Gibt es doch noch Hoffnung?
22. Gibt es doch noch Hoffnung?
Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, bis das Chap fertig war,
dafür ist es ziemlich lang.
Danke für die vielen Kommis!
Also, ich hab noch eine Bemerkung zu den
Kommis.*sichvorsichtshalberhintereinerMauerversteckt*
Ein paar von euch haben sich gewünscht, dass dieses Chap von
Ruffy&Co handelt. Es war schon vor dem letzten Kapitel geplant, dass die
Bande in Chap 23 wieder vorkommt, und ich habe mir lange überlegt, ob
ich schon in diesem Chap von ihnen schreiben soll. Ich habe zwei
Lösungen gefunden, die mir aber beide nicht gefallen haben. Die erste
wäre, Chap 22 und 23 umzudrehen, aber dann käme der ganze Ablauf
durcheinander. Die zweite Möglichkeit wäre gewesen, einen kleinen
Einschub zu machen, aber ich fand es blöd, nur einen Abschnitt von ihnen
zu schreiben. Ausserdem würde mir dann die Überleitung zum nächsten
Chap fehlen. Also ich hoffe, ihr seid mir nicht böse, wenn sie wieder nicht
vorkommen, aber im nächsten Chap werdet ihr sie wieder antreffen,
versprochen.
So, jetzt hab ich aber genung gelabert, schreibt mir fleissig Kommis,
wenns euch gefällt und viel Spass beim Lesen!
Am Donnerstagmorgen erwachte Nami schon sehr früh, obwohl sie erst
spät zu Bett gegangen war und nur schlecht einschlafen konnte. Ihr ging
die Ankündigung des Königs nicht aus dem Kopf. Was wollte er schon
wieder von ihr? Warum wollte er ausgerechnet heute mit ihr essen?
Da sie keine Antwort auf ihre Fragen fand, stand sie kurze Zeit später auf.
Gerade als sie ins Bad gehen wollte, erhob sich Liana, die wie immer
neben Namis Bett geschlafen hatte.
"Guten Morgen, Nami, hast du gut geschlafen?"
"Es geht so."
Liana schaute ihre Herrin besorgt an. Namis Bewacher war bei ihren
Worten hellhörig geworden und spielte hinter Lianas Rücken drohend
mit dem Griff seines Schwertes. Nami schluckte schwer, natürlich kannte
sie die Bedeutung dieser Geste. Schnell setzte sie ein fröhliches Lächeln
auf und sagte:
"Weisst du, ich bin eben schon etwas nervös wegen der Hochzeit."
Die braunhaarige Dienerin gab sich mit dieser Antwort zufrieden, obwohl
sie sich sicher war, dass Nami log.
Sie folgte der orangehaarigen Frau ins Bad und half ihr, wie sie es immer
tat. Langsam hatte sie sich auch an die grobschlächtige, überaus
hässliche Frau gewöhnt, die jedesmal wenn Nami ins Bad ging, sei es
um zu baden, duschen oder was auch immer, dabei war. Die Frau, ihr
Name war Olga, gehörte als einziges weibliches Wesen zu Wladimirs
Truppe und sie stand ihren Gefährten in punkto Grausamkeit und
Brutalität in nichts nach. Ihre Aufgabe war es, die Prinzessin bei intimen
Angelegenheiten, wie eben im Bad, zu bewachen.
Nachdem Nami geduscht und gefrühstückt hatte, wollte sie eigentlich zu
Meister Wong, aber der Schneider kam ihr dazwischen. Also musste ihm
zuerst für eine weitere Anprobe ihres Hochzeitskleides folgen. Nach gut 2
Stunden war sie endlich erlöst. Aber kurz vor sie im Trainingsraum
ankam, brachte ihr ein Bote eine Liste des Königs, was sie noch so alles
zu tun hätte. Die Liste stellte sich eher als Stundenplan heraus, auf dem
genau stand, wann sich Nami wo und für was einzufinden hat. Sie seufzte
und drehte sich zu Liana, die ihre Waffen trug.
