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Liebe, Sex und Leid

von

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Leid zum dritten

Erschöpft, aber unendlich glücklich lagen beide nebeneinander. Shin-ichi hatte Ran liebvoll zugedeckt. Seine Hand strich ihr immer wieder über ihren Bauch. Ganz zart. Ran kuschelte sich dicht an Shin-ichi.

"Es war das schönste, was ich je mit dir zusammen erlebt habe. Und bereue nicht, dass ich diesen Weg gegangen bin." Ran's Augen verfolgten die Linien in seinem Gesicht, als wolle sie sich überzeugen, das dieser Junge der neben ihr lag auch wirklich Shin-ichi war und nicht wieder Conan oder jemand anderes.

"Ich auch nicht." Sachte drückte Shin-ichi ihr einen Kuss auf die Stirn.

"Und ich hätte nie geglaubt, das du solche Gefühle entwickeln könntest. Und das ausgerechnet für mich."

"Wieso?"

"Weil du allen weißgemacht hast, das die einzige Person die dir wichtig ist, nur du selber bist."

Shin-ichi grinste. "Ist mir gut gelungen oder? Aber mal ehrlich. Wir beide waren doch immer zusammen. Du bist die einzige gewesen, mit der ich ausgegangen bin."

"Zwangsläufig, weil wir uns schon so lange kennen."

"Falsch, weil ich mich mit der Person umgebe, die mir wichtig ist. Schon vergessen, mich umschwärmen die Mädchen, wie die Bienen die Blüte. Ich hätte wählen können, aber hatte meine Wahl doch schon längst getroffen."

"Wieso hast du mich dann immer wieder ausgelacht?"

"Hab ich nicht."

"Hast du wohl."

"Nein, das hast du falsch verstanden. Nicht ausgelacht sondern über dich gelacht. Und das auch nur, wenn die Einlage auch wirklich komisch war. Da hätte jeder gelacht, glaub es mir. Und ansonsten war es immer nur mit dir." Shin-ichi blickte Ran in die Augen.

So langsam verstand Ran ihn. Warum hatte sie das alles nur nicht eher erkannt. Sonoko, ja Sonoko hatte des öfteren in diese Richtung hin was gesagt, aber sie wollte es einfach nicht wahrhaben. Wollte nicht wahrhaben, dass sich ihre Träume so leicht erfüllen konnten. Wie dumm aber auch. Und nun ist es doch passiert, zum Glück. Und sie wollte ihr Glück festhalten. "Shin-ichi?"

"Was."

"Wirst du wieder Conan oder bleibst du für immer so. Ich möchte das hier gerne öfters wiederholen. Und ich befürchte, wenn du wieder zum Knirps wirst, wirst du mir möglicherweise nicht mehr genügen. Immerhin durfte ich dich in voller Aktion erleben und ich will es immer wieder."

Shin-ichi schob Ran sachte zur Seite und setzte sich auf.
 

"Ich werde nicht wieder zu Conan." sagte er leise.

"Du bleibst so? Das ist schön." Ran richtete sich ebenfalls auf und umschlang ihn von hinten mit ihren Armen.

"Auch nicht Ran." Seine Stimme verriet Trauer.

"Das verstehe ich jetzt nicht." Ran schüttelte ihren Kopf.

"Da ist etwas, was ich dir noch sagen muss."

Ran ließ Shin-ichi los und rutschte um ihn herum. Neugierig und zugleich besorgt, schaute sie ihn an. Seine Stimme hatte so einen merkwürdigen Tonfall, der nichts Gutes verhieß.

"Ich werde den Tag nicht überleben Ran."

"Was?"

