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Once upon a time

von

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Kapitel 1

Mit einem leisen ,Klack' öffnete sich die schwere Tür und ein dunkler Schatten huschte lautlos in den dahinter liegenden Raum. Vorsichtig, bemüht keine Geräusche zu verursachen, schloss er die Tür wieder, sah sich aufmerksam um, schätzte die Gegenstände auf ihren Wert. Das meiste war uninteressant, nur der wuchtige Schreibtisch schien den Dieb begeistern zu können. Geschickt durchsuchten die schlanken Finger Papiere und Schubladen, ließen Münzen und Wertsachen in seinen Taschen verschwinden, um dann alles wieder so anzuordnen, wie er es vorgefunden hatte.
 

Leise Stimmen, die sich dem Zimmer langsam näherten, ließen ihn zusammenfahren. Hektisch sah er sich nach einem Versteck um, suchte dann Zuflucht in einem Schrank. Noch während sich die Tür öffnete, verfluchte sich der Langfinger. Ein Schrank war nun wirklich das Dümmste, was ihm hätte einfallen können. Hier saß er in der Falle. Er hätte durch das Fenster fliehen sollen. -Elender Narr! Das sind Dämonen, was glaubst du wohl was die mit dir anstellen wenn sie dich entdecken?-, schalt er sich selbst in Gedanken, konzentrierte sich dann allerdings darauf möglichst leise zu sein, denn die beiden Dämonen waren seinem Versteck gefährlich nah.
 

"Nur Geduld, Robûr. Wir werden schon bald Nachricht von den Attentätern bekommen, ganz sicher. Die Boten Alcherons sind nie besonders gute Kämpfer, denn solche kann er nicht entbehren. Dieser Friedensunsinn wird niemals stattfinden. Beruhige Dich also. Und sobald der Alte zurückkehrt, werden wir den Verrat um Barak aufklären und Du wirst endlich erster Kommandant. Also beherrsche Dich und gefährde uns nicht mit irgendwelchen Dummheiten."
 

Der Dämon, der gesprochen hatte, trat nun in das Sichtfeld des Diebes, doch er hatte ihm den Rücken zugewandt, so dass dieser nur rotes wallendes Haar und riesige Schwingen erkennen konnte. Den anderen Mann, Robûr, hatte er jedoch völlig im Blick. Er war sehr groß und kräftig, doch er machte einen nervösen Eindruck, der ihn weniger bedrohlich wirken ließ, als er es wohl eigentlich war.
 

-Oje, oje... was hör ich hier mit an. Das wird mein Ende. Mein Tod... dabei bin ich doch noch so jung... ich hatte noch so viel vor im Leben. Es gibt noch so viele Schätze, die darauf warten von mir gestohlen zu werden...oh grausame Welt-, philosophierte der Langfinger, ohne jedoch einem gewissen Sarkasmus zu entbehren.
 

"Natürlich, Opês, ich sorge mich nur. Sie hätten schon längst Nachricht bringen sollen. Vielleicht hat uns Alcheron doch durchschaut... Vielleicht weiß er alles...", tat der Dämon nun seine Besorgnis kund, doch der Rothaarige unterbrach ihn sofort wieder.
 

"Unsinn! Schweig nun. Wenn er wüsste was hier vorgeht, würden wir schon nicht mehr hier stehen.", stellte die herrische Stimme klar, dann schnüffelte er plötzlich. "Riechst du das auch?", kam es irritiert von ihm, dann drehte er sich zu dem Schrank um. "Das riecht nach ... Mensch...", grollte er dann, riss wütend den Schrank auf.
 

-So jetzt ist es vorbei... jetzt werde ich sterben...-

Ein hysterisches Kichern löste sich aus der schmalen Kehle des Diebes, während er langsam heraustrat, die dunkle Kapuze seines Gewandes rutschte ihm von den rehbraunen Haaren, gab die Sicht auf sein zweifelsohne hübsches Gesicht frei.
 

"Nur zur Hälfte...", erwiderte er dann leise, strich sich eine Haarsträhne hinter die spitzen Ohren.
 

"Halb Mensch, halb Elf... Dass ich so etwas noch einmal sehen würde.", kam es im Plauderton von Opês. "Doch genug davon..." Mit einer schnellen Bewegung hatte sich seine kräftige Klaue um den schmalen Hals des Mannes geschlungen, drückte zu. "Du wirst ja wohl wissen, dass ich dich mit diesem Wissen nicht weiterleben lassen kann...?"
 