"Liana, wärst du so lieb, mir zu zeigen, wo die Bibliothek von Dimitris
verstorbener Mutter ist?"
Die Angesprochene nickte kurz und ging voran. Die gesuchte Bibliothek
befand sich im 2. Stock des Schlosses und als sie dort ankamen,
bedankte sich Nami und gab Liana einen weiteren Befehl.
"Ich glaube nicht, dass ich heute noch zum trainieren komme, wenn ich
mir die Liste hier so anschaue. Kannst du meine Waffen zurück in mein
Zimmer bringen und Meister Wong sagen, dass ich heute leider
verhindert bin?"
"Aber natürlich, Prinzessin."
"Gut, danach kommst du wieder hierher, ich bin noch eine Weile hier."
Nami sah ihrer Dienerin und Freundin noch kurz nach, bevor sie einmal
tief Luft holte und den Raum, vor dem sie stand, betrat. Dort wurde sie
schon von zwei älteren Damen um die 50 erwartet.
"Ihr seid 2 Minuten zu spät, Hoheit."
"Verzeihung, aber ich wusste nicht genau, wo ich hin musste."
"Tsts, eine Prinzessin oder Königin entschuldigt sich nie für irgendetwas,
vor allem nicht bei Untergebenen. Ich bin Lady Eleonore, ich war eine der
Kinderfrauen seiner Majestät, und ich werde euch mit Hilfe meiner
Kollegin alles beibringen, was man als Köigin wissen muss."
Nami schaute die Frau verwirrt an. Sie hatte graues, langes Haar, das sie
aber zu einem strengen Knoten hochgesteckt hatte. Sie trug ein
hochgeschlossenes, graues Kleid, das bis zum Boden reichte. Nun trat
die andere Frau vor. Sie hatte ihre Haare ebenfalls zu einem Knoten
zusammengebunden und ihr Kleid sah gleich aus, wie das von Eleonore,
es war einfach ein Spürchen heller.
"Mein Name ist Josephine. Wie Lady Eleonore bereits sagte, werden wir
euch auf euer Leben als Königin vorbereiten."
*Na das kann ja heiter werden, den ganzen Tag mit diesen alten
Spinatwachteln!*
Nami seufzte laut auf und liess sich auf einen Stuhl fallen.
"Hoheit, das ist doch kein Benehmen für eine zukünftige Königin. Wie sitzt
ihr denn auf dem Stuhl? Eine Prinzssin sitzt nicht da wie ein Sack
Kartoffeln, ihr müsst euch gerade hinsetzen, am besten auf die
Stuhlkannte. Die Beine schön nebeneinander und die Hände werden im
Schoss gefalten."
Während ihrer Erklärung war Josephine um Nami herumgelaufen und hat
sie so hingesetzt, wie sie erklärte. Danach stellte sie sich neben Lady
Eleonore. Diese räusperte sich kurz und begann dann zu sprechen:
"Da haben wir ja noch so einiges an Arbeit vor uns. Wir beginnen mit der
Haltung, ihre Haltung ist nämlich wirklich miserabel, Prinzessin. Also
zuerst die Haltung, danach die Hofetikette, anschliessend üben wir die
wichtigsten Tänze, Stammbäume der königlichen Familie,
Konversation....."
*HILFE, das halt ich nicht aus!*
"...und zu guter Letzt werden wir euch noch mit euren Staatspflichten
vertraut machen. Am besten, wir fangen gleich an. Wenn ihr dann so
freundlich währt und euch dort drüben neben das Fenster stellt."
Nami stand widerwillig auf und stellte sich an den angegebenen Platz.
Sogleich stand auch Josephine neben ihr und legte ihr einen Stapel
Bücher auf den Kopf. Nun musste Nami im Raum auf und ab gehen,
wobei sie von ihren Beiden Erzieherinnen kritisch gemustert und korrigiert
wurde. Nachdem sie hundertemale auf und ab gegangen war, waren die
beiden endlich zufrieden, aber als Nami sich auf den nächstbesten Stuhl
fallen lassen wollte, wurde sie von Lady Eleonore zurückgehalten.