"Du solltest wissen, ich wurde nur zum Kind, weil ich einer Organisation bei ihren dunklen Geschäften beobachtet habe. Sie haben mich erwischt und wollten mich töten. Um mich loszuwerden, haben sie mich niedergeschlagen und mir ein Gift eingeflößt, das mich töten sollte. Stattdessen hat es mich geschrumpft. Und um die Wirkung des Giftes aufzuheben, bedarf es nun einmal eines Gegengiftes. Aber auch ein Gegengift ist ein Gift. Und dieses Gift ist ein Gift, dass normaler Weise tötet. Dieses erste Gift, das mich schrumpfen ließ, hat die Eigenschaft, letzteres was ich zu mir genommen habe, in seiner Wirkung hinauszuzögern. Andererseits hebt das letzte Gift, die Wirkung des ersten auf. Nur deshalb bin ich wieder Shin-ichi. Im Moment kämpfen beide Gifte in mir um die Vorherrschaft. Und ich weiß jetzt schon, dass das letzte Gift gewinnen wird. Ich weiß nur noch nicht so genau wann."

"Aber warum hast du es dann genommen? Ich will nicht, das du dein Leben aufs Spiel setzt, nur um mit mir Sex zu haben. Hätte ich das alles vorher gewusst, hätte ich es dir nicht erlaubt. Ich hätte gewartet, so lange wie es eben gedauert hätte, auch wenn es schwer fällt und selbst wenn ich mein Leben lang hätte warten müssen." Ran war dem weinen nahe. Sie konnte nicht glauben, das Shin-ichi, den sie eben erst zurückbekommen hatte, schon wieder von ihr geht. Und dieses Mal endgültig, ohne Möglichkeit auf Rückkehr.
 

"Ran versteh mich. Ich wollte einfach nicht mehr so leben. Ich hatte es satt hatte als Kind rumzulaufen." sagte Shin-ichi wütend. "Satt, mich verstellen zu müssen, satt zu sehen wie andere um mich herum ohne mich weiterleben." Seine Stimme wurde ruhiger und leiser. "Satt, sehen zu müssen weil du wegen mir weinst, satt es zu sehen, welche Sorgen du dir um mich machst. Ich hatte es satt meine Gefühle zu unterdrücken und zu sehen, das es dir ebenso geht, satt dir weiter weh zu tun." Er blicke sie an. "Ich habe es für uns beide getan. Ich wollte mich einfach nicht mehr zurückhalten. Ich wollte dir sagen wie sehr ich dich liebe, mit meiner richtigen Stimme, von Angesicht zu Angesicht." Shin-ichi zog Ran in seine Arme. "Ich wollte dich endlich richtig in den Arm nehmen, wollte dich spüren, wollte dich lieben, aus vollen Herzen. Jetzt haben wir es getan und ich habe das Verlangen es immer wieder zu tun. Nur ich weiß, dass es das nicht mehr geben wird. Und ich denke darüber nach, ob es nicht doch besser gewesen wäre, dieses Gift nicht zu nehmen. Aber wenn ich an die Situation davor denke, wie sehr ich mich nach dir verzehrt habe, so weiß ich, ich habe die richtige Entscheidung getroffen, auch wenn ich dir und mir noch einmal einen tiefen Schmerz zufügen muss. Aber es wird der letzte sein. Ich konnte nicht anders. Ich bin auch nur ein Mensch, der seine Gefühle ausleben wollte."

Ran drückte sich an Shin-ichi. Sie verstand seine Gefühle, verstand sein Handeln.

"Komm." Shin-ichi erhob sich und begann sich anzukleiden. Dann warf er Ran ihre Sachen zu. "Komm, ich möchte mit dir raus gehen. Es ist zwar gefährlich wenn man uns sieht, aber ich muss raus, will mich nicht mehr verstecken."
 

Ran zog sich an und beide verließen das Haus. Hand in Hand schlenderten sie durch Tokyo.

"Wieso ist es gefährlich wenn man uns sieht?" fragte Ran.

