie am nötigsten hatte. Doch was brachte das schon? Er hatte damals sein Herz verloren. Und heute würde er es wieder tun.
Endgültig.
"Sephiroth..." sprach Cloud in die Stille. Versuchte so viel Hass wie irgend möglich in seine Worte zu packen, was ihm jedoch beim besten Willen nicht gelang. Egal wie sehr er sich anstrengen würde, er konnte gegenüber diesem Mann keinen Hass zeigen. Konnte es niemals.
Doch selbst diese Worte entlockten dem Silberhaarigen nichts außer einem bitteren Lächeln.
//Alles wird enden...//
Cloud griff nach seiner Ultima-Weapon und brachte sich in Haltung.
Schloss die Augen.
Konzentrierte sich.
Wollte an nichts mehr denken.
Wollte nichts mehr sehen.
Nichts mehr fühlen.
So wie damals in Nibelheim.
//... die Wut...//
Als Cloud die Augen wieder aufschlug, stand Sephiroth noch immer dort, wo er gewesen war. Er hatte sich nicht von der Stelle gerührt.
Er wartete darauf, dass der Blonde den ersten Schlag tat?
Cloud hob sein Schwert an. Sammelte seine Kräfte.
//... der Schmerz...//
"Omnislash."
Blaue Augen verloren jeglichen Ausdruck, jeglichen Glanz, jegliches Leben, als ein kräftiger Schlag nach dem anderen auf den Silberhaarigen niederprasselte
Sich die Klinge Ultima-Weapons in Fleisch grub.
Rotes Blut zum Vorschein trat.
//... das Leben...//
Der finale Schlag, kraftvoll und vernichtend, traf den geschundenen Körper des Generals.
//... die Gefühle...//
Der einst so stolze und anmutige Mann brach zusammen. Cloud hatte die Augen geschlossen und nahm nur den dumpfen Schlag wahr, als er auf den Boden aufschlug.
//... alles.//
Cloud wagte es nicht, die Augen aufzuschlagen.
"... Cloud..."
Er zuckte zusammen.
Schüttelte den Kopf.
Nein, er wollte ihn nicht ansehen. Dieser Mann hatte ihm so viel genommen! Und noch immer riss er rücksichtslos das an sich, was Cloud am meisten schmerzte.
"... Cloud... bitte..."
Sein Herz.
Wie von selbst öffneten sich die Augen des Blonden und er blickte zu dem am Boden liegenden Mann.
Er konnte nicht mehr atmen, so sehr zog sich seine Brust zusammen.
"Seph..."
Wie in Trance ging er auf den gefallenen Engel zu.
Kniete sich neben ihn.
Beugte sich über ihn.
Der Leib Sephiroth's war übersäht von Verletzungen. Unter seinem Körper trat bereits - in tiefstem Rot - Blut hervor, bedeckte den steinigen Boden. Färbte sein Haar scharlachfarben.
Mit einer zitternden Hand fuhr Cloud dem General über die Stirn. Wischte ihm das Blut weg. Sah ihn an.
Der Atem des Älteren kam stockend und wurde immer schwächer.
//... alles endet irgendwann...//
Und doch sah er ihn an. Smaragd traf Saphir und für einen kurzen Augenblick schien die Welt um sie in Schlaf gefallen. Die Zeit stehen zu bleiben. Nichts auf Erden zu existieren außer sie beide.
Und doch sah Cloud, wie diese Augen immer müder wurden. Immer schwerer. Trüber.
Eine große Hand fand letztlich ihren Weg auf die Wange des Blonden.
//... das ist der Lauf der Dinge...//
Ein Lächeln.
"Danke..."
Und der Körper Sephiroth's erschöpfte. Die Hand sank leblos über die Brust des Blonden zu Boden.
//... wir alle sind klein und mögen bedeutungslos sein...//
"Sephiroth..."
//... doch unsere Gefühle machen uns stark...//
"Sephiroth!"
//... und lassen uns ewig leben...//
"SEPHIROTH!!! Neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!!!"
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This far away land where the whiteness stretches out forever
I shout and my voice doesn't reach anyone
This deep land where the whiteness stretches out forever
I fall again, no one can heal me
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//Es ist schwer, sich von Menschen zu trennen, die man liebt und doch lässt es sich nicht verhindern.//
"Es ist kalt..."
Nur ein schwaches blaues Leuchten unter seinen Wimpern gab zu erkennen, dass Cloud noch bei Bewusstsein war. Es mochten Stunden vergangen sein, seit er an dem Baum gelehnt gesessen hatte. Doch die Kraft aufzustehen fand er nicht.
//Das ist, was die Menschen Schicksal nennen.//
Der Wind sauste noch immer unbarmherzig über den schneebedeckten Boden hinweg. Auch die Sonne ging bereits unter. Ließ alles noch kälter erscheinen. Tauchte alles in ein sanftes rötliches Licht.