"Einen Moment bitte, Hoheit. Eine Königin lässt sich nicht einfach so auf
den Stuhl fallen, eine Königin setzt sich elegant und anmutig, so etwa."
Sie zeigte es der ziemlich entnervten Nami vor und dann musste sie
solange üben, bis es endlich perfekt war.
Danach ging es mit der Hofetikette weiter.
Am Abend, als Nami endlich in ihrem Zimmer war, liess sie den ganzen
Tag noch einmal Revue passieren. Sie hatte die Nase gestrichen voll von
all den Namen und Regeln und was sie sonst noch alles lernen musste.
Sie lag auf ihrem Bett und las in einem Buch über die Grandline, als sie
von Liana unterbrochen wurde.
"Verzeih mir, wenn ich dich störe, aber der König kommt in etwa 40 min
und ich dachte mir, du möchtest vielleicht noch duschen."
"Was? Ist es denn schon so spät? Shit, ich hab die Zeit total vergessen.
Legst du mir schon mal etwas zum Anziehen bereit?"
Ohne eine Antwort abzuwarten rannte sie ins Bad. Sie steckte sich die
Haare hoch, damit sie nicht nass wurden, und duschte rasch. Nachdem
sie sich abgetrocknet und eingecremt hatte, ging sie zurück in ihr
Schlafzimmer und zog das Kleid an, das Liana ihr bereitgelegt hatte. Es
war ein langes, pechschwarzes Flamencokleid mit einem roten Gürtel
und roten Sandalen. Die Haare liess sie hochgesteckt, sie wurden nur
noch mit einer dunkelroten Stoffrose geschmückt, die sie über dem linken
Ohr trug. Die Ohrringe waren aus Silber mit je einem kleinen Rubin und
um den Hals trug sie eine schlichte Kette ebenfalls aus Silber mit einem
Rubinanhänger. An den Fingern und um die Handgelenke trug sie heute
mal keinen Schmuck, ausser ihrem Verlobungsring natürlich. Sie hätte
ihn zwar gerne abgezogen, aber Dimitri hatte ihr, als sie es einmal getan
hatte, in Erinnerung gerufen, dass das Leben ihrer Freunde auf dem
Spiel stand.
Kaum war sie fertig, als es auch schon klopfte. Nami trat in den Salon, wo
Dimitri schon auf sie wartete. Er machte ihr ein Kompliment für ihr
Aussehen und die zwei setzten sich und begannen zu essen. Ausser
dem einen Kompliment verlief das Essen sehr still, erst als sie beim
Dessert angekommen waren, fragte Dimitri seine Verlobte über ihre
Stunden bei den beiden Hofdamen aus. Nami erzählte ihm in Kurzform
was sie alles machen musste, wie unfreundlich die beiden waren und
dass sie sich wirklich schrecklich gelangweilt hatte.
Schliesslich stand der junge König auf und hielt Nami seinen Arm hin.
Zögernd erhob sich auch die hübsche Orangehaarige und legte ihre
Hand auf den ihr angebotenen Arm. Dimitri führte sie zum Sofa und sie
setzten sich dort hin.
"Lasst uns alleine!"
Dimitris Worte waren für Liana und Namis Bewacher gedacht. Liana
verbeugte sich schnell und ging hinaus. Die Wache, sein Name war Iwan,
zögerte.
"Aber Majestät, seid ihr sicher, dass das eine gute Idee ist? Ich meine.."
"Schweig! Tu was ich dir sage! Ich will mit meiner Braut alleine sein, ich
brauche keine Zeugen für unsere Gespräche. Warte vor der Tür, wenn ich
gehe, kommst du wieder rein."
Leicht eingeschüchtert verneigte sich der Mann und ging ebenfalls
hinaus. Dimitri wandte sich an Nami.
"Ich habe gehört, dass du in den letzten Tagen oft nahe daran gewesen
bist, etwas falsches zu erzählen."