"Ach... was denn für Wissen... ich hab gar nichts gehört...", brachte der Dieb mühsam hervor. Seine Hände klammerten sich hilflos an den starken Arm, versuchten sich zu befreien...
 

Der rothaarige Dämon lachte nur humorlos auf. "Nein, natürlich nicht... aber ich kann kein Risiko eingehen..." Zu Robûr gewandte fügte er noch hinzu: "Bring ihn nach unten zu den anderen... wir kümmern uns später darum..." Damit entließ er den Dieb aus seinen Fängen, doch kaum dass dieser wieder zu Atem gekommen war, wurden ihm auch schon äußerst unsanft die Arme auf dem Rücken verdreht und er Richtung Ausgang geschubst.
 

Eine Weile ging es durch die Gänge, durch die der Braunhaarige auch schon hereingelangt war, nackte Steinwände, die durch ein paar vereinzelte Fackeln erhellt wurden. Ab und an ließ ein kleiner Windzug die Flammen tanzen. Dann ging es weiter hinunter, eine schmale Wendeltreppe entlang und mit zunehmender Tiefe wurde es auch kälter. Eine schwere Holztür mit Eisenbeschlägen wurde geöffnet und vor ihnen erstreckte sich ein kleiner Raum, der im vorderen Drittel noch einmal durch dicke Gitterstäbe getrennt wurde.
 

Doch noch bevor der Elf etwas erkennen konnte, wurde er herumgewirbelt und schmerzhaft gegen die Eisenstangen gedrückt, nur noch kurz nahm er etwas rot-weißliches wahr. Erschrocken keuchte er auf, als er in die wütend blitzenden Augen Robûrs sah. "So, mein Kleiner, jetzt verrate mir doch mal was Du da eigentlich getrieben hast? Bist ein schmutziger Dieb, hn?"
 

Winzige Schweißperlen traten dem Braunhaarigen auf die Stirn, denn der feste Griff des Dämons ließ ihm abermals die Luft knapp werden. "Ich...", japste er, kam jedoch nicht weiter, sondern zog rasselnd Luft in seine schmerzenden Lungen.
 

Er spürte wie Robûr in seine Taschen griff, sowohl das Diebesgut als auch einige seiner Einbruchswerkzeuge an sich nahm. "Das brauchst du ja nun nicht mehr...", wurde er zornig angefaucht, dann traf ihn ein Schlag ins Gesicht und er verlor für wenige Augenblicke das Bewusstsein.
 

Das erste was er bemerkte als er wieder zu sich kam, war die Luft die wieder ungehindert durch seine Lungen strömte und die er gierig einsog. Erst ein metallisches Klacken ließ ihn sich umsehen. Man hatte ihm eine schwere Fußfessel angelegt, die an einer kurzen Kette zur Mitte des Kerkers verlief und sich dort mit einigen anderen zu einer großen Kugel vereinigte.
 

Als er den Blick hob konnte er auch erkennen, was dieses rot-weiße Etwas gewesen war, denn ihm gegenüber erhob sich ehrfurchtgebietend die Gestalt eines rothäutigen Dämons, dessen völlig schwarze Augen ihn interessiert musterten, jedoch war nicht zu sagen, ob der Andere ihm wohlgesonnen war. Etwa einen halben Meter neben diesem Ungetüm saß ein kleiner Engel, die Flügel eng an den schmalen Leib gezogen, als wolle er sich so vor der Kälte schützen. Seine silber-blauen Augen blickten ihn traurig an, doch kein Wort verließ die fein geschwungenen Lippen.
 

-Argh, wie ich das Schweigen hasse...-, schimpfte der neue Gefangene in Gedanken und erhob, nachdem er sich noch einmal die trockenen Lippen befeuchtet hatte, die Stimme. "Ich bin der Gefangene Nummer Drei, aber ihr könnt mich ruhig Scelus nennen und mit wem habe ich das Vergnügen?" Seine Worte hallten von den Wänden wieder, auf eine Weise verzerrt, die dem Elfen einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie hier ganz allein waren, keine Wachen, kein gar nichts. Es kam ihm ein wenig so vor wie einen Raum in den man etwas einsperrte, nur um dann den Schlüssel fortzuwerfen. Er schüttelte sich leicht. Keine schöne Vorstellung.
 

"Mein Name ist Imberel und unser großer Freund hier nennt sich Barak.", erklärte der sanfte Engel leise, schenkte dem Braunhaarigen ein kleines Lächeln.
 

