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July

von

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Luke

***
 

July befand sich wieder in einem dunklen Raum. War es der selbe Raum wie die letzten Male, als sie hier war? Wahrscheinlich. Allerdings fürchtete sie sich heute das erste mal nicht. Sie wusste er würde kommen und sie wieder aus der Dunkelheit bringen. So war es bis jetzt immer gewesen. Und genauso sollte es auch diesmal sein. Er kam, umfasste ihr Handgelenk, führte sie an den wunderschönen hellen Ort und drehte sich um...
 

***
 

"AUFSTEHEN!"

"Neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin! Immer dann wenn er..."

Kacey warf wütend das Kopfkissen nach der Person, die sie so brutal laut aus ihren Träumen gerissen hatte. Unglücklicherweise traf es nicht die Person, die sie geweckt hatte, sondern die, die daneben stand. Alicia stand nur lachend da. Sie wusste, dass der Kopfkissenanschlag eigentlich ihr gegolten hatte. Stattdessen hatte Kacey aber jemand anderen getroffen. Durch ihre Müdigkeit konnte sie momentan allerdings nur verschwommen sehen. Ein Kerl, groß, dunkelbraune Haare... Kacey zog sich so schnell sie konnte die Decke über den Kopf.

"ES IST SAMSTAG!", rief sie wütend.

"Und 12 Uhr Mittags! Steh endlich mal auf du Schlafmütze!", konterte Alicia. "Ich lasse dich jetzt mit deinem Besuch alleine. Bis dann Luke." Alicia verließ das Zimmer. Kacey riss genervt die Bettdecke von ihrem Gesicht und setzte sich auf.

"Was um Himmelswillen machst du hier?" Sie war immer noch sauer auf ihn wegen der Sache mit Kevin gestern.

"Ich wollte dich wecken.", antwortete er ehrlich. "Aber zum Dank hättest du mir wirklich kein Kissen auf meine verletzte Nase schmettern müssen. Es tut schon genug weh, wenn man gegen eine Laterne rennt, da braucht man zur Erinnerung nicht auch noch ein Kissen im Gesicht.", sagte er gespielt empört und rieb sich seine Nase.

"Verdient hast du es aber!", sagte Kacey immer noch beleidigt, "Normalerweise traut es sich niemand mich Samstags zu wecken. Wenn du nicht einen guten Grund dafür hattest, dann landet gleich noch ein Kissen in deinem Gesicht, das schwöre ich dir!"

"Also ich bin gerade zufällig bei euch vorbeigekommen (Anmerkung der Autorin: wer's glaubt) und da dachte ich mir ich könnte dich vielleicht auf ein zweites...(er sah Kacey stockend an), oder erstes Frühstück einladen." Drei Sekunden nachdem er den Satz beendet hatte landete das zweite Kissen in seinem Gesicht.

"Heißt das ja?", fragte er grinsend. Kacey wollte ihm zwar lieber noch ein paar Kissen in sein Gesicht klatschen, nickte aber. Sie hatte nämlich schon einen Mordshunger und hätte zu Hause bestimmt alleine Frühstücken müssen. Und außerdem war es ja eine Einladung. Also stand sie auf und ging zum Kleiderschrank.

"Sag mal", fragte sie Luke, als sie sich ihren Schlafanzug ausziehen wollte, "willst du mir etwa beim Anziehen zusehen?" Bei dem Anblick seines herausfordernden Gesichtes hob Kacey das erste Kissen wieder vom Fußboden auf. Sie traf allerdings nur noch die Tür, die Luke gerade hinter sich zugezogen hatte.
 

Sie waren gerade auf dem Weg zu einem Café. Sie hatten seit sie das Haus verlassen hatten kein Wort mehr miteinander gewechselt. Kacey hatte keine große Lust sich mit ihm zu unterhalten, sie wollte nur ihr Frühstück und hören, was er zu sagen hatte, dass er sie so früh (früh?) aus den Federn schmeißen musste.

"Also gestern warst du aber gesprächiger.", bemerkte Luke so ganz nebenbei.

"Gestern war ich ja auch noch nicht sauer auf dich!" Sie gingen in das Café und setzten sich an einen Tisch.

"Du bist sauer auf mich? Wieso?", fragte er mit verständnislosem Blick. Kacey sah ihn an. "Na, wieso wohl?" Konnte er sich das nicht denken? "Du hast mich gestern in eine ziemlich bescheuerte Situation gebracht. Ich dachte, du kennst Kevin so gut?, sagte sie schnippisch.