Shin-ichi legte den Arm um sie. "Weil man meine Leiche nicht gefunden hatte und sie vermuten das ich noch am Leben bin. Und sie suchen nach mir, um das zu vollenden, was sie nicht geschafft haben. Wenn sie uns sehen, gehe ich mal davon aus, das sie glauben das ich dir was erzählt habe. Sie werden mich beseitigen. Und mit mir alle die, mit denen ich zu tun habe. Das heißt du und unsere Eltern."

"Kannst du ihnen nicht das Handwerk legen? Du bist doch ein so guter Detektiv."

"Was glaubst du was ich die ganze Zeit versucht habe. Das ich ein Kind war, hat mir die Möglichkeit eröffnet, unbemerkter ermitteln zu können. Es ist an einigen Stellen leichter, weil man einem Kind mehr erzählt, aber zugleich auch schwieriger, weil man als Kind nicht überall reingelassen wird. Das Ziel sie zu finden, habe ich allerdings nicht erreicht. Sie sind gefährlich und sie sind verdammt gerissen. Mehr als ich ihnen zugestehen möchte. Ich kann sie nicht überführen."

Shin-ichi blieb vor einem Geschäft stehen. "Ran willst du meine Frau werden?"

Verblüfft sah Ran ihn an.

"Schau." Shin-ichi zog aus seiner Hosentasche einen Zettel und faltete ihn auseinander. "Du musst nur noch unterschreiben."

"Ein Antrag auf Eheschließung." flüsterte Ran und ihre Augen blieben an seiner Unterschrift hängen.

"Wir müssen nur noch einen Ring für dich kaufen." Shin-ichi wies mit den Kopf in Richtung Geschäft.

Ran traten die Tränen in die Augen.

"Sag ja. Bitte." bat Shin-ichi.

Ran nickte. "Ja ich will deine Frau werden."

"Das ist schön. Auch wenn Sonntag ist, so hab ich eine Möglichkeit aufgetan, das wir heute standesamtlich heiraten können. Und da wir alt genug sind, brauchen nicht mal die Erlaubnis unserer Eltern."

Ran nickte. Mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht zog Shin-ichi Ran in den Laden. Anschließend betraten sie nur einige Blocks weiter ein Gebäude. Als sie dieses verließen, steckte an Rans Hand ein goldener Ring.
 

"Shin-ichi?" Ran blickte zu ihm auf. "Ich habe Angst allein zurückzubleiben."

"Musst du nicht. Du bist stark. Wenn auch manchmal etwas wehleidig und zurückhaltend, aber dazu hast du keinen Grund. Mit deiner Intelligenz und deinem Wissen kannst du es locker mit mir aufnehmen. Du musst nur wollen. Und du hast es doch auch schon bewiesen. Deshalb erwarte ich auch eigentlich nichts anderes von dir, du bist meine Frau. Wenn du dein neugewonnenes Selbstbewusstsein beibehältst, das was du mir gegenüber gezeigt hast, dann kann dir keiner das Wasser reichen, dann bist du so wie ich." Er lächelte ihr zu. "Ich hab es dir bisher nur nicht gesagt, weil du sonst nicht mehr zu mir gekommen wärst, wenn du Hilfe nötig hattest."

Ran kicherte. Shin-ichi kannte sie gut. Und selbst jetzt, wo er doch bereits den Tod vor Augen hatte, gab er ihr Mut und Kraft.

"Meinst du ich werde dieser Organisation auf die Spur kommen?"

"Eigentlich möchte ich es nicht, weil es gefährlich ist. Aber da du ein Sturkopf bist und wie ich dich kenne mich rächen willst, wird dich sowieso niemand davon abhalten. Wenn du diesen Weg beschreiten möchtest, dann sei bitte äußerst vorsichtig und gehe zu Professor Agasa. Dort habe ich alle Informationen, die ich bisher zusammengetragen habe gelagert. Er wird dir auch Fragen beantworten können wenn du welche hast. Er wusste Bescheid. An deiner Seite wird dann noch ein ehemaliges Mitglied der Organisation sein, das dir helfen wird. Sie wirst du ebenfalls bei Professor Agasa finden."