Cloud's Finger waren steif. Er hatte kein Gefühl mehr in seinen Beinen.
Er war die ganze Zeit über nur dort gesessen. Hatte unfokussiert ins Nichts gestarrt und gewartet.
//Es gibt und es nimmt. Menschen werden durch jenes geprägt. Das Schicksal gibt dem Menschen seine Form. Jede Person, die einem begegnet, formt den Charakter, lebt in der Seele weiter, existiert in den Erinnerungen.//
Gewartet? Worauf? Auf den Tod? Auf das Leben?
Der Blonde wusste es nicht. Alles was er wusste, war, dass er müde war. Dass sein Körper sich nach Ruhe sehnte. Er wollte nicht mehr laufen. Wollte nur hier sitzen. Egal wie kalt es war. Egal was passieren würde.
//Niemand muss sich vor dem Tod fürchten. Denn Leben und Tod sind eng miteinander verbunden.//
Geschwächt hob er den Kopf. Hatte er nicht eben etwas gehört?
Angestrengt lauschte er erneut.
Nichts.
Wahrscheinlich war er schon unterkühlt. Nein, er war es ohne Zweifel. Warum sollte er sonst Schritte hören?
Blaue Augen, von Müdigkeit getrübt, streiften über das Land.
Nein, er hatte sich nicht geirrt. Jemand war dort. Kam auf ihn zu.
Immer deutlicher wurden die Konturen der Person. Es war ein Mann.
Sollten sie ihn doch in Ruhe lassen. Cloud interessierte es nicht, ob jemand da war oder nicht.
Bis eine vertraute Stimme an sein Ohr drang.
"Cloud..."
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As if to enfold that small body
Embraced by the tenderness of the wagtail...
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Saphirblaue Augen öffneten sich ein weiteres Mal. Blickten auf, zu ihrem Gegenüber.
//... wie...?//
"Warum bist du hier, Cloud?"
"... Se... ph...?"
Es gab keinen Zweifel. Vor ihm stand der Mann, den er so sehr verehrte. Nein, ein Irrtum war ausgeschlossen. Kein Mann auf Erden, war mit solcher von Gott gegebener Schönheit beschenkt.
//Niemand...//
Langes mondlichtfarbenes Haar wehte im Wind. Sanfte Jadeaugen schienen direkt in seine Seele zu blicken, als sich der barmherzige Engel zu ihm herunterbeugte. Sich vor ihn kniete.
//... außer Sephiroth.//
Eine zärtliche Hand führ mit dem Rücken über die Wange des Blonden, ehe diese unvergleichliche tiefe Stimme zurückkehrte.
"... bist du müde, Cloud?"
Seine Glieder waren steif und so war der Blonde zu nichts weiter in der Lage, als zu nicken.
"Möchtest du mit mir kommen?" Wieder diese sanfte Stimme.
"... ja..."
Und da offenbarte es sich wieder. Das Lächeln, das Cloud an Sephiroth immer so geliebt hatte. Ein warmes Lächeln, welches das Gesicht des Generals aufhellte.
Ein wahres Lächeln.
Eines, das nur wenige jemals gesehen hatten.
Und er umarmte den Jüngeren.
"Dann werde ich dich mitnehmen..." hauchte der Silberhaarige, platzierte einen keuschen Kuss auf die Stirn des Blonden.
Cloud schloss die Augen. Er lächelte. Sein Körper wurde schwer, ehe er nach langem Kampf entschlummerte.
Sephiroth stand auf und reichte ihm die Hand.
Welche der Blonde nur zu gerne ergriff.
Er stand auf. Sah Sephiroth an. Lächelte.
Es war hell. Es war warm. Vorbei die Schmerzen. Vorbei das Leid. Vorbei die Einsamkeit.
Nein, nun würde er nicht mehr einsam sein.
"Schau..." sagte Sephiroth, deutete auf zwei Figuren, die nicht in weiter Entfernung standen. "... sie warten auf dich."
"Zack... Aerith..."
Nein, er würde jetzt nicht mehr einsam sein.
Wer wäre schon einsam, wenn ein Engel auf ihn aufpasst?
//... wir alle sind klein und mögen bedeutungslos sein... doch unsere Gefühle machen uns stark... und lassen uns ewig leben...//
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Sleeping with the tenderness from the sky
Embraced by the warmth of the earth...
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~Endless End~
März 2004
Daniela Lutz
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A.N.:
1.) Okay, Morddrohungen zu mir, ich habe gesündigt >.<"
2.) Seid, was die Schreibweise angeht, nicht zu streng mit mir, das ist meine erste abgeschlossene Fanfic ;_;
3.) Diese Geschichte ist ein Geschenk für meine liebe Freundin Dragonchan. Happy Birthday!