"Ja, deswegen verstehe ich nicht warum du sauer auf mich bist."

"Wenn du ihn so gut kennst, da müsstest du doch wissen wie eifersüchtig er sein kann! Was glaubst du wie er reagiert hätte, wenn ich ihm alles erzählt hätte."

"Tja, ich glaube er wäre mir an die Gurgel gesprungen.", sagte er, "Er hätte es bestimmt nicht verkraftet, dass du meine und nicht seine Nase angebrochen hast. Und das du mich zum Arzt gebracht hast, mein Gott, ich glaube dann wäre es schon bremslig geworden. Aber wenn du ihm erzählt hättest, dass ich dich noch nach Hause gebracht habe, also dann wäre es wahrscheinlich entgültig vorbei gewesen." Der Sarkasmus stand ihm irgendwie gut. Er hatte sein Dauergrinsen mal kurz beiseite gelegt und eine ernstere Miene aufgesetzt. Obwohl er Kacey gerade die Meinung gesagt hatte war sie ihn nicht mehr böse. Er hatte ja recht, das wusste sie. Irgendwie hatte sie alles etwas hochdramatisiert. Was war denn schon so schlimm dabei, wenn sein Cousin, dem er offenbar vertraute, sie nach Hause brachte? "Entschulding, ...aber du hättest wirklich nicht so nachhaken müssen!", setzte Kacey trotzig hinzu.

"Stimmt, aber um ehrlich zu sein war ich schon ein wenig neugierig ob und wie du ihm alles erzählst.", gab er zu. "Aber an deinen Ausreden musst du wirklich noch ein bisschen feilen." Er konnte Kacey zumindest mit der Erinnerung an ihre tolle Ausrede ein Lächeln abgewinnen.

"Okay", sagte sie mit erhobener Nase, "dann verzeih ich dir noch einmal." Daraufhin mussten sie beide Lachen. Und was Kacey dabei irgendwie Sorgen machte war, dass er gar nicht mal so übel aussah, wenn er lachte. Aber diesen Gedanken verdrängte sie lieber schnell. Plötzlich fiel Kacey etwas ein.

"Ach übrigens!", sie kramte in ihrer Tasche und reichte Luke den Ohrring, "Der hier gehört gar nicht mir. Den muss jemand anderes verloren haben." Luke nahm ihr den Ohrring aus der Hand und sah ihn noch einmal kurz genau an, bevor er ihn ihr zurückgab. "Nein. Der gehört ganz sicher dir."

"Aber ich habe nie so einen Ohrring besessen. Hast du gesehen wie ich ihn verloren habe?"

"Na ja, ja!"

"Ich glaub dir nicht." Luke sah ihr einen Moment in die Augen.

"Egal, behalt ihn trotzdem!", sagte er schließlich.

"Aber wenn er nicht mir gehört? Der Ohrring sieht nicht gerade billig aus!" Sie betrachtete den goldenen, mit Diamanten und Saphiren besetzten Ohrring noch einmal. Im Grunde hatte sie nichts dagegen einen solchen Ohrring zu behalten, aber...

"Der Besitzer sucht wahrscheinlich schon nach ihm." Luke setzte wieder ein Lächeln auf. "Also das glaube ich weniger.", setze er hinzu. Kacey sah ihn an. Woher wollte er das wissen? Sie öffnete gerade den Mund um ihn das zu fragen, unglücklicher Weise kam gerade in diesem Moment die Bedienung.
 

"Also", sagte Kacey kauend, "warum hast du mich denn jetzt eigentlich so früh aus dem Bett geschmissen?"

"Das hab ich dir doch schon gesagt, ich wollte dich zum Frühstück einladen."

"Ja, aber warum?"

"Das", sagte er, während er wieder sein Grinsen aufsetzte (schon wieder?), "bleibt noch mein Geheimnis."

Kacey starrte ihn kurz an. Was sollte sie denn davon halten? Seit sie Luke kannte machte er immer wieder solche komischen Andeutungen. Allerdings kannte sie ihn erst seit gestern. Vielleicht war er ja immer so?
 

Kacey kam gerade wieder nach Hause. Sie schloss die Tür hinter sich und zog ihre Schuhe aus, als Alicia auf sie zu kam.

"Und, wie war's?", fragte sie neugierig.

"Ganz nett."