Nami gefiel der Ton, in dem ihr ,Verlobter' sprach überhaupt nicht, seine
Stimme war kalt und schneidend und sie hatte etwas bedrohliches an
sich. Vorsichtshalber rückte sie ein Stück von ihm weg.
"Ich...ich verstehe nicht, Hoheit, was soll ich gesagt haben?"
"Du benimmst dich in Gegenwart anderer Personen offensichtlich sehr
merkwürdig. Einer meiner Männer hat mir erzählt, dass dein Lehrer sehr
beunruhigt war. Ein Glück, dass er so dumm und einfältig ist. Ich hätte dir
deine Lüge nicht so schnell abgenommen. Aber ich hätte auch gedacht,
dass dir das Leben deiner Freunde mehr wert ist."
Jetzt wusste Nami, von was er sprach. Und eigentlich hatte er ja recht, sie
hätte Meister Wong auch für klüger gehalten. Aber vielleicht konne sie
auch nur sehr gut lügen.
"Ich habe das nicht mit Absicht getan. Das Leben von Eunis, Mael, Liana
und den anderen bedeutet mir sehr viel, mehr noch als mein eigenes!"
"Das ist gut, meine Schöne. Sie sind übrigens alle an die Hochzeit
eingeladen und sie freuen sich auch schon riesig darauf!"
"Das kann ich mir nicht vorstellen! Sie haben sicher auch schon bemerkt,
dass an der ganzen Sache etwas faul ist, oder wie bist du an Miky's
Haare gekommen?"
"Eines muss ich dir lassen, du bist nicht nur wunderschön sondern auch
noch ausserordentlich intelligent. Du hast nämlich recht, sie wollten
eigentlich nicht kommen, auf jeden Fall nicht alle 5, aber sie scheinen
wirklich sehr am Leben dieses Kindes zu hangen."
Nami war aufgesprungen.
"DU MIESES SCHWEIN! Wie kannst du es wagen, sie so unter Druck zu
setzten? Reicht es dir nicht, wenn du mich ins Unglück stürzt? Musst du
auch noch alle anderen Menschen unglücklich machen?"
Dimitri war nun ebenfalls aufgestanden. Er ging langsam auf Nami zu,
die vor ihm zurückwich.
"Spricht man so mit seinem Verlobten? Wenn du es genau wissen willst,
sie sind nur aus einem Grund eingeladen und du hast es in der Hand, ob
sie die Feier glücklich oder unglücklich verlassen, falls sie sie dann noch
verlassen können."
Nami konnte nicht mehr weiter zurückweichen, sie stand an der Wand
und der König kam ihr immer näher.
"Wa..was meinst du damit?"
Dimitri stand nun vor ihr. Er drückte ihre Handgelenke an die Wand und
flüsterte ihr ins Ohr.
"Ganz einfach, meine Teuerste, ganz einfach. Wenn du auf die dumme
Idee kommen solltest, während der Trauung Nein zu sagen oder dich
sonst in irgend einer Art dagegen wehren wirst, sind sie fällig. Sie und
deine treue Dienerin. Sie sind sozusagen als Geiseln hier. Es hängt also
alles von dir ab."
Langsam begann der König das Gesicht der Prinzessin zu küssen. Nami
wollte sich wehren, wollte schreien, aber was hätte es ihr gebracht?
Niemand hätte sie gehört und wenn doch, es hätte ihr trotzdem niemand
helfen können. Stattdessen begann sie, leise zu weinen.
"Du Schwein! Du dreckiges, mieses Schwein!"
"Nicht doch, meine Liebe. Sowas sagt man doch nicht zu dem Mann den
man liebt!"
Er begann nun, ihren Hals zu liebkosen.
"Hör auf, bitte! Bitte lass das."
"Du willst es doch auch."
"Lass mich sofort los, du wiederliches Schwein!"
Nami hatte sich leicht weggedreht und sich nun mit alle Kraft von der
Wand abgestossen. Dadurch wurde Dimitri leicht zurückgedrängt und er
hörte auf Nami zu küssen.