"Eine sie?"

"Ai. Sie wird sich selber erklären."
 

Ran und Shin-ichi waren am Park angekommen. Sie setzten sich auf eine Bank und sahen den geschäftig herumeilenden Menschen zu.

"Ich habe noch was beim Professor hinterlassen. Eigentlich war es mein Traum mit dir eine Familie gründen. Auf dem natürlichen Weg werde ich es allerdings nicht mehr schaffen." Er lächelte verlegen. Seine Gedanken eilten um ein paar Stunden zurück, zu der Zeit, als sie beide sich hingebungsvoll geliebt haben. "Es ist mein Erbgut. Ich habe es beim Professor gelassen. Er lagert es in flüssigem Stickstoff, tiefgefroren. Und es ist ausschließlich nur für dich bestimmt. Ich hoffe mal das er sich daran hält und es nicht missbraucht. Also wenn du darauf zurückgreifen möchtest, tue dir keinen Zwang an. Nimm es."

Leicht errötet sah Ran zu Shin-ichi.

"Du hast an alles gedacht oder." fragte sie leise und strich mit der Hand über seinen Kopf.

"Ich habe mich gut vorbereitet." Shin-ichi begann plötzlich zu husten. "Vielleicht sollten wir uns auf den Nachhauseweg machen." meinte er, als er wieder zu Luft kam.

Schwankend erhob er sich. Ran legte ihren Arm um ihn, um ihm Halt zu geben. Dankbar sah er sie an.

"Versprich mir, das du mich nie vergessen wirst." sagte Shin-ichi und zog Ran fest in seinem Arm.

"Wie könnte ich dich je vergessen, könnte vergessen welche Gefühle du in mir geweckt hast. Solange ich an dich denke, wirst du immer bei mir sein, tief in meinem Herzen Shin-ichi. Ich werde ewig an dich denken."

Über Shin-ichi Gesicht glitt ein Lächeln. Ran sah in seine Augen. Und diese verloren in diesem Augenblick an Glanz. Matt und ausdruckslos sahen sie auf sie herab. Und sie spürte wie sich sein Griff lockerte. Bevor Shin-ichi in sich zusammenrutschte, konnte Ran ihn noch abfangen. So gut es halt ging, ließ sie ihn zu Boden gleiten.

"Shin-ichi." flüstert Ran erschrocken. Sie wusste was passiert war, sie wusste, dass er jetzt von ihr gegangen war.

Umstehende Passanten verfolgten die Bewegung. Eine Frau schrie laut auf. Ran kniete sich neben Shin-ichi und nahm seine Hand, fühlte nach einem Puls. Sie legte ihre Hand auf seinen Brustkorb. Aber sie konnte keinen Herzschlag spüren, kein Atemzug, der ihm das Leben einhauchte. Gefasst nahm sie ihr Handy aus der Tasche und wählte eine Nummer. Um sie herum entstand ein Tumult. Aufgeregt diskutierten die Leute in ihrer näheren Umgebung.
 

"Inspektor Megurè. Hier ist Ran. Ich möchte ihnen mitteilen, das Shin-ichi tot ist. Er wurde ermordet. Und es wäre nett von ihnen, wenn sie sich seines Falles annehmen würden."

Ran lauschte ausdruckslos der Antwort.

"Danke Inspektor, wir befinden uns in der Nähe des östlichen Ausgangs vom Beikapark. Wir sehen uns dann gleich." Ran legte auf und verstaute ihr Handy wieder in der Tasche. Dann streckte sie Shin-ichi's Körper, ungeachtet der Aufregung die sich um sie herum gebildet hatte. Ran legte Shin-ichi auf den Rücken. Ordnete seine Kleidung. Eine seiner Hände ruhte auf seinem Bauch. Die andere hielt sie, noch immer neben ihm kniend fest. Sie beugte sich vor und legte ihre andere Hand auf seine Augen. Bedächtig und voller Ehrfurcht zog sie ihre Hand über sein Gesicht und schloss somit Shin-ichi die Augen. Sie betrachtete ihn. Er lag da, friedlich, mit seinem letzten Lächeln im Gesicht, als würde er schlafen. Ihre Augen hingen an seinem Gesicht fest. Und so saß Ran unbeweglich da, bis Inspektor Megurè eintraf. Er stürzte auf Ran zu.