"Also, wenn man mich fragen würde, was natürlich niemand zu tun gedenkt, würde ich doch denken, dass wir alle nicht hierher gehören...", murmelte Scelus während er scheinbar nach etwas in seinem Stiefel suchte.
 

"Nun, genau genommen entspricht das wohl den Tatsachen, doch im Gegensatz zu Dir haben wir nichts unrechtes getan, Dieb...", grollte nun die tiefe Stimme Baraks, die ganz eindeutig als feindselig einzuschätzen war.
 

"Das mag sein..." Mit einem unterdrückten Ächzen richtete sich der Elf wieder auf, präsentierte einen drahtartigen Gegenstand. "Aber der Dieb bringt uns womöglich hier raus...", prophezeite er dann grinsend, während er sich daran machte in dem Schloss seiner Fesseln herumzustochern...
 

~ * ~
 

Seufzend strich sich der Drow den Schweiß von der Stirn. Sein rechter Oberarm pochte und sandte in unregelmäßigen Abständen eine brennende Welle an Schmerz durch seinen Körper. Unwillig schüttelte er den Kopf als er bemerkte wie ihm langsam die Augenlieder schwer wurden. -Niemals darfst Du dir einen Moment der Schwäche gönnen, Thalithôr!-, ermahnte er sich in Gedanken, streckte seinen Rücken wieder durch, so dass seine Wirbelsäule laut knackte. Er war ein Krieger und auch wenn der Schnitt an seinem Arm tief war, so konnte er es sich nicht erlauben sich auch nur einen kurzen Augenblick lang auszuruhen, nicht ehe er die Festung erreicht hatte.
 

Mit einem herrischen Befehl brachte er sein Pferd dazu wieder schneller zu galoppieren, auch wenn er jeden Hufschlag bis in seine tiefsten Gedärme spüren konnte. Die trostlose Landschaft flog an ihm vorbei, Felder wechselten mit Wäldern, dann wieder mit gebrandschatzten Dörfern. Thalithôr hatte keinen Blick dafür, hatte er doch alles schon einmal gesehen, er wollte einfach nur nach Hause und endlich wieder schlafen.
 

Doch so sollte es nicht kommen... Kaum dass er um die nächste Ecke bog, erblickte er zwei Männer, er nahm an dass es sich um Dämonen handelte, die einen weiteren zu Pferd angriffen. Zuerst glaube er es würde sich um einfache Wegelagerer handeln, doch schnell begriff er, dass der Mann auf dem Pferd etwas zu beschützen suchte.
 

Sein Pferd, welches keinen weiteren Befehl erhalten hatte, näherte sich langsam der Gruppe, welche ihn auch jetzt zu bemerken schien.
 

"Verdammt, es bleibt einem aber auch nichts erspart...", fluchte einer der Beiden ungehalten, um sich daraufhin sofort auf den Drow zu stürzen, sein Schwert gezogen.
 

Thalithôr reagierte instinktiv. Mit einem kräftigen Ruck riss er sein Pferd herum, noch im selben Augenblick hatte er sein Langschwert gezogen und schwang sich vom Rücken des kräftigen Tieres, um es mit einem barschen Wort davon zuschicken. Die ersten Schläge parierte er problemlos, doch schon bald begann sein Arm zu schmerzen und er konnte spüren, wie das Blut durch den provisorischen Verband hindurchsickerte, dann seinen Arm herablief.
 

Schnell wechselte er das Schwert in die andere Hand, verschaffte so seinem Gegner allerdings einen kurzen Vorteil, da er, wenn auch nur für einen Moment, seine Deckung fallen ließ. Erst in der letzten Sekunde riss er die schwarze Klinge hoch, um sich zu schützen, stürmte dann wütend auf den Dämon ein.
 

Nicht zu fassen, da ahnte er nichts böses, wollte einfach nur seine Ruhe und dann kreuzten diese dämlichen Dämonen seinen Weg. Nicht dass er speziell gegen diese Rasse etwas gehabt hätte, nein, er hasste sie alle, sogar einige Dunkelelfen, doch ihm jetzt einen ruhigen Heimritt zu verwehren, erzürnte ihn doch.
 

Nur wenige Augenblicke später hatte er den Mann dahingestreckt, warf einen letzten Blick auf den schweren Leib, aus dessen Mitte unaufhörlich Blut aus einem gewaltigen Schnitt, der sich quer über die Brust erstreckte, floss.
 

Der andere hatte den Mann vom Pferd ziemlich in Bedrängnis gebracht, brachte jedoch nicht einmal mehr einen Schrei zustande als er starb, starrte nur ungläubig auf den dunklen Stahl, der aus seinem Bauch herausragte, dann wieder entfernt wurde.
 