"Sieh an, sieh an, in meiner Liebsten steckt ja eine richtige Kämpferin!"
Er drängte Nami wieder zurück an die Wand. Ihre Handgelenke hielt er
immernoch fest, denn er wusste, sobald er die loslassen würde, konnte
sie sich wehren.
"Du weisst ja gar nicht, wie sehr mir das gefällt, Nami."
Wieder begann er, Nami zu küssen.
"Lass mich doch endlich in Ruhe, ich will das nicht."
Namis Stimme bebte vor Zorn und sie war erstaunt, als Dimitri wieder
aufhörte. Ihr Körper verspannte sich, als sie Dimitris Atem im Nacken
spürte, während er ihr ins Ohr flüsterte:
"Du hast recht, mein Liebling, es ist noch zu Früh dafür. Das spar ich mir
für unsere Hochzeitsnacht auf."
Damit liess er Nami los und verliess den Raum. Nami sank zu Boden
und zitterte. Sie hatte furchtbare Angst vor diesem Mann. Sie war so
geschockt von dem eben erlebten, dass sie nicht bemerkte, wie Liana
und ihre Wache den Raum betraten und wie sie von ihnen in ihr Zimmer
gebracht wurde.
Der nächste Tag verlief relativ ereignislos. Nami schlief bis um halb 11
und als sie aufstand wurde ihr bewusst, dass sie seit 10 Uhr in der
Bibliothek sein sollte. Sie stand gemächlich auf, zog sich Hotpants und
ein ziemlich knappes, enges Top an und ging dann, nachdem sie noch
ausführlich gefrühstückt hatte, in ihren 'Unterricht'.
Kaum hatte sie den Raum betreten, wurde sie angepflaumt.
"Prinzessin, ihr seid 2 Stunden zu spät! Und was soll dieser schreckliche
Aufzug? So kann man doch nicht herumlaufen!"
Nami ignorierte die alte Frau einfach und setzte sich an den Tisch. Sie
hatte sich vorgenommen, die beiden Hofdamen zur Weissglut zu treiben,
als Rache dafür, was sie am Vortag alles machen musste. Die beiden
Frauen warteten eine Weile auf eine Reaktion der Orangehaarigen, als
aber nichts passierte, sprach Lady Eleonore weiter.
"Habt ihr denn gar nichts dazu zu sagen, Hoheit? Ich denke, eine
Entschuldigung wäre angebracht!"
Nami sah der nervenden Frau direkt in die Augen und diese erschrack,
über das kalte Funkeln darin. In der Tat konnte Namis Blick gut mit den
Blicken Zorros mithalten. Und als sie sprach, war ihre Stimme genauso
schneidend und kalt, wie sie bei ihm oft war.
"Gestern habt ihr mir gesagt, eine Prinzessin entschuldigt sich nie für
etwas und heute soll ich mich entschuldigen? Entscheidet euch endlich.
Und sprecht nicht in diesem Ton mit mir! In ein paar Tagen bin ich eure
Königin, also behandelt mich auch dementsprechend."
Nami drehte sich wieder um und betrachtete die Liste, die vor ihr lag.
Danach zu schliessen, sollte der ganze Tag ziemlich langweilig werden.
Sie seufzte innerlich auf und lauschte dann halbwegs den Worten der
Hofdamen.
Dimitri sass in seinem Arbeitszimmer, als es an die Tür klopfte und
Meister Wong eintrat.
"Ah, Meister Wong, ich habe eure Nachricht erhalten. Also, über was
wolltet ihr mit mir sprechen?"
"Hoheit, es geht um Prinzessin Nami, sie wirkt so nervös. Ich denke, sie
ist sehr aufgeregt, wegen der bevorstehenden Hochzeit. Ihre Dienerin hat
mir auch gesagt, dass sie nur sehr schlecht einschlafen kann, deshalb
wollte ich euch um die Erlaubnis bitten, die Prinzessin heute Abend zu
besuchen und ihr ein paar Übungen zeigen, die entspannend sind und
ihr die Nervosität nehmen."