"Ganz nett?", zitierte Alicia ungläubig. "Hör mal! Der Typ sah ja nun wirklich Hammer aus! Das muss doch wohl mehr gewesen sein, als "ganz nett"!"

"Du kannst ihn ja haben, wenn du magst. Ich bin mit Kevin eigentlich ziemlich zufrieden.", sagte sie leicht beleidigt. Glaubte Alicia vielleicht, dass sie nicht treu sein konnte?

"Und ich mit meinem Jeremy. Aber ich glaube trotzdem, dass dieser Luke ein richtiger Konkurrent für Kevin werden könnte, oder?", fragte Alicia und stupste Kacey mit einem Grinsen im Gesicht.

"Ach quatsch, red nicht immer so einen Blödsinn.", sagte Kacey genervt und ging ins Wohnzimmer.

"Du gehst doch nur weg, weil ich recht hab, oder Schwesterchen?", rief Alicia ihr noch nach. Aber das hatte Kacey schon gar nicht mehr gehört; oder hören wollen.

Kacey betrat das Wohnzimmer. Ihr Vater und Melissa saßen auf der Couch und sahen gerade fern.

"Hi ihr zwei.", sagte Kacey als sie sich neben ihren Vater setzte.

"Hallo Engelchen.", ihr Vater drehte seinen Kopf zu ihr. "Sag mal, wo warst du denn?"

Kacey sah ihren Vater verwirrt an.

"Hat euch Alicia das nicht gesagt?" Mr. Parker schüttelte den Kopf.

"Ich war frühstücken."

"Du kannst doch auch zu Hause frühstücken?", sagte Melissa leicht irritiert.

"Ja, aber ich..."

"Sie wurde zum Frühstück eingeladen!", unterbrach Alicia, als sie ebenfalls das Wohnzimmer betrat, "Und stellt euch vor: Nicht von Kevin! Sondern von einem anderen Typ namens Luke, und mal so nebenbei gesagt, der sieht sogar richtig gut aus!"

Kacey, Melissa und Mr. Parker sahen sie nur sprachlos an.

"Hm.", sagte Alicia schließlich, "Ich glaube mich hat hier keiner gefragt. Ich geh jetzt... besser wieder hoch in mein Zimmer." Und sie verschwand fluchtartig aus dem Zimmer.

"Und du beschwerst dich über zu wenig Privatsphäre!", rief Kacey ihr noch nach.

"Soso, du warst also mit einem anderen Jungen zusammen frühstücken.", bemerkte Mr. Parker.

"Aber... du bist doch noch mit Kevin zusammen, oder?", fragte Melissa.

"Ja! Natürlich bin ich das!" Mr. Parker runzelte die Stirn.

"Und was sagt Kevin dazu, dass du dich mit anderen Jungs verabredest?", fragte er.

"Also", sagte Kacey, "er weiß es noch gar nicht." Mr. Parker und Melissa sahen sie tadelnd an.

"Nein, nein!", sagte Kacey schnell, "das ist nicht so wie es sich anhört! Also, Luke, mit dem ich heute frühstücken war, ist Kevins Cousin. Ich hab ihn gestern kennen gelernt als ich nachsitzen musste und hab ihm dann die Nase angebrochen. Aber das ist nicht weiter tragisch, seine Nase hat sich schon wieder ganz gut davon erholt. Und dann hat er mir etwas gegeben, wovon er dachte, ich hätte es verloren, aber das war dann gar nicht meins. Und so hab ich ihm das dann heute wiedergegeben, aber... stimmt was nicht Dad, oder warum siehst du mich so merkwürdig an?"

"Sagtest du gerade du musstest gestern schon wieder nachsitzen und hast dann auch noch jemandem die Nase gebrochen?"

"Angebrochen.", korrigierte ihn Melissa. "Ich hab dir das doch gestern Abend schon erzählt."

"Hast du das? Tut mir leid, aber ich kann mich nicht daran erinnern. Warum erfahre ich solche Sachen immer als letzter?", fragte er beleidigt. (Anmerkung der Autorin: Tja, ab und zu sollten Männer Frauen halt zuhören!!!)

"Red keinen Unsinn Jeffrey, ich hab es dir gestern Abend gesagt, vielleicht hast du mir nur wieder nicht richtig zugehört!", konterte Melissa. Kacey zog lieber den Kopf ein und verschwand so schnell sie konnte aus dem Wohnzimmer. Sie hatte wirklich keine Lust sich ihren Streit mit anzuhören. Sie beschloss lieber ihre große Schwester etwas zu nerven.



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