Mürrisch riss der Drow einen Fetzen Stoff von der Kleidung des Toten ab, begann damit sein Schwert zu säubern, während er den Überlebenden musterte.
 

"Was wollten die von Euch?", kam es dann unfreundlich von Thalithôr, während er an einem besonders widerspenstigen Fleck schrubbte, den anderen Mann nicht einmal ansah.
 

"Ich... ich überbringe eine Botschaft an Hadria... sie sollte sie wohl nicht erreichen...", erklärte der schmächtige Kerl außer Atem, noch völlig geschockt von den Erlebnissen der letzten Minuten.
 

Mit einer geschmeidigen Bewegung ließ der Drow sein Schwert in der Scheide verschwinden, welche er auf dem Rücken trug, warf dem Boten, welcher eher noch ein Junge als ein Mann war, einen letzten Blick zu, bevor er nach seinem Pferd pfiff.
 

"Dann komm mit, ich bin gerade auf dem Weg zu Ihr und es scheint ja wichtig zu sein, wenn man sogar Attentäter dafür schickt..." Unbewusst wurde eine weiße Haarsträhne hinter die spitzen Ohren geschoben, bevor sich der Dunkelhäutige erneut auf sein Pferd schwang, wartete bis es ihm der Dämonenknabe gleich tat...
 

~ * ~
 

Langsam trottete der kräftige Hengst den breiten Weg entlang, welcher wohl des öfteren auch als Handelsstraße diente. Etwa auf dem gleichen Niveau mit der Gangart seines Pferdes befand sich auch seine Laune. Da hatte dieses Frauenzimmer doch tatsächlich die Nerven, ihn... und gerade dieses Wort wog schwer... Ihn für diese ,überaus wichtige Aufgabe', wie sie es formulierte, ins Dämonenlager zu schicken. Sicher, er konnte sich ja so wunderbar verteidigen und überhaupt war sie sich seiner Loyalität vollkommen sicher, was in ihren Kreisen durchaus etwas Seltenes war, aber das war doch kein Grund!
 

Missmutig grummelte er vor sich hin. Ach richtig, und er kam ja auch so wunderbar mit anderen Wesen aus. Ha! Dass er nicht lachte. Die intimste Begegnung mit einem Dämon war die gewesen, ihm das noch schlagende Herz aus der Brust zu reißen, während warmes Blut seine Hand benetzte. Oh ja, er war geradezu prädestiniert für diese Aufgabe.
 

Na zumindest hatte er noch seine Wunden versorgen lassen dürfen und sogar ein paar Stunden Schlaf waren ihm genehmigt worden. "Nein, wie fürsorglich...", brummte er in seinen nicht vorhandenen Bart und strafte jedes Sandkorn dieser verfluchten Straße mit bitterbösen Blicken.
 

Vor ihm erhob sich in einiger Entfernung das letzte noch stehende Lager der Dämonen. Musste früher mal eine Burg oder etwas derartiges gewesen sein, denn die schwarzen Türme erstreckten sich in einer bewundernswerten Art und Weise gegen Himmel, warfen lange Schatten in der Abenddämmerung. Das dunkle Gebäude verschmolz fast völlig mit dem Berg auf dem es errichtet worden war und einzig die Fackeln ließen noch erkennen, dass es keineswegs unbewohnt war.
 

"Nun denn, auf, auf, oh großer Diplomat...", spottete seine Stimme vor Sarkasmus triefend.
 

~ * ~
 

Wieso nur kam es ihm so vor als wäre dies nicht der richtige Weg? War es nicht normalerweise so, dass die wichtigen Personen eher in den höheren Zimmern hausten? Ganz einfach auch, weil sie von dort aus mehr Zeit hatten zu reagieren, sollte irgendetwas geschehen? Und zudem war es in den unteren Gewölben auch noch kalt. Aber was wusste er schon über Dämonen? Vielleicht mochten sie es ja kalt.
 

Wie dem auch sei... Er folgte den beiden Wachen und dem Mann, der sich als Robûr vorgestellt hatte, weiter nach unten. Doch trotz der guten Vorsätze und Erklärungen kam er sich vor wie ein Tier, dass zur Schlachtbank geführt wurde. Die Wachen hinter ihm schnitten ihm den Fluchweg ab. -Unsinn, Thalithôr.-, ermahnte er sich gedanklich.
 

Endlich hatten sie auch das Ende dieser Wendeltreppe erreicht, welches von einer schweren Holztür versperrt wurde, die nun geöffnet wurde...
 