"Was ist passiert?" fragte er außer Atem.

Ran hob langsam den Kopf und sah ihn mit einem merkwürdigem Blick an.

"Sie hat ihn getötet." kreischte ein Frau im Hintergrund. Der Inspektor sah in ihre Richtung und dann zurück auf Ran. Er hatte immer noch nicht begriffen, was sich hier abgespielt hatte.

"Inspektor? Sie wissen, ich könnte das nicht tun." sagte Ran in einem ruhigen Ton.

"Ich muss dich trotzdem mitnehmen." meinte der Inspektor entschuldigend.

Ran legte Shin-ichi's zweite Hand auf seine erste, beugte sich zu hinunter und küsste ein letztes Mal seine Lippen. Dann erhob sie sich.

"Ich werde später zu ihnen kommen um Rede und Antwort zu stehen. Aber erst habe ich noch einiges zu erledigen."

Der Inspektor nickte. Er konnte sich auf Ran verlassen. Wenn sie sagte sie würde kommen, dann tat sie es auch.

"Ich möchte sie bitten Shin-ichi's Leiche auf sämtliche Substanzen die bekannt sind zu untersuchen. Ich will jede chemische Verbindung wissen, die nicht in seinen Körper gehört, jede. Und seien es noch so abwegige." fuhr Ran fort.

"Das ist viel." sagte der Inspektor.

"So umfangreich es auch sein mag. Tun sie es. Nur so werden wir Shin-ichi's Mörder auf die Spur kommen. Und dann speichern sie bitte noch sein genetisches Profil. Wir werden es später noch brauchen." Ran stieg über Shin-ichi's sterblichen Körper hinweg. "Ich überlasse ihnen nun Shin-ichi. Seien sie bitte behutsam mit ihm." Und sie machte sich auf den Weg. Der Inspektor blieb wortlos zurück und schaute Ran hinterher, die gerade an zwei Männer und einer Frau in schwarz vorbeiging.
 

"Er ist erledigt." sagte einer der beiden Männer. "Wir sind ihn endlich los."

"Sind wir nicht." antwortete die Frau und schaute Ran hinterher. "Sie ist noch da."

"Kleiner Fisch. Um sie kümmern wir uns später." meinte der Mann mit dem langen Haar gelassen und zündete sich eine Zigarette an.

"Du bist überheblich geworden. Ihr unterschätzt sie und das gewaltig. Sie ist stark, stärker als er jemals war. Ihr Potential ist nur nicht ausgeschöpft worden. Und in den letzten Stunden seines Lebens hat er es aktiviert. In den letzten Stunden seines Lebens hat er sie zur Frau gemacht. Er wusste sehr genau was er tat. Und sie ist souverän, willensstark und sie wird skrupellos sein."

"Hört sich an, als würde sie gut zu uns passen."

"Skrupellos uns gegenüber du Idiot. Sie wird niemals ihre Prinzipien ändern. Sie ist ihm treu."

"Dann werden wir sie erledigen. So wie ihn. Die beiden werden bald wieder vereint sein. Ist doch schön für sie."

"Du glaubst im ernst du könntest sie töten? Er wird sie mit Sicherheit nicht schutzlos zurückgelassen haben. Er wird immer bei ihr sein, als ihr Schutzengel."
 