Dimitri überlegte kurz und antwortete dann.
"Natürlich erlaube ich euch das, aber ich verlange, dass die Wache und
die Dienerin der Prinzessin im Raum bleiben."
"Wie ihr wünscht, Majestät."
Der alte Lehrer verneigte sich tief und verliess den Raum. Nachdem er
die Tür geschlossen hatte, lachte der König.
"Dieser Idiot von Kämpfer hat wirklich gar nichts bemerkt. Ihn brauche ihr
also nicht zu überwachen, er kann das Schloss weiterhin verlassen wann
er will."
Wladimir, an den die Worte gerichtet waren, trat hinter einem Regal
hervor und verneigte sich.
"Also nochmals: Bei einem Festmahl....Hoheit, wo wollt ihr denn hin?
Euer Unterricht ist noch nicht beendet:"
Verwirrt starrte Josephine die junge Frau an. Nami war soeben
aufgestanden und ging Richtung Tür.
"Ich habe keine Lust mehr auf euren Unterricht und ich habe Hunger. Ihr
braucht nicht auf mich zu warten, ich komme heute nicht mehr."
Mit diesen Worten ging sie aus dem Raum und in den Park. Sie
schlenderte durch die Alleen und überlegte sich, wie sie sich an Dimitri
rächen konnte.
*Ich werde ihn töten, das ist die einzige Lösung. Aber wann und wo? Mal
überlegen: Wenn ich ihn vor der Zeremonie töte, sind meine Freunde in
grösster Gefahr, nach der Zeremonie geht auch nicht so gut, dann weiss
ich auch nicht, was mit ihnen geschieht. Die einzige Möglichkeit wäre
also, ihn während der Hochzeitszeremonie zu töten, dann kann ich meine
Freunde beschützen und mit ihnen fliehen. Aber wie kann ich ihn töten?
Der Stab ist zu gross, der fällt auf, genau wie das Schwert. Der Dolch! Ich
muss den Dolch in meinem Kleid verstecken, so dass ich ihn ganz
einfach ziehen kann. Und danach fliehe ich von der Insel und erledige
meine Pläne. Ich werde Falkenauge für Zorro töten und die Marine
zerstören. Erst dann kann ich ihm folgen.*
Nami sass auf ihrem Bett als es klopfte. Sie war nach ihrem Spaziergang
in ihr Zimmer zurückgegangen und hatte ein wenig gelesen. Anscheinend
hatte sie die Zeit völlig vergessen, denn als sie nun auf die Uhr blickte,
war es bereits 7 Uhr und draussen wurde es schon langsam dunkel.
"Herein!"
Nami setzte sich auf und legte ihr Buch beiseite, als sie ihren
Kampfkunstlehrer sah.
"Verzeih mir, wenn ich dich störe, Nami, aber der König hat mir erlaubt,
dich hier zu besuchen. Ich wollte dir ein paar Übungen zeigen, die dir
deine Nervosität nehmen und ich entspannen."
Nami nickte und ging zu einem der Sessel, die in ihrem Zimmer standen,
setzte sich hin und lud den Lehrer mit einer Geste ein, sich ebenfalls zu
setzten.
"Bitte warte einen Moment, Nami, ich möchte diesem Herrn hier nur
zuerst demonstrieren, dass die Übungen ungefährlich sind, nicht dass er
meint, ich tu dir was an."
Nami nickte wieder, nahm ihr Buch und las weiter. Meister Wong war
inzwischen zu der Wache, die neben der Terassentür sass, gegangen
und stellte sich vor ihn. Nami hatte nicht mitbekommen, was er dort
machte, sie war zu sehr in ihr Buch vertieft gewesen, auf jeden Fall schien
der Wächter zu schlafen, als sich der alte Lehrer zu Nami gesellte.
"Wo ist deine Dienerin?"
"Sie ist nebenan und räumt den Salon auf, warum?"
"Bitte ruf sie, der König hat befohlen, sie und die Wache müssen
anwesend sein."