Grobe Hände griffen nach ihm und stießen ihn in den kleinen Raum, hinter ihm schlug die Tür zu. Ein kurzer Blick reichte, um die Situation zu überblicken; fünf Dämonen, zwei hinter ihm und drei in seinem Sichtfeld, zudem handelte es sich hierbei offensichtlich um einen Kerker. Er hatte also doch Recht gehabt.
 

Wütend sprengte er den Griff um seine Handgelenke, griff nach seinem Schwert, wurde jedoch noch in der Bewegung angegriffen, was ihn jedoch nicht davon abhielt sie auszuführen. Sein Schwert war die einzige Chance hier lebend raus zukommen. Doch er griff ins Leere, während ihm eine Klinge durchs Fleisch schnitt.
 

Verflucht, er hatte seine Waffe doch abgeben müssen, als Versicherung dafür, dass er kein Attentäter sei. Wütend knurrte er, riss den Arm hoch und somit auch das Schwert des Dämons, nutzte die fehlende Deckung, um seinem Gegner einen Tritt in die Magengegend zu geben und ihn so von sich zu schleudern. Ein Geräusch, dass sich einem die Haare im Nacken aufstellten, ertönte als die Klinge über Knochen schabte, wurde jedoch von einem wütenden Grollen übertönt.
 

Er würde kämpfen, doch er würde unterliegen. Soviel war klar. Noch während er sich auf einen der Wachen stürzte, ertönte eine tiefe Stimme, zuerst glaubte er, es wäre die Robûrs, doch dann stellte er fest, dass sie zu einem Gefangenen gehörte.
 

"Ihr dürft ihn nicht unterschätzen! Seht ihm nur nicht in die Augen. Ein Blick von ihm und er wird euch versteinern lassen!", kam es warnend aus der Zelle.
 

Was für einen Mist erzählte der denn? Doch die Dämonen schienen auf ihn zu hören, wichen nun seinem Blick aus. Nicht zu fassen war das. Kein Wunder, dass sie dem Untergang geweiht waren, wenn sie so was glaubten. Aber das konnte er doch zu seinem Vorteil nutzen.
 

Blitzschnell fuhr er herum, sein Blick traf den Robûrs. Dieser schnappte erschrocken nach Luft, dann weiteten sich seine Augen ungläubig und er erstarrte mitten in der Bewegung. Irritiert betrachtete Thalithôr den Mann einen Moment lang, dann schnappte er sich dessen Schwert, um auf die anderen loszugehen.
 

Der Rest war nicht weiter schwer, einen Gegner zu töten, der einen nicht ansah, war ein Kinderspiel. Noch immer verwundert starrte er auf die drei Leichen zu seinen Füßen, dann zu den beiden Dämonen, die noch immer erstarrt waren. Konnte reiner Glauben soviel anrichten?
 

"Ich hab's!", durchbrach die fröhliche Stimme eines jungen Mannes die Stille und die Eisentür schwang quietschend auf. Ein braunhaariger Halbelb trat aus dem Verließ, dicht gefolgt von dem rothäutigen Dämon, der diesen Unsinn geredet hatte und einem Engel.
 

Verwirrt betrachtete er die Drei, sah zu, wie Robûr von dem Dämon gepackt und ins Verließ gestoßen wurde. Die Tür fiel mit einem lauten Geräusch ins Schloss, der zweite Dämon starb noch im gleichen Moment durch sein eigenes Schwert, das ihm Barak ins Herz stieß, dann begegnete er dem Blick des Drow, grinste.
 

"Der Feind meines Feindes ist mein Freund...", begann er, den Dunkelelfen musternd, der ihn noch immer verständnislos ansah. "Illusionszauber...", erklärte der Rothäutige dann, reichte Thalithôr die Hand. "Mein Name ist Barak."
 

"Barak...", wiederholte der Drow langsam. Der Name war ihm ein Begriff. Dann musste dieser Dämon der Heerführer sein, wenn sich Thalithôr richtig entsann, hieß es, dass dieser Dämon mit dafür verantwortlich war, dass sich diese Rasse noch immer hartnäckig hielt. Er war sowohl ein guter Stratege als auch ein guter Kämpfer und, fügte er seiner Liste der Informationen noch hinzu, er beherrscht den Illusionszauber...
 

"Thalithôr...", erwiderte er dann nach einer Weile, ergriff die dargebotene Hand. Vielleicht war dies ein Dämon, der ihm ebenbürtig war...



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