Ran lief mit festen und sicherem Schritt die Straße hinab. Sie wusste, was sie zu tun hatte. Sie wusste, das sie Shin-ichi's Auftrag vollenden musste. Sie wusste auch, das es gefährlich war. Aber Shin-ichi hatte ihr Mut gemacht. Hatte ihr Zuversicht, Vertrauen und Kraft geschenkt. Und sie würde diese Organisation zu Fall bringen. Shin-ichi würde Stolz auf sie sein, wenn sie sich irgendwann im Jenseits wieder begegnen. Und wenn sie den Fall gelöst hatte, würde sie die Mutter seine Kinder sein. Sie wird die Frau sein, die sie zur Welt bringen wird. Und sie wird sie in seinem Sinne erziehen. Zur Gerechtigkeit.

Ran blieb stehen. Der Wind verfing sich in ihrem Haar. Sie drehte sich um, sah noch wie Shin-ichi in den Leichenwagen geschoben wurde. Das erste Mal seit dem Vorfall bildete sich eine Träne in ihrem Auge.

"Wir sehen uns wieder Shin-ichi." flüsterte Ran. Der Wagen setzte sich in Bewegung. Schnell war er an ihr vorbeigefahren. Ran folgte ihm mit den Augen, sah ihm hinterher, wie er an der nächsten Ecke abbog und aus ihrem Blickfeld verschwand. Der Sog des Windes, welches das Auto erzeugte, ließ ihre Haare vorfliegen. Mit der linken Hand hielt Ran sie zurück und strich sie sich hinter das Ohr. Der goldene Ring glänzte in der Herbstsonne. Der Ring, der ihr Schicksal symbolisierte. Ein Band ohne Ende. Bald würde es wieder Winter sein. Der Kreis wird sich dann ein weiteres Mal geschlossen haben.

Es begann im Winter. Da wurde er zu Conan. Und es war wieder Winter, als sie endgültig entdeckte das er Conan war. Und nun, nachdem er wieder zu Shin-ichi wurde, sie sich ihren Gefühlen hingegeben hatten und er starb, war es bald wieder Winter. Sein Grab würde der Schnee zudecken. Aber in Vergessenheit würde ein Shin-ichi Kudo nicht geraten. Niemals. Dafür würde sie schon sorgen.

Noch einmal verfing sich der Wind in ihrem Haar und schob es vor. Ein weiteres Mal strich Ran es zurück. Dann wischte sie sich die Träne aus dem Gesicht und setzte ihren Weg fort.
 

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"So das war es mit dieser kontroversen Fic. Ich fand es interessant diese vielen Meinugen zu hören." Kokomiko ließ sich auf dem Sofa nieder. "Das Leid von Shin-ichi ist nun abgeschlossen. Es begann, als er sich dazu entschloss das Gegenmittel zu schlucken. Wissen wir, ob es tatsächlich einen guten Ausgang nimmt? Nunja, widmen wir uns anderen Themen. In der nächsten Fic geht es darum auch wieder hoch her."



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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Von:  nils1292
2017-09-05T07:38:07+00:00 05.09.2017 09:38
hi mir gefällt die story sehr wollte nur fragen ob du noch eine fortsetzung hast in der ran dann vlt alles aufklärt und die organisation zerstört und alles erfährt über ai und so
Von:  Chrysantheme
2010-07-06T21:17:36+00:00 06.07.2010 23:17
Wow!
Es lohnt sich echt ältere FFs zu lesen!
Sehr gut geschrieben. Ich bin baff.
Vor allem wie du dieser Geschichte so viel Tiefgründigkeit gegeben hast. Diese verschiedenen Thematiken zu verbinden ist nicht einfach, ohne dass es unecht oder lächerlich wirkt.
Ich kaufe dir von vorne bis hinten ab, dass diese Geschichte sich so zwischen Ran und Shinichi/Conan abspielen könnte.
Die Erotikteile sind auch eine gute Idee, interessant, auch wenn sie für ihr erstes Mal ziemlich "sicher" waren oder?
Das Ende missfällt mir etwas, da ich mehr auf Happy endings stehe, aber für die Dramatik und Spannung muss es auch sowas geben -.-
Sehr traurig *snief*
Da kommen einem echt die Tränen.
LG
Chrysa