"Gut. LIANA, KOMMST DU MAL BITTE!"
Kaum hatte die hübsche Prinzessin den Satz beendet, stand Liana auch
schon neben ihr.
"Ihr habt nach mir gerufen, Nami?"
Bevor Nami antworten konnte, ergriff Wong das Wort.
"Der König hat mir erlaubt, der Prinzessin ein paar Übungen zu zeigen,
mit denen sie sich entspannen kann. Aber er hat verlangt, dass du und
die Wache auch anwesend seid. Ich dachte mir, ich zeige euch beiden
zuerst, dass die Übungen ungefährlich sind, damit ihr euch keine Sorgen
macht. Würdest du dich dafür bitte dorthin setzen?"
Er zeigte auf einen Stuhl, der vor dem Frisiertisch stand. Liana kam der
Aufforderung sofort nach. Nami beobachtete diesmal ganz genau, was
da vor sich ging, aber sie konnte nicht verstehen, was der alte Mann
sagte, sie bemerkte nur, dass Liana in demselben Dämmerzustand zu
sein schien, wie die Wache.
"Was habt ihr mit ihnen gemacht, Meister?"
"Keine Sorge, Prinzessin, es geht ihnen gut. Bitte, leg dich auf das Bett,
damit wir anfangen können."
Aber Nami rührte sich nicht von der Stelle.
"Vertrau mir Nami, es geht ihnen gut und ich werde dir auch nichts tun, ich
will dir doch nur helfen."
Nami wusste nicht warum, aber sie vertraute dem alten Mann. Gehorsam
legte sie sich aufs Bett. Wong setzte sich neben sie und sah ihr tief in die
Augen. Sie hörte seine leise Stimme auf sich einreden.
"Du wirst jetzt ganz müde, Nami, du wirst immer müder. Wenn ich auf 10
gezählt habe, fallen dir die Augen zu und du wirs alles tun, was ich von dir
verlange. 1..2..3..4..5..6..7..8..9..10"
Namis Augen fielen zu. Meister Wong holte einmal tief Luft und sprach
dann weiter.
"Nami, ich möchte, dass du mir erzählst, warum du so niedergeschlagen
bist, warum du Dimitri heiraten willst."
Nami öffnete ihre Augen wieder, aber ihr Blick war starr geradeaus
gerichtet. Sie begann mit einer monotonen Stimme zu erzählen. Sie
erzählte ihm die ganze Geschichte, von ihr und Zorro, von dem Sturm,
ihrer Rettung, der schlechten Nachricht, ihrem Entschluss, Zorro zu
rächen und von Dimirtis Erpressung. Der alte Lehrer hörte ihr
aufmerksam zu und als sie geendet hatte, sagte er:
"Mach dir keine Sorgen, es wird siche alles wieder gut. Wenn ich jetzt
dann in die Hände klatsche wirst du dich an nichts mehr erinnern, was du
mir erzählt hast, du weisst nur, das wir Übungen gemacht haben, und
dass sie dir geholfen haben, dich zu entspannen.Wenn du wieder
aufwachst, wirst du entspannt sein und deine Angst für eine Weile
vergessen. Deine Dienerin und dein Bewacher werden sich auch an
nichts mehr erinnern."
Dann klatschte er einmal in die Hände und erhob sich. Nami erhob sich
ebenfalls und bedankte sich bei ihm.
"Vielen Dank, Meister, eure Übungen vollbringen wirklich Wunder, ich
fühle mich schon viel besser."
Der Lehrer verneigte sich vor Nami und ging dann. Nun wusste er, was
mit Nami nicht stimmte, und er wusste auch, dass er im Moment der
einzige war, der ihr helfen konnte.
Was wird er wohl unternehmen? Wird Dimitri von der ganzen Aktion
erfahren? Und wird Nami ihren Mordplan umsetzen können?
So, das wars für heute, aber ich geb mir mühe, diesesmal schneller
weiterzuschreiben!
*knuddel* Lady_Bagheera