Von:  Ryoko-chan
2010-04-01T17:35:18+00:00 01.04.2010 19:35
Ein erster Kommentar seit vier Jahren... xD Aber wie ich sehe, lohnte es sich doch, alte FFs durchzugehen.
Mir gefällt die Geschichte. Nicht nur wegen der Erotik. Sondern besonders wegen den Gesprächen zwischen Ran und Conan. Sie wirken sehr echt, lebensnah. Vor meinen Augen lief ein richtiger Film her... ;D

Ich hab nur eine Sache zu bemängeln. Und zwar, dass alles ein wenig zu schnell kam. Allerdings eher zum Ende hin.
Die Sache mit dem Gegengift hat mir gut gefallen, allerdings... hättest du die Geschichte ruhig noch ein wenig weiter ausführen können. Es schreit ja eigentlich fast nach einer Fortsetzung.
Achja, zudem war mir Ran am Ende etwas zu... kalt. Ich finde, sie hat seinen Tod und die Umstände zu schnell akzeptiert. Sie mag manchmal sehr stark wirken... aber ich denke nicht, dass sie damit so locker umgehen könnte. Zunächst jedenfalls nicht.

Aber was meckere ich hier... xD
Wie gesagt, ich mag die Geschichte. Sie ist etwas anderes, als das was ich sonst so gelesen habe...
Von: abgemeldet
2006-10-03T16:18:11+00:00 03.10.2006 18:18
Hi hab deine FF gelesen und sie hat mir bisher super gefallen. Leider kann ich Kappi 6 nicht lesen. Würdest du mir das büdde per ENS schicken?
Von:  Muffinqueen
2006-06-13T14:23:41+00:00 13.06.2006 16:23
Wie deprimieeeeeeeeeeeeeeerend... .____.
*schnief*
Die Ff ist sooo schön, aber das Ende ist so furchtbar trauig.
Wie schon in meiner E-mail, die Ff gefällt mir super gut, aber der Schluss... der ist was für mich. Einfach zum heulen... ;____;
Von:  Astre
2005-07-29T19:31:15+00:00 29.07.2005 21:31
Ich muss mich den anderen anschließen die ff ist einfach klasse und so traurig die ist dir wircklich gut gelungen und ich hoffe das ich noch ein paar deiner ff lesen darf einfach klasse MACH WEITER SO

Akra
Von: abgemeldet
2005-04-13T06:55:52+00:00 13.04.2005 08:55
hallo du,
das Ende war ja echt super traurig!!! Das Ran da so ruhig bleiben konnte!!! Sie tut mir echt leid. Ich fand die FF echt richtig klasse...liebe Grüße, Puni!
Von:  Laini
2005-01-09T15:39:25+00:00 09.01.2005 16:39
Der Teil war aber traurig.
aber zum Glück waren dich die zweivorher noch nahe.
Würdest du mir vielleicht das 6.Kapitel als ENS schicken??
Arigato.
Von: abgemeldet
2004-10-04T18:16:23+00:00 04.10.2004 20:16
Konntes du mir das eine Kapitel was für adult ist auch schicken??Kann es leider nicht lesen...Also das ich es einfach bewundere wie du schreibst muss ich dir ja nicht noch mal sagen oder???Ich liebe alle deine ff's besonders weil du Ran reifer darstellst und nicht wie ein Teeni! hdmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmdl
Von: abgemeldet
2004-09-09T13:11:56+00:00 09.09.2004 15:11
*heul* *schnief* oh mein gott ich hab tränen in den augen *schnieeeeeeeef* er ist tot

BOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOAaaaaaaaaaa super gut geschrieben ich hab mir das die ganze zeit vorgestellt es ist toll

*heul* byebye MaNuRa


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